No. 612. Well, ich sin iohr an die Weoeiweilern, gut un hart un se duht auch nirts anneeschter diefehrfe. Jn iriihere Jahre, wenn her Spring in Front von die Dohr gestanne hat, dann is es immer e großes Pieicher for sie gewese, mit mich schuppe zu gehn. Jch hen mich dann immer e Springluht ausgepickt un auch en neues Bannei, biiahs for Jhitern will mer doch immer e wenig aufgeiiciit fein. Da hat se immer gegliche mit mich zu gehn un was ich mich gekauft heu. das is nie nii mein Tehit gewese, sondern sie hat immer ihren Kopp dorchgesehi. Jch weiß bis auf den» heutige Dag noch nit, oh es ihre Jngt tenichen gewese is, mich ganz gehörig in die Eckspenzes zu fterze un for nachher sage zu tönne, daß ich eck siriiwwegent wär un daß sie ihr Ge lumps viel billiger laufe deht, odder oh sie die Sache ausgepictt hat, wo gar nit belomming for mich ware, lo daß sie in ihren neue Stoff immer gutguaiger war; enniweg, hat sie es gegliche, un diesmal hen ich se ges tut-It ' Jch hen mein Meind aufgemacht, meine Suht un mein neue Jhsiernhut alleins auszupicke un wie ich mich rev dig gemacht hen, for fortzugehn. da» ringt die Dohrbell. Was vie Krent,1 hen ich gedentt, wer kommt denn da?’ Jch fin gange die Diehr aufmache un da is es die Miß Grienspahn geweie,’ wo zu unseren PiedroRlob belangei duht. Sie wisse gut genug, daß die« Miß Grienspahn e alte Mehd is, wo in ihr ganzes langes Lewe nit so fohrtschenet gewele is, sich en Mann zu tiickele, io hart wie ie auch getreit hat. Wes die Miß Grienipahn is en feiner Dresser, da lin ieine zwei Wege ebaut it. Jhwen der Philipp, was mein Dosband is, un wo doch ichuhr genug nit viel Tehlt hat, der hat zu mich ge sagt, die Wummen deht nch drene wie e Dahi; immer so niet un so tlien un so tehitir. Wie ich se gesehn hen, da is mich das wisder eingefalle un ich hen aedentt, bei Galle es wär mehbie gar teine böse Eidie, wenn ich die frage deht, mit mich schappe zu gehn. Die kann mich mit ihren gute Tehit doch ehnder unner die Arme greife, wie die altfäichende Wedesweilern Jch hen se auch gefragt un se sagt, se wär aff Kohrs nur getomme for en freud iie Kahl an mich zu mache, awwer se deht sehn, daß ich reddig wär for aus zu gehn un da wär se arig getickelt, wenn ich se mit nemme wollt, bifeids das hätt sie auch plentie Zeit. Mer sin dann los geschowe un an den Weg hat se zu mich gesagt: »Die mehrfchte Lehdies mache en große Missteht, daß se sich Stoff anspiele, wo gar nicks for sie is. Einiger Mensch hat an sein Baddie Diefeckts, wo mer dorch seine Dresses un Häts heide cann. Mer werd mit jeden Dag älter. Wenn mer e Dreß hat, wo mer e Tanze Sieer gewohre hat, dann muß mer hergehn, un muß es iwer mache, neue Bottens dran nähe, e wenig neue Trimmings un so fort un dann guckt es wie neu un mer tann es noch enial e Sieien wehre. Läßt mer es awwer wie es is, dann tahte die Piebels driwwer un mer muß es in den Räckdäet werfe od der den Pehperriickömann verkaufe. Es is ecksiicktlie so mit den Mensch un espeschellie fo, wenn derMensch zu den fcheene Secks belange duht. Kleider mache Leut un wer das rechte Tschotfchment un den prappere Tehst hai, der iann sich dorch ietne Preises un annere Wehringiioif wenigstens zehn Jahr jünger mache. Nenmie Se mich iar Jniienz. Mich sieht