.F « If f I »Der Yuniittichlieit i Slizze aus dem Wiener Philisterium.1 donSufiWallner. i Die drei Freunde, Herr Oberweier» here Mitterndorfer und here Unter detger, waren wieder einmal, wie so« oft chon, einer Meinung iiber den Stsf. den ihnen der Wirt ihres Stammbeisels eben geliefert, und iiber -— »die Weiber«, die sie als mehr oder minder underäußerliches Eigen tum besessen hatten oder noch be saßen. Das Bier wurde einfach dor ziiglich befunden, »die Weiber« mehr fach nicht lobenswert. Besonders was die Piinttlichteit anbelangt«, sagte Herr Mitterndor fer. »die ist nur a- rein männliche Eigenschaft. das ist amal ganz g’wiß.« Dabei schnauite er, als hätte er we gen dieser rein männlichen Eigenschaft soeben einen Dauerlauf bestanden. »Das stimmt«, bestätigte Herr Oberweier und streichelte sein SchnurrbsartL das ein wenig nach Schönfärberei aussah- here Ober meier war tinderloser Witwerz er galt überhaupt als Glückspilz. »Das stimmt anffallend«, wiederholte er. Drum half ich’s von jeher fiir ganz nnricbtig g’l)alten, daß man die Piinttlichteit sagt, wo sie doch gar nichts mit dem weiblichen Geschlecht zu tun bat. Der Piierttlichleit sotH heißen. Wegen der Pänttlichteit ha ben meine gottselige Frau und ich auch am meisten gestritten. Sie ist halt nie zur rechten Zeit fertig wor den. Jch glaub’ alleweil, sie,hat des balb so früh sterben müssen, denn sonst hätt sie die ewige Seligkeit auch noch versäumt.« ’ »Ja) ichwiy allemal Blut, wann ich nnd die Meinige miteinander fort aed’n", erlliirte Herr Mitterndorser. »Die sie nur ainal so weit is, daß sie sich auizäunt... Heiliger Pamsnu zins! Derweil vergelfn in Böhmen drei Jahr«. Da muß dies nnd das noch g’richt’ und dies und das noch aug«lchasst werden, natürlich aus g’rechnet in der letzten Stund’; trüber war absolut tein’ Zeit net dazu. Er laubt man sich endlich die Ansraa’: Na Du hörst, wirst Du beut’ nimmer lertigl Nachher beißt’s, aeh’ bitte’ Dich, treani net alleweil, ich bin’5 ja eb schon, ich brauch mich nur an zieb’n! Nur anzieb’n, meine Herrn!« »hihibibi!« lachte rr Unter berger, ein Manderl, das o tlein nnd mager und unsertig-.guöschante, als sei es blos probeweise aus die Welt gekommen. »Das Sprüchl lenn’ ich « nur anzieb’n! Freilich, alles was wahr ist. Die Meinige hat weitaus größere Flächen zu bedecken als ich.« Er beschrieb it den Armen einen ziemlich bedeu enden Umkreis, »aber trotzdem ----— hihihihil Nur anzieh’n! Drei Vaterunser lang warf ma J ziach mi nur an Ja, drei Rosenlriinz’ ban i bet halsns a no net tan. i Au webt Au web! Au web! Wann . man sein hamur nöt hält'! Zwölf-nat springert ma den Teufel in d’ Buttrnj und wieder außer." »Ja. halt fal« beitiitigte Herr Mit-( ternoorser mit einem Schwaden als; hätte er nebst dem Dauerlaus auch? noch einen Ninglampi siir die »rein männliche Eigenschaft« bestanden. »Es-schließlich und endlich machert mani eh alt Ebemann and der Not as Tugend und drueterk ern oder zrveis Augen zu, wenn die angetrautej Weiblichteit doch ·wenigstens3 zu g’itehert: ja wir sind unviinttlich: ja, wir werden nie fertig; ja, wir kom ’ men nie zur rechten Zeit z’samm’.! Aber nein! Schließlich und endlich hat alles schuld d’ran, nur sie nötJ Sie beileibe und urn keinen Preiss net.