Wagen-r Music W s. Ostnr Klaus-imm VJII die Ietwitwete Frau Fabrikhe » Weil in M. J Liebe Freundin! ,Mbinichin derLage,Direine While Nachricht zu übermitteln, - see Dei wahrscheinlich schon längere R seit Sehnsucht entgegenschaut . Ei isi mir heute gelungen. mei nen guten bekannten, den Bankie: M, zu veranlassen, Dein Kapital in sein Geschäft zu nehmen. Die Ge legenheit spa- eugeeordenilich günstig. CI war Kapital wegen einer Erb schasitteilnng zariickbezahlt worden nnd eine halbe Million wurde frei. Ei liegen eine Menge von Meldungen dor, aber dank meinen persönlichen Beziehungen zn Bankier Werner und seiner Frau und danl meinen Bitten ist Werner bereit, Dein Kapital von M,000 Mart anzunehmen und mit arbeikn zu lassen. Du hast bisher das Kapital in Staatspapieren ange legi, welche Dir 372 Prozent bringen. Dir perfiigtest also im ganzen iider 14,l)00 Mart jährlichen Einkommens-. Du hast jedem Deiner Söhne 4000 Mark Zuschuß gegeben und nnr 600ö Mark siir Dich behalten. Von jetzt ad verfügsi Du iiber ganz andere Snms men. Werner zahlt für dieses Jahr 12 Prozent; das macht für Dein Kas piial 48,000 Mari. Das ist mehr als das Dreifache von dem, was Da bisher gehabt basi. Du bist in der Lage, die Zulage Deiner Söhne zu verdreisachen, Du kannst jedem 12,0m Mart geben nnd behältst dann noch 24,000 Mart für Dich übrig. Mit der Zalage von 12,000 Mai-l können Deine Söhne aus den Linienregimens lern, in denen sie stehen, in die vor nehmsten Regimenter des Landes über gehen, wo ihnen nicht nur ein besseres Avancement winkt, sondern tvo ihnen auch eine sehr reiche Heirat eher ges lingen wird als in den Brot-inzw stern, in denen sie jetzt stehen. Unsere Söhne sind doch nun einmal aus reiche Heiraten angewiesen. Mit den 24,000 Mart, die fiir Dich übrig bleiben. kann Du endlich Deinen Wunsch ersii . große Reisen zu machen, was Du bisher bei Deinem Einkommen Dir nicht leisten konntest. Werner ver-« ztnsi das Kapital von dem Tage an. an dein er es erhält. Soviel ich weiß. haft Du Dein Geld im Bankiresor lie gen. Hole es also heraus und übe-: dringe es selbst Anfang nächster Woche net Jsch srene mich herzlich. daß es mit lnngen ist, die Sache siir Dich »rchznsehen, ich bin überzeugt, Dir wirst den Freundschastsdienst, den ich Dir geleistet habe, zu schäden wissen.« Deine Freundin Leonie.' Die verwilweie Frau Fabrilbesitzer Weil las diesen Brief mehrmals durch, und zwar tat sie das mit Be friedigung. Ihre Jugendfreundin, die Wittwe eines Geheimen Regierungs rates, hatte ihr schon seit länger als einem halben Jahre brieflich und auch bei einer Begegnnng mündlich llar ges macht, welch’ kolossale Geschäfte der Banlier Werner mit den Geldern mache, die ihm von näheren Bekannten anvertraut wurden. Beide Söhne der Frau Weil war-n Offiziere und standen bei der Linie; der eine bei den Jägern, der andere bei der Jnfanterir. Leonie hatte nur in recht: wenn Frau Weil ihren Söh nen die dreifache Zulage geben konnte, stand ihrem Ueberlritt in Garderetziz menter nichts mehr im Wege, und eine glänzende Karriere schien dann den Söhnen gewiß. Der FabrilWr Weil hatte sich aus kleinen Anfängen heraufgearbeii iet, hatte ein großes Vermögen ern-or den, hatte es zum Teil wieder verlo ren. aber alt ee starb, hinterließ er nah 400,000 Mark und eine kleine Ville- Universalerbin war feine Zeus-, nnd erst nach deren Tode fielen spieal m Billa an Ue Söhne gar Seit hatte mit ihren Söhnen . , tdezn Weiser .Beife die .