doch ge wiß niemand an, daß ich schon zwei un dreißig Jahr aii sin un ich fin zwei un dreißig Jahr ali, jeden Dag davon-« (Miiter Ediihor, wenn die Grienspahs nen nii neun un verzig Jahr aii is, dann fresse ich se mii han un Haar.) Sehn Se. wie ich genohiißi hen, daß mein Neck e wenig rintelig is worde, . da hen ich gestari hvche Kallers zu wehre. Der Sieil is jeyt schiender un grehöiull fein —- gucke Se emai. ob mei Dreh nit iiiie duhi wie e Pehper an den Wahl! Un dabei wieg ich hun neri un inizig Bund, das kann auch keiner sehn. (Mifier Ediihor, wenn die Griehnspahnen mehr wie hunnert Pund wiege dahi, dann wieg ich siwwe Dunneri in meine Siacting Fiei.) Da [—. sin sot Jnstenz die Echuhsi Well, wag werd in die Lein alles gesindigtl Jch den in unsere ganze zamilch die schmaiste Fieß gehabt un die Leut hen all driwwer gewunnert, daß ich iw: werhaupt auf so iieine Fießcher hen stehn könne, awwer ich iause auch meine Schuhs wie es recht is; die müsse grad so sitte, wie e Wehst odder en Koht (Mister Edithor, zwische Jhne un mich, die Frau hat Fieß, wie Laib Brote so gtoß un ihre Schuhs sin rehgeler Kanälbootcher.) Komme Se nur mit mich, ich will Jhne schon helfe ebbes anspiele, wo Se drin ausgucke, ais wenn Se zwanzig Jahr alt wäre. Es is iein Jnhs sich wie e alte Wam men zu dresse un bieseids das siihit mer auch different-« Well, ich hen mein Freund iahie iosse so viel wie se gewollt hat; ich muß sage, se hat ganz gute Eidies ge habt. Wenn ich auch nit in alle Stücker mit sie egriet hen, hen ich doch so viel eingeschn, daß die Jugend das schönste Gut is un ich hen mich ordent lich draus gefreut, daß ich jetzt e Tschehns gehabt den« die Wedesweiiern emal zu zeige, daß ich auch mitaus sie fertig wern kann. Nächsie Woch will ich Jhne mitteile, was ich getauft heu, awwer sellen Bries derse se nit nob lische, biiahs ich gleiche nit, daß die Wedesweilern an mein Steil anletsche dicht, beiohr daß ich mit an die Oes fentlichleit lomme duhn. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie HanfstengeL —.--— — ,---.--, . —-.... Professor fvor dem Ver-essen der Woh nung zum Mädchemt »Wenn ich nach Hause komme, kann ich JVIeti fest noch nicht fageu, doch können vie eine halbe Stunde vor meiner Rückkehr mein Zim mer l:ei«zen.« Ein musikalischer Unfall. W oder: i Der starke Baßitompetenbläset. »Es thut mir leid, lieber Vett, aber ich muß Sie aufschreiben, denn das ischen ist hier bei drei Mart Stka e verboten!« »So? Ra, denn —- -- — "-i-·-.III r««"-«».s - - » —- — — hab’ ich ja nichts zu zah H len, denn ich liihl’ mit nur weim Fcafche Bier zum Gabelftühstiick ein) - Beitut ist nun schon beinahe so bei l tühmt wie Bayreuth. ,-- — -..-s- - -..-..-—.-..·- .- .- — Reine Rasse sttr deutsch; Kolonien. Die Vermischung zwischen deutscher I Kote-nisten und farbigen Eingehen nen war von seher und immer wieder ein schweres Aergernis in unseren verschiedenen Kolonien, schreibt man aus Berlin. Sie konnte nur wirken und wirkte nur im nachteiligen Sinne, unter-grub den Respekt vor dem Weißen, der draußen nicht bestehen kann ohne den Nimbus, der ihn als Angehörigen des tote-niste renden Herrenvoltes umgibt, und ver schlechterte die Rasse seelisch und tör perlich. Die Erfahrung lehrt dies aus eine ost