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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 3, 1912)
Ver-tolle Grat. Stige von säte Lobotvgli Ihm Dass recht, daß die Leute viele Meilen im Umkreis seinen eigentlichen Namen um des neuen willen, den sie ihm.qaben, vergessen zu haben schie nen. Knno von Waltenried. so hatten mindestens ein«-Dutzend Ablömrnlinge des alten Geschlechts geheißen, die auf Schloß Bodenbach einst hausten, und « er trug denselben Namen! Aber et haßte das Alte, das in vorgeschriebe nen Bahnen weiterrolltei Nachlebend, wag die Urahnen angestrebt, nnd ver zehrend, was jene erwarben! — War's nicht tausendmal tiiclztiger, wenn er sich auslebie? Er hatte lau-n zwanzig Jahre ge zählt, als die Eltern binnen Jahres srist -—- ain Typhus, der sich trotz aller Vorsicht auch in die gräflichen Gemä cher eingeschlichen hatte —- ihn allein ließen und er, nach ver Großsäheigs leitserlläkuna als Here nnd einziger Erbe aus Schloß Bodenbach einzogl Seine Mutter war eine laltvekschloss sene Natur qewesen und hatte an kem leidenschaftlichen Knaben viel gesiins diatl Nicht, als ob sie es an guten Lehren und harten Strafen hätte seh len lassen, nein, nur an dem einen, das sie alle nicht entbehren können. ohne Schaden an ihrer Seele zu nehmen, an der Mutteeliehe die mit dem Kinde Iuhelt und weint, und die strafend liebt und liebend straltl Minos Vater war ein stiller Mann. Eine Felswand aus Kälte und Vor-· nehmheit hatte sich zwischen der Schloßherrsehast und der Anstenwelt nirsgetiirwt· Knno aber trollte sie stiirzenk Er wollte Mensch sein! Er meinte durch sein tolles Leben von dem Ertrndlritz, den Geburt und Reichtum ihm angewiesen hatten, herunter zu sieiaen und sich damit seiner Würde undVoenehmheit entlleidend. ein Bru der der Gerinneren zu werden! Aber es- wollte nichts werden« oh er im Gast haus zum »Er-wessen Cher« die Nächte durchtrnnt und durchjubelte .ob er ih nen durch leine wilden Reiterltiiete Staunen abzwana —- Die Gewohn heit, in dem alten Geschlecht ihren Herrn zu sehen, war stiirter. als die junge, spriihende Tollheit, die sie un sicher machte! Sie ichsittelten die Kiivse nnd spotteten auch wohl, wenn er sern war. Er merlte von dem allen nichts. Er tollte weiter und tranl, nm den brennenden Durst, der in ihm glühte, los zuNoerdent Aber es hals nichts, er durstete weiter, denn ein Fünlchen Gutes hatte sich in ihm erret tet und dns lechzte nach iraend etwas, nach einer hand, die ihn aus dem Schlamm zog, nach einem Herzen. des sen Schlag er an dem seinen fühlen konntet Und es nah eine Hand und ein Herz. die ihn hätten zur tlmlehr bringen können — sie aehiirten einem stillen, lieben Geschöps mit großen Kinder augen nnd einer Seele. die nicht wuß ie, daß des Monnes Begehren sein schlimmlier Feind ist! Sie war des alten Schlossaärtners Entetint lind der tolle Gras hatte gemeint, sie iliieten zu können, wie jede andere lnme. Doeh er hatte nicht mit dem treiskhaarigen Mann gerechnet, der til-er die innere Rose work-te! Und einetz Abends-, als er zu dem steinen Weiher ging, wo er die schlanle , Rindergestalt wußte, da hatte statt ihrer der Alte nui dem kleinen Bänk ehen gesessen und hatte zu ihm gespro chens »Herr Graf, Sie haben viel auf der Welt, was Ihnen aehört und mit dem Sie tun und laffen können, was Sie wollen ---— ich aber habe nur das Eine —- das Kind meiner toten Tochter. und das