Mk Stänwa non Uizzit sank-ungel. - — No. 613. Well, Mister Edithor, mich un die Miß Grienspahn me hen unser Schappin gedahn un ich kann «Jhne sage, wenn ich jetzt nit en Eppie renz wie e Pietsch heu, dann sin ich nit sor zudlehtne. Mek tin zuerscht in e paar Dretgutts-Stdhrs gange, bikahg ich den mich die Gutts e for paar neue Diresses ausdicke wolle. Die Miß Grienspahn hat in die Beginnung nit diel zu sage gehabt wie se awwer ge sehn hat, daß ich zu keine Dessiichen hen komme tönne, da hat se gesagt jeßt wollt se mich emnl ebbes sage. »Ich tann nit sehn, hat te gesagt, for warum Sie sich mit so unnötige Ar beit dattere wolle. Sie wisse doch was es meint, sich e Dteß m a che zu lasse. Sie dicke in die erschte Lein die Guttg aus dann nemme Se die ganze Geschicht zu e Dreßrnehker un es nimmt verdollt lange Zeit bis Se eine finde, wo die Freundlichkeit hawwe un zu den Truwel gehn will, Jhne das Kleid zu mache. Dann trie ge Se en Deht gesetzt, wann se lomme müsse, for daß Mescher genomme werd, bilahg die Dreßmehterfch sin immer so mit Ordersch iwwekladr. daß es nur e Ding der Liewe, Giete un Freindschait is, wenn sich iwwerss haupt eine heradliißt un macht eddeg sok Jhne. Dann lriege Se ividder ge sagt, wenn Se lzum Fitte komme müsse. Wenn Se nit aus die«Minnit da sin, dann werd Jhne Jhrn Schand deiseit gelegt un jemand annerschter sein Tötn tommt. Wenn alles gut geht, dann kriege Se Jhne Jhrn Stoff for zu Pingschte zu wehere, atvwer damit is noch lang nit gesagt, daß Se auch sattisieit sin. Nein unnee zehnmal« gleiche Se den Steil nit, ehn unner neinmal gleiche Se den Fitt nit; das macht awwer gar nicks aus, die Bill kommt tschost de fehm un wenn Se sich alles aussiggere, was die Arweit. die Tritnmingg un alles was so drum un dran hängt, gar nit zu redde don die Leining, koste uht, dann komme Se zu die Kahn kluhschen, daß Se e verdollt eckspen sieses Dreß hen. . Jetzt gewwe Se mal acht, was ich Jhne jeßt sage. Sie hen e Figur die kann gar nit gebot-.- werde. Sie sin groß un streht gebaut. Sie hen plen Miet an Jhte Bohne, io daß tein Pädding nötig is, warum duhn Se also sot Pittie Seth nit her-gehn un kause sich e Suht reddietnehd?- Sie sehn dann gleich was Se kriege, Sie könne es gleich ansitte, die Piebels mache Jhne gleich die Alterehschens, wo nötig ftn un in en Dag odder zwei könne Se die Suht wehre. Was aw wer das Mehn Ding is, Sie hen den allerleßte Steil un das is denk ich sdr e Lehdie wie Sie auch eddes wert.« Mister Editor, die Miß Grim spahn hat mich das alles so schön ge schildert, daß ich gedenkt heu, bei Galle, die Lehdie is recht Jch hen gesagt, ahlteck«, ich nemme Jhne Jbi ren Ettweis un in leß denn no Teim hen mer die Klerk bissie gehabt, uni Su ts zu zeige. Se hat erscht mei cher genomme un hat awwer gleich gesagt: »Mliddem, wenn Sie werklich steilisch auögucke wolle un wenn Se -,wolle daß die Suht hne sitte soll, als wenn sez u Jhr Me cher gemacht wär, dann musse Se e disse rentei Korsett wehre. Sie sin e we nig mit Ahnbalinpeunt gesegnet un der Stett will alles ichlender hen. U» Kohrs tönne Se Ihr Miei un Behten nit wegschmiate wie e Aeatreß wo den Faust sei Gretche im lehie Ackt spiele duht un da is nur ein Remedie un das is das Kobrsett. Befohr daß mer weiter gehn, treie Se emal e paar von die neumadische Kohrsetts an. Well, Misier Editor, ich gleiche nit, Jhne all die Dietehls von den was ietzt komme is, hier zu disireiwe, wenn ich auch weiß. daß meine Schreiwebriese nur von Lehdies gelese