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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 12, 1912)
eE in Esslmarder Roman von Egbert Carl-sen (14.Forrsetzung.) M. Wie derEdelmarder seineFreiheitbeuuiL Der junge Eduard war nicht wenig Qberraschn als er in dem Berliner Gusthaus dritten Ranges, in welchem er auf Martens’ Anordnung bis zum Empfang weiterer Befehle Wohnung Fenommen hatte, plötzlich-seinem Herrn en eigener Person sich gegenüber sah. Ader noch höher stieg feine Ueber raschung, als ihm dieser mitteilte, daß er fest die längste Zeit sein Herr ge wesen sei unsd daß er ihn der Obhut eines anderen Mannes übergeben werde, welcher versprochen habe, fiir seine weitere Ausbildung Sorge zu tragen. Wir dürfen auch zur Ehre des jungen Eduarv hinzusehen, daß ihn diese Eröffnung innig betrübte. Ohne Kenntnis der wahren Sachlage laubte er Herrn v. Mariens zum tief kl Danke verpflichtet zu sein« welcher aus einem zerlunipten Bettelbuben zu einem hertschaftlichen Diener ge macht hatt-e, und empfand daher eine warme Zuneigung zu seinem der Iteintiichen Wohltaten Jn herzlichen, Denn auch ungehobelten Worten gab er beim Abschied diesen Gefühlen Aus druck, während Mariens diese Don kesdersicherungen mit einer gewissen Mhlen Reserve aufnahm und Eduard ermahnte. seine Ertenntlichteit dadurch zu beweisen, daß er auch seinem neuen Herrn mit Aufmerksamkeit und Treue diene. Wie verabredet übergab Mariens - dem Doktor Adam mit dem Knaben selbst auch die aus ihn bezüglichen Ur kunden und ebenso piinttlich tnm Adam seinen Verpflichtungen nach. Einen Teil des erhaltenen baaren Geldes verwendete Erich sofort zum Irrtan eines eleganten Reitpferdes, M zum Engagement eines anderen Dieners welcher mit Pferden umzu Fehen wußte und beauftragt wurde, den Transport des neuerworbenen Tieres nach Oftburg zu überwachen-— such einen bekannten Güterinaller suchte Mariens aus. Es war aller dings zunächst nur ein Vorwand ge wesen« wenn er in Ostburg davon ge sprochen hatte. sich in der dortigen Ge kend anzuiausen· Auch jetzt war es hin damit nicht Ernst, aber er hielt es siir angezeigt, des Scheines wegen die Sache nun etwas eisriger zu be treiben und sich in der Tat einmal das eine oder ansdere Gut anzusehen. Da her ließ er sich von dem Matler einige Iertänsliche Güter nennen und beans tragte ihn, wegen einer Herrschaft Horyniec, welche dicht bei Wolno lie gefn sollte, Unterhandlungen anzuhä p M. Jn einer sehr behaglichen Stint mnng kehrte Mariens sodann nach Ost-ban zurück. Er durfte sich geste hen, sich lange nicht in einer so ange nehmen Situation befunden zu haben. Nicht nur war er von Schulden frei, Gütern auch imDesin einer nicht un rächtlichen bauten Summe, denn außer dem Rest der soeben don Adam erhaltenen zweitausend Taler besaß er ja auch noch die viertausend Taler, welche er Marie Wrsti wieder abge nommen und deren sogenannte Ver Wenig er in seinem Kontratte mit , tor Adam dein zukünftigen Erb herrn aus Wolno zugeschoken hatte. Für die nächsten Monate war daher ausgiebig gesorgt, bis dahin mußte Ihr-virus ein Plan sur Ausführung erbracht sein. welchen Erich mit sich nnitrug. seit er zuerst-einen·Bl«i.ck in das Berhaltmg der Pleitzenoachi schen Ehegatten