Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 08, 1912, Zweiter Theil, Image 11
Ellen-r schreibthrikf non Uizzte kaufme """"""" " Ast-Ic No. 609. Befohk daß ich Jhne vetzähle, wie meine Partie, wo ich so kwasie als e Rietvehnfch ovvet wie met auf veiisch sage dahi, for iehwen zu werde· iwweknomme heu, ausgonge it, venk ich is es mehbie von Jnieresi for Jhne, wenn ich Jhne zueescht emal e Destkippfchen von die Membetfch von unseren Piedko-Klov gewwe duhn. Jch denke, es sin doch noch mehrere dabei, wo Sie noch nit kenne un ich weiß ja wie neugierig die Mennfohks sin. Jn vie etfchie Lein sin ich un der Philipp. was mein hogbanv is. Jch denke nii, daß ich ane von die zwei noch ebbes zu sage brauche. Das nächer Rom-eh den Wedesweilek un seine Alte, vie kenne Se auch un es is nii nesseseetie, daß ich Jhne auch von die noch ebbes miidheilr. , Jch diihn bei die annete die Name e wenig aufmickse un tschehnschr. Sie sm ehbel un duhn die ganze Stohtie poblisthe un ich deht noch nit gleiche, da in Truhel zu komme. Wenn ich emal nit mehr zu den Klob belange duhn, dann geb ich nickt mehr drum. Well, da is zueeschk die Missus Gun teeiehblum mit ihrem Hoöband Der Mann is for die längste Zeit bei jede Eleckschen auf den demokratische Ticket sot ebbes gelaufe, bei den Laufe is ihn awwet immer der Adam aus gange un soe den Riesen is et aelefst worde. Dann hat er seine Palliticks geischehnscht un is bifohr die Rie twblickens gange: da hat er awwer auch kein Suckzeß gehabt un ee hat mit ei nem mal erklärt. daß die ganze Palä iiså ihn geitohle wek’n könnt. En diesenter Mann hätt keine Tscbehns un da hat ee en Saluhn gestatt Der Mister Blessmg is en alter Biitschellet, wo nur in Lehdies Sas seithee assohschiehte duht. Er ht« immer e Backe Rändie for die Leh ies mit un duht se helie ihee Klohks aus ziehe un anziehe un gibt se e ganee Lat Hatt Ehe un das is auch so weit wie es geht. Schon manche underheis tatete sinkele Lehdie hat gedenkt, daß se ihn ketsche könnt, awwek et duht se immer damit abscheeete, daß er sagt, er hätt noch e Frau in die alte Kontrie un noch e annere in die Juneitet Stehts un for den Riesen könnt ee nit dran denke, sich noch emal ins Un glück zu stetzr. Dann is da der Mister Fieluh un seine Alte. Das sm zwei recht nette Leut, wenn se auch e wenig arig dumm un sillie sin. Ze sm feinen-; schiel gut gesickst, wo se awwer ihr Geld der hen, das weiß lein Mensch-s Mit seine Schmartigteit hat er es lchuhr genug nit gemacht, awwer die Dumme hen ja immer das Glück. Se den auch zwei Buwe, awwer die duhn zu nicks emaunte; der eine is en Duhd un spohrt nicks, un der annere is en Sport un duht niets. Ferner hen mer den Mieter un vie Missus Pape-. uns-i Se schon an den Name nohtisse könne«I is der Mann en Plommer un wenn Se denke. daß die Leit e Latt Geld ben, dann sin Se nit viel aus den Weg. Er is en guter Plommer, so weit wie seine Tschartsches lonzernt sm, dadrin läßt er sich von leinem an nere biete. Was er mache duht, das sieht immer fein aus — das meint sor die erschte zwei Woche odder so un dann geht der Stoff gewöhnlich wid der kaput. Well, ei dont kehr, es macht mich nicks aus« wie der Mensch lei Lewe mache dicht, solang es nur aus strebte anneste Weg geschehen duht. Dann stn da die Rillersch