nn- see-w o nn st. ISW smth Sich hegt-Zell in alten Vriesen — Ist mürber Sei-de zärtlich noch um schl M its sie, wer-in längst kein Dru V der Kommvde hast-per» nen Tie en. Den blossen Zügen. die vergilbend schliefen-, Moll ein Duft noch von Erinne wogen Iesichter tauchten aus« und lang ver . · klun en hört Stimmen ich, die remde Worte riefen. . . sen Gartentörchen zwei Verliebte lo fen . . Ein Braut-Neid rauscht »altmodisch« Bei-neigen . . . Im weitem Hausflur lärmt der Kinder Wesen. soll Sommerglück die Landen nnd voll Rosen. . . crstickt ein Aufschrei. . dann cin tiefes Schweigen . . In alten Wiesen hab' ich's heut’ ge lesen. .. Ein steif-sein Novelle von Käthe Damm. Das Jagddiner war zu Ende; die en hatten sich zum ungestörten uß ihrer Zigarten in das Zim mer des Hausherrn zurückgezogen, die Damen wollten,««bi3 auf Wiedersehen beim Thre«, im Salon der hauifrau »unter sich hleiben«. Der Oberleutnant Michael von Soldech der nach seiner vor vierzehn Tagen erfolgten Rückkehr aus Süd lpest-Afrita, wo er schon zum zweiten Male gewesen war, noch Urlaub hat te, ehe das Militär - Wochendlatt ine Wiederanftellung in der Armee deutschen Vaterlande meldete, war der legte, der die band seiner Tante, Idee behäbigen neuen haussrau aus Kötningshoß küßte und sich vor den Kousinen verbeugte. Die Damen fanden den «Südwester« schweigsam geworden, nnd wirklich, er mußte sich erst im Vaterland wieder zurechtsin den — besonders auf Körningshos. Damals — ehe er fortging —- war der reiche Qheim, der in der Groß stadt Bankier war, noch Besitzer von Körningshof gewesen. Das zu wer den hatte ihn die ziemlich überrafchend gekommene Vorliebe feiner Frau und Töchter für das Landleben veran laßt. Die Wahrnehmung aber hatte Mi chael von Poldeck, der selbst ein Sohn des ländlichen Besitzes war, gestört, daß trog der ländlichen Umgebung die Tante und die Kousinen doch Stadtdamen geblieben waren. Dazu kam die Erinnerung an frü her hier auf Körningshof verlebte Stunden. Ein tückischer Zufall« daß der Onkel gerade dieses Gut taufen mußte. Michael, dessen väterliche Besitzung in der Nachbarschaft lag, war ja hier faft daheim gewesen — damals, als Körningshof noch Nikolaus von Den nerling gehört hatte, dem derben Landjunker mit dem frohsinnigen Kindergemiit und der stets wachen, wackeren Zuversicht auf »befsere Zei ten«, die niemals kamen, der seine zarte, leidende Frau auf Händen trug und fiir seineeinzige Tochter gern den Himmel auf die Erde geholt hätte. Wenn Michael in diesen letzten Jahren, fern der Heimat und doch mit allen Fasern des Herzens an der hei mat hängend, gedacht-hatte an das Baterhaus, an die Eltern, an alles das, was seine Kindheit und Jugend verklärt hatte, dann hatten Körnings hof und Hennerling nicht fehlen dür fen. Auf den einsamen Nitten in ’die Einöde des schwarzen Erdteils, asf der einsamen Station oder im Lagers Tag oder Nacht, wanderten seine Gedanken nach Deutschland, und er fühlte fo recht in seinem innersten Herzen: Jn die Fremde hatte er zie hen müssen, um die Heimat so recht innig lieb zu haben. Und ein Bild swar da manchmal vor ihm aufge taucht: der Ksrningshofer Garten und darin, an ihren Rosen beschäft« t oder im Treibhans arbeitend: J ephine von Dennerling — — — Der Name Dennerling schlug an sein Ohr. Michael fuhr ans dem tiefen Lehnfefsel auf, in dem er in der fternifche geträumt hatte — iatvo —- richtig geträumt. « x Dort drüben am Schreibtisch stand fein Onkel, umgeben von der Mehr zahl der Gäste, und es war seine Stimme, die soeben den Namen den nerling ausgesprochen hatte. Mi chael erhob sich leise und trat vorsich tig in den Kreis der Herren. Der Oheim bemerkte ihn, räusperte sich und begann seine Rede von neuem: »Meine herren. da uns nun hier ein so schönek erfolgreicher Jagdtag zusammengefiihtt hat, möchte ich Sie daran erinnern, daß wir diese erfolg reiche Jagd vor allen Dingen der Klugheit und Pflegschaft meines Vor besiyers verdanken, des hegten von Dennerling. Meine , rr von dennerling hat KäTZIN mit xJchwerem setzen oerta en MüssM »k- wir können und wesen reicht da von sprechen, wie viel an ihm, wie Viel Schuld an mißlichen Verhältnis sphi—gmvo—dieädt-Mß Iwunden. herr von hennerling ist Ivon hier fortgegangen— ich spreche zuI meinen geehrten Gästen natürlich unsI ter Voraussehung strengster Diskre-! I tion —- als ein armer Mann. SeineI kGattin ist leidend eine Stellung hat Ier. wie ich hörte, noch nicht gefun-I Ihm — Wird sie auch nicht finden "I knurrte ein alter Derr in den Bari. I »Ich —- ich habe Gelegenheit se Ihadt, zu hören, daß er in Rot ist. Denn nach Begleich seiner Schulden ,ist ihrn so gut wie nichts gebliebenq Jch schlage also eine Sammlung vor — und erbitte die Zustimmung mei-I ner geehrten Gästef Er nahm seinen Zylinderhut von einem der Geweihe nnd ließ einen hundertmartschein hinein flattern,» ehe er ihn mitten auf den Schreib tisch stellte. Michael von Poldeck war alles Blut »in das Antlitz gestiegen. Er hätte auf seinen Onkel zustürzen und rufen jtnögen: «Onkel heinrich, nicht weiter — was tust Du?« Aber er durfte Inicht. —- Onkel Deinrich war ein IMann. der sich nicht sagen ließ, was I er durfte, und er meinte es gewiß gut Irnit seinem Bordesiger den er nicht anders kannte als einen verarmten Landedelrnann, der, nachdem er Opfer auf Opfer gehäuft, endlich doch schweren herzens von Haus und Dof scheiden mußte Die herren zogen ihre Börsen und Brieftaschen, der hundertmarlschein auf dem Boden des Zhlinders bekam reichliche Gesellschaft. Nur ein blutb Hunger Offizier und Michael von Pol ck zogen ihre Börsen nicht. Leut nant Taster, weil er nicht iiher mehr Mittel verfügte, als sein Leben kostete, und Michael, der wohlhabend war, weil fein Vers es nicht erlaubte. Sein Antlit, eben noch lebhaft ge tötet, sah ganz fahl aus, als er lang sarn wieder in die Fensternische trat. Der Direktor zählte die Summe, vertauschte die Goldstücke in Papier geld, legte dieses in einen Briefhogen und bat einen der Herren, dessen Handschrift hennerling — unbekannt war. die Worte darauf zu schreiben: »Von einem Schuldner«. Der Brief bogen wurde in ein Kupert gelegt, dieses adressiert und versiegelt, und der den Landrat vertretende Assessor der Kreisstadt erklärte sich zur Post besorgung bereit. Jedes Wort, jedes Knittern des Papiers war eine Pein für Michael, der nur gespannt auf die Adresse horchte, die soeben diktiert wurde; es war eine neue Straße in einem west lichen Berliner Borort rnit der Be zeichnung: Gartenhaus. Gartenhausl Jn einem Schöneberi ger Gartenhaus und doch mitten irn steinernen Meer wohnten jetzt die an Freiluft gewöhnten Bewohner von Körningshof. Ein bitterer Zug legte sich urn Michaels liebenswürdigen Mund, und er lag noch da, als man irn Salon der hausfrau beirn Tee saß. »Du bist aber still geworden, Mi chael, seitdem Du aus Afrika wieder hier bisi,« sagte seine älteste Kousine Lenore zu ihm, als sie seine Teetasse füllte, »und rnan glaubte, Du würdest nun viel zu erzählen haben.' »Das habe ich auch —- ader ich weiß nicht, ob Euch das interessiert,« sagte Michael rntt schwerer Beto nung. » » arurn nichts Afrila isi ja seht so sehr interessant,« meinte die Taute. »Es macht die Menschen, die dahin gehen, auch so interessant.