Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 08, 1912, Zweiter Theil, Image 15

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    postitachrichtey atyistt der HltFy Heimath
Brandenburg
Altlangsotv. - Der Neftor
oon Attlangfotv, das iiltefte Mitglied
der Gemeinde, der Altfitzer Wurl,
feierte mit dem Jahresabfchluß 1911
in verhältnismäßig guter körperlicher
Rüstigkeit feinen 90jährigen Geburts
tag. Die Einwohner des Dorfes nah
men an dem Ehrentage regen Anteil.
B r a u n s f e l d. - anthofsbe
fiser Herinann Hasse, hier, hat feine
Gaftwirtfchaft an den Abdeckereibes
sinke Hoffmann aus Landsderg a. W.
iir 24,M M. verkauft. Die Ueber
nehme erfolgt sofort.
R a in p i y. - - Hier toiitete tiirzlich
ein großes Feuer. Drei Scheunen
brannten zu gleicher Zeit, die des
Bauers Gülde. die in wenigen Jah
ren zum vierten Male brannte, die des
südners Drefcher und die des Böckers
Leschtr.
Vieh. Kürziich ertröntte sich
die 63 qhke alte Ehefrnu des Kauf
manns . in Vietz in der Wiese. Sie
foll die Tat in geistiger Umnachtung
begemgen haben.
Our-rennen
N e i d e n b u r g. s- Der stellenlofe
Zandlungsgehilfe Rogalla hatte einer
ellnerin aus einein Schranke 80
Mart entioendet und damit einer Bier
reise unternommen. Jn der Bürger
balle wurde er von einem Polizeibe
amten oerhaftet. Aus dein Wege zur
Polizeiwache enttief er, wurde aber
des nachts wieder einaesanaen und am
nächsten Tage dem Gerichtsgefängnis
zugeführt Von dein gestohlenen
Gelde hatte er bereits 30 Mart der
jubelt.
K o r f ch e n. Tlltalerineister Saf
ierniann don hier hat das an der
Hauptsiraße aelegene Besitzer Wins
iche Grundstück für den Preis don
11,()00 Mart tauflich erworben.
wcwccusscih
D e u l s ch s E n l a ins-Ein Nacht
tirama hat sich hier türzlieh abgespielt,
dem zwei Menschenleben zum Opfer!
fielen. Zwei Soldaten des hiesigen
Jnfanterie : Reairnentg No. 59 hatten
Urlaub. Der eine derselben, namens
Anton NiaeL wurde samt einem
Mädchen tot aufgefunden.
K o n i y. — Nachts stürzte der Ge
schöstoreifende Hugo Gerth aus Ber
lin auf der Strecke Honig-Schneide
niübl zwischen Linde nnd Zalrzeiva
aus dein Personenzua Der Verein-»
alüette wurde in das Krankenhaus in
Schneidemüdl einaeiieiert, tvo er bald;
daraus starb. s
Hebteswtgsholotetm
K ie l. «- Ein fchwerer llnalüelsfall
ereignete sich oor Labbe Jnfolge der
schweren Erlrantuna des Fischerg
Bauer mußten schon seit Wochen die
beiden 19, bezw. 18 Jahre altenl
Sühne iür den llnterbalt——der Familie
sorgen. hierbei half innen gelegentlich
ein sechzehnjöhriaer Vetter. Paul
Schüler. Die drei aingen atn Neujahr
wieder mit einein Boote in See, urn
Dorfchangeln aufzunehmen Hierbei
lenterte das Boot, und die drei jungen
Leute stürzten in das Meer. Obgleich
der linfall vom Ufer aus gesehen wur:
de und fofort Boote hinausgingen,
konnten die drei nicht gerettet werden«
Man fand nur das tieloben treibende
Boot.
Anholt. Auf dem Anholler
Osterriff sind unliinast drei Danipfer,
nämlich »Snorre« aus Bergen, »Gl
sa« aus Gothenburg und »Johan
Sihm« aus Kopenhagem gestrandei.
Drei Sitzersche Bergangsdampfer sind
zur Hilfeleistung eingetroffen.
B o l ht a in p. Der Arbeiter
Einfeldt in Schipphorst hatte das Un
glück. beim holzsiillen im hollenbeter
stolz von einem umfallenden Bauen
hinterrücks getroffen zu werden.
ocMMckn.
