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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 9, 1912)
WM WWM sum AMWWM W1 Ein Edelmarder WMWW WM WMMA AAAAMW MAD Roman von Egbert Carl-sen "MW( (18. Fortsetzung) »Die kann jeden Augenblick korn Ien,« meinte die Wirtin. ·Wenn sie einiriti, will ieh Ihnen ein Zeichen ge ben« dann stehen Sie auf und gehen ist Mäderliegende Zimmer. Ich schickt Ihnen das Mädchen dorthin Dir Britder brauchten nicht lange zu Psktem Die Wirtin hatte launr ih res Pius hinter dem Scheuetisch wie der eingenommen, als sich die Nutzen tär Iffnete nnd eine große, start krrochige Person in einein oerfchossenen Seidenkleide eintrat, auf der wüsten Irifnr einen zertniillten Tiillhut, das breite, nnfchöne Gesicht getötet und denfern Die Wirtin haftete, indem sie die Hirsptpslis ansah und das linke Auge Greift Auf dies Zeichen erhoben sich M Brüder und gingen in das jenfeit des hanptgange gelegene Zimmer hin . Jn lurzer Zeit folgte ihnen( ulein Mirsli. von der Wirtin ver ndigt, dahin nach. i ·Sie haben gewünscht, mir zu spre- T U, rneine herrens,« mit diefen von M nngefchickten Knix begleiteten« Betten eröffnete sie die Unterhaltung . hugo hatte feinen Bruder gebeten,? Ein das Wort zu lassen, nnd deshalbl par es ei fett auch wieder, welcherl; innoortetu »Wir hoffen von Jdnen Irrsilärimg über eine Ihren verstor benen Vater betreffende Angelegenheit iu erhalten« Die »schöne« Marie ließ sich aus ei nen Stuhl fallen, indem sie sagte: «Wissen Sie, Herrens, was meinen Vater angeht, da kann ich Sie gar nischt sagen.« »Auch nichts über Jhren Bruder2« ,Bruder? Jch habe Sie gar teenen Bruder nicht.« iMeinen Bruderi Aber der Herr, bei dem er in Dienst getreten ist, bat uns doch gesagt, er wäre Jhr Bruder," wandte Hugo ein, aufs Geratheonl die Mitteilung der Nachbarin be nusend »So? Jst er nun wieder mein Bru .der«i’« lachte Fräulein Mirsti. »Gut also. et ist mein Bruder.« »Das wechselt also, je nachdem es ienern herrn beliebt oder nicht?« fragte hugm »Ach was! Wenn Sie den Satan seit der großen Nase und den sunteln den Augen tennen, werden Sie auch wissen, daß ich tun muß, wag er sagt. Las will er denn nun wieder? Denn Sk kommen doch wohl in seinem Auf trank »Nein, er bat gar leine Ahnung da m, daß wir hier sind,' erwiederte has-, welcher inzwischen einen Plan entworfen hatte, das Mädchen zum Reden zu bringen »Na, was wollen Sie denn von stich, wenn Sie nicht in seinem Aus trage iommeni« fragte die »schöne« Barte erstaunt. »Wir wollen Sie von seiner Here-l schast befreien!« antwortete Hugot kuri, aber bestimmt. i Da- Miidchen steinnite beide Arme - auf den Tisch und stiihte den Kon darauf, indem sie die Birzowitis rnitl großen Augen ansah. Dann ließ sie» ein turzes, beiserec Lachen hören und ries: »Da, ba, das könnten Sie billig haben. Bei Gott, es ist ein lumpiges’ Held, was mich der lnauserige Schuft bezahlt ",,Wir würden Ihnen mehr geben« »Das tann Jeder sagen,« grinste Nulein Wli. »anen kenne ich ja 's?r nicht ’tnal und bei dem Andern use-iß ich doch, daß er mir sicher ist und sit W bezahlt.« »Um kann das Geld auch einmal ·nW.' ou Ist-che- fchstteue den nippe «,Dntctsetd entnahm-geht ess Jbichi nicht ask «Wohee wissen Sie das so genau-« »Nun, ich bin doch bei ihm gewesen in seiner schönen Wohnung bei die Upostellirchr. Ra, ich kann Sie man sagen, der Mann hai Sie Sachen und Möbels und SophaU Wer so wohnen kann, bei dem wird das Geld so batd nicht alle.