Er is en Jnschuhrenz-Ehtichent un duht zu wenigstens zwanzig Klobs un Lahd ichss un aunere Sasseiethees belange. So wie er von en . neue Klob höre duht, schreibt er gleich seine Appliiehs schen un er ruht nit ehnder als bis er e Member is. Jch lzen immer gewun nett, wie en Mann das erfordern kann, awwer ich weiß jetzt, dasz er es nur von wege den Bißneß duhn duht. Er is so en Geschäftsmann, daß er an gar niets annerschter dente duht un er duht jeden Satz, wo er spreche dultt mit die Worte anfange: »Ich oersichere Jhnc«. For jedes Member in all seine Klobs hat er e Jnschuheenz reddia un es sin nor drei Klösses von Mensche, die von ihn ver schont Hei-ye- Leut wo weniger als sechs Schilling tägliche Mel-liche ntache, Piebels in den lebte Stehtsch von Konsommschen un Leut, die schon gestotioe sm. Mir hen ihn jest zwei knol gesehn un er hat den Philipp schon.in die Eckzident Juschurenz aus geschkiwwe, hat unser baue inschuhkt un hat e Buttlee Jnschutenz soc uns in Prepektehschen. Das leßte Member in unseren Klob is die Mis; Orien spahn. Sie is e alte Mehl-, hat aw tvet doch noch nit die Hoffnung aus gewtve von en Hoiband beglückt zu wein. Se is ja auch ganz neig, aw tver sor mein Tehst is se mich zu viel hinnet die Mennsohls het. Mit ihre Gutgucligleit kann se nit viel viel dichn un sot den Riesen verziihlt se immer, was se soe e gute Kuct und Hat-Stie pet wär. Well, wenn met einal e Patiie in ihr Haus ben, dann wer’n ich ja aussinne, was dahinnet stecke buhl. Jett lenne Se all unsere Membetsch un ich stn widdek emal dabei so aus schweisend gewese, daß ich ane noch got nickg von meine Partie tiepohrtet ben Weil ich denke. Se könne es noch e Woch stende, Neijotl is fa auch nit in einem Doa gebaut wotde un e au tes Ding tvill long Weile ben. Also nicks for unmit. Mit beste Riegaeds Youtg LizzieHanssiengeL ,diktie1·en wim: »Ich st«lle dir die Wulst fzwischen Entziehuug des Tafchengelbeg Hund meiner änzlichen Verachtung.« — » Soan U cnn ich bs.ten darf, die gänz- » , licht Verachtung, Papa.«- ( Vater idek feinem Sohn eine Strafe . Er: »Was halten Sie von Loben grin?« Sie« »Das kenne Qch nicht, aber resedai grün habe ich seht get-II« psck jebe fest poch. wenn se eene Oper jedem Immer o se Anwiehthcater.« -— »Warum nne?« « »Weil ick da die hohen Töne besser l)öre.« CJm Theater.) Herr: »Gesmtten gnädiged Fräulein. das ich mich vorstelle? «· Fräulein: »Aber mem Serr, da kann ich ja nichts sehen.« I — Anfänge der Kszkunft Die Kochkunst begann mit dem Gek f Brauch des Feuers. Furcht und Scheel Ilen waren die ersten Empfindungen, die den Menschen beherrschten, als er das Feuer ans dem Himmel hernieder fahren sah. Noch waren dem Men schen all die herrlichen , nutz bringenden Eigenschaften des Feu ers unbekannt; man sah nur« dasz ; der gefährliche Blitz. der aus den Wol ken fuhr, Lied und Verderben brachte. T Und wenn bei dultanischen Ausbriichen »das chreckliche Element als gewaltige "Feuetsäule aus dem Boden empor schlug, da geriet sogar die Erde, die man allein als se It und nnerschiitterlich erkannt hatte, ins Wanken. » Aber der unkultivierte Mensch lernte ; sich bald an die Schrecken der Elemente gewöhnen. Sein immer reger Geist suchte sie sogar zum eigenen Vorteile zu benuhenz er bewahrt. die durch den « Blitz erzeugte Fli-.mme, um die wilden Tiere des Waldes zu schrecken und zu verscheuchen, während er sich behaglich mit seinen Genossen um das Lager seuer setzte, um seine Glieder zu mäst-e men. Mehr und mehr wurde er mit dem Element vertraut, dessen rätsel haste Erscheinung er vielleicht noch-mit größerer Aufmerksamkeit betrachtete. als die Gelehrten heute die Wirkung der Elektrizität· Nachdem sie erkannt hatten, daß die Mostitos und andere lästige Insekten durch den Rauch des Feuers verscheucht wurden, entzünde ten sie stets große Holzstöße, um sich gegen diese Quälgeister zu schiißxm Und nun bemerlten sie, daß das rohe eFleisch des Wildes sich im Rauche des Lagerfeuers länger erhalten ließ als sonst. Sie begannen also, das Fleisch regelrecht im Rauche zu konservieren oder zu räuchern. So sehen wir, daß die Anfänge der Nahrungsmittel tionservierung den Anfängen dar Kochlunst vorausgingen Denn nicht nur das Wild, sondern auch die Fische wurden getrocknet und geräuchert, um fiir den Fall der Not aufbewahrt zu werden« Bis dahin hatte man nur die frischen Fische get offen —--— ohne jedoch in dieser Hinsicht sehr tvählerisch zu sein. Zum Kochen gehören aber vor allen Dingen Kochgefiißr. Die erften Ge fäße bestanden, wie heute als erwiesen gilt, ohne Zweifel aus Flechtwerk; die Natur lieferte das erforderliche Roh material, das kaum einer weiteren Be arbeitung bedurfte. Die erften Töpfe aus Erde und Ton wird man den Körben nachgebiltei l,alen; aber lochen konnte man darin nicht, weil sie zu trenig widerstandsfähia waren. Jn deifen erkannte man doch, daß Gefäße, die man aus bildsamem Ton geformt hatte, mehr noch als Trocknen in der Sonne durch Einwirkung des Feuers Feftigteit und Dauerhaftigteit erlang ten. Man dürfte nun annehmen, daß die Ausbildung d.r Töpferei der Koch lunft vorausgegangen sei. Das wäre ein Irrtum. Der Mensch verstand schon Wasser unl- Fleisch zu tochen, bevor er Kochtöpfe besaß. Man ftellte in der tonhaltigen Erde eine Grube her, klopfte die Wände fest und machte in derselben ein Feuer an, so daß durch das Feuer die Wandung der Grube sehr hart und fest wurde. Dann schaffte man das Jolz und die Aschen teile hinaus, goß Wasser i- die Grube und machte dann in einem-Feuer Steine glühend, die inan in das Wasser hin einwars. Nun natte man tochendes Wasser« in dem man noch andere Nah rungsmittel lochen konnte. Und in der Tat wurde in derartig bereitetem Was fer auch das Fleisch gekocht· Man tat es in geflochtene Korbe, senkte sie in das iochende Wasser und zog dann die Korbe mit dem Fleisch wieder heran-J, um es zu zerteilsn und zu verzehren Wir sehen also, daß die Wilden e—:s fchon verstanden, im Wasserbad zu lo chen. Einfacher wurde die Sache na türlich, als man gebrannte Tongeföße beritellen lernte. Das ware nun alles sehr schön ae wesen, wenn man nur das Feuer an zuntachen verstanden hätte. Man lann sich vorstellen, welch ein teueres Gut ein brennendes Stück Holz darstellt-, da das Feuer durch den Blitz entziins det war. Zwar konnte man an einem durch den Blitz in Brand geratenen Baum eine ganze Reihe von Holz scheiten entzünden, aber dieses Feuer mußte dann auch sorgfältig bewahrt und durch ununterbrochene Zusiihrung neuen Materials genährt werden. Es darf uns daher gar nicht