Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 08, 1912, Image 8

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    , Eisi-. igc Agitation.
Der »Unitedf;b«i·ine Wassers«
un Pennsylvania-.
J- der UnthrczitsRegisth
Serantoth Pa» 2. März. Die
Mitglieder des Eretutivtornitees der
drei Distritte der »United MineWors
serk in der Anthrazkttohlen , Re
gisrn welche foeben von der Kaufe
resz mit den Grubenbesitzern in New
York zurückgekehrt sind. erklären, fie
würden sofort alle möglichen Schritte
tun, um für den Anschluß der Koh
iengräber in den drei Diftrikten an
die Union Propaganda zu machen,
M womöglich den Anschluß der
sämtlichen 160,000 Mann. welche in
der Hartlohlen : Region arbeiten,
un die Union herbeizuführen Bis
jth gehören nämlich in der fraglichen
Gegend nur etwa ein Drittel der Ae
deiter zu den »United Mine Worlers«
und das Bestreben geht dahin. bis zu
der nächsten Konserenz mit den Ae
deitgeberm welche auf den 14. d. M.
angesett ist« eine möglichst ansehnliche
Verstärkung der Union zu erzielen.
Dixons Erklärung.
Ruf-tells Nomination scheint
ihm sicher.
Wt Leitung m Montag.
Washington, 2. März. Senator
Dixon s e heute, daß er am Mon
tag die eitung der RoofeveltKams
pagne übernehmen werde. Jn Ber
bindung damit gab er die folgende
Erklärung bekannt: »Es besteht
sicher kein Zweifex darüber, daß die
bei weitem größere Mehrzahl der
republikanifchcn Stimmgeber für die
Nomination Von Oberst Noosevelt
sind. Sie glauben daß. wenn
Rooscsvelt nominicrt werden sollte
an seinem glänzenden Zicg im No
vember nicht zu zweifel ist. Sie
fürchten aber eine Niederlage, wenn
Toft nominiert werden sollte. Die
republikanische Partei schuldet nie
mand die Nornination. Wenn die
ker Ansicht der Mehrheit der re
publikanischen Ztimmaeber durch
die Wahl von Delegatcn zur Natios
nalkonvention in richtiger Weise
Ausdruck verliehen wird, wird
Roofevelt sicher der Kandidat wer
den«
»Die einzige Hoffnung solcher klit
publikanet, welche aeaen die Nenn
nation Roosevelts sind, beruht ans
der Ausnutzung von Regierungs
Patronage im Süden, um dort die
Delegaten von unbedeutenden noli
tischen Organisationen zu kontrollie«
een und aus dem gewaltsamen llns
terdrücken der wirklichen Stimmung
unter republikanischen Ztininiaeherii
in gewissen nördlichen Staaten bei
der Wahl der Delegaten zur Natio
nal - Konvention«
· »Ich habe noch nicht Zeit genaht
die Lage in den äußersten iiitlidien
Staaten zu untersuchen aber die
aus jedem Konaresz - Tiitritt in den
großen republikanischen Getneintve
sen des Mississippi -Talecs, wie
Ohio. Illinois und Michigan, mir
zugegangenen sehr genau gehalte
nen Berichte lassen daraus schließen
daß Roosevelt ans-; diesen Staaten
solide Deleaationen erhalten wird.
waher in den westlich von dem
Mississippi gelegenen Staaten die
Roosevelt · Stimmung einfach nicht
zu unterdrücken ist. Meiner An
sicht nach kann betreffs des Resul
tat-H der Chicagoer Konvention auch
nicht der geringste Zweifel obwalten
hält Sdlnhvoelesnng.
M. nl S. Reins beendet seine
irksamkeitiu elin.
