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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 8, 1912)
Kein-M Licio-grauem singe Sli e aus dem Französischen v.Ste aniaGoldenring. Mri. Srown Zssnete mit Stolz ihr All-um« Die Blätter waren von Pergament, und jedes, das einem nicht mehr lebenden Schriftsteller ge-l widmet war, trug den Schmuck eines lleinen Ilorlnotens. Die Plato-i gramme waren nicht u zählen. Alle-H was einen Namen re p. einen Bor nnmen in unserer Epoche hatte, war dort vertreten. Könige hatten ihre( Unterschriften hingesenh Pianisten hatten Gedichte gewagt, Dichter ge zeichnet, Maler drei Linien Roten nie dergeschrieben Die Verfasser Wien sich sämtlich nicht in allzu große Un kosten estitrztz so fiel beispielsweise das Re ultat ver Betrachtungen nicht berühmt aus, denen sich ein gewisser Matematiler hingab, um einen schwer fälligen Wis zu Tage zu fördern, oder ner berühmte General, der ein ga nntes Epigrant zusammengedrechselt hatte Aber sie waren alle vertre ten! Alle? Nein, doch nicht . . .. Der kleinen Schelmin, Lilinn Füll-, entging die Lücke nicht. » »Oh! Elste!« ries sie wie von Un gefähr ant, »wie kommt ei, daß Sie von Edrnond Roland kein Autogeam hoben?« Mrs. Brown wurde sast ohnmiich tig. .Es gelang mir nicht, es zu erlan gen«, stammelte sie. »Ich kenne nie mand, der mit ihm in näherem Ver kebe steht, er ist vollständig unzugängi lich Er behauptet, wenn er allen Bitten Gehör schenken wollte, müßte er sein Leben damit verbringen, Un terschriften zu verteilen.a »Liebe Elste, Sie müßten alles in Bewegung seyen, Edmond Roland ist der held des Tages Er ist ein Dichter, der wirklich Sensation macht, er würde Jbrem Lächeln sicher nicht widerstehen . . .« »Man müßte es aus einen Versuch ankommen lassen«, seuszte Elsie bei dem Gedanken an diese Pein. »Aber sich betrachte mich noch nicht als be eat . . . .« « »Uebrigens«, fuhr Lilian Field er mutigend fort, »wohnt er augenblick lich aus seinem Landsiß, in der Nähe von Guetharn Er fährt jeden Tag mit dem Lolalzug nach hendahe, um eine seiner Schwestern oder eine Freundin zu besuchen, ich weiß es nicht genau.« .Ach!' rief Essie, «Danl fiir den Iingerzeig!« Dann sprach man von anderen Dingen Als sie allein war. ließ sie sich in einen großen Sessel nieder und ver sanl in tiefes Nachdenken Stunden lang verblieb sie so, bis die Sonne in einem violetten Schimmer hinter den Wogen verschwunden war. O O s Am .niichsten Morgen ließ sich Ed mond Roland an den Bahnhof von Guethary bringen« ,,i?olen Sie mich um sieben Uhr abi« ante er zu dem Chausfeur. Dann schritt er über das Geleise und betrat den Wartesaal, wo er bei dem lauten Begriißungsruf: »Es lebe Jtoland!« im Anschluß an eine grobe, mit Kreide gezeichnete Kant latur seinen grauen Schlavvhut mit einer instinltiven Bewegung tiefer über die Augen zog. Der Zug lief ein. Roland bestieg ein Abteil und wollte soeben die Tür schließen, als er siihlte. daß je mand Widerstand leistete. Er wie derholte den Versuch. Der ifindring ling, oder vielmehr die Eindringende, trug den Sieg davon. Er murmelte einigeEntschuldigungswarte und nahm den Ecksik ein, von dem aus er die Landschat betrachtete, voller