werde; es gibt doch Sache, wo mer selbst nnnet Leb dies nit von zu tahle gleiche duht. Ich will nur sage, daß ich die Eidie mit den Kahrsett gar nit ectstra ge gliche ben, awwer ich hen ietzt emal a gesagt un da den ich auch zett sage müsse. Un da sin tetne zwei Wege ebaut it, ich hen e Iiggek kriegt. als wenn ich grad aus e Fäschenptebi kraus gesteppt wör. Jch ben ausgeguai wie die medizinische Venusz, was das meine duht, un die Saht, wo ich mich ausgepickt gehabt ben, die bät aefitt, das war großartig. Der Schtört is for mein siehst e wenig närrp in Die fWeite gewese. so sdaß ich hakt-Ue ein von meine eegellete un iainmene« Sieds den mache könne, awwet die iKleei un die Grienspahnen hen gesagt, ! das wär der Steil un da könnt ich nit ’ dtiwwer mauss. Ahlkechi hen ich ge sagt, biiahs ich hen ja doch duhn müsse, was die zwei Wummens ge wollt den un ich muß sage. ich hen sein in die Suht gegucki. Off Kodts . hen ich auch en neue Hut hawwe miiis se un den hen se auch gleich for mich ausgepickt Ei tell fuh, das Bannei war en DtienL Es war e atig großes Schehp, aw- . wer die Miit Grienspahn hat gesagt aus e großes Haus dedi auch e großes Dach belange un so hen ich den Qui also getauii. Awwer was nii alles aus den hui war! Bods von Rose un Nibben un Pluhms un Silwer un Gold — ich kann Jhne sage, wie ich mich in den neue Aussiii in den Luckinggläs beitachi ben, da ben ich mich gefreut wie en Schneekönig. So schön hen ich in mei ganzes Lewe noch nii ausgeauckt. Jch sin schuhr, die Wedesweiletn duhi for Scheluisie boste, wenn se mich sehn naht. Mei Schapping war noch nit setiia, aw wee weit es sor heut e wenig spät wer’n behi, will ich Jhne iiewek den Nest in mein nächste Brief ver-zähle. Mii allerhand Achtung Yours Lizzie HanssiengeL Gutes Eindruck. Herr lzum jungen Mann): »Was, jetzt, friih um halb acht, kommen Sie fchon zu mir und wollen 50 Dollars gepumpt haben?" Junaer Mann: »Na, da sehen Sie doch aleich, daß ich ein fleißigerMenfch bin!« Lehrer Versuch. Pantoffelheld tzu feinem Haus berrn): »Beilagen Sie sich mal, Herr Müller bei meiner Frau, dafz durch mein fortwährendes Zuhaufebleiben vie Wohnung zu sehr abgenutzt wiir de.« Fern-ant. Die irnu eines Parveniis: ,,Iean. was fiir Wetter ist denn draußen".’« JeanJ »Regen bekommen wir, gnä dige Frau« Frau-: ,,Betommen wir? Welche Vertraulichteiik Sie bekommen Regen fiir fich, aber wir haben nichts- ge nieinfchaftlich verflanden?« stetem-c Kaufmann Centriiftet zum Dreh orgelspieler, der vor seinem Laden lu stige Weisen ertönen läßt: »Schiinien Sie sich, so dietiitlos zu fein .. .. fe hen Sie denn nicht daß bier ein Aus verlauf wegen Todesfall stattfindet?« Etwas Anderes »Was hat denn der Untersuchungss richter gefaat?« »Ach. zutraulich ist er geivorden.« »Wiefo?« »Er bat »efaat, er traue mir die Fälfchung schon zu.« Deshalb Optiter ider sich vergeblich beniiiht, fiir einen Bauern die passende Brille Zu finden): »Kann er denn überhaupt esen?« Bauer: »Als -- deshalb will ick mir jo ene löpen. " Der verliebte Syltybube Arreftant (der auf dein Transporte zum Gefängnis im Eisenbahncoupe einem hübschen Fräulein gegenüber fihty »Ach, Fräulein, wenn ich so Jhnen vis a vie meine zwei Jahre ab fiyen lönnte!« Sonderbnr. Rentier: ,,. . .. Da hat mir nun der Arzt geraten, ich solle als Mittel ge gen meine bedrohliche Beleibtheit einen Sport treiben. Jekt fammele ich fchon eifrigft Ansichtspotlarten und werde doch von Tag zu Tag dicker!'