« Herr Mitterndorser besiegeltes diese Tatsache mit einem Foustschlng aus den Tisch . herr Obermeier machte eine sehr wissenhaste Miene, als sie ihm diee Meinung seit-es Freundes eben zur amtlichen Revi dieruna vorgelegt worden« und erklär te hieraus wie vorhin: »Stimrnt. stimmt ausfallendl Das Eingestehen eines Fehlers war, ist und wird nie mals die Stärle der löblichen Damen welt sein. Dazu denken sie viel zu subjetth die Objektivität hingegen« - er massierte neuerdings seinen Schnurrbarh was seine Geistes-tätig teit »sehr zu sördern schien. denn er machte umgehend die Entdeckung, daß »die Objektivität hingegen« eine rein männliche Eigenschaft sei. Satori meldete sich der Mann, der in dieser Angelegenheit bereits einen Dauerlaus und einen Ningkamps be standen. Er schneuzte sich, als hätte ihn die späterePatentierun mas tuliner Tugenden larg ver chnupst« und sagte: »Die Meinige behauptet allemal, sie siir ihren Teil richtet T eh in ein vanr Minuten. wenn ihr ich und der Diensthvt und die inder a Ruh' ließen« Wir halten s’ us und peinigen s’ und machen s' konsus und nervivc ---— —«« »Ja, ja, la, ia«, das tleine Man derl, das vrvbetveise au der Welt ist, nickte mit dem Uebere set einer Pa gode, an welche unversehens ange stvszen wurde: »Die Meinige kann ein ähnliches G’sangl.« Er n rnte eine belsernde Stimme nach: « ann eln’s eh allerveik die Aklurakess’ selber ist und ei sein alleweil Leuk um eins le ein’ alles verlegen und verhaseln, da möcht’ ein’5 aus det Haut sahe’n! Unter uns g’sagt. meine herren, sie sahet nie; wahrscheinlich versäumt s’ den Zug-" »Meine gottselige Itau«, ließ sich der verwitwete Glückspilz vernehmen, »«hot bei solchen Gelegenheiten nie ;mals eine richtig gehende Uhr ge jhabt. Jmmet ist sie zu spät gegangen löder gar stehen geblieben.« s »O Gott. dii Weidee«. seufzte Heer l Mitteendoeser. « » »Man macht was durch mit-ihnen«, ’ieu.i.3.te Herr llntetbeeger. ,.Notwendiges Uebel!« seufzte Herr Oberweier-. hieran tranken alle drei. »Hab’n S schon g’höet, meine «Hett’n?·' fragte der hetantretende Witt. xmein Sohn hat den «Golde neu Hitschen« in Waldau übernom )men. Sollten ihm die Herren doch Rauch einmal die Ehre schenken. Für Kiiche und Keller lannE ich mich ver ; bürgen.« —- » i «Wann’s mit der Bemberlbahn nur net gar so weit h’naus mäe’«, gab ;Hete Mittetndoeset zu bedenken. »Aber ich bitt’. meine Heeren!« he ;schwichtigte der Vater des »Goldenen Ihitschen«. ,,Wann'ö mit dem 115et Jum 8:35 in der Feiih hinaussahr’n, ; sind S’ um 9:50 dort. nehmen a Ga ! belstiihstück und bestean sich a not-PS iDinen ndln mit Salat und Kom «poit. E en tun S’ aus der Terass’, »da hab’n S’ die schöne Aussicht und auch allen Komsoet, und um 5 Uhr Nachmittag können S« wieder daheim ’sein. Da haben S’ a schöne Land paktie g’ma«cht ohne Ansteengung.« »Was giebt·s denn siir a Bier dort-Z« seagte Heer Unter-bergen »Es-Music! !" «Waas? Bart-»Her?a die drei Freunde suhren empor, als seien sie pliiylich mit einer elektrischen Batterie derbunden worden, nur ihre wohlge stilligen Gesichter widersprochen dieser Annahme. s »Also, Kinder, das wird gemacht«, jschlug Herr Mitterndorser begeistert vor. »Wann ebt der Zusi« »Um-8:35 Früh« »Die schönste Zeit! Arn nächsten Sonntag Absabrt nach Waldan, geirre »Gilt!