« Vor Hugo schlug es wie ein Blitz nieder. Eine Wohnung an der Apo siellirchei Und vorher hatte das Mäd chen schon von einer großen Nase und funkelnden Augen gesprochen. Sollte auch in diese Angelegenheit here von Mariens oerwickelt sein? Darüber mußte ee Gewißheit haben, er mußte den Namen nennen. um zu erfahren, ob et aus der richtigen Föhrte war. »Den o. Mariens gibt Jlsnen nur eine Passiv-if begann er, an die an des Mädchens anknüpfend, »wir Mkiieden Ihnen ein Kapital IW dessen Zinsen diese Pen svs M Meist-I sollt-u. wenn Sie IS M Maße widrnenf nisvollen Namen zurückweisen wiirde oder nicht. Aber sie opponiette dem selben nicht nnd erlannte ihn somit als den richtigen an. indem sie sagte: »Ja, das Kapital wäre mir freilich schon lieber, dann hätte ich doch wie der, was mich der verdammte Schnst mit seinem Terzerol ahgegaunert hat.· .Wie? Mit einem Terzerol ist Ih nen Mariens auf den Leib geriielti« ries hngo erstaunt · .Na und ob —- roie ich bei ihm war in seiner schönen Wohnung. Aus ein mal zog er’i hervor und sagte,« es tnallte nicht ’1nal und er lönnte mir doch tot damit machen· »Und damit zwang er Sie, ihm das Geld wiederzugeben, was er Ihnen früher ausbezahlt hattes« s »Mir hat er es damals nicht be ; zahlt. aber meinem Vater, witsen Sie. )Herreni, dem hat er es bezahlt, als er Iden Burschen in seine Dienste nahm.« ; Aber Sie mußten es ihm dann za- ; »riickgeben?« ! »Ja, was sollte ich machen? Solltes ich mir totschießen lassen? Re, her aus, das konnte Keiner nicht oon mich »ver!angen.« »Nun gut. Wir werden Ihnen also Eersehem was Mariens Ihnen abge lnoncmen hat« ja, wir werden Jhnen sogar noch mehr gehen, aber wir ver langen dann auch, daß Sie uns be freitwillig und rückhaltlos dienen.' Die «schöne' Matie sah eine Zeit lang nachdenklich vor sich nieder. Dann hob sie den Kopf and sagte mit großer Bestimmtheit: »Es geht nicht.« »Aber warum nicht?· »Wissen Sie, Herrens, ich fürchte mir sonst nicht« das lann mir manch Einer bezeugen, aber dieser herr von Martens, ne, rnit dem mag ich nicht im Bösen zu tun haben, ne, er hat so eine ganz eigene Weise, und das tann Keiner nicht verlangen, daß ich mir seinen Kugeln aussetze.« Und dabei blieb die »schöne« Marie unabänderlich stehen. Vergebens wa ren alle Bitten und Drohungen der Brüder, bis Hugo endlich ein Zwan tigtnattstiick aus den Tisch wars und ärgerlich ausries: »Zum henier, so beantworten Sie unz wenigstens eine Frage! Jst jener junge Bursche, den Mariens sozusagen Jhretn Vater ab getaust hat« in der Tat Jhr Bruder oder ein Birzotosti?« »Die Frage zu beantworten ist mir nicht verboten. Er ist ein Birzowsti.« »Und er ist jener Sohn des verstor benen Dominii von Birzotosii, wel cher nach dem Schloßbrande der schtvunden war?« fragte Boguzlaw einsallend. Fräulein Mirsti nickte, indem sie oorsichtigerweise das Zwanzigmartsiiet an sich nahm und in der Tasche ihres Kleides verschwinden iieß. » »Dann ist auch wohl die Tochter ZDorntnit’s, Cölestine, bei jenem Bran de nicht verunglückt, sondern noch am lLeben?«' »Freilich lebt die noch.« . »Aber wo befinden sich die beiden Geschwister?« ; »An verschiedenen Orten.