Irr Leise-bote MM san Felirj A. Theilhaber Ils er das Bureau der »Gefellfchaft eposchale Erfindung« verließ, lief der-Schweiß in Strömen von kt Stirn. Kunststück in so ’nem Sommer! Der Aspbalt war pflan tcb. Dazu kam die innerliche . Das herz klopfte noch von! IT der Aufregung. Er, Franz Ba-; der aus Ratel, hatte einen-i Berliner Direktor imponieren. ihn befchtvaßen Ist-äffen Seine Erfindung, das Ge-; thlchsmusier ««krnvollers aids«, sti! dni non plus tritt-a fiir alle Rei« send-. das Miit-L womit one com-; si- vozsngesnrs Geschäfte machenf assißtern Und das Resultat war wirklich, daß fein Musterfchuy von der G. m. b. h. ungetauft wurde. « Dotitaufend Mark Abfindungs Zutun-, eigentlich ein Pappenftiel für a eine glänzende Idee. Aber schließ-: sich find drei echte braune deutsche» Milappen ieine Kleinigkeit für eine Landpommeranze. die sich ge-« noch die paar Kröten zur Reife in die Hauptstadt hatte punrpen müs-; fu« . Beruhigt fühlte er die Brieftasche durch den dicken Winterrock —- eg war der einzige Anzug, den er besaß. Nun Dur er aber wirklich reich. Er blieb einen Augenblick am Weg stehen und M tief Atem. Was für eine betr Qt Luft war doch in Berlin. Wie die einen kräftigen konnt-! Er fah verächtlich auf die sich links und rechts vorbeidrängende Menge. Jbr Lumpen, wie viele von Euch mögen fo reich fein, wie ichi Was seid Ihr doch fiir Kerle. Dreck habt Ihr in Eu rem Hirn. Und Franz Bauer-, Suvatrernoeam ter aus Nakel, schwang beseligt den Stock in der Luft! Gemächlich schlen derte er durch Berlin. Sein Zug ging erst nachts. Er hatte Zeit, alle die Liiden zu mustern, all die kleinen Geschenke zu besorgen, mit denen er »- Tin Nakel eintreffen wollte, nein, muß te. Wer hätte ihm sonst geglaubt, daß sein Musterschutz wirklich der Clou des Jahrhunderts sei. Sein Reichtum verpflichtete. Nur langsam rundete sich die Stunde. Der Abend rückte heran. Der ganze Kerl wurde schlang Jetzt war es genug mit dem Cincaufen Das Kleingeld war bis Nun letzten Groschen aufgegangen. un kam das Vergnügen Ader, was gab es denn zu sehen? Das Theater schloß womöglich zu spät, um den Zug benutzen zu können. Nur die Kinos luden alle Nasen lang mit grel len Plakatien zum Besuche ein. Hier ließ sich tuch eine angenehme Stunde verbringen. Das Programm »Die verführte Unschuld«, »Der Floh als heiratsvermittler«, »Die Hinrichtun englischer Könige« forderte zum Ein tritt auf. An der Klasse präsentierte er einen Tausenden Und damit der Mann sehen konnte, daß man es nur so hatte, ließ er die übrigen Scheine aus dem ärmlichen Portr ille hervorschimmern. Ein etwas erschender Blick des Kassierers mu sterte ihn. »Tai-send Mark —- bedaure, können wir nicht wechsean »Ac. dann-schicken Sie in die Bu dite nebenan und bringen Sie mit den kleinen Rest.« Und Franz Ba der stieg anscheinend gleichmiitig als ließe er täglich einige Tausende wech seln, die Treppe zum The ter hinan Die ganze Erscheinung des Bader kontrastierte seltsam zu dem Jnhalt der seiestaschr. Der Anzug, den er trug, verriet die niedere Herkunft, die zittrige Hand, mit der der Schein hervorgezogen wurde, zeigt die innere Erregtheit, fiir die auch die ganze unsichere Art Zeugnis ablegte, mit der der Mann noch längere Zeit, anscheinend das Programm studie eend. am Kind gelauert hatte. Das ghstdewußte Auftreten war nur kee. Das Programm brachte all die er leimn Nummern Unmögliches wurde hier zur Tatsache. Menschen flogen Wagener frei durch die Luft, seit nderten vermoderte Fürsten Unten plIslich durch den Photogra -""1shen lebendig und agierten auf der - Md Und als Dreingabe vor ; sds W Drarna gab es noch rasch - W teile Szenen, in denen ein Au « ils-del eine ganze Stadt von Grund .