Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 08, 1912, Image 6

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Grund Ilglnnd Publiøhing
Gompnng
Telephon 535 Grnud Island
Sie Gras-entity
Von Tlaug Manch-Rast
.Gnädiger Herr. Hm Eir, meine
Großmutter ist genaht-US
Nov Mackmnon kaiserlich chine
sischer Zollbeamter in Zoochonn sank
" tet in feinen Stuhl zurück
Die elt war ihm noch eben io licht
und schön erschienen, und er hatte
sich arti-de gesagt daß man doch
eigentlich recht behaglich lebte hier
draußen im Osten. Sah San, eine
Perle von einem Ban, hatte sich deute
est W. Das Kissen-sink
er böslich für seinen get-ca bereit
, wenn dieser zum ’nner nach
kam. hatte er arn Rande mit
l sein Zucker bekränzt, wad
an diesem glühenden Tage den Oe
danken eine angenehm kühle Richtung
fab, und das Mitten der Mklümps
schen gegen das Glas klang ordentlich
Emelodisch. Die kleinen Bambe
anstern hatten ganz delikat ge-«
schmeckt, nnd die gebratenen Neig
'asnnern. für welche kleinen Vögel
Rotz eine besondere Wehe hatte
Iwatm heute kleine knlinarische Mei
slterwerke gewesen- Der Kalfee war
tadellos und die Zigarre unbedingt
eine Manila erster Klasse, kuri. alles
Iwar schön und harmonisch bis Wab
· San sich in der Tür unidrehte seinen
Berrn freundlich ansah und die oben
zitterten furchtbaren Worte laateJ
»En5diger Herr, bitte Eik, meine
Großmutter ist gestorbisri,«
Nicht etwa, daß die «I?t-rli(·"ilt!i:sle
im lernen Oft-m so imtrkirilniixicljz
wären, daß ein Todessäxll in der Lin-T
milie des Inmier die Herrlckxits
»
stets m til-Oe Trauer Den-itzt .-«:-,-r
dir Groscmntnsr des Von-«- smelt Ins
jedem eurutmsciwn Hatten-alt m
Ebina eine bedmtendc Rolle- Bist-;
tin Alls bedriickt sie Fu- .«.«;".ms5. Erej
ist stets leide-nd und gkukt lisxliix nntT
dem Todt- ab Tach ist T-- Ut- !- e
eine Katze und hat standest-Juki »En»
Leben So ost den Von der Frost-»st
drang ergreift den er qesmölnsssch
durch mehrtägige Ausschweifungen
in einein chgsonabanö oder in einer
Lpiurnhöhle stillt, laßt er seine City-U
nuttter sterben und verlangt Urlaub,
unt sie geziemend zu besinnen Ia
nüyt es nichts-, nein zu sagen; da
durch notiert man höchstens, daß der
Diener ohne weiteres verschwindet
Man verflucht also den Boy und
seine Großmutter und gibt seine
Zustimmung. Der Stellvertreter
des Dono, von dem stets versichert
wird, er set der Inbegriff all-er Lit
genden, erweist sich ausnalnnslos alH
unzuvcsrlässig und ungeschickt, zer
bricht aller-, was er hornart, stiehlt so
stech, daß man es merkt, nicht mit
Feind-Irr Takt nnd Txilretion wir
ein ordentlich-r Bon, und wirkt durch
srin schlechtes Beispiel demorali
sierscnd auf die übrige Dirnerschatt
chit« Hauses Tie Abwesenheit deg
Boaiz wird so zu einer einzigen lan
gen Leidens-seit für dic- Herrschaft
Kein Wunder also, daß Noys gute
Stimmung in tiefen Kummer über
ging. Nach balbstündigen mutlosen
