Mk Oktkmbebrikk von Uizztt Ismkstmgkb No. SU. Wie mer noch in die alte Kontrie ware, ii es e Ruhl gewese, daß zu Faßnacht Faßnachtsireppele gedenke tin worde. Die stids hen schon sor Monate vorher gedattert un ge lwehlt un wenn mer gedehrt hätt, die aßnacht piihse zu lasse mitaus zu alte, dann hätt mer ebbes erlewe könne. Jn dieses hier Kontrte is es different. Hier muß jeden Samstag gebacke wern un auch noch manchmal ditwien. ganz abgesehn, was die Kids noch biseids sor Kendie spende. Ich tann Jhne sage, die Juneitet Stehts is das Kontrie der unbegrenzte Sie sigteite. Well, sor widder uss die Faßnachts kreppele zurückzukomme, will ich Jhne sage, daß ich diesmal die Eidie trieqtj den, den schöne alte Kostem widder emal autzuwiirmex mer muß doch enniweg ebdes sor sei Deitschdumm duhn. Jch hen zu den Philipp. wagt mein hoshand is, gesagt: »Philipp,1 ich hen e Surpreis for dich in Stohr; l ich gehn un backe Faßnachtatiichele!«’ Jch hen eckspecktet, daß der Philipp sor lauter Vergniege iwwee tombele dehtx awwer nias wie das: er hat e Fehs emacht, als wenn ich ihn machel wollt fZiästereul nemnie. »Das is gut genug for die Kids, hat er gesagt, awwer ich gewwe nias um den ließe Stois; e gutes Pies Steht is einige Zeit gut genug sor mich.« Das Ding hat mich geärgert wie alles; ich hen zu mich gedenkt, wart nur« ich will dich schon dein eenfel liges Mailche wässern mache, wenn ichs mit die Schüssel voll Domplinag ereiJ komme. Die Buwe hen ich gar nicliji gesagt, awwer wie le all ins- Bett ware« da hen ich mich dran gemacht, un hen mein Doh gemacht un ich lann Jhne sage, ich hen an nicks gespart Es is nur einmal Faßnacht im Jahr un da macht es auch lein Difserenz,I wenn mer e wenig eckstriiwwegent ig. Wie ich so dei die Arweit war, da hen ich uss einmal gedenkt, bei Galle, hen ich gedenkt, ich duhn wiiche, ich hätt; liewer die Geschicht aar nit gestarH Wisse Se, es is schon so lang her. seitdem ich die Krepvele nit mehr ge platze nit mehr an dass Resiet erinnere hen lönnr. Jch weiß, die Wedesweii lern hat e arig gute-) Restet, awwer zu die wär ich nit gange un wenn ich mein ganze Stoff geipeult hätte. Die is mich denn doch e wenig zu ussge blose un zu stockopp un säßig Jch hen zu mich gesagt: Lizzie, hen ich gesagt. du hist e ziemlich gute Kuci un ich lann nit sehn, warum ich nit die lumpige Küchele backe soll, ich mache es jetzt emai, wie ich es sor gut halte un se wern schon gut genug sor die Nids sein. So sm ich dann zu Wert gange un hen plentie Flauer genomme un hen dann aus jedes Paund Flauer dreiviertel Paund Schucker genomme. dann hen ich e halwei Dotzend Ehts dran gedahn un weil ich riemernbert hen. daß auch ebbes Fiehwer dran ge hört, da hen ich Leinmentschuhs ge juhsi un plentte davon. Wie ich die Michele gesickst gehabt hen, hen ich se noch emal ordentlich in Schucker ge- ( rohlt un hen se dann gebacke· Jch muß sage, es hat arig sein geschmellt un ich hen mich schon in mein Geist ausgedehnt, wie die Buwe sich am Morgen draus sterze dehte. Wie al«: les fertig war, hen ich se in e Schüs sel gedahn un hen se geheit, bilahs, ich weiß, wenn der Philipp heim lam me duht un er is noch ehbel dazu, dann schnuhpt er immer in die Pehntkie erurn. sor