Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1912, Zweiter Theil, Image 12
, Meister Mike m nstph Banden diesem Fee nnd je scheu wieder das , M junge Mädchen hob die Schul Otks nnd richtete die Augen zu dem Wesen Bienenei auf. als wenn « M der-i Hilfe erfieden wollte gegen Sie Teiche Unverfrvrenheit. Vielleicht H wollte et nur ein Erröten ver - f. wie der Zufall manchmal so i« erwiderte der lange Einjährige - WIL- » . . . »So-werben Zofe-R, dte See nur Mr sogar zweien-Ili« n mit einer Selbstver - litt-seit an. die auf einige Uebung DIE-Sen ließ MHeirsie ifi auch Pfingfiadend, Fräu Iein Bera. Du kann ich wohl auf M kieine Bergiinfiigung Anspruch erheben. Uebrigens sind Sie im Irr isen —- ich bin nicht schon wieder da, findern noch da." Eber Mensche «!" Strich darauf genierte sie sich dieser sit Riesen Vertraulichdeit, nnd weil genierie, wurde sie zornig. »Ja, wie kommen Sis- denn dazu, H eine Stunde hie-zustellen und auf sich zu warten! Das ist doch uner ii Sie werden immer dreister, von Vorne, und werden mich , Hiich dazu zwingen ——« »R« , doch, niäi doch, Fräulein sen. Nach dem Pfingstfest können Sie mir is roh werden wie Sie wol ken. Bloß te nicht. heute erwarte ich etwas Hinz Anderes do- Ihnen. Schenken Sie mir heute das Ver trauen« mir endlich Jhren vollen Ra Isn zu sagen —«' sitt-ehe tögnch in vm Weg für-me -- Räson Zorne schloß sich dein jun- ! f dcht L Das junge Mädchen machte eine un geduldige Bewegung »Ich habe Ihnen wilderholt gesagt daß ich das nicht will.« »Und der Grundi« »Den behalte ich ebenfalls für mich.« «Aber wir leben doch nicht in Lan don, Fräulein Bera, wo zwei Men schen hundert Jahre herumlaufen kön nen, ohne sich zu treffen! Wenn ich M keine gesellschaftlichen Verbin Unzen habe und dieses fchöne Jahr seines Lebens auf Fort 2 drüben T jenseits des Flusses, verbringen muß —- der Zufall könnte es fügen -— »Ich will nicht hoffen, here von same daß Sie einen jener Zufälle is Zuge haben, wie er heute wieder lt bat. Das wäre unritterlich. e aber ein wirklicher Zufall dazu , n, daß Sie meinen Namen er - en, fo werden unsere Begegnungen Sen don felbfi aufhören« Damit ich dann aus dem Regen ist dir Traufe käme. Jch muß also Wnieren Und damit Sie sehen III ich Ihnen auch diefe bittere Ent ssfchung nicht nachtrage will ich Ih ISI fuaenbewezhalb ich auf Sie ge - ,Ich will’s nichi hörenc bauchie Las-d junge Mädchen hastig und errö :«" »Ich möchte aber doch!" erwiderte s- it eigensinngx »denn — außerdem ich noch einen anderen Grund ge Sie klagten vor einer Stunde, - der Tenorist des Feste-ra isriurns, das heute Abend in Ihrem Haufe aufgeführt werden foll, ge fchwollene- Wandeln bekommen und dadurch den ganzen Zauber gefährdet Ini. Jch habe tnir die Sache durch der-Kopf gehen lassen, Fräulein Fern-— --'« 1 gis « auch nicht wieder einen Jhrer Scherzes ss unfreundlich aufnehmen· Die Partie Sie hemmte ihren Schritt und blieh schlikßiich stehen. «Singen Sie etwa?« »Allerding3.« »Tenor —!?