Musng ärger Oftekgbsnuhlang In beim-um- Lähm hellck Lerchen Jud-listig Uebel- grånm «criften. Blätmglsnz und Leben bricht Ins ele- Mimekz sind-m neuem hoffen, neuem Licht Ist die Gelt erfand-m Genueser-I alles-witt stat mit sanftem Mehru DI ans-. zage- mer-Nunle Sollst zum Licht erstehe-U pas Gsterwasser Erzählung von F. A. Geißler. Ich möchte wirklich wissen, wie unsere Hermine dazu kommt, so son derbar zu sein« Daß sie keine Gesell schaften besuchen will, ist ja schon auf sallend genug, denn mit 25 Jahren ist sie doch noch nicht darüber binnus,’ aber das mag sie halten wies ihr be liebt. Auch über ihr unablässiges Le sen und Theaterlausen rege ich mich nicht aus, wir haben-H ja Gott sei Dank dazu. Aber daß sie ietzt noch abergliiubisch wird und für allerlei ge heimnisvollen Unsinn eine Neigung · t, das ist mir doch beinahe außerm paß.« Also sprach her-r Eduard Sieiferi, Besitzer einer großen Kamm nsaren - Fabrik, dreier viersiöckiger häuser und eines schönen Landbauseö, in dessen von Morgensonne frühlings warm durchsluteten Gattensalon er mit seiner Gattin Elsriede beim Früh Iiick saß. Und da letztere nur zustim mend nickte, so fügte er, urn seiner Entrüsiung noch größeren Nachdruck Tu·der1eiben, hinzu; »Weder mag das Maoet vtos viere Ideen haben- Von ihren Eltern doch teinegsall5.« Mit diesem Ausspruche hatte Herr Steisert zweifellos recht. Es war wirklich nicht ein Fünkchen von Phantasie oder gar Poesie in ihm, keine leiseste Regung eines Sehnens, das über den Alltag hinaus sich aus goldenen Fliigeln emporgehoben hätte in lichtere höhen Kattun war sein Ledensinhalt, guter Kattun in den besten Qualitäten und neuesten Musterm solide Ware, unverwüstlich und nach jedem Waschen wieder wie neu. Keine Konkurrenz konnte dage gen aufkommen. Das H...us Steifert war eine Großmacht aus seinem Ge biete und solid wie Gold. Nun ist Kattun an sich gewiß eine schöne Sache, aber wenn der Mensch selbst sein Jnneres damit austapeziert, so macht sich die tiihlende Wirkung auch des besten Kattunö doch so start be merkbar, daß empfindsame Seelen sriisteln. Frau Elsriede war allerdings schon liinsst iiber das Frösteln hinaus und in einen Zustand ver völligen Erstar rung gelangt- Was an zarten Regun gen in ihr jemals gewesen war, das tte schon längst scheu in die tief Za iesen weil-gesogen, wenn es nicht sherhanpt ganz erstorben war. Man konnte die giete Dame ein Opfer des satt-us nennen. So war sie ge rade die rechte Frau siir herrn Stei sert gemieden- Die beiden Eheleute ( Osten keiner sentiinentalen Inn-and , hit- a und ei hätte in ihrem kla-« — riijdeteth wohlgeordneten -j esetnssrrnisen Dasein tei : starke-. me nicht hermine, ihr einziges Kind, einen sol-l chen hineingetragen hätte. Denn sie swar wirklich ganz anders als Vater »und Mutter, und wie das möglich sei, darüber zerbrachen sich nicht nur herr nnd Frau Steisert, sondern alle Men schen, welche Hermine und ihre Eltern rannten, die Köpfe. herrnine war nicht schön. Ja, sie war eigentlich sogar häßlich-. Und da rin lag der Schmerz ihres Lebens und das Geheimnis ihres Wesen-. Denn ihre Seele suchte Schönheit und Liebes Und wie konnte so dachte sie — Liebe gewonnen werden ohne Schön heit? « Seit den Tagen ihrer sriihen Jn gend hatte sie gewußt, daß sie häßlich »war. Aber sie hatte als wildes Mä del, das gern Jungenstreiche verübte, daran wenig gedacht; nur manchmal, wenn sie sah. wie schöne Kinder ge liebkost wurden, während auf ihr( selbst nur mitleidige Blicke ruhterH war sie hinauf-gelaufen um in einein! -Wintel still zu weinen. Als Kind rei cher Eltern hatte sie viele