Angst, daß die weibliche Gestalt, die ihm un deutiich vorschwebte und die er am an deren Ende der Bank ahnte, eine se stere Zorm annehmen und init einer jener ewunderungsphrasen die so lange seine Eitelteit geliebtost hatten. ihn jeßt aber geradezu in eine nerviise Erre ung versehten, ein Gespräch an knüpfen könnte Auch diese Frau hatte ihn bereits ins Auge gefaßt. Er fiihlte die Schwere ihrer Blicke aus sich lasten.... Aber das Schweigen wurde nicht unterbrochen Der Dichter sing an,i sich zu langweilen, die Sonne störte ihn. er zog die Gardine vor und wars seiner Nachbarin einen unzufriedenen Seitenblia zu. Sie toar bezaubernd Sie «verrichtete in amiisanter Art hundert tleine Dinge," gleich jenen Frauen, die sich sitt einer Viertelstunde im Coupe niederlassen, als gelte es, hier, einen ganzen Taa zu verbringen. Sie liisie ihren Schleier, seßte ihren Toaue ab, so daß ihr prächtiges, blon des haar wie Champagnerschaum her vorquoll; dann musaßte sie ihren Kopf mit beiden banden und schien sich melancholischen Gedanten hinzu eben. Roland, der niößlich eine wahn nnige Lust zum Rauchen verspürte. zog seine Eigarrentasche heraus. »Stiirt Sie der Rauch, gnädiges Fräulein?« Die Dame machte eine verneinende Bewegung Der Schriftsteller war überrascht. Nach der Art, wie sie ihn zuerst angeschaut hatte, erwartete er einen Lust-ruch. wie: Lenker Mei strei Aber, teuerster Meister Jchs iihle rnich hlichsi Kchnteichelt und ge ehrt Jhre rie, teurer Mei ster . ...«, und die san-e Lttsnei der --. faden Komplimente mit denen man ihn umhrachte M I von alledem! Roland wun derte , wenn auch mit einem leich ten Schatten von Verdruß. Während er tauchte, blickte er verstohlen auf den geneigten Kopf seiner Nachbarin, auf ihren wunderbar gerundeten Nacken. Plöhlich erhob sie sich und versuchte, das Fenster herunterzulassen Roland mußte sieh beeilen .um ihr diesen klei nen Dienst zu erweisen, für den sie ihm mit einein leichten trauriges und anmutigen Kopinicken dankte »Wenigjtens eine, die nicht ge schwäsig ist«, dachte er. »Vielleicht lennt sie mich nicht. .Ader jener Blick .« Und er, der nicht vertrug, daß ein Fremder ihn ansprach hatte jeht den Wunsch, daß seine Reisege iiihrtin mit ihm ein Gesprach beginne. Er warf seine Cigarrette fort. »Ich hin sicher. daß der Rauch Jhnen unangenehm ist. gnädiges Fräulein! Dieser helle Tabal ist ari mit Odium durchiränit . . .'« Die Unbetannte nickte wieder mit dem Kopf und lächelte. Das war alles: Jmmer mehr durch den Wider spruch jenes Lächelns und dieses Schweigens in Unruhe verlegt. rief der Dichter: , «Fiikchten Sie den Lustzug nicht, mein gnädigeö Fräuleins Jch will gern die Gardine vor iehen.« Da geschah etwas ondeebaees. Die hiibsche Blonde zog aus ihrem Reise tiischchen ein Blockhest heraus und schrieb in großer, leserlichee Hand schristt »Mein Here ich bin stumm Jch danie. der Lustzug stökt mich nicht« Roland war von diesem Elend so gerührt, daß er mit einer mitleidigen Geste seinen Hut lüitete. Dann gab et der Unglücklichen ein Zeichen, ihm das Hest anzuverttauem und schrieb daraus: »Ich versichete Sie, meine Gnädige, meiner tiefsten und huldvollsten Stim pathie.