Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 27, 1912, Zweiter Theil, Image 10
III mi- IEZZZW « Jmnoeesse von H. v. Links Ost K Jreußische Amtsrichter III-Its hatte drei Stellen, wo -r wart Den Wald seiner Haare. der sich Ost einer gewissen Stelle des Hinter W ernrgisch zu entholzen begann —- -- —- feine überaus tostbare Mastntammlung und seine Ju risenzeitungem Die Nil-or nervüse Gereiztdeit in sti. die ihn beim heutigen Mocaentee Ieteeite, hatte noch einen anderen Grund Soeben war der alte Ge tichtsdiener in seiner gewöhnlichen Monsieur-n dis aus einer nbaeleaten Simois-, braunen Plüichhofen und einer Weite a. D. des ersten Gerichts schreiders bestand, in die Dienston uung seines Voraesetzten aestürmt, um das arsskse ærein-ris- m melden: »Der Derr Präsident ist da Er revendiert schont« Wenn nun auch ein Kal. Brei-sei tchet Amtsricktter nur den Tod. die VII und die Querulanten fürchtet to Hatte Duvenrotb doch ein leises Zit tern zu, überwinden als er in die Dienßröume dinaditiea Frau Lene Hielt fill die Hände aefaltet und äng Iiate sich aanz rechtschaffen. .. nott. wenn der Präsident ihr etwa feinen Besuch machen würde und M kleine Dienstmädchen fiel wieder in die alten Fehler, die iedern Unbe Mntesn ansanas einen Teil seiner sinke-spitze gekostet hatten. . .. Sie iisemand darüber schneller, als sie das sonst imstande gewesen wäre. daß ist Mann zum erstenmal in ideerj ftsxqes Ehe ohne Abschied-Kuß von ihr » Richieden war. Jbr seines Nöschen ImssitwnachdentliQ Sie dol- ein : paar im Zimmer umherliegende Zei- » tut-gen aus, steate die kostbare Shisentravatte an die zierliche Muse ; und dachte ergeben: »So, ieht kann » er kommen ...« Es war aber erst 9 Use vormittags und die Stunden festen noch viel Ereignisse herantra . bis es so weit war. Sie tat, als lese sie eifrig die Morgenzeitung während sie doch angstvoll aus jedes Geräusch lauschte, das aus den Vienitriiumen zu ihr hinaustlana. Erschrocken fuhr sie zusammen, als des Mädchen mit lautern Krach die Tiir ausriß und hereinsragte: »Da iii wer mit eine Gans-! Wollen wir eine? Er sagt, hier in Hinterpommern müßt man beut eine laufen, weil Marthe isg wär. Un der Herr Amtårichter tviird schon tchön was sagen. . . ." Die tleine Frau dachte nach. Sie konnte das unmöglich wissen. Seit R Monaten verheiratet, hatte sie noch keiften Martinötaa hier verlebt. Sie Der Schleiietin wi; das- kleine Dienst mädchen, das ihr die frühere alte Kindetsrau besorgt hatte, tippte mit des- Finger auf fden grauen Feder eeiätnm des Martinsdogels und fragte wichtig: »Was soll sie kosten?' Der Mann lächelte sanft. «Weil’s fiir die Frau Amtårichtsr ist die wir alle fo gern möan bloß 3 Matt.« «herrgott, ift das billig,« entfuhr es Frau Lene. Aber gleich data-f wurde fie wieder würdevoll und sagte entschlossen: »Gut, lassen Sie sie da. Wollen Sie uns auch die Federn hier lasen?« Er machte ein sehr retbliifftes Os thi «Jch hab nicht fo lange Zeit, bis das Tier geruppt ist. Jawohl, die fallen Sie auch noch haben....