Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 03, 1913, Image 8

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    Eile Erd-;
---—
Bau Barke ZonghanQ
gsilhvuette überm dunklen Flus
, ’ ich des Stückenqu Pseilet
ragen.
BE schreiten Telan in die Abends-als
einst wir schritten in verlorenen
Tagen.
se seltsam stgl tsind unsre Lipka
eu ’,
Heiles es nur, wir sind uns fremd
geworden
M du so lang bliebst, o. ich wußt«
es wohl.
Das mußte unsre heiße Liebe morden
II ist so einsam, fern und nah kei
Laut;
Born Kirchturm nur hört man die
Stunde schlagen. —
Inn hätt« ich dir so vieles anvertraut
Mr einst ich'g tat in längst »erlornev
Tagen.
seh weiß es wohl, wir finden nicht
zurück.
Der Weg von mir zu dir ist abge«
schnitten.
Der Abend dunkelt, leise rauscht der
Fluß —
Ctmmn sind wir beide elend heimge
schritten.
Feine zittern-.
Manöverskisze von
Hans Schniidt - Kestner.
Als der Oberst von Knebel wohl
Stunden seine Landkarten stu
rt hatte und sie abermals gemu
kstert und noch ein drittes Mal bin
Ungeseben in den Wirrwarr von
schwarzen Strichlein die das Feld
scher- diesjäbrigen Ehre darstellten in
Dörsern Straßen Bächlein und all
»dem Land, dag dazwischen war, da
b er trüben Blickes seine Augen
s, seufzte laut und sprach: »Na
in Gottes Nament«
. Blut de nssergnxzfdfied Zim
merg, wo Leder
osa stand, kam nun aber eine hell
tinanet »Wilbelm was bast du
Kur-? Nimm doch das Manöver
Ilcht Miso ernst! Manöver ist doch nicht
DW
—
C·-s du«-: MICH- « s
-Nejg- — aber was viel Schlim
West Dies-mal komme ich nicht mit
er Haut zu dir zurück!' antwor
der Oberst und strich sich mit mjj i
der Bewegung seine an den Ohren
a la WMoltke frisierten Haare. j
Wilhelm wie darfst Du so etwas
rat-its Jch bitte Dich es ist dort»
noch jedes naht qui aeaangenk Du
wirst das Unglück noch berufen!'
Die Frau Oberst wurde newöH.»
»Aber in ihrer Stimme war mebtj
Mitleid als Vorwurf »
»Liebe Linse-« sagte der Oberst
und aus dem »liebe« konnte sie it
wcht ersehen, daß es ihm schwer ums-«
M war und daß er etwas Entschei
dendeski von sich aebcn würde, —
««liebe Luise, freilich ist es solange
M gegangen Mein Regiment, «
kann ich wohl sagen, —- ist in
bester Verfassung Aber ich habe
das bestimmte-. unbestimmte Gefühl
daß ich reif geworden bin, um abaes
sagt zu werden Es ist eilig, sich das
sagen zu müssen, aber es ist so! Schon
bei der Regimentsbesichtiaung bat
mich der konimandierende General
fühlen lassen. daß ich ein bißchen alt
bin. Tie Jugend will vor, —— muß
auch vor. — da hat er ganz recht
ab?r, du lieber Gott nicht Wahr Hur
uniereins ist es eben schwer Platz
su machen wenn matt eigentlich noch
ganz ant ein Paar Fünkchen hätte
Konnniiilsrot eiien mögen "
»Willst-lin, ersten-I glaube ich Tei
nen Tllhnunuen nicht« loa die treue
Gattin. »Um-neue- bedente, was
Schlinimesz dabei ioarez wir haben
unser Gute-den« Wai- wollen wir
mehr Du mußt nicht undankbar
sein!«
»Mutter,« loni leise und gedrückt
die Antwort »gewiß. aber wärest Tu
nicht auch ganz gerne Frau Genera
Iin geworden? Noch ein, zwei Jahr
chen und wir find so weit. Aber ge
stade deswegen komme ich diesmal
sticht heil aus dem Manöocr. Es
soll nicht sein. Dich weiß es. Jch
ohne est-«
»Alter- wenn Du so inutlos bist
dann wird es allerdings nichts wer
den!« Tie Frau Oberst wurde auf
richtig ärgerlich.