« Und er zeichnete seinen Na men. Die Stamme bemächtigte sich des Hestes wie einer Beute und ließ es in ihrem Täschchen verschwinden Ge rade in diesem Augenblicke lief der Zug in das Stationsgebäude von hendaye ein. Die Reisende setzte eilig den Tonne aus, band den Schleier um und sprang aus dem Coupe, nachdem sie ihrem Mitreisenden einen letzten Blick unendlicher Dantbarteit zuge worsen hatte« L O E Drei Tage später wurde im Garten von Elfie Brown Tennis gespielt. Diese verwies Lilian Field: »Spielen Sie doch aufmerksamer-, Liebste." »Ich kann nicht« »Man lann, was man will »Nicht immer, Elste. Soll ich Jhnen ein Beispiel zitieren? . . .. Das Autogram von Edmond Roland.« »Nun, mein Her-flieh ich habe es.« Sie warf ihr Radet fort, lief nach der Villa und kam triumphierend, das geöffnete All-um in der Hand, zu rück. Auf einem von einer alle-wri schen Zeichnung umrahmten Blatt, auf dem Mes. Brown die leuchtend ften Größen gesammelt hatte, las man die Worte: »Ich versichere Sie. meine Gna digfte. meiner tiefsten und huldvoll ften Sympathie Edmond Roland.« Alle Anwesenden rief erstaunt: »Das ist ja unglaublich! Wie haben Sie das so schnell zu Stande ge .,Das", erwiderte Elsie lachend, »das ist mein Geheimnis, liebe Lin der!« - - »--.-O Das böse Gewissen. hurnoreste von Lydia von Steinwalter. Frau Oberleutnant Lisa Rettwiß saß wie eine getniclte Lilie auf der Kante ihres Speisezimmcrfofas und starrte abwechselnd auf die wunder hiibsehe und hochelegante Toilette, welche ausgebreitet vor ihr lag. und auf die Rechnung ilber dieses Schnei dertunfiwerl, die sie ratlos zwischen den zitternden händen hielt, denn die Summe wies eine Höhe auf, welche das ihr von ihrem Manne zugestan dene Toilettenbudget nrn 100 Mart überstieg. Was sollte sie jeßt beginnen? Das Kleid war hier, war reizend und völ lig ihrem Geschmack entsprechend; jeder würde sie bewundern, wenn sie darin erschien. Aber wie sollte sie nun die Sappe, die sie sich eingebrockt hatte, ausefsewt Das Kleid zurückfenden? Daran lonnte sie gar nicht denken! Erstens, weil es viel zu hübsch war, als daß ihr das eingefallen wäre, und zwei tens, weil sie den Preis dafiir nicht von vornherein vereinbart hatte, so mit also bezahlen mußte, was man von ihr forderte. Und dazu schrieb dieser unver schämte Mensch von Schneider noch, er hoffe, daß er sie auch bezüglich der öhe des Preises zufriedengestellt be, in Berücksichtigungl dessen, daß das Kleid nach ihren ngaben auf das Feinste ausgeführt sei. Mann wiirde allerdings nur s lten, daß sie pu sichtig und eine echte hauistau ei, welche das Geld mit vollen Blinden zum Fenster hinauer «- und dann war ihr die ganze reude an dem schönen Klei dungs iiet fiir immer verdorben —l idas mußte also anders angefangenl werden! -- Sie dachte eine Weile nach. Plötz lich erhellten sich ihre Gesichtsziige. sie sprang vom Sihe auf und wirbelte jubelnd durch das Zimmer-. »Ich hab’s - - ich hab’s!« rief sie fröhlich, und schon im nächsten Au genblick nahm sie das Kleid, um es einstweilen in den tiefsten Tiefen ihres Schranles zu verbergen, dann ergriff sie Hut und Schirm und eilte in der Richtung des Kasseehauses. welches ihr Vetter, der Leutnant Ewald Meier, der bei demselben Regiment wie ihr Mann Dienst tat, stets Nach mittags zu besuchen pflegte. »Bestellen Sie, Herr Leutnant Meier möchte die Güte haben und so fort einmal herauskommen, eine Dame wünsche ihn zu sprechen!