« Ueber-boten Kaufmann: ,,K«o«nnen Sie mir denn aber auch von der gewünschten Sorte wirklich fo viel schicken, als ich braucheW Provisions-Reisender: »Oh. Sie lönnen bestimmt versichert sein daß Sie noch viel mehr erhalten werden. Erst recht. A.: »Sie sehen ja surchtbar elend auöz Sie sollten einen Arzt konsultie ren B.: »Wozu«-Z Das Leben ist mir zur Last! Jch möchte sterben!« A.: »Sie miichten sterben? Da soll ten Sie erst recht einen Arzt befragen.· Der dase. »Wenn ich ein Löwe wäre", sagte der ldase, »dann solltet Jhr mal sehen, wie tapser ich die Fetdrnäuse ver folgte!« Der Gemütsmensch. A.: »Wenn’s nur keinen Krieg giebt während meiner Soldatenzeit." B.: »Sind Sie denn so ängstlichs« A.: »Das weniger, aber ich kann keinen Menschen tot machen!'« Der Rein-Imm. »Nun weiß ich nicht, hat mich die sesche era wirklich zum Rendezvous Perdestellh oder habe ich es nur ge untert?t« deutichiandsäiunickt-frechen f CLegationsrat a. D. vom Rat Mitglied des AbgeordnetenhausesJ Mit dein Beginn dieses Jahrhun derts trat der Wechsel der englischen Politik in die Erscheinung. Graf-heb tannien gab den Grundsah der »Splendid isdlation« aus und suchte kontinentalen Anschluß. Dieser grund sätzliche Umschwung war ein Prodult nicht der Qörke, sondern der Schwäche Englands, die aus der wachsenden Seemacht tonlurrierende. Staaten diesseits nnd jenseits der Ozeane re sultierte. Die bis dahin unangefoch tene Suprematie der englischen Flotte aus allen Meeren der Erde war ge sährdet. s Es ist heute unbestrittene Tatsache. daß der erste Ausblick Englands nach politischer Anknüpfung sich Deutsch lcnd zuwandte, da» auch König Eduard bei seiner Thronbesteignng zu erst diesen Plan rersolgte; die stärkste Seemacht gravitierkx zur stärksten Luni-macht Es ist aber serner heute l unbestritten, daß Deutschland sich da ; malz- dem wiederholten Entgegenkom 1 men der konservativen Staatsinänner I Mr. Chamberlain, Lord Lansdowne l und Herzog von Devdnsliire gegenüber ) ablehnend vekhjktt. Die fiir diese Orientierung deri deutschen Politik maßgebenden Gründe ! sind zurzeit noch nicht genügend aufgegl klärt; Kritik üben hiene daher imj Dunkeln tappen. Wir hatten aber in der Vergangenheit insbesondere bei den Kolonialverhandlnngen die Erfah rung gemacht daß mit den großen bri tischen Herren schlecht Kirschen essen war. Das Foreign Office gefiel sich häufig in der Rolle eines Großtauf manns, der einem kleinen Krämer die Geschäftsbedingungeu vorschreiben zu können glaubt Solange diese Ausfas sung bestand und durch die unbe schräntte Seeherrschaft Englands Un terstiitzung fand, lag fiir jede dritte Macht die Gefahr dor. bei Anknüpfung einer dauernden Geschäftsverbindung mit dem britischen Löwen eine Speie tas leonina einzugehen. Einen nach haltigen Erfolg versprechende Parität in einem Zusamencngehen mit Eng land konnte Deutschland daher nur dann erwarten, wenn zuvor das Mo nopol der britischen « Ieeherrschaft ge brochen und die eigene Seegeltung ge sichert war. Die deutsche Flottenpolitit der Folgezeit trug diesem Gedanken Rech nung. Dem im Gesehc als Begrün dung niedergelegten Programm ent sprechend, sollten die Maßnahmen dem Schutz der deutschen Küsten, unseres überseeischen Handel-; und unserer Kolonien dienen. Diesen Zweck glaubte die Marinedertvaltung am schnellsten nnd wirksamsten dadurch zu erreichen daß sie in möglichst kurzer Zeit eine starke Schlachtfldtte schuf. Die Zweck mäßigkeit dieses Vorgehens rief jedoch in sachmännischen und politischen Kreisen mannigfache Kritik auf den