Ein Edelmarders Roman von Egbert Carl-sen (26. Fortseßunsg und Schluß.) »Ich bin sehr neugierig, was er aus der Stadt mitbringt,« sagte Georgine, indem sie aufstund und an’s Ufer hinabschritt, auf Mches jeßt der Kahn wie ein Pfeil zuschoß. Alma folgte ihr und gleich darauf fuhr der stumpfe Mel des Bootes tnirschend auf den U-ferfand. Hugo sprang zu eost heraus, während Pleißenbach mit der Bootstette folgte und den Kahn festlegir. »Nun, sind Deine Erwar tungen erfüllt?« fragte Alma, sich an den Geliebten schmiegend. »Hast Du die erwarteten Briefe auf der Post vorgefunden?« »Gewiß, mein teures Herz.« ent te Hugo und streifte mit den ist«-en ihre weiße Stirne. »Die Seiefesind da und enthalten die be sten Nachrichten." «Darf man den Jnhaslt wissens« fragte Frau von Pleißenbach »Warum nicht? Zunächst ift da ein Schreiben vorn Regimentstornmando, worin rnir die Genehmigung meines Asbschiedsgesuches in ehrenvollster Weise gmährt wird. —- Dann sind auch von Bruder Boguslatv Nachrich ten da: der Erboergleich ischen uns einenseitj und Atter duard mit seiner Schwester andererseits isi seht gerichtlich bestätigt and die Ober-dor enundschaftedehörde hat genehmigt, daß Quarb ikk die Erziehungsanftalt M Protfgfor Mössig na Breslau rennt, oguslaw aber lno fiir nächsten zehn Jahre in Pacht be hält. Dadurch wird es dem Letzteren möglich, feine bedeutenden Meliorek tiean durchzuführen Er hat den Vetter Eduard, Twelcher sich an ihn und die Brüder schnell und herzlich angeschlossen selbst nach Breglau ge bracht und ihn dem Professor Miisfisg destmäglich empfohlen. Dann hat er auch unsere Confine Cäieftine dort aufgesucht, Du weißt ja, daß Eduard’s Schwester durch unsere Vermittelung ebenfalls in einem Breslauer Pensionat Aufnahme ge funden, nachdem wir sie aus ihrer dienenden Stellung bei der Gräfin Iantoysta befreit hatten. Bogaslato schreibt nun ganz entzückt von der Lieblichkeit ihrer Erscheinng und der Sanftrnut ihres Wesens. Alle her sen habe sie dort bezaubern Und zweimal wiederholte er, daß Cölestine gerade so schöne Augen habe wie ihr druden Wer weiß, vielleicht läßt sich nächstens noch ein Ytyeiter Birzawsti mlt Rosentetten sessem »Man das ein Unglück?« fragte Alma schelmisch. »Sind die Rosen tetten so drückend?« »Nein, durchaus nicht,« erwiederte sägt-, indem er ihr lachend in’s Auge a . »Und wie hat Doktor Adam es ausgenommen, daß alle seine so sorg sam vorbereiteten Pläne aus die rschast Woon gescheitert sinds-« ragte Alma. »Mit dem Gleichmut eines Man nes, wol r schon manchen Plan hat scheitern eben, aber genug Elastizität besist um wach dem Mißgliicken des einen soisort einen anderen zu entwer «sen,« entgegnete Hugo. »Jntriguen und Konspitationen sind einmal das Element, in welchem er lebt. Sie sind ihm so notwendig, wie uns die Lust zum Atmen· Jetzt ist er nach Paris gegangen, um dort mit den Juptern der polnischen Emigration cksprache zu nehmen« Vielleicht auch, um sich dort neue Jnstruttionen zu hole-II »Mit war er stets ein väterlicher Freund-X meinte Alma, »und wenn er auch mit mir in seiner gewohnten Wisse eine Zeitlang Venstecken ge lt hat, so hat er doch zuletzt offen ribe bekannt und mir durch eine red vichs Warnung gezeigt, wie gut er es mit mir meinte. hätte ich ihm da mals geglaubt, wäre mir vie-l Kum mer erspart gedlieben.« Die Æn sind vorüber, Geliebte, las die ngenheit nicht ihre dunk len Schritten IX das LIM- ti:er Ge genwar vers « engegne ugo Umf- «Zer Jsggthathir glitt-; wo ine reun un ein war mes Interes- sbewahrt. Ali Vogt-D- i law den Vetter Eduard bei Adam O- s lie, sprach derselbe seine herzliches teude daruder aus, daß seine einel Wische Wideishbsw wie et Dichi nannte, ihrer exponierten Lage ent rlutt sei riqu Mutes einer glitt llP Zuk t entgagensehen tsnne.