tvunderneh men, daß das Feuer in alter Zeit als etwas außerordentlich heiliges be trachtet und verehrt wurde, und daß Priester und Priesterinnen, welche das Verlöschen desselben verschuldeten, schwere Strafen, ja sogar den Tod er leiden mußten. Aber schließlich lernte man auch das Feuer selbst bereiten. Das erste Feuerzeug, welches in ver schiedenen Erdteilen sogar heute noch zis sinden ist, bestand in einem mit verschiedenen Löchern versehenen holzs lloh und einem langen, diinnen Stabe Jn eines der Löcher wird leicht ent zündbares morsches Holz gesteckt, dann in dieses der angespihte Stab hinein a stoßen und mit großer Geschwindig l ·t in dem Loch hin- und hergedreln Dadurch wird eine Erhitzung und ein Glimmen des morschen Holzpulvergs oder Zunders bewirkt, an dem nun ein Strohhalm entzündet wird. Diese-J Feuerzeug scheint iiker die-zan«ze Erde verbreitet gewesen zu sein. Es leuchtet ein« das; die unlultivier: ten Menschen der frühesten Zeit hin sichtlich der Nahrungsmittel nicht sehr g wählerisch waren. Es lam nicht so sehr auf den guten Geschmack. als viel- « mehr aus die nötige Quantität an. Noch heute pflegen sich die wilden Jä- ! geroiiller ganz ungeheure Mengen von Fleisch in ihren Magen hineinzustop-s fen, da der Erfolg der Jagd ein äu ßerst wechselvoller und ungetvifser ist und sie demgemäß gewöhnt sind, im Falle des Ueberslusses r ehr als reich lich zu essen, um die Tage des Mangels um so besser überdauern zu können. Aber wir wissen auch, daß wilde Völ lerschasten ziemlich wahllos Insekten und anderes Getier verzehrten, in welch höherem Maße muß dies also der Fall gewesen sein, als man die Wirkung der verschiedenen Nahrungsstosfe aus den Körper noch gar nicht erprobt hatte und jedenfalls durch die Kochlunst noch in leiner Weise verwöhnt war. Als nun die Menschen aber erkannten, welche merkwürdige Veränderungen das erlegte Wild im Feuer annahm, daß dasselbe im eigenen Fette einen wohlschmeckenden Braten abgab, da be gannen sie denn auch die Wirlung des Feuers auf andere Stoffe zu erproben, und so wanderten nach und nach die verschiedensten Wurzeln, Früchte, Kräuter, Milch und Blut, Kröten, Schlangen usw. in den Kochlessel So mag denn bald manches wohlduftende und wohlschmeckende Gericht, aber auch manches abscheuliche Gebräu entstan ien sein, welches ganz andere Wirkun gen aus den Körper hervorrief, als man erwartet hatte. Man lernte die genießbaren Nahrungsmittel, aber auch die Heilmittel und Gifte kennen. alles auf dem Wege des Experirtieiites, dem zweifellos auch viele Menschen zum Opfer gefallen sind —- obwohl gewiß der rohe Urmensch nicht so leicht durch einen Diätsehler zugrunde ging, wie der so verwöhnte nnd empfindsame liiulturmensch F r e d H o o d. doldatenbriefe aus Tisipolis. » Die italienischen Blätter veröffent lnisen viele Briefe von Mittämpfern im tripolitanischen Krieg. Sie alle ver raten den guten Geist und die hinge bende Stimmung der Truppen· Der burriere della Sera drnclt einen fes selnden Brief ab, der ein tleineg, aber verluftreiches Gefecht schildert. Er stammt aus der Feder eines einfachen cvldaten aus Parma und lautet: Ich schreibe Euch noch unter dem Eindruck der Ereignisse, die am Mor aen es 22. Dezembers heim »Riirner arab« unweit Tot-ritt die Maschinenae