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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 1, 1912)
J, kin- v Scham M its derch km alte , , It- Wnte, längstvertraute I-M M meeit so weit szssst W sur Heimat fand gch mmmer F di is Its-lich auep weis vie Zeit sit verhängt irvnfgfchea Farben( , k M III-t- die Seele mit so frei, soj Eckhaus lmktie fekglichS meine ersten - schri tie. : such den Pfad zum Garten ich« mm fand. Hist Links ragten Bäck- aus seiner K Whecke bliihte überwies-« Uf- fkfk dort wie einstmals- meine Md —- seihet strich dessem Sxmmerwind se - wes , - III Mdglocken klangen vom Ge löndk. . . ,II tief est leiser «Muttkkt« Noch ein fW es schaueichelefiedlbl M« ichs EW fftsItsM ich als Mnd —- die Mut-( Ib«st gewim? M W es nicht —- kmvor zum Oct tenfaal M ich die grauen auggettetnen - Stufen «W M cadlich,M1-tte·kt«—Lank es klang De MS der Traum. nnd meines Kindes Worte — Iie tiefen mich ausl einer Zeit die arm Vertauscht-. Und leise schloß sich eine Pforte. Des Freude-such. cchushüttenhumoresie von Not-s Ul reich An einem bestimmten Nachmittage hatte Fräulein Minna in einer Lau be des väterlichen Gartens eine kleine Untertedung mit einem jungen Man, bei der sie demselben mehrere wichtige Fragen zur Beantwortung verlegte. »Und kann ich ei auch glauben. daß Du mich wirklich liebst, Lilien-P forschte die junge Dame zunächst. -..Uebet allei!« entgegnete Alsted mit dem Pathos der Liebender-. Du noch keine andere vor mir geliebt?« erkundigte sich Minna seiten , »Steine einzige!« beteuerte der Jun ge Mann« »leine — mein süßes Ap selmiiuschen!« »Der Gedanke, dasz Du schon eine andere vor mir geiiiszt hättest, wäre für mich schrecklich!« »Was glaubst Du denn von mir, mein hübnchen!« »Dann schwbre e5!« sagte Minna feierlich. Herr Alfred war leichtsinnig ge nug, diesen Schwur zu leisten und ihn durch eine Anzahl von Küssen zu deiiegeln Bald nach dieser kleinen Unter-re dung flatterten die beliebten Druck sacben in die Welt, die den Zeitge nassen verkündeten, daß Herr Alfred sich entschlossen habe, Fräulein Min na für sein häusliches herdseuer zur Hüterin lebenslänglich zu engagieren. Jn den nächsten Wochen war der junge Mann nun überaus heftig be schäftigt Er mußte mit den Damen zum Tischler gehen, um einer Konse renz iiber das Speisezimmer beizu wohnen, dann wurde er zum Tape zieter geführt, um die Tapeten fiir den Salon zu prüfen. Auch schlepp te man ihn zum Leinwandböndler, da auch die Kaffeetiicher und Ser vietten von verschiedenen Gesichts punkten betrachtet fein wollten. Nach dem«herr Alfred noch mehreren an deren Geschäftsleuten seine Aufwar tung hatte machen müssen. kam end lich der Tag der ochzeit in die nächste Nähe. wag kräulein Minna eines Abends veranlaßte, die Frage mit Rachdruck aufzuwerfen, wohin denn eigentlich die Hochzeitsreise ge hen werde. »Mir nicht zu weitt« erklärte Ut feed, der bot den Gängen und Oe sæschon gan erschöpft war. »Am l W h mich in einem W romantischen Reste irgendwo in den set von den Beschwerden Userlo eins ausruljenP ; Hle Mir-a fand den Bot at Stattva M » » rsicznvosteexi is w ssssM Da W So kam es, daß der Herr undj Frau Lindemann einige Wochen spä-« ber in einem poetisch-einsamen Tiro lernesie abstiegen und sich bequem ein neieieierr. here Alsred war, wie er erklärte, in früheren Jahren schon einmal hier gewesen, weshalb er alle hübschen Wege nnd Partien kannte, und von allen verborgenen, landwirt schaftlichen Schönheiten wußte. Kein Wasserfall blieb unbesucht und keine slm war so entlegen, als daß sie here und Frau Lindemann nicht doch— besucht hätten, um dort an der Quelle Milch zu trinken. »Das schönste heben wir uns aber bit zu t ausl« erklärte Alsred seiner sausen ran, »ich meine vie Partie ans- S jäh-IX M Du dort auch schon oben?