noch ebhes zu esse zu sinne. Wenn der die Michele gesunne hätt, dann hätte met am Morgen Brot zu unseren Kassie esse. könne. Jch sin dann ins Bett un sin so teiert gewese, daß ich gleich eingeschlase ; sin. Den Weg hen ich ihn auch gar nit I heimkomme höre. Am nächste Morgen! sin ich in Zeit ausgestande un hen en’ Kassie gelocht, der war eh Nomber wonn. Jch hen oerdollt nit an Knssie espart. bilahs was is der Juhs die« feinste Michel zu hen. wenn der Kassie s nickt annerschter is wie so e dünne» lappf Jch hen den Tehbel schön-E au gestckst un hen die Schüssel mit die; K chele aus den Tehhel gestellt; dann l hen die Mds aufstehn mache. Das nimm immer e lange Zeit un so war es auch diesen Morgen; wie se dann endlich daunsters loinme sin, da hen ich mein Kassie schon zweimal ge wärmt gehabt. Se hätte awwer emal die Fehäes sehn solle, wie se die Miche le geno tißt hen! Ei tell fuh, se ware MOCU MI, Das im Mich OOO Ums Bek i i all Schmieii Un dann sin se dran Ringe. Der Eddie hat in eins von die iicheie gebissk un es is ihn en Tubz ans sei Mailche gefloge iomme. Die annere Bntoe hen auch getreit un tei ner hat e Stück abbeisse iiinnr. For Guttneß Sehi0, hen ich gedenkt, was is denn da gehiippend. Jch hen mich eine von die Kreppelg getiickelt un die is so schwer gewefe wie Lett! Ich den mit e Messer dran erum gewon iiet un dabei hen ich das Messer abge broche; well for e lange Storie lorz zu mache, die Kücheie wate nit zu esse. Jch hen das Fenster aufgemacht un hen se all autfeit geworfe un e Minnit später hat es autseit e große Kominohfchen gen-we. Die Embullenz is herbei komme un hat en Mann aufgepicit un hat ihn nach den dass-it tel gebracht. Ich hen ausgebian daß er von meine Küchele getroffe is wor: de un dabei e Fäckticher von sein Stall erlitte hat. Jch hen mich in den Ha spittel erkundigt un da hen ich gehört, daß die Viehsichenö nit eckspecite, den Mann dorchzupullr. Ei tell jah. ich hen mein Truhei un das alles nor weil ich mich widder emal for meine Jamiich uifgeopfert hen. Jch hoffe dag die Wedesweilern nicks ausfinne du t. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie HanfiiengeL AHX Ists-If Tochter: Mamm, den Otto heirafe fast nicht mit feine-: brennend toten Haaren Mutter: Was, nur darum nicht, hast du nicht gesehen, daß sie ihm bereits aus geben« —.-—. I ’I · »Sei-ou doch, da dreht detdherr Doktor im Tanzt sich mit 'ner gen-then Rauche anke.'· »O. da irren Sie sich ungeheuer Die Dame tenn’ ich, ihr Name ist Muth p-— — W T- M Untetoffiziek (angeheitert, «an de Pkomenade, dessen Zu atke exloicheth ver langt in ziemlich bcits et Weise Fkuer von einem kleinen eingeschüchtctten sztvtlistettz dessen Zigakre gleichfalls erloschen ji« Was, selbst mthelöicht?l -—— Das ist keine Entschuldigungl Wenn ich Feuer kom mandiere, haben Sie sofort Feuer zu ge vcn, verstanden? - p— , »Diesms( sind die Treibet aber rein gefalleni Kein einijiqer hat Schmerzens eld get kiheqb ich diesmat nur ßlmd qeladenh Ein Königreich unter Glas-. Am Ziiricher See schläft ein ver scholtenes Königreich Die Ruhe eines Friedhon entströmt den Hallen der al ten Burg von Rapperstoil,too vor vier zig Jahren das Nationalmuseum des Königreichs Polen entstand, aus schwe