« Frau Amtsrichter hätte brennend gern eine Frage nach ihrer Entfernung ge tan, denn daheim kamen die Gänse alle mit zarter, sauber-er Haut ins « haus und brauchten nur ausgenom rnen und in die Pfanne gelegt zu wer den. Sie suchte trampihaft in ihrer kleinen Börse nach dem Geldstück und « fand doch nur eine einjige Mark. Das tain davon, hab hr Mann be- ; has-party es ei fär den Anfang niip - sliqer und iger, wenn er i e das Wirtschaft-gelb täglich einhändigtr. »He natürlich halte er ei über dem sfidentenbefneh iiherhaapt pag-s en.... Sie war m peinliehfter Bet Iesenheii, erinnerte sieh dann aber, daß ihr Mann zuweilen ein-paar Geld lte eine Angewohnheit aus der Junggesellenzeih die er immer noch nicht ablegen lonnte heute segnete die. .denn richt. g lag ein run z, etwas· lchwärzlich aussehendei Deeimarlftiick dort —- -—- Der hand lek besah es von allen Seiten, lächelte ein wenig verlegen und steckte es dann ein. Noch ehe Frau Lene eine Unter lOung ber die Behandlun der nse im nllgemelnen und die er im besonderen amulsüpfen vermochte. war er entschwunden. — —- — Natürlich sollte es die Gans als Mittaailssaten geben! Ei stellte ich aber im Berian der Stunden als ein-e Unmö glichleit dar Die Feder-c saßen so fest, daß sie durch gäwe aus seinem Schreie-nich zu uege n nichts zu entfernen waren. Nach drei- ; r Arbeit erschien dieser entleg- s siehe artinsvogel immer noch grau, Weges-a n Siber Sen entfetzlichen at bei Gänsebratens zurück MS Mit-or ersten Stunde des III-et er die andere: »Lene, M Tales . . Jedes-« Us- eeila die junge ran, wurde Igh da h W- l We Ost MONEY-CI M E » Erst herbei und blied dann gleich aus dein kleinen sahns-L Ali Frau Lene endlich wieder die Augen ausschlag, sah sie ihres Satt te tret-ei W mit dem Ausdruck der alten innigen Liebe über sich geneigt Da wurde sie ruhige-, obwohl die schrecklichen Ereignisse- des heutigen Tages ihr sofort ins Gedächänis zu riieiiain Sobald fee sich ihrer Ver sicherung gemäß wieder ganz wohl fühlte, begann das Bethe: »Jetzt ILene· beichte mir, wo mein eIaler hin Igelommen ist?« Und sie leate die Arme um seinen Hals und sliisterte es ihm zu..s »Ich habe die schreckliche Gans da mit bezahlt .. und den Geschmack des Braten-z bade ich auch verbrodn weil ich die Federn aus andere Weise nicht entsernen konnte holte ich mir Dein Rasierzei a die Seite Schad. hat halt diesen furchtbaren Ge schmack." —- — — Da konnte der 5etnrtsriclzi ter Duvenrot nicht anders —- — er brach in ein schallendes Gelächter aus und der alte iamoie Präsident, dem r jdie ganze Geschichte am nächsten Taar. detn Schluß der Revision, wahrheits igetreu mitteilte, stimmte mit ein . . I Er war es auch, der ein Jahr spö Pter dem Kollegen Duvenrot den Rat Tand. seinen Erstgeborenen aus jeden Fall «Martin« zu nennen. denn diese Genugtuung schulde er dem beleidigten Heiligen . . . Und Amtzrichter Duvenrotlz Entla sive Frau Lene brachten dieses Opfer! chinesische Zärtlichkeit Der Korrespondenz eines Deutschen in Ehan entnehmen wir solgendeg: »Es ist so viel Platz im Stall,« sagte eines Taaes mein chinesischer Koch in Tientsin, »möchten Sie mir nicht einen Esel tausen?« »Aber was willst du denn mit dem Eseli« war meine erstaunte Gegensragr. Nun solgte zuerst eine Lobhymne aus Esel im allgemeinen: Sie sind sehr hübsch tosten sasi nichts, sind bedürsnizloser als eine Kann sehr nützlich: ja später, wenn ich einmal nach Deutschland zu rückkehren wollte, könnte ich beim Ver taus noch den größten Gewinn erzie len. Ein Haushalt ohne einen Esel wäre überhaupt nicht vollständig und schließlich. wenn »wir« einen Esel hätten, tönnte »er« jeden Morgen auf den Markt reiten. »Das ist ganz schön, aber die Fahrt bis zum Markt tostet nur 6 Cents, und die elettrische Bahn ist viel schneller als ein Esel.