« -Helelit-dli0«. erwiderte Ul t habe ich Meine schönsten - gesammelt im Jaer JRcht tin mindesten. Eis hin-its trnarerzn ein tadelloser Reitweg!« Un eine-r er Morgen site SM Dett nnd Frau Lindenrann zmn Eisjöchek hina . Wie aber das schon mit den "nen Tagen in den Alpen, sgrhh geschah es auch am Tage m Wiss-keimten daß sich winags der Dimnrel mit bösen Wetterwpllen beon und ein fchlimnres Gewitter bevorstand Mit größter Anstren gung erreichten derr nnd Frau Lin demann die freundliche«Eigjöcheli-ütte, in der sie Schuh vor dem ums-sphä rischen Unqemach fanden, ihre Meist der trocknen tonnten tmd den Be« schloß foßten, bei dein freundlichen( Hüttenwarte zu übertischten um am nächsten Tage zum Eisjöchel nutzu fteigen. Der Abend brachte noch zwei tonriftifche Leidenzgenossem Deri hüttenwart erhielt den Auftrag die Oerrschaften piinttlich um drei Uhr-] früh zurzr Losgehrn zu meckern Als« dieser alpine Funktionär am nächsten Morgen diesem Auftroge nachtam, forschte Herr Lindenmnn vom Bette ans als erfahrener Tour-ist noch dem Besinden des Wetter5. .Schlecht steht es, sehr schlechts« meldete der Hüttenrvart »Es regnet - immer noch . . .'« · l «Dann wollen wir mal ruhig wei terschlasen...!«' erwiderte Herr Al ired Lindemann dem wackeren Sohne der Berge und drehte sich aus die an dere Seite, um die Schnarchmelodie wieder auszunehmen. Als das junge Ehepaar um neun Uhr in die Eßstube der Eisiöcheli hiitte traten, saßen die eingeregneten Schicksaligenossen bereits beim Früh stiick. Die Zenzi. die Hüttentellnerin. erklärte, daß es oft acht Tage reg nete, daß es oher dann immer de stimrnt schön werde. Mit einiger Verdrossenheit ergaben sich here und Frau Lindemann in ihr Schicksal, seiihstiickten zunächst recht langsam und ausgiehig und ver tiesten sieh dann in die Fremdenhü cher und Zeitungen, die siir Regen tage und andere schlimme Gelegen heiten in den Hütten aufliegen. Frau Minnu studierte die hefteten und melancholischen Randhemertuns gen. in denen verzagt-e oder gut ge launte Reiseleute und Bergsahrer ihre Stimmungen ausgedrückt hatten. Plöhlich hielt Frau Minna inne. Starr richteten sich ihre Blicke aus eine bestimmte Eintragung, die sie mehrere Male las. Dann dachte sie nach und mit siehernder hast ein anderes Votum des Fremdenhuches. Sorgsanr präste sie-. Seite fiir Seite, bis see wieder inne hielt und mit get-steten Wangen in heftiger innerlicher Erre gung die Eintragung var sich las und immer wieder las. Jent entsuhr ein halb unterdrückter Schrei ihren Lip pen. here Alsred stürzte herbei, der mochte aher seine Frau« die in herz zerhrechender Weise veinte, nicht zu heruhigen. »O —- ich unglückliche Frau . . .!· i stöhnte fie, feine Tröftungen zurück weisend. Herr Lindernnnn verdoppelte feine hegiitigende Worte, ohne damit ein-as anderes zu erreichen, als daß sichf feine Gattin erhob, ihm unter Trä nen einen fürchterlichen Blick zuwaefs und rnit zürnend-er ctimme erklärte: I »Geh' mir aus den Augen, Du Elens den« I Die anwesenden Touriften versuch- i ten die junge Frau ebenfalls zu he-j ruhigen oder doch den Sitz ihres Kummers zu erforschen Nach einiger Bemühung gelang es ihnen, aus Frau Lindemnnn die Worte: »Er hat mich schändlich he trogen!