geworien und die Ge fähle entdeckt halte, welche Thaddäus v. Garolin für Frau v. Pleißenbach hegte. Seitdem hatte er aug den Cha rakteren dieser drei Menschen sein eif tigstes Studium gemacht und obgleich ej ihm nicht gelungen war, in Gara lin’z edler Natur den Funten reiner. schwärmerischer Verehrung zur hellen Flamme brennender Leidenschaft an zufachen, glaubte er sich dennoch das Gelingen seines Planes versprechen zu können eines Planes, welcher ihm endlich die lang ersehnte, brillante und sest gesicherte Position im Leben geben sollte, wenn er auch anderen Menschen zum größten Verderben gereichen mußte. Auch Wandcke liebliches Bild trat oft vor die Augen. Nicht als ob er ihre leidenschaftliche aniaung er wiedert hätte, aber es wirkte so erhei iernd ans ihn und schmeichelte so wohl tuend seiner Eitelkeit, dasz er die erste Liebe dieses schönen nnd willensstar ten Mädchens war. Für ihn war sie nur eine Blume am Wege, aber wa rum sollte erim Borsiberaehen diese liebliche Blume nicht pflücken. welche ihret- so«unverhofst ihre prächtiaen Blü tentelche Zssnete nnd ihm so berau scheud ihren holden Dust entgeaen sandte. wie er früher andere gepflückt hatte, qepsiüst und « ----— vergesse-il Unter solchen Gedanken erretchte er Osthnrg nnd-schon am nächsten Tage W et seine Schritte dem Meißen Mches hause zu. Obgleich Dann Inab- seride Sesanasnsterricht bei zi. k M hatt-. Net- sie ihn dem-es to klett M treten nnd tm- ihm "heinenisdoll Berschwundener!« ries ste. «Wohin waren Sie uns denn nur« so plöglich entfloheni Wie viel Kombi nationen hief schon iiber das' iei den sweel und die Dauer Jhrer eise ge rnacht sind das läßt sich gar nicht er zählen R’est- ce- pas Garolin i« Garalin beeilt-e sich, seine Zustim mung auszusprechen, während Mar tens mit einer verbindlichen Verbeu gung sagte: »Ein solches Interesse an meinem Verschwind-en läßt mich 1a bei grabe hoffen, dasz ich vermißt worden in « reilich hat man Sie dermißt.« artens küßte Frau o. Vleiszenbach die Hand. »Ein sreundlicheeer Ent psang tonnte rnir hier nicht bereitet werden, als die Versicherung, von Ih nen gnädigste Frau, vermißt zu sein« Der Blick, von welchem diese Worte begleitet waren, mußte wohl ein ganz eigentümlicher sein, denn Dorne Geor gine errötete leicht und schlug ver wirrt die Augen nieder, indem fee sagte: »Von mir vermißt, wie von Anderen auch. Ostburg ist eben klein, sehr klein, man sieht sich gegenseitig in den KochtopL Und wenn ich heute ei nen neuen hut aus Paris ausse e so spricht morgen noch die ganze Stadt darüber — n ’-esi ke- dar-? Und nun bö ren Sie, was Alles man als Grund sitt Jhre Abreise angegeben hat.« Frau v. Pleißenbach sehte sich mit wiedergewonnener Unbefangenheit und begann an den Fingern herzuziihlem «Also erstens sagte man, Sie seien ein welsischer Entissiir ein Agent des Kö nigs Georg oder so etwas hätten hier mit den Polen anlniipsen wollen, aber plötzlich verschwinden müssen, weil die Polizei Ihnen ans die Spur getorns neen Sei " Martens lachte laut aus. »Das isi kostbar. Wer hat denn das lolpori tiert?