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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 29, 1912)
Gartsiebf Ernschens Manöoers Briefe. sur Fritz Wissen Zu dem hell-dannen Hauignng reg k es Sei-. Zwei Gepaiten lösten sich Ins dern frieren Schatten der Treppe. Ei Mt schon dreiviertel. unb· Ums-n um vier Ubr Hehre ine- Mens ser. Jck rnuß sort.'« ..Rn, hab dir man nich fo, Jotiliebk Der strnenrnen Köchin standen selbst bei dem schweren Abschied vie Tränen in den Angen, aber als eines Kriegers » srmrt wallte sie keine Schwäche zeigen. ; »Wenn's nur da draußen noch wat » Stenießbnres zum Essen iiebt,«· senfztei der Birterlandiverteidiger. »Jottlieb, ick ilobe. dr! denksi oocki mehr ans Esien als nn unsere Liebe!« Gaste Lämmiein lies-. den Arm von feinem Nacken sinten nnd betrachtete ihn mit etwas zweifelnd-en Blicken. »Aber wenn ick ans Essen denke. beni« isck dsch oot an dir, Jnfir. denn ttknrt Jutes Lesers ick ja doch bloß von re." Das schmeichelte dem Stirneir der Köchin nnd sie kernliiate sich wieder. Mit der Hand unter die Sckiine errei fend, im fie einen dunklen, weichen Geaenitnnd hervor. ,Guct. wnt de Zsif s» noch aernaebt disk Der wirsie jut brauchen kön nen." f »Er! Paar Striimpe —- ei freilich ick dont dir oocli vielmals-. Juste.« flü Ierte der Krieaer erfreut und aeriibrt. .,J(3 nich nötig. Bleib rnir man « tren, Jottlieb, —- bet is be beneDanL s - Guck nich nncb andere iichens. — Esche, —- nnb jeden Sonntag mußte mir sinken Mnnsver eenen schönen, lanaen Brief fcksreiben.« »Eure-r Brief« — jeden Sonntna," —- ber wackere Artilleriit krnhte sich verleaen hinter dem Ohr, —- »Jusie. bei iebt nich." »Warum denn nich?« fragte sie mißtraniickx ,.Weefite. von der Schreiberei versteh’ iel niicht " »Aber du bnfi irr eene fanr frbeene chrift und haft deine-n Leutnnnt eben öfters was nbickireiben müssen.'« »Im aber ist wiißt' nich, was ick schreiben iollt’.« ,.Jottlieb. ds-. bist een Schafsbva Das hatte ihm sein Lentnant lrkon Ifi gest-at, aber aus Gusiens schönem Munde rrlchreckte es ibn doch. Ihre Gunst durfte er nicht durch eine Wei nernnii verscherzen Er hatte das Mädchen in wirklich aern. meinte es ehrlich nnd wenn er nach der nobe be vorstehenden Beenbinima seinerDiensi seit die kleine Küfer-ei des Vaters über Æm wollte er fre zu feiner Frau ina- l s-« ·,Ln . aiio wiriie mir schreiben, — SMsntaq fragte Saite unge ridia und schmiegte sich zugleich iefter an ihn. »Ist will, Juste, —- ader ansiacheu dariite mir nich, — denn weeßtr. ick hats nich die höhere Bilduna. — die du bei deinem Fräulein ieiernt hast« »J, wo wer’ ietdir denn auslachen« — beteuerte die Köchin aeicksmeichseit,—— ·ichreib mir man immer, wie lieb du mich haft —- und ick will dir ooch alle Woche Antwort iebenf Inite ietzt ichiiioi et schon neun laie mir. — inf- mir, sonst komme ick noch ins Lock-F Ein fester Abschiedsknß. »Auf Wiederiehen" »Und oeraiß det Schreiben nich!« »Me, iewiß nich!