Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 02, 1912, Zweiter Theil, Image 10
LAÄAUMAA AMAAAAAAMMAWÄAAÄMÄÄ AAA AMAAAÄWMAAM WUAQ Ein Edelmarder c --------------- Im WIIM MMÄAAÄAÄM MAQMW AUW Roman von Egbert Carl-sen II---- — Wfffffffffsvvvvvv vvvvvv . (1?. ForifesungJ Litzowici hatte soeben sich wiede esa einer andern entfernt-neu Dame wurden wollen, aber vie beiden ie «Kunftreiterin« und »Cirkus«, Ietche zufällig an fein Ohr schlugen, Eise-Wen feine Aufmerksamkeit und be Isgtn ihn stehen zu bleiben. Und Während et das Gespräch mit seiner Dame lässig fortspann, mußte er un sisiiirlich immer auf die« Unterhal M hinüber-hören welche Mariens seit Frau p, Pleißenbach führte. «Un-weiblich’·, wiederholte die Les teee eifrig. »Es-mit haben Sie Das rich tige Wort getroffen O, wie mich das freut, daß auch Sie so urteilen. Sie Drob-en jetzt wenigstens verstehen, wu: nun ich mich an dieser Cirtusprovut tipn nicht beteiligen mag.« »Gewiß verstehe ich das und ich aus« wie schon so oft, den feinfühlen den. echt weiblichen Sinn bewundern, welcher mit nie fehlender Sicherheit stets das Richtige zutreffen weiß.« Die Worte waren von einem sehr usdrucksvollen Blick Erich’s begleitet, welcher Georgine veranlaßte, einen Moment die Augen niederzuschlagen Dann fragte sie schnell: »Mit welcher Danke werden Sie in der Quavrille reiten, Den v. Mart-usi« »Ich reiie überhaupt nicht mit.'« .Wie? Man nannte mir doch Ih ren Namen« ’«Jch hatte auch schon yatd und yaid zugesagt, aber vors Kurzem habe ich mich anders besonnen. Jch werde mich freuen, an Ihrer Seite der« Vorstel lung zusehen zu durf-, gnadigeszrau Uebrigens-, denke ich, sollten wir-gar nicht blos Zuschauer bleiben, erfreut ein Teil der Gesellschaft uns mit ei-v nem Schauspiel, eh bien, so tedanchies j ten wir uns und geben unseinteilss nun auch der Gesellschaft ein Ochs-U piel.« . s »Ich verstebe Sie nicht ganz.«» , »Wie wäre es, wenn wir dieser; Kunsiveiterei eine wahre Kunstleistung folgen ließen, etwa sinnig ausgewablte I und gut arrangierte lebende Bilder.« »O, das ist ein de« · r Gedan !e«, rief Georgine, inde sie Erich mit E einein leuchtenden Blicke ansah. s »Dann würde doch auch der wah ren, durchgeistigten Schönheit Gelegen heit eröffnet. sich zu zeigen«, fuhr Mariens fort, indem er den Blick ebenso lebhaft zurückgab, »und auch derjenige Teil des Publikums tiime zu seinem Recht-, welcher noch Geschmack an etwas Andere-n findet als an Cir wsvroduitiomn.« »Aber woher die Kräfte zu solchen lebenden Bildern nebmeni« fragte Georginr. » ter in diesem Kreise wird sich al lerdings nicht viel Passendses finden«, erwiederte Mariens mit einem mo ouanten Lächeln, »aber trotzdem hoffe ich die geeigneten Darsteller zusam menzubetommem wenn ich nur auf Sie bestimmt rechnen dars, erehrte Freundin. « «Jch bin gern dazu bereit, wenn s-—« »Wenn Jer Herr Gemahl einver ßanden ist«', fiel Mariens schnell ein· »O, an dessen Einwilligung ist gar nicht zu zweifeln, die ist ganz selbst verständlich, so zu sagen." »So selbstverständlich daß Sie es wage-ist dürften, ihn damit zu überra n « . «Unbedenilich'«, lächelte Morginr. »Dann lassen Sie uns auch Blei benbach damit überraschen, wie die ganze Gefells aft«, fuhr Erich fort. «llnter dem antel des Geheimnis-fes müssen wir unsere Verbiindeten wer ben. müssen wir alle Vorbereitungen treffen, um dann vlöslich und blen dend im Augenblick der Vorstellung Hervorzutreten.