wenrtompagnien des 2ss. Jnfanteriere ainients trafen. Beim Moraeuqrau: en waren wir noch vor dein Werten in unsrer Baracle schon wieder auf den Beinen und standen unterWaffen. Wir hatten ungefähr sieben Kilometer von Tobrul vorzurücken, um das Gelände aufzuklären nnd eine Kompagnie des 5. Pionietbataillons zu decken, nie eine Straße baute. Unsere Maschinen-Je wehrileteiluna die hier die Kompaa nie Parma hies-» weil wir fast alle ath Parnm stnniniten, war bekannt durch ihre Eintracht und Fröhlichteitx wir sangen und lachten den ganzen Iaa Wir entfernen uns von: Meere nnd steigen die Höhen hinan, die den schö t«en Hasen von Tobrut umschließen in dem unsre dunkeln Schisslolosfe un beweglich ruhen. Die Sonne liat sich schon aus dem Meer erhoben und war wie ein feuriger Schild zwischen ausge tiirnrten Wolken, als wir schon außer Sicht des Meere-:- naclk Durchqnernnq von Tälern und Hiiaelreihen in ein schönes Blachfeld hinausmarschierten das sich rechts, von seiten, ariinen Graskiischelu besetzt, bis zqu Meere ausdehnt. vor uns von einer Hollenlet te begrenzt ist und linlg bis- zn den Trümmern des tsiömeraralres reicht. Schritt siir Schritt suchen wir dasJ Gelände rechts mit unserenGlafern als. durchwühlen jeden Strauch bis zu den negeniiberliegenden Bergen, ohne etwas Verdachtiaes Zu bemerlen; lintH hat ein Zug von 50 Mann der St. Kornpaa nie Veolsachtunaspoiten aufnestelli, während das Gros- linl am Nöinerarad Stelluer nimmt, etwa 200 Meter von uns. Die TI. cliioniere arbeiten liinten in einein tiefen Taleinsckmitt Sie halten sich durch die- vor,iesct)el"iene Autlii rnnzissnbteilunq vijlliq gesichert Zum Gliiek fiillt es- unserm Lmnptnnriui ein, mit den vier Maschinengeioeliren Schwenlungen und Uebungen aussäh ren zu lassen. Er kommandiert also: Zum BdrgelJn Marsch! und Gewehre irei! Die Befehle werden mit gewohn ter Schnelligkeit ausgesiihri. Dann liisit et nnd mit den Gemeinen eine Schwentnng links nach deniRiiiner grob machen. Während die Schwen lung ausgeführt wird, stehe ich beim vierten Gewehr, dessen Vedienuna ich seit einer Woche zugewiesen bin. Ich bin der Nächste am Röneerarab, am weitesten entfernt von der Mündung des Tales, wo die Pirsniere arbeiten. Die Schivenlunq ist noch nicht beendet, als plötzlich von lintg Schiiise tnollen. Wer schießtZ Die Araber? Unmög lich. Auf jener Seite ist unser Zug, der uns bznachrictrtint hätte, außerdem lia ben die Kugeln nicht das dumpfe Bruininen der Bleigeschosie auc- den Mausergewcliren sondern dar- scharfe Pfeisen unserer Stnhlnmntelzieschosse Wir tiirchten uns daher, Feuer zu gr ben, um nickt unsere Leute vor nng zu treffen; aber siehe. plötzlich tauchen taum Lile Meter entfernt von den Fel sen des RömerarabesTiirten und Ara ber wie uns dem Boden aus nnd neh inen uns Heftig aus-·- Korn Wir sind Punserer vierzig gegen fünfhundert Jn der ersten Reihe zwölf Mann nur mit Revolvern bewaffnet,darunter auch ich; in der zweiten Reihe fünfzehn Fahrer mit Krirabinerm die ihre Manltiere nicht rerlassen können. Andere zehn von unsererAbteilung sind Zur Aufklä rung über das Gelände zerstreut. Wir befinden uns in einer verzweifelten La ge. Der Hauptmann fordert uns auf, Widerstand zu leisten, da er Hilfe er hosft es unsere Pflicht- ist zu verhin dern, daß der Feind