« Jm nächste-! Auqendiicl ichon stürm te er unter den letzten veripiiteten Krie gern im Lau:i6rit: der Kaierne zu. . Versprechen ist leicht, aber Hatten chwer. Das merkte Gottliel Tepp , ie näher der erite Sonntag wette Vergiß det Schreiben nicht« Die ietz ien Worte Guitens tönten ihm aui - Schritt und Tritt wie die Posaune des Engiten Gerichts in den Ohren. Eine H« ri von Katzenjammer laitete aui ihm. Wenn er iich nur in der Stadt noch ei nen Liedesdrieiiteller hätte taufen tön « nen. Ader dazu war keine Zeit mehr gen-rieth und biet in dem Bauernneite gab es so etwas nicht·· Endlich war der verhängnisvolle genung gekommen Sein Leutnant r mit den anderen Oiiizieren bei der Coteherrichoit eingeladen Der Bur ckee hatte den qanzen Taa Zeit und eben am Morgen sich Tinte, Feder nnd einen roienroten Brieibogen ge sntit Schreiben war ia nicht ichwer, "M weder iottte man die Gedanken EIN-! Ums war es schon Abend, ei km heiter nnd iviiter, — und er , nichten-net nichts. WTeure tu Suitet« Das war das P, sie et fertig gewa hatt-. - ties ee icheer icheeelt den in ». · . set-lauten Federdalter M Leut-out war einaetrei " Werth-n and iah ihm Libe IszW sum da Geistliche-? »" . heuLeutsanh te .Icu den Schas name-um«- ,,Ieure, hsisstqeciebcke Gusie9« Ra, will’s RGO weiter gehe-IT« »Ich nein, Herr Leut-um« » « Fu ov- Finlenhnuseu war in f- g iiOer Laune qui der anregenden , J- heim kommen. Sich auf M » bekfes , zündete ek sich eine gis-weite em. Es machse ihm Spaß, jwyefa W mit dem biedeeen sur sebes zi- plaudem »Wer Ist denn das f i »Kschin it fie, —- zu Befehl, Herr Zentner-h bei dem gnädigen Jesu e n —« »Bei spat für einem tät-trink «Oke-deerne »Moderne«-; den has ick mir nie merken können. Herr Leut-mai, —- aber in der Zul ihgsiraße Nr. 7 wohnt sie im used Stock, und bannig reich soll fie fein.« »So —- fo, — jetzt mach aber, daß du mii deinem Geschreibe fertig wier « Der Bursche erhob sich rnii iiefirauss einer Miene. »Ach. —- ick weeß f nifcht Herr Leutnnni, ick kann nich.« »Du-innre Zeug. Ein braver-fisk iillerift muß alles können. Seh dich mal hin. Soll isb dir den Brief an die Gaste dittierenk fDie Auqu des Briefchen leuchieten me . »Ach, wenn Herr Leuinant das wollten!« »Na, werden sehen. Ader erfi er zädie mir 'nml etwas von deinem Schafz.« Goiifieb Teppchen fern mit Freude der Aufforderung nach und gob eine begeisterie Schilderung feiner Gelieb ien. »Mir) fes dich hin nnd schreib!" Herr von Finkendimien begann zu dik tieren. aber der Bursche machte ein ver zweifelieg Gesicht « »So schnell, —- rerzeihen Herr Leut rmni, —- fo schnell sann icks nich.« »Nun, dann oib ber, —- fo fu« ichis selber-, —- ionnft’e ihr dann adfchreii lsen." »Der Herr Leuinani send zu existing meinieGntilieb und verfolgte mii states « oender Bewunderung die Hand feines Herrn, die hastig über das Papier fuhr-. »So ietzt liez wiss vor.« Der Bursche gehorchte und las stor lend wie ein Schulbube, der das Buch stabieren lernt, die schönen- wahnsin aendeu Sätze, die ihn um so mehr de rausckiten, je weniger er sie verstand. Der Leutnant schmunzelte still vor sich hin. Gerade so hätte er eigentlich selbst on seine Geliebte schreiben tön nen. — Und als der überglücklicbe Bursche mit Dansegbeteuerungen das Zimmer verlassen, wurde er ernst. Da trieb er solche Späsze und hatte doch eigentlich gar seinen Grund dazu. Fast beneidete er Gottlieb Teppchen Diese