Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 08, 1912, Zweiter Theil, Image 12

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    sp. vik Eos-;
WO
Wie osnFranz Wich
Mann
sitt-s Srna schlich lagernd zwi
des Rattisiiinden herum. Dei
sich irnrner etwas machen. Dies
Peinen schlecht und man mußte
n. was zu fassen war. Die
dummen Weiber konnten beim Einkau
sg das Schwaien nicht lassen und
Sitten nicht aus ihre Taschen. Ei
lich war es ja seiner nicht würdig.
achtete solche Kleinigkeiten Fris
gnhstte et ganz andere Griffe gethan.
der Tenfei sollte wissen, was die
Seil-et hatten; sie schienen plötztich
Lipfschen geworden zu sein. Ein vol
les hr war es her, seit ihm die
Ehri ine, die dumme Gans, ins Garn
Festtagen war, und die Federn, die er
ihr ausgerauft hatte« waren längst
beim Kuckuck.
Seine ärgerlichen Selbstbetrachtun
gen unterbrechend, drückte er sich dich-»
ter an die Seitenwand einer Geflügel- .
beede« Die Unterhaltung dort erregte
feine Aufmerksamkeit
Ein wohlbeleibter Herr mit goldener l
Stille ließ die schwer heringten Finger
tastend iiber eine seiste Gänsehrust
gleiten, befühlte die prallen Schenkel
und versuchte zu seilschen.
Aber die dicke händlerin ließ sichJ
aus nichts ein. »Die Gans ist mein’
bestes Stück, Herr ---, da tann ich.
nichts ablassen. Finden sich Liebhaber!
genug dasiir.« (
Also gut, ich nehme sie', entschlosz
sich der Herr, »aber da ich aufs Bu
reau muß, tann ich sie nicht mitneih
men. Wenn Sie die Gans in unsere
Wohnung schicken wollen zahle ich sie
gieich.«
Er suchte bereits im Portemonnaie
die geforderte Summe zusammen. doch
die Händlerin zögerte.
«Tut mir leid. — sür den Augen
blick hab' ich wirklich niemand· Wenn
es bis Mittag Zeit hat, kann meine
Tochter, die mir das Essen bringt s«
»Schon recht, meine Frau oder die
Köchin ist sicher zu hause und wir
brauchen den Braten erst zum Sonn
tag. Also schreiben Sie sich’s, bitte.
aus. Bureaudireitor Günther. Sand
steinstraße acht. im zweiten Stock,
rechts.«
Er hatte langsam, Wort siir Wort
diktierend, gesprochen und wollte sich,
nachdem er den Einlaus bezahlt, eben
entfernen, als ein mit einer schwarzen
Rappe Vorübereilender ihn ansprach.
«Entschuldigen Sie, Herr Direltor,
edin kleine Gesälligkeit, wenn ich bitten
a .«
»Aber gern, Herr Rechtsanwalt.«
»Ich habe um neun Uhr Termin
and meine Uhr ist stehen geblieben.
Gewiß können Sie mir genau —
Ein Fluch des Direktors der dienst
bereit in die Westentasche gegrissen und
fest die hand leer zurückzog, unter
brach ihn.
»Berdarnmt, kann Ihnen leider nicht s
dienen, -— die Uhr —« s
«Dach nicht gestohlen?« s
»Nu: vergessen. Jst nicht das erste«
Mal. Jch habe das Ding des Nachts.
immer unter dem Kopstissen Jst ein«
wertvolles, altes Erbstück. schweres
Sold, wissen Sie, mit Rubinen besehh
von dem ich mich keine Minute tren-»
nen mag, und da muß es mir dann ins
der Eile passiren ——«
»Nun besser als daheim tann sie ja
nicht aufgehoben sein ——« ,siel ihm der
Rechtsanwalt ins Wort.