« »Jnteressant, Tante Lina, ich glaube nicht — es sei denn viel äußerliches Jnteressantes dabei. — Was ich schade. als Lohn, als Erfolg des Aufenthalts drüben des anderen Lebens, der mancherlei Gefahren, der rößeren Verantwortlichkeit —- das pt das Wachsen des inneren Men chen.« »Und die äußeren Erfolge, Deinen Orden, die höhere Einnahme die scheidest Du nicht?« fragte Lenpth die schon vor ihren Freundinnen in ser lin oft und gern rnit dein Zetter in der Scheidunva renonnniert hatte. »Ganz gewiß — Anerkennng und gutes Auskommen sind nicht Fu ver achten —- aber wie gesagt —- entr sieht das wmrllzqsrleben höher.« »Und was iß es innerliche Et .lebenf« fragte Lenorr. »Daß wir ein rechtes Erkennen lernen für das Kleine und Große im Leben, für das Wichtige und Untoichs tige, für das Wahre und das Talschy für den Schein und das Sein.« Mi chaels Stimme klang ernst und schwer. . »Ach, geh« —- ich glaubte, Du würdest Abenteuer erzählen, von Schlachten und vom Ueberlisten der hottentotien.« »Zu solchen Abenteuern gehören aber auch die einsamen Ritte über bat nackte Feld, durch das Dornge striipp, dazu gehören sorgende Stun den, wenn es an Proviant man elt, gehört Freude, wenn uns ein ind oder Kalb just begegnet, das wir für die hungrigen Reiter schlachten und zubereiten.« »Wie denn zubereiteni Gefechtk fragte Tante Lim, die eine gute haustrau war. — »Nun, abge en, ausser-reisen zer tetlt, dann w ed ein Feuer gemacht, Tun-ev d schmal npU Hainqu ,un ra , a ·- W Myl- dsß M M Wich« an die Säbelspihe gesteckt, darüber rösten.« »Und das habt Ihr gegesseni« »Es hat sogar sehr gut geschmeckt Die Reste des gerösteten Fleisches wurden so sorgfältig wie mögiich det packt, in die Taschen gesteckt fiir spö ter, fiir morgen, wenn es an Fleisch mangelt. Und wenn etwa das Gliiet uns an ein Wasserloch führte, da wur den die mitgesiihrien Kasseebplmtn mit dein Flinteniolben zuschwa, und es gab dann einen ordentlich-? Kasser. Da lernt man eben, Jnt welch geringen Mitteln sich ein Mensch in der Not bescheiden kann, und unser innerer Mensch wächst iiber die Luxus bedürfnisse, die uns unentbehrlich scheinen, hinaus. Und noch eins — ich habe mit meinen Neitern oft dem Mangel, der Verlassenheit, dem Tode ins Auge geblickt —- und erlebt. daß eine göttliche Macht uns leitete nnd uns hals." Er hatte lebhaft und warm Fe sprochen, aber seine Tante und se ne Konsinen sahen ihn verständnile an. »sich den bunten Roa aus nnd den schwarzen an, werd« Pastorl« sagte Erita lachend. Er beachtete die Worte nicht und wandte sich mit einer Frage iiber die Forstpflege dee Gutes an seinen Onkel. Körningshot war ihm, trokdeni Verwandte daran wohnten, see-nd geworden. nnb seine Seele konnte sich da nicht wieder zurechtsinden Alt Michael am anderen Tage gn sannnen mit dein stellvertretenden Landrat der Kreisstadt zur Bahnsiai tion fuhr, übertatn ihn ein fast be freiendes