Freundin--l nen, ja sogar Erwachsene schmeichel ten ihr ost. Aber als sie heranwachs, lernte sie immer mehr erkennen, daßs all die guten Worte nur der Tochter! des reichen Hauses galten. Die Eli tern stellten sich, als ob sie von dem. Leid des Kindes teine Ahnung hat ten, und vielleicht war dies die Wahr: heit. Die Beschäftigung mit Kattun ließ herrn Steifert selten Zeit, sich um hermine zu kümmern, und wenn "er’i doch einmal tat, so sagte er sich zwohl dabei in seiner geschäftsrniißigm. lWeisn »Hübfch ift sie ja freilich nicht, aber das hat fie auch gar nicht nötig» Sie bekommt einen prächtigen Mann und wenn sie eine Nachteule wäre. Kattun ist besser wie ein hübsches Lärvchen.« ’ Nun hätte allerdings hermine schon einige Male in den heiligen Eheftand treten können« denn es fehlt ja heutzu tage glücklicherweise nicht an auten Geschäftsleuten welche sich sehnen, in eine große Fabrik einzuheiraten, und zu diesem Zwecke mit des Teufels Großmutter zum Standesarnt fahren würden, da ja das Geschäft die hauptfachr. die Person der Braut aber vollständig Nebensache ist. her mine aber hatte iiber diefen Puntt ihre eigenen nnd so festen Ansichten, daß sie die Bewerber rückfichtiloz ab laufen ließ und ihrem Vater in ern fter Unterredung ertliirte, sie wolle lieber als alte Jungfer sterben, wie als ein lebendez Jnoentarftiiet der be rühmten Kattunfabrit an irgendeinen geschäftstlugen Herrn abgegeben wer den« Bertraute ihrer Traumherrlichiei ten war die trete Erntlie, eine im hause altgeworbene Dienerin, in de ren enger Kammer die reiche Erbin eh l- sit set-sitzt sitt auch tret und Erhebung gefunden hatte. Je mehr sie sich von Ballen und Ge sellschaften zurückzog, bei denen sie durch all die Jugend und Schön heit ringsum nur immer an ihre Hößlichteit erinnert wurde, desto mehr lauschte sie aus die geheimnis dollen Erzählungen der alten Emi lie. die nicht nur »das sechste und sie bente Buch Mosis« als größten Ge heimschatz in ihrer Kommode liegen hatte, sondern auch als echtes Kind des Gebirgsvolles alle jene Sitten und Gebrauche genau kannte, deren Ursprung ties in die älteste Zelt hin abreicht. Wie ost hatten sie nicht zusammen von dem wundersamen »Osterwasser« gesprochen, das, wenn es nur aus die recht Art geschöpft wurde, jedes Antliy schön machen sollte wie den lichten Tag. Auch heute war wieder die Rede daraus gekommen. Emilie pries die Wundertrast des Oster» wasserd und sagte, indem sie ihrem Liebling forschend ins lieblich ers gliihende Gesicht sah: »Und ich glaub’, es ist jeht gerade die rechte Zeit siir dich, Herminchem Denn mir ist«-Z, als warest du in den letzten drei Wochen von Tag zu Tag hübscher geworden. Jch weiß zusiillig noch genau den Tag, an dem mir das zum ersten Male aussiel: es war als der neue Nachbar Herr Wulterihaus zum erstenmal mit dir iiber den Garten zaun gesprochen hatte und dich dann hinüberholte, um dir sein neues Bild zu zeigen. Ein sehr netter Herr ist das. wirklich sehr nett —- und gar nicht stolz. Und regelmäßig läßt es dich grüßen, herzchem das sind' r ..." Die gute Emilie mußte ihren Redefluß unterbrechen, denn Her mine sprang auf und eilte mit glut. ,rotem Antiih aus der Kammer-» Die Alte schaute ihr verwundert nachj und sagte mit einem klugen Lächean »Also ist’s richtig! No, Gott gel)’i seinen Segen dazu. Und wahrhat-’ stig, sie fängt on, hübsch zu werden.I fWenn sie nur bloß morgen früh das . iOsierwasser nicht vergißt!