·Ireilich, aber es ist doch ärgerlich,
seine Untergebenen nach der Zeit fra
gen zu müssen. Wäre es möglich, holte
ich die Uhr noch, aber da schlägt es ja
schon Dreidiertel —«
»Fan5ieerlwetter, da habe ich Eilei«
« ch g eite Sie noch bis zur näch
sten Ecke.« —- —
Ueberlegen blickte Kilian Grau den
beiden Herren, die sich rasch entfern
ten, nach. Seine Ohren waren immer
länger geworden und der Mund wäs
serte ihm förmlich nach der schweren
goldenen Uhr des Bureaudireltors.
Die Möglichkeit sie zu erlangen, lag
tlar vor ihm, und blitzschnell faßte er
seinen Entschluß.
Nur einen Angelhaken brauchte er,
einen Köder, wie ihn die Zigeuner über
den Zaun des Bauern werfen. um
dessen Hühner und Enten herüberzuha
len. Immer noch im Schatten der Ge
xlügelbude stehend. zählte er die lose
n der Tasche getragenen Geldstücke.
Der. Betrag reichte aus und für den
Jus des Mißlingens blieb auch noch
etwas übrig.
»Wer wagt, gewinnt« war immer
sein Bahlspruch gewesen und beson
ders bei den Frauenzimmern hatte er
Dis Ubenaschende Erfolge damit er
iieit So schritt er ohne Besinnen aus
einen entfernten Gesliigelstand zu und
be nn uen eine seiste Gans zu han
de n. Das verstand er besser, als der
herr Qumudieekton denn fchon nach
einigen Minuten trug er sie triumphi
tend mit einem bedeutenden Nachlaß
des Peeifei davon.
· sen Ausgang des Marttplatzes
sprang er auf die gerade weist-erfah
" Gde Traume-tm um schneller in die
- Mkstnnstrnße zu kommen, denn nur
» Echtes-isten sicherte den Gefolg. en
Use scht stimmte alle-. Das T «r
fchild mit dein Namen Günther keuch
tete then schen aus den letters Tneppens
W zum zweiten Stock entgegen. «
Isf sein Läuter- blieb ei einen In-;
, - ’Dannklang, offenbar nnd-.
» .. - de- M Miss
se. see deine des dense- sie-.
hör-es schien. »He-K weich-u Sis- sichi
mir erst dis- Diiude ab. ich mache schon?
selber auf.« ;
cieiq darauf trat dir Sprecherin inj
Die Mr imd blickte etwas verwunderii
auf den Mann mit der getupfieH
E Ochs. l
»Ich bis hier recht beim Herrn Bis-;
wandireiipr Giinther?« fragte diesem
gewiß. — avek was spoan Sikl
den-is Hat Sie jemand geschickt?
.Det Herr Direktor feibst.« I
»Mein Manns Ach so, « Sirt
brin n wohl -—«
« ie Gans, die der den Direktor·
auf dem Markt gekauft hat«
Die Dame griff nach dem Geflügel
und befühlte ej ebenso prüfend, wie
F zuvor ihr Gatte. »Ja, ja, das versteht
er. Und der Preiik
’ »Sechs Mart fiiafzig Pfennig.«
« m, —- nicht billig, —-— aber im
mer ·n ihr Geld wert. Jch weiß nicht«
hat sie mein Mann ——-·
Kilian Grau verstand. Die Ber
suchuag war groß. Aber er unterlag
ihr nicht. um das Opfer ganz sicher zu
machen.
»Alles in Ordnung, gnädige Frau',
« antwortete er. »Der herr Direktor hat
s
s
)
f
gleich alles bezahlt und mir auch schon
das Trinkgeld gegeben, wissen Sie, fiir
den Gang wegen der Uhr -— "
Die Frau Direktor, die sichtbar nicht
den geringsten Zweifel in die Ehrlich
teit des vor ihr stehenden Boten setzte,
sah etwas betroffen auf.
»Alle-gen der Uhr -- ?"
»Ja. die der Herr Direktor vergessen
hat. Auf dem Markt ist es ihm einge
fallen, daß sie unter dem Kopfkissen
liegen geblieben ist.«
»Wieder einmal, - der Unoerbes
serliche!« Die Frau Direktor ward
rot iiber die Kritik ihres Mannes. die
ihr ungewillt vor dem Fremden ent
fahren war. Aber der lächelte nur
verständnisvoll.