« fragte sie lebhaft. «Zllerdings; und wenn die Ge schickte nicht allsnlang ift s—- --——« Das junge Mädchen glühte vor Ei fer. Sie trat näher heran und schau te drittend zu ihm auf. »Den von Born-e —- machen Sie M wiirde ich in diesem Falle sehr Liegt übrigens furchtbar hoch ——« -DCZ macht nichszf AM- schlvet ist sit —- iv schwer- daß ich unseren Tenoristen im Verdacht habe, er hat die geschwollenen Mandeln m Angst heim-mein' »Das macht auch nichts. Wenn diel »Wie nur nicht allzu groß ist und ichs LU- Rotes alsdan- habks nimm —-« sN hab ich M Mik! Jch bin schon Its Pontins zu Pilatus gelaufen. und fein Messe-f tran sich, die Rolle in ’ paar Stunden zu übernehmen Its M einmal Professor HerteL bei dem stä Use-reicht hab-. me- Sik won der Gekjshrige blätterte in den No U , VII uns-e Mädchen verfolgte mitl » « · jede seiner setoegungen P feinen cesichtsausdruck. d ver singt deaSopranY fragte , s L Dann ist es also abgeknachi. den Tem sp t- M er die Roten in den »du-tm seen-, —- —— das is seh -7«M:lssx«ät«k Mi .-..« i s weiss Ists-II « Miete z s exi- M -I I schon reden. Aber wenn Sie inei nen —« »Nein, Heim Jch via ja so gnnnnn daß in letter Stunde noch eine W nnng winkt Sie sind so Hin-ersieht lichi Jeh werde Ihnen schreiben, Herr von Zorne. n zwei Stunden erhal ten Sie Nachricht und wenn Alles gut geht gleichzeitig die Udresse.« Ein Triumph hiihie in den Augen dies Einjährigen aus. Da Fräulein Bera zu sehr von ihren Gedanken in Anspruch genommen war, achtete sie darauf nicht. Sie verabschiedete sieh eilig und bat ihn drinnend, doch ja den Manieltrcegen Was-hingen damit er Erichs auch geschwollene Mandeln be erne. Max von Borne spielte erst seit drei Monaten Festungsartillerish hatte sich aber in dieser kurzen Zeit bereits mehr Unannehnrlichckeiten zugezogen, wie an dere während ihrer ganzen Dienstzeit Er war ein vorzüglicher Soldat, strarnnr irn Dienst und ein Turner und Schwimmen wie ihn das Regi i rnent noch nicht gehabt hatte. Aber er Etrieb allerhand übermütig-e Wippchen, Fdie ihn sehr oft in schwierigen Lagen :braehten. ) hauptnrann Kölz mochte den Ein « jährigen sehr gern, aber er mußte ihn . kurz halten. Bot ein paar Tagen f hatte der Einjiihrige einen abetgläudi ziehen Las-haben, der aus der inneren -Eneeinie Posten stand, durch Bauch ;redetiinste derart wild gemacht, daß der Anmsie wie ein Wahnsinniger da vonfiiirrnte und aus der haupttoache einen Spuk meldete. Fiir diesen Scherz war dein Einjährigen jeglicher Psingfturlaub enizogen werdens-wes- « hall- es eine arge Dreisiigteit von ihrn war. siir den Fest - Abend um Stadturlaub einst-kommen »Nicht eine Stunde!' bauchte ihn der Hauptmann an. »Nicht zehn Mi nuten tonunen Sie mir heute weg! Das wäre ja noch schöner! Jch muß setzt in die Stadt zu einem Singsang beim herrn Kommandantern Um acht Ubr bin ich aber ganz bestimmt wieder hier. Sind Sie nicht zur Stelle oder machen Sie sonst wieder eine Kaleika inzwischen, sperre ich Sie ein und stecke anen zwei brennende Räucherierzen in die Rasenlöcher. Ge liefert sind Sie iiberbauptt Da tön nen Sie Gift daraus nehmen. Weg treten!" Nachdem der Hauptmann außer Sicht war, zog Max von Borne einen Brief aus der Tasche, in dessen kurzen Inhalt er sich zum xten Mal-e ver tieste: «Kommen Sie um sechs Uhr, aber in Zidil Grad) und stellen Sie sich Niemand dor. Reusiiidtischer Markt I. Eingang von der Kirchgasse, zweite Tiir. Bera.