« Er rechnete mir vor, daß ein Esel aber weit billiger sein würde, »und dann«, fügte er hinzu. »wenn wir einen Esel haben, tause ich zwei Körbc, von mei nem eigenen Gelde, Sie brauchen nichts dafiir auszugehen: die hängen vor mir, rechts und links, wenn ich aus den Marlt reite. Jn ten einen tommt alles. was ich iiir Sie ekn tause, und in den anderen setze ich meine tleine Wong.« Sein ganzes Gesicht strahlte in der Vorstellung Wang, sein einiähriges Töchterchen, mitnehmen zu können. Jch bin ost Männern begegnet, die ihr kleines Kind aus einem Esel mit sich sithrtenx und wohin man blickt, sieht man in der Ehinesenstadt zärt liche Väter« die ihr Jüngstes herum schleppen und allen Geschäftssreundeiz und sonstigen Betannten zeigen. Nicht nur siir die eigenen Kinder hat der Chinese eine aussallende Zärtlichteit, nein, jedes Kind scheint ihm liebent und schonensweri. Daß der Euro päer Kinder schlägt, hält er siir Bar barei; nach seinem Prinzip muß ei nem Kinde jeder Wunsch ersiilli, der geringste Kummer serngrhalten wer den« Und Unarten dürfen nicht be strast werden: ist das Kind tlein, so muß man Geduld haben, denn ei ver sieht noch nichts; ist ed groß, so solgt es vernünftigen Vorstellungen Aus glticklichen Kindern werden gute Men schen« Die chinesischen Erziehungsers folge sind nicht schlecht: größere Kin der ietgenpwsixkbsit M di- TOLJY oen Jammen in Immer rreunoncy und ruhig. Vor allem bat der Re spekt vor dem Vater durch seinen Mangel an tätlichetn Eingreifen lei neswegö gelitten. Neben seiner Liebe zu Kindern fällt an- Cbinesen die Liebe siir Blumen und Vögel aus. Den Arbeiter, der einen sreien Tag bat, steht man mit seinem Vogel spazieren geben, besan derz den Mann in mittleren Jahren, der größere Kinder und noch keine Enkel zum herumschleppen hat. Er gebt mit einem, auch mit zwei Vogel bauern spazieren. Wo tbm der Plas gefällt, bän t er seine Bauer an einen Zweig; er bt nach der Sonne, er wechselt den Zweig, und wenn ihn Wind oder Regen überraschen, so bleibt er selbst ungeschiihh aber fiir die Vogelbauer bat er Bezüge aus festem, dunkelblauem Stpss, Inn eine Lieblinge vor schädlicher Witte rung zu hüten. Zu den sympathischsten Zügen im chinesischen Wesen gehört die Freude am Fröhlichen, die Zärtlichkeit siir das Zarte. —- Vpr dem Theater-. s.: Das Stück wird heute schrecklich spät aus« es ist bereits eine Biertelsiunde über die Zelt Q- M te meine rau n darin sei-, denn tu die , be Us W W W....... Seen M. Der Mann. der eine sogenannte vielheneidete Karriere Macht, hat dir Frau Rainer-ad ani nötigsteisr. such er hat Stunden, die ihn schwach se hen —- in denen alles von ihni ah gleitet, was er iin össentlichen Leben an Sicherheit nnd Iesiigteit geh-— deuten hat« Denn er ist ein nsch tros aller scheinbarer Vollendung. al so —- eine Seele, die Schwantungen, Kämpfen und Irrungen unterworsen ist und die die Fühlhörner auisireai nach einer andern, die sie nicht nu: völlig versteht, sondern oie sie auch nicht tieser und geringer einschähn trenn sie sich einmal ihrer hoheit und Stätte entkleiden Schwache, iingstliche Frauen wer den nur einnial diesen scheuen Ver such von seiten ihres Gatten erlebe-i dürfen. Sie geraten selbsi in eine heiße Angst wenn ihr Gotzenhild sich entthront — sie beginnen zu jam mein Ja, nicht selten fließen Trä nen der Angst um die Zutunst. Wie tönnte es —- ihrer Meinung nach — auch wohl- anders sein, wenn der Stab und der Stolz und der König des Hauses want; —- Sie werden sich niemals den schönen Namen einer Frau Kumerad verdienen. Der Mann zieht sich beschämt, vielleicht sogar erschüttert, daß er