« ries sie dem nächsten Dienftmnnn zu, ihm ein Geldstück in die Hand drückend. — — Ewald Meter war sichtlich über rascht. »Du hier —- Lisa?« fragte er fast erschrocken und bot ihr die Rechte zum Gruße, »es ist doch kein Unglück geschehen bei Euch -—?« »wenn, Uwaw « noch nicht-, gao sie besänftigend und vielsagend zurück, »aber es soll » es muß etwas ge schehen, zur Vermeidung eines solchen, und dabei sollst Du mir helfen. Es handelt sich um Karl. Es liegt mir daran, daß er einmal von Euch, sei nen Kameraden, verführt wird, zu einer recht sröhlichen Sißung im Ka sino oder in einem anderen Gasthause s-- aber die Hauptsache ist dabei, dasz es recht lange dauert, wenn es ihm auch eine Anzahl Scheine kosten und er nachher ein recht böses Gewissen haben würde " erklärte sie eifrig. Na, wenns nur das ist, Cousin chen, das wollen wir schon machen! Auch das mit den Scheinen wird ja nicht allzu schwierig sein! Aber, was zum Kuckuck soll das alles bedeu ten, Lisa?« fragte er. noch immer ver dutzt über das sonderbare Anliegen, welches da an ihn gestellt wurde. »Ja, weißt Du, Ewald, - hrn -— er war schon so lange nicht unter lu stigen Menschen, und das taugt nichts. Er ist zu Hause mürrisch und ver drossen, und da mischte ich, daß er sich wieder einmal gründlich aufheitert sp so recht gründlich — und darum s---—« »Na, Lisa wer Dir das glau ben soll«, unterbrach der Vetter un gläubig ihre Rede. »Doch das geht rnichOkao auch gar nichts an.« abgemacht?" ,,Abgemacht!« entgegnete er, und schlug in die gebotene Rechte ein, und gleich darauf toar Frau Lisa hinter der nächsten Straßeneae verschwun den. Es war am andern Tage turz oor dem Mittagessen, als eine Ordonanz Frau Lisa Rettwitz die Botschast ih res Gatten überbrachte, sie solle ihn heute zum Essen entschuldigen, er sei so dringend im Knsino zu einer Feier eingeladen worden, daß es ihm uns möglich sei, bis zum Nachmittage loszutommewi »Bravo, Eivaldt Jetzt geht bit Uhr richtig!« sliisterte sie stillvergnügt vor sich hin, und setzte sich sehr zu srieden allein zu Tisch. Aber sie mußte auch das Abendbrod ohne ih ren Gatten einnehmen, und sie mochte nachher sogar schon eine gute Weile siisz träumend in Morpheus Armen gelegen haben, als der Obetleutnant leise ins Zimmer geschlichen tam nnd möglichst unhörbar sein Lager azii suchte. Der herrliche Sonnenschein luatr bereits neugierig durch die Gans nen, als der Oberleutnant Rettung aus dem ersten tiesen Schlaf er wachte. Er sah nach der Uhr sie zeigte aus drei Viertel aus Els. »Alle Wetter noch mal das tvar ja ein schöner Reinsall gestern! Nur der Ewald war an allein schuld!