IsIJHkkzkiuinWE Ein ganz alte Geschichte von Kolornan Mitzath -Jn derselben Minute, in der die schöne Elisabeth Gründlath den Ber lohungöring vom Finger gestreift und dem Bräutigam, Johann Got hard, zurückgeschictt hatte, war die Turmuhr stehen geblieben. Aus diese Uhr aber, die Gottes Finger ausge halten und die teine Kunst wieder in Gang zu bringen vermochte, waren die Bürger von Rosenau ebenso stolz, wie aus den tadellosen Ruf ihrer schönen und tugendhasten Töchter. --— Nun war rnit einem Schlag bei des dahin, denn es war eine uner hörte, himmelschreiende Sünde, einem Mann, wie Johann Gothard, die Treue zu brechen. Was aber die Turmuhr anlangt, so war sie einzig in ihrer Art und so weltberühmt, daß Meister Albert Turibius eigens aus der Schweiz nach Rotenau gereist war, um das geheimnisvolle Wunderwert zu stu dieren. Der Magistrat wollte dem Fremdling keinen Einblick in das Wert gestatten, bis der weiseste der Senatoren feine Stimme erhob: »Lasset den fremden Meister nur gewähren; er wird aus dem Werk nicht tlug werden und wir werden unser Geheimnis bewahren, ohne un: höflich uno ungastsreundlich gewesen zu iein.« So war es denn auch; Meister Turibius studierte eine Woche lang« das Ineinandergreifen der Räder und Walzen, ohne am letzten Tage rsxhr zu wissen, als am ersten. Nur Einer hätte ihm das Geheimnis ver raten können: der Meister, »der das Wert geschaffen, der alte Martin Sontazah der aber war stumm. Man schrieb das Jahr 1631, die Taschenuhren waren damals-bei den Großen des Reiches schon verbreitet und sie wurden aus weiter Ferne nach Rosenau gesendet, um nach der unfehlbaren Turmuhr gerichtet zu werden. , Der Hahn des Uhrwerts, der bis her mit lautem Krähen den Rosen auoen die ungeduldig herbeigesehnte Mittagsstunde verkündet hatte. war seit jener Schicksalsstunde verstummt. Und das sollte man sich eines wankt rniitiaen Mädchens wegen gefallen lassen? Die Sache tam denn auch vor das Gericht. Ziehen Psarrer waren aus den nächsten Gemeinden berufen worden, um das Urteil zu fällen. Pfarrer Fabriczi nlo Aeltextzer war der Gerichtsvrösident, der ünaste, Paul Sontaah, war Notar. Die sieben Pfarrer «mit den vom Halse herabhängenden weißen Streifen sahen aus wie sieben Arzneislaschen. Ganz aebeuat und gebrochen er schien der Klager, der saewesene Bräutigam, stolz erhabenen Hauptes hintre-gen die Angeklagte, tfiisabeth Gründlath Ein weißes Kleid um schloß in schweren Falten die schlanke Gestalt. Jnr dunkeln Haar trug sie drei Rosen von blutroter Farbe, der Farbe des Grolleg, der Unversöhn lichteit. Die kirchlichen Richter versuchten es erst, durch ··tlicheg Zureden, die Braut zur Einlosung ihrer- Verspre chens zu bewegen. doch war sie uner bittlich. Dann solaten Antlaae und Verteidigung der ttlnwältr. und sowohl die Anaetlaate wie auch der Klager mußten den Gerichtgsaal ver lassen, bis das Urteil neiällt wurde Zum Schlusse erhob sich der Prä sident und sprach: ! »Ich beantrage, daß die Ilngetlagte zu folgender Strafe sur ihren Wort bruch derurteilt werde: Sieben Jahre lana drei sie keinem Manne zum Traualtare folgen und an teiner Tanziinterlsaltrlng, teinerlei Lustbar teit teilnehmen« »Wir wollen mit Ja und Nein ab stimmen!