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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 5, 1912)
Oflekhäschen und seine Kinder Von drum Kot-samt Ostekhäschen hat vier Söhne, »Ilinl«, «Flugs«,»Behend«,»Schnell«« Alle haben lange Ohren, Kurze Schivönze, braunes Fell; Alle müssen fleißig legen Gee, blau und grün und kot; Wollen sie zur Rats sich seyen, Vater mit dem Pfötchen droht. Dsteelzägchen hat vier Töchter, »Ma!e". »Rofa«, »Blanla«, ,,Ttaut«. Alle müssen fleißig helfen, Vater nach dem Rechten schont Müssen pinseln, Farben reiben, Bis die Augen übergeh’n, All die Osteeeiet schmücken Mit viel Bildchen, bunt und schön. Jst die Arbeit endlich fertig, Packt das Häschen eilig ein SchotoIaden-, Zuckereier Jn die Körbe groß und Min. Auf den grün bemalt-n Wagen Wird die Ware dann getan; Osterhäschens Söhne, Töchter Spannen hurtig sich daran. Hai! Nun geht es hoppla, hoppfa! Jn das Torf und in die Stadt. ——- Ob das stotte, grüne Wäglein Auch für dich, mein Kind, was hat? Der Rat der Ellerijasen Eine Ostererzählnng für Kinder. « Von Valetie Hodantn m tiefsten WaldesdnnleL so recht im - herzten Deutschlands-, sasz der Osterhose und grübelte über die traus rige Tatsache, daß der Glaube an den Osterhasen im Schwinden ist. Er stützte sein graues Haupt aus den be monsten Stein, der ihm als Tisch diente, und blies dicke Wolken aus sei ner Meerschaumpseife vor sich hin. Endlich stand er aus nnd sagte trübs selig: «Es ist so! Wir verlieren an Einfluß. Die Welt wird immer schlechtes Sogar die Kinder sind alt klug und nüchtern und rütteln mit den schwachen Kinderhändchen an allen. heiligen Gebräuchen, die uns die Väter überliefert haben.« Da klopfte es bescheiden an den Fels, der dem Osterhasentönig zum Palast diente. »Heretn!" tagte er unternahm wetl er in seinen hohen Gedanken gestört wurde; doch feine Miene hellte sich aus« als er die Muhme Henne erkannte, die als Vorsteherin über die Eierliefetuni gen für das Oftergeschäft gesetzt war. »Wer-teilten Ew. Majeitöt, daß ich störe, bub sie an. »Ich wollte nur mal anfragen. wieviel Tausend Eier ich für dieses Osterfest liefern soll? Die herren Neisenden möchten die Bestel lungen fiir die einzelnen Provinzen rntgegennehmen.« »Jag’ die Herren Godels zum Teu fel,« fuhr Se. Maieftiit die Er fchroetene ungnädig an. »Ich brauche überhaupt seine Eier mehr!" »Das wollte Gott verhitten!« gaeterte Frau henne in höchstem Entfeßen und starrte den Ofterhasen ganz rntgeiftert an. Da sagte der Uralte grallendr »Als ich jung war, war es eine Luft, den lieben Kleinen Ostergaben zu bringen. Ueberall fah man sit-r Ostetzeit hof sende und erwartungsvolle Kindekausv gen; man baute dem Osterhäschen Ne ster und nahm glückstrahlend nnd iu delnd die Geschenke in Empfang. Heute erklären die kleinen Mädchen schnip: pisch: ,Es gibt ja gar keinen Ost-tha sen. Die Mama lauft alles beim Zucker-hättet oder im Warenhaus.’ Die kleinen Jungen aber prahlen: Oster haset So ’n Quatsch! Ich brenne ihm mit meinem Luftdruckgewehr eins aus den Pelz!’ Nein, M me denne, es lohnt nicht mehr, Oster eude zu betei tenl«« ,,Halten zu Gnaden, Ew. Majestiit. Das mag in manchen Fällen stimmen die meisten Kinder aber wallen ihre Oftergeschenke nicht so poesielos aus dem Kausladen erhalten, sondern warten voll Sehnsucht. daß sie ihnen der Osterhase heimlich und leise ver steckt. Jch möchte Ew. Maiestiit eine Geschichte erzählen. Darf ich?