Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 15, 1912)
der Krieg in der Wilstr J TM W Phase des Tripoliilriesil iß n brachen, das nmzingelte Mii i befreit, der geschlagene Fesd in die Wüste entwischem und M beginnt eine andere Form des MpfeQ nun bleibt nur ndch ders MERMIS Das ist der Tenar der; kgttlichen italienischen Nachrichten nach F den jiingfien entscheidenden Waffenevj splgsen der Jtalienet, die jetzt dem wirklichen Kampfe in der Wüste ge genüberfteben Für die Führer und Soldaten Ita- ( liens erhebt sich damit eine bisher un bekannte Aufgabe, beginnt ein Kampf, der sich unter fremden und ungewohn ten Verhältnissen abspielt und dieI lrieaerische Energie der Armee in viel ngßerem Maße anspannen wird, als das Ringen um die Oasen bei Dipo li5. Jn einem bemerkenswerten Auf fad des »Journal« beschäftigt sich charles Talluet mit dieser neuenWaf- I fenprobe, die Italiens harrt. Deri Tücke ift ein tapferer und ausdauern der Soldat, aber die Kampfes-kraft jener Mischbediillerung der Wüste. je ner Bermengung von Negern. Ara bern und Bett-ern ist unvergleichlich» und der Elan dieser lriegerischeni Söhne heißer Zonen bleibt für den! Gegner furchtbar. Diese flinten Rei-! ter werden nie ein ernsteres Gefecht durchführen, so lange sie sich in der Minderheit fühlen, sie zögern nicht, zu fliehen und immer wieder auf bessere und günstigere Gelegenheit zu warten. Die europäische Trupp-, die mühevoll in die öde Wüste vorbringt, muß jede Minute auf Ueberfälle und blutige Ueberraschungen gefaßt fein, und dazu tritt die Einwirtung des schlim men Klimas. die Oede des Landes« das grelle Sonnenlicht das aus die Dauer europäische Augen fast mit Blindheit schlägt, der Wassermangel, der an die Widerstand-straft des Sol: I daten die schwersten Anforderungen stellt. s Frankreich hat aus diesem Gebiete in seinen blutigen nordafritanischen Kämpfen schlimme und schmerzliche Erfahrungen sammeln müssen, die gewiß auch den Jtalienern nicht er spart bleiben werden. Man kämpft: mit einem Gegner, dessen Taktik al len militärischen Begriffen Europas spottet, und unter Umständen, die dem nur europäisch geschulten Offi ier und Soldaten fremde und schwere Probleme stellen. Stets ist der Gegner iiber alle Truppen bewegungen aus das genaueste un: terrichtet; er selbst aber ist nur schwer zu erkunden. ist nie zu packen, weiß sich die kleinsten Zufälle zu Ieise zu machen, um überraschend Ue marschierende Truppe rnit einein - elregen zn grüßen, wo man dies c "- wenigsten erwartet. Ehe der unsichtbare Feind erkannt ist, ehe die Opfer dieses Ueberfalls Zeit zu einem Todesfeufzer gesunden haben, ist der tückische Gegner bereits verschwunden, und nur der Widerhall galoppierender Pferde verrät, in welcher Richtung er gesliichtet ist. Dieser leichten Beweg lichkeit des Feindes kann die europäi sche Truppe nie gleichkommen, nlle Verhältnisse im Wüstentriege scheinen sich mit den braunen Söhnen der Wildnis zu verbinden. Die Soldaten müssen große Vorräte rnit sich führen, müssen Wasser mitfuhren. Die Trup pen sind dadurch gezwungen, einen langen und schwersälligen Train mit zuschleppen ,der die Schnelligkeit der Bewegungen hindert und der doch stets im Herzen der Truppe bleiben muß, wenn er dein Feinde nicht in die Hän de fallen soll, Denn mit Vorliebe konzentrieren sich die Ueberfälle und Eberraschenden Angrifse auf den Traim Diese Umstände bedingen