-aeysliette. : einmal wurde es ganz dunkel , h M — kurz vor der Attraktion , nie-In m dem Stück »Die m Hte Unschuld«. Ader Bader sah - " s nich auf das Bildt-as an Stelle GIXMU III-I Alchim- sah seh-, dort ein einfacher W- war, file dessen Er eliie Simon m 10000 W— mit mi: kam-. Jch via stammt-s schnsmann.« , l Das war doch toll? Was hatte er mit der Polizei zu trink Und er be-l merkte, daß ihn links nnd recht-. vorn; und hinten Männer langsam sinnt Ausgang stießen. Er wollte deman-. strieren. schreien, aber da war der" Ausgang schon streiche s »Mein herr, was fällt Ihnen ein?« »Pardon, bitte leine Aufregung. Wir haben den Austrag, Sie zu ver gastem Sie sind der gesuchte Kassen ote.« .Na, aber nun hören Sie gesälligst mit Ihren saulen Wiihen aus. Jch wäre froh, wenn ich nur den zehnten Teil des Geldes hätte, wie der Kerl. Weil ich drei Braunr habe, na, da: hört sich doch. . .'· Inzwischen war die Droschle, die anscheinend schon bereitstand, gröss net. Man drängte Bader lutzerhand hinein. - Der Ankunst Baders sah man aus der Polizei anschein mit groszetn Interesse entgegen. Einige Dudend Be amte erwarteten ihn. Alles machte gro ße Angen. Bat-er brauchte nicht lange, um seine Geschichte zu erzählen, und sich zu legitimieren. Nein, er war es wirklich nicht. Nicht, weil sein Bart ganz andere Formen hatte. Er hatte 2iiberhaupt leine Aehnlichkeit mit dem ; Defraudanten. H Seine Angaben wurden rasch zu fPapier genommen, einige Ausweib jdolmnente tontrollirt. Dann entließ man ihn gnädig. Es war den Be amten wirklich unangenehm, sich ent schuldigen zu müssen. Es war schon der Zehnte, der als der gesuchte Verbrecher verhaftet worden war. hundert Spuren wurden versolgt, tausend Briese boten wertvolle Fin LICENSE I I Nun stand Bader wieder aus der Straße mit den gefährlichen Tausend-; martscheinen Die Post und die Bank waren geschlossen, aus der Eisenbahni konnte es erst recht ausfallen, sie erstk zu wechseln; da mußte ihn jeder fiir einen durchgehenden Bantbeamten hal ten. ) Und dabei batte er blödsinnigen IHunger Mochte daraus entstehen, was da wollte. Er versuchte es einmal im nächsten Restaurant. Asz und trank, « sso lange es- ihm schmeckte I - »Ober«, rief er als es Zeit war, - ssich auf den Bahnhof zu begeben. Der iKellner kam und nahm sichtlich er-« jschreckt den Tausendmartschrin entge-f sgen. »Tausend Mart« echote der ,Oberiellner und verschwand. Nach seinigen Minuten tam er wieder. s s »Wir werden sehen, ob es sich ins :«der Nähe wechseln läßt«, sagte er. Dabei trat er an seinen Tisch, wo er sein Geschirr abzustellen pflegte und zog eine Zeitung hervor. Bader wußte genug: der Mann suchte nach seinem sBild, d. h. nach dem des Kassenboten sWenn er nicht in Gefahr tommen wollte, nochmals arretiert zu werden nnd den Zug zu versäumen, mußte er versuchen, sich schleunigst aus dem Staube zu machen »Ober«, sagte er. »ich werde Ih nen das Geld von zu hause oder vom Bahnhof schicken. So eine kleine Rech nung.« Und er erhob sich. Aber der Kell ner versperrte ihrn förmlich den Aus gang. »Aber, bitte sehr, in einer Minute. . .?