« sliisterte er unwillig, dann griss er nach der Briestasche, in Der süns tleine Scheine fehlten! Wie sollte er das seiner Frau eingestc ben? Und alles fiir Champaii ner! Doch er rasste sich aus und ging zu seiner Frau. »Liebe Lisa ---« sagte er kurz ent schlossen, in ihr Zimmer tretend, »Du bist mir doch nicht böse, daß ich Dich gestern so lange allein ließ-? ---'« ,,Böse -- gerade nicht l« ent gegnete sie gedehnt und zog ihr als lerliebsteg Mäulchen. »Ja, weißt Du, Kind --- es ging nicht anders. Bollmann ließ nicht locker, ich mußte seinen Iesttag mit: feiern. Wir saßen erst ganz ver gniigt bei unserem Schoppen, als sch mich anschickte, heimzutehren. Da bringt plötzlich die ganze Korona ein brausendes foch aus Dich aug. Jch bestellte so orti eine »Runde« und denke, die Sache ist damit ab statt, als plöhlich Ewald, der chtingeL mir laut zurust: »Na höte mal, Karl Lisa ist zwar nur meine Base, aber ich kann nicht dul den« daß aus ihr Wohl bloß init Gerstensast angestoszen tvird " und schon steht die erste »Goldhal sige« aus dem Tisch. Nun tonnte ich auch nichts tun als s- toeiter bei stellen: die weite — die dritte bis es zum chluß eine ganz hübsche Summe war, die ich zu bezahlen hatte. Aber, ich dachte mir —--—— toir sind doch materiell so gut gestellt, dah, wenn einem schließlich einmal so etwas passiert, —-— hm -——« stot terte er. .6-o——o-—? Und wie hoch be -- .- --i lies sich Deine Rechnungs« forschte die kleine Frau jeht mit einem Mich der scheinbar nicht viel Gutes ber hies. r rchRettwij räusperte sich vernehm i . »Hm — es dürften so an die A 100 Mart gewesen sein!« beichtete er beklommen. Nun war es her aug. »Herr des Himmels!« Frau Lisa . schlug die hände zusammen, ,,also'j ebensoviel, wie Du mit zu meinem Toilettengeld verweigertest!« sagte sie l mit Nacht-ruck. »Nun, ja allerdings -- ich» gestehen offen, ich habe deswegen auch ein sehr böses Gewissen —--Wenn Du aber noch Geld benötigen solltest· natürlich bin ich zu der Aufbesse rung jederzeit bereit soll ich Dir-« vielleicht jetzt gleich -- « Nun vermochte Frau Lila nicht mehr an sich zu halten« »Hurrah!!! Es lebe unser sFVefizit!!« riefz sie, außer sich vor Freude, und fiel; ihrem Manne ungestiitn um den; Hals-. »Denn nun sind wir -- quitt. Männchen, denn auch ich habe Dir· etwas zu beichten, ich habe seit eini-; gen Tagen schon ein ebenso schlechtes— Gewissen, wie Du seit heute mor-l gen s — —-« sliisterte sie, verschätnt ihr Antliti verbergend. - »Ein schlechtes Gewissen « ?.· Liia ---— —- was soll das heißen !«« rief er bestürzt. »Ja ich hatte ebenfalls 100 Mark Defizit —- bei einem neuen Kleide, aber nachdem Du es soeben aus geglichen halt -- « sagte sie lachend. »Ja ja dann sind wir allers dings — quitt --!« lachte jeyt auch er mit etwas sauersiißer Miene und erwiderte zärtlich ihre Umarmung. In Zukunft soll Okerleutnanl Rett wiy jedoch stets sehr mißtrauisch gewe: ien sein, wenn man ihn zu einer Feier im Kasino einluden wollte Die HerandnandttrZDelhw a de noedsfrttimifchen Mitte. Aus den Schilderungen der geret teten Passagiere des gestrandeten Dampfers »Delhi« ist folgendes zu entnehmen: Der Navigationsoffizier der »Dri hi" verwechselte in dem dichten Nebel die beiden Leuchtfeuer von Kap Spar tel. Das Schiff strandete ohne hefti gen Stoß. Eine Panik entstand nicht. Die Passagiere erhielten die Weisung sich anzutleiden. Dann mußten sie an Bord antreten. Es wurden Ret tungsgiirtel ausgeteilt, diese wurden von allen, auch vorn Herzog und von der herzogin von Fife und deren Töchtern angelegt· Das elektrische· Licht wurde