Gefühl. Er wußte wenig stens, wo er Dennerlings fest finden konnte, wo er sich etwas von der heimatfreude retten konnte, mit der er drüben in Afrika an sie gedacht hatte. Ob auch in anderer Umge bung. ob in der Steinwiiste der Groß stadt, sie mußten doch die gleichen ge blieben sein die sie auf Körningshof waren, wie sein Onkel, seine Tante und Kousinen die gleichen geblieben waren auf dem feudalen Landsii, wie in Berlin in ihrer Raiserdammwohs nung. Seine Gedanken wurden unterbro chen durch den Assessor, der sich blöd lich durch einen Griff in seine Brust tasche von dem Vorhandensein seiner Brieftasche überzeugt hatte. «Jch dachte, ich hätte sie verloren —- nun — ich hatte tein Beten en bei mir — aber der Geldbrief dennerling isi doch drin. Jch werde froh sein, wenn ich den besorgt und den Schein nach Körningshof ge schickt habe. Nicht die Verantwor tung fiir fremdes Eigentum ist mir schwer — verstehen Sie mich recht, herr von Poldeek, sondern der,Ge danke, dasz wir da einem Edelmann ein Almosen geben durften. Ein Edelmann. der ein Almosen bekommt. Es ist zum Rasendwerden, daß es so »was gibt!« T »Ich finde es eher traurig —- tief .traurig,« sagte Michael mit bedeckter .Stimme. ! »Wenn hennerling klug ist, oder wenn eine seiner Damen ihm deuten shilft, muß er ja einsehen, daß das ein zAlmosen ist; ein alter Schuldner « wird sich schwerlich in ihrem Gedächt nis finden.« Assetsor rnemann lachte dabei. Michael oldeck wollte auffahren, aber er bezwang sich. Was wußte Assefsor hornemanm der erst kürzlich in die Gegend gekommen und der sehr wohlhabend war, von allen solchen Sachen. Außerdem war er auch der Ant wort überhobenz der Wagen fuhr schüttelnd über daz holperige Pflaster und hielt gleich darauf vor dein Land mtsamte. Die en grüßten sich hsflich zum Abs ed, und dann ging es hinaus zum Vahnhosi Ein Almosen. ein Almosen! Welch ein widerwärtiges Wort! Und noch nie in seinem Leben hatte Michael Poldeek das Wort so störend empfun den. Soviel er Milbe gab, es verfolgte ihn. Er ah so oft wieder zenein Körningshos vor sich, als der-Ieue Dheiin eine Gäste zu einer Samml fiir verarmten Vor besiter au aetordert hatte. Es verfolgte ihn während seines Kuraufenthaltes im Süden, wo er, seiner Gesundheit wegen, die doch in den Tropen etwas gelitten hatte, weilte; es verfolgte ihn, als der Ex preßzug von Mailand ihn wieder durch die Schweiz heimwärts führte; es tauchte auf daheim bei Vater und Mutter im trauten ländlichen Still lehen, mit dem er den Rest seines Maul-s beschloß. Es lauerte hinter den gütigen Worten, die seine Eltern fttr den verarmten Nachbarn hatten; ei verfolgte ihn in sein Berliner tm, wohin ihn sein Kommando hete. Und es stand riesengroß oor ihm auf, all seine Mutter schrieb ,,Kannft Du nicht Dennerling aussu cheni Vater hat kürzlich« in der Stadt, wo er sur Schwurgerichtss stsung war, gehört, daß Frau von Fennerlin vor einigen Wochen ge orhen is Wie mögen der arme Mann und die arme Tochter diesen Verlust ertragerM Es war ein Bittrer Spätherbst nachmittag, als ichcel von Voldeck durch die Stein-rüste des daherifchen Biertels in Schönebera irrte, um endlich das Dau- su finden, in dessen Gartengebiiude Dennerlingz wohnten. Vier hob-. schmale Treppen, die mit billigen Läusen- bedetkt waren, stieg er hinaus, bis er an einer Einga I tiir ein kleines Schild mit dem a men »von Wling« las. Aus