« Neustadiischer Markt 1 -— das war die Kommandantur. Fräulein Beta war also nicht mehr und nicht weniger als die Tochter oder sonstige Ander toandte des Generals von Eßberg. Wie der hauptmann eben bestätigte, fand dort das Konzert statt —- und er war selbst dabei. Dem Cinjäbrigen wurde bei dieser Komplizierung der Sache doch etwas unheimlich. Dann aber griibelte er angestrengt nach. Zehn Minuten spä ter befand sich sein Puhlamerad mit einem ziemlich umfangreichen Partet nnd einer aebeimen Ordre auf dein Deo zur Stadt. - I O f Der große Saal der Kornrnandaw tur war in ein Meer von Licht ge taucht. Alle Offiziere der Garnison mit Frauen und Kindlein hatten sich eingefurwem Als der Chor nnd die Solisten die Bühne heiraten, schaute hauptmann Kölz mit offenern Munde. Nachdem er sich von der ersten Verbliisfung er holt hatte, wandte er sich an seinen ältesten Oberleutnant, der neben ihm a »Mir-en Sie mal, Konicki, pieien Sie rnir doch rnal mit irgend einem spiyen Gegenstand ins dicke Fleisch. Jch weiß nämlich nicht, ob ich wach bin oder nachtwandle.— Jst das der Borne da oben oder nicht?« »Es scheint mir fast so, herr api rnann. Aber das ist doch mens nun ’ möglich. Ueber die Brücke sind es nahe zu zwei Stunden Wegs --— wir sind hier mit dein Fuhrwerk knapp zu rechtgetonirnen. Die Fähre geht nach vier Uhr nicht mehr. Also selbst, wenn der Mensch die Frechheit gehabt haben sollte — er könnte jeßt unmög lich in Iraek nnd Klaek da oben stehen.« »Koni(ki, ich laß rnich fressen -— —« Die Unterhaltung mußte abgebro chen werden, da die Musik einsehtr. Vera von Eßberg war zuerst etwas unsicher. Aber nach der ersten paar Takten hatte sie sieh freigesungen — — und als bald vermählte sich der ihren eine so wunderbare wei Männer Sstiinnie, daß Alles ateai os lauschte. Mete. die entfernt saßen, erhoben sich. Der Tenor fang den ersten Teil seines Parti mezza voce. Erst bei dem Schlußhvinnuö entsaltete er die volle Kraft und Pracht seiner Mittel. — Die tiefe Ergriffenheit verhinderte zunächst jede laute Veisallsiiussernn Hauptmann Köl- neit der Rose an nnd flätierte e iert seinet It : M—senndesdersorneis, ichspeeoeihsnt mein,den ni Drofrhle und fahre zum Fort. JG muß Gewißheit haben.« »Da ist der Cinjährigse von Bewei« «Hier, here upimann«, meldeß sieh der Unser-u ne. Der Hauptmann starrte ihn an wie ein Gefpenfi. Kopffchiittelnd trat er näher. » .Singen Sie mal ein Lied, Einjith rrger.« »Welches befehlen Herr Haupt mannfu »Ganz egal.« Max von Borne fiinnnte ein ein faches Bollzlied an —- und er fang ei sp, daß den Artilleristen das helle Wasser in den Augen stand, als er ge endet. Der häuptling würgte an einein Kloß im halfe. Dann winkte ee dem Cinjiihrigen hinaus. Ehe er aber noch ein Wort herausgebracht, kam eine Ordonnanz aus der Stadt. die den herrn Vanptmann Kölz und den Ein fähtigen von Dorne nach der Kom mandantur befahl. Auch unterwegs fprach der Haupt mann nicht viel. Er fand eben keine Worte — einmal fiir die unerhörte Dreiftigleit und zum anderen dafür, daß ein Mensc- fo prachon fingen konnte, nachdem er zweimal durch