Plan, auf die heute zurückzukommen außerhalb deH Rahmens dieser Aus siihrungen liegt. Nach der von deutscher Seite erhal tenen Absage hatte die englische Diplv matie Anlehnung in Paris und iiber Paris in Petersburg gesucht und mit kräftiger Unterstützung der internatio nalen Finanz gefunden. Jnfolgedes sen lockerte sich das bis dahin trotz al ler größerer und kleinerer Differenzen bestehende freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und England. Durch die niißverftiindliche Auffassung der Tendenz des deutschen Schlacht schiffbaus als einer aggressiv gegen England gerichteten verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in der Folgezeit derart, daiz zeitweilig der Krieg unmittelbar be vor-zustehen schien. Denn auch in Deutschland blieb die Rückwirtung der britischen Stimmung nicht aus« wo be dauerlicherweise eine rücksichtslose Agi tation durch Heraufbeschwörung dec englischen Kriegsgespenstes derkBoden vorbereitet hatte. So setzte sich all mählich in vielen Köpfen der Glaube fest, daß die Zukunft unbedingt einen Konflitt mit England bringen wüßte« und daß erst nach seiner Austragung von der Anbahnung eines erträglichen Verhältnisses zu England die Rede sein könnte. Jnteressant ist es, die Kurven zu be obachten, in denen in beiden Ländern die Konfliktstimmung sich bewegte. Choralteristisch waren mir die Ersah rungen, die ich mit einem guten engli schen Freunde machte, der, politisch» lebhaft interessiert, mich von Zeit zu. Zeit in Deutschland besucht. Vor etwa fünf ngren sprang er entsetzt vorn. Stuhl auf, als ich die bei uns herr schenden Befürchtungen eines britischen Angriffs erwähnte, und versicherte hoch und teuer, von keinem Menschen in England jemals derartige A sichten gehört zu haben. Als ich da etwa zwei Jahre später meiner Befriedigung Ausdruck gab, daß die Konfliltswolken sich zu zerstreuen schienen, machte er ein sehr ernstes Gesicht und meinte, die Gefahr sei jeht allerdings eine große. Vor kurzem wies ich dann auf die tiefe Verstimmuna bin, die sich neuerdings infolge des VerhaltensEnglands wäh rend der Marokkoverbandlungen des deutschen Volkes wiederum bemächtigt hätte. Diese Verstinirnung, meinte er, könne man verstehen, es fehle ihr aber die Resonanz Zenseits des Kanals Tatsächlich getv nne dort die Ueber zeugung von der fehlerhaften Enten tenpolitit Englands und der Wunsch nach einer Verständigung mit Deutsch land täglich an Boden. Diese Ar«chauung gewinnt an Glanbwiirdigteit. wenn man die Aus lassungen der Zeitungen beachtet, die der regierende;« Partei angehören. Als die Tripalisnachkicht eintraf, waren es nicht nur die offiziöfe »Weftminfier Gazette« nnd die »Dann New5«, fon dern auch manche andere den Liberalen nahestehenden Zeitungen, die rückhalt los fiir eine deutsch-englische Kooperw tion plädiertem um den Friedensbruch abzuwehren. Diese Blätter wiefen ausdrücklich darauf hin, daß eine ge meinsame Tripolisaition die gegebene Gelegenheit fei, den deutsch-englischen Gegenfah definitiv zu begraben. Jn diesen Tagen wiederholen die »Daily News« den Ruf: Los von Frankreich nnd hin zu Deutschland, zum gemein- J famen Eintreten fiir den Grundsatz; der offenen Tür. ( Gewiß befindet die offizielle Politik( des Foreign Ofire sich nicht in Ueber-! einstimmung mit solchen Tendenzen·( Es machen aber auch breite Schichten! des englischenVoltes tein Hehl daraus, » daß sie mit der Fortsetzung der von ihrem königlichen Urheber selber schließlich modifizierteu Eintreisungs politil