nicht ausgeschaltet Die Damen versammelten sich im Musik salon, wo ein Herr Klavier spielte. Die Passagiere beruhigten sich, pack ten ihre Habe und begaben sich dann an Deck, wo sie von 3 bis 1X211 Uhr warteten, bis endlich der französische Kreuzer »Friant« erschien. Die Her zogin Luise von Fife und ihre Fa milie blieb völlig ruhig. Einer der Passagiere schenkte einer der jungen Prinzessinnen einen Glücksring und versicherte, dem Besitzer des Ringes tönne tein Unheil widerfahren, und die Prinzessin steckte den Ring an ih ren Finger. Die herzogliche Familie weigerte sich als erste das Schiff zu verlassen. Der französische strenger »Friant«, der als erster Izur Stelle war, setzte ein Rettunggboot aus« Es gelang. dieses bis an den »Dnte of Editi burgh« zu remoriiren, wo bereits eine mit Frauen und Kindern vollbesetzte Schaluppe anlangte. Der zweite Os fizier der ,,·’5riant« ließ ein zweites Rettungsboot hinab, das jedoch ten terte, wobei drei Mann ertranten. Ein sranzösisches Boot nahm ein Boot der »Delhi«, in dein sich Da rnen nnd Kinder befanden, ins Schlepptau. Das Tau riß, ein zwei-· tes Tau wurde ausgeworfen. Kurz vor dem Landen kenterte das franzö sische Boot. Ein Matrose ertrant. Unter großen Schwierigkeiten wur die die herzogliche Familie in ein Ret tungsboot gebracht. Sie hatte ein Nachlassen des Sturmes abgewartet und war unter großen Gefahren auf ein Boot des ,,Dute of Edinburgh« gebracht worden. Das Rettunasboot begann aber sehr rasch Wasser zu schöpfen, obwohl der Herzog gemeinschaftlich mit den Matrosen ausschöpstr. Kurz vor der Küste sank das Boot. Die Mitglie der der herzt-glichen Familie, die die Rettungsgiirtel umgebunden hatten, wurden von den Wogen hin und her geschleudert und einen Moment ver schwand Prinzessin Alexandra unter dem Wasser, so dasz man für ihr Le ben fürchtete. Schließlich wurde aber doch alles ans Land geschleppt. Vollständig durchnäßt, halb nackt, frierend und erschöpft mußte das Herzogspaar mit den Prinzessinnen sechs Kilometer aus sessigem Boden bis zum Land baus von Spartel gehen, wo sie er quickt wurden und trockene Hüllen bekamen. --———-.---.-—— Kindlickk Fritzl: »Mama liegt heut im Bett, —- da kriegt entweder sie ein neues Kleid oder wir wieder ein neues Brä derchen oder Schwesterchen!« ,---«-- . J Yumoristtscheg Oel-agents Kompliment Dame: »Jhre Rede gestern, herr s Meyer-, war wieder großartig. Ja ja, man kommt immer mehr dahinter; es« giebt doch nur Einen Meyer auf der« Weltt« Beruf-not Herr izum Schuster): »Sie, die Stiefeln, die Sie mir gemacht haben,l passen ja ganz gut, aber die Form hatte ich mir doch ganz anders vorge stellt.« Schuster: »Ja, so geht«-; immer! Mach’ ich die Stiefeln den Leuten nach den Füßen, so sind sie nicht nach ih rem Kopfe, und mach ’ich sie nach ih rem Kopfe, so passen sie nicht an die Füße!« Erklärt Freund: »Mensch. wie siehst Du nas, Du bist ja braun und blau und grün und gelb im Gesicht!" »Bin jetzt auch Couleur Student.« Unter Dichtern. - »Störe ich Dich, Du siehst verstört aus.« »Bitte eben mit eigenen Gedanken beschäftigt.'· »Das muß Dich ja angreisen!