« herauszuhetommen »Ich «- Dich betrogen-« wieder-I holte Alfred erstaunt, »das ift doch Unsinn.« »Hier sind die Beweier« entgeg nete Frau Lindernann, indem sie auf das Zumdenbuch wies. Alb-ed erblaßte in diesem Augen blick. W ei begann ihm der Zusam menhans der Dinge klar zu werden. .Liez nur hier!« ergriff wieder feine Frau unter Tränen das Wort »Hier: 28. Juli 1903: Alfred Lin demann, Punkt-rannten aus Wien fami Frau und hier: 14.Auguft WG: Ulfted Lindemann, Dankt-e mnier. m Wien fami Frau» .Run find wir aber erst feit vierzehn Ia fee; verheiratet» to.ie kann denn das Das ifi ein anderer Lindemank meinte einer der Juristen « «Uch —- ich kenne feine Schrift an der Schlinge des großen L» derte Frau Linden-Inn fchliichzend, worauf ein neuer Träneniiu aus ;htach, dusiehewozsichaufihrsims met zutkickmithm - Jlnd et hat mit gesehn-very das ise und erste hin!« inein ste weg-Ists III » E . Die Kellneein Zenzi war eine ;Person, die mit großem Scharfblick sdie Situation über-fah und genug gu I fes Herz besaß, um den Entschluß zu » fassen, die Angelegenheit in Ordnung zubringen. Darum folgte sie bald der jungen Frau auf ihr immer und knüpfte dem Verwand, ch mn ihr Vesinden zu ettundigen, ein trösten ,des Gespeach an. l »Er hat mich belegen und bette ges!« feste tun Lßcdexmasth au M W esst sur-W. »Ist- M Licht D w M M g’wes’n· wo ee Zahne-.- nei kennt g' hahi hai... Rp nnd dein-In bät-s kna an Wen do net siei antiasfni Afi itiagn S’ kann nennt wehe. mit Man isthi n Man nnd weg«n dem hisseti Fremdenbnaeh isehks no lang net g’sehli. Das kann no der beschie Ehemann wettkn . . .«', gah hk biedete Sitoletin zu bedenken. Fan Lindetnann machte eine ah lehnende Gebärde, vie aber die senzi in ihrem Beksöhnungstvetie nicht enii mutigir. Sie sette sich zu der Wei nenden und fuhr zu sprechen spri .Wissn’i junge Fran, was i Man ian tat. wann i omal dözeihige bei mein Mon eriehen möcht? J ini sag’n: Alsdann Da Lump, Du schlechten Du hasi mi ang’logen und mi beiakeiik Aber derentwegen — so möcht i sag’n ——-bischi g’fehii dran, wenn D« giabsi, i laß mi via leichi von Dir scheiden . . . Jtn Gegen teil! J verzeih« Dir Deine Schlech iigieii... sowohl, das ina i, aber vom heutigen Tage an geht bei uns a neues Regina-ei los! Meti Die dat! Weil De Di ais ingetiee und unveeiäßiichet Mann erwiesen haschi. wert-? vom heutigen Tage an iO an schaffen, wird alles nach mei’ Willen gehen-» Oaschi verstanden, Du Luna-i A so möcht i teden...« Frau Lindemann hatte während dieser kleinen Auieinandetsehung zu weinen aufgehöei und war den !an siihtungen den Zenzi mii großem Jn ietesse gespitzt «Dann.« fuhr die Zenzi fort. .dann tat i mein Man ftrena halten. Das Wirtshaus und die Pfeifen möcht i eahrn abgewödnen... Und wann er arnai 1ibernriitia oder gar widerspen ftig tat, würd i eahtn die Gedicht vorn Malefizfretndenbufz unter die Nase reiben. Döz rniicht i. wie ge sagt, tuan tan. wann i an Ihrer Stelle wäre . . .