»Ich soll sie ihm gleich auf’s Bu
reau bringen, — weil er sie nötig
braucht und der Untergebenen
wegen ——'·
»Freilich. -—— der Leute wegen«, wie
derholte die Frau Direktor. Die lehten
Worte, die nur ihr Mann gesprochen
haben konnte, schlossen für sie jeden
Zweifel aus« »Warten Sie einen Mo
ment, ich will sofort nachsehen.«
Sie zog die Tiir nur flüchtig hinter
sich zu und Kilian Grau triumphierte.
Endlich einmal wieder ein lohnendes
Geschäft! Der Angelhaken mit dem
teuren Köder hatte seine Wirkung ge
tan.
Plötzlich guckte er leicht zusammen.
Sollte man ihm doch mißtraueni
Durch das kleine Guekloch der Tür
glaubte er ein Auge spähend auf sich
gerichtet zu sehen.
Jeyt bewegte es sich, verschwand,
aber ein unterdrückte Aufschrei klang
an fein Ohr and die Stimme dünkte
ihn bekannt· Lächerlich. daß er sol
chen Sinnestiiuschungen unterlag, —
wollte er sich trösten. Das alles war
ja nur die fieberhafte Aufregung der
Erwartun , die Spannung bis zum!
vollen Gelingen des Coups. Aber schon H
wieder glaubte er etwas zu hören, wie
unterdriiates Schluchzen und leiden
schaftlich antlagende Worte. Warum
blieb die Frau Direktor so lange fort?
Die Uhr mußte sie doch längst gefun
den haben. Und war das nicht ihre
Stimme: »Es ist ja ein Glück, Chri
stel, daß es so gekommen ist, aber so
beruhigen Sie sich doch --«
«Christel!« Kilian überlief es eis
kalt. Ja, ja, — an die hatte ihn der
halberstickte Schrei zuvor erinnert.
Das legte feiner Opfer, der er die
Heirat versprochen und ihre ganzen
Ersparnisse abgeloekk. Wenn ihn die
Köfer-Ehristel gesehen und erkannt
und der Dame die Augen iiber ihn
öffnete, war alles verloren und er kei
nen Augenblick mehr sicher. Alles im
Stich lassen und so schnell wie möglich
aus dem hause flüchten, war das ein
zige, was ihm blieb.
Aber ehe er seinen Voran ausfüh
ren konnte, öffnete sich die Tür und zu
feiner Ueberraschung trat die Frau
Direktor wieder auf ihn zu. Doch ihr
Gesichtzaugdkua hatte sich geändert,
deutlich sah er erwachtes Mißtrauen in
ihren Zügen, und auch ihre Stimme
hatte einen anderen Klang.
»Es ist nicht nötig, daß Sie sich noch
einmal bemühen. Jn einer Stunde
muß ich selbst in die innere Stadt,
und wie mir eben einfällt, habe ich ge
rade in der Behrenstraße Einiäufe zu
machen. Da bringe ich die Uhr meinem
Manne gleich selbft hinauf.««
Kilian hätte fluchen nnd vor Wut
den Boden stampfen mögen. Der Teu
fel mochte ihnen den Appetit segnen,
mit dein sie seine teure Gans verzehren
würden! Aber urn den Verdacht nicht
n vermehren, tat er erfreut, empfahl
ch höflich und schritt langsam, als
habe er nicht das Geringste zu fürchten,
die Treppe hinab.