« rieien die Richter. »Nein« ordeutet die Freisprechung.« Der Notar Paul Sontagh oerlas die Namen und fügte sedem das Ver ditt hinzu. ,,Hochtviirden Peter Sa ligius«s« ,,Ja.« Samuel ilrsinh?« »Nein.« s« »Johann Vitorist« »Nein.« » Jn diesem Augenblick schrieb Paul2 o. Migtolczh, der Verteidiger Elisa beths, einige Worte aus einen Zettel, den er heimlich dem Notar zuschob.» Doch dieser steckte den Zettel in die Tasche, ohne sich unterbrechen zu’ lassen. »Paul Bisztricky?« »Ja.« »Karl Rerucsan?« »Nein." Er- ioaren also zwei Jagegen drei Nein abgegeben worden und nun sehlten nur noch zwei Stimmen, die des Präsidenten und des Notars· Paul islolczy winkte Paul Son tsgh, er möge doch endlich den Zettel lesen, ehe er sein Votum abgebe, doch ließ sich der Notar nicht beirren. Er schrieb sein entscheidendes verhäng mißvolles Ja. So ward denn das grausarne Ur teil besiegelt, das die Rosenauer Chro nit noch heute verzeichnet. — Jetzt erst og Sontagh den Zettel aus der asche. Er enthielt die folgenden Worte: »Elisabeth Grünblath hat ihr Verlöbnis mit Johann Gothard ge lsst, weil sie Euer Hochwürden liebt.« . Der Gerichtssaal begann vor Son taghs Augen zu schwanken. »O ichs sei-blendend Unglückseligerl Waruin habe ich das Verdammungsurteil wi der mich setbst heraufbefchtvoren!« »Nun also, Herr Notar, lonzipieren Sie das Strafurteil!" rief der Prä sident. Mit zitternder Hand ergriff Sontagh die Feder und schrieb das vernichtende Urteil nieder. « Der Kläger und die Angeklagte wurden nun in den Gerichtssaal gerufen, da mit ihnen das Urteil verkündet werde. «,,Jch erkläre mich mit dem Verdikt des hohen Gerichtshoses einverstan den«, sprach der Klager, indem er in rachsüchtigem Triumph die Verurteilte betrachtete. - -- Jn den sieben Jahren der Dürre mußte ja diese stolze Rose, die jetzt in voller Blüte prangte, lsängsst verweilt und verschmachtet ein. Elisabeth neigte nur stumm und stolz das Haupt und verließ an der Seite ihres Anwaltes den Gerichts saal. Paul Sontagh folgte ihr, um ihr, 1sein Beileio auszudrücken und Mut zuzusprechen. »Sie müssen ge gen das allzu harte Urteil appellie ren«, sagte er. »Das Appellieren wäre uns erspart geblieben«, sagte der Anwalt erbittert, »wenn Sie nicht mit Ihrem Votum die Sache verdorben hätten!« »Ist es möglich, Sie haben gegen mich gestimmt?« fragte Elisabeth er bleichend. Der junge Pfarrer er tötete »Ich kann es nicht leugnen, ich habe in nnbegreiflicher Verblen dung gegen Sie gestimmt, aber ich gebe Ihnen hiermit mein heiligesl Ehrenwort, daß ich nicht ruhen noch rasten will, bis ich meinen Fehler gutgemacht hab-. bis das grausame Urtheil annulliert wird!« Paul Sontagh hielt Wort; er gönnte sich keine Rtxhg er ging von Tiir zu Tür, bis m den Audienz saal des Palatins, ja in den Tron saal des Kaisers, und als er nirgends Gehör sand, verfiel er in eine so trost lose Melancholie, daß sie endlich auch dem taubstummen Meister Mar tin Sontagh, dem Vater Pauls, aus fallen mußte. Er schrieb aus ein Töselchen die Frage, was denn dem Sohne sehle, und als dieser ihm die Wahrheit bekannte, antwortete er mit eiliger Hand: »Sei getrost, mein lieber Sohn, ich werde Dir helsenl'« Der alte Meister arbeitete schon seit Tagen im Turm oben, denn er hatte den Mitbiirgern sein Wort gegeben, daß am nächsten Sonntag der ver stummte Hahn die Mittagsstunde durch lautes Krähen vertiinden sollte.