« Frau Lindernann drückte ihrer Ratgeberin dankbar die Hand, worauf sich diese wieder in die Gastfiubse der Eiiföchelhütte surrte-zog . . . Eine halbe Stunde später befand sich schon herr Alfred bei feiner Frau. Niemand hat ers-Ihrem tout in dieser Stunde von dem Ehepaar« besprochen wurde und unter welchenl Bedingungen sich Alfred den ehelichen; Frieden ertauft hat. Aber in späte ren Jahren tarn ef- noch vor, daß dieI Bekannten der Familie Lindemann, wenn in ihrer Gegenwart kleine etc-« licht Anseinanderfetungen stattfanden, I sich irnrner wunderten, daß die Fraui des Hauses rnit dein einfachen Saks «2llfred, dente an das Fremdenbnchg auf der Eisiöcheihiittei ihren Gattens in Angst verfekte und zurn Schuri-i gen brachte . . . i seinesseeeimbeeismh s Vorn Uebermut der Franzosen in! den Jahren 1806 bis 1812 erzähle-is die märtischen Lanvleute mancherlei Geschichten. So sollen vie Rothosen, als ihnen in hohenschöppingt Mohnsuppe vorgesetzt wurde, biet-ie iiberraschte ausfrau nach fonst be-’ wöhrier M habe durch Wasserzusas· zu sehr «oerlöngert' hatte, der Krau den gefüllten Topf über den opf geftiilpt und hinterher sogar die has velbrücke zwischen hohenschspping und Stolpe an der Ratt-bohrt aus Aetger in Brand gesteckt haben. Ebenso schüttete der bayerische Oberst Haßter 1812 der Frau des Amtmanns zu« Mühlenbeck in frecher Weise etwas in den Schoß, wofür er von dem mann haften Ehehetrn etwas unsanft on die frische Luft befördert wurde. Der Lübarser KindeL eine surnpsige Niederung beim gleichnamigen Dorf, hat der etwas unsicheren Bollssage nach seinen Namen davon erhalten, daß die Franzosen dort ein Kind le bendig begraben, das sie in einern von den Bewohnern verlassenen Dors san ven. Die Leute hatten ihr hab und Gut aus einen durch Biische verdec ten Hügel im Sumpf gerettet; die beutegierigen Franzosen tanien aus leere Nesi und ließen nun ihre Wut an dem aus Ver-sehen zurückgelasse nen Kinde ans. Das orrne Wurm soll so hetzzerbrechend gejammert haben, »daß die Flüchtlinge im Versteck tief erschüttert waren und später del LSurnys nach dein Kindel benannten )Li·t-iichek, shek ebenso numerisch-iu ilich klingt die umgekehrte Sage, der Kindel hol-e seinen Namen nach des Kindlein erhalten, die der Storch dort aus dem Sumpf holt. Wenn das wirle so wäre, fo hätte man g in der zunehmenden Pedant-urk r rniirkischrn Gewckiser einen Gen Ervkie Ubnalnne der Kinderzahl ge n n. sausen-Om- , henty Ward Beechet war durch seinen schaesen Wis berühmt; est et hielt ee aber auch aeschnebene Pro tesle, die et dann seiner Gemeinde vorlas und leitisierls Eines Sonn tags hul- er also an: .Jch muß Ih nen eine seltsame Mitteilung bekannt geben, die i erhalten habe. Es ist ein halbes latt ans einem Notiz buch, ans dem nichts geschrieben fleht außer dem ort »Nam« Es kommt ·a wohl , daß ein Belesschteibet einen Namen Im nsesen veegssl, aber das ist das ee al, daß einer seinen Rose-Jqu und den Bei-i UOOO Der Mit-muss Novelle bin Mk M— Auf einein Berliner Kirchhof lag unter den Neubegtabenen auch ein Bürger bestritten ein Gattin-meisten Ivesska Witwe, km frisch- zwingen-. täglich M Grab besuchte, ekm ein mal einen Topf mit einein still-enden Gekonimn mitbrachte und einmal-, sodek mit einer Stigschete vertrock Imee Blatt-: m den and-m Blu stnen ablchnitt, mit einem zierlichen sGießlännchen alle Pflanzen begoß »und dann eine Weile nachdenklich auf Deinem kleinen Bsnlchen zu Dänpten des Grabes einstudie, die Dönde in den Schoß gefaltet, den Witwen schleier long über den sleischigen Rilk