« »Nicht eine Minute. Jch habe größte Eile«, und er stieß unwillig den Ober zurück, durchsprang den Gang, riß die Tür aus. Drau ßen fuhr gerade ein Omnibus vorbei. Er lief ihm nach, erfaßte ein Getön-I der und zog sich empor. Aber er. sollte sich nicht lange der Freiheit freuen. Der Oberlellner, der Gast wirt, einige Gäste und einige Schuf leute kamen wenige hundert Meter im Auto nachgefahten. Und ehe er et sich versah, wurde et vorn Autobul heruntergerissen und in ein Behtiel gefest. Dabei gab es Piiffe. Jn Eile sammelten sich Tausende von Men schen an. Das Publikum feierte be geistert den Kellner, den glücklichen Gewinner der Prämie von Tausenden von Mart, der endlich den Berbrecher erkannt und gefangen gesezt hatteJ während Bader feierlich tin Auto ent-l führt wurde. Auf der Polizei begrüßten ihn schon bekannte Gesichten Hader aber war et nicht zum Lachen zumute. »Den EKonimissar« , sagte er zu eineinder lherrern »wollen Sie mir nicht tausend Mart wechseln? Jeh kann ja damit igar nichts mehr anfangen I Wa- gcuoeu Sie-, seit- w, note hoch unser Gehalt ist, daß wir tau-» send Mart wechseln lönnent Sie; wollen, mächetnensoatnten des preu Zischen Staates verspottenk i «Ja, aber was soll ich mache-U sagte Bat-er. .wenn ich wieder in eine Wirtschaft gehe, wird man wieder Verdacht ichs-seis- ( desan Sie is ein HallotaM Stett Wes s saliete fallen nicht mit Ih — Badet ging in den wunderbaren Saal, wohin man ihm das Gelb nach schicken wollte. Er war wiliend, sehte sich, hoch um gleich wieder aufzuste hen. Was man sich nicht alles gegen ihn erlaubte! Jeder Lasse lieh ihn feststeht-new nur weil er einen Tan sendee bei-sich trug. Die Ereigniss des Tages. besonders des Abends lie ßen ihn nicht mehr zur Ruhe loini men. Endlich blieb ee mitten in seinem Nachdenken vot einer niedlichen Blon dine stehen. »Mein bei-Ä sagte diese, Jassen Sie Jhten Schnael zu hause nnd seien Sie oetniinstig.« «Rut ruhig, schöne Donna, wissen Sie denn. wen Sie vor sich haben? Wenn Sie sich das denken können, so verdienen Sie sich 10,000 Mari. . .« «Na, wissen Sie, wenn Sie glau ben, ich bin so dumm, dann tun Sie mir leid. hier haben Sie eine Bee linetin voe sich und die glanbi Jhnen so ’nen Qnatsch nicht! Zu so «nein Kassenboten, wie det gesitige war, sind Sie viel zu laaseig und blöde.« So eine Feechheiil Er sollte in dumm aussehen? Ja, et lonnte der Duechbeennet sein, die ganze Welt hielt ihn ja dasilel Aber Badee gab leine Ruhe. Eine jede mußte es hören Er war es! Er war jener betiihmie Kassenbotei Von den-. jehi die ganze Stadt speachl Und die Mädchen lachten und-tranken ihm zu. Und eine lasche Seli um die andere snht as nnd Badee stieg ans den Sessel, ließ alle M leben nnd wedelte mit den blauen Scheinen -. n s Nun vergingen oie sinnt-en rasch Bader kam iiberhairpt nicht mehr von dem Gedanken weg. Er sprach und sprach von seinen Tausenden und Abertausenden. Um ihn herum schwamm alles in Sekt. Die Musik« die Tänzerinnem die Kellner, die Gäste, alles trank auf sein Wohl, aus das Leben und die Gesundheit des Kassenboten Hunderttausende hatte er. Sr war ja der «geniale« Defraus dani. Gegen Morgen kam einer der Gäste auf ihn zu und sagte: »Aber —- nun —- stellen — Sie — sich gefälligft —- der —- Polizei« Bader übergab dem Wirt zur Be zahlung seine Brieftasche, ließ sich noch etwas Kleingeld herausgeben und fuhr mit dem neuen Freund wirklich im Auto zur Polizei. Dieömal muß ten sie längere Zeit warten. End lich m der wachthabende Polizei leut ni, der ein wenig bestürzt, Ba der erkannte. »Aber weshalb kommen Sie denn schon wieder?« »Jetzt will ich hier bleiben! Jch bin der Kassenbotei Nun muß e endtich eingestanden werdens Jch bin es.