« Mute nicht unterlassen, sei den M wiederum ein-u aus aus KERFE-M « Mk « e m n satte- an seine Frau wandte .«,stlch ich habe seinen Brief bekom nmji — oate einmal von weint« « - Jus Ost-sagt' fragte Georginr. Quemetateundoeichie Si M mei- Mtbeeh welches er ·- " - - —Mspo w siege-« Mau böri. Du mußt das aber selbst le sen, es ist wirklich interessant.« Georgine entsaltete den Brief, während Dugo Lamms Arm durch den seinen zog und mit ihr in leisem Gespräch am User aus und ab ging. Plötzlich sah rau d. Pleißenbach aus und ries: ommt her, dies müßt Jbr auch hören. Garalin hat Mar iens wiedergesehen« ugo streifte mit einem schnellen svr chenden Wirt Almcks Antlitz, aber dasselbe ließ durchaus keine besondere Erregung wahrnehmen Frau v. Pleißenbach fuhr fort: »Carl-tin er zählt nämlichdon Monats-, das er ein Paradies aus Erden nennt, und schrein dann weiter: Auch durch die Spielsiile, welche mit einem aller Be schreibung spottenden Luxus ausge stattet sind. machte ich einen Gang. Da siel mir an dem einen der Trenn et-Quarante-Tische eine Physiogno mie au-s, well-be mir bekannt parlam, und als ich schärfer hinsab, erlannte ich herrn v. Martenl Er war diel zu sehr mit dem Siele beschäftigt. um mich zu beachten, was mir recht angenehm war, denn eine Vegriißun wäre mir peinlich genesen. Jed fragte ich meinen Begleiter. einen Leipziger Wien welcher seiner Ge sundheit »wegen sden ganzen Winter dort war, ob er Mariens tennen ge lernt habe. Seine persönliche Be kanntschaft bade er nicht gemacht, er wiederte dersesie, aber desto wär von ihm gehört. Denn mit so au allen dem Glücke bade dieser Martens eine Zeit lang pvntiert, daß sein Name in Aller Munde gewesen sel. Jest ginge es aber schon wieder abwärts, wie das ja meistens bei diesen berufs mäßigen Spielern der Fall sei, und Mariens M fest wohl schon mehr verloren, als er tm Anfange gewan nen. Wir kamen dann auf etwas Anderes, am nächsten Morgen aber erzählte mir mein Freund, daß sich am gestrigen Abend wieder einmal ein Spieler im Kurpart erschollen dabe. und als ich rie-s: Am Ende jener Mariens!’ nickte er und sagte: Eben derselbe. Den letzten Pfennig hat er berspielt und den letzten Rock versetzt gehabt. Jch hörte, die Spiel-dank würde wohl die Kosten des Begräb nisses bestreiten müssen.' Das also ist das Ende des Edelmarders gewe Jen Frau v. Pleißenbaeh ließ den Brief sinken und fah nachdenklich auf den See hinarss Auch die Anderen schwiegen, Jeder mit feinen Gedanken beschäftigt, bis Alma den Bann brach und sagte: »Jetzt erft ift auch der leste Reif gesprungen, der noch beengend mein Herz umschloß, jetzt erst, wo ich bestimmt weiß, daß der Edelmarder nicht wieder in unseren Kreis treten tann.« »Fürchtafi Du, daß er noch einmal sden alten Zauber auf Dich ausüben könnte?« fragte Hugo, sie fest an sich ziehend. »Nein, gewiß nicht,« erwiederte fie, ihm tief in’s Auge schauend, »aber ich fürchtete, daß er sich an Dir rächen könnte. Denn Du bift es doch ge gefem ltvelcher feine Pläne zerstört t.« »Er war ein gefährlicher Mensch,« setzte Pleihensbach beistimmt-nd hinzu. »Wer weiß, welch’ bitteren Kummer er uns noch hätte zufügen können. Man hört von seinem Tod mit dem Gefühl, als ob ein verderbliches Raubiier erlegt sei, welches lange un fere Sicherheit bedroht hat« »Gott fei feiner Seele gnädig,« ftiifterte Gen-ging indem fre sich er hob. Und laut feste sie dann hinzu: »Es wir-d spät, Mama erwartet uniI zum Ter, wir müssen aussprechen Be gleiteft Du mich auf dem Landwege,l Max? Das Brautpaar fährt stoohl am liebsten slisber den See zurück.