Betrachtungen entschlos- er sich zu
dem Versuch, einen Aufschub zu er
langen, da er im nächsten Monat
selbst seine Sommerserien hatte nnd
vierzehn Tage in den Bergen oben
gis-bringen wollte Wab San, unbe
ngt der beste Boy in qa Joachim-,
stand seit drei Jahren irr-Borg Dien
sten, und während dieser Zeit war
seine Großmutter bereits brei- bis
viermal gestorben Seit dein letzten
Todessal waren jedoch erst drei Mo
nate Wangen und Ray stellte set
nan Poe daher ernstlich vor, seine
Großmutter noch vier Uochen am
Leben zu lassen. sah Gan lächelte
schwellend- bei dem Celben ein
dafür- daß er fest Wollen
, sich nicht zu ergeben, und erklärte-,
daß der Tode-soll dieses Mal M
Whnliches sei, tin besonders
und ernster III· seine
W in
notwendig, Ho er noch alter chinesi
scher Sitte dise tote Großier m
ihre Geburtsstadt zurückdrtngen
müsse. Er wolle mit dem Postboot
am nächsten Morgen südwärts fah
ren, nnd er rasche es seinem Herrn
nend. aber Inn-sittlich klar, daß
«e Ungelegenheit für ihn eine Kabi
nett-freie sel. Erbitterung im Her
zen, mußte Rot- Wlich daraus
eingehen. den W wartenden Ber
tretec su inspigierern und M Sau
erhielt dle verlangte Freiheit
Bierzchn Tage waren vergangen
Diesomtestqchausdasaltesow
amt ln W hernieder, kein
Luftzug rührte sich. Matt nnd kraft
los hing die grüne Flagge an der
Fahnenstange, und ein paar trag
kulis saßen mit den Rücken an der
Oauswand und schnarchten, während
einige behende grüne Eidechs-n über
die gelben Körper der M hinweg
eine woblgelungene Fliegenja d an
stellten Im Innern des
herrschte Stille und Frieden. Je
der General-Ostia saß der dltte frem
gösische Ebekasfistent Monsieur La
sroix und schlummern sanft anseinem
Arbeitstisch, während die Schweiß
perlen langsam. doch unablässig
über seine dicken Wangen glitten
und in dem Halt-bund seiner weißen
Tracht verschwanden Die beiden
anderen Können unser Freund Nov
und der Deulsche Brandt betrachteten
lnteresslert den Weg der Schweiß
Etext-stets auf dem Gesicht ihres Vor
gesetzten und gingen schließlich wie
sgeiudynlieti die Figur respettadle Wette
fein, od deute ein nasier Fleck auf dem
Stuhl sein wurde, wenn Monsieur
YLacroix autitande —- ,,honny seit
" qui mal y denn-'s pflegte Brandt nin
Jsiichtigen Mienen hinzuzufügen Die
kzur Erzeugung des Flecke erforder
lliche Feuchtigleit bedingte meist li-;
Grad Fahr-scheit, heut-: »Iste ?
Barometer nur its-« kssxxxd
Brandt behauptete-. dennoch hoxnv
zu können
Ter scharfe Pfiff eines Dampicrz
aus dein Fluß draußen unterbrach
ihre respekttvidrige Unterhaltung
und weckt- ihren würdigen Vorge
setzten. Alle drei stürzten an das
Fenster, und Nov wagte kaum. seinen
Uuqen zu trauen. Da kam das
Dcnmserdoat der JndosChinas Com
vana einige Stunden vor der erwar
teten Zeit. den Fluß herauf, und auf
dem Vorderdeck stand Wald San.
Raps schmerzlich entbehrter Diener-.