« entgeg ( 1 ; nete die »schöne« Marie. »Sehen Sie, ! hernach das dars ich ja wohl sagen. denn was mein Vater war, der ist ja jest tot und der ist es gewesen, wel cher den Brand damali angelegt hat, wissen Sie, aus Rache. und welcher die Kinder damals gestohlen hat« Aber er sätchteie, es rnbchte austomrnen, wenn er sie Beide bei sich behielt, da rum behielt er nur den Jungen, aus den es ihm besondere antann das Mädchen aber überließ er seinem Freunde, dem Kaufmann Adam in Eilends-eß welcher ihm auch bei der Geschick-t- sehslitu hatte- denn, wissen Sie, der Ideen war dein Herrn Do ininit ebenfalls nicht grün« »Aber wie iam es, daß man das Mädchen in dem Woan so nahen Ei lendorf nicht entdeckte-P fragte hnga »Ja, die Entdeckung fürchtete eben jener Adam,« fuhr Marie Mir-it fort, »und deshalb derzo er aus dem Ei lendorser Kreis un ging mit dem Mädchen nach Warschau. Wissen Sie, ich habe das Alles auch erst später ans meinem Vater herausgebracht erst kurz vor seinem Tode, ich bin an all« den Sachen unschuldig, das ist gewiß und wahrhaftig wahr.' «Lebt denn das Mädchen noch bei jenem Adam in Maria-aus« Fräulein Mircli schüttelte den Kopf. »Das wußte mein Vater nicht,« entgegnete sie; »mit Adam hat er sich — wissen Sie —- später überwacer und um denselben recht zu ärgern, hat er ihm geschrieben, der junge Eduard fei Hierbei-. Das mußte dem Adam unangenebm sein« nämlich deshalb — tvissen Sie —- tpeil er allerlei mit Odem-d M was mein Vater » » sollte. Adam wollte wwmww cis-. met- ahek make ih- sechs siies unten halten aus Rache gegen den Vater-, den alten Dominik. Und mn der Sache ein- siir allemal ein Ende zu machen, schrieb er ihm also. Ednaed sei wi, und seitdem er ihm das ge schrieben, hat er nicht-I wieder don Adam gehört-« .Ada1ni« wandte sich Bogusiaw leise an hugo, «sollte das ein Ber wandier oon jenem Doktor Adam sein —- Du weißt schon —·' .Gewiß.« siel Hugo schnell ein, «der Doktor Adam ist auch aus Eilendors gebürtig, wahrscheinlich sind ei Brä der und edendaher siainmt die Kennt nis des Doktors von der Existenz der Kinder Dominii’s.« »Ich glaube aber doch zu wissen. wo das Mädchen ist« fuhr Marie Mirsli »iori. .Wissen Sie, herrens. all ich Ioor einigen Zeit tnii meinem Baker« Zdein alten Truniendold. ikn Lande sumherzog iehrie in dein Wirtshaus» lwo wir logierten, auch eines Abends Ieine vornehme Dame ein mii ihrer Kammerjungser und ihrer anderen Diemrschast. Diese Kammerjungser nun sah dem jungen Eduatd so ähn lich, wie eine Schwester nur ihrem Bruder sehen kann, so dasz ich gleich auf den Gedanken lam, das sei die oetschwundene Cölestine d. Bir-L zowitaf »Und der Name jener vornehmen Dami« fragte huga gespannt. Gräfin Zamonsta- Kruzzhnd « Die Nachricht ist nicht ohne Wich tigleit, « fuhr huga fort indem er den Namen notierte. »Nun aber zur Hauptsache! Wo befindet sich Eduard a Birzawsli?« Marie Miröli legte die hand auf die Türmle »Das darf ich nicht fa aen,« erwiederte fie, »Allei, was ich sagen darf, habe ich Sie erzählt s-— mehr fage ich nicht Jch möchte Ih nen gerne dienen herrenz aber — wissen Sie —- es geht wirklich nicht. —- Leben Sie wohl ich empfehle mir!« Damit öffnete fie, noch ehe Hugo fie daran hindern tonnte, die Türe, mach te in ihrer unbeholfenen Weise einen Knix und verließ das Zimmer. 