« »Bortresfl-ich«, rief Georgine, »das wird reizend werden« «Als;«ich darf unbedingt auf Sie »Unbedingt, wenn Sie meine gerin ge Person dazu fiir geeignet halten« »Sie werden die Krone des Ganzen sein« gnädigfe Fraqu »Das M ich nicht hören«, wehr ie Georgine ab, indem sie die Aus-n niederschlug. Dann feste sie fragend qumkllnd an wen haben Sie foufl Lea n ——- zum Beispiel an Caro AX · , , »Ach, der gute Garptth Glauben Sie. daß et sich dazu qualifiziert?« »Wer-um nicht. Man müßte ihm eine Rolle geben, vie zu seinen schmach tenven Augen paßt.« »Was sein. Sie selbst werden doch aber auch mitwirken?« »Nein, gnädige Fran.« »Wief« fragte Georgine erstaunt »Es-g selbst wollen Sie ausschlie «Ja, ich wünsche sogar, daß mein Dorne möglichst wenig bei der ganzen Sache genannt würde?« Eber was in aller Welt kann Sie In diesem Wuner bestimmen7« Armes sah einen Moment zu ist-den« ehe et antwortete. Dann sehnt-te er- Steig-vie voll in die Augen, er M: Leiden Sie mit. pe- M Mai-m gnädig-e Frau. , » b Its W- dIsc Zuge-. , . U- rteil-festen In he « Ists-. sen-s bannt Jud-« ts-7v Auch ohne der offizielle Entrepreneur und Regisseur zu sein« werde ich es möglich machen, der Sache meine Kräfte zu widmen ured hoffentlich Inicht ohne Nasen. Aber sehen cie, Iman geht schon zu Tisch und Graf Zeck naht bereits mit schnellen Schrit I ten, uni Sie zur Tafel zu führen. Aus IWiedersehen, meine gnädigste Frau.« Die lesten Worte begleitete Mar Itens mit einer oerdindlichen Verbeu Igung, während Graf Zeu, welcher in Edessen herangetreten war, Frau d. Pleißenbach den Arm bot. Aber der Rittmeister machte bei Tisch die Be Irneetung, daß seine Dame aüfsallend - zerstreut war. : Auch Lieutenant v. Birzotosti konn- - te schwer die rechte Stimmung finden,;l um sich mit feiner Tischnachbarin zu unterhalten. Das Gespräch, dessen unabsichtlicher Zeuge er geworden war, gab ihm in Verbindung mit den Be merlungen welche er vorhin mit GrafI Zeitausgetauscht hatte zu denken. zhiiufiger als sonst ruhte fein Blick be obachtend auf Martens’ schorf ge- I Ischnittener Physiognomie mit der her dorspringenden Nase und den funkeln Iden gesellen Augen. Etwas Ber trauenerweckendes hat dieses Gefecht eigentlich nicht« das war das Re sultat seiner Beodachtung «im Ge enteil, es liegt etwas darin vom » nudtier.« I 17. Die Spuren des Raub-—l tiergwerden deutlicher. Als Hugo v. Birzowsti an einein der nächsten Tage von seinem Dienst in der Kaserne zurückkehrte fand er zu seiner größten Ueberraschung den alte, ften feiner fünf Bruder, Beguslaw, dort auf ihn warten. Er glaubte zu erst, sein Bruder sei gekommen, um ihm Vorwürfe iiber den Schritt zu machen, welchen er mit feinem Ein tritt in den attiden Dienst getan. und die tiefe Niedergeschlagenheit, die aus den Zügen des Bruders sprach. wirtte deshalb anfangs mehr erheiternd auf den Lieutenant, als daß fie sein Mit gefühl erregt hätte. Als aber Bewus law auf Hugo’s Frage, was ihn so unerwartet nach Oftburg geführt, er wiedette: .Jch bringe Dir eine fehr schlechte Nachricht. wir sollen Woan herausgeben« —- da war es auch fiir den Lieutenant mit der heiterteit vorbei. . »Wean herausgebenk wiederholte »er erstaunt. »aber an wen denn in al- » ler Welt und aus welchem Gritridet"i ; »Es ist ein Bursche aufgetaucht,1 welcher sich fiir einen Sohn unferesl verstorbenen Onlels Don-mit aus gibt.