- Ei M n geteilt Sie überlie Söhnen ie größere Hälfte, un sp .. sie ve- aooo Um komm sie seine IS der a und des Gar-lese Manch eine srösiete Summe ver-l 48,000 Mart jährlich — das wars allerdings außerordentlich verlockend. Falls-h, Frau Weil erinnerte sich ei set Szene, die sich vor langen Jahr-n in ihrer Wohnung abgespielt hatt-. Damals war ein Berliner Bankier, ein Jugendfrewd des Gatten, zu Be gech bei ihnen, nnd es wurde über Anlage von Papier-en und über dle Zinsen gesprochen Der Jamme: wen- allgemein, baß unter dem Regime Wiss-et in Preußen und Deutschland der Zinsfuß o statt hernbgesejt wor de- mr. her brachten Staatspa piere mindestens 4 Prozent; als si M M Prozent untergingen, ka M Diese kleine ntieeh besonderQ 'Wnde Frauen, die lediglich» sen lecke angewiesen were-» s .- sey-Akt heisses-w Weils z- .-; I f Gesell feinem Freunde gegen h M WITH geändert seiukGeldz M- pleren anzn eus M der-geruht hatte ihm das-on W und ihm etllsrtt Pindus-:- kmi Masse-deinen . . , . Z- II t — M, U M fel- Mez H- - I· · . ! F hoc-versinktan ausländischen Pa pieteu wiege-. Wer weniger gut essen, daka aber gut schlafen will, der lege feig Geld in einheimischea Staatspa pieren an, die zwar weniger en grikgem aber um so vieles ter n ." Das war darnall. Unter-des hatten siaz die Zeiten gewaltig gelindert Frau Weil wußte es ja von allen ihren Bekannten. welche ihre Kapita lien in der Industrie oder irn Handel hatten, welch’ lolossale Sinn-ne sie verdienten. Da war Frau Sehröder, ebenfalls die Wittwe eines Fabrikhe sitzers. Schröder hatte einige Jahre vor seinem Todet seine Fabrik in eine Aktienseseilschasi umgewandelt nnd einen Teil dieser Aktien behalten. Die Aktien brachten 25 und 30 Pro zent. Frau Schröder hatte nur eine Million geerbt, hatte aber eine fähr liche Einnahme von 300,000 Mari. Solche Summen irnponierenl Einige Tage überlegte Frau Weil-. Dann ging sie nach der Bant nnd holte sich aus dein Tresor die 400,000 Mart in Staatspapieren Sie packte diese in eine Handiasehe und verbrach te eine nnrnhcge Nacht in ihrer Woh nung, da fee fortwährend daran den ken mußte, wie es eveniieell Einbrei chera nicht daraus ankommen würde, Gewalt gegen sie anzuwenden, wenn sie gewußt hätten, welche Summe die kleine Billa in jener Nacht bar-. Aber auch die Nacht gi vorüber. Frau Weil sagte ihrem Kavalier-, sie wolle eine kleine Reise antreten, von der sie erst gegen Abend zurücktornmen würde; nnd schon in friihesier Mor genstunde machte sie sich tnit ihrer hInstit-wich aus den Weg zum Bahn o . . Sie nackte unterwegs zweimal unt-I steigen nnd saß zuleht. bevor sie nach M. karn, mit einein Ehepaar in einein Abteil zweiter Klasse zusammen. Als rnan sieh dein Reiseziel näherte, sagte der noch ziemlich junge Reisegefährte zu seiner Gattin: - .Diese Terrains gehören alle be-" reit- dern Bankier Wer-sieh der hat fee aus Spekulation geiausi.« »Sie sind wohl sehr wertvllf staa te die Gattin. «Jeht noch nicht,« lautete hie Eint-H wori; nwalsrstlseinlicb würde Wernee sehr schlecht abschneiden, wenn er sie fett verkaufen wollte. Aber in eini-v gen Jahren werden see einen hohenj Wert haben. denn alle diese AeckerJ kie Du hier siehst. werden Bansiel en.