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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 8, 1912)
WOAQMOAOO IOÄUAACAAAUÄMUAÄAMAÄ AAQWAWUAÄAAÅM Ahmsmmw Die «iinf Freier """"f’ NMWM Wf WVWW WWI UQAÄMÄMAWMW Eine heitere Geschichte von J. Jobst W WWfff IVWVW (5 Iortfesungl . ;.M Fordere nach Norden!« sang Her Mstnde Zug Johanna Heller in einiseiiger Wiederholung in die Oh - .wöheend die jungen Augen eifrig Kutschen hielten in den weiten Ebe sen »durch die der Zug dahinflog. Festland. Heide, Wasser und Wie ig, und über dem neuen Land ein her Lufihuuch, ver das zierliche sieh-n usnferei Hans neckisch um spielte, wenn sie neugierig auf den ltefiellen Umschau hielt. als müßte etwas ganz Neues, völlig Unkennt "tties auf dem Weg finden. Eine ge Disie Enttöuschung befiel sie, als ihr Ziel nunmehr fast erreicht war, ohne daß irgend ein Abenteuer ihrer Fahrt den Stempel des Wunder-baten aufge driicki hätte. Nun iani Schleswig mit Schwester und Schweigen in deren Obhut sie leider wieder geborgen fein Hürde wie in Abreisng Schon Der Zug lief ein, doch bevor noch Ue Schafer die Türen öffnen konn « ten, besorgte Johann-a dies voller Un geduld selber und sprang mit einem stecken Sah auf den Bahnsieig, nach dem das mancherlei Handgepäck vor grt plöslikh denieiben Weg genommen te. Ja, da stand sie nun und hielt eit rig Umschau nach den Lieben, die den band bei seinem Einzug in die nor: difche Residenz so schmählich im Stich ließen. Das junge Mädchen schaute und schaute, bis sie sich endlich sagte, daß ihr niemand zu Hilfe kommen würde und keine Maria, tein Erich die Arme ausbreiten würden, sie zu empfangen Selbst Zigta, als Stell vertreterin, wäre annehmbar gewesen Doch nun erwachte auch Johanns-H Selbständigkeit sie belud sich mit dem Handgepiick und steuerte sehr selbstbe: wußt aus den Gedäckwagen zu, vor dem schon der Reisetorb seiner Herrin wartete. «Bringen Sie der Gedäck zur Droschte«. tommandierke der Hans energisch und wandte sich. ohne weite res abzuwarten, dem Ausgang zu anm«.-rhin nahm sie sich noch Zeit, ei nen jungen hekrn mit ihren hübschen Augen ärgerlich anzubliyem da er leichsam bei ihr Parade abzunehmen chien. so angelegentlich beschäftigte er sich mit ihrer Person, Doch der folgte froh der zornigen Blicke dem jungen Mädchen aus dem Fuß. bei sich ein anerkennendeg «Bliymädel!" mur nkelnd Jenseits des Bahnhosi feste sich eben die Pserdebahn schwerfällig in Bewegung, die zum Uebersluß außer den gewohnten vier Rädern noch ein kleines siinstes zeigte, was Johanna u einer andern Zeit ohne Zweifel sehr interessiert hätte, da sie ja immer das Warum eines jeden Dinges zu er gründen suchte. Aber in diesem Au genblick hielt sie nur vergeblich Aus schau nach einer Droschle, die sie und ihr Gepiick nach dein Herrenstall beför dern sollte. Dort entschwand die Pserdebahn ihren Augen, keine Drosebte war zu; atmet-n und mivisch blickte vi- Rat-I lese zu einem Wagen hin, aus dessen Lock ein Dusar thronte und den sie auchini besten Glauben nicht mit ei ner Droschte verwechseln konnte. Schon wollte sie sich nach dem säumi In Gepäckträger umsehen, um dessen at einzuholen, als ihr Blick sich wie der mit dem jungen herrn treuzte, der abwartend zur Seite gestanden hatte, jeht aber mit raschen Schritten aus sie antrat. »Mein Name ist von Dassel, darf ich Jhnen meine Dienste