ren Anfängen durch die Munisizierung polnischer Edelleute zu grosserVollftäm vigteit erwachsen. Jm Schlosse ruhen in gläsernen Vitrinen,in der stillstehen den Lust eines Museums die Zeugen großer Tage, und die vielen Fahnen aus ruhmvollen Schlachten flattern nicht mehr. Jn langer Reihe folgen einander die reich geschmückten Säle, aber die Fenster halten die Buben scheiben verschlossen, und die eintönige Stimme des Führers vermag dies Reich nicht zu belegen. Was man zu erst erblickt. sind Trophäen u. Erinne rungen an die großen drei letzten Erhe bungen. Auf leeren Stöcken hängen verschliffene Uniformen, die einst die Leiber Kosciustos und vieler Frei beitihelden geschmückt. Neben der To tenmasle eines Vorlämpfers im Aus stand von 1880 hängt eine Sträs lingsjacte aus Sibirien u d die Knutr. »hier fehlt das Blei aran«, ergänzt der Führer. Dort blitzen aus gläsernen Kästen Säbel und Fern rohre großer Generale und Geschenke Napoleons an Poniatowsti. der bei Leipzig in der Elfter ertranl. Furcht bare Schwerter, geschwungen von mu tigen und phantastischen Kriegern. lie gen ftumm neben zierlichen, mit Edel steinen besetzten Degen, die ein Nach fahre und Ueberlebender aus den Kämpfen von 1863, heute Verwalter dieses Museunis, ein achtzigiähriger Graf, in höchst unsreiwilligen Muße stunden selbst verfertigt. Sie sind reicher und kostbarer als jene alten Schwerter, aber für ein Museum ge macht, nicht fiir ein Volt gezogen. Allentbalben reihen lich Kupfer an Oelbilder, in unendlicher Folge Ge stalten häufend, die das Volk allegori sieren: meist tief gefühlte und schlecht gemalte Bilder. Nahe dabei das Wert eines nach Sibirien Verbanntem der Alls clclclll clllslgkll Vlllct Puplcl kluc unendlich verfeinerte Trauerweide ge schnitten, an der ein trauernder Ge nius ruht. Und nun folgen die Siile der Könige. Jn kostbarer Arbeit bat Bianchini eine große Zahl der vielen Könige in Gemmen geschnitzt, nnd so trill es die Ironie, daß diese Ahnen Galerie —— en miniature ist und auf Samt ruht. Dort spricht aus den Zügen der Herrscher die fast tausend jiibrige Geschiche dieses merkwürdigen Reiches, dessen erster König, der Piaste Ziemowit, mit· den lcytem Friedrich August dem Dritten und Poniatowsti, durch eine Reihe von Königen verbun den ist, die mit nur kurzen Jnterreg nen vom neunten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts reicht. Aber auch in bedeutenden Oelbildern sind ei« nige Könige vertreten, und so start ist in diesen Hallen das Gefühl fiir jene Geschicke gesammelt, daß auch der Kenner vor einem Nubens und van Dnt das Wert um den Dargestellten vergißt Dann reiben sich die Bild nisse leidenschaftlicher und steifer, her rischer und melancholischer Königin nen. Becher erglänzen, aus denen die herrschet «Z,iige Rheinweins nieder gossen«, Werte aus töstlichem polni schen Glas, rot und gold, mit reichen Deckeln. Prunlringe ruhen daneben, die diese Könige vorn Finger zogen, ixe ibren Geliebten zu reichen, und dia mantene Gürtel. Von Gold und Sil ber Reiseapothelen, die sie in herrlichen Wagen mit sich führten. Dann wiev derum die Bildnisse von« Schriftsiel lern, die Feder in der hand, und d« neben in Nationaltracht. Graf Plater. der diese Grabtapelle