nicht einverstanden seien. Demnach besteht eine offenkundige Differenz der Anschauung und der Be :iitigung zwischen gewissen diplomati fchen, militärischen und Marinetreisen tinglandT die mit der Eintreisungs materie imprägniett sind, nnd andern im politischen Leben Englands bedeu tungsvollen Faktoren. Diese Diffe renzen kommen selbst innerhalb des tinbinetts zum Ausdruck· Die Beru fung Churchills an die Spitze der Ma irineverroaltung beweist aber, daß die wegner Deutschlands zurzeit nicht an ITerrain gwinnen Durch die zu er wartende Abberufung des Wiener ;’»otschafters wird dieser Eindruck fich weiter atzentuieren. Betrachtet man nun das Fazit der Deutschen Politik seit Beginn unseres sterwiirfnisses mit England, dann ge langt man zu keinem erfreulichen Er: -iebnis. Die Gefahr eines kriegerischen nonflitts war in der Vergangenheit rnrch die alten Bündnisse aus ein Mi nimuni reduziert; auch die französisch russische Annäherung hatte sie nicht wesentlich gesteigert. Englands Geg nerschaft niusz aber auf die Dauer die Ylbsprengung Italiens vom Dreibund zur Folge haben, dessen erponierte Kü sten Rücksichten erfordern· Bei der Annexionskrise spiyte Englands Betei ligung auf der Gegenseite die Situa tion bedenklich zu. Englands franzö sifche Entente lähinte den deutschen Llrin in Afrika. Das Bedenklichfte scheint mir aber zu sein, daß unsere Kriegsbereitschaft nicht mehr mit der gleichen Sicherheit und Proniptheit funktioniert, seit auch mit der Mög lichteit oder Wahrscheinlichkeit eines englischen Engageinentg zur See ge rechnet werden muß. Ganz zu schwei gen von der nicht unbedenklichen Tat fache, daß so manche militärische For: derung hinter den riesigen Mai-means gaben seit Jahr und Tag zurückgestellt werden mußte. Das ist ein Zustand, den wir in den ersten Dezennien des Reichs nicht ges kannt haben. Welche iiiternationale Frage sich damals immer auswarf, das deutsche Schwert saß blank und locker iii der Scheide. Von der Land armee gilt dies auch heute noch. Jn der Marine wird sicherlich ebenso flei Jßig und gewisfeiihafi gearbeitet. Nur « besteht der große Unterschied, daß wir zu Lande eine Wehrmacht schaffen und erhalten können, die nach menschlicher Vorausiicht allen Eventualitäten ge - ioachsen ist. Neben der riesigen Land armie aber eine Flotte zu bauen und zu erhalten, die England mit Aussicht aus Steg entgegentreten könnte, geht über unsere Krziftz auch der Versuch wäre aussichtslos Denn eine erdrüli kende Uebermacht zur See, die Vorbe dingung seiner Existenz, wird Eiig land immer erreichen. Der nüchterne, von unerfiillbaren Flottenträumen un belastete Polititer wird daher zu der Schlußfolgerung gezwungen, daß die Verständigung mit England die not wendige Voraussetzung der militäris schen Aktionsfreiheit Deutschlands ist. Eine solche Verständigung hat natür licherweise fiir England mindestens ebenso große Vorteile, denn es wird dadurch von der Notwendigkeit befreit, die es jetzt drückend empfindet, auf jede Aktion auch zweiklassiger Mächte eine weit gehende Rücksicht nehmen zu müssen. Es erhält auch seinerseits die Aktionsfreiheit der Flotte für die überseeischen Zwecke wieder Vielleicht erblicken nun viele engli-— sche Politiker in der Bindung Deutsch lands durch den britifchen Gegensatz eine Garantie für den europäischen Frieden. Daß Deutschland aber nicht auf die Befreiung vom englischen Alp wartet, um sich auf Frankreich zu stür zen. hat es während langer Dezennien bewiesen, wo es manche wahrlich