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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 22, 1912)
Um zwei Zwiedäcke Title Geist-lichte aus drin Lolsrn des Spl dateniiiuig Von C· Spielen-up Feind-rieb Wilhelm l» iener wunder Fshsh aber doch so staatstluge, zweite Grenßeniönig rnit dem weitausschauens sen sytnnsttblick. der die tönigliche Recht in Preußen stabilierte, der mit seiner Soldatenspielerei. seiner Rissen Frde allen Kabinetten Europas Sand die Augen streute. indem er seinem später so großen Sohne ein schlagfer Heer und einen mit neun Mil lionen-Talern gefüllten Staatzschah hinterließ —- eine ungeheure Summe in dem Preußen von 17402 —- dieser König, der den Grundstein legte zu der gegenwärtigen Macht und Größe Brei-Jens, befand sich wieder einmal ain toementiz«. So bezeichnete er selbst seinen körperlichen Zustandan seine alte Feindin, die Gicht ihm in den seinen rumorte, ihn an den Rollstuhl fesselte. Er wetterte dann noch etwas mehr, als sonst seine Gewohnheit zu rneist schon war, war übellaunisch und verdrießlich. Nur seinen guten Appe tit ließ er sich auch von den »tormen tis" nicht rauben, wenn er auch sein Friihstiick in seinem Arbeitsziinmer in solchem Fallekallein einnahm. Gesi ken3, sein Leib - Kaminerlsusar, ein Alter von Malvlnquet, bediente ihn hierbei, und Gesellschaft dazu leistete ihm sein »Lustiger Rat««, der Freiherr Jotols Paul von Gundling, Präsident der Königlichen Akademie der Wissen schaften, ein eminent geistvoller Kons. scharsziingia. reich an Witz und Hu mor. Beide, sowohl der Leib-Kam neerhusar, ein in der Wolle gesätbtes Berliner Kind, als auch der ,,Lustige Rat«. durften sich gegen den König manches herausnehmen. was jedem an dern ein gehöriges Donnerwetter ein gebracht haben würde. Aus dem Früh stkckstisch stand zur Rechten des Kö nigs eine viereckige Papierdiite. in der sich die 18 Stück tleinen Röstzwiebäcke vrn der Grösse eines Talers genau nach dein Maß befanden, die in ganz beson derer Eigenart der Bäckermeister Ber min in der Brüderstraße siir den Kö niglichen Fräbstiiclstisch jeden Morgen zu liesern hatte, wenn der König in Berlin residiert. Cigenhiindia entnahm der König der Düte die Zwiebiicle ließ sie auf einer flachen Silberichiissel in drei Gliedern ausmarichieren und unterwaef sie einer sorafiiltiaen Musteruna. Sechs davon versehrte er danach selbst zu seinem Wesen-hier« die übrigen zwölf erhielten die Köniain und die Prinzeisinnew ..Was ist dass« sagte heute Morgen » ärgerlich der Könia, nachdem er die Zrciebiicke hatte aufmarichieren lassen, was ist dag? Am ersten Gliede fehlen J ja zwei Rwiebiiclel Als o sechzehn Stück nur s nd da! Wo find die zwei Fehlen den hingekommen? Gundlina, bat Er iie etwa Seinem Dickwanit einver leibli« »O Maieitiitk Welcher lriinlende - Verdacht!« entaeanete Gundling und verzog sein feiftes Gesicht zu einer Schmerzensmienr. »Na! Tue Er nur nicht fo unschul dia und lammironnnt Er ißt mein Brot. und da könnte Er ja auch wohl einmal Appetit auf meine Zwiebiicke gekriegt haben. Ein Leckermaul ist Er ja iiberdies.« »Schon recht. Maiestät! Ein Lecker maul bin ich, und Ew. Maieität Brot esse ich. Aber. halten an Gnaden« Ma jeitiåtl Ew. Maieiiiit Brot ist für mich weniger lecker als mehr sauer, denn ich esse es im Schweiße meines Ange stchtz.« »Seines Dielwkinites. iaae Er lie ber!« erwiderte lachend der König. Dann blickte er Geiftens an und sagte mit Zöaernder Stimme: »Gefflens! Hättest du vielleicht dich vom Teufel blenden lassen?