« .Meinetwegen,« sagte der Oster-» t;ase, schon halb versöhnt. 1 ( Die Henne erzählte: «Eine arme Witwe lag todtrank· Der Arzt sagte, sie rniisse gut gepflegt werden, sonst werde sie sterben. Es war aber kein Geld da, urn kräftige Nahrung zu taufen. Es war gerade der Tag vor Ostern. Da trat das kleine Töchter chen vor die Tür und sprach: Lieber Osterhase, erbarme du« dich meiner und bringe meinem Mütterlein Oster eier!’ Dann bereitete das Kind in ei nem hohlen Baum ein Restchen nnd lging zurück zu der Kranken. Ich slegte schnell ein Ei in das Nest und erzählte dann dein Osterhasen alles. Nun, Maiestät können denlen, daß jder sich nicht lumpen ließ. Am andern Morgen sand die Kleine eine ganze Mandel Eier und darauf standen al lerlei Sprüchlein, zum Beispiel: ,Weil du so liebst dein Mütterlein, bekommst Idu schöne Eierlein.’ Das Mädchen sweinte vor Glück und pfleate sein LMiitterlein gar bald gesund.« Der alte König war gerührt. llnt ,diese5 Kindes willen wollte er den sSpöttern vergeben. Jn diesem Augen blick tani ein Flug Stare aus dem Süden heim. s »Di i,'eh' sagte Frau Henne eitriq »du sendet der Frühling seine Boten igib ihnen die Osterbotschait mit!" Der Osterhase winkte den Staren general gravitätisch herbei nnd trug Iihm ani, alle Ofterhasen zu einer Be ; statung zusammenzurusen Der Anführer der Stare legte das: Fäßchen ans Ohr nnd sagte: »Zu Beseht, Majestiitl" Sofort sandte er« sPatrouillen nach allen Richtungen; aus, die den Hasen die Botschaft .überhrachten. ) Zur sestgeseßten Zeit waren sie alle .urn ihren König versammelt. Es war seine ungeheuer grosse Versaintnlungz denn überall warten artige Kinder auf den Osterhasen. Da muss der alte König viele junge Boten haben, die die Arbeit fiir ihn verrichten. Jn jedem Wald- und Feldbezirk wird der Beste jseines Stammes in feierlicher Ver-l sammlung gewählt, denn es gilt dem ’Hasenvolk als höchste Ehre, Osterhase zu werden. Den Erwählten trifft kein Schuß« denn Frühling, Sommer und herbst nehmen ihn in ihren Schutz, und selbst der grimme König Winter schlägt seinen schimmernden Königs mantel um ihn, daß ihin kein Leid geschähe s Nun waren sie alle um den Thron -4- f A 4 Fihreg Königs versammelt· Der re sdete sie also an: »Ich habe euch rufen slassen, Hum. zu hören, ob die Kinder snoch tvrirdig sind, den Osterhasen zu "empsangen?« Ein Raunen ging durch die Ver satnmlung Endlich begann ein ural Pier Hase, der nach dem Könige der svornehmste war, zu reden, und nach iihm sprachen die Häupter aller Pro vinzetn Da hörte der König von alt klugen Großstadtlindern, die iiber den Osterhasen spotteten, daneben aber auch berzetauickende Geschichien von freudigem Hoffen, von erwartungs vollen Kinderherzen und treuherzigem Glauben. Als die Aeltesten ihre Berichte be endet hatten, sagte der König: »Ich sehe, daß unsre Kinder vielfach nüch tern und voesielos werden und keinen Sinn mehr haben siir die alten Sit ten und Gebräuche ihrer Väter. Wir wollen Rat halten, wie man dieser Glaubenslosigleii wohl steuern könnte. Jeder, der einen Einfall hat« darf ihn äußern, auch aus den Reihen dex jun gen Mannschast soll mir guter Rat tvilltommen sein.