Leute tonnten sieh lieben und heiraten. ohne sich viel Sorgen zu ma chen. Wann war bei ihm daran zu denken! Zum Glück war ja sein Herz noch srei. — aber wiirde es immek so bleiben? Eine Reiche, die er nicht liebte, zu freien, widerstrebte ihm, — und eine Arme war unmöglich« denn die Kaution konnte er niemals stellen. Seine ganze sulunstshossnung war aus das Vermögen der Tante Camilla Winden-i gewesen. Und nun war das alles verloren! Freilich, sie hatte ihm ost genug gedroht und er sich selbst sein Glsia derscherzt. Aber es war so schwer« dem siotten Leben zu entsa gen. und wer konnte auch glauben, daß sie ie Ernst machen würde. Nun war es doch geschehen. Kurz vor ih rem Tode hatte sie ihr qanzes Kapital einer armen adeligen Waise, Agathe von Lichtental, die sie in den letzten Jahren als Gesellschafterin in ihr Haus arnomnren. vermackst und er war leer ausgegangen Die Galle lief ilun jedesmal über, wenn er daran dachte. Kein Zweifel, diese obstuee Person« die er nie gesehen. war eine schlaue Erbsehleicherin und jetzt ein rei ckez Fräulein, das iiber ibn lachte. Aergerlich wars er die erloschene Zi aarette zu Boden und begab sich zur Ruhe. Eine Woche später überraschte er seinenBurschen wieder bei einemsriese. Moitlieb Teppchen saß, deideArme aus aestiitztp mit ganz rotem Raps und Schweißtropfen aus der Stirn, arn Tische, ohne seinen Herrn kommen zu hören ,,Na, schon wieder an einem Briefe? Versuchst es diesmal selbst? Scheint aber schwer zu geben« meinte Herr von Fintenbausen »Ach nee, Herr Leut-rauh — der Bries da is von die Ist-Mk »Und da machst du ein so verzwei selth Gesicht. Sei-reibt sie nichts su tes « »Ist weesz ja nich, here Leutnont, —- det is alleni so schien geschrieben, — iti berstet-« ja got seen Wort. —- Jck gaubs die Jus-le is rapplich iewors n.« »Sei-erfährt zeig einmal her-« Etwas Mnd reichte Gottlieb set nem Herrn den Ories Der Leutnant til-erflog den Inhalt, schisttette den Kopf und las olles noch einmal langsamer und genauer. » beBiwas- das hat die Suste geschrie »Fteilich, ei is ja ihre Schrift Aber nich wahr, Herr Leuinant, verstehen sann bei keen Mensch.« Herr von Finsenhausen lächelte olme zu antworten Er wußte selbst nicht, wag et denken sollte. Das mußte wirklich ein merkwürdigeöMäds eben sein. Der fein stilisierie Brief verriet Geist und Gemüt auf alle die schönen Gedanken die ee in Ibeemiiiis »Ja Laune dem Burschen diktieti. war »den-in in verständnisvolliiee Weise, oft Jogae mit einer leiien Ironie, die zur Entgegnung reizte, eingegangen Wie iam ein solches Wesen dazu, ei nen hatmloz braven, doch beschränkten Zyichen wie seinen Oettkieb zu lie I »Hm denn deine Gaste eine gute Schule besuchtF fragte er erstaunt »Ne, det nich, —aber die höhere Bildung hat Tief beteuerte der Bursckih —- «det muß wohl von ihrem Fän lein ieler nt ben. Wenn iel nur wiiskte was ick daran schreiben sollte.« »Na, weißt du, das werde ich besor qen.