Langenberg. » Tie Kall
brennereimeifter Krämerfchen Edeleute
dierfelbft feierten das Fest ihrer gol
denen Hochzeit, umgeben von ihren
zahlreichen Kindern und Kindegtins
dern und von einer Anzahl von
Freunden aus Langenberg.
Pentum. —- Der Schneiderw
selle Oktar Schüler ist wegen Belei
digung zu 2 Monaten und 2 Wochen
Gefängnis oerurteilt worden. Schü
ler hatte sieh vor dem Schöffenaericht
zu Penium zu verantworten, an dem
der Bürgermeister als Amtsanwalt
sungierte. Vor der Verhandlung
machte er auf dem Gange des Ge
richtsgebiiudeg gegenüber anderen
Perfonen die Bemerkung, daß er,
wenn er verurteilt werden würde, den
Bürgermeister »mit einem Ochfenzie
mer dearbeiten wiirde«. Jn dieser
Vemerlung lag eine Mißachtuna und
schwere Ehrenlrönlung Das Revi-·
sionsgesuch des Angetlaaten wurde
vom Reichsgericht verworfen.
Ida-en
Plefche n. — Das am Markt ge
legene Fraenkelsche Geichäftsdaus ift
sur den Kaitipreie von 41.000 Mart»
in den Besih des hiesigen Baunieisterzs
Karmincti und des Kaufmanns Num
melsburg aus Dodrzyea übergegan
gen. Vor zwei Jahren wurden siir
dasselbe Geschäft noch 61,000 Mari·
verlangt und auch fiinszig und einige
Tausende Mart geboten. ·
Schaut-. —Hier wurde von drei
Kindern im Alter von 7, 6 und 2
Jahren. die von den Eltern in einem
einsamen Gehösi allein zurückgelas
sen worden waren, das Haus ange
zündet. Die beiden iiingsten Kinder
sind umgekommen, das älteste ist sehr
schwer verbrannt. Das Gehiist wurde
vollständig vernichtet.
Schleotem
S a n d o w iß Die diamantene
hochzeit feierten die Grzy schen Ehe
leute hier« Dem Jubelpaae ist das
kaiserliche Gnaden Geschenk übermit
telt worden. (
Warndors. -- Ein großes
Schadenseuer brach ans noch unaufge
lliirter Ursache aus der Herbstschen
Besipung hier aus« Die ganze Wirt
schaft. bestehend aus Wohnhau3,
Scheuer und Siallung, wurde eint
Raub der Flammen. Mitverbrannt
sind Maschinen Heu- und Strohvor «
rate sowie mehrere Schweine !
Grenrsdnsrs Jn dem Ge’
schäst des Stellendesitzers Müller brach
Feuer aus, welches ein großes Stall
gebiiude vollständig und das Wohn
haus zum Teil einiischerte. Miiller
wurde, der Brandstistung verdächtig,
verhaften
Groß - Weigelsdors.
lHier begin-g der 17iiidrige Knecht
Bernhard Ritzig aus dem Zpreuboden
seines Herrn, des Bauerngutgdesitzers
Julius Lehig, Selbstnrord
provth Sachsen nnd s
Thüringen »
L e·i p z i g, Der Fluglehrer ver
Deutschen Flugzengwerle Oelerich
stürzte bei Erprobung eines neuen!
Eindeckers auf dem Lindenthaler
Exerziervlatze aus einer Höhe von 20T
Melern ab. Das Flugzeug flellte sich
auf den Kopf, wobei eine Schraube
zerbrach. Der Flieget selbst etlitts
nur ungesährliche Riß- unv Quetsckys
wunven.
G r im in a. Dem Bruchmeister
Wöchtler von hier ist das tragbare
Ehrenzeichen siir Treue in der Ar
beit bei der Firma Weishorn über
reicht worden.
Lichtenberg - Callnberg.
— Jn einem Anfall von Verfol
aungswahnsinn sprang die 45jiihrige
Bergarbeitersfrau Schilling, die in
der hiesigen Bezirlsanstalt unterge
«bracht war, aus einem Fenster der
zweiten Etage und erlitt hierbei so
schwere Verlehungem daß sie bald va
rauf starb.
Weit-a - — Der Flieget Ludwig
Kammerer. der von Weida nach Zen
lenroda fliegen wollte, um dort Pi
lotausftiege zu unternehmen, erlitt
einen Unfall. Kammer-er gelang es,
abzuspringen. und er kam ohne Ver-—
letzung davon. Der Apparat wurde
beschädigt.