den breiten, eisiglalien Fluß gefchtvommen Mk . . . . . Pera von Eßberg hatte ihrem Vater eingestanden, durch welche Zufälle sie zu dem phänomenalen Tenor getan-T men war und unter welchen Schwie rigkeiten dieser feine Mitwirkung. durchgefest halte. Da dem alten Deren auch hinter-bracht wurde, das feine Tochter fieh von ihrem Paktner mit einem ganz offensichtlichen Kuffe verabschiedet hatte. blieb ihm nichts übrig, als den Schwereniiter einzula den und bei feinem haupimann ein gutes Wort fiir ihn einzulegen. Das itstltchse Leier-seiten Ein Londoner Blatt hat aus dem Wege der Umsrage bei bekannten zLondoner Persönlichkeiten feststellen wollen, in welchem Alter der Mensch iden Gipfelpuntt des Glückes er s reicht. i Die durch ihre revolutionär-sozia listischen Jdeen bekannte Griisin von ’Warwick, die s gegenwärtig aus einer Vortragsreie in den Vereinig ten Staaten besindet, erklärte schalt hast, daß die beste Periode des menschlichen Lebens ost nach dein deeißigsten Lebensjahr tomme, manch mal aber auch erst nach dem vierzig sten und ganz sicher«nach dem sündig sten. Der Schauspieier Vourchier . meint, daß der Mensch den Gipfel des Glückes erst zwischen dem siinszigsten und dem sechzigsten Jahre erreiche: in diesem Alter müsse er Ersahrung ge nug gesammelt und in seiner sozialen Stellung alles Erreicht-are erreicht bo ben. Wenn er um die Fünszig herum noch nicht zu einem Abschluß gekom men sei, so beweise das eben. das aus ihm nichts Gutes herauszuholen war. weil nichts Gutes in ihm lag. Bor aussehung miisse natürlich immer eine gute Gesundheit bleiben, denn im modernen Leben sei die Gesundheit ein wichtiger Faktor im Kampfe um die Erreichung eines bestimmten Zie les. Bouchier möchte lieber 70 ahre und stark und kräftig, als W ahre und schwach und lriintlichsseim Der Polititer Robert Perts bezeichnet Gladstone als den glücklichsien Men schen, den er jemals kennen gelernt habe: Gladstone sei noch mit 70 Jah ren von einem so heiteren Tempera ment gewesen« daß ihn um seinen Optimismus viele Jünglinge von 20 Jahren hätten begeiden«tiinne·n. » Die bekannte Schauspielerin Ellenl Terry sagte mit der Weisheit einer Philosophin. daß sie in allen Lebens altern glücklich-und unglücklich ge wesen sei: sie tönne daher tein Alter, weder in dem einen noch in dem an dern Sinne, als einen Gipfel bezeich nen. Die Schriftstellerin Blond be hauptet-, dass die glücklichste Zeit des Lebens die Kindheit sei, da ein Kind keinen wahren Kummer, kein Verant wortlichkeitsgefiihk und nicht einmal Kenntnis von der rauhen Wirklichteit des Daseins habe. Die Kindheit sei» die Zeit. in welcher selbst die kleinsten und unbedeutendsten Dinge die Seele mit großer Freude erfüllen. Der Ab geordnete Williarn Crook ist aber an derer Meinung: er erinnert sich mit Schmerz an seine eigene traurige Kindheit, und glaubt erst jegt mit siebzig Jahren, nach einem Aus und Ab von Glücks- und Leidenszeitem ein wirllichei bescheideneö Glück und daher die schönste Zeit seines Lebens erreicht zu haben. ast Alle sind also der Ansicht, daß man alt werden muß, um wahrhast glücklich zu sein.... St feste. oris, du bist ein roher Fran os Fitt- auch als Ueber ejer groß, z Und ich ntöcht'"wissen doch schon lang, Wie heißt: «L’appetit dtient en man x gean « Auf deutschi Ich habe es vergessen. Draus Moti : Das ist ein alter Sas. Da hat ein lingling einen Schag Und sagt: »Die Meine kommt zum Essen!