18. Die Fährte des Wildes wird aufgenommen. .Was ift nun gewonnent« fragte Boguslaw, als die Brüder den »Wei ßen Adler« verließen. «Zuniichsi ein Zeugnis, daß wir mit Unrecht Wolnp besisen,« entgegnete hugo. »Aber ein sehr unsicheree Zeugnib,« wandte Baguilaw ein. .Doch nicht. Das Verhältnis, in welchem diese Marie Mireti zu Mar tens steht, spricht fiir die Wahrheit ih rer Angabe. Aber eine andere Frage ift die. in welchem Verhältnis fteht .Martens in nnferem Vetter und zu dem palnifchen Agitationseomite.« »Wer ift denn eigentlich dieser Mar tensi« «cr hat heute Mittag erst mit uns gegessen.« »Wie, einer Deiner Kameraden?« »Nein. Erinnerft Du Dich nicht deäfcibiliftem welcher Dir gegenüber isp « »Ah fo, der lange Kerl mit der gro ßen Rafei« .Cben der.« .Was treibt denn der Mensch hier i« »Er hat fich unter dem Vorwande Ihrt sich in der Provinz an lau en in wollen und fich bald all mein beliebt gemacht. Auch an mich hat er fich herangedriingt, aber ich traue ihm seit tuger Zeit nicht mehr nnd gehe ihm deshalb aus dem Wege.« .Die heutigen Erbffnungen lassen ihn jedenfalls in einem eigentümlichen Lichte Erscheinen-· »Sie bestätigen meine Vermutun- » gen. Er ist etn Abenteurer. ein ge säbrlicher Mensch, und wahrscheinlich gerade aus diesem Grunde vom Agi tationskornitee gewonnen, für dessen Zwecke er arbeitet. Mit ibrn werden wir es also hauptsächlich zu tun ba ben und er ist ein nicht zu verachtender Gegner.« »Von einein Gegner tann doch nur dte Rede sein, wenn wir den Kamps urn Wolno ausnehmen wollen. Bor btn aber sind wir überetngetommen, das nicht zu tun, sondern Wolno gut wtlltg herauszugeben wenn sich der Prätendent mit unserem Vetter als tdentisch erweist.« .anestanden! Aber es kommt sebr viel aus die Art und Weise an, mäe wir dte herrschast herausgeben Mei ner Ansicht nach muß von uns die An zeige beten Gericht gemacht werden, daß nnd wo der rechte Erbe von Wolno existiert. Wir müssen unseren Gegnern darin zuvortonnnen, denn das ist das beste Mittel, unseren Vet ter been Einstusse derselben zu entzie hen. MI seine nächsten Verwandten tsnnen wir, respetttpe Du alt der setteste von unt, dann mit Fug und M den IIW erbeben das des san-e M unter unsere« bat-heißt Teine Borniundschast gestellt wird, ein Anspruch. welcher weit schwerer durch zuführen ist, wenn wir unj erst aus das Andrängen Dritter Wollust ent äußern.« »Das ist ein guter Gedanke,« ries Boguelaw, »aber dazu rniissen wir vor Allem wissen, wo der Vetter steckt.« »Gewiß, das ist ei ja gerade, was ich von Mariens in Erfahrung brin gen will.« »Der wird es Dir nicht anver trauen.« »Nein. gutwillig gewiß nicht« aber gezwungen Und deshalb sagte ich vorhin. daß wir den Kampf mit ihm ausnehmen müßten« Die Brüder waren während dieses Gespräches iider die Brücke uriietges gangen und schritten nun die rücken straße hinaus, dein Freinrartt zu. Die Dunkelheit war seht vollständig her eingedrachen, längst brannten die Gas latrrnen, und ihr slackernder Schein war das einzige Licht, welches die Straßen erleuchtete. hugo hatte die Rechte unter den Arm seines Bruders geschoben. während die Linte einen schweren, unten rnit einer eisernen Spihe versehenen Stock hielt, welchen der Ossizier mitgenommen hatte, als die Brüder die Expedition in die pol nische Vorstadt antraten, urn wenig stens etwas zur Abwehr eines even tuellen Angriffs zur Hand zu haben. Plöhlich ließ hugo denselben klir rend zu Boden fallen und zu gleicher Zeit hielt er Boguelaw mit einem Io - heftigen Ruck an. dasz dieser erstaunt fragte: »Zum Kutut. was isi Dir denn?