« »Es sind ja aber beide Kinder von« ; Ontel Domnit beim Schlaßbrand um- s : getotnrnen«, wandte Hugo ein. ; »So ift es bisher angenommen«,l sagte Boguelaw, Jest aber wird be-; hauptet, sie seien Beide noch am Le ben und ihnen gebähre Woon, welches ’ wir seit Jahren als unsere heimat» angesehen haben-« « »Daß die Kinder von Onlel Domi nit ein besseres Recht an Wolan haben als wir, ist unzweifelhaft«, meinte Hugo, »die Frage ist nur, ob die Be treffenden wirtlich die Kinder sind.«· »Und das ist es eben, was ich be zweifle. Sie behaupten freilich, alle möglichen» Beweise in händen zu ha ben, aber-Mc tut Jeder, welcher einen Anspruch erhebt, und ich dente einst weilen: bange machen gilt nicht. Nach den Persönlichkeiten zu schließen, wel che die Prätendenten unter ihren-Schutz genommen haben, seht die ganze Sache von dem geheimen polnischen Agita tionDRomitee aus, dessen seindliche Gesinnungen gegen uns rnir längst letn Geheimnis mehr sind." »Sie tönnen es uns nicht verzeihen, daß von mütterlicher Seite deutscheö Blut in unsern Adern fließt«, stimmte hugo bei. »Und daß wir alle ihre Anträge auf Unterstiisung ihrer phantaftischen Pläne tonfeqmnt von der hand ge wiesen haben. Wie oft haben sie schon mit mehr oder weniger Erfolg versucht, uns zu schaden. Denk nur an die Irhetterrewite im vorigen Jahr! Damals fis die Sauere auch zweifellos auf hie Meter p räck IM, wie He es, Nichts«-end nen nen, ihn Isttatisn;« »Du-, MS haben He wenig us erfahren, dass wir nicht mit uns pas sen lasen.« « , »Seht-ern fürchten vie Herren ung, aber sie hassen uns auch seitdem deon mehr. Wir sind ihnen ein Dorn im Auge, folglich müssen wir vertrieben werden« »Damit sie die große Reveneue von Wvlno für ihre Zwecke verwenden kön Ium«. fiel Hqu kin. »Ah-: womit wollen die Beschützer jenes Präten denten" denn ihre Behauptungen be weisen?« »Natürlich halten sie einstweilen damit noch hinter dem Berge und ge fallen sich in wheriösen Andeutun gen. Unser alter Jnspeitor Braun, den mir ja npch von Onkel Dominik jähem-muten haben, meinte, als ich mit ihm Eber die Suche sptsch ss Du seist ja. wie nnrrllissis er ist und Die wir ftp Wecmgt vertrauen tön M —s --------------------------- «Undedingt«, bestätigte Hugo· »Nun also, Braun meinte«, fuhr Boguslaw fort, Fdamals nach dem Schloßhrand habe man allerlei ge muntelt, das Feuer sei angelegt gewe sen und Ontel Dominik selbst habe damals gesagt, nur ein Mensch könne ihm einen solchen Streich gespielt ha ben, nämlich der Grenzwiirhter Mirski.« »Was ist das sür ein Mensch? Ich höre den Namen zum ersten Mal.