« i Jn ihrem Zimmer aber saß her Imine und ihre Seele bebte. Denn yihr großes Geheimnis sah sie durch schaut Ja, mit dem neuen Nachbar Ikm das Licht in ihr Leben get-ems, sie liebte ihn mit voller Glut einer ersten Neigung. Aber hoffnungslos-, ganz hossnunfslM Denn wie sollt’ es wohl m« ich fein, daß er, der Künstler, m die Schönheit Lebens atern war, auch nur mit einem Ge danken sie suchen tönntel Ach, sie war ja häßlich! Aber was hatte doch vie ute Emilie gesagt? bscher sei te geworden? Beleh« en Un sinn, mit 25 Jahren wird Niemand mehr hübsch. Ader doch trat sie u Spiegel und sah fchen nnd Zugs-it ’-if m sie-. cis-ni- esen m nt t so unrecht: ihr Gesicht me seich geritten die Augen glänzten und iider der- Fanzen Antlis take wie der Schimmer einer seligen Id nung. Vielleicht tonnte das Oster waffer doch ein Wunder tun und fie schön machen - nicht fiir sie selbst, nur für ihn, fiir ihn! Der Ofternrorgen graute und die Sonne sandte ihre Kommerzon das Morgenrot voraus, um ihr Erschei nen der Welt anzuliindigem da schritt Hermine eilenden Fußes durch«den Garten des Landhauses, tlinlte das Pförtchen sorgsam ein« damit sein Schnappen sie nicht verrate, und ging rasch den schmalen Pfad hinab zu dem kleinen Bache, der, von Erlen und Weiden umgeben, in dem schmalen Tale so munter dahinhiipste. als wisse er ganz genau. welche töftliche Eigen schaft sein Wasser an diesem Morgen besitze. Sie hatte das Haupt mit ei nem Tuche verhüllt, damit man sie auf ihrem Wege nicht erkennen möge. Jest aber, wie sie glaubte, vor allen spät-enden Blicken sicher, löste sie das Tuch, und durch einen Fehlgriff zu gleich den Knoten ihres Haares, das ihr nun in wogender, brauner Fülle auf die Schultern herniedersiei. ert schimmerte und flimmerte es am öst lichen Himmelsrande, das Mädchen kniete nieder und der Ausdruck jener giäubigen Andacht. deren Urgrund sehnende Liebe ist, verlliirie ihr Ant lit, als sie sich ietzt beim ersten Sen nenstrabl niederbeugte und, mit bei den banden Wasser schöpfend, ihr Gesicht henetztr. Schweigend mußte sie das Alles verrichten, aber sie dachie nicht an ein einziges Wort, denn das Fiiisiern der lahlen Aesie und das Murmeln der Wellen waren ihr eine Sprache, die sie verstand. Mit einem Glase schöpfte sie dann nochmals Wasser und trank es voll Eifer. wie ein Schweriranier den ersten Truni aus« der heilquelle schlürft, die ihm Genesung bringen soll. Da lnackte ein Ast s und nicht weit von ihr stand Waltershaus und schaute sie mit gro ßen Augen an, als hött’ er ein Miit chenbild aesehen. Sie stand wie er starrt. Er nber rief heiter: »So bin - ich doch nicht veraebeng zum Bache ae ganaen! Wie schön, dasi aerade Sie den alten Brauch ehren, der hier fast vergessen zu sein scheint. In meiner Heimat ist das Osterwasserschöpien ein lustiger Kriea zwischen Mädchen und Burschen " Und rasch sprang er näher zu ihr da stand er an ihrer Seite. Jhr herz schlug zum Zerspringen. mit Tränen füllten sich fast ibre Augen ohswie gut, dass sie jetzt schweigen mußte! Er lnchte hell aus mit einem iauchzenden Klang. «Ah. Sie verstehen zu schweigen! Run, da muß ich mein Möglichstes tun, um Sie zum Reden zu bringen, damit Sie ein bißchen Verdienst da bei hahen, wenn Ihnen das Oster wasser nicht zum Plapperwasser wird.« Sie hatte sich heimgewandt, iyr wundervolles Haar wehte ini Mor gentvinde wie eine iestliche Flagge. Er ging dicht an ihrer Seite und sprach so süße Worte von Liebe, Treue, Güt: und Schönheit, daß ihr’«5 war, als wandle sie im Traumlandr. Sie ta men an das Gittertor, sie öffnete es schweigend und er ging rnit ihr hin ein. »Ich will ja niernals mehr von Dir fortgehen, Du Liebe!