« Die drei Freunde reichten sich die Hände mit jener freudigen Einmittigleit, die jedenfalls auch nur eine rein männliche Eigenschaft ist — — in Bierangelegenheiten. Der nächste Sonntag war ein Sonnentag» der Himmel lächelte Huld. Er war sicht lich einverstanden mit dem Vorhaben der Freunde. aus einer lomsortablen Terrasse Borsbier zu trinlen undhen »deln mit Salat und schöner Aussicht zu genießen. Die 115er Maschine aualmte wie ein Eilbote, der schon bald sort mußte und noch geschwind seine Pseise auzrauchen will, und der Mann mit der Zwickzange zwickte die Karten sehr vieler Männer, die ganz den Eindruck machten, als wären sie stets bereit, um eines guten Bieres wegen einen Augilua nach Waldau zu unternehmen» . Arn nächsten Stammabend tras Herr Unterberger als Erster, Herr Mitterndorser als Zweiter bei dem geseiten Tische ein« here Unterberger sah noch probeweiser wie je aus, als er grüßte und Herr Mitterndorser schien noch schnurgerader als sonst von einem Wettlaus oder Aarnps ge kommen zu sein als er sagte: ,,J bab’ mich ani letten Sonntag so gift« -- - - »wir-m schon entschuldigensz niran Herr ilnterberger, »ich hab' mich a bis-H verschlafen; aber das hätt’ nichts gemacht, wenn mir die Meinige net alles verlegt und verbafelt hätt’«. — ,,Wa"5?« schnaubte Herr Mittern dorfer, »Du warst a net?« »Was-K echote Herr Unterberger. »Du warst a net?" »Na, weißt, i hab· mich, aufrichtig g’sa»at, auch a biß'l verschlas’n, aber das will nichts sagen bei unsereins. man ist ja gleich fertig. Aber atarat in der lehten Stund’ kommt die Mei nige und lommen die Kinder mit allerhand Anliegen daher. — s— s-— Jessas wann das Volk nur ein’ Jdee hine- »in Püunrtiichreit.« ------ «Gut’n Abend, meine Herr’n!" herr Oberweier erschien eben als Dritter, fing sofort an, seinen» Schnurrbart zu zwirbeln und zu zapfen, und zwirbelte und zupste end- ! lich die diplomatische Frage darunteri hervor: »Na, was war denn am ver-; gan enen Sonntag?« « hab’ mich eh so ’gisl«, begann Derr Mitterndorfer und: »Mußti schon entschuldigen«, derr Unterha ger, die Geschichte ihres Mißgeschickes. «Wai?« staunte der verwitwete Glückspilz, »Ihr feid’s auch nichts geweseni« Und er gestand, daß er sich i allerdings ein wenig derschlafen habe, ’ "·trohdem aber pünktlich erschienen; wäre, wenn seine Uhr nicht ausge-l rechnet an diesem Tage zu spät geil san en . . . . i « urzum!« sprach herr Mittern-! dorser, »O hat halt net sein woll’n, Schicksalstiickei Aber dessentwegens suchten wir doch am Liebern den Feh- ! ler an uni! Was hätten dii Weil-ers wieder fiir Autsliichki Herentgegeni wir sagen aufrichtig. . .« s Der langen Rede kurzer Sinn wars der: das Kleeblatt Ober —- Mitter» —- Unter beschlos« die »Uusrichtigleit«s ebenfalls zur rein mzrnlichen Tugend zu erheben. Nachde dies geschehen« tkanten feder der Drei immer noch e ni. s s ,,giiamachen«. Ein wahres Erlebnisz aon Le ne lotte L. Winseld. Der mit töstlichen Schattenringeln gesprentelte Waldpfad paßte sich in seinen Windungen den capriziösen Ausbuchtungen des Sees an. Jede neue Biegung brachte uns eine lieber raschung. Bald war es ein versteck MZ Juwel von Denkmal, das irgend einen Uns