- Die Rosenauer tonnten den Tag taum er warten, und als Sonntag Mittags der Hahn mit lautem Kriihen die zwölste Stunde verkündete, da ertönte der Juäietrust »Es lebe unser großer Meister, Martin Sontagh!« Die Freude währte aber nicht l.1nge, denn die Turmuhr ging wohl, aber sie eilte mit rasender Geschwindig teit. Der Hahn, der sonst nur in der Mittagsstunde erschienen wars ließ nun zu jeder Stunde sein lautes Kriihen ertönen, der Stundenieiger legte in sechzig Minuten zwölf Stun den zuriick und der Elllinutenzeiger ga loppierte. Die drei angesehensten Se natoren des Magistratg wurden zu dem Meister entsendet, um ihn auszu sordern, die Uhr zur Vernunft zu bringen. Der Meister schrieb auf seine Tasel die Antwort: »Unsere Turmuhr ist die Normals uhr des Lande«-· »Die Zeit wird nach der Rosenauer Uhr gerechnet. Ihr habt die Braut meines Sohnes zu siebenjiihriger Straszeit verurteiltz die Uhr wird also die sieben Jahre in ei nein Monat zuriictlegen!« »Ihr wollt also die Uhr nicht repa rierenk« fragten die Senatoren. »Reine5fall«5 friilier«, schrieb Son tag, »als bis sie das Ende der Straf zeit verliindet haben tVird!« s Die Zenatoren steckten beratend die’ grauen Kopfe zufammen. »Wir wer-l den den fo lange behüteten Ruhm, diei Normnluhr zu besitzen, verlieren, wenn 2 wir dein alten Querlopf nicht nach geben«, entschieden sie zuletzt. Die Sen.1toren versprochen also,i die Strafe der Eliiabeth Gründlaths werde in einem Monat als verbüßt erklärt werden, wenn der Meister sich verpflichte, die Turmuhr sogleich wiev der in den -richtigen Gang zu dringen. So ward denn einige Wochen spä ter die Hochzeit des jungen Pfarrers Paul Sontagh mit der schönen Miso beth Grünblath gefeiert. ..---—-— Vermesse-eh Ein Englander auf Ceylon, der ein Bad zu nehmen wünschte, bat ei: nen Eingeborenen, ihm eine Stelle zu zeigen, die von Krotodilen frei fei. Der Eingeborene führte ihn an einen Platz nahe der Mündung des Flusses. Dort erfreute sich dann der Engländer am Genusse eines Badea, während ihm sein Führer sehr gespannt zu chaute. Als er wieder herauskom, s ragte et, weshalb an dieser Stelle sich keine Kroiodile aufhielten. »Krotodil fürchtet sich vor Haififch«, antwortete der brave Singhalese. »Seht viel Haisisch hieri« w— Aber Fritschenl Frischem »Ich bin heute im Rech nen zwei rausgetoinrnen, Tante·« Taute: »So, dann bist Du wohl ein kleiner Rechenliinstler. Nun rechne mir doch schnell einmal aus, wie alt ich bin.« Irischem »Ach, so große Zahlen ha ben wir noch nicht gehabt.« » Das Glüdi ohne Mag-sie Novellette von A. K r e h, s ch m e r. Es war ein wundervoller, goldener Sommer. Ein Leuchten blitzte überall da auf wohin die Sonne ihre Strahlen sandte, an den Hängen der Schwarz tvaldberge, auf den Wiesen und in den Ta"nnengipseln. Oben auf der neuen Gartenterrasse des neuen Schlosses in Baden um schmeichelten die Sonnenstrahlen einen dichten Flor tiefrofa Rosen, urid es war, als wehte ihnen zu Gefallen hier oben die Luft leiser und linder und wie ein