« »Dieser Banlier Weer ist stein reich, nicht wahr?« »Ja, er hat es verstanden! Der« Mann hat ungeheures Gliick Sehnt-»F Er kommandiert nach seinen Geschäf- ’ ten zu urteilen, Millionen. Was er» ansaßt, gelingt ihm.« ! »Also ein Glückspilzi« i »Nein, nein mein Kind so schlimm« ist es nicht. Das Schicksal sorgt schon » dafür, daß die Bäume nicht in den’ himmel wachsen. Auch er hat sein Stelett im Hause, und das ist die Frau, die ihn mit wahnsinniger Ei-, fersucht quält Und sie hat gar nichts einmal Veranlassung dazu, denn der Mann ist sehr solide, und gerade seine Soliditiit in allen Dingen ha: ihm sein geschäftliches Renommee und seinen Kredit verschafft Es soll öfters da in der kostbaren Van des Bankiers Werner Eifersuchsszenen ge-l ben, die jeder Beschreibung spotten« J »Ist die Ehe linderlog?' ! »Nein ei sind zwei kleine Kinder Es gibt stets Menschen, die in rück sichtöloser Weise die Angelegenheiten ihrer Bekannten und Mitmenschen an öffentlichen Orten, zu denen natürlich Hauch ein Wagenadteil gehört, bespre ;chen. Frau Weil erfuhr aber, dass LWerner ein reicher und glücklicher Ge ischiistirnann war. Seine ehelichen An gelegenheiten interessierten sie nicht; mit der eisersiichtigen Frau hatte sie Ija at nichts In tren. l Mittag kam rau Weil in M an. Sie nahen ans Bahnhofe eine Draschke and fuhr nach der Van des Bankiers Bemer, die in einer fBoestadt lag. Ali sie die Droschle kließ nnd an der Van tli kam ein Diener in Livree und aste, was wünsch te. Frau Weile ahlte, eliime in Geschäftsaan iten und wurde erwartet. Der Diener behaart-te, daß herr Berner nnd seine Gattin nicht jitssle lesen; sie seien ausgefochten aber in einiger Zeit wieder tat-mein Er Igeleitete daraus Frau Weil in dir Ei wo eine hatt-darn die Qesuchetin in Empfang nahm. ran Weil sagte, sie kämea nErnps ehlung ihrer Freundin Leu , und die hausdame schien diesen Namen gut zu kennen. and Frau Wert-er sind ane ad sie probieren ein neues Räder sie seiden in einer M de wieder rtiet Kis- allen Sie die Freunds seit den nnd et was warten. « Die Maine Bezirk sea- Beil M im W M aus ens Musee « « ON ZU ’.«" « m lda.« W da wirtschko zu tun hab-, m? Leiä Frau Weil auf der Presse sb; Es war das der altes Dame fee nicht unangenehm. Der Inst-theils war geradezu köstlich.,« Man hatte el-. neu schönen Blick its-einen greises Gäktclh dcf Mit WM MWIJ menl eingerichtet und gepflegt Dar. Wohin man blickte. sah man die Its-T zeichen gediegeusten Reichtum-. « such noch fest, hier auf der Ter rasse. hatte Frau Weil den Doppel henkel ihrer handtalche über den ihr len Arm gestreift, damit sie die II sche ja nicht verliere oder liegen l . Das frühe Aufstehen, die Reise, , Aufregung und Sorge um den den Frau Weil bei sich trug. holten die alte Dame müde gemacht Die wunderbare Stille, die sie umged. M der kühle Schatten wirkten scharfsic dernd, und Frau Weil wirkte« wirk tlich ein. I Wie lange sie geschlafen spare-ex swußte fie nicht. Sie wurde derch sKinderftiinmen in ihrer rnniitielbaeen Niibe geweckt. Frau Weii mußte fich ferft einen Augenblick besinnen. ev- He :fei. Dann fchob sie die Blätter der JSchlingpflanzen, die