erschreckende Weise, und ob gleich manche Missionare auch gegen-] teilige Fälle festgestellt haben, gilt es ais das gewöhnliche, daß Kinder ans Mischeben, und erst recht die umheu chen Mischlinge, besonders die schlech ten geistigen und leiblichen Eigenschaf ten beider Rassen erben und in sich stei gern. Die Engländer sind durch ihre ; reichere und ältere Erfahrung in dieser Beziehung längst besser gewitzigt olsi wir. »Gott macht die Weißen « sagt ; ·der Cugländer. ,und Gott macht die Schwarzen; aber die Mischlinge macht der Teufel.« Bei ihnen macht die Mischehe den Weißen unmöglich, sie infamiert, und diese Disziplinierung durch die Gesellschaft selber schützt die englische Rasse draußen, wenn auch nicht etwa bis zu dem Grade, tote das bei dem Burenvolle der Fall ist, dem Miselsehe wie Blutschonde gilt, und das sich so durch Jahrhundertzeiten auf eine ganz wunderbare Weise rasse rein gehalten hat So gut steht es in unseren Kolonien in dieser Hinsicht leineswegs. Und ge setztiche Schranken gegen die Uebel der Rassenvermischung bestehen erst recht noch nicht zur Genüge Viel zu lax und lau stand man in beiderlei Hinsicht der Rassenvermischung und Nassenver schlechterung bisher gegenüber. lind ter deutsche Ncissestolz, der ja schon im Berliner Lunapart oft gering versagt versagt draußen natiirlich erst recht oft. Jn unseren einzelnen Fiolonien be-· standen und bestehen bisher von Ge setzeswegen sehr verschiedeneAuffassun gen in Bezug auf die Stellung der Mischlinge zwischen Weiß und Farbiq. In SitdwestsAirila und Togo z. B. bilden dieMischlinge zwischen den wei ssen Ansiedlern nnd den farbigen Ein gebotenen eine sehr wenig gerühmte und beliebte Sondertlasse, ähnlich wie im britischen Südasrila· Anders in DeiitschOitafrita Dort stehen die Mischlinge, soweit sie aus gesetzmäßi gen Ehen stammen, rechtlich den Wei sen gleich. Freilich handelt es sich hier vor allem um Ehen mit Jndiern. Dennoch ist auch diese Vermischung ein Uebel, das scharf eingegrenzt werden miißte. Die Forderung mag hart llingen. Aber Kolonisation ist auch hartes Wert fiir harte Hände. Am allerfatalsten laaen die Verhält nisse in dieser Hinsicht wohl in Samoa unter dem milden Reainiente Herrn Dr. Sols. Dort iiberwieaen infolae dessen die Mischlinge die Weißen tie teils auf eine bedettkliche Weise. Herrn Dr.Sols ist es dort besonders ansclsau lich geworden, wie rassenschädigena diese Zustände wirten· Eingeborene Frauen lehrten als Witwen weifzer Männer mit ibren Kindern vielfach zi ihren Familien ;uriiet und sanken mit diesen wieder völlig auf das Nioem der Eingeborenen zuriich Dennoch bliebenfie samt ihren .indern den Weißen rechtlich aleichge tellt lisin auf die Dauer natürlich unhaltbarer csit-stand Dennoch hat trotz vielfacher Klagen und trotz heftigen Drangen-J nach Besserung Herr Dr. Sols als Gouverneur von Simon diesen Ver hältnissen gegenüber sich stets als ein milder Zuschauer verhalten und leiner lei Maßregel zurSteuerung des llebelsz ergriffen. Um so ersreuier und verminderter vernimmt man heute, daß gerade Herr Dr. Sols es ist. der jetzt als Staat-: selretiir der siolonieu lieilende Hand «an diese Wunde legen will. Er bat zunächst für das ihm persönlich so ver traute Samoa durch Verordnung die Heirat zwischen