so schwach war, in sich zurück. leht die Stunden der unaushleihlichen Unsicherheit allein hinter oxrschlossener Tür und ver langt sortan von der Frau nichts weiter, als daß sie ihm das haus leitet unt- die Sachen in Ordnung hält. Je hoher die Stellung des Mannes ist, uin so mehr toinnit nach der praktischen Seite natürlich noch dazu: Da sind Repräsentationspslichs ten, die die Frau als Inhaberin der Schlüsselgewalt zu erfüllen hat. Jn diesen verlangt er sent meist Vollen detes von ihr. Nachsicht bei kleinen Vergeßlichleiten kennt er selten. Bei einer Gesellschaft, in der sie etwas vergißt, das unangenehm ausfallen könnte oder über dem ein Lächeln blitzt, rügt er unerbittlich. Viel mehr, als dies die Hausfrau einem unzu verliissigen Dienstboten gegenüber se mals gewagt hätte. Denn er gibt ihr ja eine ganze Menge dafür, daß sie gute Kleider und einen seinen, stolzen Rang durch das Leben trägt —- dafiir, daß sie an seiner Seite sit zen darf und an öffentlichen Festlichi teiten etwa eine doch von ihr wahr lich nicht verdiente Ehrenstellung ein nimmt. Es kommt nicht selten vor, daß solch ein Mann als ein Thrann gilt. Geschieht ihm aber immer recht? hat seine Seele nicht gezittert, als sie un verstanden blieb? Hat er nicht Stun den der brennendsten Qual und Ent tiiuschung durchlitten, daß er so ein sam sein mußtei Denn, was ist in hoher Mannes stellung ein männlicher Freund? Gewiß, ein gütigez Geschick kann ihn bescheren — besser —- tann ihn erhalten, denn es müssen schon er probte, am besten Jugendsreunde sein« die im Leben eines Mannes, der viel erreichte, etwas geken. Neuerworbe ne, wenn die höhe erklommen tsi, sind schneller zu haben, alt es einer starken, feinen Seele angenehm ist. Eine Freundin ist alles. Die Frau Kamerad, das starke, deutsche, fröh liche Weib, das immer Zeit hat, wenn der Gotte ihr mit seinen Klagen kommt, die mal mitschimpft, wenn seine heftigteit es so fordert, die aber vor allem mit sanftem Rat und lei ser hand ihm eine Geduld und Nach sicht ins herz zwingen kann, von der er nachträglich meint, sie sei in ihm gewachsen, dies ist selbst des größten» stäristen Mannes Glück. Denken wir an Johanna von Bis marck — an Katharina von Boea — an Reuters Luise! Welch ein Rang unterschied in diesen drei Frauen! Und dennoch der gleiche Zug in ih nen allen hier die stille, kluge Fürstin, die ihrem Manne stets ein Schuhengel wesen, die, wenn sie sich laut au peern von jeglicher Politik hielt, d im Grunde so gut und genau se schetd wußte, daß ihr Sohn rbert als Zehnsiihriger einst einen anzbs ffchen Divlomaten über die Abwe enheit seines Vaters mit den Wor ten tröstete: »Ach· Sie kommen gar nicht ver gebens. Martia ift ja zu han« . .. Jn weiter Linie Luthers Mitbe, eine e te deutsche Frau. Und doch der Schall in Dr. Martins Worten: »Ich hätte fürwahr auch schon oft genug wiederum das Tintenfaß noch dem Teufel geworfen, wenn meine Mitbe es nur erlauben wiirdr.«.... Zulest Reuters schlichte, tiefe-nn findenbe Frau Wie schwer bat sie es doch gehabt! Wie fleht sie der verzweifelte Dich ter, der fühlt, baß er sich von dem Gespenst der ,,Fesiungizeit« nicht zu befreien vermag, in seinen herzergreii fenden Briefen an: »Ich bitte um Deinetwillen, Luise, daß Du von rnn läßt. Denn ei ist stärker wie ich.«·... Aber sie war stärker wie «es«. Sie ließ nielkt von ihrem Fri . Sie stand neben ihm, wenn das ster iiber dieer edlen, großen Dichter Gewalt hattet : n der Ue ublit Papa-o SMWMMQ Inm- usw Häufig hört man bei der seit-ach tung von Kinderhildnisfen Worte Bier »Aber ganz naturgeteeu!