« »Auch ich hörte ihn zuerst von Braun nennen und bat deshalb, mir das Genauere mitzuteilen. Da er zählte mir nun der Jnspeltor, Onkel Dominil hade seiner Zeit die Behör den daraus aufmerksam gemacht. daß dieser Grenzwiichter Mirsli statt seine Pflicht in tun und den Schmugglern kräftig entgegenzutreten, mit denselben vielmehr unter einer Decke spiele. Jn Folge dessen sei eine Untersuchung eingeleitet worden, welche zwar tein direktes Einverständnis Mirili’i mit den Schnur Kern. wohl aber dienst liche Unter-la ungiiiinden desselben an den Tag gebracht hätte. Unordnungen, gravierend genug. um den Mann ohne Umstände entlassen zss können. Auch sei es Mirski nicht unbekannt geblie ben. wer die Untersuchung veranlaßt, und er hab-e damals wohl geäußert. dem Herrn v. Birzowsli werde er das niemals vergessen. Er sei jedoch bald aus der Gegend verschwunden und man habe niemals wieder von ihm et was aehiirt, so daß nicht zu ermitteln; aewesen, ob ihm wirklich etwa eine Beteiligung an dem Schloßbrande zuri Last falle odier nicht« l »Beste-sen sich denn auch die de schiitier unseres angeblichen Vetters auf diesen MirsliW WRein wie schon aefaat. beschämt ten sie sich aus mnsteriiise Andeutungen und fordern uns zu einer Zusammen lunft aus« bei welcher legenheit wir dann das Nähere erfahren und auch die betreffenden Dolurnente einsehen lönnten. Offenbar wollen sie gerne auf dem Vergleichswege zu einem Re sultate kommen. Und das mit gutem Grunde, sie haben keine Luft, durch ei nen langwierigen Prozeß die Augen der Gerichte und Behörden auf sich zu ziehen, da dann selbst im Falle eines Sieges möglicherweise der junge Erb herr ihrem Einfluß und somit auch die Revenue don Woan ihren agitaio- l rischen Zwecken entzogen werden tönnte. Auf das Geld für ihre Pläne » lomrnt ihnen aber Alles an.·.' l «Trohdem rniissen wir dem echten! »Ear Wolno ohne Zaudern heraus-l geben, wenn wir feine Ansprüche alsl berechtigt erlennen,« sagte hugo mits Bestimmtheit Gewiß müssen wir das, « niate Bo gut-law «Und ich fiir meine Person bin zu stolz,« fuhr Hugo fort, mir diese Pflicht mit einer Summe Geldes be zahlen zu lassen· Dieselbe käme mirs wie ein Almosen vor welches mir die reichen Verwandten zuwiirfen, und so lange ich noch arbeiten lann, nehme ich » leine Almosen« Boguslaw reichte seinem Bruder die Hand. »Ich bin ganz Deiner An sicht,« sagte er, »aber vorher wollen» wir genau prüfen, ob in der Tat ein unbestreitbares Recht uns gegenüber steht. Und dafiir wäre es eben sehr »wichtig, wenn wir diesen Mirili auf finden und uns vor der entscheidenden Konserenz mit ihm besprechen konn .ten. Du hast also auch nicht zufällig Lden Namen jemals hier in Ostburg lnennen hörens« « Niemals aber oh überhaupt ein« Mirdli in Ostburg existiert, läßt sich leicht heraushringen,« meinte hugozi indem er aufstund uin nach seinem’ Burschen schellte. Als derselbe er-! schien, befahl er ihm, aus einem der nächsten Läden einen Adreßlalender dessen-schonen — - . Die Brüder ziindeten indessen eine Eigarre an und überließen sich heim Masse derselben stumm ihren Ge danken. bis der Bursche mit dem Ka lender iuriicklehrtr. hugo nahm ihm denselben ad und begann darin zu Mtterin M —- Ma —- Hieier,« mur melte er, «erochenal Meyer mit dem u, ieft kommt Mi -- Nilbach, Wirtin-, Nitsch-wish Mirsti wahrhaftig, hier« Milde-. hör« zu: Mir-ti, Friedrich Wilhelm. pensionierter