« flüsterte er. Und noch immer schwieg sie. Da tlang vorn Turme der zarte Ton der Morgenalocke, jetzt endete ihre Schweigepilicht. Er faßte ihre Hand. »Mir ein Wort, ein einziges Wort« bat er mit zitternder Stimme. Und sie sprach es aus, ganz leise -— --: »Ja«· Da drehte er sie an sich und liißte sie. Und ihr gingen die Augen über. »Aber bin ich nicht . . . häßlich?« sprach sie stockend. Er aber rief unter neuen Küssen: »Du weißt nicht, wie Löst Dich das Osterwasier gemacht t.« Sie aber fliisterte: »Ja, das Oster tvasier —- — und die Liede.« i set-r verjsuerescttereter. I Um Ostereiet mit Brandmalerei zu schmücken, wac- nicht schwer herzustel len ist und fein und schön wirlt, be streicht man die Schalen der hartge sattenen Eier recht gleichmäßig mit Zackern-alten Wenn dieses getrocknet ist« vermag der Brennftift hübsche Zeichnungen und Bilder auszuführen on feiner und ori ineller Wirkung sind auch Ottereier mit Silhauetten ge schmückt. Die sauber gereinigten Eier werden mit einer Papier-Silhouette leicht bedeckt, wonach man das Ei in ein Mulliippchen recht fest wickelt und es tu ein beliebigez Farbtvasser legt, worin ej 1,4 Stunde kochen muß. her ausgenommen, and nachdem das Ei erkaltet ist, entfernt man die Umhiil lung, und die Silhouette hebt sich nun auf dem Ei inmitten des farbigen Grundes schön und hell ab. Zum Schluß übersieht man das Ei noch sit Kopullsch um ihm Glanz zu ge n. such eine seitieftsmssp Dirndl: »Schon Seppl, sent haben wir schon drei Jahre Bekanntschaft, wann wirft mich denn eigentlich a mal heiraten?« - Bauernbnrsche » , mußt halt war ten, bis die Erdä el a mal recht gut ueratenlw fewYes Hat-users -.- .-.- »O Eine heitere Ostergeschichte von KäteEhrharvi. « rau Rittergutsbefifer Reichhardt besaß neben ihrem alten Admi nistrator in Herrn haft nicht nur eine sehr lzuverlässige Stiise siir alle landwirtschaftlichen Angelegenhei ten, sondern auch fiir ihre drei Söhne und siit die wilde Nut einen getreuen Eclardix denn Werner Hofe eignete sich ganz vortrefflich zum Freund, Beschiiher und --- Kommandeur. Aber nerade diese leyte Eigenschaft empiirte Rut, welche sich seit Jahresfrist völlig erwachsen fiiblte, immer aufs Neue. tfiut Reichsrdt konnte schießen und reiten. zwanzigmal hintereinander am Rest die Riesenwelle machen und be innn gerade langsam zu ahnen, daß non Steck- und Nähnadeln auch noch tu etwas anderem als zum Aufspikßkn ieitener Käfer und Schmetterlinge verwende, als das Unglück gefchaljs Vorbereitet hatte ei- sich freilich schon lange. So oft sie sich nämlich heimlich tdrel schlanke Schimmelstute — dies Daj staeraescheni eines reichen Onkels sattelte, urn von deren Rücken herabi sserrn Hase eine-lange Nase zu masl eben. hatte er in ihren Uebermut her-i sinaedrohtt »Sie werden es so lanaei «reiben. bis Sie eines Tages die Glie-’ ser brechen oder . . .'« Dabei stockte; er gewöhnlich, machte Kehrt, und Ruts Neid-arm tvaate einen Galopp, bei dem J der kleine Gönsebirt in den tiefftenl Graben trock. um nicht wieder Zeuaei -u sein, wie seine Schutzbefahlenen ihrl Leben verloren· J Einer dieser Ritte wurde nun aber ietbft Beila« der schtanien Schimmel-fi stute. tu bunt. Sie entlediate sich ils-; rer Bürde. indem sie Rut hart nebenl dem Gänsetiinia unterbrachte, with-( oent) sie selbst stolz dem heimattichenl Stall entaeaentrable. » Darauf hatte zwischen Frau Rei ; bardt und Herrn Hase eine längeres tiuseinandersenuna stattgefunden. i Ruf hatte umsonst auf Scheite und iirrnahnunaen gewartet. —- nur ebenl das Unglück war über sie gekommenl Denn als sie am nächsten Morgen miti Reiipeitfche und Zucker ihrem Lieb ling ,,guten Tag'« sagen wollte, war der Platz, den der seit zwei Jahren behauptete, leer. So viel sie nun auch