----- E in Edelmarder Z CZF E« WITH-»Hm ffffffvvvvvvvvss---.----. . (l. FortsejungJ LUeberraschungenund Ge « he i in n i f s e. » Die leiten Worte waren an ver Treppe gesprochen, dir zu welcher Sie-knarrt v. Pleißenbach seinen Freund begleitet hatte. Da dieser das weitere Geleit aber-ehrte, nickte et ihm .nech einmal sreunotich zu und trat dann zurück. Einen Augenblick blieb er horchend auf dem hellerleuchtetcn Vorsnal stehen« dann murmelte er: »Man hört keinen Ton mehr, der Un: terrichst scheint also beendet, da werde ich gleich zu Georgine hineingehen und iar »von diesem Besuche eines alten Freundes erzählen Ich bin fest über zeugt« daß Mariens ihr gefallen wird. zumal wenn er etwas auf ihre Interes sen eingeht. Ob er dazu freilich im Stande sein wier Ich glaube, er ver steht bliywenig von ver Kunst.« Indessen schritt Herr v. Mariens die Treppe hinunter und trat auf die Straße hinaus-. Unten wartete der Landauer des »Hotel de Prasse« auf; ihn, der Lohndiener riß geräuschvoll4 den Schlag auf und schloß ihn ebenso; laut wieder, nachdem er die Weisungl in Emspfang·genommen hatte: »Zum Hotell« Etwas schwerfällig tlettertez darauf der Edle zum Kutscher auf den 1 Bock, die Pferde zogen an und der» Wagen rollte zum «Preußifchen Hofs; Dort von dem refdettdouen Gras des Portiers und den gefchmeidigen Verbeugungen des Obertellnerå ein-: pfanaen ging Herr v. Mariens den Kortidor hinunter zu dem neben dem Speifesaal gelegenen Rauchzimmer. Jm Vorbeigehen war sein Blick auf einen großen bunten Zettel mit schwar zen Figuren gefallen, und als- ihm sest der Oberlellner den Uebetzieher Oel-nahm fragte et: »Wie beißt der Zirius, der hier Vorstellungen gibt?'« »Fürst, err Baron, die Produktio nen sollen ehr gut fein; es ist fast je den Abend aus«-verkauft« »Wenn fängt die Geschichte an?«« »Um sieben« herr d. Martens warf einen Blick auf den Regulator. »Jetzt ift es erst fünf, der Abend wird noch entsetzlich lang werden. Schicken Sie gleich nach der Kasseneröffnung hinüber und las : sen Sie mir ein Billet holen« »Seht wohl. Befehlen der Herr Baron wieder den Wagen?" »Nein, ich werde zu Fuß gehen. Laffen Sie oben bei mit beizen« Der Obertellner verschwand mit ei nem zweiten »Seht wohll« und here o. Mariens nahm eine Zeitung, bis ihm gemeldet wurde, fein Logis fei durchwärmt. Dann suchte er dasselbe aus und erst unmittelbar vor Beginn der Vorstellung fah man ihn wieder dies breite Treppe hinuntergehen und aus dem Hoteltreten — Der Ci.rkus lag kaum fiinf Minu ten vom »Preußifchen Hof« entfernt auf einem freien Platz, Freimarkt ge nannt. Bis weit ihinaus auf densel ben klang die lärmende Musik der Elektren-della Als Herr o. Mariens feinen Platz eingenommen hatte, war die erste Piece schon zu Ende und die Clmns machten unter dem bekannten lauten Geschrei und grotesken Ka priolen ihr Entree. Martens widmete ihnen keine Beachtung, sondern mu fterte durch das Opernglas das Pu blikum. Auch die folgende Nummer: .Der kleine Eugen Fürst in seinen Voltigen auf ungefatteltem Pferde« termochte ihn wenig Ju interessiren, trotz dem der kleine Mann feine Sache vortrefflich machte. Erst als sent Fräulein Wanda Sumiroff, die be rühmte Schulreiterin in die Arena einritt, schenkte er der Vorstellung größere Aufmerksamkeit Es war aber auch ein fesselndes Bild, diese schlanle und