fchritz' ich mit meinem Herz bluti« . Da war etwas wie heiße Scham iLber sinno v. Wallenried aelommen und er schlich davon wie ein Dieb Seither trieb er'z toller wie je zu ror. — Ein tühler Herbstabend war’s, auf dem Schloßhofe herrfchte noch ein zu dieser späten Stunde uiigewkihnliches Leben, die Jnspeltoren rannten ausge regt durcheinander und der alte För fter murmelte Verwünschunarni Ein Milddieb, der qenau in dem gräflichen Revier Befeheid wissen mußte, hatte tsem Schonftand einen Besuch abgestut iet und drei Kapitalbiicte mitgeben hei ßen. Wer anders, als der »rote Franz'«, dem sich seit ein paar Tagen die Türen des Gefängnisses geöffnet hatten, lonnte der Täter newefen sein! Niemand als er, der einftige Gärtner burfche, kannte die verfchlungenen Pfade und versteckten Hütten der ein gehegten Tiere so genau und außerdem bewiefen die im feuchten Sande deut lich sichtbaren Fußsduren — neben den normalen die des Stelzbeined —- zur Genüge die Töterfchaft. Sie waren alle empört, denn der Schonftand galt ihnen feit jeher als ein geheiligtes Pleelchen Erde, das die Unherufenen aum zu betreten wagteni Als Kund v. Waltenried diehunde heranpfiif, zwei auf den Mann dres fierte, riesige Doggen, und sich eine Mtnte dringen lief-, trat der alte Schlosgärtner auf i n zu: rzeihen Sie, rr Graf, aber ich Sie auf dem Arm getragen und mein’, das ich mir deshalb auch eine Bitte erlauben darf: Gehen Sie nicht mit, denn der «rote Franz« hat einen Haß auf Lie, und ich fürcht’, er kennt sbessere yetsieckh als wir heil-« zusam men!« Kuno v. Wallenried sah ihn fest i an. »Seid ja aus einmal mächtig besorgt l um mich, alter Manni« Lichte er. ! »Aber wißt Ihr, Feiglinga geil-S nie-: mals in unserem Geschlechi, und ichs mächt’—in diesem einen wenigstens — Mich nicht vor dem alten Herrn in dem ttersaal zu schämen haben!« . Er faßte lässig an den hut und ging l in den Wald. Mit heimlichem Seufzen " sah der Alte ihm nach. ! Ken- späte mit scharfen Augen, in denen der Haß glühte, vorwärts — nicht zuriick — sonst hätte er in einiger Entfernung eine leichteGestalt, die hin ter ihm herglitt und mit aufmerksamen Augen in jedes Gebüsch äugte, gesehen. Des Schloßgärtners Annerose war’s, die es zu Haus nicht ertragen lonnte und ihm nachgelaufen war, um ihm nahe zu sein, in der Stunde der Ge fahr! Sie lannte jeden Winkel und Schleichweg in dem alten Walde und war fest überzeugt, den Geliebten fchühen zu können. Und plötzlich späht sie in eine von Brombeergestriipp über wucherte Vertiefung und Leichenblässe übersieht ihr schmales Gesicht. Schim mert da nicht das rote Haar des Franz durch die Blätter? Sie gleitet zu Bo den und rutscht unhörbar auf dem 4 glatten Boden weiter. Ja, er ift’s! Mit der Büchse im Anschlag, das Ge sicht verzerrt in Wut und Todesangst, die Hand aber in regungsloser Sicher heit! — Sie wird ganz ruhig. Wenn si- ihn, den Grafen, auch nicht lieben und fiir ihn leben kann, das Sterben flir ihn darf ihr niemand wehren. Und sie tritt zu einem schmalen Seitenpfad, der direkt auf das Versteck des ,,roten Franz« stößt, der mit brennenden Augen die Gestalt des Grafen ver-« folgt, um« wenn er in die Lichtung tritt, Feuer zu aebeni Jetzt —- ietzt-— noch ein paar Sekunden. — Sie stiirzt sich von hknten auf ihn und schlagt ihm das Gewehr aus der Hand! Dabei verliert sie das Gleichgewicht und glei te« aus dem schlüpfrigen Boden aus; in