»Nun, nun —- —« sagte er be
ichwichtigend, denn nichts war iltni
weniger lieb, als eine unfriedsame
stauenstimmr. .,l)abe ich nicht selbst
wagt: Jn Gottes Namen?« — «
»Ja- Du bist sehr forsch, mein Al
btchml'« dachte sie, küßte ihm die
Im Laute der Jahre bedenklich hoch
dene Stirn und ging, mit Otto,
Burschen, ein Wörtchen über die
pflegung und Beaufsichtigung
chehettn zu reden . . .
Du Obexst von Knebel hatte aber
michs-den tu schwere geschen
« hieltsich sein Regiment so gut
h den Tagen des Brigademanös
Ille früheren Ahn-engen nnd
verblaßt-n vor dem kla
der Mit-nur über den
. venoehten m dem
d
»ein-! .« «
F .
« der noch se Ebnen TZJT :·.11"«O :-?- -·
;die gebietet-insect Musik« tr.;: «
i fehvsanden gänziich ent- dem i:s::«. Ihn
Klatfcheu der Kot-ten beim abends
. cichen Skat noch Eriedigung der Fixs
qiekungsgefchäfte Und jeden Abend
der Oberst, wenns auch mir
Mk Meu, und das machte ihn
besonders vergnügt
So schlossen sich an die Man-Idee
der Mode die der Division Die
Mochtfelder wurden größer und beis
lebten sich stärker Es wimmeln nmz
so von roten Hosen Und eine kleinc
Stunden-te wies den Plai, von dem
Se. Wcz der Division-stammen
deur nkit scharfem Auge feine Völker
inustertr. Bei ihm war ein Haufe
von Berittenen Adjutanten und
Schiedskiittekgehilfeiy W und
Ew. und gar ein Mann
mit dem Karmoisinwt des General
sWi Nun schien es, als dröhnen
die Motten fiötker als zuvor, nur.
glaubien manche an M Märchen von!
versehentlich verpulvetten, scharfer
Petri-nen, — so deutlich und so gel-.
lend hatten sie es dicht im ihren Ohres
voibeizischen hörenl —- nun düngti
reichlichercr SWHZ disc- Ackerfurchm
nun wurde der Durst Läg-lich größer
at nicht im Verhältnis zu den Feld
lafchm die nicht wachsen konnten
Oberst von Knobel bewahrte mä
» immer seinen guten Mut.
i Aber eines Tages leuchtete geges
Ieinen grauen regenschnreren Himmel
! eine zweite etwas größere Standort-e
fDa klopfte manches Herz noch starkes
sals zuvor: nun war auch noch der
ilommandierende General auf dci
JBildfläches Nun wurde der Ernst
! noch ernster-!
s Und seltsam! An diesem Morgen
YMewchnet an diesem Morgen kan
stt von Knebel mit dem linker
Bein zuerst aus seinem selt. Ei
statt-e nämlich stöhnend und seufzend
blies-kirren müssen. weil schlechter
dings kein Häuöckxn in der Nöht
war, wo man unter-kriechen konnte
Aus-gerechnet an diesem Morgen war
auch der Kasse-e miserabel. Flagge
rechnet an diesem Morgen — dal
heißt eigmtlich m S noch Ratt-«
—- k . ein eiliger Befehl tu losst
tiM s ersch, und dabei waren di(
Pferde wohl eine balde Stunde wei
entsemt in einem Dörfchen einauars
Bär-kund erst-viel später ins Bimal
f tellt. Zwar sagte eine Orde
, den klatschicrnassen Schmuck-er
« . sVie lanae mußte es dauern, bis»
die Pferde da sein konnten nnd ge·
fressen hatten sie dann auch sicher noa
nich-! Der Oberst fluchte laut. dem
er war ein Tiersreund und hatte zu
mal für seine alte Stute sehr viel
übrig, weil sie ilm schon aus manches
heissen Situation M, —- vot
Räubern zwar eben nicht, aber vor
«nengieriaen« Vor esestenl Und auc
gerechnet in dem Mich als nm
das Regiment seinen Marsch antrat
die Berittenen ohne Pferde zu Fuß
der Oberst schimpsend hinterdrein mit«
samt seinem Adjutmrten und dem km
deren Stab, da sing es an zu rogo
neu Es regnete lansam und leise
aber vertraueneaoeckend: so konnt
eg gut und gerne auch noch am späte-.