veinie, todte und fchrie. Bella kam nicht wieder, -— ja, Rut tonnte nickt einmal Genaues iiber ihren Verbleib in Erfahrung bringen. Die Mutter strich ihr freilich inmitten des wilde sten Schmerzensausbruchs tröstlich iiber die dicken braunen Zöpfe und flüsterter «Trage es mit ein bißchen mehr Würde. Kind! Ich sage Dir Deiner Bella geht es ausgezeichnet . Und ob sie jetzt auch Herrn Hase, dem sie bisher nur heimiichsen Wider stand geleistet. mit offener Verachtunq beehrte. ja selbst die Brüder zur vor übergebenden Auflehnung gegen ihn reizte, Erfolg hatte sie auch bei ihm, den sie mit vollster Berechtigung so gleich als den Urheber ihres Unglüas ansah, nicht. « Ihre Bella war und blieb erbar munaslos verschwunden! Allmühlich milderte iich ihr Schmerz zu einem heimlichen Rachegefühl. Wo sie nur konnte, lräntte und verletzte sie herrn Hase. Einer Anrede freilich würdigte sie ihn schon seit Wochen nicht mehr. Nur als das Qsterfest wieder einmal herannahte. und er sich — wie alljährlich —- am Eierfuchen im Parl beschäftigte, überreichte sie ihm vor-den Augen der andern ein wohl vertchnürtes Verlet. Als er das in dumpfer Ahnung öffnete, iiel ihm ein richtiges hasenherz aus Fleisch und Blut entgegen, das dem aeirorenen Lampe entflammte, der alljährlich als Osterhraten aus der Cismiere aus den herrlchaitstiich wanderte. Werner Vase wurde sehr traurig: »Deinen Sie mich denn wirllich für feige, Fräulein Rut?« fragte er sie so leite, daß es die andern unmöglich verstehen konnten. »Ja«" sagte sie seit, »das tue ich! Sie haben meine Bella nur fortge schafft, weil Sie sich vor den regel mäßigen Ritten, die Sie auf Mainas Wunsch täglich mit ihr machen muß ten, iiirchieten.« Seine Lippen zuckten ein wenig un ter dem dicken blonden Schnurrbartzi «Beruhigen Sie sich nur. Sie werden den Feigling bald genug los. Schon seit Weihnachten besitze ich nämlich ei Gütchen hier im Kreise, das mir ein Oniel nur noch bit zur Ernte verwal ten iarin. Dann übernehme ich es, und ich werde ieine andere Erinne rung an Sie haben, als dies tleinej herz und die-Gewißheit, daß ich JtH nen in all dieien Jahren nichts wieY eine schlechte Meinung von mir et-T wetieri konnte. . . .« J Das war ein trauriges Osterfest. Rut Reichhardi lachte zwar viel mehr als ionit, aber während der Nächte weinte sie bitter-lich Zu einein ab bittenden o r auch nur versöhnlichen Wort tonn e sie sich indessen nicht ent schließen. So ging Werner Hase denn drei Monate spiiter fort. ohne ihr die Hand sum Abschied zu reichen. Das streifte ihr im Umiehen den Ueberniut der Kindiichieit ab. Sie fragte zwar niemals nach seinem Ergehen, aber fo« in n- annte-i ein-u W m ti erhtelt, mußte sie aus dern Zimmer lauten. unt nicht in Tränen entsu Presse-. Und stie meinte dann, das sie teinen Menschen auf der ganzen Welt so hasse« wie ihn, der. wenn er Wirtschaft Mut ter und Brüder wiedersehen wollte, einfach im Administratvthans mit ih ren nächsten Angehörigen Kassee trank, ohne daß sie dazu aufgefordert wurde. san-eilen malte sie sich seht aus. daß es vielleicht am besten tosen einen Mann zu nehmen« dem sie die ganze Geschichte erzählte nnd der dann mit der Pistole in der Hand Rechenschssk von Werner Hase svrderte. « Als aber wirklich der Erste, der in seiner blinden Verliedtheit vielleicht ihr willigei Werkzeug geworden, ihkk Hand begehrte, mußte sie vor Schktck und Angst das Bett bitten, bis ihr die Mutter mit einem wunderlichen Lä: chetn sagte, daß sie in diesem Punkte »ganz allein zu bestimmen habe. Du erst stand sie ans nnd schrieb dem de ;trijbten Freier mit einer neuen Feder Jus ihrem