anbieten, da Sie hier fremd zu sein scheinenW Johanna blickte in die hübschen, blauen Augen des Fragenden, über flog prüfend seine jugendliche Gestalt, die die ileidfame Tracht deH tiiferli chen Jachtklubs trug und tlassizierte den Dienstbeflissenen sofort als an gehenden Seemann, wahrscheinlich Seesadett oder so etwas Aehnliches, womit sie ihn in dieselbe Rubrik wie die Studenten ihres Vaters einstellte. Dieser Vergleich gab ihr sofort ihre ganze Unbefangenheit wieder und sie machte den jungen Herrn nun ohne weiteres zum Vertrauten ihrer Not lage. »Mein gnädiges Fräulein, ich» danke dem Zufall der mich mit dem selben Zuge hier ankommen lief-J denn Sie sehen in mir einen Mitbe roch-er des herrenstalls vor sich, ei nen Nu har, was sage ich, einen Freund r Geschwister, einen auf-; Es tiQtisen oehrer Jhrer liebenswür « MS vau Schwester, des strahlenden T spie-its unserer Kolonief . seist sich Johanna noch von deni "« feiner Beredfamteit erholt nnd der Worte Sinn recht er- ’ Visite Basel dem Gepackträ-» M attade mit dem Reisekord in . , , Kreis erschien und hießi - Thus u afuf den frümpeoratocägen — c IU List Uk U c ,j- pi- mfuht. Da et öffnete «,-«-«-.s seit den Worten: »Da IT m orientiert find gnädiges « , Musen Sie mit meine Bitte ; » siefeldfi zu den - - Kiefern die Sie so la Wannqu i Noch ein kurzes Zägern und der hans tletterte in den Wissen-gefolgt von Dassel, der ihr gar teine Zeit ließ, die Frage weiter zu verfolgen. wie denn ein Seekadett zu einem Krümperroagen mit einem richtigen Husaren aus dem Bock komme Jatsch drehte unser junger Leut nant sein sprossendes Wörtchen steu dig leuchtete es in den blauen Augen aus. die noch den Blick eines Knaben hatten und sich so rasch begeistern konnten, und ungesiiim pochte das junge Herr in seiner Brust. Wie ein Triumpbntor aus dem Siegeswagen führte er seinen jungen Schätzling durch die Straßen von Schleswig sei nem Ziele zu. Und er wollte schier ersticken vor heimlichem Lachen. als er sah, wie die Junggesellen des Her renstalles promdt an den Fenstern er schienen und mit verdudten Gesichtern feinen Einzng an der Seite des schö nen Geistes beobachteten. Das war doch einmal ein Knallessett, den tonnte sich nicht jeder leisten. Der Wagen hielt dor der Veranda der Rasendan und Dassel sprang herab, gefolgt von Johanna, die ver wundertmus das stille-hanc blickte, in dem sich niemand zeigte. hr Be gleiter eilte zur haustiir un klin gelte. Naemand lam. Verstört blickten sich beide an und der Hans wurde puterrot, aber von Entrüstung. «Wir wollen es mal an der Hin tertiir versuchen«, schlug Dassel dor. Etwas wie Mitleid mit der Fassungs losigkeit seiner Schunbesohlenen regte sich in ihm. wenn er auch heimlich das unselige Mißgeschick pries-, das ihn so ganz zum Herrn der Situation mach te. Argwöhnifch blickte er zur Nackt barvilla, denn er ahnte dort neidische Konkurrenten. Dem Hans aber traten die Tränen in die Augen. Da war nun das Abenteuer. und zwar ein ganz under sälschtes, gänzlich unerwartetes, mit einein hübschen Helfer in der Not, aber — aber -- der Hans benahm ssich einfach tläglich. sie verlor alle Selbstbeherrscbung und schluchzte los-, halb aus Ratlosrgkeit, halb aus Zorn. »Mein gnädiges Fräulein. Sie werden doch nicht weinen. Die Ihrigen werden ja sosort kommen. Der Jer tum muß sich ausllären· Kommen Sie aus die