« Und here von Finlenhauien seite seinem Burschen einen neuenBries anf, bei dern er steh alle Mühe gab, in glän iendem Stil so geistreieh und gemiib voll als möglich zu erscheinen Die Antwort Gustens aber. die acht Jaae später eintraf, stand in nickitz ·binter feinem Schreiben zurück. So ginq die merkwürdige Korrespondenz während der Manöverzeit weiter Gotilieb Tevpchen tam steh zwar sehr dumm dabei dar nnd wußte oft nicht. ob et wach e oder träumte aber er war keinem Leutnant doch herzlich dankbar, daß er ihm immer wieder aus der Bet keaenheit half. Fast hatte er Angst davor, feine Gaste, die sich so unerwar tei als ein höher-ei Wesen entpuppte und die er gar nicht mehr verstand. wiederzusehen Aber auch herrn von Fintenhnnfen bedrückte etwa-. Sein Gewissen war nicht ngehr ganz rein — und er ziirnte sich selber ernstlich. X Es war doch nn erhört dumm, dass et stch in eine Mi ckrim in die Geliebte seines Burschen ? nerlieben sollte, noch dazu ohneexiezu " kennen. Nach Gotttiebtz Beseht bnngx mußte die Gaste ia ein hübsches Mäd chen sein, aber da- was er an ihr liebte, war ihr Geist den er aus ihren Briesen kennen lernte und ihn zwang» Idieser riitselhaften Person unter Ra-( Inen und Maste eines andern selbst fein Innerstes zu enthüllen i Endlich hielt er es nicht mehr aus. Sein Entschlus- stand fest. Einmal wenigstens mußte er dieses wunder bare Mädchen sehen. Aber wie war das möglich, ohne Aussehen zu erregen nnd sein eigenes Interesse zu verraten? Nach einigem Ueberlegen tarn then eine aute Idee. Gottlieb Teppchen sollte das Mittel zum Zweck sein. Er woll te die Dame, bei der die Gusse diente und deren Wohnung er ja wußte. auf snckten Höchit wahrscheinlich öffnete ibm das Mädchen die Türe nnd seine Neugierde würde bestiediqt. Ließ snan ihn vor, so war sein Besuch leicht eu motioieren. Da ihm die Zukunft feines braven Burschen am Der Läge, wollte er sich nach dem Chara ter und morJlischen Wandel der Gaste bei ibrer Herrin erkundigten Darin tonnte niemand etwas Ausf« selten. Die Gelegenheit, seinen P n auszuführen, bot sich rascher, als rt von Fintenhausen gedacht. Das a nöoer näherte sich wieder der Stadt und den dienstfreien Rasttaa benuste der Lentnnnt, natürlich obne seinem Burschen etwas zu sagen. unt mit dein Schnellzug biniiberzusabren Den leh ten Brief Gustes. den ian Gottlieb zur Beantwortung überlassen, trug er in bit Tasche. Jn höchster Spannung und selbst mit ein weniq Herztlopsen, das dem schneidigen Kriegsmann sonst srernd mar, stieg er im Hause No. 7 zum er sten Stock eint-or. Vor der Woduungsi tiir war ein Maler mit Attzbesseruns nen beschäftigt und das Gerüst dessel ben verdeckte den Tiirrabmen, so dasz er das Nsrrnensschild nicht zu lesen ver mochte. Nun, es- war ja auch gleich, wie die« Dame hieß, er brauchte nur nach dem gnädigen Fräulein zu fra gen. Entschlossen driickie er aus den Knon der elektrischen KlinaeL Das Gesicht des Leutnantz verzog sich är aerlich. Sollte niemand zu hause und er umsonst gekommen fein! Noch einmal ließ er die Glocke tönen. Da wurden leichte, schwebende Schritte vernebmbar. Die Türe öffnete sich, nnd vor ihm stand ein junges, schlan teö Mädchen mit dunklen, leuchtenden Augen und schwarzem Haar in ziemli cher Mor entoilette. Betros en starrte Herr von Einlen hausen aus das feine Oval ihres Ge s. War ei möglich, —- konnte s der Schaf von Gottlieb Teppchen setni Eine Köchin rnit so anmutigen. weißen Händent Sie nett-schen, «niein herri« fragte vie Schiine in etwas verwundertem Ton beim Anblick des fremden Offi zierl. «Qtobni hier nicht ein Fräulein Au guste Lammlein?