entschwundencr Macht gegründet: der Kon eines edlen Erben, mit großer Stirn, doch ziei losem Blick, ein Patriarch. Oktave Uns alles tellll ouklyemnn der steht, erhöht Reiz und Stimmuna. Oft hört man: Dies ist die Büfte eines Wohltäters Palme-: Soldat und Tini ter, und ihre hinreiieenden Testankenee liegen in Rahmen an den Poitamen ten. Neben der Tabatiere August-: des Zweiien ruht das griechische stren: eines Königs aus dem zwölften Jahrhundert, der Schlüssel des Tores von Warschau bei der Plalette Bude relvskis, ein Rasierzeug Poniatowstiz nahe den Sonetten der Katharina Ja gellon, dabei eine Toledanertlinge mit Widrnung des Königs Sigismund. Chodowieckis Zeichnung, ivie der Fio· nig den Senat verläßt, ein Ehrenfähel und eine PuderlchachteL Die Eleganz und Nitierlichteit jener Geschlechter, ihre Trauer und Wildheit. ihr Mut und Ueberniut der Quell von Sinn lichteit, der ihnen entsprang, flüchtig oder fesselnd — die Geschichte ihre-r Seele erzählen die zusammengewürfel ten kleinen Dinge, an die lich ihr Herz gehängt. Die größten unter ihnen ba ben eigene Söle des Gedächtnisses. Boran Koöziusio — dessen Herz un ten in den Schloßlapelle begraben --—, Gläubiger und Soldat durchaus, der im Jahre 1794 die große Er hebung in Kraiau protlamierte und mehr als zwanzig Jahre später verbannt in der Schweiz starb, nach dem der Unersättliche den amerikanis schen Ireiheiiztrie als Führer mitge fochten, und an dessen Sterbebette, das dort-in der Ecke siebt, die polni iche Fahne vom Sternenbanner ge treuzt wird. Jenes bekannte Bildnis hängt dabei, auf« dem er in gefalteten Oänden das Schwert hält und den Blick nach oben schickt. Abbildungen von Denlmiilern dieses Polen, die auf Long Island und in Washington sein Gedächtnis erhalten. schmücken den Raum im Schweizer Exil. Eine rie sige Welttugel im Nebensaal deutet schon von weitem den Raum des Ko pernilus. Seine Bildnisse zeigen den fabelhaften Kopf, gewissen Köpfen des älteren Bellini ähnelnd, spitz und mi santhropisch, die langen Falten paral lel, die von der großen Nase zum Kinn führen, das Auge vorsichtig, und doch scheint es jenseits gefesselt. Daneben tin Standbild, das den mysiischen und mathematischen Kopf sinnlos ver schönt, und durch Attribute zu deuten sucht, was dem Antlitz mangelt. Aber unter Glas ruhen auch hier die Schwerier des Helden, kostbare Drucke seiner Werte, und eines ist von 1543 nnd beißt: De revolutione orbium coe lestiurn. Es folgert der Saal von Mictiewirz, dessen Kopf zwischen Schiller und Schopenhauer steht, der Saal der Freunde Polens und man cher andere. Bibliotheten, Galerien, Handschrifiem Ausrufe. Briefe unter Glas. darunter jener Brief der Sym pathie an Polen, deikhundertiausend England-er unterzeichnet. Aber mit ei nem Male nimmt man vom Fenster aus im Schloßgarten unter uralten Bäumen drei einfache Grabplaiten wahr, grün oxypierh unter bronzenen Kränzen. Dort ruhen die Gründer dieses »Reiches unter Glas«. Lang sam und in Gedanken an verschütteie Herrlichkeit steigt verFremde die Trep pen nieder mit einem Male fällt sein Blick auf eine Büste unter vielen die eingereiht ftehi, als wäre sie ihres gleichen. Es sind die Jünglingsziige Friedrichs Chopins, in die er blickt, jenes