« « »O, es ift fiir uns Alle Plan im Sah-if meinte Alma mit leichtem Er rsten. Oeorgine nieste ihr lächelnd zu. »Juki nur allein, ich mache mir gern noch ein wenig Mungf gte fie, indem sie den Arm PleicwchJ schm. »Komm, Max, die Beiden haben genu zu verhandeln, toobsei toir iiHerflii sig find.« Und damit ging sie tros Ulmcki allerdings nicht sehr ernst Winten Protefies am Arme ihres Gatten da von, währen-d hugo die Kahntette Mir und Illma in’i Boot nach rang. Leise rauschte der Mendtvind n den Wipfekn der Bäume, tödlich obte sich der westliche t un, dieselbe Sonne, deren trahlen auf bat ein same Grab des Gdelmarderi auf dem Felsen von « Monat-o nieder itterten, der-äu te mit rosigen Bis-irre die jileicht Ifch träufeln-den Wellen des Emärlifchen fest und die Gesichter der beiden gläcklichen Muschentindey die War im W über den Waf ieth VIII-glitten Ende « Deefxsz ver blich erwartete FSW ÆUM ritt-the alle Er Twattuws i . , " - e. - ou »in-eisk - Goldgräberistoinantit Die neuesten mächtigen Goldfunde in Australien beweisen wieder einmal deutlich, daß dem .Land des goldenen Sonnenscheins« noch eine bedeutende Zukunft bevorsteht. Abgesehen von dem gewaltigen landwirtschaftlichen Aufschwung den zahlreichen, schier unerschöpflichen Naturreichtiirnerm vergeht kein Jahr, in welchem nicht neue Mineralschiihe entdeckt und den tin-klammernden Fingern von »Mutter Erde« entrissen werden. Dann er folgt jedesmal ein «Rufh«, die Glücks iiiger haften von allen Seiten herzu, um womöglich einen der goldenen Preise zu erjagen, aber die alte Gold gräberrvmantik ist längst dahin. Was davon übriggeblieben ist kaum mehr als ein Schatten des heroifchen Einst! Natürlich kann man auch heute noch als Prospettor Abenteuer erleben, be sonders, wenn man in der Einsamieit einen netten Fund gemacht, und es kommt gerade einer dazu, der gern tei len möchte; denn im Tierreich des bomo sapiens ist neben Ochse nnd Schaf das Raubzeug leider immer noch über-reichlich vertreten. Dafür ist im modernen Goldgriiberlager firitte Ordnung eingeführt, und das all gegenwärtigee Auge des Geseges macht sorgsam it r den wie Pilze aus dem Boden geschaffenen Stadien mit ihren Paläfien aus Zeltleintoand, Baum rinde oder alten Gärten, und die Preise sind billig geworden. Die Mehrzahl der bedeutenden au stralischen Minen wurde nicht von Fachleuten, d. h. Geologen oder Mi neralogen entdeckt, sondern von Ver umtreibern, sogenannten Stoa men. Der Swagman, fo benannnt n dem von ihm auf dem Rücken getragenen Bündel, einer gerollten Wolldecke. de ren Jnneres seine wenigen Vol-selig leiten birgt. ist etwa analog unserem fast ausgestorbenen »reisenden hand wertsburschen« oder Bruder Strau binger. Ging früher ein solcher »rei sendet Handwerksbursche ohne nd tverk'« vrofpekten, so suchte er si wo möglich in den Besitz einiger Waffen zu sehen, denn er war sich genau der Gefahren bewußt, der·ien«er«entgkgensL ging. Die vtotwenriaren oer zap: abgerechnet, tonnte man sie gegen die Blaasellow5, die Schwarzen gebrau chen. Und unser Prospelior konnte von Glück sagen, wenn er die dunkel häutiaen Feinde bemertte. bevor es zu spät war. Tenn ritterliche Kampf rreise. «Mann gegen Mann«, erscheint dem Wilden nicht nur unverständlich, sondern geradezu als der Gipfel aller Dummheit. Lautlos und unsichtbar begleitet er den weißen Feind durch den Busch und wartet ruhig, bis jener sich zum Essen niedersetzt oder zum Schlafe niederlegt. Das ist die beste Zeit zum Angriff. ihn