« »Unsere gute Professorin Hänsiui welcher es argend Jemand ausgebau den haben ß Sie lann es Ihnen nicht vergeben, daß Sie einige Male geistreicher sein wollten als sie selbst, und war daher überglücklich mit die» sent Gerücht Jhnen etwas anhängen zu feiern-n « »Ich Armer,« ries Mariens, »du habe ich mir unbewußt eine neue Fein din erworben. Und nun Nuniero zwei, gnädige Frau?« «Zweitens,« erwiederte Frau v. Pleißenbach. «sollten Sie nach Berlin gereist sein, unt dort mit dem Fürsten Rubiwill den Kauf der Herrschaft Wes-in abzuschließen.« artens war schon im Begriff, die ser Lesart insofern zuzusti·inrnen, dasz er allerdings mit dem Fürsten über Prahin verhandelt habe, an einen Ab schluß aber noch nicht so bald zu den ten sei, als Garolin einsielx« »Das konnte aber auch nicht möglich sein, denn Rubiwill denlt gar nicht daran, Pratzin zu verlausen»zusiillig war der Fürst während Ihrer Abwesenheit hier und sehr verwundert, zu hören, daß er in Unterhandlungen wegen seines Lieb -lingssttzes stände." Matten-Z biß sich aus die Lippen, seinst sonst so gutes Gedächtnis mußte ihn getäuscht haben, als er an jenem Abend Birzowsli gegenüber den Na men Vratzin genannt hatte, er glaubte ganz sicher gewesen zu sein, daß das Gut zum Verlauf stände« Kopfschük telnd fragte er jeht: .Wer hat denn das Märchen ausgeoracht?« . »Ihr Freund Birzowsli,« lachte Frau v. Pleißenbach »seit vorgestern Lientenant in unserem Reg-irnent.« »Birzowsli?« wiederholte Mariens verwundert. »Ah ——- jest besinne ich mich,« suhr er dann. wie von einer plötzlichen Erinnerung erfaßt, sort, am Abend meiner Abreise tras ich zufällig Birzowski auf der Straße und er zählte ihm, ich stiinde inr Begrisse we isen eines Gutslauss nach Berlin zu reisen, aber die Namen Rubiwill und Prahin habe ich gar nicht in den Mund genommen, konnte sie auch gar nicht nennen, da ich wußte, daß der Fürst Prahin niemals hergeben würde. Da argusirzowiti mich salsch verstanden ,,Altv Sie weiten wirklich wegen ei nes Gutstauis in Berlin: fragte Dame Georgine. »Gewiß. gnädige Frau. Zunächst habe ich freilich noch kein Gut getauft sondern mir nur ein Pferd mitge bracht.« »Dann ist es mit Numero drei un serer Vermutung-en also auch nichts.' »Und wie lautet Numero drei?« »Sie hätten sich aus Berlin ein( Frau holen wollen« Dame Georgia-· streifte bei den Worten Mariens Ge sicht mit einem schnellen, forschender Blick. Mariens lächelte und verstant es sehr gut, vielem Lächeln einen ge wissen resignirt-schmerzlichen Ausdrnd leis-mischen indem er sagte: »Di( das meinten, haben wohl am weitester vardeigesekossem Niemals habe iel weniger daran gedacht, eine Frau zu nehmt-, als jeyt.« Jtum der Gedanke laq nicht sc fern,« meinte Frau v. Pleihendach »Si- tvxplleu lieh ein Gut taufen, eix -heint reden-Miit ei doch nui geriet . daß mn auch davon spricht I Ile- W eis- FM sehnt-m weß .Dktn kann ich nicht widersprechen. Wer nur die äußeren Verhältnisse in’t Auge faßt, wird es allerdings sehr na tiirlch finden, daß ich rnich gerade jest nach einer Frau umsehe. Wer aber einen Blick in mein Jnneres tun tönnte, müßte wohl ein anderes Urteil sällen." f »Das heißt,« sagte Dame Georgine, indem sie aufmerksam die Spisen ih res Taschentnches betrachtete, »er witt de soviel Pläne zur Bewirtschastung Jbres künftigen Gute-, soviel geist reiche Reslexionen iiber die Probleme der Kunst, soviel großarti e Jdeen der Politik und Volkswirtschaft vorfinden, sdaß kein Platz mehr da wäre siir eine Repräsentantin des schwachen Ge schlechtes.