demselben Augenblick, als der Schuß losgeht! —- Ein Schrei hallt durch die Lüfte, ein jauchzender, weithin schal lender, der nichts wissen will von den Schrecknifsen des Todes! Annerose liegt im Moos und leise fielert das Blut aus einer Schulterwundei Jn wenigen Minuten ist der Graf zur Stelle, der »rote Franz« sieht ihm mit wutentstellten Gesicht entgegen, was hilft ihm das Fliehen, die Doggen sind zur Stelle; sie fassen ihn an und er tennt die Zähne. Sie haben ihn eisenfeft Des Grasen Blick fällt erst ietzt aus die regungslose Gestalt am Boden. Jn einer Sekunde wird ihm der ganze Zusammenhang tlar; er bettet Annerose in feinen Armen und gibt ihr tausend Schmeichelnamen. Und er kann nicht anders. die vergeudete und durchtollte Jugend, sie kommt mit dem Vorwurf des verfehlten Lebens zu ihm und er weint, um sich und um das Kind an seiner Brust, das fiir ihn in den Tod ging. Er tut noch mehr, er« der tolle Graf, dem das hetligste ge rade genug zum Spott war, er bittet, daß der Herrgott ihm die junge Men schenblume lassen möchte. Der alte Schloßgiirtner klagt nicht, als er dem Grasen die leichte Gestalt abnimmt, er hat seine Frau begraben, den Schwiegersobn verloren und sein Jeinzig Kind hergeben miissen, ietzt ists T die Reihe am letzten. Nur den Mann, um dessentwilleu sie das tat, den baszt ek. und der Haß läßt ibn den schuldian Respekt zumi ersten Mal vergessen und ihn sprechen, s I:-ie ein Mensch ium andern spricht. Er tritt zu dent Grasen und sieht ihm sest in die Augen: »Ich glaub’, wenn Jhr Herr Vater ausstiinde und Jlire Mutter Jhnen was lagen miißte so wör’s das Eine: Du hast das Wappenschild der Ahnen in den Schmutz gezogen, und wir schä men uns Deiner!« Der Gras richtet sich hoch aus. »Ich hab's mir saaen lassen, weil Ihr doch ihr Großvater seid, Schloß aiirtner, einen anderen hätte ich zu Boden qeschlagen. Mein Leben ge hört seht der, die da bleich und still liegt und die doch nicht sterben wird, weit sie eine Ausgabe zu ersiillen hat, die sie besser kennt, als Jhr und ich!« Damit geht er hinaus. Das Unglaubliche geschieht. Annerose tommt zum Bewußtsein und die junae Widerstand-Fähigkeit unterstützt durch-die ersten medizini schen Kräfte, sühten sie der Genesung entgegen Und heut’ 1st sie zum ersten Mal außer Bett. —- Die Oliobersonne lacht vom Himmel. und vorn Dorstirchlein lautet sie das Erntedantsest ein! Nach der Feier im Gotteshause versammeln sie sich alle in der Vorhalle des Schlos ses. um die reichgeschrnitckte Krone zu bringen und siir ihr Sprüchtein Geld und Geschenke einzuheimsens So war's seit langen Jahren, und so wir-W auch heute wieder seint »Nun danlet alle Goti«, klingen die s alten und sausen Stimmen in der ho- i hea, etchenget selten, Halle und der; graut-artige Aufseher ritt vor und : wünscht, wie- alltährlih dem edlen Deren Wein, Gel und Braten, Ge deihen und Segen, Vieh und Saaten, dem Rübenstand, den Schonungswes gen, zur rechten Zeit, die hart und Ne aen. i t- --- Der Graf nickte danlend und schritt1 Inälxer zur Menge »Jch möchte noch ein paar Worte an Euch richten, Leute,« saate er mit weit lzinauäschallender Stimme »Ich alanb' im Sinne meines toten Herrn Vaters zu handeln, wenn ich meinem Haus eine Herrin qeb’! Und wer wäre würdiger dazu, als jene, die ihr Leben iiir mich opsern wallte!« Leise legte der alte Schloßgärlner die hellrer-glühende Annerose in des Grasen starle Arme. »Hier ist sie, Leute!