« stieß er hervor. »Ah —- zu der wollen Sies« J re Stimme tlang noch eeßaunter. « a ·tut rnir leid, mein Mädchen tat eben aus den M Wein cui ebendi am Sie badet- doß nicht feel-ich ersti tnet Musk« »O — bitte, bitte. Jch tonnne auch nicht zu ihr, —- sondern wegen tin-, — to llt die "d t i Wks onna-ser t »Dann ikeien Sie, bitte. ein —« Die junge Dame öffnete die Türe des gegenüberliegenden eieganien Sa-. inns nnd bot Deren von inienhausen 3 einen Siuhc nn, während te selbst, ten ; schlnnien Arm auf das Pinno qeflüßt » vor ihm stehen blieb. »Die Gusie ist? sonst ein braves Mädchen, mii dem ich seht zufrieden bin, —- sie hat sich doch nichts Unrechtes zufchulden kommen la en?« »Da-Maus nicht, —-abee gestatten Sie, daß ich unächst mich hnen pok fielle, —- Leu nani von F« enhausen.« Die Dame machte eine erstaunte, beinahe ekfcksteckie Bewegung, ihkk Wangen erblassen einen Augenblick. donkn wurde das liebliche Gesicht set-ek r . »Ah. Sie kommen zu mie, here Lentnant, — nnd ich habe Sie immer. was mit sehr weh getan doe. siie inei nen Feind gehalten. Aber ich Jhgm daß ich gewiß nicht schuld din Kn »die seiige Jena von sie-klem «Wie, Sie hoben meine Tante ge lannti« fuhr der Lentnnnt aus« —- Sie sind does niesix —« Agathe von LichientbaL ·- wissen Sie denn das nicht? —« Aus Ehre. —- ich hatte keine Ah nnn , nicht einmal, daß Sie in der Sta wohnen-« »Ein Mißversiöndnis also, —- und sonst wären Sie nicht zu mir gekom men?« fragt-e sie Ieise. .Erlassen Sie mir die Antwort, gnädiges Fräulein. Jch kannte Sie nicht. — Und ietzt. da ich Sie sehe, tonn ich nicht gehen. Wer könnte Ihnen iitnen!« Er ertöteie bei den eigenen orten ebenso wie die Dame, an die sie gerichtet waren. aMein Bursche hat mir nie den Namen genannt« »Ihr Bursche?u »Ja —- niein Gotitied. —- der die Gaste liebt und heiraten möchie.' I »Das in vkk wund-knei- Masse-, Hier immer die geistreichen Briefe an Ums Mädchen schreibt?« ! »Jet- meine, diese tiitseldaste Gaste sbot noch schönes-e qeschrieben,« lächelte der Leutnant verlegen. « »Ja. kennen Sie denn die Biiese Ihre-·- Burschen?« »Allerdings. denn ich habe sie selbst neschrieben.« Ein Inomentanek Schweigen folgte dieser Enthüllung. Und während des selben iidetzog sich Agathe-is Gesicht — mit glühender Röte. Sie schlug die Augen nieder und schien mit einem Entschluß zu kämpfen. Dann sagte sie mit stockender Stimme: »Ihr Geständ nis, Herr Leutnant, fordert die gleiche Offenheit von mir. Jch war es, die die Briefe der Gusse verfaßte, —- aller dings ohne zu ahnen, in wessen Dienst ihr Geliebte-. stand. Das arme Mäd chen tat mir leid. Sie war ganz an szer sich, als der erste Brief von Ihrem Burschen eintraf. Wie fie mir gestand. lxatte ßiailm immer iiir einen Dumm kppf ge lten und sich mit ihrer sil dung geriihmt aber so schön nnd ilua wußte sie gar nicht zu chrriben und sie fürchtete, ihr ganzes nsrhen bei dem Geliebten zu verlieren. Da sie mich um Beistand bat, —- so ließ ich mich zu dem dummen Styei herbei, — der nkir übrigens den grö ten Spaß mach te. Nur war mir der Gottlieb ein Rätsel, —- nnd offen gestanden, ieh wünschte aufrichtig diesen merkwürdi gen Bur chen iennen zu lernen.