« »Es gestillt Ihnen, an mir Ihren Spott zu üben, gnädigste Frau, und ich bin glücklich. wenn ich anen zum Gegenstand desselben dienen kann. Nein — von alledem, was Sie aus ählern würde man sehr wenig in mir sindem dagegen wiirde man finden, daß alle diese Gedanlen durch disk lieblichste Re präsentantin des schönen Geschlechtes verdrängt sind." »Nun --—- also,'« lächelte Frau v. Pleißenbach, indem wiederum ihr Blick schnell und forschend Mariens Gesicht streiste. »Und wenn der Beobachter ferner erkenn-en würde,' fuhr Erich fort, »wer diese Repräsentantin ist und daß sie nicht die Meine werden kann, werden dari. dann würde er begreifen· warum mir der Gedanke an eine heirat jehi serner liegt als je." »Das klingt in wie eine unglückliche Liebe,« sliisterte Georgine, indem sie errötend die Bäiten einer neben ihr ste henden Azalee betrachtete. Dann sprang sie wie erleichtert aus als ein sporenklirrender Schritt im Nebenzini: mer laut wurde und ries: .Dai ist mein Mann.« »Guten Tag, lieber Max-,a eilte sie? ihrem Gatten entgegen, »Du wirst Dieb-treuen. Deinen Freund, Herrn v. Marien-, wiederzusehen West-ce pas? Derselbe ist von seiner Reise zu riickgekehri.« -.-- · · os i— chllimskkk V. Ptekskllvnllp III-tu m der Tat iiber das Wiedersehen rnit Martens sehr erfreut zu sein, denn er begrüßte denselben mit ostensibker herzlich-kein während er siir Garokin wiederum nur das bekannte steise Kapsniekensbattr. Wünichte er den jungen Musiker darnit zu verscheuchen, so gelang tian das, denn Garvlin nahm bald nach seinem Erscheinen ei nen sehr kurzen und rerernoniellen Ab schied. « Die drei Zurückgebliebenen nahmen Plag, aber kaum war die Unterhal tung wieder in Gang gekommen, aks der Diener Frau Protessorin Hönsrus anmeldete. Georgine sah sragend zu Mariens biniiber. .Jch mache mich aus dem Staube,« lächelte dieser und zum Lieutenant gewandt subr er sort: »Ich wollte Dich so wie so bitten, tie ber Weißenbach, mir über einige Punkte Ausschluß u geben« Ich habe rnir da mehrere xeagen notiert --— wallen wir vielleicht in Dein Zimmer hinübergeben?« Meißenbach stand bereitwilli aus« während Dame Georgine Fragte: »Ah-den Sie uns nicht nachher das Vergnügen« an unserem seugalen Mit tagessen teilzunehmen, ganz a la sor turts du VOLK F »Ich bin entzückt iiber diese Erlaub nis,« erwiederte Mariens mit einer derbindlichen Verbeugung und ver schwand init dem hausherrn hinter der illortiere des Salons. « - — Jm Zimmer des Leyieren zog er sein Notizbuch heraus und indem er darin blätterte, sagte er: »Es ist mir unbegreiflich, wie mich Birzowsti so hat mißt-erstehen tönnen. Erzählt der Mensch da in ganz Ostburg herum, ich wollte Rubiwill sein Pratzin adtnu sen, während doch Jedermann weiß, daß der Fürst niemals das Gut her geben wird.« »Das weiß allerdings Jeder,« ent gegnete Pleißenbach «deshalb- wird aber auch Jeder als selbstverständlich angenommen haben, daß die Sache aus einem Mißverständnis beruht.