Eingeborenen und Weißen grundsätzlich verboten, wobei. um Härten zu vermeiden, die bisheri gen rechtmäßig geschlossenen ishen alg gültig anerkannt und die Kinder aus ihnen als Weiße angesehen, dagegen die aus unrechtmäszig geschlossenen then der farbigen Rasse zugerechnet werden. Herr Sols wird also aus einem Saulus ein Paulus. Da soll man sich nur sreuen, zumal versichert wird, daß diese Verordnung siir Samoa nur den Anfang einer grundsätzlichen nnd allgemeinen Regelung der Mischlings srage durch den neuen Herrn im Hold nialomt bedeute. Zunächst soll eine allgemeine Erhebung iiber die einschlä gigen Verhältnisse in den einzelnen Kolonien Xvernnstaltet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sol len dann die Grundlage siir eine ein heitlicheRegelung dieser siir unsere Fio lonien höchst wichtigen Frage bilden. Herr Dr. Sols weckt mit diesem Vorgehen erfreuliche Hossuungen in Bezug auf seine Eingeborenenpolitil. Da man ihn hier so am Werk sieht, wagt man sogar zu hoffen, daß auch seine Zusage on die Kolonialgesell schnit, sich recht eindringlich mit dem deutsch-osta;tiianischen Siedelungss s problem be aisen zu wollen« sich als wehe erweisen wird, denn als eine bös liche nnd seenndwillige Rede. Auch in dieser Hinsicht durfte man ja von dem neuen Mann nicht zu viel erwar ten, denn der Gouverneur Sols stand für seine Roland-Samen dem Bestre ben zur Vermehrung der Kfeinsiedlnni gen noch ablehnender gegenüber als der Freiherr v. Rechenberq in Deutsch-Ost uiriin. Jent, an der leitenden Stelle, toird Herr Solf sich aber wohl sagen, baß er bei der Behandlung der Siede lnngssrnge unmöglich unsere gesamten äkoloniem insbesondere nicht das so nonz nndeksartige Deutsch-Ostafri!a, iilser den famonnischen Leisten schlagen kann. H Winiertage im Elsaß. Von Viktu- Litnmnsr. ,..Ungesunde Jdee, bei solcher Kälte auf Reisen zu gehen!«' mag mancher deiiten, der, »auf die Postille gebückt, zur Seite des wärmenden Ofens«, wie esJ in Vossens ,,Luise« so schön heißt, das Glück im Winkel genießt und den ganzen Wintersport mit allem Drum und Dran als modischen Unfug be tiachtet. Aber das Reisen im Winter hat teine Schrecken mehr, iiiiGegenteil. ec- läßt sich rini diese Jahreszeit selbst bei grimmiger Kälte zweifellos sehr viel angenehmer durch die Welt fahren als im Sommer bei hitzr. Die Eisen bisbnivagen sind mollig warm, teine se iienreiseiide Familie mit sechs ungezo genen Kindern, fiinf Koffern und sie-— bei-. Pappschachteln bedroht den Frie den des nur schwach besetzten Kuvees, und da seht niemand daran dentt, das Fenster zu öffnen, entsteht auch tein Streit iiher die Zulässigleit dieser Handlung und dariiber, ob es ,,zieht« oder nicht zieht. Die Fahrtgenosseii ssind reisegewaiidte Leute, ohne jene sttltmosphäre der Anfgeregtheit und Ungeduld, ivie sie die Reisedilettanten des Sommers zu mitgeben pflegt. Und ivo sind die Zeiten geblieben, da niaii gewohnt war, selbst in einem guten Großftadthotel im Winter ein kaltes Zimmer mit Moderluft und feucht-lal ter Bettwäsche als etwas Unvermeid liittes hinzunehmen-? Jn vielen hoch gepriesenen Gegenden des Auslands ist das auch heute noch die Regel. aber das deutsche Hotelwesen hxit im letzten Jahrzehnt einen solchen Aufschwung aeiiommen, daß selbst