graziöse Ge stalt ihr Pferd in den verschiedensten Gangarten und Wendungen tummeln zu sehen, wie der Rappe dann nach dem Takt der Musik einhetschreiten, wie er Verbeugungen machen mu te mit regelrechtem Kniefall, wie ie · Reiterin ihn um mehrere einzeln aus gestellte Stühle im Tanzschritt herum lenkte und daran die Stühle der Reihe nach umwerfen und wieder aus richten ließ, wie er endlich mit unbe dingter Sicherheit in schnellster Gang art über die hohen Barrieten setzte, welche zu sechsen dicht hintereinander ausgestellt waren. s Etwas, was an den slavischen Th pui erinnert hätte, woraus doch der Name schließen ließ, fand man aller dings nicht im Gesicht der Dame. Das mächtige Galdhaar, welches in dichten Fleehten unter dem hohen .« schwarzen, mit blaue-n Schleier gar nierten Hut hervorquell, die dunkel blauen Augen unter den schön ge schwungenen Brauen, das schmale Qual des Gesichtes mit dem llassisch geschnittenen Prof-il und dem freund liches Munde. dessen Oberlippe etwas in die höh- gemeu tm — M Isei hätte eher aus eine Engländetin ais ans eine Russin schließen lassen. M ans dem Zettel bezeichnete sie Den Direktor Färst als eine Russin s-« M der here Direktor sauste doch « · .-fäI,W W am beiden kennen. .s"' II eher-IMP- Mt SUCH-W —- feoensalls erregte sie das Entzücken des Publikums. Herr b-. Mariens wandte kein Auge von ihr, er batte sich weit vorgebeuat. es war, ali ob ber scharfe Blick. mit dem er die Dame fixierte. sie mit magnetischer Gewalt zwingen wollte, zu ibm binijberzuse ben. tlno in ber Tat begegnete fett ibr Auge dem seinigen, ja ein scharfer Beobachter hätte bemerken können, daß in diesem Moment Fräulein Sumi-. rosi sich leicht ver arbte unb ihre Lian welche sonst mit so sicherer Hand den Zügel führte. Unwilltiirlich izucktg so daß der Rappe eine falsche kBeweguna machte und fast aus dem lTatte gekommen wäre. Doch ging das sAlleS so schnell vorüber, daß wohl Ischtverlich von dem ganzen Publikum mehr wie Einer es bemerkte. Dieser Eine war aber Herr v. Martens. Er erbob sich, als die Reiterin bie. Arena verlassen hatte, und als sie ietzt « wieder erschien, um dem Publikum siir ben Abt-laue mit einer araziösen Verbeugung zu bauten, klatschte Nie mand lauter wie er. Dann machte er eine Bewegung, als wollte er seinen Plan verlassen. aber sich plötzlich ans bets besinnenb. setzte er sicb wieder und sah die nächsten Vieren bis zum Schluß der ersten Abteilung mit an, jedoch mit einem Gesichtsausbruck, dem man deutlich anmerten tonnte, baß er nicht wußte. was er sab. Wie erleichtert erhob er sich beim Beginne der großen Pause und stieg bis zum Büsset hinab, wo der spekulative Re staurateur nicht nur Erstischungen aller Art, sondern auch eine ganze Anzahl drächtiger Bouauets bereit hielt. Herr v, Martens wählte lange unter denselben, bis er sich siir einen Strauß weißer Rosen mit einer dun kelrvten Camelie in der Mitte ent-— ’schied. Doch beeilte er sich nicht, da »mit aus seinen Plan zurückzutebrem selbst nicht als die Musik den Beginn ;der zweiten Abteilung anzeigtr. Er zsegte sich vielmehr aus einen Stuhl in »der Nähe des Büfsets. ließ sich ein T Glas Punsch aeben und verwickelte den -Nestaurateur in ein Gespräch über die Heinzelnen Mitglieder der Trupve, wo bei er auch aus Fräulein Suiniross zu sprechen kam. Aber so lebhaft der