Grenzausseher —- Mirstt Marie, Wäscheeiu —- die Lestere Ost uns nichts an. aber der Creusas-siebet G höchst wahrscheinlich unser Man-X Boguslaw riß feinem Bruder förmlich das Adreßbuch aus der Hand, um sich mit eigenen Augen von der INichiiwik v» erwünschten Nach-ichs an Wesens-n »Was-Kaina da Ziel-R « sitt et· »ventlonieetet Grenz aussekm —— Fischetaalfe Nun-etc- breit Wo ist denn die Fischetaasse7« »Dann-f muß ich mich erst einmal I besinnen,« entgegnete hund. »Ob« noch besser —- wit sehen aus ben Plan an. Hm, tim. ei itt fo, spie ich dass-te in set politisch-n Vorstadt liegt kdte Gasse und zwar scheint es mit da --------------------------- herum ziemlich ärmlich zu sein. Hiir ’rnal, Verehriester. wenn wie da arn hellen Tage hingehen und ich gar in ver Untier-n von Seiner Maiestiit Mirassierem so bringen wir das ganze Viertel in Aufruhr.« »Nun, dann zieh’ Civil an.'« ’ »Das werde ich jedenfalls, ich be sihk s a ein Räuber-Cinil, was sich vor trefflich sitt dergleichen Gange eignet. Außerdem aber schlage ich vor, hie Dämmerung abzuwarten. ich mischte selbst in Civil nicht gern in jener Ge gend gesehen werden« »Uebersliissige Rücksichten,« brumm te Boaaslatv, »ich habe wahrhaftig nicht die Geduld, so lange zu warten.« »Tai mir leid.« lachte Hugo. »aber ich lann Dir hie kleine Geduldsprnbe nicht ersparen. Komm jeht mit mir in's Kasina zu Tisch. nach dein Essen tauchen wir gemiitlich eine Eigaere, dann tleide ich mich unt nnd dann —-« «Jn Euer Offisierslasino willst Du mich auch schleppeni" unterbrach ihn Banns-law ärgerlich· »Na denlst Du hin? Du weißt, wie unangenehtn mir hie tteise Gesellschaft ist!« Hugo faßte seinen Bruder bei bei den Schultern und schüttelte ihn mit gutmütigern Spott. »Ich habe auch lernen müssen, mit den Leuten zu ver lehren.« meinte er. »und habe gesun den, nachdem ich sie einmal hatte ten: nen lernen, daß gar nicht so schlecht mit ihnen zu leben ist.« »Ja, ia.« tnurrte Baauslain »Du hast Dich schnell genug mit dem Voll besreundet und bist uns schon halb un treu geworden« s Niemals werde ich Euch untreus werden,« sagte Hugo warm, .wohl; aber der echt polnischen Wirth-hast« wie wir sie in Wolno gesiibrt haben» »Gewiß ist es etwas Schönes um diej Freiheit und Ungebundenheit, das; weiß Gott! Aber ein Edelrnann un serer Tage bat noch andere Pflichten, als von seinen Pächter-r die Gelder einzulassieren und im Uebrigen ein lustiges herren- und Jägerleben zui rühren —« l Du sprichst ja heute entsehlich. tlug,« unterbrach ibn Boguilaw »Dost; Du all’ die Weisheit von Deinen her ren Kameraden gelernt?« hugo schüttelte ernst den Raps 1 Nein. Ein anderes Mal erzähle ichs Dir vielleicht, was raich veranlaßt« bat, iiber die ernsten Ausgaben des Lebens nachzudenken und die Ueber zeuauna zu gewinnen, wie wenig un ser bisheriges Treiben diesen Ausga ben entsprach. Fiir heute laß mich davon schweigen und tue mir den Ge fallen. aus brüderlicher Liebe mit in’ö Kasino zu geben. Wenn wir Wolno beraeben müssen· wer weiß, ob Du Dich dann nicht auch entschließen wirst, den bunten Rock anzuzieben Denn mit der sast fürstlichen Selbst ständiateit in unserem Waldesdunlel ist es dann doch borbei.