Veranda, dort warten wir einsach. Sie sind doch hier im her renstall, als wär-en Sie zu hause, wir alle bilden ja eine Familie . . ." »Ja. eine Familie«, ließ sich jeht die Stimme des Regierungsrats der nehmen, der leise herangekommen war und die leyten Worte noch ver standen hatte. Dassel suhr herum und blihte den Eindringling iornig an, Assessor Kreuher würde seine helle Freude da ran gehabt haben. wie der böse Teu sel der Zwietracht schon fest seine Krallen nach den ihm wehrlos der Jsallenen Opsern ausstrecktr. »Bitte, wollen Sie mich vorstellen, DISCL ,.Herr Regierungsrat Geher", sagte er kurz. »Der nächste Nachbar, gnädigek Fräulein. und dars ich fragen, wen ich die Ehre habe vor mir zu schenk« «Johanna Heller, die Schwester don Frau Kreuher«,s erklärte das junge Mädchen bereitwillig und der suchte der Tränen here zu werden-i Der neu hinzugekommen hatte iu! ihren Augen etwas ungemein Ver-l traueuernrckendes nnd es dunkle ihrs als das Natürlichste don der Welt, daß sie nun zu dritt’ der Vorderseite der Van zustrebten und aus der Be randa Plai nahmen, nachdem der Reisetorb in einer Ecke dersorgt wor den war. Schon freuten sich die beiden Her-« ren ihrer bevorzugten Ritterrolle, als Assessor Fall auf der Bildfläche er schien und alle bisherigen Ritterdienfte auf das großartigste übertrumpste. Daß er dazu die hilfe des Diener Görz in Anspruch nabm. war ja ziemlich gleichgültig, denn der geniale Einfall war seinem hirn entsprungen und rücksichtslos heimste er den Dank dafür ein« Kaum hatte Fall aus dem Munde des tutschierenden husaren das Ge schehene erfahren, als er auch fchon eine eifrige Tätigkeit in seiner kleinen Fische begann, deren Resultat er mit hilse des überaus neugierigen Görz jeßt berantrug. Nach erfolgter-Vorstellung zauberte Fall, ohne ein weiteres Wort zu ver lieren, vor den staunenden, lachenden Au n unseres dans und vor der daf· lossenen Pforte des ungaftlichen Gan es ein richtiges Fischlein deet dich ans dem Nichts hervor. Eine bunte Kasfeedecke breitete sich über den vor handenen Tisch bunt bemalte Tassen und Teller deckten ihn, Zucker und Milch füllten die dazu bestimmten Geräte bis an den Rand. Der busar erschien mit einer soeben vom Kon ditpr geholten mächtigen Diite Kuchen, die der Gastgeber geschickt auf einer silbernen Schale ordnete und die der Regierungsrat voller Aerger als die seine erkannte. Ueber-dies lehrte Görz unt das Ganze zu vollenden, mit einer riesigen, vampfenden Raifeetnnne zu rück. »Mein gnädiges Fräulein«, wandte sich ietzt der Spender der guten Dinge an die junge Dame. die mit übermü tig funtelnden Blicken dem lustigen Treiben zugesehen hatte. »hosfentiich strafen Sie meine Behauptung nicht Lügen. daß Sie Hunger und Durst wie ein gewöhnliches Menschenkind haben, wenn Sie gleich dem Mädchen aus der Fremde unter uns erschienen sind. Erlauhen Sie einem armen Junggesellen, Sie ein wenig den un gastiichen Empfang vergessen zu ma chen, der Ihnen in unserm Herren stall zuteil triurde.« »Wie soll ich Worte finden, um Jdnen zu danken«, begann Johanna sich erhebend ihre kleine Rede. »Ich weiß. daß dies alles der Freund schaft entspringt, die Sie. meine her ren, rnit meinen Gefchtviftern verbin det. Sie sind wie eine Familie, so belehrte man mich, und meine Bitte geht dahin, auch mich in diese Ber bindung als Kameer aufzunehmen als jüngsten Fuchs« Und da ich weiß. was diesem zukommt, ergreife ich diese Kaffeetanne und fülle die Tas fen. Wer denselben Riesendurst hni, wie ich. per trinke bis auf den Grund und ruse mit mir: ,Es lebe der Der rensiall!’