Abend regnen Himmellreuzdonners
wettet-! Hatte sich denn cher auck
heute alles verschvorens
Isede Eli-nd nimmt schließlich en
Ende Als esZ tnll gcmck kdcn war
saß auch der Llnsrji schon aus seinen
Stute-, hin-de längst die Wie bei
MarschWlonnc genannten und sius
;-dnsrte dir wart-C Tu- mar zusam
niengefaltet in einein durchsichtcgisiz
»(z-itweral und auf da- ricsssltc dei;
Wiegen Genau aus dun Rund, —
Igmaih auL gerechnet genau au den
Rand der Kurte, wo das Papier it
,undeutlich und vom Kruste-n etwa
eins-rissen mar, W sich das Ris!
lgimentl Immer nämlich beim-Fu
sich die Manöoek bei schön zusamnusn
gesalnsten Karten aus dem Rand
TTao Taz ist sehr angenehm zumal wein
; es regnet! Der Oberst fand es- auch
Fund dabei dränget-.- det Regimentös
sadjutmit nur vorwärts und der Lr
! dinanzoiiiziier war auch schon vorges
« schickt und suchte die-n Wen und trotz»
dem kam endlich das Regiment un
« fünf Minuten zu spät an den befoh
lenen Punkt und mußte das »Er
staunt-ji« des Brigadekomnmndeurå
; einstechen Dann ging es weiter-.
. Der Ærft hatte jetzt anf einmak
wiede ganz deutlich und nicht zu
vertreiben das Gefühl seiner böser
Ahnung-en- Wie schön war nun alles
bisher gegangen! Wie sicher fas«
hatteet gedacht, auch unter den Auger
des kommandierenden Generals gut
abzuschneiden! Und nun begann bei
erste Tag, wo der zugegen war, se
scheußlischl Da verging einem ja alle
Lustl Und immer regnete es, unt
der Himmel war so widerlich grau
und da Boden klitschenasz und glatt,
daß Ella, die Stuf-, fast bei jedem
Schritt rutschui wollt-.
»Herr Oberst wie müssen uns W
weil entfalten unt Ue höh- da vom
ja W WI« sagte der M
Msms indem fielen auch Da
retten, um von ver Hohe m III-se
zu species-ens« sagte der Adjuiant
nnd hatte schon wieder recht Scheus
lichl Sangs-km feste sich der Oberst
der Höhe zu in Entom-. — dem
Ohms-f entgegen, —- der Prüfung
in die Arme· Denn heute. das wußte
fest der Oberst so sicher wie daß er
nicht qefrünftückt hatte, —- heute kam
die Riastkr. das Redakte, der Rem
faIL das Abgefäguveedes. der Jo·
huderdut . . . .
Ader plöflich machte Elle halt.
io plöslich, daß der nachdenkliche
Oberst fast aus dem Sattel km.
Der Regimenthtad befand sich näm
lich in eine-n kleinen Stunde Von
dem aus ging eg dann die Höhe hin
auf. Stlen und Weiden stunden in
dem Graben in dem Grund stand
die Ella.
MKluge-g Pächt« dachte der Oberst.
Und außerdem dachte et, was schon
mancher gedacht hat: ein Graben
kann so breit und so tief fein wie
et will, nur —- 1ang darf et nicht
feinl
Der Graben war diesmal aber
unerbittlich lanql Das bewiesen die
Weiden und Erlen, die in kaum
endender Linie zu beian Seiten hin
ist-liefen und das Bett des kleinen
Büchleins in die Landschaft eingesch
nett-n.