eine besondere und komplizierte Marschsot mation. Die marschierende Kolonne muß zu jeder Stunde imstande sein, ein Carre zu bilden, denn die stiirmi schen Angrisfe der Traben Berber und Janregs erfolgen fast immer zu gleich von allen Seiten. Die Marsch patrouillen und die Spißen müssen weit voraus geschoben werden, der Train kann nicht der Truppe folgen, sondern muß in der Mitte der Ko lonne seinen Platz finden, und zu seinen Seiten sind die Plätze starker Bedeckungsmannschasten und der Kavallerie. Der Nachtrupp wieder um ist so start als möglich zu gestal ten, weil er Angriffen am meisten ausgeseyi ist« da die Verstöße sich. wie gesagt, 'sast immer gegen die Borratötolonne richten. Nachtmiirsche müssen überhaupt bermieden werden« denn sie bieten dem Gegner allzu gün stige Angrisssgelegenbeiten · Mit dem Sinken der Sonne aber muß sich die Wachsamkeit verdop peln, denn birgt schon der Tag Ge fahren, so trägt im Wüstentrieg die Nacht die Vernichtung in ihrem Mantel. Jm Kampfe selbst aber ist ei erstes Gesetz, ein handgemenge sitt allen Opfern unter allen Um ständen zu vermeiden. Der einzelne - Irober oder Tuareg ist siir sich ein Krieger, dem tein europäischer Soldat »Was-sen ist. Er siihrt die blanke sse mit einer Geschicklichkeit ver fist iiber Mustelträste und eine Ge Mdtbeit gegen die europiiische Trup sein machtlos sind. Gelingt es . Ioä oesenden Reiterrh bis nahe an II , ldaten heranzukommen so » z -. sie mit einein Ruck vorn Pfer Eis-i per Ins-, der in den Be «·ijspsio Biß-den Min kommt -« M Vers-sen nioenigen Minuten ist weit und brrit alles niedergemeselr. Die Franzosen ba ben vie Unwiderpebslichteit der Tun regs und der Berberstöiame im Rabtamdse ost genug erfahren müs sen, bis es der oberste tattische Grundsatz der Kolonialarrnee wurde: der Feind darf nicht mehr herankom men, sonst ist man verloren. Besondere Schwierigkeiten erwarten die Jtaliener bei der Ausgabe, ihres Truppen zum Wüstentrieg marschsii-» hig und ihre Vorräte transportsäbig zu machen. Bekanntlich haben dies Türken sämtliche Kamele aus der. Umgebung von Tripolis ins Innere: entführt, und Italien wird also dieses unentbehrlichen Reittiere erst von aus-! wärts einführen müssen. Dazu kommt· aber noch. daß die Leistungsfähigbib die Widerstandskrast und die angeb liche Enthaltsamteit der Kamele stets maßlos über-trieben worden sind. Mit einem Vorrat von 100 Litern Wasser kann ein Kamel drei Tage leben. ohne u trinken. Dann macht sich der urst fühlbar, vermindert die Lei stungsfähigkeit des Tieres, macht es störrisch oder apatbisch, und wird dem Tier nicht Wasser gereicht, so legt es sich nach kurzer Zeit zu Boden und ver endet. Aus der anderen Seite ist die Marschfiiibigkeit der Kamele nicht allzu groß, jeder Trab strengt das Tier un verhältniszmiiszig schwer an. Mit Aus nahme besonderer Tiere und besonde rer Fälle« in denen man übrigens das Leben des Kamels von vornherein als verloren betrachten muß, kann man im günstigsten Falle und als höchstes Maximum von dein Tiere eine Tagesleistung von 70 Kilometer; verlangen. wobei man allerrnindestens mit einer Rast von acht Stunden zu rechnen bat. Das Kamel ist geschasz fen mSchrit r zuq geden, die Irer in phleglmatisch Die guten Kamete leisten höchstens 6 bis 10 Kilometer in der Stunde, und die Lastlaniele kaum 7 Kilometer, wobei Voraussetzung ist daß die Tiere am Tage durchschnitt lich nur 7 bis 8 Stunden im Marsche bleiben. So harren Italiens in den kommenden Monaten noch schwere Tage, die nur mit Geduld, salzig teit und harten Opfern überwunden werden können. Jäseetstets . Was der Obersörster Grauvogel er zählt. »Meine Herr’n!'