« Mariens zuckte die Achseln. »Wer weiß? Ich bin hier fremd und der Eine oder Andere, welcher mir nicht wohl will, wird dies jetzt als Beweis »ansiihren, wie weni Glauben meine Angaben verdienten. »Das denke ich nicht. Und sollte wirtlich Jemand dies Urteil ausspre chen, so muß ihn die Zukunst bald ge nug Lügen strafen. Wie weit bist Du denn jekt mit Deinem Same-usw «Jch hebe mir Vetschiedenes ange sehen, war deshalb auch in Berlin, um persönlich mit- einem Maller Rück - sorache zu nehmen. Kennst Du die s herrichait Horyniec?' »Gewiß. Sie liegt nicht weit von Wolno. Wir waren einige Male zur Jagd der-« - «,.Aus die hat mich der Mauer-»aus » mertsani gemacht und wollte ich Dies . daher bitten, seine Angaben mir zu .- fhie-richtigen oder je nachdem zu bestä - gen.' · »Er-weit ich dgiet Its-Erde bin r I « sit-den ten s W teete wieder in seine-I Is. - sNotizbuch und begann dann einige Fragen über Doryniec zu stellen, wel che herrschaft then der Berliner Mi termatler genannt hatte. Meißen bach’s mehr oder weniger genaue Ant worten schien er sich nett grosse-n Jn teresse zu notieken. Dann tlappte er seine Schreibtafet zu und indem er dieselbe in die Rocktische steckte. fragt er: »Und wie hast Du die Zeit iiber gelebt. lieber Freunds Hast Du Dir die Grillen rnit Garolin «gliicklich aus dem Kopf geschlagen?« »Ach, wären ei doch nur Grillen!« seuste Pleißenbachz indem er ver drieålich die Enden seines blonden Schnurrbiirtchens drehte ,.Haft Du neue Entdeckungen ge macht?« »Das Benehmen Beider gefällt mir durchaus nicht.'· »Auch das Deiner Frau nicht?« ·Nein. Neulich bemerkte ich ihr ich tönnte ei nicht qanz paisend sin den, daß sie diesen volnischen Muse-. tanten immer einsach Garolin nenne. Das iei eine Art von Jntitnitiit mit einem Menschen seines SchlageL wel che mir nicht angenehm wäre." »Und was erwiederte die Gattin darauf?« . »3uniichst Jvar sie betrosien, dann brach sie in ein Lachen aus« dein ich deutlich nahst-te daß ej erzwungen war, und sagte. sie fände mich to misch« »Don-us gab es natürlich eine Seene?« »Es würde eine gegeben haben wenn ich nicht Selbitiiberwindung ge nug besessen hätte, mich mit einein tiihlen Achselzucken zu entfernen« »Das ist aller Anerkennung wert. Jst denn Deine Frau Deinem Wun sche nachgetonuneni Wenn ich mich nicht täusche, nannte sie ihn vorhin wieder ganz samiliär iurzweg Gara lin.« »Ja. sie spielt fest den Irotztopn als oh sie mir zeigen wollte wie wert ihr dieser polnische Musikant sei. Muß mir das nicht verdächtig sein? Und ebenso Garolin’s Benehmm!« »Nun, wie benimmt sich denn der Musikant?« -. »Er weicht mir aus« soviel er lann. Jst es Dir vorhin nicht auch ausge fallen, daß er gleich nach meinem Er scheinen ausbrach? Das böse Gewissen steht ihm aus der Stirn geschrieben« Es wäre nun wohl nicht schwer ge wesen. eben bei dieser Gelegenheit Pleißenbach zu überzeugen, wie na tlirlich es sei, daß der junge Pole, an dauernd schlecht von ihm behandelt, nun auch seinerseits sich von ihm zu rüetzog und serner dem Lieutenant klar zu machen, wie gerade das ge ringe Gewicht, welches Georgine auf die Bestreitung ihresf Gatten wegen der angeblich zu sarniliaren Anrede gelegt hatte, die vollständige Harmlosigteit ihres Verlehri mit Garoltn bewies — — aber eine solche Einsicht herbeizu führen, lag durchaus nicht in Mar ten5’ Intentionen. Jnr Gegenteil suchte er das Feuer noch msglichst zu schiiren, indem er sagte: «Allerdings ist mir Garolin’z pliislicher Ausbrnch vorhin ausgesallen. Sm, hm, er weicht Dir also aus. Vielleicht hat Deine Frau ihm wieder erzählt, was Du iiber ihn gesagt hast-« Pleißenbach sprang aus. »Das wäre! Wenn sie ihm iiber meine Ge svröche mit ihr tonserierte· Ader Du hast Recht -— so wird es sein. Dieser Musikant siihlt sich durch meine Be merlung beleidigt und besitzt Frechheit genug, mir das -in meinem eigenen hause zu zeigen.