« »Mot. Maieitiit? Als wie icle, Ma jeität? Gesfkens die zwee königlichen Zwiebäcke? Na, Maieität! Wenn Ma iestiit det von mich könnten jtooben tun. denn lassen Majestät mir man jleich süsslieren von die Stelle mea, denn dann hat det Leben for mir jar ieenen Wert nich mehr, nich eenen Schwam merling Wert nich mebri So is meine Meinung, Mafestäi! Und biet steh ick, und anders kann ick nich, Majestät!« Voll Entrüstung über den einver letsenden Verdacht seines- königlichen Herrn hatte der alte Leib - Kammer husar seine Worte gerade nicht sebr de vot vorgebracht, sondern vielmehr sehr hikia herausgepolteri. »Nun. nun,« sagte deshalb begün gend der König, »laß nur gut sein und deine Empörung schwinden! Böse war es ja gar nicht von mir gemeint. Aber du gerätsi immer gleich in Hitze, was gar nicht gut ist, wie ich Dir schon oftmals gesagt habe. Du solltest Dir doch das endlich abgewöhnen.« »Jawobl, Er sollte sich das endlich , est-gewöhnen Gesftens!« beträstigte , mit würdevollem Ernst Gundling die Worte des Königs. »Weiß Er denn noch nicht, daß das Jn-hise - Geraten eine Prärogative Seiner Majestät, un seres Illergniidigsten Königs, allein zeit? Wie kann Er sich da ein Gleiches sprang-reimen wollen?« »Gut-hängt« sagte der König halb seien-Mig. halb lachend, »Er-NUM« er - kki wieder einmal bissig, wie ein eer tote-ri« »Da-ist gehorsamst Maiestiitt Aber, Verzeihung- Majestiitl Ich habe bis M leider noch keinen Meerkater gese - . Vielleiebt haben Majestät die E stand-, mir zirs en, wie ich rnir einen Meerkater oorzn ellen habe.« « «c. die Lorßeltrsng kaan Er sehr leicht haben! Beicht-ne Er lich nur ein mal felbft im Spiegel. da hat Er nicht nur, wie Er sich einen Meertater vor zustellen hat« fondern gleich den ganzen Meerkater »in figura« felbftk So, be ,zahlt fiir Seine Biifigleit habe ich Jhn ietzt auch gleich!« - Und der König lachte laut und der ’gniiglich. Gundling machte ein Schafsgeiicht nnd demütig die hände über der Brusi krenzend entgegnete er mit Salt-ung .,O, Majeftätl Daß Ew. Majefiiit mich bezahlen würden. das wußte ich ja im voraus! Ew. Majeftiit Großmut,Irei gebigteit nnd allzeit offene Hand sind ja allen getreuen Dienern Ew. Mase ftät wohlbelanntl« Das traf eine wunde Stelle des Kö rngo. Sehen war nicht feine Misivm feine iiberans große Sparsamkeit viel mehr jedermann fattfam bewußt. Er ziirni wollte er denn auch schon auf fat,ren. Aber er besann sich fchnell dessen, wen er vor sich hatte. Ein We niges ftampfte er deshalb auch nur mit dem Stocke. Dann fagte er lachend, etwas widerwillig allerdings lachend: «Gundling! Er ift ein unerhört frecher Patron, ein bosbafter Erzhalluntel Wäre er eben nicht Er — —« »Laffen Ew. Majeftiit sich det doch nicht an’t Majere lommen!« mischte sich hier Gefflens ein. »Denn sehen Ew. Majeftiit! Erichtens is frech und boshaft fein, herrn von Gundlinqen als den Persidenten von die Königliche Alademie von die Wissenschaften fein Wissenschaftlichet Berufsmeetie. und daderfor wird er von Ew. Majestät be zahlt. Zwetens haben Ew. Majeität selbst mit dem Meerkater fang jedörig ihm eens ausgewifcht nnd eene Pille verabreicht, die nich verioldet war. Drittens kommen Majefiiit von die Hauptfache, det Manto von die zwee fehlenden Zwieböcler, iiinzlich ab, und det Frühltiitlswarmbier vertiiblt sich.