»Wir müssen hinüber! Tran vor
bei geht. nicht;« tagte der Adjutant
und hatte schon wieder einmal recht
Taktlos wie es nur ein junger
Obetleutnant sein kann. sprang in
diesem Augenblick der Ordoniianzs
offiziet mit weitem Anlauf fliegend
über den Graben Sein VollblutsJ
walloch grunite vosk Freude alg bil- I
dete er sich ein Hengst zu sein, und
der schöne Oberleutnant lachte über«
das ganze Gesicht. Himmel, machte,
dein das ein Ægnügem
Der Betst batte ärgerlich iugess
sehen. »Ich bin nicht dazu da, mir
die Knochen zu brechenl« sagte er
dann und stieg von seiner Elle-. Da
wußte der Pferdebursche sogleich, was
erpu tun hatt-: schon war er eben-.
falls vom Gaul, nahm die beiden·
Tiere am Zi el und begann init
ihnen den zu durchklettern
Die-Mär imentgadjutant dachte, eins
prung sei Werden sicher ge-:
fänden aber er sagte das nicht laut. i
Dazujatte er zuviel Takt und seinen;
Oberst zu gern, aber daß er troys i
dein wieder recht hatte, das zeigte
sich sogleich: sei s daß die Ella ähn
lich wie ihr Herr der Ansicht war
der Tag lass-: sich iin ganzen scheusiss
lich an, sei’s daß sie nicht ausvaßie.
— sie kutschte ein wenig aus, ließ
sich aber zunächst nichts weiter mer
ken, erklomin noch den jenseitigeii
waenrand und blieb dann stehen
Ja, seit blieb sie sieben und richrteZ
sich nicht vom Fleck.
»Heiße Sehne!« sagte der Butschsi
bekümmert und tastete an Ell-s
linke-n Vorderbein herunter
Ltckpr wag gezerrt!" sagte deri
Miit auch nicht entzückt
»Ur-geschickte Bestie!« sagt-e der
Betst und sprang so wütend in den«
Grabes-, daß er lelbst mit sit-m
Schmerzenslaut an der Böschuna
lieaen blieb , .
Es hatte aber memand den ganzen
eaudtrisdxn Vorgang beobachtet un?
die wenigen Teilnehmek verejdi.gtm
sich geoan zu Stillst-deinen
mädun sie ihren Oberst an den Tas
gefördkrt hatten. Er lag nun mi!’
verstauchte-m Fußqelenk am Graben
rasnd Seine Ella stand neben ihn
und brauchte durchaus nicht sengt-hol
ten zu werden Sie hätte doch nickn
formt-kannst
In das treue Neannent aber schlu;
es ren- ein Vlitzkchtapnkm »Unser
stcht ist beim Sprung Tiber den
Grade-n mit dem Pferd gestürzt
Maon Böhms führt das Regintentk«
Aus der Anhöhe die jetzt ceuchenz
dik dreiun, dannen Linken der Jn
fcmteric eritwdtem langten suchen di(
hellfarbigen Standortm an. Des
Regnnentsadjutam ritt eiligst voi
und meldw dem Kvnunandkerendet
den bewunlichen Neitekunfall seines
III-ersten Da kitten denn Se. Ex«
zellenz ärgerlich in den Grund zt
dein Graben
»Was machen Sie füt Geschichten
Herr Wt7« frag-be et. »Dan
mich gerade darauf gefreut, Sie maL
wieder bei der Führung eines größe
ren Wumts zu sehen Na
nächst-es Jahr denn also, nicht war?'
»Ja Befehl- Erz-Umst« M des
Oberst und mußte an sich halten« utr
ttot großer Schmerzen nicht vo
Frruden laut auszulachen Nächstei
Jahr-? Ja, bis dahin mußten sie
ihn nun bognadjqenl Und dann nahm
ihm keiner mehr die Ernennung zun
General.
»Der Himmel W oft sein«
Kinder-» meinte der kommandieren-d
Ceneral sum Divisimskommandenr.