eine Gitter-wand Hbedeckten zurück und fab unten im «Garien zwei Kinder von ungefshe »vier und fiinf Jahren, ein Mädchen und einen Knaben, wohl die Kinder des Hausei. Die Kleinen waren febr lebhaft, lennien ohne Aufsicht im Garten spielen. weil dieser ja ringsum set »fchlossen war und gewiß ieine Gefah ren fiir fee bot, und von der Unwesen heii eines Fremden abnten die Kin der nichts. da die dichte Blattwand die Befucherin den Augen der Kinder ent IDCO Frau Weil war irnnser lindern-b gewesen. sie freute sich, wenn fie befeu ders kleine Kinder bei ihren W beobachten kannte. « Die Kinder waren auch febt drng und lebhaft. Sie hatten in einer fchats stigen Ecke einen kleinen, niedrigen runden Tisch mit zwei Miniatuesess felchen. Der Knabe suchte fich ei rundee Stück hols, das wie eine si Farre aussah und feste sich rnii Liber gefchlagenen Beinen auf den kleinen Sessel. Er imiiierte das Rauchen und machte ein blafiertes Gesicht; ge wiß lopierte er feinen Vater. Das kleine Mädchen hatte fich aus einem Stück Zeitungepaviet, das auf dein Tische lag, mit geschickten Zinsen ei nen Fächer gemacht. sie fah auf dein andern Sessel und fächelie fich· Die Kleine haiie Inzweifelbaft dramati fches Talent .Sie ichien die Se kränlie und Beleidigie zu vielem Watte flogen zwischen den leinen hin und her, welche in der kindlichen Aussprache fiit Frau Weil nicht voll ständig verständlich waren; aber es vhandelte sich jedenfalls Inn eine erregte Szene. Wirklich großariig spielte die Kleine and zeigte ihre dramatischen Fähigkeiten als sie sich fest erhab, den Fächer zerriß, ihren Bis-Obiz vor die Füße warf und rief: — »Du bist a Betrüge, on vetruge nun und alle Leut« Es war ersiauenzwerth wie die Kleine diese Worte herangschmetterte. Aber ihr Partner war mit der Aus führung der Rolle nicht einverstanden; er erhob lebhaften Protest: .Nein, nein, Bellal« rief er. »Du mußt nicht zulth so laut sagen, ganz leise.« Die Kleine setzte sich tnit dem wie der aufgerafften und zurecht getniifs ten Fächer aus Zeitungspapiere noch mais zurecht, und die Szene begann von neuern. Unzweifelthaft waren die Kinder Zeugen einer Eisersuchtsszenr zwischen den Eltern gewelen und to pierten fest diesen Austrit. Kinder sind nicht nur scharfe Beobachter den Erwachsenen gegenüber, sondern ver stehen diese auch in ganz wunderbarer .Weise zu lopieren. i Weiter hexann der Streit zwischen den kleinen heiraten Daan erhol- sich Bella und rief laut nnd erregt: ; »Du hist a Betrüge, du betrüge Jrnich.' f Dann aber siigte fie leise sischend Ewie eine Schlange hinzu: »Und du hetriige alle Leut!" .So isks richtigt« schrie der kleine Bruder Frau Weil aber erhob sich jäh rnit einem Blick voll Schreden uns Lsuiteatma Solche Szenen latnen hier irn hause dort Nur einen Wunsch hatte fie: fort aus dieser Billa, um ihr Geld-i ret sten. Sie eilte m der Pera bis zur Diele, traf hier die haust-am fund erlliirte ihr, rniiise unter alles Umständen noch n Les « machen; In- rasse in eine- Sumde wi« . jeilte durch den Garten hinaus-r die Straße hinab und war froh,dera Vankier nicht Weist-sein In des enSttaM i Droschle und fuhr zum dastehe- tm Lerci-et re Weil war Ilsckl spatn eisr mstuade TICHUEDW se dort ein, Musik« er o Es M Miasth spukte M Ists-r die