« Sosort meldete sich ein junger Hase aus der Hasenheide bei Berlin zum Wort. »Nichts siir ungut, Majestät,« hul) er lecklich an zu reden, »zu ver wundern ist es nicht wenn die Klei nen nicht mehr an uns glauben! Roms men Majestät nur mal zu uns nach Berlin, oder zu meinem Vetter nach Wiens Die Pracht in den Schauien stern! Und da sollen die Kinder glau, ben, das hätten wir Hasen alles allein gemacht? Unsre Konkurrenz ist zu groß. Wir müssen eine große Sensa tion loslassen, um sie tot zu kriegen, und da rate ich, daß wir uns einen Fesselballon von der Militärlustschis serabteilung pumpen; den bemannen wir im Prater und im Grunewuld mit lauter Hasen und gondeln so langsam über die großen Städte. weg. Da schreien sämtliche Kinder: ,Guckt mal, die Menge hasenP und glauben aus der Stelle wieder an uns. Zuletzt werden die Ostereier großmütigst ver teilt!« »J wol« ries ein Häslein aus Schwaben. »Wozu haben wie denn den Gras Zeppelin?« Der gibt uns ke Lustschissle, und wo arg artige Kin der sind, wolle mer lande und Gabe ouschteile!« »Wie bemannen ein Schiss,« riefen M -"-"- - —----— H»4-« die von der Wasserkann, »und fahren dte Ströme heraust« »Wir aber brauchen das alles nickt« jubelten die Berghasen aus Oesterreich und Bayern. »bei uns in den Bergen erwarten uns überall gläubige Kinderherzenl« l Da erhob sieh der König. »Die Berghasen haben recht!« ries er laut. »Mit Gewalttnitteln richten ivir Ha sen doch nichts aus. Wir sind nur mächtig durch den Glauben phantafie voller Kinderherzew Nur in ihnen wollen wir herrschen. Darum zieht aus in alle Lande und spürt fleißig, wo liebe. deutsche Kinder weilen, die ein Herz haben siir die schönen beut schen Gebrauche unsrer Vorfahren.« Was die heilige Frühlingsgöttin Ostara uns in grauen Tagen der Vor-. zeit gelehrt hat, das wollen wir weiter iiben schlicht und einfach. Was aus unsern einfachen Werkstätten hervor geht, das tragt zu Kindern mit rei nem Sinn und dankbaren Herzen. Wer iiber den Osterbasen spottet, magl sich in eleganten Geschäften poesiekose Süßigkeiten tausen, uns soll das nicht länger mehr betrüben! Nun aber ge schästig ans Werk, meine Freunde!i Zirhet hin in Frieden, nnd der Früh ling breite seinen schimmernden Man tel iiber euch und geleite euch aus allen Wegen!« » Ihr aber. liebe Kinder, habt acht:" Unter all den Ostergaben, die ihr wohl bekommen werdet. ist getvisz eine dar unter, die ein richtiger Osterbase euch aebratht hat. Es ist dann euer lieb stes Osteraeschent. wenn es auch viel leieit nicht das schönste ist. Freilich tut er es nur dann, wenn ihr artia seid und ein warmes, gutes Herz habt. l -—-.--.-———— Ostersonne Elizze oon Erna Peiaert: Graefinghoss. . I. - JDie warme Frühlinggsonne lacht! - wieder durchs Fenster. Sie flimmert, blin und funtelt, daß ei nein ordentlich hell und licht im Her zen wird. Unter Glockenaelänt nnd Vogelgezioitscher ist der Ostersonntag ins Land gezogen. Die Sonnenstrah len tänzeln nnd haschen an der Wand entlana; sie zittern auf der Bettdecte des kleinen Hans und iitzeln sein Na sensditzchen. Schon ein daarmat hat er iich im Schlaf iider das Gesicht ge riet-en, aber jetzt tvird’g doch zu arg! Solch ein loser Strahl! Fortmöhrend tanzt er vor Hansis Augen umher! Sakiastrunten setzt Hans sich im Bett eden aufrecht und gähnt herzhasL Er iiberlegt bei sich, ob er sich noch einmal in die Rissen hineintuscheln soll —- da überfliegt eine strahlende Freude sein Gesicht. Heute ist ja Ostern! ——— Schon seit Wochen freute er sich daraqu — L, der Hans kennt Ostern