« oder »Die es leiht und lebt!« usw. Aber gar zu oft treffen diese Aeuszerungen nicht zu. Betrachtet man ein solches Bildnis genauer, pritft es auf alle Einzelheiten hin. dann wird man sehr bald anderer Meinung sein. Der Grund solcher Mängel ist nach den Ausführungen eines Fachmanns darin zu finden, dass irgendwelche Be einflussung während der photographi schen Ausnahme stattgefunden haben mag. Das Mündchen weit geöffnet: die Aeuglein starr auf irgendein Etwas gerichtet. das dem kleinen Wesen viel leicht einen körperlichen Schaden zu siigen könnte: die Händchen fest an die Brust gedrückt Das sind wohl die Monita. die sich in erster Linie bei ei nem Kinderbildnis feststellen lassen. Außerdem hat man aber wohl auch noch dem Kinde ein neues Kleid ange tan nnd ein fesches Mützchen ausge seht. was die Ratiirlkchkeit bei weitem beeinflussen dürfte. Wie wäre nun dem abzuhelfeni 1. Zieh deinem Kinde ein leidli ches, dunkles Sonntags-, kein Feier tagskleid an. s 2. Behöupte es mit dem gewöhnli Ichen Sonntagsmiihchen Z. Rüste dich mit dein beliebtesten Spielzeug deines Kindes aus. wenn es auch nur eine Blechschachtel oder eine Garanlle ist. J st. Laufe mit dem Kinde das Pho tographenzimmer ab und zeige ihm alles das, was es während der Auf nahme anstaunen könnte. Das Kind »wird sich so schon nach wenigen Se kunden beruhigt haben und sich ein heimisch fiihlerr. Onkel Photograph nämlich ist eine siir das Kind völlig unbekannte Per sönlichkeit Dazu kommt npch das große Ungeheuer non Apparat. einer Schießkanone ähnlich. die er vor sich hält und hin und her richtet. Auch das tieftrauernde· undurchsichtige Tuch spielt eine gewichtige Rolle und wirkt beunruhigend auf die Kinderseelr. Bei Nichtberiicksichtigung aller dieser Er scheinungen könnte sogar der Fall ein treten. daß Onkel Photograph mit al lem Drum und Dran vom Kinde als »Mummelsaek« bezeichnet wird, wenn schon es von dieser Phantasieperson in unserer häuslichkeit nichts gehört oder gesehen hat« Unbedingt zu raten ist, das- sich Onkel Photograph im Hin tergrunde hält. sich also den Blicken »——. des Kindes nach Mogltchreti entziehe, denn ihm liegt ja wirklich nichts da ran, sich mit den Buben zu besann ;den. Kann er es in so kurzer Zeit? »Nein! Ein Kind neigt gar zu gern zur Empsindlichieit, wenn es Fremde sum sich weiß und wenn Onkel Pho ’tograph auch noch eine «Tieseteller stimme« besitzt, dann ist es ganz aus; idenn Kinder nehmen einen rauhen Sprechion als Schrossheit in sich aus )und beiommen es im liebermaß mit der Angst zu tun. Soll die haltung des Köpschens oder des Körpers überhaupt eine aus rechtere sein, da das Viibchen zum lässigen Sthen neigt, dann greise man zu dem bereits oben erwähnten be liebtesten Spielzeug des Elemen, halte den Gegenstand in der gewünschten höhe und der Richtung« aus die das Kind seine Blicke wenden soll und auch wird. Man achte aber besonders daraus« daß Onkel Photograph durch seine Zurechiweisung dem Linde nicht »ein anderes Daseinsbild verleiht, als es den Eltern im alltäglichen Leben bot Augen steht. Läßt sich die Aus ,nahme trotzdem mit großen Schwie srigteiten beweristelligen, dann versuche man es mit einem Wiegenlied, das sman dem Kinde vor-singt. ’ Einst Zweit Drei! . .Klapp!. ) ; Die Platte spricht, beim sie gibt ge jnau das Bild in allen Zügen wie 2 der ,und das Meisterstück ist ohne gro ssze Mühe