Auf der Straße a tommen trieb
ihn die Angst vor Ver olgnng um so
schneller davon. Schon einmal hatten
iie ihn wegen Heiratsschwindeleien
zwei Jahre ins Gefängnis gesteckt
Auch die Christine, der er damals mit
ihrem ganzen Gelde durchgebrannt
hatte ihn zweifellos angezeigt Wenn
sie ihn wieder erkannt hatte, lief sie
mit Sicherheit auf die Polizei. Auch
die» gewarnte Frau Direktor konnte ih
res Manne telephonieren und den
sen Anschlag aufdecken. In die
lle mußte er jeden Augenblick
, fein. von einem Schnsmann
; werden —- nnd —- —— «
. sitz da hatte ihn schon ei
Iner am Kragen! Alle Farbe wich arti
«Kiliani Gesicht seine Knie brachen
schlotternd zusammen. während der
Unbekannte. der die Hand in seinen
sRaiken gelegt, ihn in das schmale
jduntle Seitengäßchen zog« an dem er
eben hatte vorüberhaßen wollen.
Auf das Schlimmste faßt. wandte
et sich um« fuhr aber la ori mit einem
Aufschrei grenzenloser Ueberraschung
zurück.
«Christel - du?«
»Deine Christel.« Einen Augenblick
sah sie sich scheu um, aber da die Gase
einsam blieb, hing sie an seinem halse«
.Wenn du nur willst —- ich bist ja
noch immer.«
»Kannst du mir wirklich verzeihen,
Chrisiel?« sagte er, sie zärtlich an sich
preisend. mit seiner weichen. einschmei
chelndeu Stimme. .Schau, ich bin ia
leichisinnig gewesen und hab’ schlecht
an dir gehandelt· Aber lieh gehabt hab
ich dich immer.«
»Es-sittlich du hasti« fragte sie be
bend. »Und bist doch nimmer gekom
men!«
.Wie ich das Geld verbraucht ge
habt hab'. hab' ich mir ia nimmer ge
traut. Aber wenn du wüßtesi, wie ichks
bereut hab' -— -—« E
gUnd ich crit, daß ich dich verraten
to f.«
»Das hast du getan?« erschrak er.
.Vergieb mir, Kili", flehte sie zärt
lich, «es ist so rasch gekommen nnd ich
hat« mir zuerst garnicht überlegt.
Wie ich dich erkannt hab', hab’ ich der
Gnädigen. bei der ich seit einem Mer
teljahr als Köchin in Dienst bin, al
les erzählt, und sie hat gemeint. du
habest sie auch um die kostbare Uhr ih
res Mannes beschwindeln wollen«
»So was kannst doch nicht von mir
denken, Christe', meinte er vorwurfis
voll.
»Gewiß nicht. mir ist ja auch
gleich die Reue gekommen. Kaum bist
du spri, ist die Gniidige aus die Poli
zei und hat an den herrn Direktor
telephoniert, Und weil ich dich sriihrr
doch angezeigt hab«, so töten sie dich
gewiß verfolgen. Drum bin ich dir
nach, und Gott sei Dant, daß ich dich
noch erwischt hoh·.«
.Du liebes. gutes Mädel«, liehtoste
er sie. «Und was soll seit werdens«
»Fort mußt, s- aus der Stadt, —
hier bist nimmer sicher-«
»Und du?·
»Da tannst noch fragen, s— ich bleib
bei dir!«
»So wie du da bist? -«
«Meiner Gnädigen schreid’ ich. Die
muß mir meine Sachen nachschicken.«
Kilian Grau schien zum ersten Mal
in seinem Leben gerührt zu sein. Er
seuszte förmlich. Aber so viel Liebe
tann ich ja gar nicht annehmen. Und.
wo sahren wir denn hint«
«Jn meine heimat natürlich. Dort
heiraten wir, wie du mir’s versprochen
hast.« Sieäq ihn bereits in der Rich
tun zum hnhos sort. ·«—- ,
« a dort heiraten wir', stimmte
Kiiian dei, »aber weißt du« das
Reisegeld —« ’
»Daß ’ich zu mir gesteckt, —- alles
tvas ich mir neuerdings erspart hob’.«
Am Bahnhos angekommen. hisndigte
sie ihm ihren Schah ein. und er ließ
? sie im Wartezimmer, um am Schalter
die Billette zu lösen.
Ei mußte wohl sehr voll sein, daß
er so lan e nicht wiederkam. Besorgt
sah Chri ine Käser aus die Uhr.
himmel, da psiss ja schon der Zug!