tiefblnues Himmelszelt schweb te der große weiße Riesenleib eines Luftschiffes so schnell dahin, daß man hätte meinen können. er fahre direkt in die Sonne. « H —— Aug der Tiefe erschollen bei seinem Anblick jubelnde Kinderstimmen und das Hurrah, das sie dem Segler dort oben zulandten tlang wunderbar hell in die frische Luft Es traf auch das Ohr eines jungen Menschenlindes, das in dem Garten der großen Villa auf der anderen Seite des Oostales mit lässiger und mißmutiger Gebärde in einem Liege stuhle lag. Sie richtete den Blick nach oben, blinzelte mit den Augen, weil sie von all dem Ilimmern und Glühen fast geblendet waren, hob dann lang sam die beichattende Hand, um sie im nächsten Augenblick wieder sinten zu lassen, ohne ihre Absicht, das Lust schiss zu entdecken, ausgeführt zu haben. Zugleich breitete sich ein ges sucht gelangiveilter Zug über ihrem ganzen Gesicht aus. »Er schien sagen zu wollen: »Du lieber himmel, wa rum soll ich mich denn anstrengen, um das dumme Ding da oben fliegen zu sehen!« - — Dann sank sie wieder in ihr stilles Brüten. Liselotte von Kramsta lag immer noch unbeweglich und ihr Blick, der über den schönen, gepflegten Rasen schweiste, hinüber iüber Baumwipsel und zierliche lhii«userdiicher, bis an die gegenüberliegenden waldigen höhem aus denen das Gemiiuer des alten Schlosses herauskroch, ihr Blick schau te in eine andere Welt, als die, welche so verlockend in der Sommertlarheit vor ihr lag. Jene Welt schien düster und trau rig. Ab und zu seuszte das Mädchen ties aus« Sie spöttelte über die Liebe. weil sie sie sich nur mit der Maske geldgieriger Bewerber vorstellen lonnte. Sie behauptete, keines Glückes zu be dürfen und verzehrte sich doch Tag und Nacht danach. Sie redete ver ächtlich von ihrem Reichtum und hätte doch das Leben ohne ihn nicht erträg lich aefunden. Sie wünschte sich im mer das Gegenteil von dem, was sie gerade besas-» Mit sich selbst und der Welt unzufrieden, versank sie in bit tere Gedanken. So auch heute. Als sie sich endlich bequemte, aufzustehen, fah man erst. welch schönes junges Ge schöps sie war. Wie eine Königin schritt sie init leichten, schwebenden Tritten über den grünen Rasen. Plötzlich blieb sse wie angewurielt stehen - es tam Leben in ihre Züge. Leise bog· sie den Körper zurück Auge uiid Ohr lauschten scharf. Eie war ani Ende des Parkes angelangt, dort, wo die Straße eine Biegung machte, und iiian von außen einen lBlick auf die Villa und aus-die Berge hatte. - Einige duntle Tannen waren da oben noch stehen geblieben Unter diesen Tannen stand ein junges Paar. In dem Augenblick, als List-satte sie beniertte, beugte sich der Mann zu der Frau herab und küßte sie. Als er den Fion wieder hob, war ein Leuchten in beider Augen. Liselotte sah dieses Leuchten und erbebte. Noch nie hatte sie solche strahlenden Augen gesehen die Menschen ihres Kreises hatten alle müde, matte Au gen, einige stachen auch oder flatterten unruhig und begehrlich, wenn sie einen ansahen. Sie duckte sich tiefer in die Büsche. Unroilltiirlich war ihre Neugierde er wacht. »Sieh nur Hans-C rief da die weibliche Stimme, »wie wunderooll der Blick von hier oben ist nian »sollte gar nicht glauben, daß eg so schön aus der Welt sein kannt« - »Ja«, antwortete er etwas leiser und innerlichey »ich tann mich auch nicht entsinnen, je einen solchen Som mer erlebt zu haben. Aber es ist al lein sür Dich, tleine Frau, daß sich die Welt so heran-geputzt hat. Die Sonne s hat gewisz geahnt, daß Du so lange sast ein Jahr ses mit mir ohne. Murren in der schmugigen tleinens Stadt ausgehauen hast, wo es teines Berge und taum ein paar Bäume giebt!