Häuser bescheide neu Nanges jetzt fast durchgängig mit Zentralheizung versehen sind. Man bat die Auswahl unter den Ziiiiinern, man kann in Ruhe schlafen, man er lsiilt nicht durch allerlei ,,Nebengerän sau« unerwiinschten Aufschluß iiber die freundlichen Gewohnheiten des Da seins der Herrschaften rechts und links und ist in den Augen des Personals teine Nummer, wie in der Hauptsai son, sondern ein Mensch nnd geschäyter Gastr— Gründe genug, um dein win terlichen Reisen Geschmack abgewiiinen izn können. Unter solchen und ähnlichen Be trachtungen war ich gliictlich nach Straßburg gelangt und machte dort Halt, um mir die llassische Stadt der Giinseleberpastete, die iiiir bisher nnr aus Soniinertageii betannt ivar, auch einmal im Stiminnngszauber llaren Winterivetters zu besehen. Fiii den eigentümlichen französischen liiiischlag der das Straßburger Leben charakteri fiert, ist die Gänseleberpastete zweifel los ein sinniges und siiinfälliges Sinn bol. Jn ihr vermählt sich gediegeiie deutsche Stofslichleit mit gallischeni Esprii. Die Elsässer hatten von al: ters her eine Vorliebe fijr die Lebern gemästeter Gänse, aber ohne den fran zösischen Küchenches Close, der hier vor 150 Jahren über die Bratpfannen nnd Kupfertessel des Gouverneiirg Mar schall von Contade regierte, wäre ans der schlichtsbiirgerlichen Gäiiseleber niemals die aristotratische Pastete ge worden. Mit dem intuitiven Seher blick des Genies entdeckte Glose die Wahlvertvandtschaft zwischen der Gänseleber und der Trüffel von Peti gvrd, er derschmolz das tierische und das pflanzliche Produtt zu sinnbetö:-— render Einheit. umhüllte es Init einer zarten Farce von Kslbfleisch und ei nem luftdicht abschließenden Fetttnani tel, und versetzte dadurch seinen Herrn in so heftiges Entzücken, daß dieser ihn verpflichtete, des Rezept als Geheim nis der YJtarschalllücksNeineni anderen Schwelger zu verraten. Die große Revolution machte, toie so vieken ande ren schönen Dingen, auch dem lulullii schen Monopol des Marschalls ein Ende: er wurde adberufen, Ciose aber blieb in Straßburg, heiratete eine reich talentierte Zuckerbäckertvitwe und fa brizierte im Verein mit ihr seine Pa steten von nun nb für alle Welt. Ein anderer Koch, Dohen mit Namen, ver volllommnete Closes Erfindung noch wesentlich; dann befsßten fich, als der Ruhm der Straßburger Gänseleberpa stete wuchs, immer weitere Küchen tünstler mit ihrer Erzeugung. Es ist befremdend, daß die Straßburger Pa stetenbäcter dem Erfinder der Deli tatesse, dem Urheber ihres blühenden Wohlstands, noch immer kein Denkmal gesetzt haben. Jm Jnteresse der Volksgesnndheit ift es gut, daß die zwar wohlschmecken de, nber schwer verdanliche Gänseleder pastete so hoch ini Preise steht und dass der brave »Stectlburier« --- wie der Spißname des altansässigen Straß burger Bürgers vorn nrwiichsigen Schlage lautet —- srch deshalb leichter betömmlichen Leibspeisen zuwendet, z. B. einem mit Speck und Würftchen -l llll————— -——W.