Moos Wart is Staats L-. Mk Wes-M irae seiten-dec- hause ; .. a Eis-Fee Meist-gen M sie nicht IIIng THE Glück nnd das ihrer III-c von sich lzzsthdud W de KO, feine Esel-. die us Ruder an ten zur Weglassung sah-, am ihren wohlvukchdachtea Plan zu Odems Hatte R sich nicht vor Les-nie unddem Bankiet schele U s Aber es rest- si etwas in Ihn-as knickt mass-weiss- ippme asd ipk zu Irie L Da W recht get-samt Sind lnicht sonnt-so viele andere Bankiers Schwindler gewesen nnd beben Leute um ihr Haue-I heb nnd Gut gebrach« FWas gefch hi mit dir und deinen Stil-um« wenn du das Hm Geld Everlietst und nichts übtigg bleibt als die Reine Bill-h die kaum mtäufkich isi und nicht so viel bringt da du rallein davon einige Jahre dein Tftisten kanusik Spät ging Frau Weil zur Ruhe, aber dann war sie mit sich sertig. Sie beschloß vsdu tret ob. mit-is zu WI fen und wenin gut u essen.« Arn tidernachsien age kam ein Brief des Bankiers Werner, in dem er aufs iedhaftesie bedauerte, das Frau seit ihn nicht zu Hause ge trossen habe. Er stellte ihr daheim. noch einmal »Im dem Gelde zu ihsn zu kommen oder ihm mitzuteilen, wann er sich das Seid abholen dürfte. Gerade dieses Angebot erregte erst recht Verdacht bei Frau Weil. Sie schrieb an den Bankier, sie habe Gesegendeit gehabt, ihr Geld an derweitig vorteilhaft unterzubringen und bedauere sehr. nicht mit ihm in geschäftliche Verbindung treten zu tön nen. Acht Tage später kam ein Brief von Leonie, voll non Mittagen und Vorn-tiefern Leonie erklärte das Be tragen der Jugendsreundin stir un auatifizierbar. Sie habe nicht nur sich sika geschädigt und lächerlich ge macht, sondern auch den Bantter be leidigt, denn ihr Betragen lasse aus Mißtrauen schließen. das iederatll für einen Mann wie Wer-er M verlesend sei. Leanie tiindigte der Jugendsreundin alle näheren Bezie hungen aus, und Frau Weil entschlos sich, aus den Brief nicht zu antwor ten. Sie mußte auch den Verlust der Freundin mit in Kauf nehmen. Bes ser ddie Freundin verloren, ais das Gei . . . Sechs Monate waren in’s Land ge gangen. In der kleinen Biila der Frau Weil ging alles seinen geregelten Gang. Es soll indes nicht verschwie gen werden, daß doch fin die Bestje rin der Van manche Stunde kam, .n der iie sich fragte, ob sie nicht mit ih rem impnliiven handeln. ihrer Flucht aus der Villa des Bankiers Werner ihre Kinder nnd sich selbst schwer ge schädigt habe. Der herbß und der größte Theil bei Winters waren vergangen, als eines Morgens Frau Weil ihre « tung aufschlug nnd ans der er .n Seite quer liber die ganze Kvliunne mit großen, setigedruckten Buchstaben die Worte lag: »Ein ungeteuer Ban tier und seine Opfer.« Da stand es klar und deutlich: Bankier Werner in M. hatte sich er schotsent Seine Frau war in eine Jerenanstalt geichsssk worden. Der Mann hatte die ihm anvertrauten Gelder zu Sprinlatipnen dem-Oh hat« te in Effekten nnd. Terrains wahn nig spetutiert, hatte die Zinsen von m ihm anvertrauten Kapital ge hlt und hatte einen Lauter-sit mit get Millionen Schulden gemacht, ne benbei aber bie amten Einiagen sei ner vertraueni ligen Opfer verloren. Wie die Zeitung berichtete, herrschte in weiten Kreisen nnd gerade in ber« besten Gesellschaft in M. eine Ponti, kenn Famixien hatten ihr ganzes Oe nnr um verloren. In