« nahm amStamm tisch des Gasthauses zum »gelben haserl« der Oberförster Graudoael das Wort, »eö is a bekannte G’ Eschichn daß alle Eltern die g’scheitesien Kinder und alle Jaga die pfiffigsten Dackerln hab’n. Aber was mei’ Waldl am vergangenen Sonntag für aKunft stückl g'liesert hat, bös war überhaupt no nöt da...." «Aha, da wird halt wieda a dicke Lug turnrna, aber dö san mir scho’ g’wöhnt von Eahna. Herr Qbersör ster!« unterbrach der Lehrer Tapferl die Rede des humordollen Waidman neg. »Nur heraus damit, lassen S’ Eahna nöt dratz’n!« ermunterte der tfbürgerrneister den Stammtischgenos en. »Es is volle Wahrheit«, beteuerte der Förfter so ernst als möglich. »Am letzten Sonntag in der Fruah ziag i da mei neu s G wandel o dös i mir in da Stadt hob mach n lassn und will «naus in's hols. Kaum daß i aba bei da Tür drauß’n war, fahrt mei’ Dack’l glei auf mi’ zua, gront « o’, packt rni bald bei da hos’n, bald beim Rock und will mi’ nöt weita lass’n. «Was nur der Nacker heut wieda hat, hab’ i’ mir denkt. Z'etst hob’ i’ eahm g’schmeichelt, nix hot’i g’bolsa, na hvb' i’ ’n o’g’schnautzt, ’s war um sunsi, na hob i’ ’n prügelt — mei Waldl bot mi nöt auslass’n. Ilest is ma gor nix anda’s übri’ blieb’n, als umz'iehr’n. »Wia i’ wieda in da Stub’n drin hoch dent’ i’ d’rüba nach, was wol mei Dackl heut wieda für Muan g’habt hat, daß er mi« nüt auslaffn wollt’. Sollt’ am End’ mei neu’s G’wand gar an G’ruch hob’n? «Guat, i’ ziag mi’ aus, schau I G’wan-dl o, — naeha is mir aba an Soafasiada aufgangaL Wiss’n S’ meine herr’n warum mei Dackl so narrisch war? Jm Rocksuattsa d’rin hot da Sehneida sei« Narna eing’naht g’habt und der hat W g’hoas’n!« f Gefibkciche scickr. Tochter (leife): »Mutter, ich glau be, der Ontel ist in mich verliebt !« Mutter: »Unsinn, ein so naher »Warum-tm Tochter: »Er guckt mich aber immer so unverwandt nn!« siebetfinben »Ist es Wht daß Jht Bruder seine gästchievene Frau wieder geheiratet Wawphl bei der Scheidung haben sie ich näher kennen lernt, und da hat er sich in sie verlie t!« seen-eine Verbinde-O Rennen Sie Paris?« Beteram »Na ob. Bin vor vierzig Jahren da gewesen. Aber damals ging’s über Gravelottq das dauerte vom Au ust bis zum anuar.« »Da end Sie aber ehe uns-taktisch gereift. Mit dem Rotb- Expreß tän ueu Sie das in siebzehn Stunden mache-U Aste großen KostttnebäIe in London London tanzt. Ei tanzt wie se mand, der der Rasse und dein Schmus « seiner winterlichen Straßen entsiieheni will, der sich in pruntdollen Sälen einschließt, um den Reiz blonder Schönheiten von tausend elettrischeni Kerzen bespiegeln zu lassen. Es tanzt wie jemand, der sich hetiiuben will, der idas Elend aus seinen Straßen, den sSchmutz des Ostends, die Krankhei sten und die Verbrechen von Winte chapel nicht sehen will, sür den allein diese Westend existirt. das siir die »Reichen ein Paradies und sür die Ar men eine Hölle ist. Um sich zu betäu benmpnsetzesseQ hätteisizis bunte Märchen, erfindet hundert er tleidungen. nur um nicht an seine wahre Natur erinnert zu werden. Die beliebteste Maske ist aber heute in London die des OrientiL und zwar die eines neuen farbigen und rassinirten Orient-. dessen Kultus