« «Lieber rerdinge ich mich beim er sten besten Gutsbesifer als Just-et tar,« meinte Baguslaw aber er ließ sich doch bestimmen, seinen Bruder in das gesittchtete Lolal zu begleiten. Selbstverständlich lamen ibm die Fia meraden Hugckö sebr artig entgegen» aber er blieb stets, abwehrend und eini frlbig. Erst als hugo die dritte Flasche Burgunder bestellt hatte, taule er aus, dertieste sich Mit Gras Zeck in ein Gespräch iiber die Vorzüge dieser Weinsorte und wurde sichtlich guter Laune, als ihm der Gras darin bei stimmte, daß But under dem nichts sagenden Zuckerwa er —- wie Banns law den Champagner nannte —- weit borsusieben sei. Je gesvrächiger aber Baguslatv wurde, desto stiller wurde huga Die . Ursache davon war nicht eirva der; But-runden sondern die Gegenwart Mariens', welcher als Gast des Regi- « menisariuianien v. Walsing anwesend » war. hatte Erich’s Physiognomie neulich schon einen unangenehmen Eindruck aus Hugo gemacht· so wurde sie ihm deute geradezu f ial. Erielss Benehmen war allerding auch dazu angetan, diesen Eindruck noch zu der-« fchiitfen. Er irug eine gewisse for -rierte Jniiniiiöi mii Ualsing zur «Schau, iliisierie und lachte mit ihm und hugo glaubte nicht seht zu gehen, wenn er als Gegenstand dieses La ’cheni seinen Bruder-vermutete. War ihm doch. als ob er einmal von aeien3’ Lippen den Ausdruck »pol jnische Bären« hörte, und was Wal sing anlangte, so wußte Hugo nur zu j aui wie wenig freundlich ihm der Ad juiani gesinnt war. Wie lein anderer IOssisiet im Regiineni verstand es ;Walsing, die jüngeren Kameraden mii Ieiner iiiisisanien Manier zu behan dein, die Zug-i derber, aber gerader sslaiur unaussiehlich war und daher schon das eine oder andere Mal seinen lauten Widerstand hervor-gerufen dalie. Seitdem ignorierie ihn M s sing. welcher in hugp immer noch den ausgelassenen und unbimäßinen Weldwedel sah in einer fast belei diaeudeu Weile, so das bvgv leis solle celdldehetrichm niiiig Hie, . . I -------v-svvvffvvfsffsffffvs sum nicht mit dein älteren Ossizier ini einen ernsien Konflikt zu geraten. Er atmete daher auf als nian end lich vorn Tisch aufstund und er mit seinem Bruder das Kasino verlassen konnte. Als sie seine Wohnung er reicht, wars er sich schnell in Civil und siidrte dann mit Einbruch der Däm merung Boguslarv in die polnische Vorstadt hinüber. Es wurde ihnen nicht schwer-, das hanc Fischergasse Runiero drei aus zufrieden, aber zu ihrer Enttäuschnng mußten sie ersahren, daß Derienige. welchen sie dort zu sinden geht-ist« schon seit Monaten die Wohnung ver-· lassen hätte. Er sei vor einiger Fett plölilich mit seinem Sohn und se ners Tochter verschwunden erzählte ihnen; eine redselige Nachbarin. Den Erste ! ren solle er zu einern vornehmenl deren in Dienst getan haben, die Led- s tere sei ebenso plöklich wie sie ver- ; schwanden. vor einigen Wochen wieder in Osiburg unstet-sucht nnd behaupte, idr Vater sei ·nzwischen verstorben.. Derselbe müsse ihr aber ein hübsches Stiiet Geld hinterlassen hoben, denn Marie Mirsli treibe jekt einen un-. glaublichen Raimund »Können Sie uns denn nicht sagen, »wo Fräulein Mirsli zur Zeit wohnt?