den nächsten Tagen brachten die Zeitungen weitere Berichte, tn welchen unsrer ungeheuerltchere Detatls vor handen waren Wernet selbst hatte nte etwas besessen, hatte durch set nen luknrtijfen haushalt allen Leu ten Sand in dte Augen gestrent und vermögende Familien an den Vettel ftab gebracht Ein paar Selbst morde solcher Unglücklither, die al les durch Werner verloren hatten, folgten Leonie schrieb einen herztvetfelten Brief an Frau Weil in dem sie mit teilte, sie habe ihren ge amten Besitz verloren nnd set tn Zu unft auf die Mogtättgtett ihrer Verwandten ange »Viel-Te hat ein W Engel geleitet«« MHS »Du mußt tm mel etnen besonderen Schwengell hob-I« Der Konturuerwalter der »Mase Wer-ler« erhielt in der- nä seen M von Frau Bett etnen Or . staunte I »Seht geehrter herr! s Wie ich erfahre, hat sich ein Konsu fttmn bildet welches fttr die un lllckl n Kinder des toten Bankiers Elle-an nnd seiner unhetlhae wahnsin futss Frau for gen will. Jchtptll in gern die en Wahtätern anschlie und verpfle mich. fttr sehn kszs »Ja-»W» - : M M at W s cherflein hast-be , be,ttra0en das ..,..«s«.....«g...-««:s:.- gis-SK- »ka ecmssixwmimlninch fcin seeiied mer se- Selte Wh ;UMtbe W von stim- Mehlea T El war an einem brennend heißen Sommers-wegen ins Jahre 1732 Ueber dein Ppisvnkner Stadi lchlesie des Königs Friedrich Wil helm I. lag bleierne hine, und keine Wolle war onr immel zu sehen. E Auf den Sie nflielen vor dem Bari-hause irn Schloßhofe flimmerte die Sonnenglut Eine Reihe der langen Kerle laß, eingepreßi in die enge Mai-nun auf einer Bank, die im Schatten lag; die übrigen lehnten »und lagen auf Schemeln, Zischen und Gräschen in der Wachifiube5 vie hihe der lesten Tage hatte sie moii ge machi. Plöhlieh stoben alle durcheinander Pie in Aufregung gekommene Amei en. , ! Ein kurze-, scharsed Trompetensig »nai, TrommetwirbeL s «Der Min· kommt!« i Es war o: Friedrich Wilhelm Itrat ans der in der Nähe liegenden sSchloßtsn Wie immer in tadelloser sObersien - Unisorm kam er schnellen sSchriiiee näher, so energisch, daß die IWache nicht «t genug behielt, sich vorschrisisnriisz auszustellenI Mit scharfen Blicken beobachtete Seine Majestät die heraneilendern Die dienstliche Meldu wurde vom Korporal abgegeben; die Riesen terle standen unbeweglich da wie holsduppem Majestst war in gniidiger Stim errung ,, eute sehr heiß, vorsichtig sein — Wasser nicht sparen! Bei ihr wird die Moninr leicht rampon ert. muss besondere Sorgfalt angewendet wer den. Jn der Sonne bricht das Leder, und das weiße Tuch wird verschwist Der Rock des Königs ist kostbar. Neue Montnren gibt es erst im Win ter! Versinndeni· Er ließ die Mannschast wieder abtreten, damit sie nicht unniin lange in der Sonnenglut stand, nnd redete mit dem Korporat: »Ist Wache hinaus-gestellt an die Puloerhiiuseri« ·.Wie befohlen, Majestiiif «Auch an das lebte Pulverdirnsi chen ganz draußen hinter dem Walde am Jungfernseei« »Der-te wie alle Tage, Maiesiiit.' »Dortdin muß immer einer der kräftigsten nnd gesiindeiten Kerle ge schickt werden. Der Weg ist weit. Wo der Wald abgeschlagen ist. mag( et lebt heiß sein« l »Die Sitteisten gehen dorthin« Mufesisi.