«« Der Polizeileutnant wollte ihm friedlich zureden. Da kam er aber schlecht an. Was ihm einfalle. Ba der war wirklich nicht zu beruhigen. Er schrie und schimpste. Da war mit ihm nicht mehr auszukommen Er sei der wirtliche Kassenbote. Und dabei blieb er. f O c Am nächsten Morgen ging der Chefath der siädtischen Jrrenanstalt mit seinem Afsistenten durch die Säle. Bei Bader blieb er stehen. »Ein neuer Falls« fragte er. «Jawohl«, sagte der Assisient. »Der Mann leidet an Größenwahm Er bildet sich ein. der mit dem vielen sGeliefllbe Eurchgebrannte Kassenbote zu I-— see Ieseuschtriu des deren Iei »so-h Die Zerstreutheit der herren Pro fessoren und die Geschichte vom ste hengebliebenen Regenschirm gehören zum ständigen Repertoire der Wis blättet; man lächelt gewöhn lich ungläubig darüber und bezwei felt, daß so was in Wirklichkeit var komrnt. Und doch hat ein Münche ner Universitätsprofessor ein Stückchen geliefert, das in jedem Wigblatt ste hen tännte. Er hatte Besorgungen in der Kaufingerstraße zu machen und vergaß in einem der drei von ihm besuchten Geschäfte seinen Regen schirm; da er aber nicht ganuo ver geßlich wie der Professor in Witz blättern war, fiel ihm derverlust auf, noch ehe er zu hause war; er ma te del-et schier-visit lebst und del die Geschäfte sum zweiten Male; in den beiden ersten war der Schirm icht gefunden werdens sehst-g daher Freude n tat dritte und erlebte , « Eine Ieise scharfer-er IEine GesW vom Stammtisch des I Roten hiche t, mitgeteilt von Gest-Thierin. Na ja, 2 ist wahr ich hegte ein mal die Absicht mich der darstellen den Kunß zu widmerr. Der Apothe ter hat das Geheimnis, das ich ihm in einer schwachen Stunde anver Etraute, nun einmal verraten —- so will ich auch weiter tein hehl aus der Sache machen. ! Erzählen soll ichi Meinetwegen. und lacht mich immerhin tüchtig aus, ich werde selbst nach Krästen mit Ilachem » . Also: ich war damals zwanzig Jahre alt, ein hossnungspoller Jün «ger der kaufmännischen Wissenschast. ist-er das war nur mein ossizieller Charakter Tief im innersten her Ist laberte feurig und glühend die geisterung siir die Zähne. Eine kunstillbare Sehnsucht quälte mich, die weltbedeutenden Bretter zu betreten; ich war überzeugt der Ersas der IDawifon und Devrient sei meine sang-wollte Bestimmung. Waren jnicht auch die berühmten drei Bril Eder Devrient dem ehrsamen Kaus mannsstande entsprungen. Zum Ungliick tauchte zu der Zeit, kda meine Leidens-hast im Zenith stand, der Thespistarren in unserem IStitdtchen aus. Seit vier Jahren ihatten wir tein Theater in Mut-eis llmg gehabt — das war einmal ein jbischen Aufregung unter der lieben fsugendl Jch war der Tollste von allen. Ich« war der-ersie, der abou imme, machte mich sogleich mir oem zDireltor und mit allen seinen Mi ;men bekannt, nahm jeden Abend mei znen Plah im Parkett oder wie es l2damals hieß, im Sperrsitz ein und Ilneipte nach der Vorstellung — aus smeine Kosten —- mit den Helden und Eheldinnen der Gesellschaft. Natürlich machte ich kein Hehl aus meiner Neigung — meinem Talent, .wie ich es damals nannte. Nun, Direktor Jurundus war ein ·Mann»der wohl den Teufel selbst «beim Worte genommen hätte. I Jch mußte ihm etwas vordellamie -ren —- natiirlich wählte ich den Mo lnolog Hamlets: «Sein oder Nicht 7sein«, —- kaum hatte ich geendet, so fiel er mir ent-iiikt um den Hals und riei enthusiastifcht »Ein Genie ist er standen, ein großes Genie! Wersen Sie alles von sich, junger Mann. streifen Sie die Ketten von Jhren zFiiszen — Sie begehen ein Verbre chen an der Kunst, wenn Sie sich ihr entziehen! « Das waren Aeolsharfentöne siir zmein irunkenes Ohr. Jch sprach sogleich am andern Mor gen mit meinem Vater. Der war entweder nicht musikalisch genug oder iiiir Aeolgharsentöne nicht empfäng ;lich. Er lachte mich erst aus, dann wurde er grob — ich blieb um Ar gumente auch nicht verlegen, ich sprach oon meinem Genie und meiner bren nenden Seele, und Martia redete mir schließlich das Wort. i »Daß unser Emil Talent hat, steht «doch wohl seit lan em fesi,« erklärte dsie etwas spii auf eine Bemerkung meines Vaters. «Talent7 Zur Bühne?