« — »Da yan du wieder einmal Recht,F Gesslens. Die Sache wegen der zwei fehlenden Zwiebäcke muß unbedingt aufgeklärt werden. Gleich soll sich der Bäcket einmal hierher scheeren und die Aufklärung in Person geben. Orts hinunter! Der Hauptmann von der Schloßwache soll den Bäcker durch zwei Mann sogleich bierher bringen lassen-« ,.Nee, Majestöt, nee!" gab aber hier aus der alte Leib - Kammerbusar recht bestimmt zur Antwort: »Nee,Majestst, nee! Det täte wohl ieben, aber jebn tut et nich! Der Bäcker Permin in die Brüderstraße is een ebrsamer und an jesebener Berliner Vilrjer, Handwerks meesiet und Hausbesitzer. Wenn den zwee Mann von die Leibjrenadiere,wo von jrade beut die Längsten biet uss Schloßwache jestern Abend aus Potss dam jelornmen sind, so mang sich die Biitderstraße entlang und iibern S loßplatz uss’t Königliche Schloß bringen, na, Majestät. denn wesz det in zwee Stunden janz Berlin. Und, Ma festöt, wat denn den Mann allens sor Verbrechen und Missetaten toern anfe dichtet wern — icl sage Ew. Majestöt, det wird in die jrauste und zriiulichste Ausschweisung jehn!« »Wenn Ew. Majesiiit.« subr Gefi lens fort, die Jnade hätten. jnädigst zu beichlen, denn trabte ick stantepe so jleich uss eejene Beene riber nach die ’Briiderstraße und holte den Mieter alleene und so janz sor Ew. Majestiit »Perfatbesrajuna. Wenn Majestät :jnädiast det Kommandm »Marsch!« Hsot mir jeben wollten — —« ; «Kebrt! Jrn Geschwindschritt — Trnarsch!« tointnandierte der König. Nach Verlauf einer turzen Frist kam kGefslens zurück. »Ma1estat:« begann er, »der Bauer tnnn dem jnädiasten Befehl von Ero. »Mujestät in dissen Qjenblict nich nach iommen. Er hat nämlich justament jratc een halbet Hundert Berliner ’Heusfrauen innen Ofen, und da will Her sich denn doch lieber den Zorn und ydie Unjnade von Ew. Maiestät zuste hen, denn dei. meinte er, wäre doch man eenrnal, wenn et aber die suszig verbrennen täte, oder nich jar, oder schlissig backte, na, Maestät! det tann rnan ihm uss’t Wort jloben, die täten ihm jede eenzeln die Ofen a stratzem denn mit verbrennte, oder ni t jar je bnckte Berliner Haus-stauen, det is teen Spaß nich.« Verwundert hörte der König Geis iens zu. »Was redest Du da siir einen gesto ebenen Unsinn, Gesstens?« sagte er dann. »Berliner Haussrauen imVack osen? Und gleich ein halbes hundert? Jst der Bäcker vertücki. oder bist du es, oder seid ihr es beide? haussrauen im Backosen2 Das ist doch der hellste Un sinn!« - ,,Keen Unsinn nich, Majestät!« ent gegnete getränkt, aber mit großer Würde Gesstens. »Brod, Majeität is in’t Leben immer und allemal eene sehr ernsthaste Sache, intbesondere sor die haussrauens und Familienmütters. Et sind nämlich die Hausbäcker.« Ter König schüttelte den Kopf, sah Gundling an und sagte: »Da wird niemand klug draus! Versteht Er ei, Gundlingi Als Präsident der Akade mie der Wissenschasten miiszte Er edi« »Nein, Majesiätt Auch mir ist die Rede des Königlichen Leib - Kammer hnsaren Herrn Getstens unverständlich geblieben, trotzdem ich Präsident der Utademie der Wissenschasten bin!« gab Gundling zur Antwort. »Aber Maßstätk fuhr er mit tornisch ge spreizter Gravität fort. da die Unver ständltheit das große Hallediuin aller Utssenschcstliehteit ist, so verdient Eis-. Mosesiät Leib - Kommerhusar Sess tens sicher. zum Mitgliede der Lsnigi -M « M-— ,--.--.-..---.