Wirt in das Lob auf dieselbe ein ftinimte, nähere Auskunft über ihre Verhältnisse wollte oder konnte er dein Fragenden nicht geben. nicht einmal die Wohnung der Dame konnte er ihm nennen. » Endlich suchte Herr d. Mariens fei nen Plas wieder aus. Wanda Sumi ross hatte als vorletzte Nummer das Apportirpserd Mirza vorzusiihren. Als sie in reichbordierter Stallmeistee Uniforin erschien. welche ihrer schlan ken Gestalt in der Tat ganz vortreff- i lich stand. wurde sie von frenetischemä Beifall eint-sangen und als sie ihre« Produktion beendet. -war Martens’« Bouauet keineswegs das einiiae.. wels ches ihr der Dank des Publikums spendete. Aber es war das einzige, welches sie aufhob, und daß das nicht ohne Absicht geschah, konnte man deut lich an dein Blicke erkennen, welchen sie dankend zu Herrn v. Mariens hin übersandte. Eine flott gerittene Quadrille in prächtigen vatiimen bildete den Schluß der Vorstellung, noch einmal ballten die Bretterwände von lautem Beifall wieder. dann drängte das Pu blikum in dichten Massen hinaus in’s Freie. Auch Mariens verließ diej Bude, mehr von den Anderen gesehn-H ben. als daß er sich selbst bemüht hätte, den Ausgang zu gewinnen. Un- ; schliissig blieb er dann vor dein Cirkus J stehen und ging mehrere Male aus und ; ab, bis er sich einem hellerleuchteten Restaurant zuwandte, welches demsel ben schräg gegenüberlag. Er knüpfte auch hier nut dem preu ner, welcher ihn bediente« ein Gespräch an über die Kunitreitertruppr. Ob die Mitglieder wohl in diesem Lokal ver kehrten? —- Dann und wann. — Ob sie Geld sehen tießen? — Gewiß, sie wären immer bei Kasse, Kredit habe noch Keiner in Anspruch genommen. Ob sich wohl auch Damen hier zeig ten? -—— Nein, dieselben lebten über haupt sehr zurüaaezogem — Damit waren Martens’ Nachforschungen be endet. Er blieb, nachdem er sein Svuper eingenommen, noch eine Zeit lang sicen und trant langsam seinen Wein zu der Cigarre, welche er angezündet Sinnend sah er den sich kräuselnden Rauchwalten und den Ringen nach, welche er einen nach dem anderen ans dem Munde entlieszs" Dann verlangte er einen Adreßtalender und begann in demselben zu blattern »Wie komme ich von M zum Ho tel de Pensse’?« fragte ersärsellnen nachdem er bezahlt »Wenn Sie aus descctt getreten sind, bitte ich, sich rechts zu wenden nnd dann nur immer gerade aus, die breite Straße hinunter, Sie können gar nicht fehle-U »Und wohin komme ich, wenn ich mich links wendek — Du die drückensteaße.« « «Dielelbe führt zurn Flus?« Der Kellner bejahtr. · «Liegen jenseit des Flusses auch each Häuser?« »Seit-VI »Ist das ein eleganter Stadtteil?« »O nein. Es wohnen dort nur arme Leute. auch viel GesindeL Man nennt? die polniiche Borstadt." L »Hm, th Dante.'« . Als Herr v. Mariens wieder unter freiem Himmel war, ging er, ohne sich zu besinnen. nicht nach rechts. seinem Hotel zu. sondern wandte sich linls und schlenderte die Brückenftraße hin CUf. Ein heftiger Wind trieb ihm vereinzelte Schneeflocten in’s Gesicht, über den himmel zogen eilig schwere graue Wollen. Der zitternde Schein der Gasilarnmen wurde von den Platten des Trottoirs zurückgeworfen, welche der schnell schmellende Schnee rnit einer nassen Decke überzog. Es war sehr still auf den Straßen, in der Tat war es auch lein Wetter· um Je manden zu einem nächtlichen Spazier gange zu