Eisenach s- Jn Vacha an der
Werra ist das Ruvpelsche Gasthaus
»Fretndenverlehr« in der Nacht ab
aebrannt Zwei Töchter des Wirtes
sind verbrannt
J e n a. Jn der Nähe der Zucker
sabrit am Saaleufer find vier Kin
der, die Kaninchenliicher bravsten,
um eine höhle zu machen, von den
einstiirzenden Erdmassen verschüttet
worden; sie wurden als Leichen her
vorgezogen.
Oldenburo.
Oldenburg —Jn der Kasse
des Landwirtschaftlichen Konsumver
eins Wildeshnusen wurde ein Defi
zit von 120,000 Mart entdeckt. Der
bisherige Gefchiiftssiihrer befindet sich
in einem Sanatorium.
Neustadti.5. - Die Linie
der bauenden Eisenbahn Schwar
tau- zieustadt ist, soweit das Fürsten
tmn Liibeet in Betracht kommt, bereits
ausgestele Es sind bis seht Bahnhöfe
vorgesehen bei Ratetau, in der Nähe
des Kreuzweges von Hemmelsdors
Groß- und Klein-Tiinmendorf und
hinter Scharbeuh.
Schwanenburg —— hier er
tranlen zwei Kinder des Kolonisten
Dieinrann im Kanai. als der Vater
zur Beerdigung seines gleichfalls er
trunlenen Bruders abwesend war
Rvetnlsnd und Mestpbalew
Bonn. Jn einer Iiikzlich von
der Bonnet Großen Katnevalsgesell
fchaft veranstalteten Bürgetverfnnnw
lang wurde beschlossen, auch in diesem
Jahre wieder einen würdigen Rosm
montagszug zu veranstalten.
Weclinghofem —- Zum EI
tenmitglied der Freiwilligen Bürger
seuerweht wurde der im 84. Lebens
jahre stehende Schuhmachermeistek
Wilhelm Krämer ernannt. Herr Mä
mu war 40 Jahre Spkißenmeistet der
Feuer-weht Eine Deputation über
reichte ihm die Ehrenuttundr.
Be t gta me n. -—— Auf der hiesi
gen Zeche wurde der Bergmann Hengz
aus Namen durch Steinfall aus dem
Hangenden auf der Stelle qetöiei.
H o k d e. — Der langjährige Leiter
der Bauabieilung des «Phsnix«, heu
Louis Wanst stand 50 Jahre im
Dienste des hört-et Bergwerk-- und
Hüttenvereittg. Ter Jubilar trat am
1. Januar in den wohlverdienten
Ruheftand.
sannover und Kraunscdwetw
H a n n o v e r. —-- Dem Buchdrucker
Baye, der über 40 Jahre bei ver Fir
ma Gebrüder Jönecke tätig ist« wurde
das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen
und von Geh. Kommerzienrat Jä
necke mit einem Geldgelchenk liber
reicht.
B a d b e r g e n. —- Sanitätsrat
Dr. med. Wilh. Ebeling ist an Herz
liihmung gestorben. Ueber 30 Jahre
war Dr. Ebeling in Kirchspiele Bad
bergen als Arzt tätig gewesen. Ein
großes Verdienst hat sich der Verstor
bene, der auch lange Jahre Vorsitzen
der des Aerztevereins Berlenbrück
war, um den Krankenhausverein Bad
bergen erworben,
Lunevurg — Der 161ahrtge
Dienfttnecht Heim-. Strnsz aus Caor
fzen, beim Hofbesitzer Lodders in
Laave bedienstet, stahl seinem Mit
knecht eine Uhr nebst Kette. Die
Dienstmagd die ihn etwas unfreund
lich anredete, bedrohte er mit Totschlag
und mißhandelte sie. Als der Kötner
Leiffert sich weigerte, ihm ein Rad zu
leihen, legte er in dessen Waldungen
an zwei Stellen Feuer an. Die Lune
burger Straftamtner verurteilte ihn
zu sechs Monaten Gefängnis.
Brannfchtoeig. — Oberfchul-·
rat Prof. Dr. Dauber hat ein Kapi
tal von über l()0,000 M. gestiftet,
bessert Zinsen Witwen nnd Waisen
von Staats- und Gemeindebeamten
zu gut tomtnen sollen. Die Stiftung
ist unter der Bezeichnung »Karl Dau
ber - Stiftung« genehmigt worden.
Sie ist der Aufsicht des Stadtmagi
strats unterstellt.