mit Speeren zu überschütten oder durch den sicheren Wurf des schweren Kriegsbumerangs aus der Entfernung zu Boden zu strecken. Wie mancher hat aus diese Weise anstatt des ersehnten Golde sein jähez Ende gefunden, und der schwarze Ureinwohner hat über der blutigen Leiche den Corroborroe ge tanzt und sich gefreut, einen der Ver haßten, die ihm sein Land geraubt, er schlagen zu haben! Diese Gefahr von seiten der Wilden ist heute nur mehr im Norden und im fernen Innern, wo sie noch zahlreich sind. vorhanden. Weit schlimmer als der Schwarze war der weiße Buschriiuber, eine Sorte, von der es früher in Australien wim melte, was man sich leicht vorstellen wird, wenn man bedenkt, daß Eng land seinerzeit Hunderttausend seiner schlimmsten Verbrecher nach Australien deportierte. Grauenhaft sind die Scheußlichteiten. die von diesen Aus-l würslingen derMenschheii verübt wur- ] »den. Für den alten Goldgriiber be-; ; deutete der Buschriiuber eine besonders f ’iible Plage, denn auch er war natürsj lich vorn Goldsieber befallen, genau sol wie ersteren und nur die angewandtes hetlniethode dieser Krankheit a j über war eine grundverschiedene. Fels-; DBger gebrauchte Pice, Spaten undJ W ge und Ströme von Schweiß, um« sein Fieber zu stillen und zu Gold zu gelaxzem während Dies Turpin ihm eins die Mündung seines Feuer rohrs bei passender Gelegenheit unter die Nase hielt. Diese Praxis, schnell reich zu werden« ließ lich natürlich nur gegen einzelne Digger ausüben oder aus dern Linierhalt Jni Miuin - Tarni-, wo ie Digger in der Ueberza l waren, herrschten wenigstens bei de nen, die bereits etwas gesunden hat ten), sehr strenge Ansichten über dar achte Gebot. ie Neugierde zählte nicht zu den Untugenden Richter Lynchs, und so ließ man ohne lange Pliidoyeri den Uebeltiiter mit des Hanfmannet Tochter Hochzeit hatt-q, und ohne lange zu fragen «tker, woher nnd wohin«, wie einst Elsa oon sta bant. sei dieser Schnelliustiz ges-se ten natürt lleine Versehen nicht u die-n Sieg-UND wie beispiels e m - Ii get nae in einein Dienst . Gefild W Dieser . wie eben ein W Zelt austauchtr. In der Meinung, der Mann sei in seinem Zelt gewesen und hätte ihn bestehlen, vertrat das Bürschlein dem Alten den Weg, seite ihrn den Laus einer Piskole aus die Brust und drückte ab, ohne auch nur erst ein einziges Wort der Uns uldi gung zu verlieren. Aus den ß hin eilten einige benachbarte Goldng ber herbei und untersuchten den To ten. Es sand sich aber lein Gold aus dem Leichnam. .Dann ist's ein Miß versiiindnis«. meinte das Jiingelchen, kletterte in sein Loch zuriick und be gann eisrig zu hacken und zu graben, urn die unniis vergeudete Zeit wieder einzuholen. seit war Geld, besonders in den abgelegenen Diggin s in mehr als nur des Wortes buchstablicher Be deutung. Da kostete ein Ei eine Mari, ein Kohltops ebensoviel, eine Brat pfnnne 30 Mart, ein Paar Schuhe 140 Mart usw. Gebiidete Leute, breit in der Stirn, aber schmal in der Brust, vermochten die harte Arbeit nicht lange auszuhalten und sanken zu Dienern der vorigen Mairosen und Maurerges sellen herab. Andere v.rdienten mit Waschen und Kochen lleine Vermit gen, während ein Bursche, der nicht einrnal das Wort «Kassee" aus sein Firmenschild richtig schreiben konnte, mit seinern Gebt-in aus Zichorie und warmem Wasser 40.000 Mart pro Monat machte. Die gliiitlich gewesenen Digger aber eilten der Miste zu, urn in deren Städten sich endlich sür die monaies langen Strapazen in Otte, Kälte und Schmus zu entschiidigen und rnit ih rern jungen Reichtum groß zu tun. Mit goldstrodenden Taschen langten sie an, mieteten Kutschen und