« »Man dient steck Dich doch nicht so Lus. es ist ja von mir nur eine Ver moving »Nein! Für mich ist es leine Ver mutung. iiir mich ist es Gewißheit«. rief Pleiszenbach »Der Pole mus rnir aus dem Hause, ich will diesen Verkehr nicht mehr dulden!« »Mir leinen Etlat, bester Ireund«. bat Mariens-. »Du darfst nicht die herrschast iiber Dich verlieren, sonst ist Alles verloren-. Ruhe, Kaltbliitig leit, das ist die hauptsache.« Mariens wußte nur zu gut, dak es sast immer Oel in’ö Feuer gießen heißt, wenn man einem ausgeregten Menschen so recht gelassen .Ruhe« anriii. So ging ei auch jetzt. »Du kannst gut Ruhe predigen« schrie Weißenbach, wild im immer aus und nieder rennend, »i abe1 tann nicht ruhig sein, wenn meir sagzei Lebensglück aus dem Spiel( e t.« « «Du gehst zu weit, lieber Freund« wandte Mariens ein, aber der Lim tenant unterbrach ihn: »Nein, itl gehe nicht zu weit, Georgine ist dal Glück meines Lebens ——--« »Und gerade deshalb sollst Du ei Dir zu erhalten suchenT siel Martenl ein, toelcher zu iirchten begann, das die so sorgsam vorbereitete Mine zi seith bersten möchte. »Es Find ja nm noch wenige Unterricht-stunden, wel che Garolin Deiner Frau u gebet hat; das hat er mir sele neulia und zwar, tote ich nicht lett nen kann mit großem Bedauern erz htt. Dei - Kurs-es las also rnh zu Ende gehen ist derselbe aber sbse ausen, dann er Nest du vix-er Fra- gelosen, abe bestimmt. Garolin sei Dir antipa thisch und Du wünschest daher, daß sie teinen neuen Kursutt bei ihm be ginnen möchte. Wenn Du ihn aus diese Weise als Lehrer entfernt haft, so wde er zartfiihlend genug sein auch all Betannter Dein Haus nicht wieder zu besuchen. und sollte das wider Ermatten nicht der Fall sein, so kannst Du es mir überlassen, ihn mit einigen schonenden Worten aus das Unpassende seines Benehmens ausmertsam zu machen·« Pleißenbach faßte einen der schwe ren Renaissanceftiihle mit den hohen geschnitzten Lehnen und stieß das gewichtige Möbel so triistig aus den Boden, daß das ganze Zimmer er dröhnte und zitterte. »Es ist um ra send zu werden«, rief er. Aber ich will versuchen. nach eine Zeit lang an mich zu halten« ob es mir freilich ge lingt, kann ich nicht versprechen. Das Biut beginnt mir in den Adern zu tochen, jedesmal, wenn ich den Men schen nur sehe. - Und wenn ich von hanc fort bin, wenn mich der Dienst in seinen eisernen Fesseln hätt, lange, lange Stunden hindurch, Stunden. die Gatolin ganz genau tennt, dann befchwört meine Phantasie Bilder herauf, daß ich meine, das Herz müß te mir zerspringen oor Zorn und vor quälender Sorge.' »Es handelt sich ja nur noch um wenige Wochen«. meinte Mariens. »Wenn es Dich aber beruhigt, bin ich gern bereit, während dieser Zeit hiiu figer nach Deiner Frau zu sehen. Es wird sich schon ein Vorn-and sinden, um ihr und Anderen meine vermehr ten Besuche nicht aufsallend erscheinen zu lassen.