güns stige Gelegenheit zur Bekriegung des Nachbarn ungenützt verstreichen ließ. Jn England wird man sich aber auch der Einsicht auf die Dauer nicht ver schließen können, daß Frankreich mit der Friedensliebe Deutschlands Miß brauch treibt, und daß die überragende Position, die es jeht am Eingange des Mittelmeers gewinnt, nicht im Inter esse Groszbritanniens liegt. Welterschiitternd: Der Schwarzbur ger Landtag ist aufgelöst worden. Ysstoetneksswfuq us see einst-i these cis-posse. Die Mtlatixy die seit den Zeiten des Altertums Jahr um Jahr m der römi schen Campagnn unzählige Opfer for dert, scheint nun von der modernen’ Wissenschaft endgültiq besiegt zu sein. Lange Zeit hindurch hatte man ange nominen, dJß die Krankheit, wie schon aus ihrem Namen hervorgeht, durch die schlechte Luft tmal aria) hervorge rnfen wurde, die durch die Ausdün stungen der Sumpfe entsteht. Diese Theorie wurde vor einigen Jahren wi Derlegt: es zeigte sich, daß die Mala tin durch die Stiche einer gewissen Mückenart weiter verbreitet wird. Aber das Jnsett ivird nicht mit dem Krankheits-keimt der Malnria geboren. hie Mücke infiziert sich erft, wenn sie einen cnnlariatranten Menschen sticht, dann user überträgt sie die Krankheit nuf anderm Auf Anregung Prof. Erafsis führte man in der Campagna seineDrahtnetze ein, die an den Türen und Fenstern angebracht wurden, um den Stechmiil ten den Zutritt zu verwehren. Die mir diesem äußeren Schutzmittel vorge nommenen Versuche gaben das gün stigste Resultat. Es zeigte sich un zweideutia, dafz man nur den Mücken sticben zu entgehen brauchte, um vor der Malaria beschützt zu sein. Die Drahtnetze wurden in den Kasernen nnd Bahnhöfen eingeführt und auch in Privathiiufernz die Bauernaber konn ten sich nicht daran gewöhnen, ihre Tü ren geschlossen zu halten, und wenn sie in den Abendstunden das Haus verlie .s;en, wurden sie ohnehin gestochen. . Nach diesem Mißerfolge ließ die italienische Regierung in den Sümpfen in großem Maßstabe sanitäre Arbeiten nornehmen, die auch darauf abzielten, die Vermehrung der Stechmiiele zu be arenzen, aber alle diese Versuche erga ben nur sehr dürftige Resultate und man mußte erkennen, das-, die Anstat tung der Mücken nicht durchzuführen Will. l Mit einem Gefühle der Refignaiion beschloß man nun, durch die Anwen dung von Chinin das Uebel wenigstens etwas zu mildern; bald sollte sich zei gen, daß man auf diesem Wege Erfolge erringen konnte, die tatsächlich einer Angrottung der Malaria fast gleichfa ·.nen. Da Chinin teuer ist, brachte Prof. Celli einenGefetzentwurf ein, der die Regierung verrflichtete, Chinin in großenitlliaszstabe herzustellen und zum Selbfttostenpreise zu verlaufen Man lieferte das Chinin in gezuckerten 20 tsentigrammin schweren Pillen und eine Schachtel mit zehn dieser Pillen konnte für 22 Centesuni geliefert wer den. Die Wirkungen des Chinins, das auf. diese Weise nun endlich den breiteren Bevölkerungsschichten zu gänglich geniaebt war, übertraf alle Erwartungen, denn die Pillen bewähr ten sich nicht nur als Heilmittel, sie wirkten auch iminunisierend Profes sor Gualdi sorgte dafür, dafz ein neues Gesetz angenommen wurde, durch das alle Gemeinden, Behörden und Unter nehmer öffentlicher Arbeiten verpflich tet wurden, den Beamten und Arbei tern das Chinin lostenfrei zu liefern nnd die überraschend günstigen Ergeb nisse dieser Maßnahmen, deren Durch siihruna sich auf eine Reihe von Jahren verteilt, liegen jetzt vor. Sie geben ein erfreuliches Bild. Es starben an der Malaria in: Jahre 1887 21,000 Menschen, 19007 1.5,80«, 1906: 4800 und lstttjdz 3500 Die Zahl der in der römischen Campagna von Malaria be troffenen Bauern ist von 231 Prozent der Bevölkerung im Jahre 1900 auf r2,4 Proz. im Jahre 1906 gesunten Von den Zollbeamten wurden 1900 63 Proz. des ganzen Personals malarias krank, nach der regelmäßigen Ausgabe von Chinin sank die Zahl 1906 auf 7,.'