verlocken. Noch stiller war es aui der Brücke welche über den Fluß führte. Auf das Geländer gestühh blieb Herr von Mariens stehen und sah mit demsel den sinnenden Blick, mit welchem er» vorhin den Rauchwvllen seiner Ci-» garre nachgeichaut. auf die dunlelnj Wogen hinunter, welche sich rauschend und brausend unter dem engen Leu-J ckendogen hindurchzwängten. » ; Ein rotgetder Schimmer. weiche ihm plöhlich aus dem Wasser entge-? genglönzte, ließ ihn aufbtieten. Es war der Restex des Mondes, dessen helle Scheibe sich iiber der schwarzen Linie der entfernten Festungswertel langsam erhob. Mariens Augen» folgten dem Gestirn, wie es aufsteigend j einen immer helleren und reineren Schein annahm, während sich sein Umfang allmählig vertleinerte. Jeht zog eine dunkle Wolke dariiber hin und verhüllte die silberne holbiugei mit ihren schwarzen Schleiern. Der einsame Beobachter wandte sich"zutn Weitergehen. Während er am Geländer gestanden hatte, war ein zerlumpter. etwa zwölf jiihriaer Bursche hinter ihm vorüber gegangen, welcher eine jener melancho lischen Weisen vor sich hintriillerte. wie sie die slabischen Volksstämme fos sehr lieben. Trotz der winterlichenj Nacht war er nur mit einem grsbieis neuen, schmuhig:grauen Hemde betteisj det und einer vielfach zerrissenen und oft geflickten Hofe von unbestimmba rer Farbe. welche ihm viel zu lang und daher unten weit in die höhe ge- I trembt war. Die nackten Füße ftatenx in Holzschuhem die laut auf deml Siraßenbflafter Hunderten Ter Knabe ging die breite Straße» hinunter, welche am anderen Ufer des ? Flusses begann und schnurgerade fort- z lief, aber nur von niedrigen ärmlichen ; häusern begrenzt wurde. MartrnsT folgte achtlos dem Voranfchreitenden, war es ihm im Grunde doch ganz gleichgiltia, wohin ihn sein Spazier-. gang führte. welchen er nur unter-! nommen, um die unruhigen Gedankens zu ordnen, welche in feinem Kon ihr» wildes Wesen trieben. Da fah er," wie sich der zerlumpte Bursche plötz lich bückte, einen Stein aufgriff nnd damit nach einer Gaslaterne zielte. Jm nächften Augenblick war Mariens bei ihm. »Halt, mein Junge,« sagte er ruhig« indem er mit eisernem Griff das Gelent der Hand faßte, welche den Stein hielt, »woru diese unnötige Zertriimmerung stiidtischen Eigentu meö?" Der Knabe sah trotzig zu ihm auf und liesz den Stein fallen. »Was aedt Sie das an?" knurrte er. »Sie sind nicht von der Polizei.« . Mariens sah überrascht in das Antlitz des Burschen. Zwei pracht ’oolle, tiesduntle Augen glühten ihm daraus entgegen, wie sie Murillo tei nem seiner dezaubernden Betteljungen schöner gemalt bat. Auf die freie Stirne fiel tastanienbraunes Haak in wirren Locken herab, welches trotz der vollständig mangelnden Pflege weich und glänzend erschien. Nase und Backentnochen deuteten taucn bemerk bar aus den llaoischen Typus an, rei zend war der Mund mit seinen vollen Lippen, so viel übermitthiaer Trotz ihn auch umspielte. »Die Polizei ist nahe genug,« ent gegnete here oon Martens auf die letzte Bemerkung des Knaben, »soll ich Dich etwa aus die nächste Wachtstube führe-ist« «Warum wollen Sie sich so oiele Mühe meinetwegen machen?« lachte der Bursche. »Weil Knaben Dein-es Alters um diese Stunde in’i Elterndaue gehö ren. Warum bist Du nicht dort, son dern treibst Dich auf der Straße herumäsp »Das geht Sie wieder nichts an, das ist meine Sache. habe ich Sie schon gefragt, warum Sie hier herum laufen?