schönsten Papier den Ad ’sagebries. . . . So wurden die Wochen zu Mono ten und diese wiederum zu Jahren, bis ; das Ostersest — zum zweiten Mal fett I Werner Hases Fortgang «- wiederkeh ren wollte. Rut Reichhardt lief un ruhig durch alle Raume des großen Hauses und endete schließlich bei Mam ;sellchen. Die stand tote damals am weißgescheuerten Tisch und machte lich « mit dem steiigesrorenen Osterhasen zu Ischassen und begann, wie das ihre Art »vor, unausgefordert sogleich alte TMörchen und Geschichteu zu erzählen »Ich habe doch wirklich nicht rauc aetrieat, wo damals das Hafenheri aeblieben ift,'« meinte sie am Schlusse der ersten Geschichte, »Aber na, wess auch gemaust haben mag, er trägt seine Ztrafe durchs Leben." »Und was soll das fiir eine Strafe iein," erkundigte sich Rnt beklommen. »’5 kommt ganz draus an, was er mit angestellt hatt Asz er's allein auf, - bleibt er sein Leb-lang einspännia. Verfchenkt er’s aber. triegt er einen »Mann mit einem Buckel. Wahrhaftin »Unsinn,« sagte Rut mutig, obwohl fie zitterte, »das glaubt Ihnen doch tein vernünftiger Menfch.« »Dann läßt er's b:eiken.« entgegnte Mamsellchen ungerührt und nieste sich das Messer. Wie Nut Reiasliardt sich auch ver kachen mochte, Mamsellchens Worte ginoen ihr nicht aus dem start. Sie wollte Herrn Linse bitten. daß er ihr das Herz zuriietgiibe. Aber nein, es mußte ia schon längst fortgetoorsen nnd verwest lein. Ganz trant und elend wurde tie. Mit schmalen Wan aen und heißen Händen lief fie im Hause herum: aber die Mutter lächelte im Geheimen und schrieb lange Brieie an Werner base. Sie tannte doch ihr wildes, trotiiges Kind. qiichts ande res vermochte hier m triiiten und tu heilen, als ein große-, ftilles Otter tvunder. . . . Licht und worin tam der grosze Tag der Auserstehungssreude heran. Rut stand mit verschlungenen banden in der Sonne auf dem Guts-hat und siihlte ihre Augen von dem simletnden Gold der Strahlen geblendet. Da war es ihr plötzlich, alr- ob hufschliige an ihr Ohr klangen Sie schaute überall herum und tonnte doch nichts erspähen wie rote Wogen von »am mendem Licht. Erft ganz zuleht sah sie, dosz ein Reiter heransvrengte. Jhre Augen weiteten sich, und ihre Hände griffen nach dem Herzen. Der Nahende ritt eine schlanke, behende Schimmelstute. mit einer großen Messe, wie sie ihre Bello gehabt hatte. Und fie hielt den Gaul am Zügel, lehnte ihr Gesicht an den weichen glänzenden hats und begann bitterlich zu weinen. Da sprang der Reiter herunter, hob sanft ihren sion und legte ihn an fein Herz. . . . " «Rut,« sagte er leite. »ich habe Deine Bella damals auf mein Gut ge nommen. Erst fest, wo Dir Dein Le ben wert sein wird. dringe ich sie Dir zurück. Sei ganz ruhig, ich habe Dich immer sehr, sehr lieb gehabt, darum mußte ich Dich doch schützen« Und sie lag still und selig an seinem Herzen. ittich nur einmal mit ihrer kleinen, weichen band über feinen Rücken hin, lachte dann unter Tränen Kellan und flüsterte ihm zu: »Ich allein war ein echten Hafen derz, weil ich fürchtete. daß ich Dich verloren hätte.« Aber nur Bello antwortete mit hel lem freudigen Wiedern darauf. Denn Werner Hase durfte der Geliebten doch nicht eingestehen, daß such fein Derz diese Bezeichnung verdient habe, iats er — voller Zagen und herzu dien —- durch die Pracht der Ottern siillnng zu ihr geritten war. Wh ) stritt-atmend Einbtecher Cdet überrascht wurde und cis-geführt wird): »Ehe ich 's ver gesse, Sie sind mir Geld schuldig!« Faust-ern »Ich Ipieso?« inbtechm »Am Stiefel sind ge bracht worden, während ich an dem Gelt-f kaut arbeitete ich hab swei atk für Sie ewig-legit«