— lich-n Akadetnie der Wissenschaften von Eise Mafestät ernannt zu werden nnd als deren Präsident bitte icki Eir« Ma ixftiit tiefuntertiinigsi urn die Gnade dieser Ernennung. überzeugt. daß Ew. Maiestt Leib - Kammerhuiar Geifkenö nicht minder eine Zierde der Akademie fein wird. wie ihr Präsident, der hi storiker Jakob Paul Freiherr von Gundling. Ew. Majestät Kammerherr und untertänigsier« — hier hiistelte er ein wenig —- «Diener!" Wieder lachte der König laut und vergnüglich. »Das ist eine scharfe Saiire. Gaud ling, aber ein Witz, der mir Spaß ge nzacht hat. Seine Sottife von vorhin soll Jhrn deswegen jetzt auch verziehen sein. Mit Deinem Unsinn von dein Böser Perrnin mit denBerkiner Hans frauen im Ofen, hast Du uns nun aber der Aufklärung über die zwei fehlen den Zwiediicke um keinen Schritt naher gebracht, Geffkensk Halten zu Jnaden, Majesiät, det mcene ick dzh jedoch jedahn zu haben, indem det die Ussllätung alleweile scheinst draußen uss’n Korridvr vor die Vorzimtnerdiihre sieben dubi. Ei is näbmlich den Bäcker sein klee et Mö chen, tvat namlikb seine Da der sein duht denn die zählt jeden Marien die Königlichen Zwiebiicker Ew. Majestiit in der Tieie Sie is een hübschet und J fdnmcket Mensch und weeß jenau rniti Ew. Majestäi Bescheid « ! Ein Weibsbild-P lrurnnite der Kö nia. dessen üble Laune iaicderzukehten beginnen wollte, wegwerfend. «Was; soll mir das! Na! meinetwegen lasset da- Subjelt herein damit die Zwie backaeichichte endlich erledigt werde." »Die Jumfer Permin Majestiii!« meldete Geffkens. Ueverraicht nnd erstaunt verrachrere der Könia das eingetretene Mädchen, das eine Brunhilden- Figur. beschei den, aber furchtlos und freimiitig feine Blicke auf ihn richtete. Und wie das Mädchen dastand in der einfachen und schlicht-n oder doch so sauberen Mei dung wie sie der König an den Frauen und Mädchen seiner Berliner Bürger so iehr liebte, so adrett, io firaninii - Ein wodlaefölliges Lächeln lagerie auf des Könias Gesicht, und freundlich nnd voll Huld sagte er: »Mit-ich her anzaewachsen Jungfer Bei-mini« »Na! Ei iehi Königliche Majeiiiii. « i ,.Wieviel mißt Hie denn wohi?« ! »Vierzehn Zoll in die Siriirnpe iech- l zehn in die Hadschuhe, Königliche Ma- » jeitöt!« war die prompte Antwort, die l den König soldatisch angenehm he-» rührte. »Und wie alt?" »Fiinfundzwanzia ieit die vorige Låkochr. Königliche Majeität.« 1 ,Alio majorenn schon, Jungfer Vermin nnd noch nicht begeben? Ei! Ei! Wie iornrnt denn das? Kein, Freier bei Jlir gekommen, Jungfer Perrnin?« ,.,Na Könialiche Majestät, feiommen sind bei Mileien Permin —- —« »Mileien!« warf Gundling dazwi schen, ,,Mileien bei vierzehn Zoll in den Strümpent Wenn eine Zärtlich- - Ieitsverileinerung irgendwie gut ange bracht ist« so ist es hier unzweifelhasi peichehensp Mit einem wzhrhaft prächtigenBlick der Nichtachtung sah das Mädchen auf Gnndliiia, der ihr iauni bis an den Busen reichte herab und sagte in ver-· ächtlich spottendem Tone: »Na! Jnaden here Hos- Narr, ileen bin ick doch ufft Ende ooch eennml gewesen, nnd da haben mir meine Eltern Mi- . ieien jenennt, wat jcinzlich ihre eeiene Sache war, und die Kundichaft LI, est-ts, k- s LUI II UUUZ UllU Ilqu VII JIUUIULUlu’llsl nnd fo is ei doch jeblieben bis beut-» Und aniehn duht ei leenen Menschen nich trai, an’i allerwenigii aber ecnen so tleenen Unierirdichen, wie Jnaden der Herr Hof-Narr een Ausjesuchier davon sind.« ,,Hohnhn!« lachte der König höchlich erqiitzi, und auch Gefflens mnchie von dem Privilegium. auch lachen zu dür fen, wenn sein hoher herr lach!e, aus giebiq Gebrauch. »Noch um die Hälfie zu viel iiir den vielen Bauch von einem faulen Gauch!« »Jetzt,« fuhr deeKönig fort, »Jnng fer Vermin, spreche Sie weiter.