---—— garnterten Scinerkrant Der richti e Stecklburjer will von den modern aus qetakelten Restanrants nnd Saft-H und aeschniegelten Ketinern nichts wissen, sondern teilt seine Gunst zwischen den Kleinen, in nralten Gassen versteckten Weinbeiselm wo es einen vorziialichen Landwein gibt, nnd den verräucherten, dem Gambrinus geweihten Inder-Ten Hier kann er reden,inie ihm der Schna bel gewachsen ist« hier tennt einer den andern, nnd hier wird er von netten leliädctien bedient. derenMütter er viel leicht schon kannte nnd deren Töchkek er auch noch kennen lernen wird. Hier ertönen die Laute des »Stroßborger Ditsch«, jenes merkwürdigen Dialekts, dessen Sinn dem nicht daran gethith r n Ohr des Wort-deutschen meistens dunkel bleibt. Zu den aleurannifchen, in der Vulgärfprache der Deutsch Srlkweizer am schärfsten atisgepriigten Mundarten gehörig, wirkt das Elfäfs sisch hauptsächlich durch seine Entleh uung und Unmadelnng vieler französi scher Ausdriicte sehr drollig; es hat ein englisches-S Meitenstiict in dein ,,-Pennsyt vania Ditscli« derDeutsch Amerihner. Der deutsche Mund macht sich die fran zöfischen Worte gern unrndgerecht. Colmar, die drittgrößte Stadt des Elsafz, lann sich an Ausdehnung und Lebhastigteit freilich nicht mit Straß burg vergleichen, aber die Architektur bilder dieser alten freien Reichsstadt zeichnen sich durch Unberiihrtheit aus, während in Straßburg die unabweis b.1ren Tlnfpriiche der neuen Zeit so vie les «!llte zu Fall gebracht haben, ohne das-. stets ein befriedigender Ersatz da fiir geboten wurde Weitliiufig an gelegt, uiit nur geringem Verlehr in; den lruriisch gewundeneu Gassen, mit schönem interessanten Zeugen alteri Vaulnnst und wertvollen Kunstschätzen » zu denen besonders die Sammlung alt-— " deutscher Gemiilde im Schonganers Museum gehört, macht Colrnar einen recht behäbigeu, friedlichen Eindruck Fluch Colmar erzeugt Gänfeleberpaste ten, ja, manche Feinschmecker wollen sogar herausgefunden holen, dasz die von Colmar denen von Straßburg iilJerlegen sind. leischen wir uns nicht in dcn Streit der Pasteten, son dern wenden wir unsere Blicke lieber ten Bogesen zu, die setzt mit weißen Rappen bedeckt, zum Greifen nahe in die tiolinarer Straßen hineinschaueu Schon auf der Fahrt hierher, bei Zckxlettstadt, hat uns die Hohlönigss burg auf ragendem Gipfel ihren Graf-, rntboten, und hier locken in nächster Nähe einiae Hanptanziehunaspnnlte des mächtigen Greriztvalls: das Mün stertal, der Hochpafz der Schlucht mit seinem Abstieg zur französischen Seite, Hoheneck und der Große Belchen. Die Aussicht auf Ausübung von Winter spart ist allerdings nur schwach, denn die Vogesen erfreuen sich infolge ihre mildert Klinaä nicht so reichlicher Setineefiille xvie 1die oft- nnd mittel demselien Gebirge, nnd die sportlustige Jitaend ums-, hier schon recht tief in die Berge hineingehen, uni dem Rodel nnd Slivergniigen frönen Izu lönnen -.--—-s JVie Diatnanten reisen. qleußerft interessant ist die Art und Weise, wie die in Siidafrita gewonne nei: Liarrianten in Europa befördert werden und zwischen London, Paris nnd Amsterdam hin und her gehen. Jn einer Zuschrist au die Nieuwe RotterdamscheCourant erzählt ein Ge scikiifismamn der häufig zwischen Hol land und England reist. wie er wieder holt einen arnifelig gekleidete-n Mann, der dritter Klasse reiste und die Be rührung mit andern Reifendeu mög lichst vermied, auf dein Dampfer ge troffeu habe, und daß er nicht wenig Jerstaunt gewesen sei, demselben Mann emeni oer kennten inenanramg Londong, sorgfältig und elegant