besonders vom Theater verbreitet wird. .Aismet« im Gattin-Theater und »Sumurnn« im Coliseum haben die Gewitter em psänglich gemacht siir weiße arabische Palastsassaden, fiir tiihle böse, wo der Brunnen plätschert und bunte Gestal ten schweigend dem Märchener iihler Ihören tiir das Treiben in heißen asarstraßen, die eine darüber ge spannte Leinwand vor den brennen den Sonnenstrahlen schiipt Daher geht London in diesem Winter mit Vorliebe aus orientaliiche Kostiinp bällr. Sie sind die Mode des Tages. »und bis Februar, bis die dürftige Karnevalnachahmung latholiicherLiin s der ihr Ende erreicht hat, werden wir snoch manches sehen. Man muß nicht glauben, daß die Kostürnuntosten bei solchen Ballen mit einer Odaliste und einem beturbanten Pascha bestritten werden, wie man das aus den orientier lilchen Mastenbällen deutscher Pro vinzstädte sehen kann. Die meisten tostümieren sich wirklich, und zwar reich und geschmaclvoll, die Herren so gar noch mehr als die Damen, die viel mehr am Thpischen sesthalten, und denen die Wirkung des eigenen Reizes begreiflicherweise höher steht als historische oder ethnograpische Treue der Gewandung. Solche orien talischen Kostürnbälle fanden statt, von Künstlern veranstaltet, in den soge nannten Graston-Galerien in Band street, in der Albert Ball und itn alten ICoventgardewTheaten letzterer Ball unter dein Titel »Arabische Nächte« und vom Verband der auswärtigen Preise veranstaltet. Dieser Ball, der unter dem Patronat der fremden Ge sandten stand, war sehr besucht und hatte eine Anzahl betannter Londoner Künstler und Künstlerinnen zur Mit arbeit für die Unterhaltungen gewon nen. Das Coventgarden - Theater das altväterischste unter den großen Theatern Londonz knit seinen unmo dernen Logen, rnit seiner hohen Gale rie, bot dazu einen sehr passenden Rahmen· Man tönnte sich in die Zeit von 1820 oder 1880 versetzt glauben. wo der Orient anfing, künstlerische Mode zu werden. Der Ball, der zum Besten des Unterstützungsfonds des Presseverbandg stattfand, begann so gegen 10 Uhr, um erst ain andern Morgen um 4 Uhr ein Ende zu neh men. Gegen Mitternacht war es ge drängt voll in dem Theaters-roh in den Logen, wo lleine Tische sür die Soupers standen, und wo bald die Champagnerpfropsen zu knallen an fingen. Das Bild, besonders von den ohern Rängen gesehen, war entzückend farbig und malerisch. Man sah wirt lich sast nur ästliche Kostüme, und der europätsche Frack wandelte nur ganz vereinzelt durch die Menge. Es war, als hätten alle Märchen Schahrasades die Fülle ihrer Gestalten in den Thea tersaal ergossen· Da ging Sindbad, der Seesahrer, Aladdin trug seine Lampe, und der Kalis harun al Ra schid und sein Wesir traten ein, gesolgt von Trabanten, die einen Sonnen lchirtn über sie hielten. Der Ritter Blauhart wandelte im kürkilchen Kleide durch vie Menge; an e nein Sp- iibex dek»Schuct·e»k zkug ekzmii uogescyeugcue graues-komm uns schien sich rollenden Auges zu fragen, wen er nun unglücklich machen sollte. Besonders auserlesen waren die indi schen Kostiime. Mit der Abwechs lung der männlichen Trachten konn ten die Damen nicht Schritt halten. An Schönheit war leiu Mangel, we der im Saale noch in den Logen. Eine der Modeschönheiten Englands, die sherzogin von Sutherland, hatte eine der Logen gemiietet. Vertreter der fremden Botschasten, Frau Asauith, die Frau des Premierministers, und Frau Alfreo Lyttelton