sehr gut; da ist der liebe Heiland auferstanden vor vielen, vielen Jahren, und der Hase wird tonimen und Eier legen » Idicte, bunte Eier; und Hans wird Utachbarg Lotte besuchen. Zu der hat l »der Hase einmal sogar Zucker- und « Zchololadeneier gebracht. « Wohlia streckt und dehnt Hang die iträstigen Glieder und blinzelt wie ein Ustäychen in das Licht. Vorsichtig zieht er ein festes, rundes Beinchen unter der warmen Decke hervor; das andere folgt nach, und nun beginnt eine Klet Iterpartie über den Gitterrand des Vettche1t5, daß einein anast und bange ji«-ird. .Durra! Brausen sieht er: Um paarmal rennt er barfuß durche- Zim mer, er darf das nicht« i bewahre « aber heute ist doch Ostern und —— mit einem hellen Freudenschrei stürzt Hans aus seine Schuhchen zu, aus denen es ihm rot und blau entgegenleuchtei. Freudestrahlend in jeder kleinen Faust ein prachtvolles Osterei, lauert er auf :dem weichen grauen Fell. Der qute iHase! Die Eier muß er unbedingt in sder Nacht gelegt haben! Mit gliich lichen Augen besteht der Kleine sie im kmer von neuem. »Kuctuct, Hansi! Guten Morgen, du Lanaschliiser!« ! Die Mutter schaut lachend in's »«-timnter; stolz streckt ihr Hans seine JZchätze entgegen, und sie ist baß er -staunt, daß der Hase schon dagewesen ist. Es ist eine wahre Freude, wie rasch. und artig sich der tleine Mann heute in seinen blauen Samttittel stecken »läßt! Das tut sicher die Ostersonne! - Und dann gebt’s hinaus in den tau nassen Garten, wo Primeln nnd Schneeglöckchen nicken und die Vögel iubilierm Hinter allen Stauden und Büschen leuchtet es hervor: rot, blau, grün und .x .- ---c i. ;- - - vioiett --— lautet haseneiee « und es gibt ein Jnveln und Sichsxenem wie es nur die selige Kindheit ten-it. Und über aller- gießt die Ostersonne ihr warmes leuchtendeo Licht aus. — Glückliche Rindekzeitt il. Wie ein Frühlingggedicht liegt der Port da s stitt --- friedlich « son nendufttrunien. Die jungfräuliche Birte hat sich wehende griine Schleier ins Haar gesteckt: griingolden fällt das Sonnenlicht hindurch Tief neiaen die alten Weiden ihre ehrwürdigen Hiiup ter auf,den Spiegel des Weiherg hin ab; zwei weiße Schioiine ziehen stolz ihre einsame Bahn. In einer lleinen Bucht liegt der Kahn; sein weiß lactierter Bng zeigt in goldener Schrift den Namen ,,Hilde« Auf der Landnnggbriicke stehen zwei jugendschöne Menschenkinder: er — groß, breitschultrig. mit hlondem Vollbart in der tleidsamen llniform der Marineosiiziere; sie s-- schlank graziös von entziiclendem Liebreiz Um ihre Stirn weht seiden-veiche5, ta stanienbraunes Gelocl - ja, Frau Sonne s- das gefällt dir wohl, in dem leuchtenden Gewoge dein Hirsche spiel zu treiben? Es tnistert förmlich in den Sonnenstrahlen und glänzt wie eine kupferne Krone. Die großen, lichibrannen Augen des Mädchens hängen voll sel iger Schwärmerei an dem martanten Gesicht des Ofsizierg »Und nun gehst du wieder weg, Harro - nnd gleich bis nach Indien nnd noch weiter! Dein Besuch war so kurz diese-« Malt« tL agt sie mit süßem Stimmchen. «--- ssk »Lu! dirs Denn ein ochyen mo, Hilde7« Es soll scherzend klingen, aber seine Stimme bebt, nnd seine Bticke sorschen gequält in ihren Zügen. »O, du —- wie fragst du?!« --— Sie sieht ihn träumeriseh an. »Ich hab’ dich ja so lieb!« gleitet es halb unbe: wußt iiber ihre Lippen. Aber. dann» schießt ihr die Schamröte ins Gesicht» « scheu will sie entfliehen, aber zwei starke Arme halten sie fest. ,,Hiide, Mädchen — das sage noch eimnal?!