« Der Ossizier biickte sich schnell, um den Stock wieder aufzuheben, so daß sein Bruder die slammende Röte, welche sein Antlitz überzogen hatte, nicht bemerten konnte. Als er sich wieder ausgerichtet, erwiederte er: »Bitte, bleib hier einen Augenblick ste hen, ich muß mich überzeugen, ob der Mann, welcher jenes haus dort soeben verlassen hat, eine bestimmte Persön lichteit iit oder nicht« Und ehe Boguslaw noch eine zu stimmende Antwort geben konnte, war Hugo bereits mit großen Schritten oorauögeeilt. Er besand sich an der jenigen Seite der Straße, welche dem von Wanda Sumirofs bewohnten Hause gegenüber lag und erreichte die Ecke am Freirnarlt noch eher, als der hochgewachsene schlonle Verr, welchen er aus dem hause der Kunstreiterin hatte treten sehen. So war es ihm möglich. das Gesicht desselben genau zu fixieren, als der Derr unter der Gas laterne an der gegenüberliegenden Ecke vorüberging. Es war Erich o. Mar ten-! Ein Seufzer, welcher sich aus dem Jnnersien seines Herzens losrang stahl sich iiber Dust-'s Lippen, ali er sich umwandte, um zu seinem Bruder zurückzukehren »Als-) auch hier tritt mir dieser Mensch entgegen,« mur melte er. »Der ist es, welchem Wan da't Derz gehört, welchen sie liebt und hinter dem ich zur« ckstehen muß. Nein, nein, das lann ni t sein« das tann ich nicht glauben. Und dennoch — ich habe ei ja mit meinen eigenen Augen gesehen, daß er aus ihrem hause ge treten isi. Was hatte er dort zu su chen? Darüber muß ich Gewißheit haben, und wenn das Entsehliche wahr ist, daß Manda ihn liebt, dann bin ich es ihr schuldig. sie zu war nen.« — »Was iii Dir denn nun wiederi Du siehst iu ganz verstört aus,« mein te Boguslann welcher gehorsam stehen geblieben war und die Itiicktehr seines Bruders erwartet hatte. »Ich habe soeben auch eine unange nehme Entdeckung gemacht, bitte Dich aber, mir einstweilen weitere Ernä rungen zu erlassen, in gewisser hin sicht hiingt die Sache mit dem zusam men, was wir soeben besprochen,« er wiederte hugo auf die Bemerkung sei nes Bruders und fuhr dann spit: «Uebrigens habe ith siir heute genug von dieser Geschichte mit Wolno und dem angeblichen Vetter, laß uns jetzt von etwas Underem sprechen und überlegen, was wir mit dem Rest des Abends anfangen. Wie wiir’s, wenn wir in den Eirtus gingen? Du hast Fiirst —- glaube ich —- noch nie gese hen. Er hat brillante Pferde und rriiacht seine Sache überhaupt vortreff lch.« Boguslaw schüttelte ablehnend den Kopi. »Nein, dazu bin ich durchaus nicht in der Stimmung. Laß uns lieber in eine nicht allzuhesuchte Knetpe gehen, wo es ein stilles hinterstilbehen gibt, in dem man bei einem guten Tropfen ungestört plaudeen lann." »Damit wie den ganzen Abend ein und dasselbe Thema verhandeln,« siel duga ein« »Das ist es ta gerade, was ieh vermeiden möchte. Kamm, ent W Dich —- M Des-kalten den Intuit- iote et Die im Entn- sen-ne As "Langweiisi Du Dich, können wir ja immer wieder sortgehen.