Berlin, 2. März. Professor Paul
S. Reinsch von der Staatsuniversität
Wisconsinö in Madison, welcher im
laufenden Wintersemester als Rot-se
ltelt - Professor an der hiesigen Uni
versität wirkte, hielt heute seine
Schlnßvorlesung, welches-, außer den
reichen regulären hörend Retter
nnd viele Kotyphiien der Ge
betenwelh sowie hervorragende Mit
guter der amerikanischen Kolonie
lin- beiwohnten. Pros. Reinsch
sprach liber das Thema: »Die Grund
,«tichtung des axtceitanifchen Geistes
.M«. Als der amerikanische Ge
M seine Boclesung beendet hatte,
je angemessenen Beifall sand, dankte
s Retter Lenz in warmen Worten
Jst-Anerkennung siir seine ersprieß
JIIe Tätigkeit
Glänzend-er lzoufukkenzsiem
Berlin, 2. März. Laut Meldung
aus Essen hat die Firma Ktupp ei
nen glänzenden Kontureenzsieg er
kochtew Die rumänische Regierung
bestellte heute bei Ktuppg die neuen
Ieldhaubitzem für welche im diesjähi
eigen Etat die Mittel ausgeworfen
sind. Der hauptsächliche Mitbewer
ber tout die bekannte Firma Schnei
Iet ö- Co. in Creuzot, Frankreich.
Verzweifelte Matten
Solan, Oregon, 2. Märs. Aus
Verzweiflung darüber, daß sie snicht
sung verdienen konnte. um ihre vier
sicher vor ibieten Fegervtädeæzä be
ete te «. ahke
- M sil- und
Betrieb hört aufs
Fabriko in Grofzbti
tannien geschlossen.
Hanterttauiende arbeitslos.
.Die unangenehmen Folge-e des Ill
! gemeinen Streits der Grube-sk
beitet machen sieh iebt überall be
merkbar-. —- Die Arbeiter in den
Kohlenzecheu in Bschutm Deutsch
land, stelle- gasz plötlich ihre
Arbeit eis. »s— Sie peotefiieeesi
seges angeblich its-gerechtfertigten
Lohn-Mk —- Ssssttgettes is
Labi- gebätbes sich wie tsc. —
- Verfe- Fesfter großer Läbet nd
« In Privatwobususet prominen
ter Männer ein.
Z London, 4.Miirz. Jnfolge des
Allgemeinen Streiles der Kohlenng
ber des Landes wird eine Fabrik mich
der anderen geschlossen. Man schaßt
die Zahl der dadurch bis Fest be
schsLtei ungsgewordenen Ardeter auf
min eng zweihunderttausendSiimb
liebe Manschasten der Koblentransi
Eppktschiffk in den verschiedenen Hans
EEnglands werden entlassen, weil die
sSchiffe keine Kohlen bekommen tön
Iuen. Heute wurde auch der Verkehr
gan der Eisenbahnlinie in Yorlsliire
»dol1stiindig eingestellt. Zu Gewalttii
tigleiten scheint eö noch nirgend ge
kommen zu sein.
Bocbunn Deutschland, st. März.
Ganz unermartet begannen heute biet
in drei Zechen die Arbeiter einen
Streit. an dem sich sämtliche Ange
stellten beteiligten Die Streiter be
schweren sich darüber, daß ihnen ganz
angetrchter Weise Abzüge von ihrem
Lohn-gemacht wurden. Man fürch
tet, daß dieses zu einem allgemeinen
Streit führen wird. Das Relativ
tomitee der nationalen Federntion
der Grubennrbeiter bat eine Prokla
maiion erlassen« in der die Streiter
dafür getadelt werden, daß sie ibre
Arbeit niederlegten, ehe die Union
als solche ibre Zustimmung dazu ge
geben hatte. Jn dieser Protlnniation
wird den Streitern der Befehl er
teilt. sofort wieder zur Arbeit zuriirl
zu lehren; aber man fürchtet, daß
dieser Befehl unbeactztet bleiben wird.
London, 4. März. Eine Anzahl
von fanatifchenFrauenftimmeet-Herin
nen zogen heute mit hämmern und
Steinen bewaffnet. durch den Knight
Bridge und den Brpmpton Road
Distritt in dem westtichen Stadtteil
von London und zertrümmerten die
großen Schaufenster vieler Laden.