sein Lauten hörte er einen leichten Schritt, den er von Körningshos her noch so gut im Ohr hatte. Und dann wurde die Tiir geöffnet, nnd beim matten Schein einer kleinen unmodernen Pe troleumlatnpe, die« an der Wand hän gend, nur unsicheres Licht gab, er kannte er Josephine Hennerling. Das schwarze, ganz schlichte Trauergei wand schien die hohe, schlanke Gestalt noch größer zu machen, darüber trug sie eine große, dunkelblaue Kleider schiirze, die der seingliedrigen, blon den Erscheinung etwas hausmiitters liches gab. · »Fräulein von dennerling kennen Sie Michael Poldeck noch?i Jch bin seit kurzer seit siir kurze Zeit hier und möchte eben, wie es Ihnen und Jhrem herrn Vater geht« Er hatte mit gediimdster Stimme gesprochen. und auch sie sagte leise: .Bitte, treten Sie hier -ein, ins Wobnzimmer, herr von Poldeck. Jn Vaters immer kann ich Sie nicht bitten. ater schliist noch — Vater ist krank.« , Sie traten in das einfache, zwei senstrige Wohnzimmer, dessen schlichte grüne Möbel aus Körningsbos Mi chael wohl kannte und die ihm merk würdigerweise gleich etwas von dem lange gesuchten heimgesübl gaben. An den Sosatisch. ganz im Licht kreis der Petroleumlatnpe, die daraus brannte, war eine Schreibtnaschine ge rückt, und einzelne Bogen und Blät ter, mit handschrist und Maschinen schrist bedeckt, zeigten, daß jcnand hier fleißig gearbeitet hatte. Josephine schob ein paar Bogen beiseite, ohne langatmige Entschuldi gung. daß sie da lagen. Es erschien ihr selbstverständlich. dasz es so war. Und um gleich eine Erklärung abzu geben, sagte sie einfach: »Ich bin un ter die arbeitenden Frauen gegangen. Herr von Poldeck, und da Vaters Pflege mich an die Wohnung fesselt, schreibe ich ab, abgesehen davon, daß —« sie atmete ties aus und strich wie in nervöser hast ihr reiches, blon des haar aus der Stirn —- »abge-i sehen davon, dasz ich es kaum iiber mich gewinnen könnte, in einem Bu reau zu arbeiten. Sie wissen, ich bin ein Kind der Freiheit —- ich liime mir noch gesangener vor, als hier.« s »Mutter schrieb mir, daß Jhre Frau Mutter gestorben ist.« ( Ein weher Blick aus Josevhinenss dunkelblauen Augen tras ihn, sie streckte die "nde wie abwehrend aus —- dann lie sie sich in den Lehnstuhl leiten und bedeckte die Augen mit« n händew ; »Mutter ist erlöst,« sagte sie und ließ die hände sinten. »Als ich das so recht ausdenlen und aussiihlen konnte, wurde mein Herz ruhig — lassen Sie mir mein ruhiges Herz, sprechen Sie nicht von Körningihos wo sie nicht sterben darste, die Lust und Sonne liebte, wo wir sie nicht einmal bestatten konnten, weil Vater lein Geld dang hatte.' Er schwieg erschüttert, dann sagte er: »Und Ihr herr Vater ist lei dendi« · »Er wird nicht lange mehr zu lei den haben,« sagte sie, »und ich muß start sein zu seiner Pslege.« »Wer-de ich ihn sehen dürfen?« »Gewiß, er wird sich sogar sreuenz es ist doch einer von den alten Freun den, die zu ihm lommen.« Jm Redenzimmer hörte man schliirsende, tastende Schritte. Jose phine össnete die Tür. »Vier ist Besuch, Vater —- herr von Poldeck — er kommt dirett von Isrila —- nicht wahr, Herr von Pol degti —- und will sehen, wie es Dir ge .« Sie silhrte den Vater, der sich schwer aus seinen Stock siiihte, hinein und machte ihm ein Plähchen im Lehnstuhl zurecht. »Wer sitt Vater immer und sieht »gu. wenn ich arbeite.