polnischen Königs, der ohne Vorfahr kam und rhne Erben ging, aber dessen Reich unstesblich ist, weil er Leiden und Leidenschaft seines Volkes in Musik verwandelt. Der von-same see Donau-um« Jn diesen Tagen der Feste nnd Prantmahle am preußischen Hofe darf man für einen Abschnitt aus der von Professor Paul Seidel geschriebenen Geschichte des Silber- und Gold satatzes der Hohenzollern ein gewisses Interesse voraussehen Von den mör chenhasten Kostbarkeiten, die sich im Schlosse an der Sprec, besonders wäh: rend der Regierung des prachtlieben den ersten Königs-, angehäuft hatten nnd unter dem sonst so fpatfamen Soldatentönig, soweit es sich um sil bcrne Pruntstücke handelte, vermehrt tr-nrden, hat sich nur wenig erhalten. Es ist allgemein bekannt, daß Friedrich der Große in den Zeiten der höchsten Not, 1745 und 1757, den größten Teil des Silberschatzes in bares Geld uni münzen ließ. Der goldene Schatz, von dem viele Stücke aus der Oranischen Erbschaft ftammten, hatte schon zur Zeit Friedrichs l. den für damalige Verhältnisse sehr erheblichen Metall wert von 1()6,000 Talern. Friedrich Wilhelm l. ließ ihn im Jahre 1718 aus dem Tresor nehmen und übergab ihn der persönlichen Obhut seiner Ge mahlin, deren Privatbesitz an goldenen Geräten er durch Geschente vermehrte, unter denen sich einGießbecken nnd eine Kanne im Werte von fast 2000 Talern befanden. Gegen Ende des Jahre-H 1741 beschloß Friedrich der Große, den gesamten Goldschatz, den ihm sein Va ter hinterlassen hatte, einschmelzen zu lassen und zur Anfertigung eines gro ßen goldenen Tafelservices zu verwen den. Der Jutoelier Liebertiihn, dem die ganze Goldmasse zu diesem Zweck ausgeliefert wurde, muszte eine Kau tion von :,53,000 Talern in liegenden Gründen und eine andere von 8i),t)s)0 Talern durch die Bankiers Splitgerber und Dann stellen. Die letzten Stücke dieses goldenen Tafelgeräts, zu dem zwölf Dutzend Teller gehörten. wurden ien Jahre 1744 abgeliefertsp Nachdem siebenjäbrigen Kriege netz vFriedrich der Große ans dem sogenannten ,,Gol denen Kabinett« seiner Mutter — Kron-, Arm- und Wandleuchter, Gue ridons und Brandeuten des Kaming aus purem Golde —-— ein zweites gol denes Tafelserdice verfertigen, und mit dieser Ergänzung bildete das erste nun bei allen Festlichteiten das Haupt glanzstiict töniglicher Prachtentsaltung Jm Jahre 1809 befahl Friedrich Wil helm lll., um die siir sein Land nicht erschwingbare Last der an Frankreich zu zahlenden Kriegslontribution zu verringern, dieEinschinelzung des gan zen goldenen Tafelservice, das zu die sein Zweck nach Hamburg gebracht wurde, wo man über 230,000 Taler daraus erzielte. Nur ein einziger Tel ler von diesen Herrlichkeiten blieb er halten. Königin Luise ließ ihn sich nach Königsberg senden, gab ihn aber bald wieder an dieHauptlasse der See handlung zurück, die die Uebersiihrnng des Schatzes nach Hamburg vermittelt hatte. Das Gewicht des Tellers be trägt 688 Gramm, den Metallwert hat man aus 1720 Mark berechnet. Die Jtaliener sind vor Freude über Tripolis wieder außerRand und Band geraten, und haben gewiß nicht viel Ursache dazu. si- If Aus Delaware lonnnt eben die erste dieöjährige Meldung, daß die Pfirsich blüte Schaden gelitten habe. Sparen