« Aus dem Anssatxhefte einer höheren Tochter-. Das Kameel ist das Schiff der Wüste, sein Führer der Wind, welcher ihm die Segel schwellt. Ersah s Frau Haxelhuber lzur Frau Arab meier deren Mann unlängst gestorben isi): »Jetzt muß es Jhnen wohl sehr langweilig sein, Frau Krähmeier?« Frau Krähmeier: ,,Freilich wohl, Frau Haxelhuberi —— Aber ich habe mir neulich ein Hundert angeschafft,· dag folgt auch sehr schont« Schreckliche Vatikan-un Professor: »Da war ich mit der Hildegard unten, um einen Brief in. den Kasten zu werfen, Und jetzt habe« ich ihn noch in der Hand!« Frau (entset3t): »Um Gotteswillen, Du hast doch in Deiner Zerstreutheit nicht etwa die Hildegard in den Ka sten geworfent« Ein lieber Schwiegeesohm »Was seh’ ich? Gleich zwei Phono graphen haben Sie gelaust?« »Ja, freilich — alle beide für meine Schwiegermuttet!« »Wie alle Beide?« »Ja gewiß! Sie hat nämlich neulich gesagt, sie gäbe ihr halbes Leben für einen Phonographen und da bringe ich ihr galt gleich zwei!« Post-alt lDas gnädige Fräulein· nachdem sie einen Blick aus die Visitenlarte des eintretenden Herrn geworfen hat): »Es ist ein Jrrtnm, ich brauche keinen Gesangslehrer.« Der Besuchen »Aber die Dame, die über Ihnen wohnt, hat mir doch ge sagt, daß Sie einen Gesangslehrer sogar dringend brauchten« Abwechselan »Dieses Geschichtenbnch sieht aber fürchterlich zerlesen aug!« »Das tommt daher, daß ich e5 jeden Sonntag Nachmittag meiner lKöchin borge.« »Das muß die Person aber lnrios! langweilem stets dieselben Geschichtem zu lesen!« »Ach nein, das Buch ist wohl immer - dasselbe, nber die Köchin nicht.« Stoßseufzer-. »Ach JottI Alle meine Bräutijämi mer haben mir heute abjeschrieben. Et jiebt teine treuen Männer mehr!« Fragment. Wenn du glücklich sein willst: sei immer verliebt, verlobe dich selten und heirnte nie! Splitter. Der Lustschisfer ist der einzige Mensch, dem es sehr Peinlich ist, ansl einen - grünen Zweig zu kommen. Summa-Mit »Wie leicht ist mir nm’s Herz!« «Wieso?« »Ich habe Käthe meine Liebe und ihrem Vater meine Schulden gestan Rn.« Snggeftiv. »Als ich mich mit meinem Manne don unserer Hochzeit fortstahl, spielte die Musik gerade den Mitadowalzer »Drei kleine Mädchen«. Und richtig nach einem Jahre kamen Drillinge.« »Um Gotteswillem bei uns spielten sie gerade das Sextett aus Lucia.« Ihr zu Liebe. . Toni: »Wie gefällt Dir denn mein Bräutiaam -—- ist er nicht ein netter Mensch?« Alwine: »Na, Du, vor einigen Mo naten, als es hieß, er wolle sich mit Olga verloben, fandest Du ihn ab scheunch!« Toni: »Ja, allerdings -— —— aber mir zu Liebe hat er sich gänzlich ver-· ändert!« Die praktischen Miittkr. »Sehen’s, Frau Nachbarin, da scst Jht Sohn mit meiner Nanny jedetc Tag an der Gattenmauer und keineq traut sich an den anderen heran.« Its-IV— —- . h«s. »Daö muß anders wetden!« « »Aha, da haben Sie sich ja wieder» hergeseytl Jetzt oder nie kann man eine— Annäherung herbeifiihren.« ,,Recht gut gelungen! Unser-en Se gen! Seid glücklich!!« Dei gemeins- Wirth. Ein Bubenstreich in 4 Bildern. hinweist-Haus , Bier-Hallo « II Unsinn-W Eies-Falte Is w u. f ·«(·.«0«Iu«erts«q(41us Bier alle Euklid-es Bekenntnis, Aritiken «Können Sie wirklich das hohe C eine Minute lang aushalten?" Tenorist: »Ich könnt’s schon aus halten ,abev das Publikum nichM