« das war Robert von nerling. der Nicht- srohe Landjun eri Was hatten diese wenigen Jahre aus ihm gemachtl « Michael von Poldeck segnete im Stillen die mattleuchtende Petri-learn iampe, die sein überraschtes und ent sehtes Gesicht nicht sehen ließ. «Sie bleiben sum Teet" entschied Iasephine und es lag in diesen Wor ten der gan Zauber der Lieblichkeit der ibn fchon damals gesangen nahm. x a,Ich habe ein Stündchen Zeit,« sagte Poldeck nnd trug seinen Mantel und seinen Säbel in den Korridtm Welch eine meriwtirdige Teestnndel Die ganze heimsrende, die «er-.«sich aus Asritai glühenden, unwtrtlichen Sieppem aus der einsamen Station, ans der langen Seereise so oft int. Geist beraufbeschtoaren, herbeigesebnti hatte, lag über diesem ärmlichen: Zimmer. »Warte ist tot,« saddee alte. here leise zu Poldeck arie konnte nicht weiter gehen, sie bat es ehrlich auch aus den darn igen Wesen ver sucht, tote sie mir atn Altar gelobt, aber es ging iiber ihre Kräfte. Der junge Osfiz ier driickte des at ten Mannes handk Sprechen konnte er nicht, et driielte ihm etwas in der Kehle. »Disso( Sie, Voll-C der Abschied von Körningslwf war so, wie wenn ein Stiick Leben da blieb; aber es wußte sein s— und dann konnte man dem nicht nachllagen. denn rnit Ma riei permehrten Leidens-— kräftig war sie nie —- larnen die Sorgen. Und sie waren oft groß. Denn Josephine lernte damals erst das Stenographie ren und daz Maschin:nfchreiben. Sie wollte sa so gerne Gärtnerin werden. »Sie wissen fa, wie sie sich damit be schäftigt hat. aber da hätte sie aus wärts lernen müssen. und es war auch zu teuer! Schrecklich, wenn alles zu teuer ist. Und die Medizin und Kräftigungsrnittel fiir Marie, oft wußten wir nicht. wo hernehmen! Damit sie es nicht merlte. Da lam hilfe —- noch sechs Wochen vor Ma riei Tod, denten Sie. sechs ganze Wochen haben wir sie ganz ohne Sor gen pflegen können; es lam ein Brief mit einer großen Summe von —- ei nein alten Schuldner aus meiner al ten Kreiöstadt.« Michael Poldeck saß, den Kopf ge senkt, mit angehaltenern Atem. Der alte Dennerling machte eine Pause. »Nun —- Josephine und ich, wir wußten es, wir hatten ja alle Bücher genau durchgearbeitet, ich hatte auch noch einen Buchhalter dazu gehabt — ein alter Schuldner, der rnir etwas zu zahlen hatte, den gab es nicht. Es war einfach —- ein Almosen!« Michael zuckte zusammen — das Wort, das ihn verfolgt hatte, da war ei wieder. Aber wie dieser Mann, der es erhalten hatte, es aussprach da hatte es den häßlichen Klang ver loren. »Mein Mariechen —- wie fegne ich dieses Almosen,« sagte die zitternde, schwache Stimme —- ,,wie schwer mag es den freundlichen Gebern geworden sein« dem oerarmten Edelmanne ein Almosen zu senden! Der Mann und sein Kind haben Gott noch bisher täglich dafiir gedankt. Es hat unse rer Mutter die letzten Wochen und das Sterben leicht gemacht. Marie chen hat an den alten Schuldner ge glaubt. Und es hat uns iiber manche Not noch geholfen, bis Josephine Ar beit hatte —- Gott sei Dank, daß sie sie hat!' Josephine kam aus der Küche. Sie trug ein Teegerät und schentte den Tee ein, reichte Zwieback und Zucker, ganz mit der Grazie der dor nehrnen Dame des Körningshofschen herrenhauses· Nein und tausendmal nein! Das Almosen der Gäste aus Körningshof hatte ihnen nichts nehmen können, dem alten Edelmann nichts von seiner Ehre, dem jungen Mädchen nichts don ihrer inneren hoheit und Würde. Da fühlte Michael Polderk, daß