gehörten dem Komitee dieses Londoner Presseballes an. Kurz vor elf begann der Tanz lebhafter zu werden, und nach Mitter nacht durchzog eine Reihe von Prozes sionen den Saal, die Gruppen aus orientalischen Märchen datstellten und die zum Teil von bekannten Künst lern gestellt waren. Ob sich die mei sten wirklich amiifcerten? Den Gesich tern ist das in dieser Stadt so schwer abzulesen, das Gefallen an dem hüb schen bunten Bilde reichte aber silr die große Menge vollkommen aus. Auch beim Tan verläßt die Engländerin selten die inie ihrer gemessenen Gra zie, den ungeschriebenen Kodex, der ein- für allemal in dem Wort: »Ladn« niederaelegt ist. Man muß bei sol chen Willen hier nicht die siiße Din gegehenheit der Iranzösin ««rchen. d Va- ßeht der Engländerin nicht. Ihr Tanz gleicht hierbei mehr ein-er diene n und eteganten Paradr. die be sum Tanz fehlt übrigens der Rasse n cht. das beweisen die Lon doner Theater und Varietes genü gend. Morgens um vier machten sich der Kalif und Sinddod und alle ihre beturdanten Gefolgileute mit ihren Odalidten daran, die heißen Säle von Cooentgarden zu verlassen. Auf dem nahen Markt fuhren gerade die mor gendllckten Gemiise- und Frachttarren dor, und noch im Dunkel begann dort das Martttreiben. Der Knlif und fern Weste hätten nun die befte Gele genheit gehabt, nach Harun ai Ra schrd’s Weise sich unter das Volk zu mis n und etwas Menschenhnntnis In amnietn. Sie toten dies aber nicht, sondern schrieen heiser nach ei nem .Auto, was zeitgemiifz. aber recht unorientaiifch war Sao eine peetttette bedeutet Jm »Scientific Americnn« veröf fentlicht J. Bernnrd Walter die »Be obcchtungen einer Landmtte auf der .North Dakota« und schildert dabei die Wirkungen einer modernen Breit ieitr. Walier hat während der Scharf fchiefziibungen des ameritanifchen Schluchtschiffes an Bord weilen dür fen und beschreibt dabei das fiir den Laien überrafchende Phänomen. daß man bei einer Salbe von schweren mo dernen Schiffsgefchiihen mit dem blo ßen Auge die rauchumhiillten Projek tile durch die Luft fliegen fehen kann. »Miinchbausen!« Nein, lieber Leser, zweier nicht an meiner Schilderung. bei tlarem Wetter foll dies oft möglich Hein. Der Zielet des Geschiihes machte mich darauf aufmerksam, wies auf den HimrneL und ich fah sechs scharfum- I rissene, runde schwarze Flecken, die in einer langen horizontalen Linie dahin schossen; die sechs Granaten. Von der Losterschiitterung die eine Salve von sechs Riefengeschiißen mit fich bringt, macht sich der Laie taum eine Vorstel lung. »Achtung, eine Salve von sechs Geschützen,« warnte micb ein Offizier. ",,baben Sie Jhren Ohrenschuß inOrd ni:ng?« Und während ich noch die hönde emporhebe. um die kleinen Pfropfen im Ohre noch fefter einzu pressen, bricht plötzlich ein furchtbarer Krach los. Jch hatte ein Gefühl, als ob eine unsichtbate schwere Hand mir einen heftigen Schlag versetzt, der mein ganzes Knochengeriifi erschüttert. Dann fühle ich, wie ich in dem Bestre « ben, meine halt zu wahren, heftig hin iund hergeschleudert werde, erft mit un ; widerstehlicher Gewalt in der Richtung Tdes Schufses und dann wieder zurück; dann pendle ich hin und her. bis schließlich nur das heftige Schauteln des Mastes übrig bleibt. Die körper fliche Wirkung einer Breitseite dieser IZwölfzollgeschiiße läßt sich nicht be schreiben, aber die photographische Platte liefert uns immerhin, wenn auch