Die Polizei, die auf eine derartige De
monftration nicht vorbereitet war
konnte den Megären eine zeitlang
teinen Widerstand leisten. Erst als
sie Verstärkung erhielt. gelang es ihr,
die wütende Menge aus-einander zu
treiben. Dreißig Frauen wurden
verbaftet Die Fenster in den Woh
nungen des Marquig von Crewe und
des Lord Schaymeisters wurden von
den Weibern ebenfalls zertrümmert
Ellen Pitfield, die gestern versuchte,
ein Postanit in Brand zu setzen, wur
de heute dem Kriminatgericht über
wiesen.
London, 4. März. Jn dem Hal
lomiy-Gefängnis gerieten gestern ein
hundett und fünfzig Sufirageiten,
die dort wegen Standalietens haft
strafen von je einein bis zu drei Mo
naten verbiißen, aus dem Häuschen
Sie zertrümmerien die Fenster ihrer
Zellen und vollführten einen solchen
höllenliirin, daß sich Hunderte v--:-.
Neugierigen auf der Straße ansam
melten und die Polizei alle Hände
voll hatte, um Radauszenen auf der
Straße zu verhüten Freundinnen
und Gesinnungsgenossen der einge
sperrten Frauenstimmrechtlerinnen be
nuhten die allgemeine Aufregung zu
einein Versuch, das Mookgaie-Posi
aebiiude in Brand zu setzen. Dieser
Versuch wurde rechtzeitig vereiieli.
TFiir heute abend baden die Sussra
jaeiten eine große Demonsiraiion auf
Jdem Parlament Sonate geplani
« Bin Lumpen-u niesen-m
Näherte sich in verdächtiges- Weife ri
nem Putvekschuppcm
Bei-tm t. Marz. Laut telearapbis
sein-st- rllsceldnng ank- Elldinki in West
Vrenszen lmt ein W-.1ci«-tposten, der an
»einetn Pulvetschnppen aufgestellt
nsar, einen bisher nicht identifizier
ten Mann erfdwifen Der Unbekann
ste hatte sich zi: atnsndlicher Stunde
dem Pulverichnppen genähert Der
Posten rief den Mann dreimal an
obne daß feine Warnung Beachtung
fand. Hieran gab der Posten den
Schuß ab, der die verhängnisvolle
Wirkung hatte Der Soldat arg
wölmte, daß er es .nit einem Spio
zu tun habe
Ja den Iiississtetat des Stestauls.
Berlin, 4. März Präsident hei
neten vom »Nun-. Amt-« ist in den
Aufsichtsrat des SueziKanals ge
wählt worden. hett hetneten wird
in der Kanalleitung die Stellung ein
nehmes,welche welcheftithet fein Vorgän
« ! II M M
NUM
- ---«-.·.--«»-----·-v—
I
" Stfcikckvaör.
—
,Li JIoII wieder Iqu dem
" Zeugcuftandr.
Niedrige Löhne bezahlt
ISagt des Mitgliedern des Ost-ske
witees fftr Regel-, biß et sie
male von feinem Lohne vier Tot
lst erspare- kouam IIm feine
zweites Dis-ersaufen zII ers-it
kei. —- Eiu Schreiben des Bei-It
fektetärs des Gouvetueued Ists
In Massachusetts vor dem Los
mitee verlefew —- Lsge unl- fei
Iet Darstellung iII Leu-teure Ieicht
is schlimm, Isie se dargestellt III-Is
det ist. — Angeklagte Arbeiter
führte iII Milwsnkee müssen IImä
Juditnapolis. tm dort zu plä
diesen.
Washington, 4. März. Heute wurde
hier vor dem Hansiomitee das Verhöt
von Streiter-i ans Lawrence, Mass»
das am oergangenen Samsta begon
nen worden ist, fortgesetzt andre
Ubgeordneter Wilson von Pennsyl
vanien unterbreitete ein Schreiben,
das ihm von Dudlen Helmam dem
Privatsekretär des Gouverneurs Faß
zugegangen ist. Jn diesem Schreiben
sagt Holmam daß die Lage in Laie
rence nicht so schlimm ist, wie sie von
einzelnen Agitatoren und Llrbeitersiihs
rern dargestellt wird Des weiteren
gab Gouvernenr Faß durch seinen
Seiretiir dem Bandes Abgeowneten
Willen die Versicherung. daß die
Miliztrnppen in Lagorence nicht einen
Augenblick liinsqer bleib-en tret-den« alk
es absolut nötig ist.