«' Mattens mußte innerlich iider diese Inton lächeln, der, ditbsche und weht. Aeußetlich aber lieh et sich nichts merken. sondern hob drohend den Stock. indem et sagte: «hiit’ mak. mein Junge, noch eine solche Antwort und ich priigle Dich auf der Stelle windelweich. Stedft Du mir oder artig Rede. lo mäte es möglich. daß ich Dir einen Groschen schenkte. Als-: warum bist Du nicht zu Hat-si« »Weil ich dort Schläge deiomcne." »Warum?« »Weil ich nichts verdient habe. « »Damit sollst Du Geld verdienen?« »Damit auch Vater und Schwester Meita Geld verdienen, mit Bettean »Und das hat deute nichts eingetta gen Z« »Nein. Was kann ich dafür? tBin Ittosige Straßendude gefiel idm immer ) F ich schuld daran wenn die Menschen so bartberzig sind?« »Wie viel mußt Du täglich nach Haus bringenis »Vier Groschen zum mindesten. »Willst Du mir versprechen. direlt nach Hans zu geben« wenn ich Dir die oier Groschen schenke?" Der Knabe sah verlegen zu Boden. «Nun?« »So-blaue beläme ich doch, weil es schon so spät ist. " »Aber wenn ich mit Dir ainae und sagte, ich biitte Dich bis ietit in mei nem Dienst gehabt, wollte jedoch das Geld dasiir Deinem Vater selbst ge ben. damit Die es nicht unterschliiast. würdest Du dann auch Schläge be tommenim »Nein. Schläge nicht. höchstens einen Fußtritt. aber —« der Knabe stockte. «Nun, aber —« drängte Mariens «Zu essen belame ich auch nichts,« vollendete der Betteljunge, indem er mit seinen schönen Augen halb listig. halb verlegen zu Mariens empor blickte. Dieser lachte. »Dann muß ich auch wohl dasiir sorgen,·' meinte er, jedl erst die Hand seines Schüslings los lassend und das Portrmonnaie aus der Tasche ziehend. »Hier hast Du Geld,« subr er sort, indem er dem zerlumpten Burschen eine Münze reichte, Jene Spelunle dort scheint noch ossen zu sein. Oele Dir Brod und Wurst. komm dann aber gleich hieher zurück.« Der Knabe verschwand in der de zeichneten Boutique, urn nach wenig-n Minuten rnit feinem Einkauf zurück zukehren. »Nun oorwiitts,« befahi Mariens. »Dein Abendeffen kannst Du unterwegs verzehren.« Mit beiden Backen tauend trabte der Zerlumpte neben feinem Befchiiyer Zunächst führte er ihn die breite Hauptftraße noch eine Strecke hinun ter, bog dann aber rechts in eine Ne bengaffe ab und von diefer wieder nach einiger Zeit lints in ein noch fchmateres Gäßchen, an dessen Ecke eine Gastaterne brannte. Es waren erbarmtiche hätten, welche ihr Schein beteuchtete, von Lehm errichtet, nie drig, rnit halb erblindeten Fenstern. Als Mariens dem Zerlumpten weiter in das Gäßchen folgte, fühlte er, wie fein Fuß in den weichen Schlamm des Bodens einfant, ein widerwiirtiaer Geruch umfing ihn; eine Biegung ent zog jetzt die beiden Wanderer dem Licht der Laterne und nächtliche Fin fterniå umgab sie, denn der Mond ftand noch nicht hoch genug, um in diefe enge Gasse feine Strahlen feu iden zu können. Sind wir noch nicht Ibatd an Ort und Stelle?« fragte Mariens ftehen bleibend. i »Gleich find wir da.« lautete die lfliifternd gegebene Antwort, »dort das sang mit den zwei Fenster-U Vergebens strengte Mariens feine Augen an. et vermochte nichts Bei stimmtes zu unterscheiden. »Geh nur dorsn«' gebot er feinem Führen »di) will hier warten. bis Dir geöffnet wird.