Geängstigt eilte sie hinaus. Am Schal
ter war niemand mehr, der Beamte
wollt-e eben das Fenster schließen.
Da stürzte sie hin: »Seit er die Bil
lette schon?«
»Wns wollen Sie?«
»Die Billette nach Torendorf. Er
muß sie doch gelöst haben, der Ki
lian, mein Bräutigam!«
«Dahin sind gar teine Billette ver
lang worden«
»Aber es war doch ein Mann hier.
der ——-«
»Nu: einer, der nach Schlaubach
wollte. Sein Zug ist aber schon vor
stins Minuten adgesahren.«
Mit einem Schrei des Entseßeni
tanmelte die Käser-Christel treidebleich
gegen die Wand. Mit einer Ohnmacht
käm-send stieß sie schluchzend immer
wieder die Worte hervor: »Der Lump,
der Schust --— der SpihdubP
Jhe mmer brachte den ganzen
Bahnho in Marm. Personal und
Reisende liesen zusammen. Man fragte
sie teilnehmend nach dem Geschehenen
Da erzählte ste, heulend das tränen
nasse Taschentnch in der hand ser
drückend, alles, was ihr widersahren.
Die Umstelpenden sahen sich lächelnd
an. Doch der Bahnhosivorsieber, der
selbst herbeikam, zuckte die Achseln.
»Nein-ten Si« n« t übel, wenn
man ihnen die Wedel-et sagt -—-- aber
Sie sind wirtlich eine Sonst —- —— —
-,——— - ,
Ins seist-C des see-seinen
clesatemu
Es tingt wie eine Sage, daß ein
Elefant, der seinen Tod herannnahen
fühlt, ein Versteck aussucht, um dort
in Ruhe zu sterben. Keinem anderen
Tiere würden wir die Ausübung einer
solchen Gewohnheit zutrauen. Gegen
über diesem weisesten aller Tiere aber
werden wir unsere Zweifel etwas ein
zuschränken haben. hat man doch
schon in den ältesten Zeiten den Ele
fanten besondere geistige Kräfte zuge
traut. Die aner haben alle anderen
Tiere in ihren Schöpfung-sagen von
den Göttern erschassen lassen — tm
Elefant aber war schon vorher ba.
Von mass-n Seiten sind Zweifel
ausgesprochen worden« ob der Elefant
wirklich sich beten herannahen feines
Todes in ein Versteck zurückziehe. Tat
sächlich sprechen mancherleisrände siir
die Berechtigung dieser Ansicht. Erzäh
len uns doch erfahrene astilanische
Elefantenjiiger, daß es zu den aller
größtenSeltenheiten gehört, wenn rnan
den Leichnam eines Elefanten trifft,
der eines natürlichen Todes gestorben
ift. Nun könnte rnan meinen, daß
Geier und andere Geschöpr die sich
vorn Fleisch gesallener Tiere nähren,
die Leichnakne der Elefanten hald ver
schwinden lassen. Dann müßten doch
aber ihre riesigen Stelette übrig blei
ben, und vor allein müßten ihre Zähne
gesunden werden. Schon aus diesem
Grunde ist es also wahrscheinlich, daß
der Elefant wirtlich einen Versteck auf
sucht, wenn er seinen Tod herannahen
führt.
Das Allertvunderdarste an der Sa
ehe ist aber dies, daß wir anzunehmen
gezwungen sind, daß hunderte von
Elefanten irn Laufe der Zeit denselben
Versteck zu wählen pflegen.
Emin Pascha war wohl der erste,
der das tatsächliche Vorhandensein sol
cher Sterdeplähe feftstelltr. Auch zeig
te er, daß eini e Männner, die vorga
ben, große Elefantenjäger zu sein, die
sen Beruf tatsächlich gar nicht ausüb
ten , vielleicht, weilfie die Gefahren
fürchteten: sie verschafsten sich das El
fenbein. da- als Beweis der Tötung
eines Elefanten zu gelten pflegt, nur
dadurch, dasz sie durch Zufall einen
dieser Bersterte entdeckt hatten, und sich
dort genügend Elefantenziihne holen
lonnten.