Sie, geschätzte Leser, Jbre Tränen, die Nachricht erscheint noch ein paarmal, bis der reiche Erntesegen den Markt überflutet. l Femeibige Frauen Eine gewisse Välle und Rundung der Formen des weiblichen Geschlechts ist hübsch und gesund, Ein Zuviel da gegen ift unschön und beeinträchtigt die Gesundheit und das Wohlbehagen. Es ist daher verständlich, wenn zu starke Damen trachten, von ihrem Ueberschuß an Fett etwas anzubrin gen. Nur sollen die Entsettungsbestre bungen nicht zur Modesache werden, und es sollten nur jcne Damen Ab magerungsturen machen, die in der Tat und nicht bloß nach ihrer Stabil dung zu voluminös sind. » Abmagerungsturen sind nicht ganz !·aleichgiltig, wenn sie rapid und un sinnig gemacht werden. Jn diesem Fall können leicht Schwächungskuren daraus werden. Ein zu schnelle-Z Ent fetten macht nervös. Und, was die Damen besonders bedenken sollten, es erzeugt Falten in der Haut und läßt dann alt erscheinen. Aus diesem Grunde soll man sich hüten, einen Entfettungsretord schaffen zu wollen. Darum ist es auch sehr zweckmäßig, während einer Entfettungstur Pausen eintreten zu lassen, in denen man nicht entfettet. Zum Beispiel, man hält sich vier Wochen streng und nimmt ab, dann bleibt man vier Wochen bei libe ralerer Diät und begnügt sich damit, bloß nicht zuzunehmen. Sodann geht man wieder an die Entfettung. Das ist zweifellos naturgemäßer und siir den Organismus gesunder als das tontinuierliche rasche Abnehmen »Man hält sich!« Was heißt das? Die Hauptsache bei allen Abmage runasluren ist die Diät. Wenn man nicht eine ausgesprochene systematische Entsettungstur machen will, so betrachte man folgende Winke sbeziiglich der Diiit der Fettleibiaem «Damen, die zu dick sind, oder zum sDicktoerden neigen, müssen alles Fett !vermeiden, wie Butter, Speci, Mar taarinr. Pflanzensett, Oel. Rahm, sBratenfett, fettes Fleisch, Nierensett, .Gansleber, Wurst, Zunge, fetten »Schinten fette Fische (Aal, Sardinen usw.), Eidotter, ;’tiise, fette Früchte (Mandeln, Nüsse, Oliven); zweitens müssen sie alle Mehlnahrung sortlas sen, wie Semmeln, Brot, Bröseln, or dinäre Mehlspeisen (Auslauf, Pud ding, Schwamm Kuchen usw.), Bäckereien, Torten, Cates u. dgl., dann die trockenen Hülsensriichte, Erd üpsel, Reis, Sago, Gries, Hafergriitze, Tapiota, Arrowfoot usw« wegen des verbotenen Mehles soll auch nichts ge stäubt und paniert werden, nichts mit Mehl eingebrannt oder eingemachtx und drittens soll auch der Zucker und alles Süße aus der lKost dicker Frauen ausgeschaltet werden, also Zucker, Kandis, Honig, Bonbons, Schotolade, Katao, süßes Kompon, süßes Obst, wie Californiatrauben, Feigen, Dat teln, dann Zuckererbsen, Fruchteis, Eistasfee u. dgl. Statt Zucker tann man in schwereren Fällen von Fett sucht Saccharin, Krustallose usw. ver wenden. Wasser oder Mineralwässer dürfen Fettleibige nach Herzenslust trinleu. Sie sollen ja auch nicht Hun ger leiden! Das macht schwach und trank. — Bei Entsettungsturen soll man fünf Mahlzeiten im Tag halten: Frühstück, Gabeifriihstiich Mittagmahl, Vesper und Nachtmahl Zwischen Frühstück, Mittagessen nnd Abendmahl soll ein zweites Frühstück (Gabelsriihstiict«) eingeschoben werden, damit der Hun ger und die Versuchung im Zuviel