ein nur tiimmerliches Abbild diefer gewaltigen Aufpeitfchung der Luft. Der Photograpb hatte die-kühn heit, an Bord der »Michigan« während einer Salve der vier großen Gefchiitze der Türme 1 und 2 auf der Vorder briiete des Schlachtschiffes zu stehen« Unmittelbar nach der Entladung fand "er sich auf dem Rücken liegend wieder, war durch den Luftdruck bis an den hinteren Rand der Brücke geschleudert worden, der photographische Apparat bis auf einen breiten Sprung heil ge blieben. Später wurde dann von den Zielen das mächtige Neß eingeholt, das die Ziele umhiillt und in dessen Ma fchen sich genau die Zahl der Treffer und der Punkt des Einfchlages feststel len läßt. Die Schiedsrichter und die Ofsiziere suchten sorgsam jeden Qua dratfuß des endlosen Gewebes ab, mit einer erwartungsvollen Gründlichteit, die von keinem Goldfucher im fernen HWeften übertroffen werden kann. Die kSalve der vier großen Geschüße von fder «Rorth Dakota« hatte einen gro ßen Teil des Zieles fortgerissen, und dieser Treffer, über den sich der Laie Beut. schien die Offiziere und die annfchaften sehe zu verftimmen. Aber das Rätsel löst sich: nach den Be stimmungen des Scharfschieszenz wer den alle Schüsse, die nach dein Ver schwinben eines größeren Teiles des Zieles an der richtigen Stelle das Neh durchschlagen, nicht mehr als Tresser gerechnet. Erst jth lernte ich die Enttiiuschung der Besahung begreifen, als das site meine Augen ausgezeich nete Resultat festgestellt wurde; vier Tresser und sechs Prellschiissr. Inter essant ist bei dem Bericht des amerika nischen Beobachters die MitteilungJ daß die Schlachtschisse bei diesen: Scharfschiesziibungen ans Sparsam-. teitsriicksichten nicht mit voller Pulvers » ladanf arbeiten. Man verwende nur Dreiv ertelpulverladungen, obgleich die Ziele gegen 13,000 Yards, also etwa 6—7 englische Meilen entfernt waren Ein Gemüt-mensch. Richter: »Muszten Sie denn da leich zuschlageni Ein paar scharfe orte hätten auch genügt.« Bauer: «No mein, beleidigen bat-« i eahin net woll'n.« Der Patient Arzt: »Sie wollen die Medizin nicht einnehmen? Denken Sie doch einsach, es sei Bier.« Patient: »Dann mischte ich lieber »Hier einnehmen und denken, es wäre Medizin.« Ver Kampf mgechn das Opium na. Nach dem Bericht des Setretiirs der dritischen Gesellschaft siir Unterdriiti tung des Optumhandels, Jos. E. Alexander, aus der Jnternationalen Odium-Konsums im haag Ende 1911 hat die Bekämpfung des Optume in den letzten Jahren erhebliche Fort schritte gemacht und bedeutende Er folge erzielt. Es isi China mit diesem Kampfe wirklich ernst, wie man aus der Entschiedenheit ertennen kann, mit der er geführt wird. Betanntlich ist es hauptsächlich England, das durch die erzwungene Einfuhr von Odium aus Vorderindien den Opiumgenuß in China seit 1842 wesentlich gesteigert hat. Ader bald begannen so sich die Stimmen im englischen Volte zu meh ren, die gegen diese unriihmliche Rolle ihrer Regierung protestierten. Die Be strebungen dieser Kreise fanden im Jahre 1874 eine energische Vertretung in der eingangs genannten Gesell schaft, die unermüdlich immer wieder darauf drang, daß der unwiirdige Opiumhandel, soweit er nicht medizi nischen Zwecken diente, ganz verboten wurde. Unter dem Druae dieser Bestrebun gen verstand sich die englische Regie rung im Jahre 1907 zu einetn Ver trag mit China. in dem bestimmt wur de, daß England zunächst versuchs weise