« — i Zitternd birgt sie ihr heißes Gesicht Ian des Vetters Brust. »Ich hab’ dich lieb,« stammelt sie. Da breitet er die Arme ang: »Gott, wie schön ist deine Welt! Jst das ein Osterfest! Das schönste meines Le bens! Aber iibers Jahr, mein Herz lieb, wird’»:s noch schöner sein denn dann bist du mein süßes, geliebtes Wein Kommt« — Wie eine Feder hebt er sie empor und trägt ssc in den Nachen; ein paar kräftige Ruderschläae machen ihn flott —— vnvei seliae Menschenkinder begehen ihr Osterfest! Schäme dich, Frau Sonne --- wer wird so neugierig sein? Das hast du doch in deinem lanaen Leben schon ost gesehen! l «--—-.O.--———— Dies und das vom cii. Eine zeitgemäsze Plauderei von C. Schentling. Gegenwärtig befinden wir uns in der Hochsaison des gekochten Eis nnd der Eierspeisen Und Jung nnd Alt verzehren in dieser Zeit mehr Eier als im ganzen übrigenJahre zusammenge nommen. Und mit Recht. Denn jetzt sind die Eier am besten nnd wohl schinectendsten, zumal wenn ihre ae fiederten Erzeuger nicht in einem en aen Hühnerhof eingesperrt sind, son dern »freien Laus« haben und in Gar ten und Feld Gras und Gethier nach Herzenslust fressen können. Eier sind aber nicht allein wohlschniedend, son dern auch nahrhast, wenn schon der Nährwert des Eies überschiin wie unterschätzt wird. Die landläufige Redensart, daß ein Ei ebensoviel wert sei wie ein halbes Huhn, ist also nicht ernst zu nehmen. Da aber Eier lang samer verdaut werden als gewisse Fleischforten, rufen sie schon, in mäßi ger Menge genossen, ein Gefühl der Sättiqteit hervor, wag bei einem Fleisch- oder Milchquantum, das ebensoviel Eiweiß und Fett enthält, nicht der Fall ist. Allgemein ist die Ansicht verbreitet, daß das Eigelb mehr Nährstofse ent halte als das Eiweifz. Das ist durch-. aus falsch. Da das Eiweiß der wich tigfte Nährstoff sowie als die haupt sächlichste Quelle der Lebensenergie angesehen wird, so lann das Urteil »iiber das Wertverhiiltniß der beiden Bestandteile des Eies nicht zweifel hast sein. Der Dotter hat natürlich auch einen hohen Naht-wett, aber nur hinsichtlich seines Fettgehaltes. Pro fessor sung tain nach zahlreichen Ber suchen, vie er mit Dotiernahrung machte. zu folgendem Schttssu Fär junge Kinder-, bereits im sitnsten nnd« sechsten Monat, wird Eiger als Bei tost mit Vorteil gegeben, nnd auch in späteren Wachstumsverioden wird man ans Beigabe von Eigetb zur täglichen Kost nicht verzichten. Auch für Schwache und Kranke, deren Nahrungszustand gehoben werden soll, für Blutarme und Retonoalescenten wird man einen Dotterzufay zu den Speisen nicht entbehren wollen. Nach vielfacher Erfahrung wird Eigelb, be sonders im halbweich gekochten Zu ftande und gut durchgetaut,. auch von einem schwachen nnd angegriffenen Magen vertragen. Hierzu tonnnt, daß man den rohen Dotter mit den verschiedensten Stoffen zu appetitlichen nnd zum Teil appetit anreizenden Mifchungen verrühren tann, so- mit Zucker, Zuckerwasser, Wein, Bier, Cognac, Milch, Carao, Bouillon, Supven. Solche anregenden . und nahrungsreichen Genußmittel sind auch für geistige Arbeiter sehr vorteil hast, veren Kost vor allem verdaulich sein soll, damit der Verdauungsappa rat nicht zu sehr und zu lange be schwert werde. Damit wären wir bei der Frage angekommen: Jn welchem Zustande ist das