sWenige Minuten später nahm dieser
draußen aus der Brücke den respekt
vollen Gruß seines Von-B mit innizier
Freude entgegen Wald San erklärte
seinem Herrn. daß seine verstorbene
Großmutter nun friedlich in ihrem
Sarg an Bord der »Haitan" unten
an der Flußmündnng lieae. und dm
ihn, einen speziellen Zallerlanbniiss
schein auszustellen damit man ilsm
die alte Dame olnie weitere Formalis
täten ausliefere Er wollte darauf
sofort mit dem Schiffs-barst zurück
faliren und am nächsten Morgen mit
feiner teuren Last heimkehren Wenn
er dann im Laufe des Tages die
Leiche in dass Familienhauis gebracht
hatte. wo sie nach Brauch und Sitte
eine Zeitlang bleiben ninsse, ehe die
eigentliche Beerdigung stattfinden
dürfe, würde er seinem Herrn wieder
völlig zur Verfügung stehen Und
mit besonderer Genuatunng wurde
von Ray ein Totument ans-gefertigt
und gestempelt das den wachthaben
den Lisizier der .«3iintan« ermäch
tigte, Wah San den Sarg aus-zulie
zfern Dankbar entfernte sich dieser
Fniitdem Papier
Z Czn der inntiiten Zeit machte man
in allen eure-mischen Hiiusern in
Fauchenan die Erfahrung, daß allge
1mein die Dienerschaft immer mehr
ientartete Man schimvkte auf die
zTragkuliT die scheinbar im Schlaf
»Einem und jeder in seinem eigenen
; k, mag das Sitzen im Iragstulil
u einer Tortur macht, auf die Köche
ie das Essen aus Prinzip need-Erben
"stt wollen schienen, und aiif die Gent
die ganz unbegreiflich stimmt und
schlaff waren. Nicht unbegreiflich
fiir erfahrene Blicke übrigens-. Denn
diese erkannten bald, daß so matte
Augen und ein so gleichaiiltiges We
sen am Tage nur auf zu viel Ltnuici—
genuß am Abend oder in der Nacht
zurückzuführen sein kunnten Allein
Wah San, Rang ausgezeichneter
Bay, bildete eine leuchtende Atti
nahme. ek war stets auf der Höhe
und doch hatte er bei früheren groß
mütterlichen Todesfällen bewiesen
dast er kein grundsätlicher Gegner
des berauschenden Mohnaiftes war.
Uber- diesmal mußte er wohl von hö
heren und edleten Interessen erfüllt
sein, die sich scheinbar auch in seinem
Intlit ausprägten
M für ausdrucksvolle Physiog
nontien diese Mongolen doch im
Ittmde haben, philosophierte Nov
eines Tages, als er Wah San mit
geteilt hatte, daß fein Gehalt um ei
nen Dollar monatlich erhöht werde,
man sehe sich nur mal feinen Boy an.
n seinem Gesicht liest man die ru
e Freude, die ihm das Glück der
kbeit und die Zufriedenheit seines
den-n fchenkt Und dann betrachte
man anderseits das Gesicht von King
chauen dem Einentiimer der meisten
Opiumhöhlen Foochoth dieser seht
bekannten Größe » « da liest man nur
niedrige Lust iiber einen schmutzig-n
Gewinn. Auffallend ist es übrigens,
Mc höflich dieser Ging Chuna in der
W Zeiss-Vordem ist unterbrach
sich Hob in feinen Betrachtungen
als der Gegenstand seiner Gedanken
zufällig gerade vorüber-ging und sich
mit besonderer Hochachtung verbeugs
te. Roy konnte sich diefe Ehrerbietung
nicht erklären. Denn der dicke Unum
versäufer stand unter dem chronischen
Argwohn des Opiutnsehtnuggels, und
Roy. der sehr diensteifrig war, ließ
stets alle Waren an diesen Kaufmann
oder seine Verbindungen sorgfältig
untersuchen Wie Hing Thong nun
dennoch einen Schmuggel hatte aus
führen können, blieb ihm riitselhaft
Denn daß eine größere Mengecpiuni
Eingang in den Ort gefunden hatte-,
war zweifellos Ding Chongs stroh
lende Mienen und die Demoralisas
tion der Dienerschaft bewiesen nur zu
klar, daß Odium nun in Foochotv
leicht zu bekommen war. Der Teufel
mag wissen, wag er übrigens in knei
nein Pause will, dachte Roy, ich hoffe.
es ge inat ihm nicht, Wah San zu
einem Rausch zu verlocken
Trich bald darauf verließ oer Kauf
mann, der itn eifrigen Gespräch mit
dein Bot- gestanden hatte, allein dar
ub. und Wah San ging mit tück
ichen Mienen an feine Arbeit ·
folget-te sein Herr weiter, Walz San
hat Charakter da ist nichts zu be
fürchten- Dennoch ließ dieser Besuch
Sinn Ehr-nass- der sich später öfter
wiederholte in Nov einen unange
nehmen Eindruck zurück. und vergeb
lich sann er immer wieder daråber
nach. wie in aller Welt et ihm den
noch abermals gelungen sein konnte
das Zollwesen zu hintergehen.