« »Nu, Königliche Mnjesiiit, jelommen sind bei Milelen Vermin, die ihrer El iern eenzigl Kind is und doch ooch der mnleenii den juten Nahrungssinnd kriegt, die Freier sckonst schvckweiie. Aber, Königliche Majeiiäi, ei mußte wohl so der Rechte for rnir noch nich damang lein. Und denn ovch swaren sie mehrichiendeels so een biilen lnirps Fig vor mir. Eene jroße Frau und een lleener Mann, det fiel-i leene Uniform nich, Köniqliche Majesliil. Wenn man denn mal Sonnng nnchrnittags lo een bislen innen Tierjarten spazieren jehi, doch mal nach die selten ranwippi, det Jetuichle, Jefliislre, Jeliike nnd Je lichrei Nee, Königliche Mnjeiiäl, dei is niitche niichi for mir, dei lönnle ick nicht jutieren. Und denn noch, Kö nigliche Majeiität. wenn lo eene jroße Frau Inii is eenen lleenen Mann, dek ihr mit seinen Kopp so lnappemang bis an die Schultern reichen M, vor den Traualtar steht nnd der Pasip sagt denn in feiner Trauredr. wie er doch det nn eenmal snien mußt »Er soll dein here seini« nnd sie lielt denn sq von oben herab n ihren Herrn rnniee — nee, Königli Msiesiiii, det Lächerli is nu doch mal nilcht for mir. t fiel-i jewiß doch ville lleene Mann-bilden von die een Eenziger mehr Jriise im Kappe hat« alt zehn Jtoßr. Dei soll schen wahr fein. —- --—-.--j-,·---.--—.-— -,- · M«,,-. Aber Königin-be Mniettiit ick ineene so in meinen Berliner bittjerlichen Ver stand, in oenBiirgeritnnd soll die z r.u zu den Mann ruifbliclen, each körper lich. und nich in bei umgekehrte Ver hältnis. Kann et bei rniclx nich noch mal eens so werden. no, Königliche Majeftät, denn bleibt Junqier Milelen Pertnin eben was sie is.« »Tag- wiire aber doch bei einem so ansehnliche-n sauberen unb stramnien Weibsbild wie Sie ist. wie mir scheint, nicht nur die Zunge, sondern auch das Herz auf dein rechten Fleck hat« sagte kderltönig ini Tone des Bedauern-T das bei seiner prägnanten Vorliebe fiir großgewachfene Persönlichleiten gewiß iein aufrichtiges wor. »Nun! es lann Ifich ja immer noch machen, Jungfer lPermim Aber jetzt gebe Sie einmal Aufklärung iiber die zwei fehlenden j.»-iwiebiicle. Hat Sie sich vielleicht ver zählt?« . »Ver,iiihlt, Königliche MajefläR Ner. Königliche Majetiiitl Bis acht iebn konnte ick schon zählen, als ick noch jarnich in die Schule jeinngen war· Dei lernte ick schon als lleenes Mächen in’t Jescköfi. Een Ver-zählen mit die Königlichen Zwiebacker is ooch innich bei uns möglich. Vierundzwan zig werden iiir Ew. Königliche Mast ltiit jeden Morjen iebacken Davon «verden die etwa nich jennu Musterjiil Jijen ist«-on in die Bnckitube ausgeschni ien und nclktzebn Stück kommen russ. Gen Bei-Zählen jiebt et da also nich. Haben heute morjen zwee Köniqliche Zwiebäele jefehlt —- na. Königliche Maieitiit, dann bat lieb die eben een « cndrer zu Jemiite jefiibrt.« » »Ein andrer? Sie sagt M io be- I stimmt, Juaner Vermin, als lennle Sie auch diesen Andern·« » ,,.iienn.- ick vorli, diesen Andern, Kö nigliche Majeiliit. El is lurz kriegt oer Jrenndier draußen ussem Posten in den Korridor vor Clo. Königliche Maieitiil Vorzimnrer." »Was-: »Ur Usamiponen oraunen ans dem Koreidor?!«' ries der König entsetzt. .Sie erhebt da eine furcht kare schwere Ansckuldigung gegen ei nen meiner Grenadiete, Jungfer Per min! Sie trird empfindlicher Strafe otesallen toenn Sie diese Anschein-i aunn nicht auch wird beweisen tön nen.'« »New ic. Kimigliche MajestiiU Die siönialichen Zwiebiider sind, wie Etr. Königliche Maiestiit das ja jniidigst lieben. mit Anis und Korinnder so slnrl ietrürzt, daß der Atem von den, der davon iejessen hat nnd nich etwa jleich tout Anderes dadeus ißt oder teinlt, mindestens noch on die zwee Stunden nach die Jetviirze riechen tut, toosor icl denn als Bäcket Perwin seine Dochder doch uisem Ende die Nase habe, und so riechte icl et jleich, als in lei den Posten ussem Korridoe dtnus ßen vorbeiiing.