len kruntekhängend und das volle, blühende Gesicht nachdenklich auf das Grab gerichtet ; Seit einigen Tagen fchon hatte sie einen Wittoer bemerkt. einen Mann Tgleich ihr in den besten Jahren, der ebenso gewissenhaft. wie sie, feinBrah betrentr. Er toar mager, etwas vorniiber gebeugt, im zugeknöpften fehtparzen Sonntagsrock und mit ei nein Trauerflor um den Zyltnden All sie sich sahe-L begräbt-v sie sich der herr zog feierlich feinen Zylinder und verbeugte sieh tief. fo daß die Frau verlegen eine Art hoflnicks mochte. Der here begann dann vom Wetter zu sprechen, und tote den teu ren Toten wohl fei in der kühlen Erde, von den Kirchhofsdiebftiihlen und den hohen Abgaben, die nmn an die Kirchhofs-verwaltung zahlen muß te. Die Frau wifchte sich gerührt die Augen, auch ihm tamen die Tränen. Daran holte er hinter feinem Grube eine Weißbierflafche vor und ein großes Weißbierglas, ertliirte, daß hei der großen shisie Weißbier das gefündefte Getränt fei, und frag te die Witwe, ob sie nicht einen Schluck rnit trinken wolle. Die Wit we errötete und erwiderte auswei chend, ihr feliger Mann fei ein großer Freund von Weißt-irr gewesen; er ha be einen Abend in der Woche gehabt, wo er sich mtt feinen Freunden in einem Weißbierlotale getroffen habe; auch die Frauen feien immer mitge gangen, und indes die Männer Skat gespielt, hätten sie ruhig da gesessen, weil sie der Störung heim Spiel we gen nicht hätten spreche-n dürfen. Der fremde herr hatte sich indes neben sie gesetzt ouf das schmale Bänkehem das Weißhierglas zwifchen die Beine ge nommen und die enttortte Flafche sorgfältig, damit die Hefe nicht mit herauskom, eingegossen. Er belehrte sie, daß es nur wenige Leute gibt, die« Weißbier richtig eingiefzen tönnen.. Dann ftellte er die leere Flasche zur Seite, griss in die Rvcktasche und holte ein Fläschchen mit himbeeriait heraus. Es war guter Himbeeriait, aus der Apotheke, nicht vorn Dei-ai sien. Er entleerte das Fläschchen bis auf den letzten Tropfen in das schäu mende Bier, torite es wieder zu, steckte es in die Tasche, reichte dann das Weißbiergias mit beiden händen der Witwe und sagte befriedigt: »So, das ifi die richtige Weiße rnit dem richtigen Schuß« Die Witwe trant ei en Schluck nnd begann zu weinen. br ieliger Mann hatte die Weiße auch immer mit himbeet getruntem »Das tut jeder richtige Weißbiertrinter,« sagte Fee Fremde, und trant nun gleich alls. Die Witwe erzählte den Tod ihres Mannes. Sie batten ein schönes Geschäft, der Mann arbeitete fast nur tiir die Ofiizierez sie hatten keine Kinder gehabt und tannten sich wohl etwas leisten Da war denn der Mann auf die Jdee gekommen, einen Lkblingswunsch zu erfüllen; er Hatte immer Sattelzeug nnd Zaun-M zu arbeiten, aber andere tonnten reiten und fahren. Schon wie er noch Lebt lins war, hatte er sich ein Pferd ge Ftpiinickst Nun besprach er sich nitt lieiner Fran. und die lpar einverstank den, und damit es nicht gleich auf einmal so eine große Geldausgabe "sein sollte, hatte er ein FohTeN ge stauit Das war aber das Unglück geweien.’ Das Fehlen hatte et in einen Stall getan, der im Nebenhaus zu vermieten war, und hatte es sel ber gepflegt und gut gefüitert. Seine Freunde hatten ihm zwar gesagt im Stall könne man kein Zahlen aus ziehen, das müsse auf die Weide, aber er hatte immer seinen Kopf für sich. Das Fehlen wuchs, aber es ging nicht in die höhe, Neidern in die Breite; aber auch das machte auf ihn teinen Eindruck; wenn jemand iiber die Figur des Fehlens spottete und es eine Schildkröte nannte, so wurde er wütend, und fchließlieh zeigte er es niemand mehr. Endlich war es so weit« daß es eingesponnt werden konnte. Er borgte sich· von einem Oefchäftsfreund einen leichten Ein spiinnerwagen, das Sattelzeug hatte er schon längst fertig gemacht, in der feinsten Arbeit, und nun spannte er an einein Sonntagnaehmittag fein Pferd eis. Die Frau geniette fah ulest und fuhr nicht mit, er aber feste it auf den Kutschbock und ließ Wäsche-lichem auf dem Mitten des Mel-des tänzeln. Diese-, das bis dahin noch gar nicht aus einem Stalle gewannen war, nun-de wild, nahm den M then II Bein-, ists Hm ne Zu au- veu Aste-, I s warf den Kopf zuritrl und lief los die Straße hinunter, die zum Glit ade ganz leer war. Wo die Stra eine siegung macht-e, raste es ge radenus, gegen eine Neumond brach sich den Miit-Kein die Gabel split terte. der Sattler wurde in einein Bogen nach vorn geschleudert, fiel mit dein Kopfan das Pflafter und war tot. Und nun hatte sie noch« solche Rot mit der Lebensversicherung( gehabt. die nicht zahlen wollte. Gesi aen eine«Wittve fleht eben alles zu sammen, die hat nur Feinde in der; Welt. ( Der Fremde sagte teilnehmend .Ob!" und legte ieine Rechte. die in einein zu kurzen schwarzen Hand schuh steckte. auf ihre Hand. Sie ließ die band liegen. nahm in die andere das Tolchentuch und wischte sich die stärker tin-senden Tränen. . Nun begann der Fremde zu erzäh len. Er sagte. daß er ein Schuh macherrneisier in Treuenbrietzen lei dessen Frau tn Berlin in der Klinit nack- einer Operation habe sterben niiilletn ’ Die Frau fragte ihn, wieviel Kin der er dabe. und er sagte. eine Toch ter, die aber nun wohl bald hei raten tverde; denn wo etwas Geld ist, da geben die Mädchen ab wie die warmen Sen-mein f So wurden dir beiden nun rnit seinander bekannt und fanden, daß sie in besseren Verhältnissen lebten. Inzwischen erhob sich ein liihles ILTiftchen und die Frau sagte, daß man sich leicht eriälte, wenn man durch die Erinnerung an all das Traurige echauffiert sei; er stimmte ihr zu, nnd so gingen die beiden aus dem Kirchhof, nachdem der Schub macher die Weißbierslasche in die hin tere Roeltasche gesteckt hatte; das Glas trug er, in einem Zeitungsblatt eingewielelt, in der hand. Es stellte sich heraus, dafz sre nicht weit von einander entfernt wohnten und mit derselben Eleltrifchen fahren muß ten; so fuhren sie denn zusammen, nnd als sie ausstiegen, da lud die Witwe den Schuhmacher ein er solle ' innen und eine Tasse Koffer trinken. Nun isi es nicht notwendig, dass wir im einzelnen alles weitere ver folgen, es möge genügen, daß die zwei sich oerlobten. Der Schuhma cher hatte einen tüchtigen Altgesellen. und es war nicht die Saison so dasz er noch einige Tage in Berlin blei ben lonnte, wo er ohnehin Geschäfte hatte. Er mußte nämlich feines Be trieb vergrössern, eine Kurbelsiepprnas schine tausen, welche vielen Arbeitern das Brot nimmt, und noch einiges kleineres Gerät. Die Witwe fragte ihn, ob er auch mit Geld versehen sei fiir die großen Eintäufe, denn wenn man gleich bar bezahlt, fo bat man natiirlich ganz andere Preise, als wenn man mit Ziel lauft; er war gerade in einer kleinen Verlegen heit, hatte auch von zu Hause wenig mitgenommen aus Furcht