« Da braust ein Jubel und Jauchzen durch die Menge, die Jungen stürzen ver und strecken in heller Freude dem Brautpaar die Hände entgegen, und die Alten lüften in stiller Bedächtigkeit ihre Klippen Und noch einmal llinqt’s wie leises Beben zum lachenden Himmels »Nun danlet alle Gott!« Dann gehen sie langsam von hin nen, mit dem sicheren Gefühl, es wird sortan gut mit dem alten Geschlecht derer v. Wallenried bestellt sein, denn iLibeZ dem tollen Grafen wacht die sie e. Eine zarte Aufmerksamkeit Slizze von Michael corday. Nach dem Diner zogen sich die Her- 7 ren in das Rauchzimmer zuritck und diskutierten über das Hatellebem über die Verschiedenheit der Elemente, die zusammengewürfelt, einer dem andern fremd, nuLdurch dünne Zimmerwände voneinander getrennt leben. Marrel Vautier, ein junger Chemi ier. ergriff das Wort. Man lonnte ihn als empfindsarnen, feinfiihligen MenM. von einer zar ten Sentimentalitätj über die er sich sselbst gern lustig machte. Er er zählte ,,Diesem Durcheinander des Zwiel lebens verdanke ich ein kleines Aben teuer. Es war im vorigen Jahr in Ger ssonne in den Vogefen. Jch war mit der offiziellen Untersu chung einer neuen Quelle, die man fassen wollte, beauftragt· Die Badeverwaltnng war sehr zu vorlommend gegen mich und ließ es sich nicht nehmen, mich im besten Hotel unterzubringen Es war ein wahrer Palast an Luxus nnd Komfort, ganz neu erbaut. Sie wissen, Gerbonne ist erst seit wenigen Jahren in Aufnahme, die Hotels smd daher noch nicht so 3ahlreich, und so begegnen sich dort die verschiedensten Klassen der Gesellschaft Neben einer Fürstin, die von einem Stab von Bedienten umgeben ist, steht man bescheidene Leute, die schwere Geldopfer bringen mußten, um dort ein paar Tage zur Kur verweilen zu können. Diese Verschiedenheit der Vermö aensverhältnisse wurde mir jeden Abend symbolisch vor Augen geführt Jch kam immer erst zu vorgeriickter Stunde aus dem Kasino, denn ich ver suchte mich in meiner Einsamkeit zu zerstreuen· Die weiten Hallen des Hotels waren durch aruske elektrische Ampeln hell er leuchtet. Fast vor jeder Tür stand in einer Vase ein Butett. Zuerst konnte ich mir das gar nicht erklären, aber dann verstand ich es, daß diese Blu nien den Hotelgästen gehörten. die sie nicht iin Zimmer zu haben wünschen ilnd diese Blumen wurden mir zum Symbol, denn sie waren so verschieden von den einfachsten bis zu den stolze sten, sie zeigten so deutlich die Neianni ibres Besitzers« . .. Aber sie sind vielleicht erstaunt, das: in Gerbonne in einem Hotel eine sont--I Fülle von Blumen zu finden ist. Sie müssen bedenken, daß Gerbonne ein Modebad ist« und dasz jeder Bideort einen enorinen Verbrauch.an Blinncn l;at. - Dei- Most der Bliimenhändleein iik fast ebenso besucht wie der Brunnen Einen Blumenstrauß gibt man bei der Ankunft, bei der Abreise. Uebrigens steigert sich die Lust am Kaufen bedeu tend durch den Müßiggang des Bade lebeng. Man verbringt den lTai ariisztenteils damit, vor den Schausen siern der Hauptstrasze zu stehen« nnd ein Nichts, eine Spielerei, die sonst auch nicht einen Augenblick Ausmert samleit gekostet hätte, wird plötzlich be aehrenswert Aber ich schweife von meinem The ma ab Wie esagt, die vor den Tiireii ste benden eträusze waren sehr verschie den« hier standen einigeOrcbideen, dort ein Tusf Nellen etwas weiter ein Ro senzweig. Und ich bemerkte, daß vor einer