« Finsteet und immer sinsttee wurde das Gesicht des König-s bei der Rede des Mädchens. tlnheilvoll und un heimlich zuckte es um seine Mundwins lel. Und hart nnd rauh klang es jetzt von keinen Lippen: »Gefsteng!" »in Befehl, Mosestätt« »Der Hauptmann von der Schloß tonche soll sofort den Posten aus dem Korridor draußen vor meinem Vor zimntee ablösen, in der Wochstube ihm das Gewehr, Säbel und Paironem tosche als-nehmen und ihn dann hier un ter Bedeckung Von zwei Mann mir vor liibten lassen." ? Bald stand der Gienndier in mus stergiiltig vorschriftsmäßiget Haltung » vor dem Kdnig. Noch um gute Haup J ieklänge überragte er die Jungfer Per m n. ,,:t.starten5!" tagte kier set-mer« ner alle seine Grenadiere von der Leib Garde beim Namen lannte, in sast schmerzlichem Tone: »Märtens? Du72 Ein sonst so braver Soldat!?« Hart und streng fuhr er danach aber fort: » »Heraus jetzt nochman mit Jhrer An schuldiguna dem Grenndier ins Ge :sickt· Inn-riet Perminl« ? Dis Mädchen brachte nochmals sei i ne Anschuldiaunq vor, aber, während ;eg sprach, begann seine Stimme zu Mittern, Tränen perleten an seinen jWimverm denn ein Blick des Grena-« diers iiel nus sie, einen Moment stei lich nur, aber so flehend, und wieder auch so vorwurisvoll doch, daß es un ter diesem Blick zusammenfchauerte in herber Seelenqual. »Was hast du gegen diese Anschaldi gung vorzubringen, Grenndier Mär tens?« sagte derMinig ichars und kurz. »Gnade, Majestiit!« jammerte der Grenadier und wars sieh auf die Knie ir;lr)r.dem König nieder, »Gnade, Mai-: ät.« «Schurle! Du aestehst alte-il« »Gnade, Maiestiitl Die Düte stand auf einem Tische im Borzimmer — Ew. Majestät Leilvikarnrnerhusar hat te sie dort einen Augenblick hingesent —- ihr Inhalt duftete mir so verlockend lieblich in dieNase —- ich bin ein ge lernter Kuchenbäeter —- der Teufel blendete rnich —- ich tonnte der Begier nicht widerstehen —- ich wußte ja nicht daß die Dinger qeziihlt traten —- ich nahm zwei strich-Ziele —" »Genugl rief ver König, »genug! dein Pnsierh Grenadier Mariens, war aus dem Korridon Du bist ins Vor zimmer getreten. Du hast also deinen Posten verlassen Daraus steht nach den Kriegsaetileln die-kugel. Du hast dich an deines Königs Eigentum ver rissen. haft deinen König frevelhaft ohlen. Das ist eine ehrlose hand lung. Daraus steht der Galgen. site einenSViIhnben acht es einen ehrlichen Soldatentod nicht Für einen Spihbus den iit die Kugel zu gut. Fiir einen Zoitzbuien gibt es nur den Galgen Gin ehrloier Spitzbube wird gehangen. kam Hemer nehongenF s »Ein-ide. Mnfeitiitt Gnade!" wim x merte LerGeenndier. »Die Kugel, Ma l festst, die Ungel! Nicht den Galgen. Mnjeitiit nicht den Gnlgen!« ! »Für Spitzbuben ist nur der Gal gen. Spitzbuben weiden nur gehnnqent ’ Keine Nnnde teine lKunel iiir einen ; Spitzt-aben, der seines Königs Rock trägt seinen König bestehlen bat!" sagte der König hart nnd mit eisiger ! Kälte. Kein Nerv, tein Muskel seines ! Gesichtcki zuste. Und doch war es, als » läge darauf ein Zug derben SwrnekzeC Hiefer Trauer. Ertlöelich freilich! Be ) trachtete doch der König alle Leute tei ner Leib- Gnrde als seine Kinder nnd » wieder einzelne daran waren seine Jousermählten Lieblinge und zu diesen gehörte auch bisher der Grenadier Märtens. « »Gefflens!" »Ja Befehl, Majestät!« « »Die zwei Mann draußen sollen den Grenadier Märtens hinunter bringen nnf die Schtvßirnche nnd der Kunitiin dort toll ihn sonleirb nelcktloiien dein General-Arglos überneben " »Zu Befehl Majeität!