vollendet Aus dieser photographischen Aus nahme spricht die volle Natürltchteit ohne irgendwelche Beeinslussung, denn so wie aus diesem Bilde schaut un ser Liebling aus ! H see aufseiuscthe sei-heb Gelegentlich eines öffentlichen Empfangeö bei Gladftone erschien ein alter here bei dem Peemietminiitet, stellte sich ihm vor und besann nun eine langatmige Lobeshhmne, die dem klugen Alten sehe bald zuwider tout de. Aber als höflicher Mensch lieh et sie ruhi über sich ergehen; all ie boch der gehn-Eifer gar kein Ende machen wollte rhiittelte ihm Gladi stone die hand, bedeutete ihm, baß noch mehe Befueher angemeldet seien, und nahm an seinem Schreibtiiche Plai- Det Aufbringliche mochte immer noch keine Miene zu gehen, et schien noch etwas auf dein set en zu haben und Gta one fea »Wiinfchen Sie v icht n teetwas von mitf« HNetn .bat heißt: ja Ich möch te höflichst um meinen But ebeien habe-, dem hie unverdiente E e zu teil,qetntdes einem Gabst-ne als cis is »W« Ewmwkmssen Wenn die Kälte ihre ersten. noch so gelindea Verboten ins Land sen det, dann seiert der M alksiihrlieh seine Wiederansersiehnng. heute ge hört der Muss Tor Elegani der mo dernen Frau benahe ebenso notwen dig wie etwa der Hut. Aber wenn man davon absieht. daß die nordischen Völker, siir die er allerdings nie eine Modeangelegenheit gewesen ist, den Muss schon la e, kange kennen, so kann man höch ens wohl erst das Ende des 15. Jahrhunderts als die Zeit ansehen, die den Muss gebar. Und zwar hat seine Wiege in Jias lien gestanden! Aber nicht den zarten hönden der eleganten Venezianerins nen diente der Mnss zum Schuhe ge gen Fenchtigkeit und Kälte, sondern die kleinen Schoßhiindchen und Schoßösschen waren es, die in dieser schützenden hülle den Unbilden des Wetters trotztem Frankreich über nahm den Muss von Italien, und es ist noch immer eine Streitfrage, ob es ein männliches oder ein weibliche« Wesen gewesen ist, das in. Frankreich den Mnss zuerst zur Schau trug. Lange Zeit ivar der Mast dort das privilegierte Kleidungsstiict des Adels. Am Hofe Franz l. erschie nen» die Damen und herren in Mus sen, die aus Luchspelz, Marder oder dem Fell der Ginsterlatze angefertigt waren. Eier Bürgerlicher durfte bei leibe keinen Musi haben. Erst Karl lX. erlaubte den Bürgern seiner Hauptstadt, einen Muss zu tragen: doch durste dieser »bürgerliche« Muss nur aus schwarzen Beizen sein, wäh rend der Adel den Muss mit kostba ren Spitzen und Seidengeweben zu besehen pflegte. Eigentlich aber de ginnt die Geschichte des Mussd erst mit den Tagen des jungen Voltaire. da ganz Paris darüber lachte, daß die Herren der Schöpfung ihre Dände in einer Röhre von Pelzioerk bersten-« ten. Die «muslulösen Fausts hat-1 ten es ja auch nötig. warm gehalten zu werden« Damals trug teine Frau einen Must. Das war in den Tagen der Regentschast, und die ganze Welt machte sich iiber diese tomische her renmode lustig. Die Zeichner ent warsen bissige Iaritaturem und die Dichter schrieben satirische Sonette. Der Erfolg war bei beiden der gleiche —- nämlich gar seiner; denn selbst der Regent schämte sich nicht, bei den öffentlichen Empsiingen mit einem Muff zu erscheinen. Uebrigens tru gen ihn die Stuher nur in den Sa lons. Erst dann gelangte der Muff auf die Straße, als die Frauen sich seiner bemächtigten. Durch sie wurde er seinem natürlichen Zwecke wieder gegeben; er wurde wieder ein Schuh gegen die Unbilden des Wetters. Schon zur Zeit, da die Männer dieses »Geriit« handhabten, verrin