Samuel Livius-, Mitilied nex
Streiklontjies:«. tout-di- von neuern ans
den Zeitgenitand nennen und erklär
te, daß die meisten Tertilarbeiter
nicht organisiert waren, als der
Streit erklärt wurde. Er wurde dann
gefragt, welche Ursachen den Streit
veranlaßten Livton sagte-, die Haupt
ursache seien die niedrigen Löhne gr
toesen, die in den verschiedenen Fa
briken bezahlt wurden. Aus die Fra
ge, ol- er ein Bürger der Vereinigten
Staaten sei, antwortete er: »Ich hak
längst die Absicht gehabt, meine zwei
ten Biirkzerpoviere zu erwiesen-. aber
ich konnte niemals so viel von meinem
Lohn eriibrigen, daß die Ausführung
meines Planes möglich war. Wenn
ich einmal vier Dollar zusammen hat
te und nach dem Gericht gehen wollte,
um die Papiere zu holen, brauchten
meine Kinder Schuhe oder Kleider-,
und dann mußte ich das Geld für-sie
hingeben Daher kommt es, daß ich
noch nicht vollberechtigter Bürger der
Vereinigten Staaten bin.«
Lawrence, Mass. it. März. Ob
wohl die Besitzer verschiedener Tex
tilsabrilen schon letzte Woche ihren
Angestellten eine Lokmerhöbung zu
gesichert und auch die Erklärung erb
gegeben hatte, daß sie die meisten ih
rer srüheren Angestellten zurücknehnren
werden« tebrten heute doch verhält
nismäßig wenig Streiter zur Arbeit
zurück. Nach einem von dem allge
meinen Streittomitee heute bekannt
gegebenen Bericht sind noch lange nicht
Ydie hälste der Streiter an die Ar
jbeit zurück gelehrt. In einer tente
zabgebaltenen Sitzung des allgemeinen
EStreittomitee wurde beschlossen,
Lunter keinen Umständen nachzugehen,
ssondern bei den ursprünglich
sgeltend gemachten Forderungen zu
L bleiven. .
! Milwautee, Wisc» it. März. Nach
seiner heute abgegebenen Entscheidung
des Bundesrichters A. L. Sanborn
aus Madison werden die angetlagten
Arbeiterfübrer Williarn C. Reddin
und herman G. Seiffert nach Jn
dianavoliö, Ind» gebracht werdet-,
um sich aus die gegen sie erhobene
Klage zu verantworten, sich mit on
deren verschworen zu haben, um die
Bundesgesetze, die das Troste-vorsie
ren von gesäbrlichen Explosivitofsen
von einem Staat nach dem anderen
verhindern sollen, zu übertreten. Sie
wurden mit anderen in Verbindung
mit den von den Brüder-i MrNamara
begangenen Verbrechen in Anklageer
stand versetzt, verhaftet und unter
Bürgschast gestellt
I War ein Schwinden
Angel-lich beraubt-r Juwelirr Lrvi ist
jetzt durchgebrannt
Wien, 4. März. Die Gaunerei,
deren Opfer der Wiener Juwelier Ali
bert Lebt auf der Rückfntkrt von einer
Gefchäftsreise im Nacht-Schnellzug
Salzbnrg-Wien geworden sein sollte,
hat sich als Schwindelgebilde heraus
geftellt. Lebt fingierte den Diebstahl
und ist nunmehs spurlos verschwun
den. Er wird bereits steckbrieflich
verfolgt. Der flüchtige Juwelier batte
behauptet, er sei bei dem angeblichen
Bahnean utn Juwelen im Werte
von einer Viertelmillion Kronen und
eine beträchtliche Summe Geldes be
stoblen worden.
—- Die überall bekannte und einst
sehe g eierte Schauspielerin tun
Weinens M IMIOIJFWFM
im 76 Jahr- qu.
-
Zollireier Zucker.