«« »Ach Hans-N sagte sie darauf fast unwillig, »mit Dir ist es doch überall» schön.« «Meinst Du wirklich?« lachte et stolz. »Aber sieh nur« diese Villa dort! Dahin hätte ich sie mir auch gebaut, gerade dem alten Schloß ichng ge genüber» Wie glücklich müssen die Menschen sein« die alle Tage so etwas Schönes zu sehen bekommen. Wie ost gingen wo l unsere vier Zimmer da hinein? ehninali Zwanzigmal?« und abei lachte sie ilhell aus. » Liselotte wagte nicht mehr, sich zu« rühren; blutiibergofsen stand sie da. · «Ja«, meinte der Mann nachdenk lich,f«eö ist seltsam, unter welch ver schiedenn Bedinaungen wir Menschen leben« « —-— — Während er dies sagte, huschte ein Schatten über das Gesicht der jungen Frau. ,,Sag mal, Hans, war das Essen und das Zimmer wohl sehr teuer, haben wir denn eigentlich noch genug Geld zur Rückreise?« -— »Mach Dir keine Gedanken, es langt gerade noch zur Reise, den Nachmittagslaffee müssen wir ausfallen lassen, das Essen darf nicht allzu teuer werden und dann denke ich. langt es gerade noch, daß Du diesmal noch nicht auf Schu stersrappen nach Hause laufen brauchst! Aber schau jene weiße Wolke« s-- fuhr er sogleich fort — »wie rasch sie einherziehtt Beobachte einmal die huschenden Schatten im Tal, wie das Blättergold auf einmal trübe wird und wie es wieder auf leuchtet, glitzert und gleißt, und wie llar die Ferne plötzlich geworden ist, ganz, ganz hinten erkennst Du den Turm auf dem langen Bergtiirlen? Kind, das ist ein.Glijckstaa!« -- — -- — Aber sie hatte seinen letzten Worten gar nicht mehr zugehöri, den Blick starr zum Himmel gewandt, faßte sie ihren Mann plötzlich am Arm und jubelte es heraus «mit der ganzen Kraft ihrer Lungen: »Hans, er ist eg! Er ist es!« » sDas Lastschiff kehrte von seiner Fahrt zurück. llnd da standen die Beiden und lauschten dem Surren der Propeller wie einer wunderbaren Musik und schauten dem weißen Schiff-: nach, wie einem unsaghar schönen Traum. Sie hielten sich an der Hand und sprachen kein Wort. Dann, als er verschwunden war, riß der Mann die Mütze vom Kopf und wars sie hoch, hoch in die Luft. ,,Hans, haus, nun hab ich ihn auch noch gesehen! Es ist der schönste Tag meines Lebens«, rief die Frau dazu. Dann gingen sie den Berg hinunter in gleichem Schritt. « Auch Liselotte ging, aber sie tat es so leise wie ein Dieb. Sie hatte etwas erlebt, etwas un endlich Rührendes. Es gab Menschen, die waren viel, viel reicher wie sie, es gab Menschen, die sich wirklich freuen konnten. Und während sie darüber nachdachte, fiel es wie Schuppen von ihren Augen. Wie schön die Bäume ringsum blüh ten, wie die Rosen noch dusteten, wie die Luft träftig wehte, wie stattlich ihr Elternhaug dalag. Und sie dachte an die kleine zärt liche Frau mit ihren vier Zimmern Wie fröhlich sie