Los da, in einer schlaflosen, war
acht. während er sich in sei
nem Mostitoney ungeduldig hin und
er wars, leuchtete plöslich wie ein
lih die Wahrheit in seinem irn
aus: des Bovs Großmutter! ah
Sand verstorbene Großmutter! Ter
iroße Sarg den vor den Fluß her
aufgebracht und der Ilion seinem Kol
legen Brandt gegeniilscr zu der Be
merkung gereizt hatt-c die selige
Großmutter iniisfe eine ungewöhn
lich korpulente Dame sein« —- dieser
große Sarg war mit Odium gefiillt
en! Er, Ron Mackirmom taiser
ich chinesischer Zollbeamter-, in Fus
chow angestellt um den Schniuggel
zu verhindern, hatte mit eigener
Hand ein koknment alt-gefertigt
das womöglich —-- nein, bestimmt «
enug Lpimn einführt-ie, um den Lrt
Lili- mebrere Monate moralisch und
körperlich zu ruinierenl Rotz schau
derte, Er verstand nun Hing Chonas
Besuche in seinem Hause nnd seine
tief respektvolle, doch aleichkeitix trad)
ironitche Art zu aussan lnd Un
Zank Wab Sau batte er imxsr .«l:
beitotreude weisen litt-halt tust-ig
»geben. Eine schmutzisz Friuide ::! . r
»seinen wolilqeåusizzemsn Ectisiiuaszei
und über dac- lsliiltende Lpiumir
schast war ess d etillsc niedrige erisu
de wie in Eil-In nndenvartiarn Gesicht
,seines Koiipamwnsts Sinn Chors-i
; stoy schänmte voi; W nt Er wollte ne
ideide anzeiqen Gi- umzl te - er
knach Rache dürstend schlief er end
s lich ein.
f Er erwachte als— Wall Jan vorsich
ktia satt zärtlich das Netz bob nnd
libm einen eiglalten Soebet sei-vierte
»Not) war spiit in der Nacht aus sei
·nem Klub gekommen der Von aber
sbesaß die glückliche Gabe zu ahnen,
jwann der aewoltnte Morqeiitee mit
einem den Gaumen mebr erfrischens
den Getränk zu vertauschen wäre —
lund Nov fühlt-, das seine stach-pra
l. ne schwanden Er erkannte plötzlich
s den Humor der Situation.
s »Von.« sagte er, »nnn ist also
i Deine Großmutter ernstlich gestorben
und kann nie wieder sterben. Tas
lehtemal war das allerleste wirf«
»Res, Sir, tbank you, Sir,«·ant
wartete der Boy ernsthaft, doch Nov
glaubte, ein Zwinkern in seinen Au
aen zu leben, »das lebte Mal starb
sie wirklich, aber, »please, Sie-«
fügte er hinzu. und Nov hätte daraus
schwören mögen· dass sein Diener sich
vor verhalte-nein Lachen schüttelte,
»ich babe noch mehrere ein bißchen
kranke Onkelg, das nächste Mal kann
vielleicht ein lieber Onkel sterben
das nächste Mal können wir einem
Onkel das Leben nehmen-«
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Telephon 535
i « Die Erste Intional Dank —
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Thus eiu allgemeineo Baums-seist :-: :-: Macht Form-Anleihe
Vter Prozent Zinsen bezahlt an Zeitdepositen.
sum-I uns Uebers-ask Uls,00s0.00
s. N. WOLVACOL IIIL JOHN ISIMSK8. h.-Itsf. l. M. TALMACL Kissen-I
I. K. ALTEII. Js. Ist dülspknmter. s. S. ZINKE. Qslsskssskkk
Bruch, Pilks
und
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Leid-i nicht« wenn Ihr ge
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