Die Schule fiir Zucker - Industrie
siir Braunfchweig, im Jahre L872 ins
Leben gerufen, veröffentlichte ihren
Jahresbericht. Sie eröffnete den
Kursns des Jahres 1911 am At. Fe
bruar. Die Schülerzahl belief sich
auf 26. Die Gesamtzahl der Hörer,
die seit dem vierziajäbrigen Bestehen
der Lehranstalt diese besuchten, ist da
mit aus 1424 gestiegen, davon aus
»dem deutschen Reiche 798, aus dem
Auslande 626. Der vor einigen Jah
ren ringt-richtete mathematische Vor
turfits, für solche Teiluehmer am
Haupttursug bestimmt» deren mathe
matische Kenntnisse Juni unmittelba
ren und vollen Verständnis der Vor
träge iiber Mechanik. Maschinenlunde
und Dampftesselanlaae nicht ausrei
chend erscheinen, hat sich sehr bewährt·
dessen-Darinotadt.
Arheilgen.- Sein silbernes
Jubiläum ieiert in diesen Tagen
Lehrer Hergcst von hier. Der Jubi
lar ist nämlich seit 23 Jahren im
Schuldienft in der Gemeinde Axheil
gen tätig. Er hat es sowohl durch
fein erfprießliches trerufliches Wirken
als auch durch fein entgegenkommen
des Wesen und durch seine Rebens
toiirdigteit verstanden sich die Ach
tung, Verehrung und das Vertrauen
der ganzen Gemeinde zu erwerben
Jlbenstadt - Als der Ar
heiter Fintbein aus dem nahen Affen
heim in der hiesigen Papierfabrit
einen schweren Ballen Papve in eine
höhere Etage schaffen wollte, glitt
er aus und stürzte mit seiner Last
eine Treppe hinab, wobei er von dem
Ballen begraben wurde· Lebensge
fährlich verletzt wurde er ins Kran
tenhaus geschafft, wo er noch ohne
Besinnung darniederliegt.
liessen-month
Bleibenstadt. —— Der Weiß
bindermeifter Deufer von hier, der
Jagdliebhaber ist« war auf der Jagd.
Nach der Rückkehr in feine Wohnung
hängte er das geladene Gewehr an die
Wand. Bald darauf nahm fein elf
iähriger Sohn das Gewehr von der
Wand herab und zielte im Scherz auf
seine Mutter. Der Schuß ging los
und traf die Mutter in den Kopf.
Die Unglückliche verstarb auf dem
Transport ins Wiesbadener Kranken
haus.
herbsieiw Hier wurden
durch Großfeuer zwölf Bauernhäfe
eingeäschert. 14 Familien sind ob
dachlos. sherbftein ist der einzige ta
tholifche Ort des Kreises Lauterbach
und wurde schon am 13. August 1907
von einer schweren Feuersbrunst heim
gesucht. Damals brannten 24 Wohn
häufer nebst Schelmen und Stalluni
aen nieders.
' Sachsen.
halle. —- Oier wurde das 26
Jahre alte Fräulein Jda Jaöper aug
Berlin, das seit turzer Zeit beim
Gutsbesiyer Brademann in Nagubn in
Anhalt zum Besuch weilt-, im Gebüsch
tot aufgefunden. Neben der Leiche
fand man einen Revolver. Die
Staatsanwaltlchaft vermutet einen
Mord, dem ein Notluchtsverbrechen
vorangegangen ist.
Zwischen Nordhausen riß die Fiops
pelung eines Güterzuges. Jm Tun
nel bei Wallenrieth bemerkte der Lo
lomotivfiibrer den Vorfall und hielt
den Zug sofort an. Gleich baran
fuhr der lasgerissene Zugleil auf der
abschiissigen Strecke mit großer Ge
walt aus den festgebremsten Zug aus
und brachte eine große Ansahl Wagen
zum Entgleisen. Die Strecke war 11X2
Stunden lang vollständig gesperrt,
wurde dann aber wenigstens eingleisig
wieder sreigemacht.
Oeclrlenvnrep
W i t te n b u r g.——Kiirzlich wurde
mit militärischen Ehren der frühere
Musiker Hornig zur lehten Ruhe ge
leitet. Derselbe war Teilnehmer der
Feldzüge 1864 und 1866. Die Ge
wehrsektion des hiesigen Krieger- und
Militärvereins gab über das ofsene
Grab die übliche Ehrensalve ab.