« .Das käme aus die Probe an,« jries Mai-im und ich siigie begeistert thinzm »Ja, Vater, laß mich die ZProbe machen, Direktor Jueundus hat mich längst aufgefordert, einmal bei einer Ausführung mitzuwirken. Wenn sich dann herausstellt, dass ich nichts leiste, so toill ich gern resigs nieren!« Mein Vater schilttelte zwar den Kopf, aber Mama und ich, wir lie ßen« nicht nach, ihn täglich u be sisrmem bis er endlich seine ustim mung gab —- zu der Probe, hein das. Ich sollte mich an die von mir selbst gestellte bedingung halten. Wenn sich meine Unsiibigkeit heraus «stellte, sollte ich verzichten, andern falls wollte er meiner Ausbildung n i ferner entgegen sein. user mir von Wonne eilte ich sogleich zu meinem Direktor, ihm die frohe Botschaft zu verkünden. »Das kommt ioie gerufen,« sagte er« ,denn ich bin eben in großer illust clerisilfer Verlegenheit. Ich will den FUuckelsberlgern einmal was ganz klu ,ßetgeipiihn iches bieten. Etwas hoch ;klasssschts- Jch will den Julius Gä sar von Shakespeaee ausbringen.' lich,« « jubelte . "« un ist leider die l der Mit wirkenden groß — 85 rsonen ohne die Lomvorsen und Reben onen. Cis mir aber rinchl Ilich seiner igkeit und der Sousileuse b ur Mgu Wenn ich nun selber drei Its-lieu spiele und der Iouiiser Oderhaus sogar vier und or W »Kann den nicht here Musche spieleuk im Stiirt n tun —- das ersie nnd zweite Auftreten können wie strei chen — bleibt nur die Szene im Kapital übrig, das sind nur ein paar Worte, irn übrigen brauchen Sie nur zu lernen, sich mit der nötigen Gran dezza abnnrrlsen zu lassen und die Leiche anständig zu repräsentieren.« O, das war eine Aufgabe nach meinem Geschmaeli Nach dem Vor bilde Zettels im Sommernachtitranm rübmte ich mich: Jch wollte eine Leiche darstellen, daß es allen Men schen ein erhobener Genuß fein sollte, sie zu sehen. Und von Stand an iibie ich Tag und Nacht Leiche. Jch starb fortwährend und sag beständig auf meinem Sofa aufgebabri. Endlich war der große Abend da. Auf dem Zettel prangten hinter dem fettgedruckten Namen des römischen helden die ominiifen drei Steinchen und unten fiand in ebenfalls geo szen Buchstaben zu lesen: «Julius Essai —- herr Emilius Rosenbliiib als Dei-ist« Emilius Nosenbliitb klang fein, nichti Jch baite lange iiber ein passendes Pseudonym nach gedacht und war endlich ans Cmilins Rofenbliitb verfallen. Niemand sollte ahnen, wer binier diesem Konfi namen sich verbarg, bis ein Erfolg mich in den Stand fehle, den Schleier zu lüften. Alles ging denn auch ausgezeich net. Der Theaterfriseur hatte mir eine vorzügliche Glase zurecht ge macht, auf welcher sich der Lorbeer iranz famos ausnahm, und der Di rektor selber sorgte fiir Verstellung des eiisarifchen Embonpoints —- mit einem Worte, ich repräsentierte einen Cäsar, toie ihn leine Hofbiihne auf die Beine bringt, das lann ich mit heiligem Eid dersichernl Jch machte meine Sache auf dem Kapital sehr gut, nur sprach ich ei tvas leise — aber too ist zu lesen, daß Cäsar seine Stimme angestrengt hat? Er hatte nicht nötig, laut zu sprechen, die anderen mochten nur ihre Ohren aufsperren. So iurz in dessen die Szene war, so sehnte ich mich doch nach den berühmten 23 Stichen — nun. ich empfing