Pseudo Gattinnen, die in Seide und Brolat prangten, und alles. besonders aber die Gastwirte beugten skcb vor ihnen bis zur Erde; denn obgleich diese Krö susse es meistens stir überflüssig gehal ten hatten, ihre lehmigen Kittel gegen Fracl und Seidenhut zu vertauschen, to tranlen sie dasiir den Champagner aus Eimer-t, anstatt aus Flaschen Wieviel lieber wäre ihnen der ver traute Whisth gewesen, aber es war doch Pflicht, die verhaßten »Progen" zu übertrumvfen! Dieser glühende Wunfch, gron zu tun, fchien auch vom Gehirn eines Schafhirten Besitz er griffen zu haben, der so viel Gold ge funden hatte, daß er glaubte, es lange für alle Ewigkeit Als er zur Stadt hineinritt, verlor sein Pferd ein Duf eifen. Anstatt zur rusrigen Schmiede, trabte unser Schafhirt vor den Laden eines Goldfchrnieds und liefz dort fei ner Mähre an allen vier husen masfiv goldene Eisen aufschlagen. Weil er feine zahlreichen, ähnlich toftfvieligen Einfälle fiets in die Tat umzusezen pflegte, so sanl er bald auf fein frühe res Niveau herab und wurde nolens volens Wieder —- Schcfhitt Aber sein ganzes Leben lang war er stolz darauf, ein Pferd mit goldenen bus eisen geritten zu haben! Zu dieser Prahlerei, falle sie dieselbe gehört hät ten, wiirden die wackeren Digger von Baihurst freilich verächtlich ausge spuckt haben. Als nämlich einmal der Besuch des Generalgouverneurz kn Bathursi angeliindigt wurde, waren sich die Goldgriibsr der Bathurftfelder sofort darüber ilar, daß dies eine aus gezeichnete Gelegenheit sei, Seian Exzellenz zu zeigen, daß man sich nicht lurnven ließe. Nur darüber, welcher von den Diggern das Amt des Gast sreundes iibernehrnen solle, war Mei nungsverfchiedenheit, da eben ein jeder »si10nten« wollie (to »Oui« Jargems ausdruck für zahlen,«wichfen«, freihal ten). Da es sich um eine sehr bedeu tende Summe handelte—hieß es doch, den Vizelsnig nebst Gefolge fiinf Tage lang in fiirstiichetn Stil freihalten —, »so wäre es wohl am angezeigteften ge wesen, wenn die Leute «zusarninenge »legt«, d. h. der einzelne einige Tau :sende beige euert hätte. Das war denselben aber zu tleinlich, und so schlu ein lebrniger Salomon vor, die Wür el entscheiden zu lassen. Jeder von den Diggern griss in die Taschen und zog sein Bündel Tausender r vor, es auf den Tisch werfend, so h der mächtige Tisch fast zwei Fuß hoch tnit losen Baninoten bedeckt war. Ill ausgelnobelt war, ergriff der Gewin ner den von ihin bingeiegten Betrag und eilte damit davon« um den Emp fang Sr. Ezezellenz vorzubereiten. Einer der zurückgebliebenen Digger aber griff wortloi in die Tasche- hvlte ein Schweselhol hervor, fuhr damit über seinen Do enboden und hielt das Ziindholz an den saninotenberg aus dein Tische. Die anderen sahen zufrie den zu. hatten sie doch auch ihren Bei trag zum Ieste geleistet, wenn auch nur in n atioem Sinnet dies nicht wahroleaft tiini liche Ga reunds schaft sener lebrnbefprizten Männer, die sich geschämt hätten, das u einem bestimmten Zweck hingelteæte erm n. wieder in die Tasche u ckzusiecken " Da es heutzutage eine solchen Tho raitere mehr ibt, so auch die bewi KLGMI t s r immer dahin. . i gen Romantit u s W IJMÆ des f · » W« di. keein nidvollen Wüsten mit ihren Lagunen und Salzfeen bildet-, oft genug das Theater seltkazner und rft schauerlicher Tragödien. . . . »Trau —- fchau — wem« —- sieh dir auch heute noch genau den »Kann raden« an, ehe du dich ihm ander traustt Denn ten wilden Busch hört kein Mensch deine hilferufe höchstens, daß vorn Wipfel des Gumrnibauntei herunter das ireifchende und gellende Gelächter des Riesenfischeri antwortet. Ein solcher »guter Kamerad« von der schlimmen Sorte war ein gewifser Butter, ein Mensch, der stets auf der Suche nach wohlhabenden Gefährten war, um eine kleine ProfpettingsErva dition zu deranstaiten. Waren die: zwei in der Wildnis angelangt. so pflegte Butter feinen damaligen Ge fährten aufzufordern, einen Schacht zu graben, da hier unbedingt Gold zu finden fein müsse. Dieser. stets ein unerfahrener Neuling ohne Sachkennt nisse, kam der Aufforderung natitriich nach. hatte der .Schachi« einige Fuss Tiefe erreicht, so hob Butter fein Ge wehr und schoß den Ahnungsiosen von hinten durch den Kopf und raubte ihn aus. So ließ er fein Opfer fein ei genes Grab graben! Mindestens fiinf Menschen hat dieser Haiunke auf diese Art und Weise errnordet und ausge raudt. Endlich wurde er 1897 in Amerika verhaften nach Sidneh zu rückgebracht und dort gehängt. Wenn auch Australien unter der Erde sozusagen rnitGold gepflastert ist, so ist das «Finden« eben einmal bedeu tend schwieriger als das Suchen. Alsl Spezialsachverstiindiger mit eigenenl und einzigartigen Jnditationginftrus menten könnte Verfasser merkwürdige kleine Erlebnisse anführen, was aber hier zu weit führen würde. Ein he sonders thpifcher Fall, wie einfach derz Unerfahrene sich das Profpseiten vor stellt. ift folgender: Vor etwa 30 Jah ren taten sich 75 junge Leute zusam men, urn eine Expedition nach der nördlich von Australien gelegenen Jn fel Neu-Guinea auszuriisten Jeder einzelne hatte 200 Mart heizufteuerm womit ne ein altes Segeuchm tauiten, und wohlgemut den Hasen von Sid nen verließen. Einer der Jünglinge spielte den Kapitiim obschon derselbe nicht mehr von der Sache verstand als der Rest. Als einziges nautischeg Jn strurnent war ein Kompaß vorhanden, aber alle waren darüber einig, wenns sie nach Norden hielten, würden sie die; große Jnsel mit ihren goldenen Schät-« zen sicher erreichen. Fast wäre dies auch der Fall gewesen, wären sie nicht lurz vor dem ersehnten Ziel aus ein Korallenriff auf-gefahren Dabei er tranten zwölf von den Seefahrem Der «unge Kapitiin nahm das Boot und fechs Kameraden, um die Jnsel u erreichen und Hilfe zu holen. Allein iie wurden von Paduas angefallen, die ihn nebst drei Gefährten umbrachten, wiihrend die übrigen drei zwar ver wundet wurden, aber doch entlanren. Die Uebriggebliebenen hingegen bau ten fich Flöhe, um ebenfalls die Jnsel zu erreichen· Bei der Uebersahrt fie len weitere neun ins Wasser und ta rnen darin um; der Rest wurde wie derum von den Wilden bewillkomm net, die noch elf der jugendlichen Aben teurer erschlagen und aufaßen Als endlich die Nettungsexpeditionen er schienen, fanden fie lau-n noch die Dälste jener lebnnsfrohen jungen Leute vor, die so leichtsinnig hinausge segelt waren — dem goldenen Phan torn nach. . . . S. von Brunett W Tauserkusititiickh Die kühlen - luten von Fluß und Meer« die im cmnrer fo viele anlois len, sind Zeugen von mancherlei Schwimm- und Tauchertunst iicken, in denen sich jugendlicher Ue rniut und Kräftedrangefo gerne üben. Aber wisse-end man rn Schwimmen auch in portlichee insicht die größte Uqu rnerrsarnleit darei. iii das Tauchen nicht eigentli als guter Sport aner tannt, und ifierleistuagen in die er schweren Nun finden laum die - wundernng, d e anderenLeistungen an dauernden Traningi und besonderer Geschicklichkeit so iiberreich gezollt wird. Jnimerfin ibt eceine ganze Reihe von beru Jena isen Tauchermdie ’ohne Riisiung und Helm, im lna psten »Schwimmanzng, den Kampf tut den Mächten dier Tiefe aufnehmen. Eine große Zuschauermenge lockt alljährlich der beriihrnte französische Taucher Penrousse an. der