Tiir stets ein sehr armselige-· Striiuszchen stand, rührend in seiner Einfachheit Einige Anemonen, ein Enzian, nicht einmal gelauste Blumen, sondern vom Besitzer selbst im Gebirge gepflückt Soviel war gewiß, sie, die sie abends vor die Tür sente, war nicht verwöhnt. Wenn sie, wie ihre Nach barin, einen Strauß haben wollte, so mußte sie ihn auf den Wiesen selbst vsliiitein weifellos eine von denen, siir die es e n großes Opfer war, den lururiltsen Knrort auszusuchen, ein großes Opfer.... Eine bescheidene verschwindende Ieldblume zwischen »den Treibbauspflanzem Und ich koni ibiniertr. Sie war gewiß allein, denn aus Sparsamkeit konnte sie niemand zur Begleitung mitne men, in langen Spaziergängen irrte durch die Tä ler, 2um sich zu zerstrenen und dein Gewühl des Badelebens zu ente Zwei Tage lang versuchte ich, csien zu Gesicht zu bekommen, aber meine Ar beit hielt mich den Tag iider vom Hatel fern, und erst spät abends Lehrte ich heim. Jch mußte mich damit begnü nen, an den armseligen Feldblnnien in ihrer Eniaillevase vorüberzngehen Da kam mir der Gedanke, meiner Unbe kxinnten eine Freude zu machen. Ich wollte das Schicksal verbessern. Ich wollte die kleinen Wiesendlumen snit einem vollen Strauß vertauschen. Noch an demselben Tage taufte ich einen herrlichen Rosenztveig, und als alles im Hotel schlief, nahm ich den Tausch Vot. Die lleine Emaillevase verschwand völlig unter den hängenden Rosen. Ich schlief diese Nacht sehr spät ein, obaleich meinen Sinn nichts wichtiges beschäftigte Zireifellos würde ich niemals von der freudigen Ueberraschung, die sie »in nächsten Morgen haben würde, er fahren. Um so viel feiner, fo viel ;««.rtfiihlender war meine Aufmerksam eit. Aber niemand ist vollkommen. Jm Grunde meines Herzens rechnete ich aist einen glücklichen Zufall. Vielleicht entdeckte ich meine Nachbarin noch und vielleicht erfuhr sie auch, dasz ich der Gelser war. Vielleicht fand ich Geleaenheit, sie in ihrer Einsamkeit zu trösten. Wunderfchöne Perfveltiven eröffne ten sich vor mir und fiifze Träume uni woben mich beim Entschlafen Durch treischende Stimmen, die den tiorridor füllten, wurde ich aiifgeiveclt; ej- war schon ganz bell. Jch sprang an: meinem Bett, öffnete die Tür ein . nsenig und steclte den Kopf erschreckt herum Ich sah einen kleinenMann in Pan toffeln, auf seinem Rücken machte das Heind zwischen den Hosenträgern einen ’ Buckel. Spärliche graue Haare be ierlten seinen Schädel, sein kleiner Spitzbart tanzte vor Wut. Seine xslnaen funkelten unter den runden Vrillengläsern, in der Hand schwang er einen Büschel Rosen — meine Ro sen —- nnd mit piepsender, sich über iclklagender Stimme brüllte er: ,,Fiellner!. . .. Kellner!. . .. Wo ist der Kellner?t. . .. Man hat mich be stohlen, man hat mir meine »Gentiana dumm« fortgenommen «und diese Treckblumen dafür hingestellt! Kell :ser!. . . .Kellner!· .. « Ich zog mich zurück. — Es war ein alter Professor der Botanil, der Ge lsirgsblumen sammelte. . . ." Die tslufe des AergeentsseQ Element Bautel, der im »Main« interessante Tagesereignisse zu glas sieren pflegt, erzählt folgende Ge schichte: Die Zeitungen berichten, daß ein Pariser Ehemann gegen seine Frau auf Scheidung klagt, weil sie nur am Rücken zuzuknöpsende Taillen und Blusen trage. »Ich kann nicht mehr vom frühen Morgen bis zum späten Abend diese Blasen- und Taillensron ertragen«, erklärte er. »Ich verbringe meine