essen bei den Hauptmahlzeiten nicht zu gross ist. Und jedesmal soll man sich satt essen. Die Hauptnahrung be stehe aber dabei aus magerem Fleisch und aus sehr großen Mengeu von grünen Gemüsen und Salaten. sowie aus viel Obst. Bei jeder Mahlzeit Obst! Und zu jeder Fleischspeise mehrere grüne Gemüsebeilagen und sgleichzeitig Salt-it und Gurteu Man sou aueg Fleisch reichlich garnieri essen. Brot ist nicht zu empfehlen; statt des gewöhnlichen Brote-H kann man, wenn es nnnnigiinglich notwen ,dig ist, etwas weniges Grahambrot ;aestatten. An Stelle der Mehlsveisen ’wird Obst gegessen. oder esJ lönnen, iwenn es einer nicht ohne Mehlspeife aushält, Speisen ang Eierllar, Gela »tine, Obst oder unaesiißter Manne slade und Magermilch mit möglichst ywenig Mehl und möglichst wenig lZucker gemacht werden. Statt der gewöhnlichen Mehlsorten empfiehlt es sich, Glutenmehl zu benutzen, das nur den achten Teil von settmachenden Rohlenhydraten enthält. Neben der Passenden Kost ist aber auch daraus zu sehen, daß die Fett leibigen genügend Bewegung haben. Sie sollen viel spazierengehen even tuell turnen, reiten. rabsahren, schwimmen, eislausen, Tennis spielen usw. Das ist wichtig. Nur lieben es manche Damen nicht, sich strengen, un bequemen Entziehungskuren zu unter werfen. Viel lieber richten sie ihr Augenmerl aus die von spelulativer Köpfen auf den Martt geworfenen Entsettungsmittel, di: angeblich das Fett wegnehmen, »ohne Berufsstörung und ohne besondere Aenderuna der ge wohnten Lebensweise« usw. Alle diese Mittel sind aber wertlos oder gefähr lich. Die meisten enthalten Säuren oder saure Salze, die den Magen ver derben und die Eßlust nehmen und da durch wirken; andere wieder enthalten Schilddrüsenstoffe und schädigen das Herz. Wer magerer werden will, muß - auch die Unbeaueinlichteiten einer Ent settungslur aus sich nehmen« die aber nicht im Hungerleider bestehen, son dern nur in der Vermeidung lieb ge wordener Speisen, die fett machen und fett gemacht haben. Zum Schluß sei noch das Muster schema einer schon ziemlich leichten Entsettungstur angeführt, aus dem jede zu dicke Frau unter Beratung mit ihrem Hausarzt den für sie passenden Speisezetter tonstruieren kann: I. Frühstück —- Eine Tassee Tee mit sehr wenig oder gar keinem Zucker; im Notfall 1, 2 bis 3 Eßliiffrl Milch dazu. Bei Hunger noch 1 bis 2 dünne Schnitten Grahambrot mit etwas ungesiißter Marmelade. 2. Gabelfriihstiicl (cbligat) —- 3 bis 5 Unzen frisches Obst. Hernach IX bis 1 Stunde spazieren gehen. Z· Mittagsmahl —- Einen Teller entsettete Bouillon mit Gemiiseeinlage, s, 4 bis 5 Unzen mager-es Fleisch in einer oder zwei Sorten oder ein Teil davon als Fisch gereicht; alles zube reitet gewogen; dazu Z Unzen mager hergerichtetes warmes, grünes Ge müse oder Blumenlohl oder Spargel und außerdem Z Unzen talte Gemiise beilage ( rote Rüben, Essig- oder Salzgurken) oder grünen Salat oder Krautsalat oder Guttensalat mit we nig Oel; hernach bis zu 12 Pfd. fri sches Obst (Aepsel, Birnen, Orangen). Gestattet ist noch im Anschluß eine kleine Schale schwarzer Kassee. Nach Tisch nicht niederlegeni 4 Vesper —- Eine Tasse Tee und ietwas Obst Hierauf eine Stunde spazieren gehen. 