in derMav ne seine phantastischen Tauchleistuns gen vollführt Es zeugt von erstaun licher titiihnheitr wenn er sich von einem 40 Fuß hohen Geriist in schiönem Bo gen in das Wasser herab-schnellen läßt« um dann erst in einer beträchtlichen Entfernung nach einem tiihnen Schwimmen unter dem Wasser aufzu tauchen. Er hat sogar mit einem jun gen Mädchen Trrndem-Tauchereien ausgeführt, bei denen das Paar zu sammen ins Wasser sprang. um ge meinsam wieder emporzukommen. Das Fauchen auf deeroeirad voll fiihrt ein früherer englischer Radfohs rer, der bei einim Unfall ein Bein ver loren hat, und deshalb auf Wettlahri ten verzichten mußte. Bei seinen Bor fiihrnngen erscheint er im Smoling. eine Gardenia imstnvpsloch und fiihrt auf dem Rade auf einem Podium von 35 Ins-, höhe« bis er in ein großes Wasserba in html-fliegt dessen Was ser dur verschiedensarhige Scheins werfer erleuchtet ist. Eine hervorra- · . gendeTauchleiftuna vollbringt einerder bedeutendsten heutigen Fauchen der friiher Matrose in der englischen Ma rine war. Er springt von einemMast aus 60 Fuß hshe insWasser und wie derholt dieses Kunststück vier bis fünf mal hintereinander. Das Fauchen als »hol.zsoldat« hat sich eine junge Calisornierin Kitth Ditenson zur Spezialität ausertoren Wenn sie in ihrem lleidsamen Kostiim das Sprungbrett betritt, steht sie stramm tvie einGrenadier. und sie geht aus dieser Stellung bei ihrem elegan ten Kopssprung in die der zum Schuä des Kopfes voraestreckten Hände er vor dem Wasserfpiegel Tiber. Jhre g Spriinge vollführt sie aus Höhen von i IF bis 45 Fuß. Andere Taucher legen l i wenig-e auf die Höhe der Sprünge als ans die Tiefe nnd die Dauer des Tau chens Wert. Eine Parsorreleisiung vollbrachte ein franiösischer Marineof fizier, der unter einem Treadnought l durch schwamm Anszerordentliche f« Tiefe suchen die Perlfischer des Stillen Ozeans auf, die wohl als die geübte-s s sten Taucher der Welt gelten können. Sie sonnen bis dreiMinuten unter ver Meeretoherflijche bleiben und tauchen vier Monate lang täglich viele Male hinter einander. Freilich hält diesen schweren Beruf teiner länger als zehn. Jahre aus und sie büßen ihre Kunst fertigleit mit ihrer Gesundheit: viele· « werden taub, andere fchrrindsiichtig. TrefflicheTaueher finden sich unter den primitiven Jnselvslternz ganz Er- z Jstaunliches leisten . B. die Bewohner s Zder Malediwanieln, die bis zu einer iTiefe von 20 Fuß tauchen s Nach ossisiellen Angaben sind in sden ersten drei Monaten dieses Jahres 12481 Personen tn Verbindung rnit dein Eisenbahnvertebr getötet und Es MS verletzt worden. Hosientlich wirt« nicht in der Rate weitergehen. Die ;Verlustzifiern des italienisch - tiirtis Tschen Krieges bleiben hinter jenen JZahlen weit zurück. l ; Die New Yorter »World« sagt: «T. »N. hat dem Senator Penrose »einrn lTintensisch" ausgebrumrnt. Aber die ser hat noch teine Rechtfertigung von 18,000 Wörtern ausgeschwiht Dazu gehört ein ganz anderer Tintensisch.« Jn England soll man sich liber ein etwaiges Bündnis zwischen Deutsch land und der Schweiz nicht weiter aus regen. Wenn der britische Löwe sich das iinurren abgewöhnen könnte, wäre er nicht ezwungen, so ost den Schwanz einzuz eben. In Detroit ist lein Geld ur gericht lichen Verfolgung der dort gen stät-ti schen Graster vorhanden. Die haben eben alles genommen. » Der Grosschliichter cudaby kündigt stlr die nachste it billigere Jlei ch preise an. M« e er nie zu den al schen Propheten gezählt werden. stt »Meine Frau hat mit empfehle n, nichthpät nach haufe zu IMM« s.: »Da ist Ihre Frau ja noch ser Hätt-. meine bat es mir befohlen-« » .