unbekannten, jedenfalls ver dienstvollen Menschen verewigte. bald breiteten sich Blumenanlagen von un geahnier Schönheit vor uns aus. Das lehte Drittel des Weges war überreich mit Bänken ausgestattet« Wir widerstanden ihren Lockungen nicht langes-und machten es uns aus einer aus Birkenstiimmen gezimmer ten bequem. Die Sonnenspiegelung im See griiszte recht intensiv herüber. Wir drehten ihr deshalb ein wenig den Rücken zu und schauten verliebt aus die geschwistetlich nebeneinander wach-: senden Baumriesen, die raunend die Köpfe zusammensteckten, « Da legte sich jedem von uns zu gleich eine Hand aus die Schulter. Wir suhren a teknvo herum. Eine Dame stand vor uns. Sie war von imposanten Breitedicnensio nen, gegen die sich selbst das From torsett als machtlos erwies, trug ein dünnes, schwarzes Kleid mit »Ober licht« und ein rotes, seidenes Tuch um die Schultern. Jhr etwas wirres, schwarzes Haar war unbedeckt. »Ha ben die Herren nicht zwei junge Mäd chen gesehen, eins in einein weiß und lila Kleid, das andere ganz in Rot? —- Meine Töchter nämlich,« erklärte sie erregt. »Ich wollte ihnen entge ·aen·aehen, habe aber Angst, daß ich sie oervaßt habe." 4.» I-!—. -kk- --If-ZL Ausl, lllll yuuku tunc uesu spukt-« ten Fädchen gesehen. « » as tut mir recht leid,« sagte die starke Dame nnd setzte sich, als w"re ein Weitersiihren der Unterha ung selbstverständlich, neben uns aus die Bank. » »Mamachen,« sagten meine Töchter beim Abschied, »Du kannst uns nicht versehlen. Wir sind um Vier am Freisingdenkmal.« —- —— »Sie sind sehr talentirt, meine Töchter. Die eine singt —- o, ich werde sie bald aus einer unserer ersten Bühnen hören! — Die andere ist Malerin von unbestreitbar großem Können. Haben Sie die Blu menierrassen der Van Rajani gese hen? —- Die haben meiner Sonja die goldene Medaille gebrachk!« Wir zwinkerten uns belustigt zu. »Mamachen« slunlerte aus lauter Eitelkeit scheinbar nicht zu knapp. Eine Dame mit einem kleinen Jnn gen an der-Hand promenierte vorbei. — »Wenn ein schönes Feinds« tief Mamachen enthusiasmiert. »So wo ren meine Töchter in diesem Alter! Und die reizende Mutter —- tvie er innert sie mich an meine Jugend!« Sie wischte eine Träne aus ihrem Augenroinkel und schneuzte sich start. Unter der leisen Puderschicht ihrer i Wangen zeigte sich ein bläuliches Rot s »Wo nur die Mädchen bleiben?« suhr ? sie plötzlich in die Höhe· »Nicht wahr, ;es ist schon mehr als Bier?« »Hald ;Vier,« beruhigte sie mein Freueio, f seine Uhr ziehend. ’ Daraufhin sunkelten uns hre llei i nen, seltsam oerschleierten ugen ne J heimnißvoll an. ; »Ich habe meinen Locrnern zum-se » mein Vermögen im Stich gelassen,«« sltisterte fie, »aber verraten Sie mich’ nicht, meine Herren. Jch bin Russin, ! Nihiljstin —- ich flüchtete —- o mein Gott! —— Mein Gemahl sitzt hinter Kerlermauem Mein Platz wäre an seiner Seite. Aber ich bin in erster Linie Mutter ——l" Sie erhob sich. Jhr mächtiger Bu sen wogte. Sie schaute sich zärtlich um, algjviiren die Bäume im Kreise Kinder ihres Blute-, ihrer Seele. »Mamachen nennt mich Jeder in meinem Heim,« sagte sie mit weicher Stimme, »Jeder! —- Sie diirsen es auch.'« Sie nickte uns ermunternd zu. »Wo ist denn Jhr heim?