-’.0 Proz. und erreichte lstlsl endlich IMP- Prozent. Um die Krankheit völlig anszurot ten, wird nichts weiter nötig sein, alH die snstematische Erziehung der Arbei ter zur regelmäßiaen Benutzung des Chiniiis; es ist kein Zweifel, daß noch heute viele von ihnen ans Mißtmuen oder aus Gleichgültigteit das Mittel verschmähen; wenn diese letzte Klippe überwunden ist« werden in der römi schen Canspaqna die Mulatinfälle zu den Seltenheiten gehören. , Keemkhafte Verstorbenenqu unfe tee Blutsefåßr. Ein System von Röhrcn besorgt die Leitung des Blute-S in unserem Kör per: ein Teil desselben führt nnt ihm Sauerstoff zu, dag sind die startwandis gen Akte-tieri, der andere Teil führt mit ihm Kohlensiiure ab, dass sind die dünn ivandigen Wenn-» Der Austnusch wird in der Lunge besorgt, wo das kohlen saure Benenblut seine gasigen Bestand reiie abgiot nnd frischen Sauerstoss aus der einzientmeten Lust ausnimmt. Dieses Kannlisationssnstem in unse rem Körper, welches wir mit dem ges ineinsamen Namen Adern bezeichnen, unterliegt gleich allen Fiiirperorgnnen verschiedenen Ifrlrarrlxingeru eine der gesiirchtetsten ist die Arterienvertals lang, ein welcher alljährlich Tausende non Menschen sterben. Die Arteriem verkaltunn ist mit eine der Ursachen des sogenannten »Schlaqes«, vom Medizi ner als Schlagslusz oder Apoplexie be zeichnet. Mit zunehmender Verkaltnng verlieren nämlich die Adern ihre not wendige Elaitizitiit, fie werden spröde und brüchig. Tritt dann ein Bersten einer Ader ein« so drückt das ausgetre tene Blut aus die Organe in der Uni gebnn und je zarter und entpsindiicher diese find desto gefährlicher ist natür lich die Blutnng. Versien von Lun gengefäszen äußerst sich durch Blut stutz, Bersten von Hirngesiiseen durch Lähmungäerscheinungem weiche tödlich merken können Als Hauptursache der Arterienvertaltung muß heutzutage der unsinnigeAltoholgennß angesehen wer den, denn durch die Einwirkung des Liltoholg ans das Blut wird ein geil Zier Blutsaize aus- deni Blute gefällt, niedergeschlagen Diese Satze setzen sich nn den Jnnenwandungen derAdern .m, machen sie starr nnd uneinstisch und so entsteht die langsam, aber sicher fortschreitende Arterienverkaliung. Zu erst vertalien die Adern im Gehirn; ,eine leichte Anstrengung, ivelcke Blut andrang zum Kopfe herbeiführt, wie z. ’B. einfaches Biiäen, kann dann das Bersten einer Ader zur-Folge lsaoen und der Gehirnschlag tritt ein. Adernerweiterung und Aderntnoten sind gleichfalls häufige Ertrantungen der Vlutgefäsze. Sie entstehen durch verlangsamten Fluß des Beiienblutes, durch Stockungen, bei welchen durch das sich stauende Blut die Adern aus gedehnt und auch verdickt werden, so daß Knoten entstehen, welche sich ent zünden, blaurat aussehen, später auch ausbrechen und zu Blutungen und zu Eiterungen, den bekannten -,Offeu·en Fiißen«, welche man insbesondere so häufig bei Frauen findet, führen. Eine Oauvtursiche hiervon istUuregelrnäßigk leit in der Darmentleerung, wobei der augesiillte Tarrn schwer ir- der Leibes ·)öl)le driiett, dann anhaltendes Stehen. aber auch mit Herzleiden zusammen