Neubulow. —- Müllermeister
Schröder vertauschte dieser Tage fein
hans nebst Miible an den Hotelbesstzer
Peter-Z zu Brunjhaupten gegen dessen
Hotel lSchwemers Hotel) in Brunss
haupten.
Ispckih
L e ch h a n s e n· —- Ter 28jährige
Metzger Pius Birgele dahier zog sich
beim Oeffnen einer Heringgbiichse eine
Rißwunde zu. Es trat Blntvergiitung
ein« welcher der junge Mann unter
heftigen Schmerzen erlag.
Lndtvigshafen Tie Li
jährige Verläuferin Auguste Engel
hardt dahier gab auf einen staut
Inann aus Mannheim. der dar- Ver
hältnis rnit dem Mädchen zn lösen
trachtete, einen Revolrierschuß ab, der
ihn leicht verledtr. Darauf tötete sie
sich selbst durch einen Schuß.
Hallerndorissp FiirdasJahr
1911 wurde der Stevhancsvreis dem
Schreiner Heinr. Grlwein in Hallern
dort, Bezirisamt Forchheim verliehen,
der am 31. Dezember 1910 in Hamm
dors mit ausgezeichnetem Mute nnd
ohne eigenniitzige Absicht zwei in den
Aischfluß geratenestinder unter eine
ner Lebensgefahr rettete.
G u m m e r n. — Der Gastwirtg
sohn Augmeier gab auf den Statioris
chef Leither der hiesigen Siidbalinsta
tion drei Schüsse ah, die in lnrzer Kett
den Tod des Beamten zur Folae hat
ten. Das Attentat war argen einen
anderen Beam.-n gerichtet
Zudem
F r e i b u r g. Der Direttor der
hiesigen Universitäts— : Angentlinib
Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Theodor
Arenseld. hat einen sehr ehrenvollen
Rus, und zwar an die Universität
Berlin, erhalten.
Jhringen Unlängst wur
den auch hier zwei Erdstiiße wahrge
nommen. Sie waren von mittlerer
Stärke und dauerten jeweils 2 Se
tunden. Am nördlichen Himmel war
ein iurzes, intensives, einem Blitze
ähnliches Aufleuchten bemertbar.
Buchen — - Hauptlehrer Michael
Molitor beging tiirzlich mit seiner
lihesrau Helene, geb· Pflüger-, das
Fest der goldenen Odchzeit in völliger
törperlicher und geistiger Frische. Der
Jubelbräutigam zählt 82 Jahre, wäh
rend die Jubelbraut 79 Jahre alt ist.
Bisses-Loch .1ngen.
E n s i s he i m. Ein Verbrechen
scheint an dem Zijcihrigen Schmar
beiter Josef Götcher verübt worden
zu sein. Der junge Mensch wurde
tödlich verwundet auf der Haupt
straße aufgefunden und gab, tauni in
seiner elterlichen Wohnung verbracht,
den Geist aus.
Gondreville« Die Do
maine des Herrn de CnreL die ein
Ateal von 1300 Hektor umfaßt, ist für
den Preis von 1,()50,00() Mart in den
Besik des Estadronchefs Rerroth von
den Saarbriicker Dragonern überge
gangen. Der neue Besitzer tanfte,
um den Besitz abzurunden, von Herrn
de Wendel noch Wälder hinzu. Jm
Walde von Gondreville will er ein
Schloß erbauen.
Mümemberg.
U l ni. — Tie »U!mer Zchnellpost«,
einst das bedeutendfte lllmer Blatt,
ist in andere Hände übergegangen
Als Verleger zeichnet jetzt G. Thumm
in Ulrn.
H e i l b r o n n. Jm hiesigen
Salzwerke geriet ein Arbeiter mit
dem Arm zwischen zwei Kammriider.
Der Arm wurde so zermalmt, daß er
abgenommen werden mußte.
Niederrimbach. —— Vor Kur
zem wurde Nachts in der «Linde«
eingebrochen. Der Dieb stieg durch
ein Fenster ein, erbrach eine Kom
mode und entnahm ihr 100 Mart
Bargeld. Vom Täter fehlt noch jede
Spur
V o m A l l gä u. —- Aürzlich ver
schied in Siggen der als Marien
fammlet allbekannte Pfarrer Theodor
Stein im Alter von etwas über 75
Jahren.
freie Städte.