L Ein weiterer Beweis für das Vor
handensein dieser Massensterbeplätze ift
dir Tatsache, daß es zuweilen vor
tcmmt, wenn eingeborene leenbeim
händler einen Auftrag zur Lieferung
e:ner bestimmten Menge von Elfens
dein in befonders kurzer Zeit erhalten,
während gleichzeitig die Zahl und der
Umfang der vorhandenen Elefanten
herden. wie man weiß, gering ist. daß
sie dann doch imstande find, den Be
dcrf in ganz kurzer Zeit zu decken.
Vielfach fehlen dann alle Anzeichen da
für, daß eine große Elefanteniagd
stattgefunden hat. Es liegt also aller
Grund zu der Annahme vor, daß auch
diefe Männer sich an einern Elefanten
Sterbeplag mit einer genügenden
Menge Elfenhein versehen haben.
Afrikanifche Jäger find der feften
Ueberzeugung, daß Emin Pafcha weit
mehr als einen dieser Sterbedlähe ge
lannt habe. Sie glauben aber auch,
daß die Männer, die die Expedition zu
feiner Aufsuchung betrieben und aus
fiihrten, mindestens ebenfo sehr darauf
aus waren, das Elfenbein diefer
Sterbeplähe zu entdecken, wie den ver
loren gegangenen Emin Postha. Es
liegt eben im Interesse eines jeden
Weißen und eines jeden Eingeborenen,
der durch einen günstigen Zufall einen
diefer Versiecie entdeckt hat, feine
Kenntnis geheim u halten. So ift es
ein rein finanzie er Grund, der uns
bisher nähere Mitteilungen iiber die
geheimen Ver-stecke der Elefanten nicht
hat erhalten lassen.
Der sie-is Fu die set-retten
Nachstehende hübsche Anetbate be
richtet der Seebote (Ueberlinger Tage
blatt) aus Ueberlingen: Dieser Tage
weilte der König von Württernberg
hier. Der habe Herr nahm den Tee
irn Badegarten ein und reiste Abends
wieder in seine Bodensee-Sommerg
sidenz Friedrichbasen. Jrn Babegarten
ersuchte ber König an der Schenie um
eine Schüssel Wasser siir seinen Spitz.
Dieser Spig ist ein wunderschönes und
nebenbei gesagt sebr bekanntes Tierchen
in ber württernbergischen Residenz. —
Ztvischen dem König und ber Allm
rin, die den König natürlich nicht er
kannte, entspann sich nun folgendes
Gespräch:
Kellnerim »Ach, ist das ein hübsches
Tierchen.«
König: «Gelt. der gesöllt Ihnen?«
Kellnerim »Gewiß, der würde mir
sehr ut gesallen.«
K· nig: »Der wöre anen gewiß lie
ber als ich selbst·«
Kellnerim »Da haben S’ recht. Der
Spih wäre mir lieber. Du lieb’3
Spiserl ,da hast Dein Wasser.«
Schmunzelnd sah der König dem
Spih zu, wie er eifrig das Wasser her
auslecktr. «Die Kellnerin soll später,
als sie ersicht, mit wem sie gesprochen
UFaun-ihre Ansicht geändert haben.
Gattin-unse- Urteil
Jn Jllinois rntgleiste im Jahre
1867 ein Eisenbahnzug, wobei zwei
Reisende zu Schaden kamen; der eine
fand seinen Tod, der andere verlor ein
Bein. Dieser sowohl wie die Witwe
des ersteren klagten gegen die Eisen
hahngesellschaft auf Schadenersap
Das Gericht prach darauf der Witwe
siinftauseno, dem Eint-einigen fünf
ehntausend Dollars zu. Das war der
äitwe natürlich nicht recht, und sie
fragte bei dem Richter an, weshalb
denn ein Bein dreimal so viel wert
sei, als ein ganzer Mann? Der Salo
mon von Illinois antwortet: »Die
Sache ist vollkommen in Ordnung,
meine werte Dame Der Mann, dem
tsein sein fehlt, betornmt fitr fünf
tausend Dollars lein neues mie
der, aber eine Witwe mit fünftanlend
Dollars findet sehr leicht wieder e nen
Mann, her nicht nur so gut tote neu
is sondern vielleicht sogar noch oiel
besier als der erfte.«
« Yrauenectke
Von Margarete Susntanm
Der Abend hebt die volle goldne
Schelt;
Die ganze Welt durchfttsmt ein
Feietllang, l
Und unten träumt das Dorf tin
stillen Tale, l
Dablngeschmiegt an blauen Berges-.