ganze Zeit damit, meiner Frau die Taille zu- oder auszutnöpfen Manchmal wechselt sie im Laufe des Tages die Toilette, dann habe ich na tiirlich doppelte Arbeit. Noch schlim mer ist es, wenn wir ins Theater ge hen wollen. Meine Frau hat ein Prin zeszkleid, das hinten zu schließen ist; es besitzt 49 winzige Knöpfchen — ich weiß es genau, denn ich habe sie ge zahlt. Natürlich muß ich armer Mär tyrer diese 49 Knöpse zulnöpfen und mich mit den niederträchtigen Knopf löchern, die nie so wollen wie der Knopf will, abquiilen. Und nicht sel ten kommt eH vor, das; ich, wenn ich qidlich beim 45. Knopf angelangt bin, merke, das; ich mich geirrt und die Knöpfe mit gar nicht zu ihnen gehö rigen Löchern zusammengebracht habe. Selbstverständlich fängt jetzt die Ge schichte von vorn an. Da ich nun nicht Geld genug besitze, um mir ein Dienst mädchen zu halten, habe ich beschlos sen, meiner Qual ein Ende zu machen. Wenn es eine Gerechtigkeit gibt, werde ich bald srei sein.« Wir halten das, was der arme Mann vorbringt, wirk lich siir einen ernsten Scheidungsi grund! - — Unter Gauner-ji« »Was hast Du denn da sür einen schönen Potal?« »Das ist ein erster Preis-, den ich davon getragen habe.« »Bist Du nicht erwischt worden da bei?« Höchste Malen-irrte Jm übersiiltten Straßenbahnwnaen hatte ein Arbeiter seinen Platz an eine ältliche Dame abgetreten Diese dankte ihm etsreut, »So gehört es sich«, wehrte der Mann den Dank ab. Als die Dame saß, fügte« der ritter tiche Arbeiter hinzu: »Ich sage immer, ein Mann darf nie eine Frau stehen lassen. Manche Männer stehen nur aus« wenn sie hübsch ist, aber sehen Sie; ich mache keinen Unterschied da ttn.« O diese Kinder-. Vater (in Igemvart seiner Frau): »Komm her, L schen, ich will Dir ei nen Kuß geben, ich bin Dir gut.« Etsch-n: »Ach, geh’ doch, das hast Du zu dem Kindermädchen heute früh s auch gesagt.« i Wimde -——k Der Gewiesnen Angeklagtm Woher Jekichtshos, ice habe in diesem Jahre det erste Mal die hohe Ehre, vor Ihnen Uffzutreten; darum jestatten Se, det ick Ihnen· eh’ wir in de Verhandlung intteten, een herzlichet Kraft Neijahr« zurufe.« Von der Lokalbnhm ,,Jn dem Zug ist ja nicht einmal ge heizt!« »Halten’s Jhnen net auf! Wir bleibnja doch sieden, da mitl« Ih nen dann beim Schneeschaufeln schon warm werden.« » Bankwottspieb Batitfassierek (zu den zahlreichen, lebhaft plaudernden Kunden): »Bitte nicht fo laut, meine Herrschaften! Wie sollen da nur die Summen stimmen, wenn so viele Stimmen summen.« Sichet ist stehet-. Gefangenen »Da fliegt mein Hut; soll ich ihm nachlaufen?« Polizist: »Was? Rachlaufen und nicht wiederkommen? Das kennen wir. Nein, stehenbleiben! Jch werde den Hut selber fangen.« Mißverständnis i Sarah: »Jsidor, der Feigelstock hat mer beleidigt!« Jsisdor: »Woso?« Sarah: »Er hat gesagt, ich wär’ ohne Charme, ich wär’ überspannt, i ! ....« Jsidor: »Sarah, reg’ der nix auf tvege dem Stußl Wie kannste sein überspannt, wenn de hast keinen Schau-ist« Aus Rheinland. Ein biederes Bäuerlein speist mit einem Nachbar nach guten Gemiisege schäften in einem Restaurant der Großstadt. Das Mittagessen kostet 1.50 Mark. Draußen auf der Straße zieht der eine die mitgenommene Lei nenserdiette aus der Tasche, hält sie prüfend auseinander und meint treu herzig: »Ett Essen wor wall jett diierr, edder e paar Groschen eß och datt Dog weätt.