gerten sich die zeitweilig ungeheuren Dimensionen des Musfs. und die Damenwelt übernahm ihn bereits in seiner normalen Größe. Aber lange Zeit hielt diese nicht an; denn in den; Tagen der Viedermeier quälte sich das schöne Geschlecht mit »Mamottes« ab, die an grotester Dimension ihre Vorgänger aus der Direttoire fast iibertrafen. Der grosze runde Muss paßte eben nicht schlecht zu der brei ten, behiibigen Figur der Krinoline. Seine rrschast wurde abgelöst durch den Miniaturkunst- wie er vor drei bis vier« Jahrzehnten Mode war. Er war eine enge, turze Hülle, die kaum den Fingern einigen Schuh gewährte. Wie sticht gegen ihn der große Muss ab, der heute Mode ist, und der nicht nur die ganze hand, sondern selbst den Unterarm noch mit beschützt· Alle Pelzarten: Lachs, Chinchilla, Zobel, Stunts, Fuchs und Hermelim sind vertreten. Die schönsten Mufss aller Modeepochen bestanden nie aus einer einzigen Pelzsotte; zwei und mehr Gattungen der verschiedensten Pelztiere mußten ihre haut hergeben, urn die Hände einer schönen Dame zu schirmen. Und als es Modegefeh wurde, dasz der Mufs genau mit dem Gesamtlostss übereinzusiimmen hat te, da iaen man aus den Gedanken, die-Zelle zu fiirben und zu «bren nen«. Neben dem Muss aus Pelz hat sich aber auch der aus leichten Sei denstoffen gefertigte eine Stellung er obert; vor allem in Gesellschaft undl im Theater-. Seide und kostbar-ei Sptgem Samte und Btolate, und; ntcht zuleht Plüsch, sie alle sind dan lenswerte Stosse, mit denen sich etn hübscher Muss auch ohne Pelzwert herstellen lässt. m Ote übersehe-se see-pe. Zwei alte Seel-sten, Kapttän und Steuermann etnes Segelschtsses, wa ren an Land gegangen und wallten sich nach ihrer langen Reise an et nem guten Mahle stärken. Sie such ten ein Restaurant an der Wasser lante aus und bestellten, was the he? begehrte. Der Kellner lam wet Te er voll dünner, grttngelder til he, die er den beiden Gästen vor edle; der Kapiteln versuchte einen össel voll und fragte «Hör mal, Du elende Landlrabhe, tote nennst Du das Zeu f« tsi Sappe«, ver cherte etsrtg I der stell-ten »denn nu ltel hlot man —- rles der Kapttitn dein Steuermann zu — da sind tote nun vierzig Jahre aus ZÆ herumgesegelt und wußten es n sie die Läche. cerbstsuppe mit Sess fen. Jn Wtirfel geschnittene MS ren, in schrde Stäcke geteilte giesse sobnen und in Streifen geschn lese Kohlrabi zu gleichen Teilen schwiIL man langsam 15 Minuten in Br - fett, gibt dann 3 Pint Fleisch , aus Bouillonwiirsel darüber un kocht die Gewitse weich, doch dürfen sie nicht zerfallen. Kurz vor dem Un eichten legt man lleine, für sich ge lochte Kartoffeln hinein, rührt sechs Löffel Tomatenbrei in die Sande und ftreut gewiegte Petersilie darüber. - Einfachet Käse l u ch e n. Man läßt dicke laute Milch hinten auf dem Ofen gerinnen und giesst am Abend den Quart in ein Tuch. das man in ein Sieb gelegt hat; am Morgen preßt man alle Molte gut aus und driickt den Quark durch ein feines Sieb. Dann schlägt man 1 großes, frisches Ei leicht. gibt knapp BL- Tasse Zucker hinzu, 1 gedöusten Eßlösfel reine Korintbem 1 Terlösfel Butter-, eine Prise Mustatnus und etwas geriebene Zitronenschalr. Man kann diesen Käfeluchen auf einer einfachen Unterlruste von Brotteikk von Kasseeluchenteig oder von einem i S i i mit Backduloer angemengten »Shi·rt C« Tale«- oder Bistuit - Teig backen unz- er mundet in allen Fällen sehr gu . Kartoffelsuvve mit To male n. Die Kartoffeln werden zu gleichen Teilen