« Hmate Qual-. ; »Das tut mir leid,« erwiderte die JNachdarim »das weiß ich felbft nicht. Aber wenn Sie die ,fchöne' Marie fvrechen wollen. fo gehen Sie nur ins den ,Weißen Adler’. dort ift sie denH ganzen Tag zu finden. Wissen Sie,’ sie -'« die Frau keendete iliren Be-, richt, indem sie eine Bewegung machte« als ob Jemand ein Glas zum Munde fiidrt, und verzog dabei ihr Gesicht zu einem verftiindnißvollen Grinfen. T Boguslaw lachte über diese partic-« mimifche Gefie, während Hugo fragteHi »Wi- befindet sich denn der .Weifze Uhr-kr- l »O, der ift leicht zu finden.« ent-! gegnete die Nachbarin, »in der Stolz-i ftraße, die zweite Gasse von der Stück-( aus. welche von.der Friederikenftrafzei linker band adgedt.« ; Die beiden Birzowskis dankten fiir die Auskunft und fuchten den »Weißen Adler« aut, jenen Gafthoi. in welchem vor einigen Monaten Herr v. Mar tens dem Trunkenbokd Mirski feinen Pflegefodn Eduard abgehandelt hatte. Trosdem Posituan Anzug ebenso wenig elegant war als hugos »Min .ber-Civil«, auch die Brüder sich aus jdes Lesteren Rat vorher der hand ;fchude entledigt hatten, fo erregte doch zibr Eintritt in die Wirtsftube Auffe lhen und die Wirtin feldft kam fofort. urn sich zu erkundigen, »was die gnä digen herren wünfchten«. .Gniidige herren,« rief Hugo in volnifcher Sprache mit ingrimrnigem Lachen, »der Teufel hole die gnädigen herren. Eben haben wir ihnen un fern Pachtzins gebracht und mir ift kaum faviel iibrig geblieben, um noch cmktl Ullla Msoqren zu III-mein Die Worte waren laut genug ge sprochen, daß die Gäste an den benach barten Zischen sie verstehen konnten und erreichten vollkommen den Zweck dieselben glaubhaft zu machen, daß hinter den beiden neuen Ankömmlin lgen nichts Besonderes verborgen sei lAls aber die Wirtin den verlangten lSchnaps brachte, sagte Hugo in leise rein Tone indem er ihr zur Bezab llung einen Taler hinschob: »Wir möchten aern ohne auszusallen ein Mädchen sprechen, welches hier häufig vertedrt.« s Die Wirtin nickte, einverstandenj schwatzean »Wissen sie den Namen f« fragte sie. »Gewiß. Marie Mirsli.« Gortsesung folgt.) - Wenn rnand seine Meinung im Einer sIr behält, so wird ihm nie mand bestreiten, das er Recht hat. l — WO "· -·-—-—.....:LVZU Im Zooloqifcheu Garten ist plötzlich ein Löwe ausgebrochen, und ale m » Und-et auk em -Ichtverhötiqex erllnen welcher Fu feinem Eifer Den entstandenen usmlt nicht beachtet, tkm is.i«chtsqhnend-b,etde Hände-voll Mai-weh aus der tür, auf welche der Löwe verdächtig gutes-reitet · Vor echte-» stehe er wie gelähqu und die ersten Sorte, welche ek hetqusdtkngt stud- Glas Bier gefällin ds- Riuaqsbm entschie- tann it- misnmmer aut- viek Tage hier erhole- · vaffffffsfsfjfffffffvvff IQOM tin-arten Eine zuverlässige Antwort auf die Frage zu erhalten« wieviele Jierarten es auf der Erde gibt, ist nicht so leicht, wie man annehmen mag. Das liegt nicht nur daran, daß noch immer nicht alle Tierformen bekannt sind, sondern auch an den häufigen Meinungsvers Zchievenheiten der Zoolagen über die Berechtigung der Artenunterscheidung in einzelnen Fällen. Man geht in die lem Puntte fest viel weiter als früher, so dass die Vermehrung der Arten im Tierreicli zum Teil aucli dadurch zu er lliiren ist. Aber die Zahl der anerkann ten