bang- l
Als sei flik alle. die da unten schliefen
Ein ungeabntee Segenslelch bereit.
So wunderbar liegt libet blauen
Tiefen l
Des Himmels schwere, goldne Selig-.
leit.
Jch aber falle schweigend meinel
·nde T
Und blicke in die weite Glut hinein - j
Und ob mein Weg in Nacht und Dun
tel ende
Ein Strahl von jenem sel’gen Gold
tvatd mein. F
Its ers-fere- saudorsettskorh
Der runde Kragen in Weißstickerei
erscheint besonders hübsch für kleinej
und größere Mädchen. Soll er siir
Erwachsene zur Verwendung kommen.
so hat man nach Fertigstellung nur;
das halsloch etwas weiter auszuz
schneiden. Das Muster-. das unseres
Leserinnen gegen Einsendung von 10
Cents von der Deutschen Haus-frank
Minder-ten Wisconsin. beziehen tön-;
nen. wird vermittels blauen Oelpaq
ateeusiissate u- nten-Sus- j
zuers, lTracing Paper) auf recht lräs- i
tigen weißen Stoff übertragen und.
mit mittelftarlen Garn in Blatt-ji
Stiel- und Grätenftich ausgeführt
Unfer Muster empfiehlt fich besonders,
für weiße Kindermiintel oder für
weiße und fartvkze Wafchlleider und;
Blufen junger iidchen. ’
Eine recht wirtungsvolle Borde in
der jeht fo beliebten Kreuzftieterei
veranfchaulichen wir mit dieser Var
lage. In zwei oder drei Schattierum
gen grun find die Blätter überaus
naturgetreu, aber auch in einer Schat
tierung dieser sowie einer anderen be-;
liebigen Farbe find fie äußerst effekt-:
voll. Auch in weiß auf weiß oder
fchwarz aus weiß ist der Entwurf
hübsch. Die Borde kann zu mancher-E
lei Zwecken verwendet werden. Alsi
Leinenf rantharde sowie
decken, chiirzein Kragen und Man
fchetten ist sie gleich hübsch. Auch tanni
man das innere Feld einer Decke miti
daß ei uns im Herzen warm und
licht wird davon,
Wir treten in einen großen Kreis
srernder Mensche-n ein und sühW
uns vielleicht scheu und besangen: da
tritt jemand aus uns zu mit ausge
streckter Hand und einer lieben
sreundlichen Bemühung, und siehe,
unser ganzes Jch siidlt sich befreit,
unsere Stimmung ist mit einem
Schlage gewandelt, wir geben uns
unbefangen in unserer Eigenart und
haben schnell die Fremden zu Freun
den gewunden.
Oder wir haben eine schwere Cr
salsrung gemacht, die uns etwas ver
bittert hat, als plönlich irgendein
Mitmensch. der teine Ahnung von
unserem augenblicklichen Gemütszu
stand haben kann, mit einem der -
lichem guten Worte zu uns tritt. r
nhnt r«nicht, dasz er uns. in die
sem nment gerade. damit den
Glauben an die Menschheit zurück
giebt.
Und wie guts-tut in Zeiten der
Trauer und des Leidej ein warmes.
von Versen lommendes Wort im
Vergleich zu den vielen anderen, die
nur der obersliichlichen Teilnahme
entstammen und im Grunde nichts
weiter sind nls höfliche Redensarten!