all sie beim Wem-eitel den Umstand
besprachen, daß dem Warst von Kno
bel für diesmal nickt- am Zeuge zu
· Und der Division-Im
DW M III-Kein HEFT UND mTJI
Enldäich in Erfiiuung ask-ganzen wa
« Epon nicht. Was-« sag-I sie
Mit-. «mit wäre es wirklicks lie
»lIet. W Du gesund heimgekommen
wärest!«
»Du-an Mit wir tosichkt in vier
Wochen Riden baue-W
»Ach weis- nüst mit-US wein Du
zehnmal General wirst Wilhelm-«
eins-idem- sie winkt-lich und streicheln
ihm liebevoll disk Kopf, »aber so bist
Du immer gewesen: tollkühn bis zum
Aeußerstm. wenn’s Deinen Felddienst
galt! Das Eine mußt Du mir heilig
versprechen Wilhelm, —- heilig, hörst
Du? Daß Du nie wieder zu Pferde
ilvr solche böse breiten Gräben sprin
gen willstk Du bist docks kein Nenn
reitet, Wilblems -— Nicht wahr-, Du
versprichtft es mir?«
b Da lächelte der Oberst sttll vor sich
m.
»Ich verirrt-sehe es Dir, Luife!«
sagte er feierlich
Der Urlaubs-.
Dem Nussischen nocherzäblt von
Gustav Krumbiegei.
Sei-ges Fedorowitsch Popowljew
war Hiltsausseber in der siebenten Abs
teilunn der Zentralisldministration
des öffentlichen Schulwesens. Er
wurde in den Listen dieser Abteilung
mit einem Jahres-geholt von achttaus
send Rubel geführt, das heißt« von
diesen achttsiusend Nubeln bekam et
tat«iichlich sechstausmdztveihundert
Jn den Nest teilten sich der Bureaus
chei Petrow Petrotvitsch Pratktn und
der Adininistrationssubdirektor Niko
lai Alexandrowitsch Rasumotv
Gleichmutig unterschrieb Seraej
Fedorowitsch an jedem Quartalsersten
die Empfangsbescheinigung über
weitausend Nubel Teilgebalt, trotz
em er nur sünszehnbundertsiüiszm
erhielt, der Rest wurde ibm als Bei
trä e siir eine Kasse zur Unterstühung
bil gbediirstiger Veteranen aus dem»
Navoleonischen Feldzug, sür einen;
Verein zur Förderung von Orangen-·
und Tabakplantagen in den nördli
chen Provinzen und sür andere Ver-T
eine zurückbehalten als deren neuess
Mitglied er bei seinem Amtseintritt
von seinem Bureauches seierlichft vers
Mist-U worden war. Denn so über
legte Pobotvlsstm ich würde auch mit
zweitausend Rubeln nicht augkommen
so wenig wie mir dies-.- mit fünfzehn—
hundettfünfsiq aelinatx wozu also,
sich Gedanken machen und Unbe
quetnlickfeiten berausbeschwören2 .
N« 7 in Gleichmut wurde gestört(
als IllkinisterialiReskrivt Littero
B Alt W 17,895 dato Minist. Seh-.
ISXSÆ herauskom, welches anord«;
nete, daß vom nächsten Zahlenterminj
ab die Verwaltung des für außer-»
etatsmäsiiae Lebtbilsslräste zurückgesI
stellten Neiervekapitols den einzelnen
Abteilungen abgenommen und fortan
im Zentralbureau gesübrt werden
solle
»Diese mißgünstigen neidischen
Oberbonzen minnen einem ehrlichen
Menschen nicht mehr das Schnitt-schen
zur Sakuska«, dachte Popowlsem
während er sein »gelesen« unter da
Rundschreiben setzte, »als ob die ar
den Neubauten nicht schon genug ver
dienten.«
Sehr niederaeichlaqen ging Heime
an diefeiii Tage nach Haufe und vuni
Nachtnialil nur weiin eriieitert nain
er feine Zeitung pur Hand
Ta fiel ein Blick auf folgende An
nonce:
,,Jntelligenter Herr der gebildeten
Stande, aiii liebsten Regierungsve
aizited der ubee freie Zeit verfiigt
wird für die llebernahme einer fein
lohnenden Nebenbefchöftigung ge
facht ziu erfragen « - —-—- —--- ufw.'
»Was liilft’s,« dachte Popowljew
»wir mufieii etwas finden fiir dei
fatalen Ausfall Jch kann doch voi
Polonja. dein Täubcheii, nicht verlan
gen, daß fie von fett ab Brot mit
Ziegeiikafe ißt und Wasser trinkt wil
eine Bauergiraii.«
llnd er machte lich aiii folgender
Tag auf den Weg und fuchte nact
dein, der ihni die lohnende Nebenbe
ichöitigung verhieß. Er fand ibi
auch, und die Arbeit. die verlangt
» wurde, war nicht schwer.