Ei zu genießen? Das Verquirlen seines gesanimten Inhaltes ist ent schieden die zweckmäßigste Art seiner Einverleibung in den Körper, der als die unzweckmäßigste das Trinken des rohen Eies gegenüber steht, da sich dann das Eiweiß im Magen zufam nienballt und nur in seiner Peripherie vorn Magensast angegriffen und ver daut werden kann, während der grö ßere eentrale Teil unbenutzt bleibt. Daher sind gelochte Eier den rohen stets vorzuziehem und selbst das hart gekochte Ei wird nicht »wir ein Stein .im Magen liegen«, wenn sich der Esser Zeit läßt, es gehörig zu kauen und nicht in Stücken zu verschlucken. Bei einer derartigen Sitte verliert sogar das ,,pflantnenweich« getochte Ei den Charakter seiner leichten Veudaulieh leit, weil auch in diesem Falle das Eis weiß nicht in größeren Teilen in den ;Magen gelangen darf, und das klein igelviegte harte Ei, wie eg z. B. zu i Annder gegeben wird. tann dann selbst Thon einen: schwächeren Magen ohne lSchwierigleit bewältigt und vollkom men fiir den Körper auggenutzt wer den. Wenig bekannt diirste sein, daß das anihnerei zu denjenigen Gennßmit: teln gehört, die bei einzelnen Perso nen gewisse Krantheitserscheimingen ans-lösen. Die Jdiofhntrgsie gegen Erdbeeren und strebte ist eine wohl bekannte Saehe, der man leine große Bedeutung beilegt. Die Eierscheu da gegen iiußert sich net-en Eltesselangi schlag in heftigem Speichelfluß nnd »brennendem Geitihl der Lippen: soci !tere Shmptotne dieser Krankheit sind IErbrecheih Störungen der Verdau -11n»aHorgane und vorübergehende Seh « störungen. - Allgemein ist die iryige Meinung Jverbreitet, daß brannschalige Eier wohlfchmeckender sind al-: solche mit »weißer Schale Dag- hat daiu gesiihrt daß jene, namentlich in Enaland be gehrter sind und auch teurer bezahlt werden a H diese Die Verschiedenheit » des Geschmackeg wird durch den (Eidot ter bedingt, und allgemein loird aner kannt, daß Eier mit dunkler gefäre teln Dotter toohlschmeaender sind als solche mit vlaßnelbenr Die Entste hung dieses Unterschiedes beruht le diglich aus Haltung nnd Fütterung der Hühner. Wenn sieh diese ganz un beschräntt bewegen können, so wird der Dotter ihrer Eier die gewünschte dunkle Farbe haben. Dem Körnerfui ter, wie es eingepserehte Hühner erhal teu, fehlt es an dem Eisengehali. den »die sreilaufenden Hühner mit ihrer aus Würmern, Insekten und Vetetabi lien bestehenden Nahrung aufnehmen« fund der aus das lsiweiß nenau die· sgleiche Wirkung hat wie auf das Blut. Auch sonst spielt das Ei in der Heillunde eine Rolle, wenn auch nur als Hausmittet Bei Katarrhen der oberen Luftwege, namentlich bei der davon herrührenden Heiserkeit, bilden rohe Eier die richtige Diiit. Dieser wohltätige Einfluß auf das Stimm orgau veranlaßt manchen Sänger, vor seinem Auftreten ein rohes Ei zu ltrinlen. Auch als Hustenmittel fiir HKinder ist ein solches empfehlengwert lWichtig sind die Eier auch als Mittel bei Vergiftungen mit scharfen Metall gisten. Unter Mitte-tm »Mit der Höflichkeit kommt nmn. wohl immer am weitesten!« »Nicht immer! Neulich spielte ich den Taubstummen und bekam von ei ncm Herrn 10 Genie-. Jch sage: »Dante, mein Herrl« Da läßt er mich festnehmen.« llniilseklmtc Renommnqr. »Wie ist denn das Geschäft in der letzten Snison bei Ihnen gegangen, Herr Hoteliek?« Hotelier: ,,Großaktig! Wir mußten uns sogar ein zweites- Beschwert-wuch anschaffen.«