mit reisen Tor-raten und einer großen Zwiebel aufgeseht Sind beide Teile weich, streicht man sie durch ein Sieb, doch muß das Sieb so fein sein, daß die Kerne der Tomaten zurückbleiben Die Suvpe tvied mit 2 Eßlöfsel frischer Butter und 2 Eßliissel Mehl Zusammen ge riibrtz gebunden und mit sein gewies tem Schnittlauch gewürzt. Dieser lann auch durch Thymian oder Pe teriilie ersetzt werden. l Hummersupve. Den gut ge reinigten und gebürsteten dummer locht man gar und bricht ihn, sobald er nicht mehr zu heiß ist, aus den Schalen. Das Fleisch schneidet man in Stiiae und stellt es beiseite. wäh rend man die Schalen und Beine zerstampft. Schalen. Beine und ein Teil des Fleisches werden in 2 bis US Quart Milch iiber gelindem Feuer eine halbe Stunde langsam ausgelacht und die Flüssigkeit durch ein Sieb gerührt. Nun würzt man sie mit Psesser und Salz, siigt ein Stiicl srische Butter dazu, verlacht ste, wenn sie nicht dicklich genug is, · mit etwas in Butter gelb gediinsretem Mehl und schmeckt ab. Man richtet die Subpe über dem llein geschnitte nen Dummersleisch an. hechtsalat Ein gut gesöubers ter und ausgenommener, tleinerer oder auch größerer Hecht wird in Salzwasser gar geiochi, heraus ge nommen, nach dem Erlolten von harrt und Gröten befreit und in. ileine. möglichst gleichmäßige Stücke zerteilt lMan scill den gelochten Fisch nicht mit Stahlmesser und Gabel behan deln, sondern bedient sich zum Zerle gen entweder eines Fischbesteas oder eines silbernen Lössels. im Notsall zweier holzlössel.) Einen schönen Salzhering hat man mehrere Stun den gewiitsert oder in Milch gelegt und gewaschen, ausgenommen, von haut und Gesten besreit und in Streifen geschnitten. Hecht- und he ringsstiickchen werden gemischt; dazu siigi man serner etwas m seine Strei fen geschnittenes Fleisch (Reste), eine zerschnittene Neunauge, 1--2 in Streifen geschnittene geschiilte Salz gruten. wenn man will, einige lein gemachte) Krebsschwiinze, 1 Eßlbssel tieine eingemachte Perlzwiebeln und 1 Eßlössel Kapern Zur Sauce ver riihrt man zwei rohe Eidotter mit sehr wenig seinem Oel, Sens, etwas Sal, Weißwein, mildem Essig. ein weng von der Brühe, in der der hecht gelacht und die durch ein Sieb gegossen wurde, und Zucker. Man riihrt diese Sauee am besten in einem Taus, den man in eine Kasse rolle mit siedendem Wasser iiber lin des Feuer gestellt hat, bis sie dalith ist, damit sie die Salatbesiandteile schön umgibt und nicht davon herun ter-traust Die Sauce wird heiß iiber den Salat gegossen und vorsichtig al les vermischt. Gebackene Brot- und Cho toladenspeisr. Man stellt IA Ptnt Milch in gut emailliectet Kasse wlle über gelindes Feuer und schüt- F tet unter fortgesehtem Rühten etwa . 8 Unzen altbactenei getöstetes, gesto- , ßenes und gesiebtes Schwarzbtot hin ein, rührt alles so lange, bis sich dte Masse bindet und einen festen Brei bitdet, der sich vorn Gefäß löst Dee Brei wird in eine Porzellan Lchttssel gefchtittet und muß vollstän tg erkalten. Dann mischt man 4 Unzen geschmolzene, tlae vom Boden fah abgegossene Butter, 4-—5 Eidots ter, 2——4 Unzen feinen Zucker, einen Teelsffet gestoßenen Zimmt, etwas eeiebene Zitronenichale und den teifgeschlagenen Schnee von 4—5 Et :tvets dazu, füllt die Masse in eine Ifeueesefty mit Butter ausgestttchene und mit geriet-mer Semmel be tteeute Auflaussotm, läßt die Speise eine gute Stunde in mäßt heissen Ofen backen nnd gibt e Esset tu der Zum mit einer an , sc ntlles odee Weinlchanulauoe zu