- Es handelte fich, mit wenig Wor
ten gefagt darum, streng vertrauliche
ge nie Regierungserlaffe die dem
; in erierenden Unternehmr täglich aus
en Teilen des Landes in reichlicher
Menge zufloaen zu lichten auf ihren
- Wert zu pruien, zu dechiffrieren we
dies erforderlich und für den Licen
« ten einer oftaliatifchen Macht in ein
Wegs verftändliches Eiiglifchei oder
öfifch zu übel-lesen; auch einige
nötige Reisen ini Jntereffe des Un
tetnehinens zu tun ufw. Für Po
owljew leicht erfüllt-are Arbeiten,
nn die ihm noch nicht bekannten
Schlüssel zu den chifferierten Schritts
ftlicken konnte er alt kaiferlicher Oe
anttet fich schnell und mit wenig
W und Geld verschaffen —- Nur
eins war ihm noch nicht klar
»Her, Wiercheik sagte et
den- Cefchäftstnann »wenn foll
diese Arbeiten mache-if M in
Der Sag nur« die W von diese
M cheii da eins-lit
ut sufainmenserschnet W
m freier seit M ds
LIW Un s vom Dienst zu sehr
ermüdet, um diese schwierigen W
zu tus. Und Urlan habe ich nur
eine-, eiqu kurzen Monat im
»Ja, Lieber-, da machen Sie eben
sue das, M Sie in diesem einen
sit-nat zustande bringen, und ein an
ldeeet besorgt das übrige Für einen
,Iionat sabl ich Wen zweitausend
RudeU ,
Popowlisv hatte einen Gedanken
»Und wenn ich mehr Zeit ekiibri
I gen könnte?«
»Für jeden Monat zweitausend
hatte Rubel", versicherte der Ge
I schiissmann
. »Halt-en Sie mit den Post-n stei
; München bis iibekmonqen Jch will
»seh, was sich machen lösztl«
) Seraej Jede-wusch Vapowtxew
I eilte zu seinem Mist-. Dort nahm et
; die Liste seiner Kolleaen von der sie
’benten Abteilung zur Hand und
überlegte Er bewichnete mit der
»Jeder siinf Namen von seinen Hin
termännern mit einem dicken Strich
und zin- Reserve noch brei oder vier
mit einem Fragezeichen unb begab
sich zum ersten
»Höre-, Vätetckxen«, sagte cr, »das
ist eine böse Zeit! Kann man mit
dein Gelde noch leben. dass einem der
hungkiae Staat be.zablt? Alles wol
len sie selbst fressen da oben!«
»Ja, Ia -— ba hast Du wohl Recht!
Wer da oben mitsiisie an der Spiheh
»Sie-list TI-u", fuhr Povowlicw satt»
nnd bot dem anderen eine Papnwsi
an, ,.inan muß sehen, daß man sichs
auf ehrliche Weise etwas hin-invest-1
dient Da ist nun meine alte Dante, .
Gott ekhqne sie, Maria Bewume
weißt Tu, die das Gütchen bat bei
Lesja Die schreibt mir nun, ich»
solle binauHommen zu ihr auf svei
Monate oder so, und ihr helfen Sie
bat da große Schwierigkeiten mit
ihrem Verwalter gehabt, dem schmu
tigen Dieb, der sie so betrogen Nun
braucht sie meine Hilfe« um ihre Ge
schäfte in Ordnung zu bringen« unds
wird noir das ja auch wohl mit ein
paar Rubel bezahlen Aber kann ichs
gehn? — Ja, wenn Du so gut wärst, i
Mit-stehen mir Deinen Urlaubs-,
monat abzutreten -——« «
Der andere machte eine Bett-sinng
die viel sagte ,,-—-— — zu vertausen.