hängende Zirtulationsstörungem wes halb man bei der Behandlung zuerst die Ursache aufsucht, uni zunächst diese zweckentsprechend zu bekämpfen, wo raus die Folgeerscheinuug, insbeson dere wenn sie noch nicht veraltet ist, reu selbst schwindet- Massenarmu dung, Eiiikldrtungem Güsse, turzxallesä was den Vluttreislanf fördert und den Stoffwechsel anregt wird zur Bekämp fung des Uebels beitragen. Aeuszerlich trerden Tritotbinden angewendet, um auf die Knoten zu drücken und deren Weiterbildung zu heinmen." Jn Ver bindung mit der Adernerweiterung finden wir gewöhnlich kalte Füße, wel che wir ebenfalls durch Beseitigung der ten Blutkreislaus störenden Einstiisse mit Hilfe Von lseifzen Fuszbäderin Mas szereu u. s. lo. heilen müssen. Bei Ve nenentziindung seien Bettruhe, laue Aufschläge in Verbindung mit Bäderu und geeigneter Diät, d. i. milde und reizlesc Kost, empfohlen. Noch eine an dere Gefahr birgt die Stauung des Blutes in denen Benen. Es tann sich nämlich das stockende Blut zersetzen, nnd tommen geronnene Bestandteile mit dein Blute in die Lungen, so tritt mitunter tödlicher Lungenschlag Athle glasie) ein. Wir dürfen daher über Adernerweiterung, Kranipiadern und Knotenbildung nicht leimt hinweg neben. Aderblutungen, welche durch äußer licke Einflüsse, Verwundmigen, durch Schneiden oder Sterben austreten tön nen gleichfalls durch Blutverlust ge fährlich werden, wenn sie nicht bald ·vieder aufhören. Einfacher Finger: druck ist dar- erste GegenmitteL welches rsnnrer zur Hand ist, Kentpresseu unter gleichzeitiger Hocljlagernng dei- verletz ten Gliedes. leldkniiren des Blutkre slusse—:«, welches aber höchsten-J eine Viertelstunde andauern dars. und ab leiteude Bäder sind natiirlielse Hilfs mittel Jm allgemeinen sei qesagt, das-. bei einer naturaemäsken Lebean weise-, Beroegunq in frischer Luft. Ent lsnltsaniteit von Llltohnl und scliarseu Speisen lErlrIntunqen der Adern nie oder selten austreten werden, wie denn rskerliaupt alle Feranlheiten ihre Haupt warzel in unzweckmäßiger Lebensweise j,aben, wie wir leicht-einsehen, wenn wir bedenken, daß sogenannte »Natur rsijller« vkel weniqer mit ihnen geseg net sind als Ivir mit unserer heutige-r lieberlultur. Mk— Irtfckperidumor. Jn diesen Tagen. in denen nie der soviel von Home Mute die Rede ist, macht folgende Geschichte von irischem Humor die Runde in eng lischen Blättern. In einer Gesell schaft in Jrland brachte ein Arzt, ein eifriger Unionist die Rede auf fein Lieblingsthetna, Oome Ritte. »Jet tann es beweisen«, sagte er, »das; das irische Volk nicht reif für Home Rote it, da feine Ehrenhaftigkeit zu wün schen iibrig läßt« »Gut, beweisen Sie es,« riefen-alle Anwesenden-. »Schön. Jch praktizierte friiher in einem Arbei: teroiertel und bntte iiber hundert iris selie Patienten in meinen Büchern Nun, was glauben Sie, wieviele von diesen Patienten mir mein Honorar gesandt haben?« »Das können wir nicht wissen. aber wir werden es Jn nen glauben, wenn Sie es sagen," er widerte man ihm. »Nur zehn!« sagte der Dotter mit Betonung und sah sta trinnipbierend im Kreise uni, ,,wollen Sie noch weitere Beweise, oder wie wollen Sie das ertlären?« »Ach. ganz einsach,« erwiderte der Mann, der dem Doktor nm eifrigsten widersprochean waren nur noch zehn von all den hundert Patienten, die Sie behan delt, am Leben geblieben!« Er hatte die Lacher aus seiner Seite. M— Von der vor-jährigen Aepfelernte dieses Landes sollen noch 18,000,000 Faß, etwa 60 Prozent der ganzen Ernte, nicht oermarktet sein.