« fragte ich, während eine Gewißheit in mir aus dämmertr. »Sie haben nicht Mamachen gesagt,« schmollte sie. »Also, Mamachen,« verbesserte ich mich, »wo sind Sie zu hause?« »Nun dort ——!« Sie« zeigte gleichgültig hinter sich. Aus einmal überstog ein tikiges Lä cheln ihr Gesicht. »Schwester Käthe wollte mich nicht sortlassen —- ich bin ihr doch enii wischt. Denn siir meine Kinder tue ich alles. —- Oder glauben Sie’ö etwa nicht«-« « Sie trat drohend dicht an uns her an. Wir sahen ihre mustulösen Arme, ihre wie Katzentrallen sich trümznenden Finger. »Ich glaube, Mamachen, do t kom men Jhre Kinder,« rief mein Freund, hastig ausspringenb. »Wir-- wollens schnell mal sehen!« , s Das böse Funteln in ihren Augeni »erlosch. Ein grinsendes Lächeln zogi ihk ges-en tu vie isten-. l s »Ihr seid ja alle meine Kinder, ihr alle, alle!« Ehe wir flüchten konnten, sühlten tvir uns an ihr tlopsendes Herz gedrückt Als wir uns endlich —- dem Er siickungstode nahe — aus der federni den Umarmung herausgeboxt, vollzog sich eine neue Metamorphose mit »Ma machen«. Ihre Gesichtsmusleln wurden schlaff, die Augen knisfen sich zusam men. Unsere Gegenwart schien sie völlig vergessen zu haben. Schwer die Glieder nachwiilzend, die Hände in das rote Tuch gewickelt, ging sie lfremd an uns vorbei, den Weg hin »auf. , i Wir sahen uns halb lachend, halh lärgerlich in die hochroteis Gesichter. » »Ein Abenteuer mit einer Verriick ;ten!« rief mein Freund, »Das Sa !natoriurn, aus dem »Ma1nachen« ent Jwischt, ist sicher hier in der Nähe. Wir wollen die suchende »Schwester Kä ithe« aus die richtige Spur bringen« sSchtveigend wanderten wir am Ufer Tbin Ein glitzerndes Sonnenband Lliei neben uns im Wasser her und jhielt unsere Gedanken gleichsam am ;Schniirchen. Die arme Jrrei — zWas fiir übermenschliches Leid hatte .ik)r den Verstand geraubt? ! ,,Jedensalls ist sie in ihrer Mutter Iliebe tötlich getroffen worden,« sagte iniein Freund aus seinem Sinnen iheraus. ,,Vielleicht ist ihre Erzählung buchstiiblich wahr? Wir werden’s in der Anstalt ersahren.-« Wie durchleeuzten den Wald aus fallen erdenllichen Pfaden, machten »vor allen den im Grün arbeiteten lHäiisern halt. Keines von ihnen war keine Maison de Sante. Die Wärme ehte uns arg zu. Mein Freund lieL schließlich wie ein durstiger Hund die Zunge aus dem Munde hängen.« Das lockende Schild eines Biergartens ödtete den letzten Rest von Interesse, der uns nach dem vergeblichen Suchen für die Jrre ge blieben. Auf kürzestem Wege steuer ten wir der Quelle des Labsals zu. Da hörten wir im schnellen Schrei ten eine bekannte, das »R« scharf rol lende Stimme: »Hat der Herr nicht zwei junge Mädchen gesehen? Eins in einem weiß und lila Kleid, das an dere —- —« Etwas Rotes blinlte durch die Bü sche —— »Mamachens" Schleiertuch Aus einem oerschwiegenen Seiten: psad hatte sie sich ein neues Opfer er koren· »Wir müssen den Unfug ver hindern, den Herrn aus der Bank warnen,« sagte ich, stehenbleibend. Mein durstiger Freund wollte davon nichts wissen. ,,Schließlich ist sie ja nicht bösartig,« meinte er, »was tut’s, wenn der Andere auch seinen Teil von ihrer Zärtlichkeit abstiegt!