oor ten vielen Gauner-in die es in Berlin gibt, und so half sie ihm denn mit dreihundert Mark aus. Es mochte ihr eine rohe Freude, daß sie ihm so behilflch Jein konnte. Nun tout sie einige Tage lang nicht i aus dem Kirchhof gewesen und; schämte sich ihrer Herzlosigkeit; so beschloß sie, ausnahmsweise an ei nem Vormittag zu ihrem Grabe zu gehen, und dachte sich dann, wenn sie zu spät nach hause komme, nur eine Kleinigkeit von gestern auszuwärmen. da sie zum richtigen Kochen dann keine Zeit mehr hatte. Als sie mit ihrem zierlichen Gießiiinnchen zu ih-1 rem Grabe kam, sah sie in einigerl Entfernung ihren Bräutigam sihen, sie erkannte ihn an der etwas ge bückten ltung, dem Zhlinder und zugekniip ten schwarzen Rock; er »wandte ihr den Rücken zu, und neben ihm sasz eine andere Witwe, mit Heinem langen Schleier, die sich ver straut an ihn lehnte und sich mit dein sTaschentuch die Augen trocknete. Sie sergrimmte liber die Schlechtigteit die sser Weibspersorn schlich leise von khinten an die beiden heran und hörte « snoch den Schuhmacher schließen: »Die] ssie blühend ihm gebar.« « Da konnte sie sich nicht mehr hal-» ten in ihrer Erbitterung· sie nahm( das Gießiännchen fest in die hand; und schl damit der anderen auss allen Krii ter- aui den Kons. Dieses schrie auf und sprang in die höhe,» auch der Schuhmacher spran aus,; und wie er seine Braut sah, ing erj an zu zittern. Diese aber dachte an nichts, wie an ihre Rebendu leein, griss die von vorn an. nnd da e sich verteidigt-. so geriet sie mit ihr is ein ge. Der Schuhma cher l « beiden und entfernte sich, so schnell er konnte. Wie die Witwe wieder zu hause angekommen war und alles bedachte, fielen ihr Geichichien von heimis ichtvindlern ein, die sie gelesen hatte. Sie zog das ichworzieideue Kleid arr, ging zum sahnhosi löste sich ein Billeti und fuhr nach Treuenbriesem So sehr sie sich aber auch hier er kundigte, ionnie sie doch ieine Rach richi von ihrem Verlobten erhalten, und es wurde ihr nun klat, daß sie wiriiich einem Betrüger zum Opfer gefallen war Rna.fins sie zum Eingang des Kirchhofs, m eine Kvudiioeei war. Fie- seite sie sich ans Ienfter. k te eine Tasse Schowa und site Worts-n Apfellachen mit STIle läs- rrnd wartete, das der Mann wiederkommen werde. Nach einigen Tagen fah sie ihn; sie bezahlte schnell, MS sie schuldig war, folgte ihm durch Mle Straßen, ging then noch in sein Bau-. stieg hinter ihm die Tkkppm hinauf, und nachdem sie gemerkt hatte, durch welche Korridop tstr er ging, tlingelte sie. Eine weib ctchk·Person öffnete ihr. etwa drei ßigjährig. abgehärnrt, mit einer spthen roten Nase, vie den Eindruck einer armseligen alten Jungfer mach te. Sie sprach nur ein paar Worte und drängte sich ihr gleich nach tn die Küche. welche die Person rnft dem Mann bewohnt-, deren Tür noch essen sinnt-. Der Mann hatte aber ibre Stirn me gehört nnd war in seiner Angst unter das eine der wackeligen Eilen betten gekrochen, die in der Miche standen. Die Witwe lösie ihre Hutbiinder und fah sich mit erhigtem Grsitht in dein jämmerliche-n aber reinlichen Raum um. Sie fragte: »Sind Sie feine Frau?' Die andere antwor tete: .Er isi mein Vater, Mutter ift gefivrben.