« . ; Friedrich Wilhelm nickte destiedigt;« er hatte den Eint-roch dass nach Mög-! iichteit alles in Ordnung gehalten wiirde. Er ließ sich den Rock aus-s stehen« streiste die iintendefleaten Sehn semel iider das weiße Vemd nnd este sich an den Schreibtisch, um in emsiger Arbeit die aufgetürm ten Akten durchzusehen Ei mochte wohl zwei Uhr gewor den sein. als sich ein dem Könige de lannter stirger zur Andienz in drin gender Angelegenheit melden ließ. Friedrich Wilhelm war sehr unge halten iiber die Störung; er war heute ohnehin wtitend aus Bürgers leuie7 die Kottdnser wollten die Fenersprike nicht bezahlen, deren An schassnng er vorgeschrieben hatte. Uber- er desahl doch: »Neinlassen!« Mit tiesen Verbeugungen, ängstlich und zaghaft, trat ein Bürgersmänns chen in die Tite. Mit seiner tin miinnlichieit, seinem bleichen Gesicht, seinen schleichende-r Bewegungen hatte see sofort bei dem robusten Monarchen » .Wat will Ert« , «Maiestät. ich muß mich iiber die langen Kerle beschweren!« Des Königs Stirn legte sich in tiefe Falten. »Was gibt est« »Dein-sen arn Pult-erbaut laufen die fette naetig umher, ja, nicht ein inal den Dreispin sehen sie auf, ja, nnd lassen sich dort leben, ja, ganz nackt, fa, arn hellen Tage, ja, und am Jungferniee ist es.'· Der König sah den Mann prüfend an; so tief und ernft fein Sittlich leitsgeiiibl war, io weit entfernt war er doch von jeder Priiderie, und vor allein tvar ihm Scheinbeiligieit auf das itiirttie vers-ißt »Meine langen Kerlei hat Er das auch richtig geseheni Mach Er net-r teinten Wind und blauen Dunst vor « ' Ilber der satliiger blieb bei seiner Beschnldtgnnex und ettliirte, daß Nacktlanien e ne Sünde sei, und wenn »die Soldaten des Köni i das täten, dann ilbnne man sich n chi wundern, wenn es überhaupt Mode würde. .Sei Er still —- toerde selbst nach leetbknk resolvierte der König. »Geb( « Ver stirqer toar entlassen. Fried-I rich Wilhelm loh, wie er sich ver-; gnitst die hände rieb; er mochte wohl-. den lan n Kerlen einen Streich spie len wo . Aber er ließ ihn doch laute-. Zuerst wollte er sehen, was. es mit den nackten Kerlen liir eine Bewandtnis habe, und ob nicht eine Uniläterei dahinter stecke, die ernst liche Strafe verdiene. . »Den staunen sattelnt« rief der Wische March dein Hammerdiess ner zu; er unternahm selbti den Kitt; in dersme Sonne-glitt- sinds - » Ä« . « ehe die neuster-ists Stellt-rechte aock etgrttudet buttQ W dte Ursache des Wachen hartem-tut ei letn Mante. were-e Roß und R ter chou du das-untere Tor —- dam dte se utrsts merke —- verschwun us Ja tosen en Mtnuteu hatte der König du das Raueuer Tor dte Stadt verlassen. Er ritt suerft durch den dünnem heißen Metermvallx dann an dem großen, tu grelter Mtts tugtglut liegenden Dalzschlag entlang dem Jungferrlee zu. Der Gaul war naß, und auch des Ksntgz Majeftät war tu etan ganz unlitrttltchen Schwetß gekommen. staut-, tlapp —- llapp. llapp — tchlugen dte Vase in den trockenen Sand; da schimmerte durch das leste Gebttsch das Silber des Sees, und ieit erkannte das Auge des Königs auch das Pulverhöuschem Er stieg vom Pferde und hielt for schend Ausblick auch feinem langen Kerl. Er blendete mtt der Hand dte Fäunensirahlen ab —- ntchts zu e u. Der Monarth ging ein wenig mehr nach recht-. Jest konnte er das Tor des Pulverhiinschens überblicken, daran lehnte die Muskete, an der vergitterten Oeffnung