« Der Leib-Kammerhnsnr wallte ne ben. aber mit einer enercitelken Beme gung itreckte ihm da die Zunaier Ver nein die Hand entgegen »Hnllct noch einen Augenblick Herr Leib-stammer busar!" saate tie in so hiehlenden Tone, daß Geistens sinnend seine Schritte hemmte. wenn nucb nur zö gernd. » Doch nor. antrtmtenv wandte na) dann die Jungfrau dem Könige zu: «5·iönigliche Majeitätt Dein Grenadier Märtens dort treaen des tleinen Mundraan- an den Galaen bänaen zu lassen. wird sicher Ew. Königlichen Mcieirät Kbnmliches Recht iein. Aber Könialiche Majeltrit, arbenaen wird der Grenadier Marteer drrt dennoch ninin:mer, denn ich, die Tit-unser Erni lie Vermin. elirliclker Berliner Mir gersleute ebeliebes und ehrliches Kind werde mich auf dass alte miirtiirde Frauenrecht berufen! Dies Recht, Kö nigliche Majestiit. diese-T- rslte märlische Fraun-recht besagt aber· Wenn ein ar mer Sünder bittansaesiilsrt Irird auf den Richtplatz« dort vorn Henker an den Galgen gehängt zu werden, nnd er itiinde schon unter dein Treidein mit dem Etrict um den Hals-, nnd es läme da im letzten Anaendliile ncck eine un deicholtene Jiinairait«die e! rliider Leu te eheliches Kind ist und die keaehrte den armen Sünder untern GaLaen trea Zu ihrem Ehernnnne, io muß der arme - Sünder frei und der Jungfrau. so ihn zu ihremManne benebrt, zum Einwan « ne anl der Stelle geaeben werden wel - cher Missetat er auch til-erfährt und ad auch der Stab bereits iiber ilnn neben chen lei. Gefallen laiien freilich muß sich diese Jungfrau mit dem armen Sünder, den sie unteren Galgen weg zum Edemann beaehrt, auch unterm Galgen zusammen getraut zu werden von dem Bastar. der den armen Sän der hinaus-« begleitete zum Nichtplatz. Auf dies Recht der marliichen Frauen werde li- mich berufen. Königliche Maieftat, und den Grenadier Märtens dort zn meinen. Eber-rann berief-ren tvenn er unterm Galgen steht mit dem .Stricke icon nm den Hals, und Ew. Königliche Maieität werden dieies Neckt resreltieren müssen· auch als-Kö . nial Und deshalb iaae ich: der Grenas dier Matten-z wird nicht gehangen werden« löniqliche Mnjeität.« Festen, feierlichen Tones hatte die Jungfer Permin dieie Worte neipros chen. Selbst der Berliniiche Jargon. der ibr, den-. echten Berliner Kinde· sonst so nnnthilabcr, so unwider »itehlich, cui her Zunae lan, war vor zdem Furchtbpren des Momentes dem zbockdeutsch gewichen, das sie in der » Schule gelernt hatte. ; Ruhig hatte der König die Jung ; frau nusreden lassen und nicht ohne j Wohlgefallen hatten dabei seine Augen I aus ihr geruht. Wie Sonnenschein auch flog es iiber sein Gesicht jetzt, nls das Mädchen zu Ende war, und mit sast väterlicher Milde nnd Güte im Tone sagte er: »Sie ist ein sorfches, re solutes Weibsbild Jungfer Vermin. großherziges dazu. Der König ver iteht Sie, Junaser Vermin, und das Recht, auf das Sie sich berufen hat. wird er nicht brechen, nicht beugen wol len. Aber so ganz soll Sie JhrenWil len denn doch nicht haben, meine for sche Jungfer. Auch der itönin wird sich aus einRecht berufen, auf einRecht, das ihm als dem Träger der Krone einzig und allein zusteht. Das ist das Recht der Gnade, Jungfer Permiui Grenadler Mitten-, steh onst Dein König und Kriensberr begnadtgt dichl Nun, meine soriche Jungfer, unter dem Galgen weg lann Sie sich den Gema dier Märtens nls Ihren Ehenmnn ith nicht mehr holen, aber aus des Königs hand soll Sie ihn hier empsnngen,hier vom Fleck trng Geistens!« «Majestiit?