auch in de; Enge kleiner Verhältnisse das innere Leben wachsen kann, zum Erkennen des Kleinen und Großen, des Wahrenund Falfchen. des Wich iigen und Unwichtigen, des Scheins und des Seins. —- — — «Ob er wohl wiederkommt?' fragte sich Josephine, wenn sie an Michaels Besuch dachte, der wieder Freude und Anregung in ihre kleine arme Welt gebracht hatte. Ob er wohl wieder kommt zu einem tranken alten Manne und einer für’s tägliche Brot arbei tenden Frau? Sie vergegenwärtigte sich- tvas er aus Afrika erzählt hatte. »Wer so das Leben kennen lernt, seine besonderen Gefahren, seine besondere Verantwortung« der legt einen ande ren Maßstab an, als Leute, die nur den glatten Lebensweg gehen. Sie fühlte, daß hier nicht ihr Verstand. daß ihr setz ihr Antwort gab, eine begliiCkendr. beseligende Antwort. Als Michael eines Tages um die gewohnte Stunde kam, öffnete ihm eine fremde Frau. »den von Hennerling hat einen Schlagansall gehabt. Fräulein Jose phine kann nicht sort von seinem Bett« Er legte seinen Paletot ab und trat in das stimmen Da lag der alte herr leie röchelnd in seinem Bett, und Josephine saß, die ver schlungenen ände im Schoß, an sei ner. Seite. ie Augen des Kranken waren geöffnet, und als sich Michael liber ibn beugte, erkannte er ihn. denn das sable Gesicht lächelte ihm zu Dann sagte er mühsam: »Nun ist sie bald ganz allein.« Es lag ein verbaltenes Weinen in dem ilagenden Ton des sterbenden Mannes. Bater,« sagte Josepbine rnit fester Sämm, «unr mich sorge Dich nicht, ich tann arbeiten.« »Das ist wahr, aber Du bist ein sam, und niemand hat Dich lieb. Das war doch der Segen in unserer Ar mut, daß wir uns lieb hatten. Weißt Du noch, osepbine, als das Almosen tarnf Es at uns gut getan und ge bolsen —- und deshalb war es gut, aber das Almosen der Liebe und greunds ast ist schlecht und bitter-. tolse en chen betteln nicht urn Liebe, aber e nehmen auch eine als Almosen vom Uebexsluß gewährte Liebe nicht an.« Euch darüber soxge Dich nicht, Vater. ch bin sta irn Gedenien Eurer L de, ich kann ohne Liebe bleiben; meine Liebe wird meiner Ar ocn ANY-Fikt- sastz Michael non-e mit fester Stimme nnd faßte nach Isiephineni verschlungenen Dändem »Dein AlmosenP have-hie der sierz bende Mann. und: »Nein, Vater, lein Almosen!« er widerten die jungen Stimmen. und als sich die beiden Augenpaare begeg: neten, da mußten sie, daß ihre Lie Nicht gegebenes und angenommenes Almosen, sondern daß fie durch in nerstes Erleben gefestigt und geheiligt war, sest und heilig und start, um fiir gute und böse Zeiten die gleiche zu sein. sie til-e gerne lichte-user werde. Jn seinen Erinnerungen an den verstorbenen Mailiinder Musiloerleger Giulio Ricordi. die E. A. Marescotti in einer italienischen Zeitschrift veröf fentlicht, erwähnt er auch ein Erleb nis, das Franz Liszt vor vielen Jah ren mit den italienischen Zollbehörden in Chiasso hatte und wodurch der Meister veranlaßt wurde, auf seinen ohnehin schon sehr bescheidenen Genuß von Zigarren völlig zu verzichten. Liszt hatte die Gewohnheit, täglich eine Virginia zu rauchen, und da er dieses Mafz niemals überschritt, so pflegte er bei Antritt einer Reise sei nem Diener den Auftrag zu erteilen, ihm fiir jeden Tag der in ihrer Dauer genau berechneten Reise eine Virginia einzuparlen. Als er nun einmal auf seiner Reise nach Rom, tvo er. sich mehrere Monate aufzuhalten gedachte, in