natürlich«. fuhr Zetgkf fort, »sich
mal, wie nett. wenn Tit Deiner liebt-n i
Frau aut einen Sitz zweihundert
grosse, schöne Nabel auf den Tisch
legen könntest! Würde sie nicht gern
aus die vier Wochen Etaab und Un
aezieier in dein Treitbadenefichen ver
zichten. wo sehr doch nur so viel Geldl
für nichts ausgebtk«
Der andere überlegte
»8u wenig, lieber Sei-Sei Mora
witich viel zu wenig!«
»Aber Väterchenk Ich brina’ ein
Opter —- Maria Pawlowna iit ja
gut. aber etwas aeizict Sie wird
mir nicht mehr geben, Liebsterl Und
ich möchte ihr so qern helfe-ji«
..Gib zweihundert-fünfzig Bruder-.
und das Geschäft ist in Grimmqu
Truhen-H aab Seraei seinem Fiol
leiten die Kand. Dann umarmte et.
ihn und tiisite ihn auf beide Wangenl
—- und qina Juni nächsten Z
»Höre-. Viiterchen das ist eine böse
Pxitsp begann etc —— —
isllszs Engl-; Rednrowitsch Botmle
jeiii acht seiner Kollegen besucht hatt-II
veriuitk er uder sechs Monate freii
Zeit außer seinem eigenen Monats
urlaub Ia diese Sache so einsack(
gegangen versuchte er es auch nock
iiiit den rissilicheii iuiis Monaten, fur
die er allerdings etwas mehr bezah«
len mußte Aber immerhin kostet·
ihii dieser Tauichhandel nicht mehr
als zusammen etwa. .i()00 Rube1, so
dafz ihni immer noch mehr als dii
gleiche Summe von seinem schalt
blieb
Tie Nechiiui ig die Popowljew an
.ftellte. stimmte schon ga gut uns
; für die zu viel getaufte t würde
- sich schon auch noch was finden Denk
« nunmehr erliesz e r eine Annanre ir
der sieitungI
" »Jntelligentisr Herr der gebildeten
Stände, höherer Negieruiigcsheamter
sucht für feine freie Zeit lohnendt
illebeiibeschaftiguiig Izu erfragen —
-— usin«
Sergei Fedorowitsch Popowljetr
verfehlte nicht, als das erste Jahr
« herum war, das Tauschgeschiiit zi
’ erneuern Er mußte zwar der all
, gemeinen Konjunktur folgen iiiit
etwas mehr anlegen dafür war aber
« auch fein Gehalt als Staatsbeamte-i
um einige hundert Rubel gestiegen
. Nach drei Jahren bekam Popotvl
few das Allgemeine Ehrenzeichen iiii
. deiii Staat geleistete Dienste —
·. Er war sehr zufrieden Es ging
k ihm gut. und Polonjih das taubchen
« —- sie hieß zur Zeit übrigens gerade
sNatufchto - — konnte sich auch nicht
über die ossene Hand ihres Freundes
beklagen
Da aber kam mit einem Male ganz
unerwartet der grobe Standal
Jm Gouvernement Kostrorom das
lder siebenten Abteilung der Zentral
iadminiltrntion unterstund- W eine
Medium des SMverwaltungsnieseni
wowai Daswäre an
Efo schlimm M W, cher
Eise
durchs-l
R LMMM
l
s
I
E
sein Bericht ging an das Ministeri s
mein Blicks-Sen Fegka rissn UT
Sei-ge wiss-h ·;:-n Ists-M armer
net-innen einen Kuß auf ihren
Nacken für tausend Nabel ve
bank- den seine Frau gern sätf
Hälfte der Summe abgegeben
So Vorn denn. was kommen Inn
sn der nachgewiesen nun-de saß -" v
»der Histan (Rasnmomschen’- A
tova vierunddkeibig öffentlich Volks
’ ganzen Gouvernement Kvsb
lunq :
sitz-ten samt Wink-h Heiliwbildmk
sein und Kreide gestohlen werden
W.
Es kenn eine peinliche Untersuchung
in Gam. Vopowljew schwebte in
tausend Ren-Osten- Ek mußte Ver-hör
nach Bei-hör über sich ergehen lassen
Einer seiner Kollen noch dem anderen
wurde verhaften aber er selbst blies
aus freie-m Fuß.