« »Gere! so ist es mir mit der Gufte gegangen,« lachte der Leutnani haft und ehrlich aus« Fräulein Li enthal, —- ich glaube, wir beide haben uns gegenseitig nichts vorzumer fen. Mit meinem Burschen ging es ge nau wie bei Jhrer Suste. Jeht kenne irts diese uird Sie ihren Gottlieb." Auch die junge Dame, die ihrer Ber legenbrit derr geworden, mußte jeht herzlich auslachen. »Daß die Geschichte nicht mit rechten Dingen zugin , hab« ich immer geahnt. . ch denke, be r alt auf diefe Weise hii ten wir uns nie mais kennen lernen tönnen.« »Gewiß nicht!« Herr von Finiens hausen reichte ihr die hand. die sie zö gernd und errötend nahm« »Und da rum bitte ich Ihnen hiermit alles ab, was ich je zu meiner Beschsrnnng Un glinstigez iiber Sie gedacht habe.« »O --— reden wir nicht davonl« wehrte sie. »Aber warum find Sie denn eigentlich zu mir getommeni' Der Leutnani benchiete ehrlich, daß es eigentlich nur das Interesse ftir die stlutie gewesen« und das nun, da er die wahre kenne, alle seine Erwartungen anfz schönste übertroffen seien. — Als ein halbes Jahr später Goitlieb Teppchen seine Guite heimfiihrie, war ihm here von Flutenhansen von gan zem Herzen dankbar. Waren es doch» eigentlich seine Maniiverbriefe gewesen« die ihn in der angenehmsten, begliits iendsten Weise wieder in den Besih des Vermägene seiner verstorbenen Tante brachten. Und um dieser Dankbarkeit auch äußerlich Ausdruck zu verleihen, arrangierie und ahlte er selbst die Hochzeit seines Burschen und reichte am gleichen Tage seiner geltebten Agathe vor dem Altare die hand. sumthe Ipruetbekssusnu F Schlumpige Frau- fchlumpigeMagd. se O ·- « Jst ie Daruko faul, so arbeiten die inei n Mägde mit dem Munde. o i i Eine Frau kann mit dem Finger hut mehr perschiittem als der Mann mit dem Eimer schöpfen kann. s i s Macht der Mann sich einen Jux, So geht das halbe Gut in Dux; Geht die Frau su Tanze, So ruiniert sie das Ganze Uscmktete Ist-m Danie (beim Wohnungsanfehen zum ! nshettn): «Und, was mich vor allen ’ ingön interessiert: Sind in dieser Sitzt-Wesens gute Gesundheit-verhält n e spat-idem »Ja; hier with nut sehr fetten mal Jemand traut.« »Dann muß ich u meine-n he daneen auf dte I ins verzichten Uetn Mann iß niitn tO sit-« i ! l i Neueste Tuberknlothorfchung an Jahre 1901 hat Robert Koch ans dem Tuseriuleleiongreß in Lon don. wie man weil-. dte Behauptung aufgestellt. daß die Tuberkelbazillen der Menlcheniaberinlose von denen der Rindertnberiulose lPerlfuchO verschie den sind, und daß schwere Erkrankun gen des Menschen durch Petlinchibns zillen nur verhältnismäßig selten zu stande kommen. Diese Anschounngem one dem Munde eines Forscher-i wie Kuch, riefen allgemeines Aussehen her vor and in vielen Kultnrltoaten festen nminngreiche Forschungen ein um vie Richtigkeit der gelinßerten Ansichten zu prüfen. Jn England wurde eine lö nigliche Kommission ernannt. die nun nach zehnjähriger Arbeit ihre Untersu chungen abgeschlossen nnd die gewon nenen Resultate in ahlreicixen um fnngreichenBänden niedergelegt hat. Jn dem neuesten Heft der »Zeitschrilt fiir Indern-leis ,.