Bremen. —- Die Bürgerschaft
hat die Wahl des Geschöftsvorstandes
vorgenommen und Dr. Quidde zum
Präsidenten, die herren Notar A. Te
belmann und E. Krug zu Vizepräsp
denken, die Herren Synditus Rösing,
Dr. Scherer, Garde und Struckmann
zu Schriftsilhrern und Herrn Schie
renbeck zum ftellvertretenden Archivar
smjedergewählt und darauf die Er
kganzungswahlen für Kommissionen,
l
Deputationen und Behörden vorge
nommen.
Oesterretcbimnaarm
B u d a p e st. —- Die Posträuber
Palinstas und Horvatt, die vor eini
gen Monaten in einem hiesigen Post
amt einen Raub verübten und He
Poftbeamtinnen unter Todesdrohan
gen zwangen, ihnen einen Betrag von
etwa 2000 Kronen auszusolgem irge
den in der Schlnßverhandlung zu!
zehn bezw. acht Jahren Kerkers ver-4
urteilt.
Oberleutnant Robert Bartel, der
vor mehreren Monaten den Handw
lentnant Lazar erschossen hatte unds
vom Bndapester Garnisonsgericht frei
gesprochen worden war, tourde un
längst vom Bruder des Erschossenen,»
Roland Lazar, und dessen Cousins
Aladar Marias zum Duell gefordert,s
weil er sich über die Genannten in ab- «
fälliger Weise geäußert hatte.
Der Direktor der literarischen Ver
lagsiAttiengesellschast »Nyngat« in
Budapest, Moritz Magyar, hat sich er
schossen Das Motiv der Tat dürfte
nerviise Ueberreiznng sein. ;
il se n. Unliinast .ereignete
sieh aus der elektrischen Eisenbahn in
der Nähe der Station Nenmiihle ein
schwerer Unfall. Zwei Motorwagen
stießen mit voller Wucht zusammen
nnd tonrden arg beschädigt Der Por
zellaninaler Frenzrl wurde bei dem
Zusammenstosz getötet.
Schweiz.
St. Gallen. Der Regierungs
rat wählte nen als-«- Prosessoren der
Rantongsschule Prof. Dr. Karl Schnei
der ooni Lehrersentinar Rorschach,
Dr. Christof Lnchsinger von Schwan
den, derzeit an der Vertehrsschnle
St. Gallen, und Hans Wagner von
Göttingen, Lehrer am Institut Dr.
Schmidt, St. Gallen. Prof. Diebold
tritt als Professor zurück
Lansanne. « - Paul Ballette,
Professor der lateinischen Literatur
an der Universität Lansanne, ist von
der französischen Regierung an die
philosophische Fatultät tLiterarabteis
luna) in Reime-i berufen worden, wo
er römische Altertiimer Institution-Z
Romaines) lesen wird.
Intentionen
E- s ch a. d. A l z. Unliingst innr
de der 40 Jahre alte Arbeiter A. Dei
mont ans Harlingen in der Liachener
Hütte dei den Gagapparaten tot auf
gesunden. Allem Anschein nach fand
er durch Einatmen giftiger Gase den
Erstickungstod
Sanksisches Eli-III
Durch den Streit der Weber in den
Wollenwarerpzabrilen von Lamrence,
Mass» sind die Eigentümer i-. schlim
n· i Ruf getomnien. Die traurige
Lage der Arbeiter läßt sie als habgie
rige Ausbeuter erscheinen und das Pa
btituin, das jederzeit mit den Unter
drückten ft)n1pathisiert, stellt fich, fast
i:istinltiv, auf die Seite dieser, ohne
die Verhältnisse genauer zu lennen.
Bei fast allen Streits ist das zu beob
achten, da alt-Regel angenommen wird,
daß diese nicht aus tlebermnt angezet
telt werden, sondern ein Alt der Not
wehr gegen unbillige Uebervorteilnnzr
sind. Was auch meistens, tvennfchon
nicht in allen Fällen, zutrifft. Die
Bersicherungen der Unternehmers daß
sie durch die Geschäftslage gezwungen
sind, mit niedrigen Löhnen zn rechnen,
finden in der Regel wenig Gehör, so
berechtigt sie auch zuweilen sein mögen.
Auch die Fabrilbesitzer in Latvrence
haben ihre Verteidigung, die in der
Fachzeitung »Fibre und Fabrice« ver
öffentlicht wird. Das Publitum witt
de anders urteilen, beißt es darin,
wenn es dieVerhältnisse kennen würde.