« »Der Kapitiin der Schlossioache soll das Wachtlommnndo eine Weile dem Leutnant übergeben und herauskom men. Auch loll sogleich der Garnison prediger henachrtchtigt werden, dasz et sich ungesäumt und sonder Verng im Ornat hier einst-finden hatt« «8u Befehl, Majestiit!« »Der Kapitön der Schlaf-wache nnd der Garnisonvrediger Schtrentert zu Befehl Ew. Majestät," meldete nach lurrer Frist der Peibittntnmethusar. »H--»-- - -.-,« .Herein!« Die beiden traten eitl. »Kopiiän vonWintrrield·«. redete ver König Mommnndanten der Schloß tvnche an, .derGrenndierMörtens dort von der Leibgarde bot sich schwer ver gangen. Auf meinen Befehl link Er ihm vorhin Wehr nnd Waffen abnehmen müssen. Aus bettirnsnenden Gründen hat den Grenadier aber sein König be gnndigt, dereinan wird man ihm nachher in der Wacktstube seine Wai sen zurückgeben« .,3u Befehl, Majestiit!« Pasivr Schnenlert!« »Majesiät?« »Geh Er die beiden dort —« der König machte eine entsprechende Hand bewegung —- »den Grenadier von der Leibgnrve — Seine Vornamen?« Joachim August, Euer Majeftät zn Befehlt« »Statut-im August Mörtens nnd die Jungfer Emilie Permin trnft Seines Amtes ehrlich zustimmen- Vor den Formalitiitem die sonst bei einerTrnus ung vorher erfiillt sein müssen, entbin de ich an und das zu trauende Paar trntt meiner Königlichen und Ober Biscböflichen Ijiachtvolltommenheic. Mache Er eine gute, kurze Kernrede über die Gnade Gottes nnd, daß auch die Könige nicht vergessen sollen, auf Erden Gnade walten zu lassen, und dann spreche Er die Tranforsnel Zur Mehrung der Andacht und Frierlirtr teit soll man aber vorher ein paartfboi ralverse sinnen« Und mit feinem Stocke einmal kurz aufstompfend. intonierte der König selbst mit tröstiaenr, tvobltlinnendern Baß sein Leiblied, chna Stenmanns Chcrnlt »Ach bleib mit drinn- Gnade-· Bei nnd-, frei-r Jer Christ. Tnfz uns nnfnrt Iris-sit schade, Im bösen Feindes Miti« nnd die nndern stimmten volltönend em. Nach dem deittenVetse stompste wie derum der Qöniq mit dem Stocke auf und trinlte dem Pnitoiz der sogleich seine Rede begann. die der Könia dann und wann mit einem beistimmen den Neiqen des Kopfes begleitete. Bei den Worten der Ttnusormelc »Und et soll dein Hexe sein!« blickte die Braut zu dem Bräutiqmu hinaus und dnnn einen Moment biniidet Fu dem Könige, der itn dersiiindnisvoll zunicltr. »Und wag- Gott Zuiammenaesiiqt hat« das soll der Mensch nicht schei denk« schlos-, der llinstck den Tun-alt und dnnnt ,,Amen!" tönte es laut und lkiiitig, von einen tut-nn, festen Aus stampfen mit seinem Stocke aus dem Fußboden wiederum sekundiert, aus dem Munde des Königs. —- Ein dam ntosze Tränen steudiqstee Niilmmg wischte sich dei- nlte Leib-Kammetliuist aus den Augen und muchie dann ski neu Gesiihlen Lust, in dem er in die teneisterten Worte ausbrech: WNee Mniestät, nee! Dei inädiqlie Juni-en ivekl von Ew. Mnjettöt heute Moeien —- dndtibet wird sich unser Herrin-it in den himmet steuen mitsamt seine himmlischen Heerscharen! Und wenn nu erseht det Ennlkpnni da wird so een halbet Dutzend Jungens doosen lassen — Leib-Jkenadieee, Mnjestiit lauter LeilsiJkenadieie, Jroszattig. Majestiit, jkosiattigl lind det allen-Z doch eientlicti inan blos- von nsefen del Manlo von die znei schlenden Königliche-n Zwie biicleti« —--—--.o-s . l — .Nee, da betIlc ich iII meinem Leben nicht mehkl Die Frau tm mich mal be triving «So. was hat sie denn geinI?« .EIII Stück Seife- haI sie mir geben wolle-II · 7«I-Isz-us--.s » - »was-»Has, »Meine den«-h ich Miss. Sie wollen mich nicht ernst nehme-u aber warten Sie nur, wenn einmal dgc von mir prophe zeiic Weltumemmm Auge-toten ist, dann werden Sie schon Respekt Montana vor Hist