5 Nachtmahl — 3 bis 4 Unzen laltes oder warmes Fleisch ohne Fett, ldazu 3 bis5 Unzen kalte oder warme ;griine Beilage — auch Rettig — nnd endlich o bis 6 Unzen Obst. ) Dr.E.J.Ernst. Ein moserms Weltwmrder. Vor kurzem ist ein modernes Welt wunder, die Bahn, die die Küste von Florida mit Ren West verbindet, dem Verkehr übergeben worden. Indern die »Florida Kehs« als Stützpunkte benutzt werden, ist de: Schienenstrang 156 Meilen weit Eile-r den Ozean ge baut worden. Eine auserlesenc Gesellschaft, zu der die Washingtoner Gesandtschaften von Italien, Mexito, Portugal, Costarita, Santo Domingo, Ecuador, Genue ntala, Salvador und Uruguah Vertre ter geschickt hatten, machten aus dem von Mianti abgehenden Spezialzug die erste Fhrt mit. Jn Keh West beteilig ten sich die Kreuzer Washington, North Carolina, Salem und Birmingham, sowie der portugiesische Kreuzer Ara mada unider Feier. Die Arbeit an dieser Bahn über das Wasser wurde irn Jab:: 1905 begon nen. Hean M. Flaggler, der Stand ard Oel-Millionen und Haupteigentii mer der Florida Enst Coast-Bahn, ist der finanzielle Hintermann des Ries sentinternehmen5, an dem seither un unterbrochen :t()()0 bis 4000 Maan an der Arbeit gewesen sind. Hunderte von Schleupern, Leichtern, Tauchern, schwimmeuden Hebetranen, Bagger rnaschinen und Fahrzeugem die siir Taucher eingerichtet sind, mußten in Dienst gestellt werden. Der ursprünglich auf V15,(«t()n,000 nescitätzte Kostenpuntt tonrde kei wei tem überstiegen Obwohl die Bahn nur einen Schienenstrang hat, stellten die Herstellunagtoiten sieh doch nuf Pithnun per Meile, mehr wie ftir ir gend eine andere Baljn der Welt· llm dag- Bahnbett gegen die Wellen zu schützen, wurde dasselbe Etl) Fuß hoch gebaut. Trotz dem bielsachen Ge rede von hathoben Wellen ist durch wissenschaftliche Berechnungen festge stellt worden, daf; Jie höchsten Wellen an diesem Teil der ntlantischen Küste nur bis zu 25 Fuß boch werden. Der Schienenstranq fiihrt über 42 Inseln oder Keyzx Die größte Was sersläche, die in einer Strecke über brijclt wird, ist sast sieben Meilen lang Aus einem der Keyg mißt der Schie nen rstana 16 Meilen, und hier führen die Geleise durch prächtiae Palmen haine, die zusammen .nit dem glänzen den Weiß der Korallenrisfe ein präch tigesJ Farbeibild geben. Bei dein Bau der neuen Bahn, die Key West tatsächlich zu einem Teil des Festlandeg macht, tamen 286,00() Fuß Zement, 12,000 Fuß Baumstämme und 2,(300,0t)l) Fuß Bauholz zur Ver-« ioendung, außerdem große Quantitä ten Eisen nnd Stahl. Aus der einen, sieben Meilen langen Strecke bis nach Long Kett mußte das Wasser durch nicht weniger als 186 Bogen iiberbriictt werden. Seinen größten Wert wird die neue Bahn nach dem amerikanischen Fest land nach der Fertigstellung des Pa nama - Ranals erhalten, da angenom« men wird, daß viele der Schiffe, die nach dem Kanal bestimmt sind, in Ket) West Station machen werden. Daß sie nicht alle Aemter bekommen konnten, machten die tubanischen Bete ranen noch hingeben lassen, aber, wenn sie die erlangten noch wieder räumen sollen, werden sie’s auf eine amerikani sche Jntervention sicherlich ankommen lassen. II III II Der getreuefte Gefolgsmann deöuns glücks ist das Gedäsytniz II I Wenn das Geld ausgeht, bleiben die Sorgen· zu Hauz.