ausgefehen hatte und gar nicht häßlich trotz ihrer Armut - nnd auf einmal liefen ihr dicke Tränen die Wangen hernnter,s wie ein Somnierregen nach langer furcht bareäfiroclenhein Und während die Trä n noch rannen, wurde es ihr leicht und weich ums Herz —s die Rinde darum war geschinolzem Liselotte sah, daß die Welt schön war. Imertkanicche Unterstützung beut scher Gelehrter-. Die Stiftung zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschungen, die den Namen nach ihrer Stifterin Elizabeth Thompson Science Fund führt, ist seit Jahren dafür bekannt, ihre Mittel besonders sreigebig auch an Augiänder zu verteilen, und zivar sind gerade deutsche Gelehrte dabei stets bevorzugt worden. Das Vermögen der Stiftung ist zwar nicht gross« hat aber schon vie len Nutzen gestiftet. Die Verwaltung erfolgt von seiten der Harvardillni dersitäi in Cambridge bei Boston. Nach dem jetzt veröffentlichten neuen Jahresbericht sind wiederum sieben Gelehrte mit Zuwendungen bedacht worden, darunter vier Deutsche. 1000 Mart erhieltProfessor Schiefs ferdeeler in Bonn für die Erforschung des mikroskopischen Baues der Mus kein; 720 Mart Professor Konen in Münster für das Studium des unte ren Endes des Spettrumg und zwar mit der besonderen Bestimmung, daß die Summe zur Anschaffung von Ob jeltiven aus Quarz und Stein ver wandt werden soll; 400 Mart Dr. Paul Lanfon in Würzburg für For schungen über die Arzneibehandlung von Schlangenbissen; 1000 HMart Professor Boveri in Würzburg für Versuche über die Rolle der einzelnen Zelleleniente bei der Vererbung. Die übrigen Verleihungen geschahen an Professor Folen in Amerika fiir pho tographische Untersuchungen über die archäologische Erforschung der Höhle von Larey und an den Astronomen Doberck für die Förderung der Kome :tenbeobachtungen. Bewerbungen sind Tau die Harvard Medical School zu i richten. lHH ist übrigens zu bedauern, idaß der Jahresbericht Klage darüber i führt, dafz eine große Zahl der unter stützten Gelehrten den Bedingungen bezüglich der Mitteilungen über das Ereignis ihrer-Forschungen nicht nach getomnien sind, was gerade dieser li beralen Stiftung gegenüber nicht vor kommen sollte. W Spruch Wohltaten, still und rein gegeben, Sind Tote, die im Grabe leben, Sind Blumen, die im Sturm bestehn, Sind Sternlein, die nicht untergehn. f Humortsttscbe Anapr .W vv Mpccfxx »Wi IULOCU .- . Freundinnen. »Aus Schlangenhaut ist Dein neuer Mantel? Wie kann man nur die Haut einer anderen Schlange tragen?« »Aber ich bitte Dich Melanie, Du trägst doch auch die Federn einer an deren Gans-M Eine gute Tochter-. Freundin: »Aber, liebe Eugenie, warum bist Du heute so schlecht auf gelegt?« Eugenie: »Ach, unser Dienstmädchen -ist trank geworden, und nun muß meine alte, gebrechliche Mutter alle Hausarbeit allein verrichten!« Als-schützt Geri: »Was sehe ich, gnädiges Fräulein wollen sich eines Esel-s zur Bergpartie bedienen Lassen Sie das nur, ich werde Sie gut und sicher füh ren.« Fräuleins ,,.lch nein, da will ich mich doch lieber diesem Esel ander-« trauen." Schadensrolh Erster Ehelriippel: »Sage mal, Du hast Deinem Neffen eine Frau ver fchsfff?« Zweiter Ehetriippel: »Gewiß! Erst recht! Ich sehe nicht ein, weg-halb der Bengel etwas vor unsereinem voraus haben soll!