« Der Knabe wiirgie den lehten über großen Bissen seines Brodes hinunter und hufchte davon. Man hörte. wie an eine Türe get-echt wurde und dann die bittende Stimme des Burschen ..Vatet. Meiji. macht ani. ich bin’s.« Er mußte Wochen nnd Ruer meh tere Male wiederholen bis ihm geöss net wurde Ein großes itarltndchi ges Weib erschien in der Türe, bes leuchtet von einer Stalllaterne, welche Isie hoch in der Linien hielt, während ihre Rechte einen starten Priigel schwang. »Vo11enoraten. rommn Un eno lich?« treischte sie dem Knaben entge aen und tniidste daran eine ganze Flut tpolnischer Verwiinichungen, welche Martens unverständlich blie ben. Dabei schwang sie fortwährend drohend den scniivoelv aber der Knabe hielt sich in vorsichtiger Entsernunz iede unsanste Berührung mit dem ge siirchteten Instrument vermeidend. Jetzt hielt herr v. Mortens es an der Zeit, zu interbenieren. »Ich bin schuld daran, dah Euer Bruder so spät nach Hause lommt.« laate er. aus die Türe zutretend .,Bis seht habe ich seine Dienste in Anspruch ge nornmen: damit er aber seinen Lohn nicht oerschleudere, habe ich es iiir besser gehalten, ihn hieher zu beglei ten und Euch das Geld zu geben-« Er reichte bei diesen Worten der Person ein Markstiick. welches die selbe rnit Verwunderung betrachtete und dann einen noch erstaunteren Blick auf den eleganten Herrn wars, welcher so plötzlich oor ihr aufgetaucht war. Gleich sah sie ihrem Bruder nur in der vollständig unzureichenden Kleidung. sonst iihnelte sie ihm durch jaus nicht. Tie Vanentnochen waren Jbreic die Nase platt. der Mund un Iverhältnisntiißig groß und das ganze lGesicht vom Branntweinaenusi aufge sdunfen und getötei. Die kleinen grauen Augen tvaren rotgeriindert. Hdas strohsarbene Haar hing ihr vorn Iin wirren Steahnen m die Diana twiihrend es hinten in einen bald wie der ausgelösten Zapf zusammenge slochten war. Wie schon erwähnt, war die Gestalt groß und mass-n die plumpen Hände verrieten ungewöhn iiche Ktast und die entblößten Arme zeigten Muskeln, weiche einem Schif serinecht alle Ehre gemacht haben würden. Jetzt ließ sie den Prüget fallen und ariis mit der Rechten nach dem Sil berstiick. während sich ein widerliches Grinsen iiher ihr breites Gesicht legte. »Sie sind seht aiitia, mein Heu-", sagte sie, »wenn ich Jhnen irgendwie nähen kann, so beiehlen Sie iiber Jhre gehoriame Dienerin.« Mariens bemerkte, wie sein Schütz ting hinter dem Weibsbild in das Haus schlich und nicht vergaß, den ge sahrtichen Kniippel mit sich zu neh men. »Es ist schon gut," nickte er dem Mädchen zu und wandte sich zum Gehen. Bis zu der Biegung des Gäß chens versolgten ihn die Strahlen der Stalllaterne, welche das Weib, ihm nachbiickend. hoch erhoben hielt, und die lauten Danteobetheuerunaen, die dem breiten geinsenden Munde ent wollen« Er atmete ani, als er die hauptstrasie wieder erreicht hatte und ihm der Nordwind mit den Schnee sloclen eine scharfe, aber reine Lust entgegenltieb. Gortsesung solgU -«--..