oberhalb der Tiir die Wonner- der Rock, Gama fehen, Bandelier. Dreifpm alles fehr ordentlich anfgehsngt. »Na ift der streit« Da breitete etwas ini Wasser. fprisia tauchte auf und unter — und jetzt fah es Seine Mafeftötz der Kerl hatte ein Bad genommen nnd gerne-Rate sich in der tiihlen Flut. saftig ftieg der König zu Pferde nnd ritt eilends auf das Häuschen gn. Aber der lange Kerl war doch aufmerksam gewefenz er hatte die Hulfrhliige gehört. Er blickte spähend auf. Er erkannte den König nnd sprang in Riefenliihen ans dein Waf fer an feinen Posten. Dort hing er fehnell Säbel und Patroneniafebe nen, ergriff die Musleie und präfentierte splittern-san wasserglänzend. aber in tadellofer Haltung, als das Roß liw die hausecke bog. Der Monarch fuhr ihn hart an: »Wie heißt Ert« »Macdonald, Maiesiät.« »Was tut Er hieri« »Ich veiifentiere vor meinem könig lichen Dberfien.« Friedrich Wilhelm war betanntlid ein Freund von Schlaafertigleit, nnd ei gefiel ihm,- daß der Kerl nicht singftlieh geworden war. Er fah ihn genauer an und war erfreut itber den ebenmsßigen, ungemein kräftigen Glieder-how So frifrb und liihl war er, und ihm, dein König, rannen die Schweißperlen arn aanzen Körper hinab. Arn liebfien hätte er lieb felbft in die tiihle Flut begeben. edenfalll war es ihrn klar, daß es ene Qual fein mußte, hier stundenlang in enger Moniur, befirahlt von der Sonne, auf und ab zu wandeln. Er verzieh aern die lieberfchreitung der .JIfttuliion, obgleich er glaubte, fiirI ferfte noch ein wenig angehalten fein lzu Iniitfen. - »So läuft Er ihier huan rief er tsch. »Gott hat mich fo geschaffen. Ma jeftiit.« »Sehiiknt Er sich nicht vor den Leuten, die hierher tornrnenk »An Euer Mafeftät Pult-erharrt hat niemand etwas zu fuchen.« - Der Mini lächelte zufrieden. «Glaubt r, fo feinen Dienft zu erfülleni« »Eure Maieitiii haben befohlen, die Moniur zu schonen, und Irr-h sei dem geboien, der mir auf meinem Posten zu nahe ismmi!« Friedrich Wilhelm dmchichaute natürlich die pfissige Uti, wie sich der Riese aus der Uffäke sie ziehen suchte, und da er die paradieiiiehe Kleidung mit der Sparsamkeit feines königli chen herrn zu decken versuchte, hatte er vollends gewonnen. Der König sah ihn noch einige Augenblicke wohlkesiillig an, drohte ihm lächelnd nei dem Finger und riii heim, indem er ihn ukn sein er frisehendei Bad erheblich beneideie. Die Schuld an seinem ansieengenden Riii in der Sonne schob ee naiiirlich auf den Bürger, der die Grenadiete verllagi haiie. sowie der Iiir im Schlosse an Felomnien war, rii ein Expreßboie n die Stadi, der den Bürger holte. Mii verfchmitzieni Gesicht, m der hoffnung, vom König eine Beloh nung iiir seine strenge Siiiliehleii zu erhaåigek iratister ein.es . el nachg eben —- Sache ist so —- ie Kerle baden in der his -—- sehr verniiniiigl« Das Gesicht del Bürgers wurde gessen länger, als der König fort e: « »Damit Te auch einsieht das ein frisches Bad ein Ladsal ist« foll Er sogleich nnd auf drei Wochen lang bezahlen, das verloren gehi. Er feil-H all ahee n i baden, dieweil unser rgpii das if Wa er fiir Oft-Itzt ikee seicht aem that neue in .« Der Mit et i d as cui-eng visi- Mm Z« M di met Pulver use ain Feins qfes-rassel- ngzändenbw was die ruhet k " IW Dass I . ice eine case me. v« z.