Chiasso von den italienischen Zoll behörden nach steuerpflichtigen Gegen ständen gefragt tourde, ·verneinte er aus Zerstreutheit diese Frage. Trotz dem durchsuchte der Beamte das»Ge pack des in geistlicher Kleidung reisen den Pianisten und sand darin mehr als hundert Virginia-. Natürlich wurden die Zigarren sosort beschm nahmt, und außerdem mußte Liszt um einer Verhastung zu entgehen« 500 Lire Strase bezahlen. « Jn Mailand wurde er von Rieordi erwartet, dem er das unliebsame Er lebnis erzählte und den er zugleich bat, bei dem dortian Direktor der Zoll- und Steuerbehdrde die irrige Aussa e aus seine Zerstreutheit zu rückzu iihren. da es ihm außerordent lich peinlich sei, dasz ein in geistlichem Gewande Reisender als Betrüger an gesehen werde. Rieordi unterzog sich bereitwillig dem Wunsche seines be rühmten Freundes, und zwar mit sol chem Erfolge, daher ihm nach einigen Tagen nicht nur die erlegten 500 Lire sondern auch die beschlagnahmten Zigarren zurückzugeben im Stande war. Al einzige »Strafe« hatte der Sie ttor durch Nicordi die Bitte an Liszt aussprechen lassen, daß dieser ihm sein Bild mit eigenhändi ger Unterschrift zusenden wolle. Be reitwilltg ersiillte Liszt diesen Wunsch, die Zigarren aber wies er mit dem Bemerlen zuriich daß er ge schworen habe, niemals mehr zu rau chen. »So bin ich wenigstens stehen« sügte er hinzu. »daß sich solche Zwi schensiille nicht mehr wiederholen.« Die does-schritt dfee seltene-. Gladds helen Montague sitt an - ihrem Mahagoni-Schreibtisch, und ihr goldblondes Haar slimmert im Sonnenlicht. Sie schreibt ihre in einer englischen Wochenschrist, ihre Antwort aus Reginald Fihmauriees Wert-ung. Jhre handschrist ist von jener Art, bei der ost drei Buchsta ben das Amt von sechsundzwanzig versehen sollen. Zwölf Stunden spit ter bringt ein Eilbote Reginalds Antwort. Es sind, unter einem Um schlage, gleich drei Briese. Der erste lautet: »Mein liebes iMädchen — Deine Antwort hat mich zum glück Jlichtten Mann der Welt gemacht. Wie Dz» . . « konnte ich hoffen, dafz Du mich Dei ner fiir wert befinden würdest! Möge Gott mir die Arafi geben, Deiner stets toert zu sein« Du mein Liebling. ch sehne mich danach, Dich an mein erz zu ziehen. Dein Reginaldk r zweite Brief lautete: »Meine ver ehrte Mifz Montague, —- Mittwoch abend reise ich ab, zu einer Fahrt uni die Welt. Wenn vielleicht doch einmal eine Stunde kommt, in der Sie LIhren Sinn ändern, so wird ein ort von Jhnen genügen, unt mich an Ihre Seite zu rufen. Mein Klub sendet mir alle Briefschaften nach. Jn treuer Ergebenheit Jhr Nr inald Fitzniaurire.« Dei dritte Br ef aber lag zu unterst: »Liebe Muth —- nach einer schlaflosen Nacht, während der ich mich umo onst bemühte, Deine ilen zu entzif habe ich diese beden Antworten ge schrieben. Willst Du so freundlich sein und mir die nicht passende sofort zurückgeben? Ich kann die Ungewiß heit nicht länger ertragen. Dein un gebuldiger Neginald . . «« EAI Beim Gipsfisurenhijnbs le r. Gafiwirt: »Ich möchte seen file meinen Tanz aal eine Gipsb ste von Beethoven ha . Kann ich eine trie gens« U b« G hiin er: wi ( ibt ihm eine alte Miste cTqilcheodor Körner-J hier ist gleich Gasttvtek »Na, so jung sieht der aus und ein Soldat war doch wohl n niJU Beet’:nt-ler ten Sie Dsei-enn, er i innnee alt sendenka Bii i aus der sei wo er sein Ja r ab biente, bat ists seit das modernste in Beethoven-P