ge kleidet, zu begegnen Er vermutete zu erst in ihm einen Schmugglen aber da diefer Reifende als Gepäet nur eine unscheinbare Handtasche bei sieh hatte, war diese Annahme ausgeschlossen Der Gefchäftginann erkundigte sich bei einem ihni persönlich bekannten engli schen Geheimpoliziftein der zufällig die Reise mit ihm von Amsterdam nach London machte, nach den Verhältnissen des ebenfalls an Bord befindlichen, wieder armselig getleideten, fast schmutzig aussehenden Reif-enden Er erhielt folgenden Bescheid: ,,Diefer Mann ist bei der englischen Polizei sehr gut belaunt. Sie tun ihm aber unrecht, wenn Sie ihn fiir einen Schmuggler oder anderweitig anriichi: gen Menschen halten, er ist im Gegen teil ein durchciug ehremverter Mann und genießt außerordentliches Ber trauen. Er ist einer der wenigen Ver trouensmänner, welche Diamanten von London nach Paris oder Amsterdam oder Antwerpen und von diesen Plät zen wieder zuriicl nach London brin gen. Denn die siidafriianifchen Dia manten kommen zuerst nach London, werden hier fortiert und gehen dann in eine Diamantfchleiferei deMoritinents, die geschliffenen Dianianten werden zum Teil wieder nach London zuriick geschickt und, nachdem man es mit ver schiedenen andern Mitteln versucht hatte, hatte man sich, im Interesse der Sicherheit und um die hohen Versen dungs- und Versicherungstosten der Beförderung durch die Post zu sparen, entschlossen, die Verfendung durch be sondere vertraute Personen zu bewert stelligen. Die De Beersgesellfcha t-in London hat drei derartige Perso n in ihrem Dienst, die zu bestimmten Zeiten die Reier zwischen England und Hol — lano machen. um unbemerkt zu blei ben, sind sie äußerst schlecht gekleidet, aber der Wert in ihrer hondtafche de zifsert sich oft auf Millionen Gulden; sie werden natürlich glänzend bezahlt, aber auch gegen sie werden Sicherheits moßregeln angewendet. Hat nämlich die genannte Gesellschaft eine Partie R»hdinmanten nach Amsterdam zu versenden oder müssen von da die ge schlisfenen Diarniinten nach London zurückgeschickt werden, dann werden drei Vertrauensmänner damit beauf tragt. Siedreisen aber nicht zusam u en gehen nicht nur an verschiedenen Tagen ab, sondern benutzen auch ver schiedene Dampferlinien; jeder hat sei ne Handtafche, aber nur in einer be finden sich die echten Diamanten, die beiden anderen enthalten nur nachge machte Steine (Similidiamantea), keiner Yvon den dreien weiß, wer die echten Diamanten hat, und da die Pärlchen in ihren Handtaschen versie gelt sind, haben sie auch teine Gelegen heit, sich von der Echtheit oder Unecht heit der Steine zu überzeugen, so daß fie, auch wenn die Versuchung an sie herantreten sollte, Gefahr laufen, fiir den Besitz wertlosen Glases ein Verbre chen zu begehen.« Daß aber auch die größte Vorsicht abgefeimten Dieben ge geniiber mitunter versagt, davon er zählte derselbe Geheimpolizist einen treffenden Fall. Ein solcher Diamant beförderer, der jahrelang im Dienste der Gesellschaft zwischen England und Holland hin und her gereift war, be fand sich zwischen Dover und London in der dritten Klasse. Auf einer Zwi schenftation stieg ein junges, beinahe noch in den Kinderjahren ftehendes Mädchen ein, das Verlegenheit und Angst zur Schau trug, ihr Mitreisens der