Demokraten betört-seien eine
Einiornueirfteuen
Washington 2. März. Jn der
von den demokratischen Mitgliedern
.dee Bandes - Abgeordnetenhausei
gestern abend abgehauenen Partei
versammlung wurde beschlossen, eine
Bill im Hause zur Annahme zu einv
fehlem laut welcher bestimmt wird,
das-, Zucker auf die Freiliste geseht
und der dadurch verursachte Verlust
an Zollgebiihren zum Betrage von
M,000,000 per Jahr dadurch erseht
werde. daß die gegenwärtig erhobene
Korporationssieuer auck aus Jndis
viduen und Teilhabergeichiitte ausge
dehnt werde, und Zwar i- der Weise.
daß jeder, der ein Jahreseinkommen
von 85.000 od«er mehr hat. verpflich
tet ist, eine Steuer zu zahlen· Bun
des - Abgeordneter lindern-von der
Vorsisende des Komitees für Mittel
und Wege, hat ausgerechnet, daß die
Bundesregierung durch diese Steuer
eine Mehreinnahme von 50 hie 60
Millionen Dollars erzielen wird. Die
Demokraten im Bunded - Abgeord
netenhause, die die redliche Absicht
hahen, geeignete Maßregeln anzu
nehmen, damit die Preise siir Le
bensmittel billiger werden. jind der
festen Ansicht, daß die Preise süe
Zucker ungefähr 11,-»- Gent per Pfund
fallen werden. wenn Zucker auf die
Freiliste gesetzt wird.
In kongressionellee Kreisen
.l-crrschte heute die Ansicht dor, dass-,
Ldie Vorlage nächste Woche im Bun:
des - Abgeordnetenhause angenom
men werden wird. Auf eine An
main-ne im Bundesseth ikt nicht zu
zrechnen. weil dort die Repubtilaner
die Majorität haben und schon aus
Parteiasilssden aegen die Vorlage
sind, weil sie den Demotralen nies
malks daf— Verdienst zukommen lassen
wiZ.--.-»i. eine Vorlage zur Annahme
geht«-r zu haben, die nicht nur zeit
aemiiß. sondern auch im Interesse des
Volieg von hohem Wert ist. Einer
der wenigen Befürworter der Vor
lage unter den republilanischen Se
natoren ist Senator Poindexter von
Washington, der heute folgendes er
klärte: »Ich bin von ganzem Herzen
siir eine Einkommensteuer Seit
Jahren dabe ich eine derartige Vor
laae hefiirwortet.«
Konvention getdlosiem
Reue Lohnstqlo von Kohleugräbern in
Springsietd angenommen.
Springfield, Jll» 2. März. Gestern
wurde hier die Konvention der ,.United
Mine Worters of Illinois-« zum Ab
schluß gebracht Die non der Konven
tion angenommene Lohnstnla, die auch
von der nationaten Organisation gut
geheißen worden ist, sieht eine Erböi
hung des bisherigen Lohniatzes um 2
Cent per Tonne vor. Diese Lohnstala
muß ehe sie in Kraft treten tann, von
einer aus Vertretern des Lehnstuh
Kornitees und der Grubenbesitzer im
westlichen Pennsylvaniem in Ohio·
Indiana und Illinois bestehenden Be
hörde, die am 5. März ihre Siyung
in Chieogo halten wird, gut geheißen
werden. Jn einer gestern angenomme
nen Resolution sollte die Konvention
den Grnbsnexrtseiterss in Großbritam
nien fiir ikr Vom-Un Anertennung
Koniut tat-wer traut.
Dr. Geißler in Chieogo muß sich
schwerer Operation unterziehen.
Chicago, Jlls., 2. März. Dr. Al
fred Geißler, der hiesige kaiserlich
deutsche Konsol, erkrankte gestern
nachmittag plötzlich heftig. Der so
fort zugezogene Arzt stellte eine
schwere Blinddarm-Entziindung und
die Notwendigkeit eines sofortian
operativen Eingrifses fest. Der
Kranke wurde daher nach dem Mexi
aner - hospital geschasst und dort so
bald wie möglich operiert. Die Ope
ration war eine ungewöhnlich schwere,
Nachfragen im Hast-ital ergaben aber,
daß Dr. Geißler eine verhältnismä
ßig gute Nacht hatte und daß beute
alle Anzeichen aus seine Genesung
schließen lassen. Vor Ablauf des 5.