« Mit begeisterter Zustimmung folg-· ten die drei Herren der freundlichen Aussorderung, und ihre Blicke ruhten bewundernd auf dem srischen jungen Kinde. das in harmloser Fröhlichkeit und trautem Behagen das Präsidium der gemiitlichen Kaiseestunde über: nahm und mit vollster Unbefangen heit durchführte. Hunger und Durst taten auch ihr Teil dazu. Bis zu dem ersten Hause der Ko lonie drang die Mär von der sriihli chen Taselrunde und dem reizdollen jungen Gast, der im Herrenstall hoch zu Wagen Einzug gehalten hatte. Hauptmann von Willmeroth und Oberleutnant Paulsen saßen vor ih rem Hause, wie Kinder vor den ge schlossenen Türen am Weihnachtsi abend. Sie trauten sich nicht heran an die fröhliche Runde und doch lasen sie sich gegenseitig denselben brennen den Wunsch aus den Augen. Da er schien Zidta aus der Bildsliiche, ssie trabte mit einem großen Korbe die breite Einfabrt herein und gelanate kaum in den Gesichtskreis der beiden Herren. als diese gleichzeitig aus sprangen. Der Hauptmann ries ihr zu: »Sie haben Besuch bekommen, mein schönes Kind.« «Och e nee. Herr Hauptmann. der von weiß ich nix.« ,,Wo ist denn die Herrschast?« sragte Paulsen begierig. »Noch Luisenlund mit Präsidente und Forstrats und wer weiß, wer noch. Heut abend spät kommen sie wieder.« »So. so!« meinte der Hauptmann nachdentlich, dann mahnte er: »Nun machen Sie aber zu. Fräulein Ziota damit das Haus ausgeschlossen wird.« Zista sah den Sprecher verständ nislos an, beschleunigte« aber unwill liirlich ihre Schritte, denn von der lVeranda her klang srshliches Ge llächter bis zu ihr hin. Unbezäbms ibare Neugier faßte sie bei diesen Lö nen, sie eilte spornstreichs den Weg entlang und nahm, die Stufen der Veranda im Sprung. Aus der ober sten blieb sie bei dem Anblick der drei Herren —- dai junge Mädchen war ihr noch durch die hängenden Kanten verborgen — wie angemurzelt stehen und stiesr ganz atemlos von ihrem Laus hervor: »Tag zusammen!« Wie Hohn hörte sich die Begriißung an und sie maß mit suntelnden Bli aen die seindlichen Verbtindeten, die es sich so unaeniert wohl sein ließen. .Tag alleini« erwiderte der Hans übermtttig den rhoiuischen Gruß und bog das Gerante ur Seite. J »Warijoses, un er Hansl« Zista Jschrie es ordentlich beraus. »Jbsses Tnoch mal, tvo lonnnen Sie denn hers· »Na, direkt aus sonn, sma, wo her denn sonst. Vater bat ei doch in seinem Brief aesebrieben.« »Ich sag ei ja der alte herr! Aber röulein haus, der ist doch e fo, der t sicher der Brief wieder in der Tasche behalten. Das tennen ich doch·« Das gab nun einen Ausstand und ein Erzablem Zistas Zunge über fchlug fich förmlich in Rede und Ge genrede, sie erzählte unzählige Fälle, wo sie die Briefe noch zur richtigen Zeit aus des Professorj Tasche ge rettet hätte. Die Ketten bildeten ein ftummeö, aber ver iindniivollei Pu blilurn. Dies luftige Durcheinander fteigerte sich, als vor der Veranda Willmerotb und Paulfen hoch zu Roß auftauchten. Eine Vorstellung war nicht zu umgeben. und unfer hans war tief gerührt, als die Reiter erklärten, auf dem lürzeften Weg nach Luifenlund reiten zu wollen. um die Geschwister von der Ankunft des lie ben Gastei zu unterrichten. . »Aber das lann ich ja gar nicht IannelfenenC wehrte das junge Mäd chen ab. »Hm ja ar keinen weck«, rief Falt-..dazwif’ n. »Das chiff kommt ja doch nicht früher-I Doch schon verschwanden die Ueber leifrigen Zissa blickte ihnen loos . schiittelnd nach und murmelte bei sich, olo wollte sie ihrer Zunge Vor-« licht gebieten: «Stille vifte!