Die Arbeiter in den Fabrilen sind,
so tvird darin ausgeführt, Syrer,Grie
eben, Jtatiener und Polen. Von diesen
gibt es so viele in der Stadt, daß nicht
fiir alle Beschäftigung da ist; aber es
sind leine Müßiggänger, sie wollen ar
beiten, um irgend einen Preis. nur da
mit sie etwas für ten Unterhalt ihrer
Familien verdienen. Sie nmlagern
haufenweise die Gefchästglotale der
Fabriten und betteln förmlich nn. Ar
beit. Wenn ihnen mich erllärt wirb,
daß teine zu haben ist, lassen sie doch
nidsk ab. Mittrnter ist ein Platz frei
für einen angem der vier bis fiini
Tollars verdienest kann. Da fragt
denn der Cleri, ob einer von ihnen ei
nen Knaben im gehörigen Alter hat.
Der könnte untergebrncht werden.
Rein, antworten fie, aber gebt nns
selbst den Platz. Aber, wird ihnen
entgegnet, der Lohn ist nicht für er
wachsene Arbeiter berechnet, die zu lei
tende Arbeit auch nicht mehr wert.
leichviel, stellt uns nur an. Und nach
her tun sie sich dann zusammen und
streiten fiir höheren Lohn. Dabei mäs
ien sie erst angelernt werden. Sie wis
sen mit der Arbeit nicht Bescheid nnd
verstehen die Landessprache nicht, so
daß es schwer hält, sie zu unterweisen.
Früher war das anders, da wurden
Lehrlinge eingestellt und die hatten ei
nige Jahre zu lernen, bis sie den vollen
Lohn erhalten konnten. Wenn die
Leute nicht im Lande wären, könnte
der Betrieb gehen wie früher, würden
wir keine Unruhen haben Wer ist siir
ihre Anwesenheit verantwortlich?, Es
ist alleinige Schuld der Regierung, Fraß
wir diese hungrige srerndliindische Be
völkerung in New England haben.'
Damit wäre denn die Verantwort
lichkeit von den Schultern der Unter
nehmer abgewiilzt. Warum gestatten
auch die Ver. Staaten die Einwande
rung. Wogegen man wohl die Frage
stellen kann: wie kommt es, daß diese
Syrier, Griechen und so weiter sich in
solchen Massen den Neu-Englandstaa
ten zuwenden, wie zuvor die Slaven
den Kohlenbergwerken in Pennsylva
nia? Jst das Zufall, unbewußte An
ziehungskrast oder war nicht anfäng-»
l:ch die Anregung vrn dieser Seite des
Ozeans ausgegeben? Wer hat das Ge
setz gegen importierte Kontraltarbeit
notwendig gemacht? Früher waren es
französische Kanadier, die in Massen
nach NeuiEngland einwanderten, um
ir- den Fabriten Beschäftigung zu fin
den, jetzt kommen die Süd-Europäer.
Sie Ioiirden wegbleiben, wenn sie nicht
erfahren hätten, daß die billige Arbeit
ihrer Landsleute hier ganz willkom
men war. Die Unternehmer haben es
nicht ungern gesehen, daß sie die Löhne
verderben. Wenn sie sich eingelebt ha
ten und mehr fordern, geht der Trndosl
les. Es ist schon glaublich, daß der
Tlltassenandrang der eingewandcrten
Leute in Lawrence dazu führt. daß sich
einige zum Hungertohn anbieten, aber
diese streiten nicht, oder erst l-ann,
trenn sie sehen, daß die angebliche
Barmherzigkeit. die ihnen Beschäfti
gung gab, zu ihrem dauernden Scha
den wird. Männer siir Knabenarheit
anzustellen, kann doch nur temporäre
Abhilfe sein, wird es zur Regel, wer
ist dasiir verantwortlich?