« . Widerspruch A: »Warum haben Sie sich eigent lichB nicht verheiratet?« . » ich hasse die Weiber und au ßerdem giirde die Ehe störend in meine literarische Beschäftiguna eingreifen.« A.: »Was fiir literarische Arbeiten treiben Sie denn?« B : »Ich schreibe Liebexegeschichten.« Begründet »Aber der Entenbraten ist wirklich samos. Jch begreise gar nicht, daß sich der Redakteur Kritzler dort der doch ein solcher Feinschmeaer ist, kei nen bestellt hat« ,.,Na das ist doch leicht erklärlich — der findet eben keinen Geschmack mehr daran, weil er das ganze Jahr von Enten lebt«!« Beweis. Studio: ,,Wieder ein Beweis-, daß Kälte die Körper zusammenzieht; je heftiger mein Ontel gegen mich wird, desto dünner wird auch mein Geldbeu tel.« Erster Gedanke Schassner tinL Coupe rufend): sn Berghosen wird angehalten!« z Alte Jungfer (verschäint):»1lm» mich auch?« Auch ein Grund. Mutter: »Was, Ella, Du weinst . ., Du hast wohl wieder eine Berlobunggi anzeige erhalten!?-« Allerdings-L » ,,.stönnten Sie auch eine Frau ab göttisch lieben, Herr Leutnaiits« »Warum nicht, wenn sie Heiden mammon besäße.« »O Das Ideal. Herr: »Ich siihle mich ungliicllich in meinem Beruf, etwas Hohes, Jdealeg möchte ich erstreben, ein Begliider der Menschheit möchte ich sein!« . Fräulein linlalia tmit entziiltteim Augenausschlag): »Ach, dann werden Sie doch s-- Standegbeainter!« ’ Aug der Schule. Lehrer: »Nun» Karl, taae inrr "ntat, den Wahlsvruch des Fürsten Bis marct!« Karl schweigt Lehrer: »Nun, —- Wir Deutsche, wir -". Karl tfchnelln »Wir Deutsche, wir trinlen immer noch erriE.«« Ein lleineo Verse-link Die Hitberbäuerin soll in die Stadt, »un: ein Rezept fiir ihren kranken Mann. Da sieht sie, wie sie herum-: sucht, endlich eine Tafel: »Dr. A. Meter —-— Veterinärarzt.« »Jessas«, ruft sie voll Freuden, ,,·a’rad’ den Recht’n hab’ i erlvischt: mei Alter is ja eh bei d’ Veteraner!« Wranqel als Freiersmunw Der alte Wranael liebte ein Mäd chen und wollte bei deren Eltern um sie anhalten. Die unglückselige Ver wechselung von »Mir« und «Mich« machte das aber vergeblich, wie nach stehender Dialog zeigt. Wranael: »Tatf ich hoffen, daß Sie mir Ihren Schwiegersohn nennen?« Die Eltern der Vetehrten ter staunt): »Aber, Herr Graf, wir haben ja gar keinen Schwiegeksohn!« Wrangel: »Ganz recht, ich meinte ja auch, ob ich Ihnen meine Schwieger eltern nennen datf.« Die Eltern tnoch erstaunter): »Ja, Herr Graf, wir wußten aber gar nicht, daß Sie schon verheiratet sind!« Da gab Wrangel, der Held im Ku gelregen, den Kampf gegen die Gram matik auf und blieb ledig. Dame: Sagen Sie mal« lieber·Dolfyr, warum ncnth mpn usw-krauen eigentlich immer dac- jchtvadkcrr Geschlecle . un wenn jnnand nach mir francn soll-c, dmm sagen Eic mn ich tvätc nicht zu Haufe. »Bist-gen lmd’ icli · silberne Hochzer Herrschaft, war ich cm SmmcL das-; ich gehcjratrt hab l« Smdiofiuss Bnmmrl cfrjih cum-ani vom Nummer-J lxsimtchrcnd einen Pa vicrtmgcn vor feiner Jicnsnrrtür Denn-r tcnd"): Sollte mich wohl gar meins Wir tin an die Luft gesetzt hadcn«?! —chIItzutagc will jeder Trottcl smde reIIl ),II IIIciIIcr ZkIt war ich aus dem ganzen Städtchen der Einzige. «