« Muster sie doch plö lich on vie einvringlichel Rede des A essors denken, ver befoh len hatte, bei seinem Zorn Fräulein Johanna nichts von ven schlimmen Absichten ver herren zu verraten. Aber Ziosa wußte sich zu helfen, und als sie ihr geliebtes Fräulein feier lich in das haus sührte. nachdem sich die mun übersliissigen Beschüyer von dem Hans verabschiedet hatten. gab sie eine äußerst lebendige Schilderung aller Persönlichteiten zum besten. vie ihrem Fräulein so hilfreich beigestan den hatten. Dass Dassel hissorenoss fiziek wor. hatte Johanna schon von selbst ersohren. aber fest hörte sie auch, daß sämtliche Junggesellen des Frrenftolls geschworene Ehefeinde eren. Bissen. den er soeben mit Appetit verzehrt hatte. menschensrenndlicher gestimmt. der Liebe lmn in schriigent Borstoß herangaloppiert und blickte nun mit drollig schieser Kopshaltung zu der jungen Dame hin, die sich über sein komisches Gebt-isten vor Lachen ausschütten wollte. »He-ni, Hans!· triichzte er. .Ei, wie galant, du tennst spgnr meinen Namen, du schwarzer Kerl. Was du siir Augen hast? Und der Schnabel erst . . .·· Der Rade hielt diese Bewunde rung wohl siir eine Aussorderung nnd: stieß nach den hin nnd der schlenlernH den Füßen des Mädchens. i .Ach, du schwarzer Bettelmann, geh, du wirst doch nicht beißen wollenss dann nehme ich ein Stöckchen und hon dir eins anss Schnödelchen.« Der schwarze Hans blickte verwun dert aus das lecke Menschenkind, das sich so gar nicht zu stirchten schien nnd flog dann nebenJohnnna aus die sBedientem der mich ganz und gar in Eiein herz geschlossen bat und der nnr ; feine Ergebenheit bei jeder Gelegenheit beweisen will. Ali ich einmal in mei rseWahnung heimiam, traf ich ihn, wie er in tiefster Bewegung gerade einsei tung lag. »Was ist denn iider dich ge inmitten-" fragte ich verwundert· — ..Dlch. Herr Leutnant, haben Sie nicht gelesen, was die Bedienten für ihre Herren Offiziere im Kriege tun?« — ,.Nein,« gab ich zur Antwort. — »Da bat iiirzlich ein Soldat unter Gefahr fiir fein eigenes Leben die Leiche eines Hauptmannes, den die Arabet massm triert hatten, denFeinden entrissen und hinter die Laufgriiben zurückgetragen Seien Sie versichert, Herr Leutnant" — dem Burschen rannen die Tränen aus den Augen —- ,.daß auch ich, wenn ich das Glück hätte, einen ähnlichenFall zu erleben, überglücklich wäre, mit Id nen dasselbe zu tun!'· It O I Aufschneiderei. Ein nach Tripolis bestimmtes Reginrent zieht m den Babnhof ein. Eine Menschen nienge steht Spalier. Begeistert wird das Regiment begrüßt. Da wendet sich ein kleiner Soldat aus dem lekten Glied einem der Zuschauer zu, der die Avreisenden anseuert, tlopft mit de: Hand auf seine eben in der Kaserne ge« iiillte Patranentaiche und ruft aus: »Einhunderiundzweiundsechzia Tür-« ten.'