« Julius Stettenheim. Medu Oureauües czum Kanzlisteny «. . . . M- ZMM Its-— - - Js . n n gen «- eim Wie- « W. Eigentümliche Gewohnheiten Neigun gen und Antipathien des Altmeifteri. Man hat Goethe, besonders den al ten Goethe, oft einen Pedanten ge nannt, weil fein Ordnungösrnn außer ordentlich entwickelt war, weil er sehr· regelmäßige Lebensgewohnheiten nnd die luriofe Neigung hatte, liber jeden Gegenstand, der ihn interessierte, einen geheimrötlichen Attenfaszilel anzule gen. Das konnte Manchem scheuten haft erscheinen, hatte aber schließlich doch seine guten Gründe und meist ei nen praktischen’Wert. Daneben aber hatte Goethe, wie ja fafi jeder andere Mensch auch, rich tige »Schrullen«, ganz eigentümliche Gewohnheiten, Neigungen und beson ders Antipathien. Daß er die Wan zen und den Knoblauch nicht ausste hen konnte, kann man freilich nicht wundernehmen, da die ersteren Jedem. der nicht gerade Entomologe ist, ab scheulich sein werden, und Knoblauch fiir viele Menschen einen unangeneh rnen Geruch hat« obwohl selbst die feinfte Küche ihn nicht vollständig ent- f hehren kann. Aber sehr eigentümlich ist Goethe’s Abneigung gegen Brillen, die er oft in der Konoersation und ge legentlich in seinen Schriften artige-i sprochen hat. Sie ifi um so eigen-L tiirnlicher, als sie eigentlich auf einein; Dentfehler beruhte. den man Goethe ungern zutraut. Er bildete sich näm lich ein. daß ein mit AugengliiFrn Bewaffneter besonders scharf ahe und ihm mit wahren Soäheraugen gegenübertriitr. während die Brille in der Regel doch nur das unzulängliche Sehoerrnögen korrigiert und aus gleicht. Es ist sehr drollig rnitunter zu hören, wie die tutzfichtigen Jüng linge, die den großen Dichter bestich ten. im Vorzirnmer ängstlich die stille in die Tasche stopften. urn sich bei Goethe’s bekannter Antipathie nicht seiner Ungnade ansgufehenx und I wie ihnen bei läugerern Verweilen das Fehlen ihres Glafes mitunter die peinlichften Verlegenheiten verursachte. Nur die Brille feines Freundes Zelter genierte Goethe nicht, ein Zeichen, dafz die Abneigung wirklich nur eine Schrulle war. Jn ähnlicher Weise verhaßt war dem Dichter der Tabatsgeruch Jn Goethes hause durfte nicht geraucht werden, und sogar der Großherzog, der ein leidenschaftlicher Raucher war, ließ die kurze Pfeife ausgehen, wenn er zum Besuch in Goethes haus trat. Dabei war Goethe jedoch tein »Anti . . .«. wenn andere Leute dem Tal-at frönten und gab sich gelegentlich große Mühe, fiir einen Freund eine beson ders delitate Sorte Tabat auszutrei ben. Daß der Dichter, zu dessen doe tifchen Gestalten der berühmteste Pu del der Literatur gehört, die Hunde haßte und sie sogar mit boshafien Eoigrammen verfolgte, tann man auch nur als eine sonderbare Schrulle auf fassen. hundegebell vor dem Fenster konnte Goethe so verdrießen, daß er das Fenster aufriß und dein tliiffenden Alster ein paar Worte zornigsier