« Der Diener trat ein und meldete den herren daß die Suvpe serviert sei. Pleißenbach saszte Mariens Arm »So wollen wir es machen« , flüsterte er ihm zu. »Das ist ein gu ter Gedante! Du bist doch mein bester und zuverlässigster Freund.' Er führte seinen freund in·e Speisezimmer, aber er d ieb während des Diners einsitbig und zerstreut. Welch ein Unterschied zwischen ihm und Mariens, welcher so unterhaltend war, so- wiyig und geistreich wie nur je. Den Abstand mußte Jeder be merlen und auch Dame Georgine be-, merkte ihn, und dann stahl sich zwi schen all« dern Lachen und Plaudern hindurch wohl ein leiser Seufzer über ihre Lippen. Guts-Wo Matt Die Ver-. Staaten - Regierung sucht eine bedeutende Erweiterung der Ka nal - Zone in Panaina zu erwerben unter dein zweiten Artitel des Vertra ges von IM. welchem zufolge die Re vudlil von Panama an die Ver. Staa ten die Zehnrneilen - Zonen abtrai fiir Kanalzweete und sich zugleich bereit erklärte, auch alles an diese Zone an ftoßende Land freizugebem Welch-es sirti später als notwendig fiir Bau, Er haltung, Betrieb, Santerung und Be fchiihung des Kanals als nötig erwei fen sollte. Damals tonnte man noch nicht ermessen, wie viel Land eventuell fiir die Kanatzwecte deniitigt fein witt de. aber schon bei Vollendung der Plä ne ließ sich ersehen-, daß der Abfluß des Gatun - Sees und feiner Zufliiffe sich iiber die Zehnmeilengrenze hinaus erstrecken würde. Der Präsident von Panarna hat bereits ditrch öffentliche Protlaination belannt gemacht, daß seine Regierung teine Juriddittion iiber das mehr als 70 Quadratrneilen umfassende Areal beansprucht, welches von den überfließenden Gewiissern des Gatun - Sees und der Flüsse Trinis dad, Chagres und Gatun bedeckt wird. Tas ganze, der Ueberflutung ausge fedte Gebiet wird jetzt entoöllert. Poli zer der Ver. Staaten patrouilliert die Gegend und ehe das Land iiberflutet wird, werden mehr als 300 höufer von Eingeborenen entfernt oder demo tiert werden. Der Vertrag enthält auch die Stipulation. daß alles fiir Hilfks - Kaniile oder-andere Zwecke am Aanal beniitigte Land in den Besitz der Ver. Staaten übergehen foll, und es wird aller Wahrscheinlichteit nach ein bedeutend größeres Areal zu der Ra nal-Zone gerechnet werden, als ur sprünglich angenommen worden trat. Obw Sein Standpunkt Arzh »Nun, wie stellen Sie sich . zum Alte-hat« err heber?« beben »Da itell’ ich rni überhaupt nöt. da fes ich mihalt d2izua!« Its-te ein Teile. «Wie«xinich in meinen zwei Fuß friert! Und da inqu man noch froh sein, daß rna ta Tausendfiileer ift!' Dei vor-ebner Dienen Diener (verächtlich): »Viertaufend Mart Schulden hat mein neuer Herr, wie er sagt. und das will ’n Baron fein . . . soviel half ich ja beinahe!« II Witt ( ueinem Kadetten): »Nein, mein Hen, das Lmnr äu du Envvc ist auf feinen kalt nu- vek Küche mit hereingcsommmz es tum- over vcn Ihn-w Schnur-wart hetstammenA Rudern »Es-»so — na: Schwamm brüderl« L q--« Jst-ten ·Dö; set-IF cis no gar nix; a ber morgen in »der Froh töuna met qui sistriU aufs steif kli net: -OUI laßenSe then sertkamln.' - eemam was sollen wi: Ihnen Ihren schönen uhuee do