sprach ihr Mut ein, da sie wieder holt ihre Furcht, ihren Bestimmungs ort nicht zu erreichen, und den An schluß an eine andere Linie zu versäu men, aus sehr nervöfe Weise aus driiclte, und schließlich teilte er mit ihr d..5 Frühstück, das er sieh unterwegs getauft hatte. Das Mädchen erinnerte sich plötzlich, daß ihre Tante ihr eine l-« lbe Flasche Wein mitgegeben habe, der Reisende trank ein Glas, schlief bald ein, und als er eben vor London wach wurde, war das Mädchen ver schwunden, mit ihm aber auch das Päckcken mit Diamanten in feiner »Handtasche. Zum Glück fiir den Be stohleuen waren es die nachgemachten Steine gewesen. --- Eiiorme Verluste durch Feuer-. — »Im Durchschnitt werden in je der Woche des Jahres drei Theater, drei öffentliche Hallen, zwanzig Kir chen, zehn Schulen, zwei Hospitale, zwei Jrkenanftalten. zwei Colleges, sechs Apartmenthäuser, sechsund zwanzig Hotelg. drei allgemeine Ver taufshiiufer CDepartement Storcs), Zwei Gefängnisse, hundert und vierzig Flatgeliiiude und eintausend und iechszhundert Wohnhiiuser durch Feuer zerstört« Diese Angaben wurden in der tiirzs lich veröffentlichten Nummer des von dem Staatsfeuermarfchall Purtell her ausgegebenen ,,«’fire Alarm« gemacht von F. W. Fitzpatrict in Washington, D. S» Selretär der National Brül der—3’ and Jiispectors’ Association. « Sehr bcunruhigend wirkt die weitere Angabe, daß es in diesem großen Lan de laut-: zehn Gebäude gibt-, die als mirtlich seuerseft bezeichnet werden können. »Im Zeitraum eines Jal)res,« heißt es des weiteren in dem Berichte des Genanutem ,,aeben wir nahezu III-ZW Wtth siir FeuerdepartetnentT Was ser und andere Schutzmittel aus-. Wir entrichten an die Feuerversicherunggs qesellschasteu 514195000900 an Prä mien, unt 3591,()s)0,000 siir erlittenen Feuericlmden zisriietzuerhalteir Jin annzen toinnit dieser dein Lande all jährlich ani Pt5t")«,l)()0.000 zu stehen .,Die Leute haben sich mit einein ein aebildeten Sicherheitsaesiihl an die ihnen in leicht entziindliehen Gebäuden drohende Gefahr ewöhnt und werden nach obendrein grob, wenn man sie mahnt, mit Leib undLelsen etwas vor sichtiger uurzuaehen »Im letzten Kalenderjahre ver brannten 1450 Personen, und Keim wurden lsei Feuersbritnsten schwer verletzt. Tagtäglich entgehen «--O.6,()00Personeu mit tnapper Not dem Tode in den Flammen und werden aus mehr oder weniqer graziöse Weise von Feuerleuten schwanke Leitern hinun terqetraaen Oder sie bringen sich auf andere Weise aus den brennenden Häusern in Sicherheit wobei sie in der Reqel ein Badehandtuch, ein Paar alte Schuhe oder etwas derartiges ret ten, anstatt ihres teueren,Vapaaei-z oder ihrer wertvollen Schniucksachen. Von den Esinwohnern der Großstädte ist je einer unter sechshundert solcher Feuersgesahr im Zeitraum eines Jah res ausgesetzt Und niemand weiß, wann an ihn die Reihe lomn:t. Es inag schon in der nächsten Nacht sein« — Die Adminiftration hat dem merii tanischen Präsidenten eine Verwar nung zugehen lassen wegen des vorhin ten Geschwätzeg seines Privatsetretärs. Wenn sie nur nicht noch mehr zu tun nötig haben wird. Mit dein Ausschluß von Jlliteraten ist das Einwanderungstoinitee des bausez aus dem Holzirsegr. Die Bil dungsprobe sollte erst bei der Natura lisation zur Anwendung komme-.