« EEr schleppte mich mit sich fort und erträntte —— im Gartenlotal ange langt —- meinen Widerspruch im ed len Gerftensast. Es wurde eine recht vausgedehnte Sitzung. Als wir uns endlich zum Gehen entschlossen, ver blaßte bereits das letzte, matte Gold auf dem Wasserspiegel, die Kelche ver Tausendschöne im Beete neben uns hatten sich sämtlich geschlossen, und die Baumkronen wiegten sich schläfrig im Abendwind. »Zahlen, Herr Ober ---!« Mein Freund und ich, wir griffen gleich zeitig in die Tasche und zogen schreckensdteich die Hand leer zurück. Peinliches Schweigen. Mein Freund tastete an seiner Brust herum. Seine goldene Uhr war fort. Wie aus einem Munde riefen wir beide: »Mamachen ———!'· »Das ist der Gipfel!« schrie mein Freund. »So was nicht zu mertent Und ich habe mir immer eingebildet, mimosenhaft empfindlich gegen jede Berührung zu seini« Verlegen sahen wir den Fiellner no ben, studierten ängstlich —- während tvir unsere Geldlosigleit zu rechtferti gen suchten — das Wachstum der· Siepsis in seinen Mienen· Ein Herr am Nebentisch, der uns schon einige Zeit beobachtet, stand auf und nahm den Stuhl neben mir. »Ist sie dass-«m fragte er plötzlich, und zog eine Pho tographie aus der Brusttasche. Eine Dame mit merkwürdig verschleierten: Augen und überwältigender Leibes-; fülle. i «Mamachen!« schrieen wir über-l rascht. Der Criininalbeaintk —- er legiti mierte sich uns als solcher —- lächelte. »Mein College hat sie schon Test. Sie ist heute Nachmittag aus den Leim gegangen.« »Der einzelne Herr ans der Baan« sragte ich ausgeregt. »Der einzelne!« nickte der Polizei: mann. Er notierte unsere Adressen und bezahlte unsere Rechnung. Melan-sent »Als ich gestern mit Fritz an einem Bijouteriegeschäst vorüberging, bat ich ihn, er möchte mir einiges sür den halt oder die Hände laufen . . . Und was denkst Du, hat er mir getauft?« Maus »Ehe Schachtel mit Seife!« Die Liebe im sue-. »Fräulein Wann ich liebe Sie glü hendt« »Um Gn« es-: msfikn erst-fe« Ysisv fa» könnte in leicht das ganze-Anstr! ex-« pledietenk N « Yumousttsdic YUappr 1 Ein roter Artikel. Eine meiner Geschäftsreisen führte mich zum Herrn Bliemchen, der erft kürzlich vom ehrsamen Bauer zum Kaufmann umgesattelt hatte und in einer Provinziatstadt ein großes Kalb nialwaarengeschäft gekauft hatte. Und Herr Bliemchen bestellte darauf los: Zucker-, Kaffee, Pflaumen usw« im mer nur zentnerweise. Erstaunt fragte ich denn zum Schluß: »Aber fagen Sie mal, Herr Biiemchen. wie steht es dann mit Jhren Referenzen?« »Na, meinswejem iutefteg Herrchen, ; oach noch e halbes Zentnerchen,« mein ! te er gutmütig. ’ Junge Wirtschaft Die Hausfrau tzur Köchin): »Zum Abendbrvt kochen Sie fiir meinen Mann und mich vier Eier; die Ponti lon davon ist für Sie.« — Hsslichkeitew »Was fällt Ihnen denn in? Bei Ih nen is ’ne Schraube los, det kann bei mir nich passieren!« »Du gloob’ ick, Se sind ja ooch ver nageit!« Klein-Willy"s Ehrgeiz. »Eine Cigarre möchte ich.« »Chokolade?« · »Nein; eine richtige, was einem » schlecht wird!« l Beim Uhr-machen i »Kann ich bei Ihnen vielleicht einen iWecker bekommen, irgend ein neues )System, der das Dienstmädchen weckt, Fahne daß die Familie im Schlaf ge s stort wird?« » »Nein, ich führe nur das alte Sy stem: die ganze Familie wacht aus« und das Dienstmädchen schläft wei er.