sie kunst gerechi und fanl mit echt römischem Anstand zu Boden. Nun ward ich prächtig aufgebahrt und Antonius und zwei als Römer ausgestattete Lohndiener schleppten meine Leiche auf das Forum. Das Publitum empfing mich mit Beifall und allgemeine Bewunderung lohnte meinen Stoizismus. Sie fiihlten mit mir, daß es iein Spaß ist, eine halbe Stunde lang, steif und bewegungslos dazuliegen,und ich zuckte wirklich mit ieiner Wimper. ob ich mich gleich im Besiß einer erfrorenen Zehe befand, die während meiner Lei chenparade entsetzlich zu jucken an fing, so daß ich zehn Mart darum gegeben hätte, wenn ich mich nur fünf Selunden hätte lraszen dürfen. Doch ich hielt Stand. — Antonius hielt seine Rede auf der Roftra —- ich hielt stand, obgleich ich wünschte, Shalefpeare möchte sich liirzer gefaßt haben. — Antonius stieg herab und trat an mich heran — er beriihrte den Man tel und zog damit zugleich unsanft mein Hosenbein in die hohe —- ich hielt stand! Mäuschen spielte sein Rolle eben falls sehr naturgetreu. er heulte um mich, dase es einen Stein hätte er barmen können, geschweige gar die gefiihlvollen Muckelsberger. Endlich zog er den Mantel mit den Worten: . . . Schaut her hier ist er selbst, geschändet von Verrätern l« ganz weg —- ich blieb so standhaft wie Andersens Zinnsoldai und wie der durchbrauste ein Beifallssturrn das haus. Nun beugte er sich schmerzdoll iiber mich, um liber mir zu schluchzen —- Teufel, tam der Mensch meinem Gesicht nahe — ich fühlte seinen heißen Atem — er iiiszte mich sogar und es prielelte vor meiner Nase — nun erhob er sich und briillte: »Seid ruhig. meine Bürgert« Da fiihlte ich einen berdiichtigen Kitsel in meiner Nase —- alle Götter O echenlands —- das Prickeln ward im Nu zu einem heftigen Nießreiz ich preßie die Lippen fesi zusammen, und die Augen, und hielt den Atem an, daß ich mir fasi die Lunge zer sprengte. — Vergeblich! Was ist des armen Menschen Kraft gegeniiber den gewaltigen Mächten der Natur. — Woher nur dieser tückische Reiz gerade laini —- -- — ch Ungliieilicher — hazil lle horchten —- auch die römischen site reckten erstaunt ihre republis tanichen Pius-ten « »du-i —- i—« Falter rann von meiner Stirn, und doch —- ich ionnte nicht sanders —- hazi —- hazt — ; «cäsar i toieder ausgestanden«« schrie eine tinnne von der Calerir. Manns Inmius, um sein höh nisches Lachen n verbergen, neigte sich von neuem ber mich und raunte mir Iaenend zu: halten Sie die Dasel« m ich esmm dei- nqtiuiche de solgem ich hätte niesen mtissen und toenn ich sur jedes hazi extra hinge richtet soeben wäret txt JACOB-»Im .;... .-·s-".»i W Xzige Lachsalve —- nur meine Mut ter weint-, wie ich später print-; mein aus ver Art gefchlagener Vater fluchte mit. dass ihm noch am andern strgen die Backen weh taten —- ich Iaber fühlte die ganze Schmsch UND IUntviirdigleit dieser Situation — Ials ich immer weiter expettorieren zmqßte var zwölfte —- iiinizelmtt — szanzigste Mal —- da sprang der blamierte Imperator wütend und be schämt von der Bahre auf, schleuderte Eben Mantel vollends zur Seite und irannte wie von Furien erfaßt in»die Kulissen und von da auf dem nach steu Wege zum Theater hinaus — Iund Roß und Reiter fah man nie mals wieder! i Auf meinem Zimmer angekommen, swarf ich mich auf mein Sofa und .st3hnte zum Entsetzen. Meine El tern kamen und triifteten mich, der Vater freilich noch immer grinsend ’—- ich blieb taub gegen alle.Beruhi ungegründe« und erst spät in der acht ermannte ich mich soweit, mir die Schminle aus dem verheulten Gesicht zu waschen. Da entdeate ich