Ver achtung zufchrir. Eine merkwürdige Ibneigung hatte Goethe, besonders als alter Mann. gegen das Zeitunglesen Die Zeitungen interessierten ihn zwar, nahmen ihm aber so viel Zeit weg, daß er den Zeit zu Zeit »Das Zeitungöle sen abschafste«, wie er dann seinen f i f Freunden voll Befriedigung und nicht ohne abfällige Bemerkungen über diese Blätter, die einen doch nur zum Narren halten«, mitteilte. Freilich ist zwischen einer Zeitung von 1811 und einer solchen von 1911 auch ein Un terschied wie zwischen einer hölzernen Suttenbergdretse und einer modernen Ltnothhsehmaschinr. Wenn Goethe heute lebte. wäre er wahrscheinlich ein ebenso eifriger und regelmäßiger Zei tungslefer, wie ei Schopenhauer und Jbsen gewesen sind. ( i ! i ( Mit einer besonders klitselhasten Abneigung bedachte Goethe auch ein Geschöpf, iiber das sich wohl sonst taum Jemand ärger-i, fiir dessen An wesenheit man meistens sogar dani bar ist: nämlich das Komma, dieses harmlose, unscheinbare Satzzeichen. Goethe selbst, der sa gewöhnlich dil tierte und die Interpunktion sorglos dem Schreiber überließ, seßte, wenn er selbst schrieb, sehr selten ein Komme-. Er tonnte sich aber unbe greiflich ausregen, wenn er einen Schriftsteller las, der fleißig Kom mata kniest-anging Dass Goethe keinen Kaiser und teine Kirschen mochte, war schließlich seine Geschmaetsachr. Auch mag da ran noch erinnert werden. daß Goethe seltsamerweise auch das Bermischen des Weins mit Wasser haßtr. und ei nen jungen Freund, der sich das an seiner Tasel erlaubte. verstimmt fragte: »Na haben Sie denn diese iible Sitte aelernM setttten Ihm siillt das Gold im Schlafe in den Doch das ist grad zeå rren irarig Daß. wenn er dann vomhtschlase auf , « , Der sind schon längst hat alles fort z. sei-est .-.-,-,.-—-.... .-. Yas Brich der grauen. — sale- mee Ochs-h Its-d sie-et — halt« unter Schloß und Riegel - iir was ergkäht dein Sinn, -rag’ nicht rnit offnem Siegel Dein Herz zuin Marlte hin. Das Gold der Liebe bette, Ver rade tief itn Grund, lla gib die heil’ge Stätte Nicht fremden Menschen tund. Leicht ist der reine Spiegel Born gist'gen hauch befleckt, half unter Schloß und Riegel All, was du fühlst. versteckt. pas der-I auf der- Zunge. Eine Plauderei. Wer das herz immer auf der Zunge trägt, der hat es selten auf deni rech ten Fleck. Muß das nicht auf den er sten Blick einleuchtens Und doch las sen sich die Menschen so ost von der großen, zur Schau getragenen Warm xrzigteit täuschen und nehmen den chein siir das Sein. Meist sind es sa liebenswürdige, bestechende Natu ren, diese Offenherzigen, die dei jeder Gelegenheit das herz auf der Zunge tragen. Man erlehrt gern mit ihnen, glaubt, sie selbst bis auf den Grund zu durchschauen und freut sich ihrer warmen, schnell und rückhaltlos zu Tage tretenden Anteilnahme siir An re. - Aber die Sache hat ihre Kehrseite, tote toir wohl alle schon zu unserm’ Schaden —- oder wenigstens zu un-: see-n Bedauern —- selbst ersahrens mußten. Wenn wir uns auf Leute verlassen wollten, die das Berg aufs der Zun trugen, so mußten wir bald ein ehen, daß wir aus Sand bauten. Wir glaubten sie ganz zu lennen und lannten sie doch nur