« Vor dem Fasten-.f Der kleine Moritz kommt einen Tag ’vor dem Versöhnungssest nach Hause und sagt sreudestrahlend zu seinem Vater: ,,Papa, der Lehrer ist doch kein An tisemiil Sieh ’mal hier, er hat mir heute unter den Aussatz geschrieben: ,.Fast aut«!« Zwei Fechtbtiidek. »Weeste Gustav, ich han eine surcht bare Leer« im Magen.« »Dann bist Du noch besser dran als ich, ich han nichts drin-« Bauer und Lichtbirnr. ,,S’ wird euch wahrhaftig immer telscher. Jstzunder verkapseln se schon alle Funzelichta, blos daß ma, und man muß zum Tobaionziinda partou a teuer Steuerstreichhölza verurscha.« Zunqcniitsnnaen. Zum Deilamieren aus Kneipen zwi l schen drei und vier Uhr morgens. T Tempo: Alla breve, presto. Als Etui von Taschenslinten Hat der Mensch die Flintentaschem Dahingegen Flaschentinien Fiillt er in die Tintenslaschen. Wißt-erstanden s Junge Frau-: »Jetzt war ich schon «bei vier Schlachtern nnd kann keine Kalbsleber bekommen! Dabei steht ausdrücklich im Kochbnch: Leichtbe »kömmliche5 Gericht!« « ! In der Buchhandlung. .. . i »Ich mochte aern sur einen Knaben ein Buch tausen.« ,,»Dars ich fragen, sür was siir ei nen Knaben?«« »Er ist blond und hat blaue Au gen.'« i i Allerdings. »Jhre Rede, Herr Doktor, war wun-. verschön, aber ich habe zu Haufe ein; Buch, in dem ich sie Wort für Worts wiedergefunden habe.« s »Aber erlauben Sie, das ist eines Frechheit . . ,,Durchaus nicht, es ist ein Wörterss buch·« Alltiiglikties. Das Glück schloß auf die Tiire Und wollte hinein in’5 Haus — Da drängten es tausend Wünsche Wieder zum Spalt hinaus-. Im Tafel. Fliegender Wurfthändler fzu einem Nachtpassanten): »Heiße Wiener . ..?-« Passant (angeheitert): »Seht ange nehm, ich heiße Krause.« Bewohner-irrt Braut (zuni Burschen, der ein Bon quet überbringt): »Na, der Herr Leut nant wird nicht blos mir so ein herr liches Bepiquet geschickt haben? . Sie werden wohl wo anders hin auch schon ein’s getragen haben?« Bursche: »Nee, Freilein —- heute nich57!« Abstinenzprspaqanda an der Watettant. Jochem »Sühfte, Karl, ich drint nu keen Altahol un bün dor tweeunachzig Johr bi worden« Kerl: »Wat iödn dat? ich drink alle Dag min Köän (Kiimel) un bün ok all achtunsiibsig west!« Jochen:-,, at seg tei; hadst du keen drunten, wierst du ok all tweeunach z:g.« z Wu Tamc szum umringen-Um Dienstmäd cbctHJ »Licbscj;nftrn FUka hri mir nicht, Annal« Anna: »Bei mir mtm nicht, Madame-P M —- WW »Sage uml, wir ist dir Heftm neulich die Kneipercj bekommen ?« »Mir sehr gut, aber meine Frau ist ganz heiser-l« V·«J".:.«-.;xx -V « I »Wirkt auch auf Sie tm- Frühling so stark, Rennenan »Gewiß, man merkt, daß man ein nencgswftüm nicht mehr einbohko kann-« M THIS metcnfrau fvom Landeh .,Saq’n Es amob Frau Seh-klär, mic- isJ denn das lncr in der Stadt, weint nmn bei eint-r stitikzslcich aus oder nur bei dummst um«-« —---.—« III « « " »Bitte, Madam, hier ist das gewünschte Thu«1nmnci(s1«." ,,:«li«lJ, mein Herr. Sie mischuldigmh wic- tmm ich dassele regeln, der Arzt meinte, auf 90 Grad?« »Man-n welcher Verdienste M chm der alte Professor Gehemmt gewendan »Dri- ist ihm eben selbst ein Geheim niß.« Miliräkiichcs· Hauptmann: »Diese Ladebewegung muß so scharf ausgeführt werden« daß einem der Helm hinten ’runterfliegt. Wenn er aber einem ’runtetfliegt, den spetr’ ich drei Tage ins Loch.«