zu meinem Erstaunen unter der Nase die Reste eines weiblichen Pulvers —- wiitend ballte ich die Faust: nicht der Schwäche der Natur, sondern einem Attentat war ich zum Opfer gefallen! Darum hatte sich der heim tiickische Mart Anton so tief iiber mich geneigt, darum tiifzte er mich und machte sich in meinem Antliz zu schaffen —- aus Künstlerneid, um teinen Rivalen aufkommen zu lassen, hatte er mich. wie ich annahm. zu Fall gebracht! Immerhin —- sein Zweck war er reicht; nicht um ein Königreich hätte ich mich wieder vor dem Direltor und seinen Akteure oder nor meinen Ve lannten in der Stadt sehen lassen. Mein Vater war einverstanden, daß ich mich am nächsten Tage heimlich aus dem Staube machte. Jch ging nach einer fernen Stadt zu einem Onlel, in dessen Geschäft ich eintrat, es ist dasselbe Geschöft,, das ich seht noch inne habe. Natürlich war ich von meiner Theaterfchwiirmerei griindlich kuriert. Schon der Gedante an ein mögliches Auftreten flößte mir Grauen ein. Nicht einmal an einer Liebhaberbiibs nenvorstellung teilzunehmen vermochte man mich mehr zu überreden Erlt nach Jahren erfuhr ich, wes sen Werl alles war. Mein Vater hatte an dem verhängnisvollen Abend da er der Probe beiwohnte, gegen iiber herrn Mäuschen, dem Darstel ler des Mart Anton, fein Bedauern iiber meinen Entschluß ausaesprvchem Mäuschen hatte ihm zugesiimmt und bestätigt, das Leben eines armen Schauspielers sei ein Hundelebem Talent sei für die Zukunft nicht ein mal allein maßgebend, er tenne zahl reiche hochtalentierte Bühnentiinftler, die im Elend zu Grunde gegangen eken. Der schalt des jungen Ceganttrrto Aus den Kindertagen Giovanni Segantinid, des berühmtenMalers dei Hochgebirgeb, erzählt seine Tochter Bianca folgende romantische Geschich te. Als den Knaben ein Verwand ter, ein Kaufmann in Trient, zu sich genommen hatte, träumte dieser nur davon, nach Mailand zurückzukehren, und er war so lebhaft von diesem Gedanken erfüllt, daß ihm im Traum ein Greis erschien, der ihm sagte: »Gehe in den Keller deines Bruders; in der einen Ecke wirft du einen hal ben Krug mit Goldmünzen vergraben finden." Am Morgen erinnerte sich der Knabe seines Traumes, stieg in den Keller hinab und fand an der bezeichneten Stelle den verheißenen Schatz. Jm Ueberschwange seines Glückes vertraute er sich einem iiltern Kameraden an, der ihm vorschlug, sie wollten alle beide nach Mailand ent fliehen, und meinte, da er der Aeltere und Erfahrenere wäre, wollte er den Schah in Verwahrung nehmen Die beiden Jungen machten fich auf den W : nach vielen Stunden der War-der chaft suchten sie erschöpft eine Unterlunft auf dem Boden in einer Scheune; aber als am Morgen der kleine Giovanni erwachte, sah er sich allein; der Freund war verschwunden und mit ihm der Schab. Drei lange. Nächte blieb der Knabe an diesem Ort, bis er sich, von furchtbarem hun ger gequält. völlig erschöpft an die Oeffnung des heubodeni schleppte. Infolge seiner Bewegung lösten sich ein paar Brösel von der Wand, und etwas Heu fiel herab, und dieses Ge räusch machte einen Dirten aufmerk sam, der herbeieilte und auf dem Bo den den Knaben in tiefer Ohnmacht fand. Nur nach langen Mühen ge lang es, ihn ins Leben surllckzurufen und seine Gesundheit wieder herzu stellen; der Knabe wurde darauf zu dem Verwandten zurückgebrachd der ihm nun endlich seinen genewunsch erfiillte und ihn nach ailand ziehen ließ. — — Seine frische Luft. Da me: »Nun, here Verwalter, Sie wol leniMtzauch ein bischen frische Luft M « Verwalter: »Ja-kohl, will mal eben, ob d e selber gleichmäßig ge t sind-«