-Verl- .g von Johann Ambrosias Barth-· Leipzia) veröffent licht Stabe-Itzt Mötlers einen Extrakt ans dem nunmehr erschienenen-Schlaf bericht, der allein sieben Blinde Beila cfieg mit Protokollen und Tabellen um li i. Die englische Kommission eelennt drei Toren des Tuberkelbnzilluä an, den Typus- lnnnanus lMenschentuber lnlole’s. den Typus kovinns (Petls sucht) und den Typus gallinneeug thiihnertnberiulolel Alle drei Ty pen lassen sich durch ihr differentes Wachtistumsverlyilten anf iiinlilichem ’Ieaoroooen, fose ourcv Ihre verschiedene trantheiterreaende Wirlung auf die einzelnen Tierarteu wohl unterschei den. So sind z. B. Affen und Meer schweinchen sehr empfindlich iiir die humanen Bazillen, Ziegen unt-Schwei ne dagegen sehr wenig. Bot-irre Ba zillen rufen bei Rindern und Kälbern stets tödliche Ertranlung hervor, hu tnane Bazillen dagegen beiEinsdritzuna unter die baut z. B. nur lotale Verän- » derunaen s Es wurden nun tubertulose Mensj schen und Rinder nnd andere Tiere« eingehend daraus untersucht. weicherj Indus die Erkrankung-sei ihnen her vorgerufen. Bei Rindern fanden sieh ausschließlich Perlsuehtbazillen Bei 108 untersuchnn tudertuliisen Men schen fanden sich sowohl sozillen vom Indus hutnnnue als auch bot-trink sowie Mischformen von beiden. Jn detsen wurde der Typus humanus Rittnat l77,7 th.), der Typus bovinuö ismal (17,6 oCt.) qesunden, der Rest entfiel nuf die Misehfortn Ader nur in zwei Fällen konnte der Perisurhtzs daziltus aus dem Auen-ists erwachse ner Menschen neitichtet werden, in den sit-eigen 17 Fällen wurde er in den Halodriisen nnd Verdauungsorganrn vorzugsweise bei jungen Kindern ge funden. Auf Grund dieser Befran und anderweitiger Erfahrungen ge langt nun die englische Kommission in der Beantwortung der ihr vorgelegten ersten Frage: »Ist die Tubertulose des Menschen und der Tiere ein und dasselbe? zu einem von dem Kochschen Standpunkt abweichenden Resultat, indem sie folgert, »daß die nien chtiche Judertutose teilweise mit der Rinderi tubertulose identisch ist,« Indessen werden bei der spontanea Tubertulose der Minder und des Ge flii els ausnahmslos nur Perlsuchtsi keiztllen gefunden. Die Jnsektion der Tiere durch den Menschen lorntnt also wohl praktisch nicht in Betracht. An ders verhält es sich tuit der Tateltionk mögtichteii der Menschen urch den Ninderbazittut Da es sich bei den Fällen« in welchen dieser deint Men schen qectnden wurde, hauptsächlich urn Lin r und unt Afsettionen der Bauchorgane und der Halsdriisen han delt, to schließt die Kommission. daß durch Hernntersehlueten des infettiiisen tudertutdten Materie-is die Erkran tun verursacht wurde und sieht die Kusmileh als oornxiegende Jnfeltionki quelle an; sie fordert daher eine stren ge Kontrolle der Nahrungsmittel-, spe ziell der Milehoersorgunq. Dr. Miit lere untersteht nun die Forschungs ergebnisse genannter Kommission einer i eingehenden Kritil und bemiingelt in ; erster Linie das verhältnismäßig ges H ringe ZahleninoteriaL das die Unter- i lsige sui die Schlußfolgerungen abqes ; neben. Die englische Kommission ; konnte nur