Arten hat sich auch tatsächlich durch viele neue Arten vermehrt, nnd zwar seit der Begründung der Iterlunde als Wissenschaft in ganz außerordentlichem Grade. Der alte Linnts des-trieb in der zehnten Ausgabe seines berühmten »Systema Numme« im Jahre 17738 erst 4236 Tierarten. Scheu damals entfiel der weitaus größte Betrag auf tie Insekten, von denen Linn-«- 1936 Arten lanntr. Dann folgten nach der Artenzahl die Manns-ten mit fis-z. kann mit Vögel mit 444, die Fische mit 414, Säuzetiere mit IM, Reptilien und Amphibien mit 181 Arten. Die anderen Klassen treten weit zurück. Es berührt heute ganz eigentümlich, dast Linn-H damals beispielsweise nur 11 tirten von Schwäxntneu und nur iti von Wurmern rannte. Lan vie urriere nur W Arten aufwiesen ist weniger Oberrnsckend weil die mikroskopischen Beobachtungen nock weit im Rückstand waren. Rund 100 Jahre später unter-. schieden Agalsiz und Broivn i1859t schon 129.531.) Tierarten. Die Zahl von Jnsettenarten war aus 90,000 gestie gen, die ver Wirveltiere aus 18,66P-, die der Die-Osten aus 11,600. Viel er staunlicher ist aber die Zunahme der Artenzahl bei den niederen Iiersorrnen So sanden sich vie Urtiere von 28 Jus 1510 Arten gebracht Eine weitere Vottizshlung im Iietreiche hat der fovloge Ludivig im Jahre 1886 veran mltet. Er schätzt die Zahl ver Arten als- 273220 wovon rund 200,000 Jus die Jnsetten cntsieten. the die an Man-— niosaltigteit iuniickxst stehende Tier ttaise erscheinen rrieverum die Wollus ten mit 21,320. dann svlgen wieder die Vögel rnit bereits rund 10.000 und die Fische rnit 9000 Arten. Wieder zeiat es sich deutlich, daß die Artenzahl bei den niederen Tieren insolge der sornsälti gen Untersuchung im Verhältnis noch viel stärker angewachsen ist. Man ser nteiche nur die 41 Wurmnrten bei LinneH mit den 6800 bei Ludwig. Die saht der Schwammarten h.7ttesich aus Gott« vie der Urtierk aus 4130 ent wickelt. An Krustentierem von denen Linn-«- erst 39 unterschied, wurden Rost Arten gezählt Jent hat Preises sor Pratt eine neue Untersuchung der Tierortenzahl nach dem Stande der gearnwartigen Kenntnis veröffentlicht und ist zu einer Gesamteisser von ZIthNO gelangt, so daß sich die Zulzt seit den legten 25 Jahren wiederum sast verdoppelt köttr. Die Zisser ver Jnlettenarten ist aus die qervattige Höhe von 3611000 angeschwollen An Jtollusten werden ALOOO genannt. Noch auffälliger aber ist die Augurs das-. vie Vögel und Fische, von denen es jetzt je 13,000 Arten geben solt, von ihrem alten Vorrann durch die Kru ttms und Spinnenticre verbrämt wor den sind, die mit ie 16,00() Arten nut warten Die weiteren Ziffern find fol gender Sduaetiere und Reptilien je ZSOCL Umphibieq 1400, thanteltiere NOT Tausendiijßler 2000, Nimm triirkner NOT-, Vtooktiercken 1700, Rädertierchkn 500 Fadentviirener Ism. Platttviirmer 50t)0, Stachelbäus ter NOT-, hohttiere 4500« Schwämme 2500 und Urtiere 8000 Arten. ....—......- --», »-.-- - Ein Dichter schickt einem Theater leiter fein Stück nnd schreibt dabei: »Jet) wette um A« Mart,daß Sie mein Stiiet ntckit lesen werden« Zwei Tage dsrrnuf erhielt er eine Posiantveifung über 20 Mart, out deren Abschnitt die Worte W: »Sie haben gewonnen« l———..