« »Du bist so erpicht aus den Eiriu3, daß man meinen sollte, ein besonderer Magnet zöge Dich dorthin,« sagte Ba guslaw achselzuckend. . «Kein Gedanke daran,« ries Dugo tnii erzwungenem Lachen« «rnich be nimmt nur der Wunsch. die Geschichte mit dem Vetter rnir siir ein paar Stunden aus dem Kopf zu schlagen. Eli-Er wenn Du so wenig Lust dazu a —« »Nun, zu einem Versuch will ich mich allenfalls versiehen," siel Beans law ein. .Mnszi Du Dich vorher wie der umziedeni« »Nun-dingt, in diesem Räubercivil lann ich mich im Cirtus nicht sehen lassen. Wir haben aber auch noch eine gute halbe Stunde Zeit. Magst Du mich nicht in meine Wohnung beglei ten, so erwarte mich in diesem Case, ei liegt dem Cirius gerade gegenüber, gzwanzig Minuten bin ich wieder bei ir.« «Gut, aus Wiedersehenl Jch werde mich indessen mit einem Glas Bier starkem« Boguslaw trat mit diesen Worten» in daj Case, während Hugo in seine: unsern gelegene Wohnung eilte, ums sich wieder in Unisorm zu werfens Doch nahm er sich die Zeit, diesem Wechsel der Toilette eine gewisse Sorg salt zu widmen; statt des bequemen Ueberrockes wählte er den tnappen Wassenrock mit den breiten silbernen Lihen der Kürassirre, legte den Degen an statt des schweren Palasches und suchte aus seinem handschuhvorrat ein neues Paar weißer Glaces aus. Da her waren die zwanzig Minuten auch schon verstrichen, als er Boguilaw im Case abhalte, was diesen aber wenig zu lriinlen schien, da derselbe dem dortigen Biere schnell Geschmack abge: wonnen hatte. Auch war es immer-. hin noch so sriih. als die Brizowstis den Cirtug betraten, daß die Produk tionen noch nicht begonnen hatten. Wie huga erwartet, tras er dort einige Kameraden, welchen er Bogus law überließ, während er selbst unter dem Verwande, mit Direttor Fürst wegen eines Pserdetauses sprechen zu müssen, hinter dem Vorhange der Me nage verschwand. Dieselbe bot einen ähnlich bunten Anblick, wie an dem Abende, an welchem wir Herrn o. Mariens hieherbegleitei haben, aber gliialicher als dieser erblickte hugo sa sort Fräulein Sumiross, welche im Gespräch mit dem Direktor unsern des Einganges stand. Der sunge·qssizier ital Alls slc ZU Uliv Its kjlltsl vors darauf abgerusen wurde, benutzte er sofort die Gelegenheit des tete-a-tete, um dasjenige zur Sprache zu bringen, wag feine Seele bewegte. »Bei unserem letzten Zusammen sein,« begann er, »guben Sie mir die Erlaubniß. Jhnen nicht ganz fremd zu werden« sondern auch fernerhin an Ihrem Ergehen Anteil nehmen zu dürfen. Daraus leite ich fiir mich das Recht ab, Ihnen gegenüber eine War nung auszusprechen Wollen Sie mir dieselbe gestatten?« Um vor neugierigen Ohren sicher zu lein, bediente sich Hugo der russischen Sprache, von welcher er annahm, daß sie Wanda geläufig war, aber zu sei nem Erstaunen bemerkte er, dafz ihn das junge Mädchen offenbar nicht ver stand. Sie sah ihn mit großen fra genden Augen stumm an und auf ih rem lieblichen Antlitz lagerte sich eine leichte Röte der Verlegenheit. Peer Sie tein Nussifch9« fragte Dugo, ihr näher tretend. in deutscher Sprache. Wanda schüttelte den Kopf, indem sie noch tiefer errötetr. Gortsehung solgt.) Iss der kolossalen-. Die Kunst des Lesentl und Schrei ben-, schreibt die St. Loutfer Weftliche Post, läßt mancher net-zeitliche Ameri taner für ein eigentümlichej Besitztum des mnerilantfchen Volkes der Gegen wort nicht nur, sondern für etwa-z