« Meiste-send »Ihr Sohn hat also gestern verges sen, den Hühnerstall zu schließen? Da hat der der Fuchs wohl am Ende die Hühner geholt?« »Nein; aber sie sind nach Haus ge laufen!« Würde. Sanitätsrat: »Na, Sie sehen, Herr Doktor, das sind eben Meinung-Idee schiedenheiten.« Stabsarzh ,,Verzeihen Sie, ich bin Stabsarzt und nicht Doktor.« Sanitiitsrat: »Pardon, ich dachte, tSie wären im Nebenberusauch Dok or.« Entschuldigt. · Richter: »Jhre Frau beklagt sich, daß Sie im ganzen letzten Jahre kein Wort zu ihr gesprochen hätten. Was haben Sie dagegen zu bemerken?« Angeklagter: »Ich wagte nicht, sie zu unterbrechen.« (Aus: Gucklasten.) Inst-rat »Herzlichen Dank allen lieben Freunden und Verwandten, die mei nem Manne, dem Weichensteller Zapfert, die letzte Ehre erwiesen haben, sowie dem Kegelklub ,,Jmmer fidel'« für das Eis-bemessen mit Sauerkraut und das nach dem Begräbnis gespen dete Faß Patzenhofer. Die untröstliche Witwe.« Dek kleine Hans. Der lleine Hans ist ganz entzückt von seiner ersten Automobilsahrt. »Wenn ich all’ mein Geld aus meiner Sparbiichse nehme, Pupa«, fragt er, ,,lann ich mir dann ein Automobil da siir laufen?« »Nein«, sagt der Vater, »das ist viel zu wenig.« »Wenn, aber Kurt und Erna mir ihr Geld noch dazu geben reicht es dann?« fragt der beharrliche Junge weiter·" » »Nein, dann ist’g auch noch nicht genug«, belehrt ihn der Vater. ,,Na«, meint Hans daraus, ein we nig ärgerlich, »wie viel Kinder müssen wir denn noch bekommen, damit es reicht?« Die Gattin des Dichters. Der junge Dichter hatte soeben seine Arbeit, die er siir ein wahres Kunst werl hielt, beendet. Er eilte zu seiner jungen Frau, die eifrig seine Strüm pse stopfte. »Lieschen, mein Herzblatt«, sliisterte er zärtlich. »Das habe ich eben ge schrieben." Und er sing an zu lesen. Er las voller Gefühl. Seine Bewegungen waren graziös, seine Betonung ausge zeichnet. Er las das Gedicht wir lungsvoll bis zu Ende. Als er fertig war, sah er sie an und erwartete ihr Lob. Eine Zeit lang sagte sie nichts. »Nun, mein süßes Herz«, sagte er, «sage mir, was Du denkst?« »Ich wundere mich ---« »Woritber?« »Daß der Fleischer die Leber noch nicht geschickt hat. . · sw »Meine Braut ist das direkte Gegen tcil von mir, und doch verstehen wir uns ausgezeichnet« »Hu-, habe schon gehört. solt ja eine ungemein hübscle interessante und geist reiche Dame sein« iH·"-.-, — HEXØEHIWI -,Entschuldigen Sie bitte, qnädigei Fräulein. daß ich Sie nicht grüßte, als ich hnen begegnete, aber ich habe Sie wirk ich nicht erkannt·« »Wie können Sie dann überhaupt wis -- ·- - s s Jmmgeselle: Es ist zu toll, sich cwick die zindpse an die Hemden zu nähen Wenn ich "edt verheiratet wäre, aus den Knien müsste mein Weib unseren Sohn bitten, nicht wie sein Vater, ein alter Junggeselle zu bleibe-il —---— — —. -..— Sie: »Ich finde es sehr kalt hier.« Er (an dem in der Nähe hängenden Thermomctct nachsehendj : 68 Grad; das ist doch normal nnd durchaus nicht kalt.« Sie: »Aber ich bitte dich, für das gro ße Lokal ist das viel zu !alt.« f — Wl »Mein Fräulein, ich komme ikn Anf fmge meines Papas, um Ihre werte Hand anzuhalten « »Seht icljmeichelhnft, mein Hekrl Auch ich gehorche in dieser Sache meinen El tern. Nur möchte ich Sie bitten, die Sache kaick abznmachen Jkn übrig-en werde ich spie, solange Sie mein Bräuti gam sind, täglich uin dic· Mittag-Ismin empfangen: wenn Tvir erst alnckkich ves heiraict find, wird ja hoffentlich auch dieser Zwang cnifalcen.'«