aus drei Jahre die Einfuhr von Odium aus Jndien nach China ein schränke unter der Bedingung, daß auch China den Anbau des oviumlie fernden Mohnes innerhalb seiner Grenzen vermindere. England kon trollierte durch den Generallonsul Sit A. hosie eifrig, ob und inwieweit China die Vertragsbedingung erfüllte. Dabei ergab sich schon nach einigen Jahren eine außerordentlich starke Av nahme des Mohnbaues infolge der tattriistig durchgeführten Maßnahmen der chinesischen Behörden. Einige Zah len kennzeichnen die rasche Abwärtsi entwicklung des Mohnbaues. Von Sz’tschwan. der größten und am wei teften von der Küste entfernten Pro vinz, wo das meiste Odium erzeugt wurde, rnufzte Doste melden, daß die Produktion von 238,0()0 Picul (1 P. :- 60 Kilogramm oder 1,20 Zentner) im Jahre 1906 auf 159,()00 im Jahre 1908 zurückgegangen war und seitdem bis 1911 fast ganz aufgehört habe. Jn Schanst sant die Mohnkultur in glei chem Verhältnis von 30,000 (1906) auf 20,000 Picul (1908) und dann weiter, bis kein nennenswerter Ertrag mehr zu verzeichnen war. Aehnlich in Yiinnan, wo die Opiumerzeugung einst in hoher Blüte stand, von 78,000 P. aus 39,000 und schließlich aus 10, 000, und in Awertschau, von 48«l)00 P. aus 32,000 und jehi aus 10,000. Von den anderen Provinzen des Ret cheö werden ebensolche Ergebnisse be richtet. in mehreren Provinzen soll der Mohnbau bereits so gut wie vollstän dig verschwunden sein. Dieser rasche Wandel war nur mög lich, weil die einsichtigen Elemente Chinas die Gefahr ertannt halten« die dem Vollkturn in dein Opium drohte. Man lernte einsehen, daß China durch die Ausrottung der Mohntultur und die Verhinderung des Opiumraucheng nicht nur um ein Laster, das an der Volkslrast zehrte, ärmer wurde, son dern zugleich auch einen positiven wirt schaftlichen Gewinn erzielte, sobald an die Stelle des Mohnbaues der Acker bau von gesunden Nahrungsmitteln trat. Der Verlust an Einkommen aus A dem Upiumyunoei wurde void im westlichen China dadurch ausgewogen, dasz die Lebensmittel zahlreicher und billiger wurden. Die Mandschurei bat sogar durch die Anpflanzung der Sobabohne anstatt des Modus einen gewinnbringenden Ausfahrartikel ge wonnen. Diese Sayabobne dient den Chinesen und Japanern als beliebtes, settbaltiges Nahrungsmittel, auch lie fert sie ein Kasfeesurrogat und ein Oel. - Mit der Verminderung der Odium erzeugung nimmt naturgemäß das Odiumrauchen ab. Die Einschränkung der Produktion in China selbst und die gleichzeitig seit 1907 um 40 Pro zent beschränkte Optumeinsubr aus Jndien bat zunächst eine so bedeutende Preissteigerung zur Folge gehabt, daß schon dadurch der Verbrauch von jOdium start zurückgegangen ist. Dazu kommt oder eine oon den Jesuiten. Gelehrten sitt-gern nnd der gefonrten Presse zielbewu t gesiihrte Agitation. Zwar ist das - piumrnnehen an sieh fest schon gesehlich im ganzen Reich verboten, doch ist es damit noch nicht ausgerottet, was bei einer so tief ein gewurzelien Sitte auch nicht so schnell Izu erwarten war· Immerhin beweisen idie zahlreichen Anti- ·Opiumgesellschaf Ilen, Volksversammlungen Umziige, öffentliche Aussiellung und Verbren snung von Opiumpseisen Schließung der Opiumhöhlen nnd dergl. mehr jdeutlich genug, welch großes Interesse sman nllenthalben im Volk der Lösung sdieser sozialen Frage entgegenbringt. Um auch den eingesleischten Odium wuchern, siir die eine plötzliche doll stiindige