zum Teil, weil sie das Wichtigste, das fiirl ihre Beurteilung Wertvollste, geradel hinter scheinbarer Offenherzigleit l wohl zu verstecken wußten. Wer hatte darin noch leine Enttiiuschung erlebt? Man verteidigt solche Leute mit vol lern Eifer. aus ihre Aufrichti leit bauend, und erfährt dann dah, da sie einem nur entgegengetragen haben. was ihnen siir gut schien, und daß die Sachlage ganz anders ist. Und wenn sie in Mitleid fiir Dich oder Andere überfließen, so darfst Du ihnen noch seltener trauen, ob sie es gleich im Augenblick vielleicht ganz ehrlich meinen; der nächste Augen blick schon, der andere Eindriicke bringt, verlöscht Alles. Das wirt liche Mitleiden, Mittra en fremden »Schielsals, das lieber Bewegen sdefsetben im setzen kennen sie nicht. str Mitleid ist wie ein geschwiißiges ’Weib. das gleich in die Tür tritt, Iwenn es etwas Neues hört, das viel sleicht auch laut mittlagt und mit dem JSchiirzenzipsel die Tränen abwilcht, sdie ibm über die Backen laufen. Das fwabre Mitgefiibl aber ist eine stille, feine Frau, die sich nirgends zur Schau stellt, aber drinnen im bergen dentt und sorgt und schafft und beim liche Tränen weint am das Leid An derer. Von ibr·tannst Du hilfe er warten nnd wirklichen Trost, von jenem billigen Mitleid aber darfst Du nichts weiter erwarten Und biite Dich. in Deinen Ange legenheiten jemals einen Mensch um Vertrauten zu machen. der das rz auf der Zunge trägt! Und ob er Dir Schweigen gelobt, er vermag es, sei ner Natur nach, nicht zu halten. Du darfst später bei schlimmen Erfahrun gen wenigstens nur Dir selbst und Deiner schlechten Menschenlenntnis zürnen, nicht ihm! Ists unsere-r contes-useer Das etwa 6 Zoll bobe Stiefelchen wird mit Sanais-Wolle und feinen Beinnadeln bin und bergebend ge striät. Man arbeitet auf 61 An Wisses sauste-seichter schlagmafchen für den Fußteil zunächst 22 Touren (11 Rippen rechts; die 1. M. ist wie stets abzuhebern Dann strtckt man wie folgt, die 1. M. abgeb» 26 R» für das Fußblatt « 7 M. im Patentmaster, wofür bekanntlich ab wechselnd umg» die nächste M. links ab b. und 1 N. gestrictt wird, hier au für 1 Abnehmen die folgende M. rechts abgeh» die nächstfolgende M. rechts abgestrickt und die abgehobene M. darüber gezogen, die Arb. gew» dte 1. M. ab eh» 7. M. im Patent tnufter Gier r wie ou in den fol den Tour-en stets a w. den Um Ma f. mit der nächsten M. zus. re ts nbg rieth um« nnd dte nächste . Ints abgeh.), für das Abnehmen der deren Seite 2 M. zuf. links abge itrtckt, die Arb. sen-» die 1 M. abgeh» "dotn « wiederholt, bis an jeder Seite der Abnehmen nur noch 12 M. stehen. Dann die nächsten 12 M. rechts ge ,striett und site den oberen Teil wie Osolgt gearbeitet: I. Tour: Rechts, die mittleren 7 M. im Patentrnuster. « 2. Tour: Linke, jedoch die mittleren 9 M. von nun an stets im Patent muster. s. Tour: 1 R» 2mal obw. 4. Tour: Die M. vor und nach den M. rechts· « 5. Tour: 1 R» R. -—— Die Z. bis 6. Tour, die einen Musterstr. bildet-, werden noch 9nlul wiederholt. dabei ist jedoch am Be ginn und Schluß der ersten Tour der 2. bis 6. Wiederholung je 1 M, aus zustrictem die im Muster zu verwenden , Ren-stete- in« Peschiera-ei sind. hieraus strickt man stir den ooeren Rand 1 Tour rechts, dann 1 Löcherreihe (ubw· 2 M. rechts zus. und lmal umg.), 2 Touren rechts. 