Salch’ ein herzliches Wort kann
uns ermutigen in Kampszeiteth
kann unser Streben besliigeln, kann
uns vor Schlimm-en bewahren und
Zins ein Tröster sein in Leid und
ot.
Dasein-Inwie.
Waffeln ohne Hefe. Auf
ein Pfund ieinstrs Mehl US Quart
Milch, IJB Quart iauren Rahm, et
was Salz, 8 bis 10 Eidotter und fiir
einige Cents Hirfchhorniaiz. Nach
vem dies gut verrührt ist« wird der
Schnee der Eiweiße durchgeriihrt und
die Wassetn werden in dem mitSpeet
schwirrte eingefetteten Eier über gu
ter Glut gebacken. —- 2) sksj Pfund
Mehl, 6 bis 8 Eigetb, txg Pint
Rahm, ausger Butter und etwas
Salz. Dies gut verriihrt, den
Schaum der Eiweiße darunter und
sofort gebacken. - Wasseleiien be
kommt man im Haushaltungss
Departement unserer großen Ge
schäfte. » Radmwaffelm —
Auf 1 Pfund feinstes Mehl 1X3
Quart Milch, 1X3 Quart saueen
Nahm, etwas Salz, 8 bis 10 Sigm-,
etwas hirschhvrnfalzx dies wird gut
durchgeriihrt, das zu recht steifem
Schnee geschlagene Eiweiß hinzugeges
den und davon werden in einem mit
einer Speckschwarte stark gesettenen
Eisen die Waffeln bei guter Glut ge
backen. — Waffelteig. — Man
riihet V- Pfund Butter nnt 8 ganzen
Eiern fchaumig, giebt 1 Pfund Mehl
und etwas Salz dazu und vermischt
die Masse tüchtigs, verdünnt mit fv
viel Milch. bis es ein dickflüssiger
Teig ist, und verfährt wie oben an
gegeben. --- Wasseln. »—— Man
rührt til-g bis 7 Unzen Butter zu
um und verseit damit abwech
selnd einen Löffel voll Mehl und ein
leicht erwärmtes Ei, bis sechs Eier
hinein gerührt sind, dann verdünnt
man sie mit lauwarmer Milch und
Kleeblällern iibnsiien und dann die
Decke mit der Borde umgeben. Auch
lann man seht hübsche Wirkungen mit
diesem Muster er ielen, wenn man
die Blätter in ruppen als tiefere
Herde verwendet Zum Beispiel an
der unteren Kante einer Schürze zu
erst drei, dakiiber zwei und darüber
ein Nleeblalt stillt, einen Zwischen
raum läßt und diese Gruppe wieder
, holt. Dabei muß natürlich det
; Raum genau eingeteilt werden und
i eine Gruppe in die Mille und eine an
; jede Seite kommen.
Il- herum-spukt hüfe fett.
EPlaudetei von Adeiheid Stier.
habt ihr es nicht schon mehr als
einmal an euch selbst erfahren, welche
tiefe Wirkung ein liebes, herzlichei
Wort haben kann? Ei ist wie ein
warmer Sonnenstrahl, der alle
jilempen des Zeitraums erschließt»
lfaizt nach Geschmack. Der Teig muß
dickflüssig sein, etwas dicker wie Dim
iettenteig. Das Wafieteisen wird
auf beiden Seiten ethißt und mit ei
«ner Speckschwarte eingefettet. worauf
man den Tei töffelweife hineingiebt,
Idus Eisen begutiam schließt und vie
iWetsseln erit auf der einen, dann auf
F anderen Seite einige Minuten
,iiber dein Jener häut. Sind sie auf
ibeiden Seien hellbraun, so löst man
Isie mit einem Messer vorn Eisen unv
bestreut sie mit Zucker und Zitnmt
»und fährt so fort, bis der Teig ver
traucht ist.
Den Its-im
»Der Nachruhm —- ja! Jm aufge
" häuslen Maß
Von Reden, Schriften un- n maus
gewian
Will man ihm geben, was man einst
vergaß . . . .
Der Idkessqt ist nur nicht cafsufindesk