« Es, war ihr gleich tlar, weshalb die Fremde gekommen war, und so nahm sie die gestickte, fanbere Schürze vor das Gesicht und weinte. Der Witwe wurde das herz weich. und sie begann, der anderen Trosi ZUzUspktchM Die aber fchlnchzte nur und wiederholte immer: »So mußte es ia kommen, ich habe es ia ge wußt-« Nun ging sie an die Schub lade des Kiichentifches. nahm zwei Zwanzigmarifiücke, drei Taler, ei nige Rickel und zwei Pfennig her aus und legte das Geld vor der Witwe hin. »Das isi noch übrig-« sagte sie. »wir haben die Miete und den Bäcker bezahlt und den Budiler. Das andere sind wir noch lchuldig.« Die Witwe zählte das Geld nach, es fehlten achtundlechzia Pfennig an fünfzig Mart, und fteckte et in ihre Gen-rasche Nun erzählte das alte Mädchen. Sie hatten bei einein großen Schuh maehetmeiiter Arbeit gehabt, der Va ter, die Mutter und sie. und es war ihnen immer gut gegangen. Jeden Sonntagnachmittag hatten sie ihren Kalfee gemahlen und in eine Diite getan und hatten beim Konditor für dreißig Pfennig Streulelluchen ge tauft und waren nach dem Gesund brunnen hinausgegangen und hatten da ihren Kaliee gelocht. Das hat ten die Eltern schon getan, wie sie noch klein war-, da hatte Vater im mer den Kinderwagen geschoben. Mit einem Male hatte der Chef eine Kurbelsieppmasihine getauft, da hatte er filr sie keine Arbeit mehr. Nun botte Vater überall nach Arbeit gesucht, aber in feiner Branche hatte er nirgend welche finden können; zu letzt war er sogar Handlanger bei den Maurern gewesen« wie ein Streit war, aber da hatten ihn die anderen als einen Strrilbrecher so geschlagen, daß er drei Wochen lranlälag Jn zwischen war Mutter gestorben, die hatte es nun gut, die brauchte das Elend nicht mehr mit anzusehen. Hier seufzte der Man- unter dem Bett, aber die Witwe war so ge spannt, daß sie nichts hörte. Das alte Mädchen selber batte auch allerlei versucht, sie hatte sogar gedacht, sie wollte Modell stehen bei den Malern, aber man hatte auch sie nirgend brauchen können. So war denn Vater nun so weit gekommen, daß er aus den Kirchhof gegangen war. Schon längst hatte die Witwe bei der traurigen Erzählung mitgeweint. Wie die Tochter mit ihrer Geschichte su Ende war, holte sie die neunund vierzig Mart und zweiunddreißig Pfennig wieder aus der Geldtasche und legte sie auf den blank gescheuer ten Micheniisch Aber wie sie nun so dastand und fortgehen wollte, da latn der Mann unter dern Bett vor und sagte: »Nein, das nehmen wir nicht, ich bin ein schlechter Mensch gewesen und habe anen etwas vor gelogen lieber will ich ja. will ich fa. . .« Er wußte nicht wie er seine Rede beenden sollte. Die Witwe sani aus ihre Küchen banl suriiri und ries weinend: su gusi, weshalb haben Sie rnir das angetaniP hier nun erlannie der Witwen daß er sich mit der Frau noch aus sprechen konnte. Er befahl der Toch ier: »Du gehst zum Bäcker und bolfi fiir dreißig Pfennig Sireuieliuchen.« Das Mädchen nabin ihr Tuch und ging; und während die beiden nun allein waren, sagte die Frau ihm, er habe ibr gleich leid getan, weil er la jmlassen ausgeleben bade, und über Idie Jugend seien iie ja beide hinaus, aber der Mensch müsse doch etwas ibaben, woran er sein setz hängen jiönnr. Dann versprach der Mann, er wolle nie wieder eine Schlechiigs teil begeben, und das versprach er auch ehrlich, denn nur die leßie Nat und die Angst mn sein armes Kind baiie ibn ja getrieben; und dann detlobien siich die beiden nochmali, nnd wie die Tochter mit dem Siren sellnchenoeztlnibicklam itTagwenneidewlxsie richtige konng ge ,eni · fee und suchen. f