zwei Fälle eiuieten, in de- s nen von erwachsenen, nn Lungentnber- » tulose ertrantien Menschen Perlsuchtss knzillen ständig nuknehustet wurden. Dem stehen nbet die Forschungsresub tnte von einundzwanzig Autoren aus den verschiedensten Gegenden der Welt gegenüber, laut deren in 706 unter suchten Fällen tubetiulöser Lungen erlionlung niemals, mit Ausnahme oee zwei englischen und zweier nicht Tanz klare Mischsiitle, Perlsuchtöbazili len, sondern stets solche vom Typus humanus gesunden worden sind. Die ses so überaus settene Borsoninien von Perlsu tcbazitlen im Auswues der an Lungen uherinio e leidenden Men schen« die den taus größten Teil al ler Tubertulösen umsatsen, spricht zu Gunsten der Auffassung Kochs, daß die Pertsucht des Kindes siir die Et itanlung des Menschen on Tut-erin tose nur eine sekundäre Rolle spielt. Untersuchungen die tin Berliner Jn siitui siie aneltionstranlheiten ausge siihet worden sind, sprechen in diesem Sinne. Aus M Kindetteichen tout den Bauch- und Helddttisen mis das seit empfindliche ! eschweinchen iiderinnrst und so tn 78 Jstien eine tu dertulöie Jnseltion festgestellt« die in G Prozent durch humnne anillen de dinst war. Andererseits wurde durch des Kaiserliche Gesundheitdamt auf Grund umsnssender Recherchen der sneht. Einblick in die Jniettionsgeschr durch die Milch perisuchtslrnnler Milde zu gewinnen. n vier Jahren wur den dem Gelund tonmt Slst Fälle von eutertuberluliisen Mitten gemeldet, von deren Milch 628 Personen. darun ler 284 Kinder qetrunlen halten: in 69 Fällen, welche 360 Personen, dar unter 151 Kinder betrafen. wnr mit Bestimmtheit angegeben, daß die Milch in rohe-n Zustand oder ihre Produkte genetien worden treten Von alle die ien Personen liest sich eine Jniettion mit Perlsuchtdnzillen nur in zwei Fa milien bei je einem Kind feststellen. Diese Resultnte sprechen sehr zu Gunsten der Rock-schen Anschauung dnir iitr den Menschen der tnderlulöse Mensch die hauptsächlichite Traditione quelle bildet. und daß die hyglenlschs präventtvenMaßregeln vorwieuend ge nen diese zu richten sinds durch die eng llischen llnteriuchungsergebniiie wird l diese Maxime nicht erschiittert. Ader indem nmn das eine tut, braucht nmn das andere nicht zu lassen; die Jnfels tionenröglichleil durch die Milch tnbers lulöier sähe lnnn nicht bezweifelt werden« wenn sie auch nn Bedeutung gegen die erstere zurücktritt. Die Be; tiirnpiung der Tuderlnlose, die bisher fschon to segensreiche Resultate gezei Ztigt, wird also nach wie vor lich gegen ? beide JnseltionsquellM richtean ;ben. s . f Ms Mist-erstaunen WILL-— hin-himpr II ist ’n bißchen vfel geworden heut; a so Vorsicht heim Abstie ! Am be en ziff- man fes-it eisckwiit i, da blei t mda fchwiw e tec.« OEL »Es-Matten Sie, Hm Bindi-uple —- »:gt’s die Msgmxteiss Seit zwei Sinn n gehe ich nun schon nacht-aufe, und immer wieder bugsiekt mich einer ins Wirtshaus zurückk« Der sei-stets Reis-. opu stumm ist die gsuzk Wie-« wie b Beiät mit lautet bunten STIpr Ein tüdtei Lti schen met — Ein tii les Lii schen we c — Eiu M ei Lll schen weht s-· —--——j—-s-——q Eu- »Hei Fittichen weht — IEin kühl-I LMGM webt —- Dust . O weh! Ich half den Schimper