Enthaltung von dem gewohn-— ten Gift ledensgesiihrlich werden -lönnte, ihr Laster adzugeivöhnen, hat man die Einrichtung getroffen, daß sie in von Behörden gesiihrten Listen ein getragen werden und besondere Er laubnis-scheints erhalten , gegen die ihnen lleine Dosen Odium vernbreicht werden können. » Mit der Berampfung des Uptunp jrauchens hängt die heilung der zahl slosen Opiurnkranken zusammen. Die Chinesen selbst hatten sich friiher nicht Idarurn bemüht. Aber schon lange ha sben die christlichen Missionen, insbe ssondere die evangelischen, sich der Pflege der zuinteil schwer leidendeu Opiurnkranten angenommen. Nach der letzten Statistik hatten die evang. Mis sionen in China nicht weniger als 100 Dpiumheilftätten iin Betrieb. Jhr · Beispiel findet Nachahmung, indem auch die Chinesen neuerdings anfan gen, Sanatorien fiir Opiumtranle einzurichten China hat seinerseits alles getan, um den Krebs-schaden an dein sein Volksleben litt, auszurotten. Es hängt zum guten Teil seht nur noch von Englands Entgegentomrnen ab, ob und wann das Ziel vollständig er reicht werden kann. Nach Ablauf der ersten 3 Jahre einer versuchsweisen Einschränkung der Cinfuhr indischen Odiums sollte diese Einschräntung noch auf weitere 7 Jahre unter den bisherigen Bedingungen ausgedehnt werden. Aber die chinesische National versammlung forderte eine Neurege lung der Angelegenheit, urn China die Möglichleit einer schnelleren Befreiung von der zwangsweisen Einführung in dischen Opiurns zu sichern. So tain 1911 am 8. Mai ein neuer Vertrag zustande. Danach kann das indische Opiuin von jeder einzelnen chinesischen Provinz ganz ausgeschlossen werden, sobald in einer solchen auch die Erzeu gung und Cinfuhr chinesischenDpiurno tatsächlich vollständig eingestellt wor den ist. Damit sind die Aussichten fiir die Zukunft noch bessere geworden. Jener-, der als Anstifter des Aqu standes von Barrelona hingerichtete spanische Gelehrte, war unschuldig. Und damit wird die Behauptung be stätigt, dafz das Säbelregirnent der Regierung einen Justizrnord begangen bat. Das Kriegsgericht hat den um die Wissenschaft hochverdienten Mann turzerhand zum Tode verurteilt, das Zivilaeeicht aber. die oberste Rechtsbe biirde in Madrid stellt setzt fest, daß Ferrer an den Unruhen von Barcelonr keinerlei Anteil hatte, daß keiner der Ausriihrer auf seine Weisung hin han delte, daf; in den zweitausend Prozes sen« die infolge des Aufstandes ge siihrt wurden, nicht eine Spur gesun den werden konnte, daß Ferrer ihn veranlaßt oder irgend welche Anre gung dazu gegeben hatte. Die Muc gabe des lontiszierten Eigentums des hingerichteten an feine Angehörigen ist angeordnet worden. Das itt alles, was das Gericht außer Rehabilities sung feines Namens tun kannte. Aber was hilft das? Den Toten macht es nicht wieder lebendig. Doch fein Geist lebt fort. König Alte-us scheint Emp finden dafür zu haben, wie feine nach sichtige haltung zeigt. W-— Enttsntchnns. ».... Jn Deiner jehigen Blute wirst Du das Concert am Mittwoch wohl nicht besuchen tönnen, Marie?« »Ach. wie bist Du süß, mein Männ chen —-— nein, mit der alten Blase tann ich mich wixtlich nicht mehr sehen las en... »Ich hab’ darum auch nur eine Karte genommen!« f «Ja, weißt du, lieber Freund die Frauen muß man immer von ihrer s n Seite her fasset-X E nimm mns seine sehr starke Frau deutend ) «Na, dar-kr- kannst du es qu bei meiner versuche-II «