20 Touren im Putentmuster und 2 Tou ren rechts. Zuleft werden alle M. ad gelettet und die eitlichen Rundm., so )lvie die Anschlagm zus. genähL Der sobere Rand wird mit Pitots behätelt Hund durch die Löchereethe ein Lm. ;Schnlsrchen geleitet, das mit tleinen IQuasten zu verzieren ist. l Unsere graziöse Vorlage empfiehlt lsich besonders durch die leichte Aus« sührung. Jn der Größe ist es pas send silr Tischtilcher und Lingerieartii tel. Zur Ausführung der Sticterei wird gegenwärtig weißes Stickgaen bevorzugt. seis:sheun·0eo. . Als Linderungsmittel bei asthmati schen Ansällen gilt Salpeterpapier. HDies gewinnt man, indem man 5 Un zzen italisalpeter in 20 Unzen warmem »Wasser auslzst und damit weiße-. in Streifen geschnittenes Fließpapier tränkt. Das Papier wird getrocknet Bei den Ansiillen zündet man etwas davon an und läßt den Kranken den entstehende-i Rauch einatmen. Gegen Asthmadeschwerden empfiehlt Vater Kneipp das Einatmeu von Tan nendust im Schlaszimrner. Man soll einsach kleine Tannen· Weh-Fichten däumchen in Mideln in die en stel len, und gut seucht halten. Auch das Verbrennen don Nadelhiilserm Na deln und Tannenzapsen ist gut. Fer ner das Austochen dieser Dinge im hackten Zustande und dann das Be J euchten von Tüchern mit dieser Tint -tur. Diese hängt man dann im Schlaszimmer aus. Fichtennadeltinttur tönnen Sie auch taufen. i j Zimm- «ro stumm-. ! Will man ein Geschmür schnell zum hLlusgehen bringen, so lege man eine durchschnittene und in heißer Asche halb gebratene Zwiebel aus die Spi desselben. Auch gegen ersrorene Fii wird Zwiebelsast empfohlen. Man nehme « hierzu täglich 4 Zwiebeln. schneide sie sein, streue eine halbe Tasse seines KochsalLdariiber und lasse sie mehrere Stun n in einem glasierten oder Porzellangesiiß stehen, so das sich der Sast herauszieht Mit lehterern reihe man die munden Stellen vor dem Schlasengehen tüchtig ein und latse den Satt am Osen in die baut eintrock nen. Wenn der Geruch der Zwiedeln nicht unangenehm ist« tann man die selben auch als Pslaster siir die Nacht aufbinden. Schon nach wenigen Ta gen wird Besserung eintreten. Isr- Ite siche. SpacksAullaui.- Man tann nach Belieben fetten oder mageren (durchtvachlenen) Speck dazu verwen den. Etwa 3 Un n werden in Wür iel geschnitten, aufder Pfanne klas len und leicht gebraten, la baß e gar, aber nicht braun werden. Jn einer Kasserolle liißt man iiber gelindenr Feuer Tzä Quart Milch zum Kochen » ommen, streut Stxz Unzen Mehl hin- - ein und riihrt ben Teig recht glatt« nimmt ihn vom Feuer, läßt ihn ein wenig vertiihlen und milcht dann 2s-—— 3 ganze Eier, den Speck, etwas fei ier, al und einen halben Eh öifel feingeha ten Schnittlau dass. Der Schnittlauch kann auch ehlen, wenn man ihn nicht liebt; er gibt aber denn Speck-Auflan einen angenehmen Ge lchma·t. Man fiillt den Teig in vie mit Butter ausgesirichene Auflanssorny läßt den Auflan 46 bis 50 Minuten im Ofen hacken nnd gibt ihn sofort in der Schüssel zu Tisch. Dazu Aar Mellalat over Salat von roten Mi I