—-- s Iiss Ies- seies-«eteueee«. Nach der nenesien Statistik brachle das Jahr 1911 nicht weniqer nls 1100 neue Marlenpnsgabem ron denen inerlnsiirdiqermeise die Mehrzahl aus Asrila entsiel. Aber schon das lauen besonnene Jahr bat Manns-geben qes bracht So hat Bulgarien ans An laß der Großiiihrigleit des Kronprin zen Botis Posllatlen gesclkassekr. Die ivelsgeschichilichen Ereignisse, beten Schauplad ietzt das Reich der Mille isl, werben iiber kurz cder lang ihren Widerschein anch aus vie chinesischen Marien wersen. Schon die Aenvernnq des Wappens-. Durch die on Stelle des fliegenden Drachen die silnssarbige Fahne meint-nd hierzu zwingen, even to wie die in französischer und chinesi scher Sprache aehaltene - Umichrift »Kaiferliel·'· Chinefischen Post. Die Schilder an den chinesischen Postänp tern sind bereits umaeöndert worden, und to werden auch bald die Paiiwerti zeichen folgen. Die jetzt im Kurs be findlichen Matten sind seit It bis 4 Jahren im Verkehr. Seine Wirkung auf die Philatetie hat der-krieg in Tri polcö nicht verfehlt. So hatte z. B Benqbast noch während des Krieges ei ne Marle im Nennwert von 20 Pf. herausgegeben. die jeder Sammler fiir 25 Pf. haben konnte. Man nahm nämlich an, daß von dieser Marle noch aeniiaeude Menaen von den dort gen Postiithrn zu beziehen wären. Da stellte sich heraus-. daß die Aussagean be diekerWertzeichen nur 10,000 Stück betrug, und laum war dies betannt ge worden, als der Preis in weniaen Wo chen von 25 Pf. auf 10 M. das Stück emporfchnellte. Wer aber mill es dem Privatverlehr oerdenten, wenn er aus den Zeitverbiiltnissen den entsprechen den Nutzen zu erzielen sucht, da selbst die Reaierungen aus alten Martea Vorteile zu ziehen wissen! So stellte Bayern seineBeftände in älteren Mar ten im Renntvert von »- und 5 Mart zum Verlauf, und zwar trnnte Jeder diese Poitzeichen erhalten« der minde stens 10 Stück taufte. Die Nachfrage war so groß, daß die zum Verlauf ge langten II.8,000 Stück in einem Tage vergriffen waren. Die Türlei hat ei kürzlich ähnlich gemacht. Sie verlauf te die Reftbeftiinde älterer Ausgaben mit der Versicherung, daf; weitere Be ftiinde davon nicht vorhanden wären. Plötzlich fanden sich aber ncch recht lie dentende Posten der gieichen Art vor, und auch dieie wollte die Regierung auf den Marit bringen« Die Antäu fer der erften Bestände erhoben jedoch Einspruch, ein Berliner Rechtsanusaii nolnn sich ver Sache an, nnd der lie faia war, daf-. der Weilen-erian diefek Marien unterdlied. — Taaeaen fisckt die deutsche Reich-weit den Handel mit Briefniarien, tvsnigftens fcsoeit es deutsche Poftsoertezeichen sind, zu er schweren Sie tut dies dadurch« dafz sie die Marienf die auf Packetndressen ins Ausland neben, mit einem Lock- ver sieht. Dadurch find die ausländischen Poftnerwaitunqen verhindert, diefe Marien zu verlaufen. Dem deutfchen Paitveriehr lann dadurch eine be trächtliche Mehreinnairme erwachsen, weit die Sammlu, di-: im Auslande nach deutschen Marien Verlanaen tra gen. fich diefe nun auf biefe Wege nicht mehr verschaffen iönnm Es wird be fiirchtet, daß die fremden Staaten das gleiche Verfahren einschlagen trcri den, fo daß der Jmpcrt von abaeftern reiten Marien mit Hilfe des Paletvers tehrg unterbunden werden dürfte. Der Graf non Monu- Christo Tuba M Lesen Sie den interessantesten Roman aller Zeiten, das an Abenteuer-i reiche Leben de Gtafkn von Maule Christo von Itexandre Dame Redeu diesem unvergleichlich spannende-: Rosen enthalten die beiden Hände no« zwei weitere sicut-me: Ein Grab an der Kitmyofgmankk von Julie pure vquuuknyof von A. sei-by Ju dee Ossice dieser Zeitung zu haben preis der 3 BomonkgxolnøDoggen-Urahn Drum-Kur 75 Cis.