« fl- Q « Gelchäitg verein fachung. Aus einer inbinilchen Gemeinde netz men drei Burschen am Krieg teil. Nach ben Tagen von Schnrairhai kommt oir Nachricht. baß einer von ihnen nlsHeLa den Tod auf dem Schlachtfeld gefun den habe. Die Freunde des Gefalle nen wollten ihn nun —- nuch zum Tro ste ieiner Mutter —- burch eineTrnuers feier ehren. Man bat also den Bür germeister um Erlaubnis und regte zu gleich an, die hierbei entitehenden Ko sten solle die Gemeinde übernehmen Der Bürgermeister sprach demKomitee gegenüber feine Genehmigung und fein Wohlwollen aus. Dann aber schien ihm ein trefflicher Gedante zu kom men; er meinte: «Wnrten wir n ein wenig damit; es stehen ja noch zwei der llniern im Felbe; warten wir noch, dann-—- brauchen wir bloß einmal eine Ausgabe zu machen!« e- i ei Neilerion eines bei Preveii versunkenen türlifchen Tarpedobootes —- zweitnusend Meter unter dem Leere: »Alle das lann ich mir nicht ertlären —— wie diese Dumrntiiple von der italienischen Murine behaupten lönnen, sie hätten mich —- in die Luft gesprengil« schtssikssem Jeder große Ueberseedampfer nimmt sechs bis zehn Rohen mit, die im Schiffe verteilt werden und fiir die auch Futter in dessen Rationenliste vorgesehen ist. An Bord stehen die Tiere in einer gewissen Rangordnung. Die menschenscheuen werden ikaachts num, im Zwischendeck und aus decn Vordekdeck gehalten, die sich leicht nn schrniegenden werden in den Räumen der ersten und zweiten Klasse verteilt. Während der Seereise verfolgen sie die Mäuse und die Ratten, freilich nur mit dem Erfolge, daß sie die lästigen Nagetiete aus den von den Passagie ien bewohnten und besuchten Räumen vertreiben. Jm Hafen totnmt ein Kammerjiiger von Beruf auf das Schiff, der an einem Tage nicht selten fünfhundert von den ungebetenenVier fiißlern wegsiint. «Helpt dat nit«, sagtesista bei sich. »so schadl« auch nit.'« Und der Hans dachte: »Gott sei Dant, darum war mir auch gleich so kameradschaftlich zu Sinn. Das tnnn ja sbier gemiitlich werden« Sie packte aus und Ziska folgte ihr auf Schritt und Tritt. bis ihre Pflicht sie in die Küche-rief denn nach ihrer Meinung mußte heute abend ein Festgericht die unerwartete Ankunft ihres lieben Fräuleins krönen. Josi hanna ging unterdessen mit Lade-, mit der sie sich sofort befreundet hatte. oori dao Haus, um sich in der Umgebungs ein wenig zu orientieren. Die Bank? am Wasser war bald entdeckt« Wie? still es hier war, wie in einem grünen« Versteck! Der Hans setzte sich hin.F Lady ihr zur Seite, und schweigend, blickten beide auf den Wasserspiegelv hinaus. Ein frischer Wind spielte im Rohr-. die halme wiegten und neigten sich tief, als wollten sie das hübsche Kind begrüßen. Die dunklen Löckchen auf dem feinen Mädchentopf flatter ten lustig um die weiße Stirn unds die blauen klugen Augen blickten mit iriihlichem Wohlbehagen in die schöne Gotteöweli. Unser hans war so recht von herzen froh und wußte selbert nicht. woher das lam. Die Wellen tanzten übermütig ans griine Ufer und sandten sprühende Funken zu der Träumenden hinüber, als wollten sie sie wecken. Weiter draußen zeigte die Schlei sogar weisse Köpfchen. so stark blies der Wind. Auf und ab; auf und ab« wie lustig sich das ansah! Wer doch hinaus könnte auf die schautelnde Flut, iiber der die Miit-en flogen. Johanna hatte eben diese aufregende Tatsache bei sich festgestellt und blickte mit jäh er wachender Wißbegierde schärfer um sich, als sie in den heranspielenden Wellen silberne Fischchen entdeckte, die fröhlich hin und her fliiten Ein be