Tages nach der Operaticsrs läßt sich
allerdings nichts bestimmtes sagen
Jm Interesse des Friedens.
Köln, 2. März. Wie die «Kölnische
Zeitung« ertliirt, wird Rußland in
seinen Bemühungen, in Konstantinopel
und Rom möglichst günstige Bedin
gungen siir die Beendigung des tür
lisch-italienischen Krieges zu erzielen,
von Oesterreich und Deutschland un
terstiisi.
Zivildienstlommission suspendiert
St. Machs, O» 2· März. Die bie
sige munizipale Zivildienltlommiision
wurde vom iozialistischen Stadtrat
wegen angeblicher Amtsoergeben sus
pendiert. Das Verbot der gegen die
Kommission erhabenen Beschuldigun
gen findet am S. März vor dem
Stadtrat statt.
Revolte is Portugiesiich Guisca.
Linbon 2. Märs. Jn Portugies
stich- uinea ist eine ernste Rebellion
ausgebrochen Die ausrülyrertschen
Eingeborenen oliinderten eine europiiis
sch- Unfredlung schleppten Eine Anzahl
und »Tri- s is its-W WITH-«
Kämpr MAnteiter
Erkläruna des Sena
torsLa geltend
Er bleibt Kaudidat
Bot eiIIe lange Etsänsst an das
Publikum erlassen s-- San daß
sei-e Gesundheit bald wieder III-r
äeerllI fein wird. —- JnIeeerIIIe
ssfagen betreffs der Bezieht-ge
zwiIchesI Expteß und EIfeIIlIalIai
gefellfchaern vor der zwiIcheI
staatlIcheII Hasdelskommissios —
WI- L. Worthiugtou, der dilfs
dIeekIst des UIIteelIIlIs IIIId Be
triebe-I fnk das Uns-II nd Sou
thett PacifIc Eifenbshuspsiexn
tuf dem Zkugetsissde III-sagte
Eise gemeIIImme Ausbeutung des
Volkes durch die Gesellcchaftea.
I Mai-non Wir-» 2. März. Daß
Bundessenator Robert M. La Follette
den Kampf uin die Nornination siir
Präsident aus dein republilonitchen
Ticket iortseßen wird. geht deutlich
aus einer von dem Senatur unter
zeichneten Erklärung in ieinern Mu
gnzin hervor. Dieselbe ist an die
progressiven Republiinner gerichtet
und lautet:
»Ich gebrauche dies als Mittel, um
viele Nachfragen und falsche Darstel
lungen zu beantworten Die Angabe,
jdaiz meine Gesund-den gebrochen sei.
Iiit falsch. Eine kurze Ruhe wird
irnich zuriick in die alte Feuerlinie
Ebringen Jch werde fortfahren, ein
’Kandidnt zu sein iiir wobldeiinierte
.Prinzipien und iiir ein iestgesetzteg
Gesetzgebungsproammm die. wenn
einmal durchgeführt den Halt des
Vrivileqiums am industriellen Leben
des Volkes brechen und dasselbe von
der LnsL von tnusenden von Millio
nen fälschlicher Kauftnlisierung auf
gebürdet, befreien wird. Jn den 20
Jahren des Kampfes iiir die pro
gressive Sache habe ich nicht Halt ge
macht oder mich seitwärts gewandt.
ukn den"leick.ten Weg zu sinden. Ich
habe mich beitäindia geweigert, Kont
binationen zu machen, die irgendwie
die Jssueg unsicher machen lönnten.
Jch wiiniche nur die Unterstützung
solcher Delegaten, die willens sind,
zu gewinnen oder zu verlieren, wenn
es nötia sein muß. auf dieser Basis.
tGez.) Ln Foltette.«
Washington,-2. März. Interes
sante Aussaaen über AktienBesiti zwi
schen Ervreß- und Eisenbahn-Gesell
schasten wurden gestern in der Un
tersuchung abgegeben· weiche die zwi
schenstnaiiiche Handetstomrnission iiber
die Roten, Bestimmungen und Re
gulniionen der Erpreszssieseilschafien
des Landes siibrt. Während A.