überhaupt eigentümlich Amerttonr schei. Auf den Verdacht könnte man feht leicht tommen, wenn man sieht. mtt welchem Eifer der Bildungsmwerg alt unerläßlich für die Einwanderung gefordert wird. Der Ernte-anderer foll doch wenigstens auf der untersten-Staf fel der Bildung stehen« wenn er auch ritcht seiner Bildung wegen gewünscht Irr-nd sondern womöglich des Gegen steirs halber. Man widersprtcht sich ou »in etwas, so scheint es. Auch dürfte man nicht ganz die Wahrheit wissen, Jwenn man die Bildung —- imtner nur Lesen und Schreiben darunter verstan den —- als etwas besonders Amerika nischei inAnspruch nimmt und sich da bei aus die sogenannte siolonialzeit berust· Diese Kolonialzeit ist iibers haupt nach Ansicht des Ameritaners das Vorbild der schönen guten Zeiten und der vornehmen echt ametitanischen Menschen. Dafür sprechen die Bilder und Geschichten aus jener Zeit und die alten Demner die sich noch hie und da finden. Eine köstliche Zeit! Ja, das was uns davon überliefert ist, was wir noch in den Ueberbleibseln bestaunen lönnen, das niusz ja recht hübsch gewesen sein« Aber so gewöhn lich war das seinerzeit keineswegs, ebensowenig wie die Kunst des Schrei bens und Lesens. Dsa hat ein Geschichtsforscher bei anderer Gelegenheit eine Entdeckung gemacht, die ein tleines Licht aus den Bildungszustand besagter Kolonialzeit wirst. Bei den Unterschriften alter Ur runden aus dem 17. Jahrhundert ist ihin sehr oft das übliche handzeichen aufgefressen Bemeldetes band-reichen fand sich am höufigften in Birginien, anr seltensten in Massachusetts und die Hollander New Yorte sowie die Deut schen Pennsylvaniens hielten sich in der goldenen Mitte. Es fanden sich da unter 11,823 Namen deutscher Män ner über 16 Jahren 26 vorn hundert in handzeichen Jn Virginia tanren nus 2,165 Namen erwachsener Män ner 46 dont hundert in handzeichem Bei den Frauen stellt sich naturge mäß das Verhältnis weniger günstig. Von 154 Unterschriften holländischer Frauen in New Yorl waren 60 vom hundert handzeichen und in Virginia gab ei unter 3,066 Frauen noch keine 25 vorn Hundert, die schreiben konn ten: 75 dont hundert hatten ihrhands zeichen hinaenialt, und das zum Teil auch noch offenbar mit gesiihrterhand. Da die rneiften der unterschriebenen Urkunden Grundeigenturnsurtunden und Geldurtunden waren, so aeht man wohl nicht fehl, wenn inan den sil ounaszunand der Bevolrerung un aus gemeinen erheblich tiefer anschl: der artige Urkunden deuten ja doch auf eine gewisse Wohlhabenheit hin. Wir brauchen also vor der schönen Kolc nialzeit nicht gar zu ties den hut zu ziehen, wenn wir Schreiben und Le sen als besonderes Bildunaszeichen angesehen wissen wollen« Die wahre Bilduna, die Herzensbildung, hat da mit freilich nichts zu tun. Wenn einer in die Hitze gerät, dann ist er aus dem hör-schen . . .und wenn man fett aus dem häuzchen ist, gerät man in die Hide. I O . Jn manchen Staaten wird Flirten als ein Vergehen bestraft, während e in jeder Sommersrische zu den uner läßlichsten Einrichtungen gehört. i i i Das beste an vielen Leuten ist vie ute Meinung, die sie von sich selbst aben. . . i Frau Dr. Anna Shmv tadelt die Neugier der Männer. Recht hat sie: die Neugier ist das Vorrecht der Frau - von-. i ski- ek wie-, eh sich di« « i ru: ZÆW MEUZIMDWUI Juki-TM W us HEXEN