Aff
Die Deutsche Hauöfeam
Zu der glorreidisu isiiefchitlite vergange
uer Jahrhunderte finden die Völker und
Nationen dass Band del-J fie eint und zu
sunitiietidiilt. Der Gedanke an die große
Leit, in der dete- Volt aufstund inid der
einem losbrach, um die Spuren welsitier
Peretndlietrfctmft zu titeieu, wird daher iu
jedem deutschen Herzen freudigen Wider
lmll finden. Die maßlosen Leiden nnd
Bedriietuiiqeu durch deisJ imvoleonif lie Ne
gimeut, det· immer wachsende Grinnu, iie
immer steigende Erbittet«iiiig, die fieti in
den deutschen Landen gegen sineelitfelinfk
und Ansbeutnnq anfammelteii, um
seliließlieli iii deii Besteiimgstriegeii einen
elementaren Ausdruck zu finden, doe
allees fedildert in nackende-L fortteißendek
Weise das März-Heft der ,.Deutfelieii
Linn-sinnt in einein illuft«:«iet«teii Artikel
»Juki Lmnidumv Stin«eeleii6tageii«, der
tin ttictlirliaft eiiireifendegs .iiiiltii1-dtil:i
ment aus den iniiinielii uiu ein Rubi
lniiideit zniiiitlimendeu anen dei Not
und Ttiilifnl bildet . Uldei umnuiafmiii
Tiltiiveiiidliiua in diesem Heile inriiii dafiii,
dafz neben den diiiieren, wenn nutti er
liedendeu Bildern nuszs dit Veiimnixenlisit
oueli die lieiteren Zeiten de-: sleitei ilinsfeis
zu Wort inmitten Je dnieli ineiiieic
kliiiinniern fortgefiwuuene lfiliiitiet·"sclie
Novelle »Ist-ein Doniiunkj 6lelieiiiiiiis3"
findet iii diefeni Deste iliren !Iliii:ltloiig,
der, ein Meisterstück erfeliiilterudei See
leiiinalerei, iiiiiine Kenntniss desJ mensch
lsciieii Herzens zu vollendeter Ununter
zeiiiiiniiiii et«lielit. Deiiein die deiitfrtie
Art tsnd Sitte fern dei« Deinml weiter
pflegen - und dass iii in der enthi- weite
Lesertreisz dei« .«.cmitrsfxiui" - iuird die
Sitz-te »Auf fremdem Boden« uuii Jose
iiliiuc Stiel-J iiniii dein vHerzen gieielirielien
fein. nnd nielit eiline Vinteilnitliine werden
iie nmli die Pisiideii tseifolixeiu die in
«Miftet« Viidsri Vrantwetliunii« twn ei
nein Kontinent znni nndereii ifefisonzxzi
werden, uni zwei sit-Heu fut· iiiinirr zit
iuinmen zu lniitifen . Peter Niifczixieis disk
die Vorbilder feine-:- dieliteriielfen Einmi
feiisj fo trefffieliet mic- dein Vulti zu
filiöiifen weiß, iit in diesem Lufte tie·itie
ten, und aneli Scheffel stimmt in ei ieiu
Alirifi iider ,.·ill Oeideltieisi, die feine-"
zu Ehren. Tie feliinieii Jllniiintioneii
diese-I Lieftes weilen wie ftetszi liebe und
traute Erinneruiiqeu aii die dentfiliin
Genie-.
Frültlinqstmten minnen stell ans den
dem Neieli der Frau nelniduieten Zeilen
des Hefles bemerkbar Für Kleider nnd
Hüte tvird eine reielie Aus-wallt ge
ltannactuoller tentfrühlismcsinoden getreten,
die inanelie tleiskme Rade-l in Bewegung
setzen werden. Tie dentsrlie Haue-fein
findet liter, wonach sie in Dutkeuden nun
anderen Zeitseliristen Vergeblich tiliillern
tuiirdez Antneisuimen nnd Vutlngen für
mattiselie HanszsanieidereL für unalte
Hälelarbeitem für utoderne Elictereien
zu Flleiderbesiilzem zu neneu Ali-fein
Schulter-tragen nnd sandte-. Der Hans-.
garten findet die ilnu nin diese Jahresze
zeit gebührende Verüeliielitinnnzk nnd die
Artilel über thiliärtnnu der Jugend durli
Sport nnd Spiel nnd über die Nennung
zu Frühjalnölranllyeiten werden jeder
Gattin und Mutter lioeluvilllomsnen sein·
Der Brieftasten der Redaktion nnd der
Offene Stireeltlaal let-liessen den reichen
Inhalt der vorliemmden März-Nummer
ab, anf die bereits viele Tausende ventili
mueritaniicher Familien voller Ungeduld
warten. Der act-inne Abonnenientsvreis
von nur sum für das Jahr sollte die
sem Heitnatsboten überall Tür nnd Tot
öffnen
, Deutlich.
! ,,3d,ick’ deine Gedidkte doch "«ml im
Inmitten Freund» den Redakteur Müller,
» der wird Jisteretse dafür halten«
; ,,Meiyit dass « v
! »wenn . der sit nämlich Be darin-setz
- nnd als vie-her interessiert er ich natür
lich für Wohls«
I