sondero teckeo schoß aus dem Wasser empor, um am Ufer irgend eine kleinei Beute zu erhaschen. Doch das war sein Verderben. Aus dem Schilf her vor, wo er schon lange auf der Lauer lag. fuhr der Rabe auf der Silber schuppigen los und faßte die leckere Beute. Mit freudigen Gebell umtobte Ladh den Busenfreund, der sich bei seiner Mahlzeit nicht stören ließ, nur hier und da das junge Mädchen miß trauisch beobachtete. Als Johanna ent deckte. daß sie es mit einem ahmen Raben zu tun hatte. versuchte e, das Tier zulocken. War ei nun, daß Lady wieder auf die Bank zugesprungen war und sich zutraulich an Johanna anschmiegte, oder hatte ihn der leckere kennt Das Mädchen lachte und tivpte dem schwarzen Gesellen furcht los auf den mächtigen Schnabel. «Möchtest wohl noch was haben. du Leckerrnauls Aber ich weis; nicht, ob du das magst. denn in der Ornis thologie bin ich nicht erfahren." Das junge cMädchen holte ein Päachen Schololade aus der Tasche, die sie noch von der Reise bei sich trug. und fütterte ihre beiden Gesellschaften vie sich’s gut schmecken ließen. »So«, sagte Johanna, »nun habt ihr euer Dessert bekommen, nun gibt’s nichts mehr.« Die beiden Tiere schienen sie zui verstehen, sie blieben ruhig sitzen unds schauten ebenso aufmerksam in DE Weite, wie ihre reizende Herrin. e; gar nicht bemertte. daß ein Paar dunlle Männeraugen das bezaubernde Bild beobachtete-I- Forstassessor von Fall wäre wohl noch länger in seinem Versteck inmitten des hohen Schilss geblieben, obgleich er ziemlich tief ins Wasser geraten war, wenn ihm nicht der Regierungsrat auf dem Fuße gest folgt wäre. So tauchten denn zur Freude Johannas beide Herren zu sammen aus den rauschenden Halrnen empor. Jetzt konnte sie doch wieder nach herzensluft blauderm denn auch ihr war. gleich Zisla. das Bubbeln lieber »Seht-n Sie doch nur, welchen Ge sellschafter ich mir da gefangen habe meine Herren« »Gefällt Ihnen rnein hausi« »Ach der Vogel gehört Ihnen, Herr von Fall, und hanc heißt er. so wie ich.« Das junge Mädchen lachte herz lich und tivpte dem Namensvetter auf den Schnabel. «Na, Hans, machst du auch deinem Namen Ehre?« »Ein wahrer Satan ist er«, beeilte sich der Regierungsrat zu iaaen und gab eine gedränate Uebersrcht aller Schandtaten des Vogel. Zum Schluß erzählte er noch möglichst sentirnental die Geschichte vorn seligen Onlel Oberforstrneifter. bis Fall vor inne rern Zorn erstiate, während Gener bei iedem herrlichen Lachen der Zuhöferin den Kopf höher trug. »Das Tier wird Ihnen lästig, gnä diaes Fräulein«. unterbrach Fall ru leht den Bericht seines Hausgenossen erariff den schwarzen bang bei den Flügeln und jagte ihn zu Johann-IS Bedauern dem hause zu. (Fortfehung solgt.) . Trtfslts send der italienische demse. Die »Domeniea del Corriere« bringt . folgende heiteren Beiträge zum italie nisch-tiirlischen Krieg: Aufopferung Jch habe einen I --—---. --» » « ,« lEi giebt keine langen Winterabende mehr! I — Ileuadu Ist-II seien sie den interessaniefien Roman aller Zeiien, das an Abenteuer-s reiche Leben de Gkafcu non Maule Chran ven siegend-e Dianas Reben diesem unvergleichlich spann-nun seinen enthalten die beiden Winde noch zwei weitere sie-saue Cin Stab an der Kirchhofmauer von Juiie sue-I . « pautinkuvof m u. um« R Jn der Qifiee dieser Zeitung zn hqhm preis der 3 KomankgVolks-Iiiggahe--Groher Forum-Gut 75 Cis.