Woribington, HiissiDirettor des Un
terbaitå und Betriebe-:- siir das
ZUnions und Southern Pacisic-Sy
Isteini sich aus dein Zeugenstande be
fand, wurde er von Frani Lyon, An
walt der Kommission, über einen
zwanzigjäbrigen Kontrast besinnt
der im Jahre 1893 zwischen der
Southern Pacisic und der Weils
.;;argo Co. abgeschlossen wurde. Die
niwort eranb. das; die ErvreiisGe
sellsoimit wiiiio Erd-» der Eos-Ersu
HVncisir 55 Arme-» ihrer Wirst-Linsen
zu zahlen, aber vie Bahn 40 Pros
zent und einen Bonus von 16.000
Aktien im Nenniverte von 81,600,
000 forderte; daß die Soutbern Po
ciiic im letzten Jahre diese Aktien an
die »Ametican Erpreß Comvann«
verkaufte und die Bahn hierdurch,
nebst den gezogenen Dividenden, sm
000,000 eitbeiinite Lnon erklärte,
daß dies der Bahngesellschast seit
1893 66 Prozent der Erpresieinnabs
men aus ihren Linien abwart. Die
Aussagen zeigten. daß die Union Pa
cisie annähernd 55 Prozent der Ein
nahmen der ,.American Erpresz Co.«,
welche aus den Linien der Soutbern
Pacisic den Betrieb hat, erhält.
Worthington behauptet, daß die Sta
tistiken zeigen würden, daß die Ei
senbahnen ieine angemessene Entschä
digung sür die geleisteten Dienste
erhielten- sondern weniger site die Ex
prefzsachen im Verhältnis zum Raum,
wie fiir den Transport von Passa
gieren nnd Gepack, oder 21.02 Centg
Tür iede Wagaonmeile des Erntese
ienstes aeaen 26.02 Centz siir iede
Wnagonmeiie des Passagier- und
Vostdiensteg zusammen
Eine Stimme fehlt-.
PtpibitionssVorlnge inVeeqinien noch
nicht endgültig abgetan.
Richmond, Va» 2. März. Durch die
Abwesenheit eines Mitgliedes des
Staatssenatg wusde gestern verbin
dett, daß die Gefetzvoetage iiit
Staats s- Peobibitipn abgetan wurde.
Um die Vorlage vor das Plenukn zu
bringen, waren 27 Stimmen benötigt.
Tie Gegner verfügten über 26 Stim
men. Ein Gesenkteben von dein be
kannt ist, daß er gegen Probibition ist.
tonnte zur Zeit der Abstimmung nicht
gefunden werden tonit hätte die Maß
nabme igleich abgetan werden können
Es iftn ndeß zweifelhaft daß die Bill
WÆ ssssW
thkallefqn voraus.
Deutfchiand reicher åls
, England u. Frankreich.
Auch stät-ice als diese Lituder.
JEiae Erklärung des Präsidenten der
Deutschen Besal, Stil-at III
Ewig-ver --- Sagt. dass Deutsch
land eigentlich fchuldenfrei ist Isd
dass das deutsche Volk III Stet
eeu Iicht ss gedrückt wird wie das
englische nd des französische. —
Bettesss der Resultate des Ve
suchö des englisches Ltiegimitis
stets Haldsue it Berlin legt
Qui-sen dass man Ins die Klä
rung der Situation warten .
Deutschland bildet nach det- DI
sfitlnlteu des Fiaasziets leise
Gefahr für des Deus-lebet
New Darl, t. März. Das hie
sige Blatt »Financial America« ver
öffentlich in seiner heutigen Ausga
be ein Jntrrview, das einer seiner
europäischen Korrespondenten von
Arthur o. Gwinner. dem Präsiden
ten der Deutschen Bank. erlangte.