Die Untersucksmn drum-te einige
Monate Schließlich sprach das Ge
richt sein Urteil. Sämtle M
der siebenten Abtritt-us vorn Gib
dikektot aan, wurden mit mehr
obre weniger hoben Gesängntsstmstn
heb-at- und am Sei-lasse seiner Ue
teitgbeariinduna sprach der Gerichts
ptäsidcnt folgende Worte:
»Ein einziger Licht-blies ällt in die
sen Sumpf LIle Lev
nmksenbeit Das ist das Verhalten
des Ko Wisssots erster M
Sei-Akt Je owitsch leem Er
allein von allen seinen Kollegen bat
den schlimme-n Bedeckt-syst W
standen, die in dem Reh zu nnd
bräuchlicher Benutzung des von hoher
Seite geschenkten W siegen
und denen die Bestraften unter-lagen
Nicht der Sckntten des Matten Ver
daW, an den unendlich-i Mani
Isnlatiomn teilaenommen zu haben.
fällt auf den Ko HIR- Po
powljem und das Gericht dann
nicht irr-chin, ibm seine Anerkennung
outwtspwikn und sein Verhalten
allen guten echt rusittchen Beamten
flg Vorbild zur Nucheisemria hinzu
tellen.«
Semei Fede WHA
erbielt den Wladimir-Orden. sowie
eine nennenswerte Gratifikation und
wurde- zur Beförderung für die nächste
Dir-Manng MM.
Rsßland dedt die Verdauung Ists
Zibirien auf.
Eine allgemein interessierende
Nachricht zieht uns aus Petersburg
zu. Tanacti full Rnßland abermals
um eine-J feiner »Wah13eichen" ärmer
werden. Tor russiiche Justiz-stunde
bat einen Geietentwurf ausarbeiten
lassen, der die vollständige Aufhebung
der wonadarbeit in Cidirien var
sicht Dafür wird die Zwanatardeit
(als Zuchthausltrafe) in ganz Nuß
land eingefüer und zwar unter
Fortfall der Bestimmung daß jeder
Zwangs-arbeitet nach Ablan der
Strafe anzusiedeln ist. Dafür soll die
Wufsicht treten. Da durch den
Friedensfchluß rnit Japan die
erangsardeit aus der Insel Sachelin
nicht mehr statthaft ist« weiß man in
Rußland tatsächlich nicht mehr, wo
dte Ztvanasardeiter im fernen Osten
umgebracht werden sollen. Die
freie Bevölkerung Sidiriens knurrt fa
laut gegen die Ueberschwernmunq dies
fes Landes mit dem Muts des eure
isäischen Rußlands, und die Zwangs
arbeiter erweier sich so deutlich als
das größte Hindernis für eine gedeih
iiche Entwicklung dieses großer-en
Nujzl.iiidt. daß in Peterzburg an eins
Abänderung des bisherigen Straf
sijterns gedacht werden muß. Möc
der, t-:e nick; var einem Kriegsgericbte
stehen verfallen der Kotekgu
sswanslsarbeits ebenso rücksällige
Diebe und andere schwere Verbrechen
Diese Elemente baben in Sibirien
den Bauern das Leben in manchen
Gegenden unertröalich gemacht und
nicht Juli-et dik- dort gebotenen Nach
kommen ehemaliger Zwanqgarbeitek
sind es. die ukn Schutz gegen jene
»Landp1aae« bitten. Wenn wir Aus
liinder voi- sibirischen Verbannten
lesen oder hist-In, denken wir nur an
die politischen Verbrechen die in den
Schilderunaen der meisten Neisenden
— das muß einmak geiaat werden —
zu gut soktkonmiem denn es gibt un
ter den »Pokitiichen« doch viele, die
kein bürgerlicher Staat ibre anat
l chiftiseben »Weltbeglückungsideen«
ausführen lassen könnte Ob die Be
strasimq aus adniinistrativeni Wege
ihn Zwang-erben aufgehoben werden
innrd scheint übrigens noch nicht fest
Izustebeku aber auch bier wird man
resorrnieten müssen Alle diese Ver
besserunaen im Stradmklznqe wer
den sich nur langsam vollziehen, weil
erst eine ganze Anzahl Zuchtbäuser
zur Unterbkinaunq der W
Zwang-arbeitet zu erbauen ist.
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Mit Im und Its-n sibon geziert,
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