Jn seinen Aeußerungen spricht der
berühmte deutsche Finanzier in sei
ner ovtimistifchen Weise iiber die
Finanzselle und politische Stärke
Deutschlands, und er liefert den Be
weis dasiir, dasz das Reich in jede
Bezieung weit beiser gestellt ist als
England und Frankreich Er zeigt.
daß Deutschland eigentlich schuldeus
frei ist und dass- deutsche Voll unter
keiner so großen Eteuserlast sich be
findet, wie das enalische und das
französische. »Die finanziellen Aus·
sichten stehen natiirlsch mit den po
litischen im engsten Zusammen
liang««, erklärte Herr von Gininner
dein Korrespondentrn »Seit dem
hiesigen Besuche des britiiche.i
Kriegsministers Qaldane scheint sich
der politische Horizont etwas zu klä«
ren. Wie sich die Situation wei
ter entwickeln wird, muß abgemattet
werden. aber Deutschland lann der
Zukunft angesichts der folgenden
Tatsachen ruhig entgegenblickem
Die deutsche Reichebank liat mehr
Gold, als die Paul von England
fund als diese zu irgend einer Zeit
während der letzten vierzelui Jahre
besaß; und die private Dislontos
lrate war im Januar in Berlin
niedriger als in London. Die deut
sche Bevölkerung nimmt jiilirlich um
850.000 Seelen zu, und das Reich
hat sognt wie gar leine Auswandes
rang Ia England ist die Zunah
me weit geringen nnd in Franlreich
steht das uatjonale Wachstum seit
1871 sast vollständig still Das
ITeutsche Reich wird daher iu abseli
barer Zeit eine größere Bevölkerung
ibaben. als England und Frank
Ireich zusammen Die Depositen In
den deutschen Ztnirbanlen wachsen
svierrnol schneller, als diejenigen in
den französischen und englischen.
Die Spirituosen-, Tabel- und Erb
schastssteuer sind in England drei
mal und in Frankreich zweimal hö
Ihrr, als in Deutschland Das sollte
iniit dem Märchen auiräunien, das
idas deutsche Voll durch eine allzu
große Steuerlast erdriirlt werde
Dazu sammt. das, Deutschland we
niger siir Niiitnngsnuerle ausgiebi.
als England. Das Deutsche Reich
bat jedoch ein schlagfertigeg Herr
nnd eine tiichtige Flotte, und Eng
land besitzt leine Armee«.
»Die englischen und srangösischen
Zeitungen malen Deutschland als
eine Gesalir siir den Weltsrieden",
schloß Herr v. Giviuner. .,Während
der letzten vier Jahrhunderte war
Deutschland das Schlachtseld der
Nationen Alle Kämpfe der ver
schiedenen Völker wurden aus deut
schem Boden ausgefochten Dein
machte das deutsche Volk 1870 ein
Ende, indem es sich seine Einigkeit
erkämpste. Seitdem hat Frieden
in Europa geherrscht, obgleich
Teuschland mit seinen vier Millio
nen Soldaten jede benachbarte
Macht erdriicken könnte. Inzwischen
hat Frankreich Tonkin, Madagass
tar und Tnnis erobert und es
verschlnckt, sent Markttto Die
Engiönder unternalimen kliauliziige
aus Egnvteth Belutschistan, Tiber.
die südasritanischen Nepiiblikeii,9ilios
desia, Teile der portugiesischen Ko
lonien in Aseika und den Sudan.
Aus diesen Tatsachen kann jeder sei
ne eigenen Schlüsse zieheu«.
Seht nach Berlin.
GeneralstnbssChef der österreichisch
uagatiichen Armee qusiuek
Berlin, 4. Marz. Izu hiesigen Po
litifchcn und milnärifchcn Kreise-s
sieht man mit Genugtuung dem qu
gckündigtkn Besuch «·-ntgm(sn« wel
chen der GeneralstaligiClnsi disk öster
keichifchsungariichcn Firma-. FML
Blasius Seht-th. in Berlin abstat
ten wird. Die Visite ist für die seit
vom dreizehnten bis zum fechzehuten
März anqciagt worden. FML
Zchcmua, welcher vor etlichen Mo
naten den General d. Inf. Frei
Polten des Generalstabis i jap.
löste- witd sich dem Kaiser weit-Leu
i