in das Tal ein dringt, wo die Pioniere arbeiten, weil diese sonst aufgerieben wiirden. Der Feldwebel Strufsardt, Richtschiitze von meinem Mitschiiieiigeschiitz« wird mit ten in die Brust getroffen, während er das Gewehr aufzurichten sucht, und? fällt neben mir mit dem Gewehr zu » Boden. Jsm Fallen bricht der Stahl- s Jnantel des Rohrs, das Gewehr ist un- s unbrauchbar-. Jcli weiß nicht, was ich tun soll. Aufstehen und meinen Re volver alsfeuern, wäre Unsinn, ich wür de sofort erschossen werden; ich liege in nächster Nähe der Feinde, die in großer Zahl ausschwärmen, und bin am wei teften von der Straße entfernt. Auf allen Vieren, mich möqlichst auf den Boden duckend, krieche ich zwischen den Graesbiischeln zurück. Die Kugeln pfei- i sen rnir um den Kon und Brust; wenn ! ich still halte, schlagen sie vor mir ein, ; wenn ich mich bewege, pfeisen sie hinter s mir; dann wieder stelle ich mich, als ob i ich tot wäre. . s ilnterdeffen fallen andere Kamera den rein nngeftiiinenAnfturm der Fein de zum Opfer. Als zweiter fällt Leut nant Boella; der Feldwebel Chiefa er hält einen Schuf-, in das Gesicht in dein Augenblick, wo er kniend das zweite Gewehr aofenert. Er fintt zu Boden, greift mit den Händen ins Gesicht und empfiehlt fein Gewehr dem niirhiten Mann· Der Hauptmann Marcucci springt zum zweiten Gewehr, das fchlecht arbeitet, weil der Ludeineclias nisrnus von einer Kuael getroffen ist« und sticht den Schaden angzsrhessern Aber vergebens-. Dann reißt er einein Soldaten das Gewehr aus« der Hand nnd feuert aufrechtftehend, die andern ermuntern. Jch fehe ihn noch in die fern Kngelregen, allen andern voran, ; tämvfend wie ein einfacher Soldat und ; rücklings fallend, mitten in die Stirn ; getroffen. Der Felbioebel Giufredi vom drittenGetvehr wird plötzlich trei debleich eine Kugel hat ihn an der Wange getroffen und bis zum Genick gestreift. Trotzdem hat er nach die Ruhe und die Kraft, fein Gewehr auf die Schulter zu nehmen und es einige zehn Meter zu traaen, bis er es, ganz erschopr fallen laßt und teils mit ri aener straft, teils von Kameraden ge ftiit;t, sich zum Strand hinunter-( schleppt. · Dem Feldroebel Buzz« wird, wäh rend er den Karalziuer abseuert, ein Arm zerschmettert Trotzdem hört mau teinen Selsmerzenslaut Während er« sich um dag- zweiteGewehr bemüht, um eS auszubesserih trisst eine andere Ku ael denselbenAruu und nur die instän diaen Bitten des Hauptmannö lonneu ihn bewegen, sich in Sicherheit ·:,u brin- : geti. Ver arme, auteFeldwebelL Wart tend und blutend beaeane ich ihm. Sein Gesicht ist von Schmerz entstellt. Sein Llrin ist zweimal zerschmettert und tziinat beweaunaglog den Körper herab. Jch will ihm helfen »Nein, nein,« sagt er mit schinacher Stimme, »ich aehe allein. Rette die Munitiou.« Pierue Del Ceunpo ist von mindestens vier Angeln vertsundet. dabei aber fes-ers er necb stehend mit seinem elle volocr aus den nahen Feind· Jetzt stiihen sich schon die «2lraber iilier das lleine Schlachtfeld, um Beute zu ma chen und die Toten zu berauben. Aber die t.1:«se:·e zweite Kompagnie der Z. Pioniere tomnit im Laufschritt zu Hil se· Sie wirst die Feinde zurück und zwingt sie, drei vou den vier Geschüt zen, die sie uns abgenommen haben, zuriiitzulassen Aber trotzdem wurden unsere Toten vollständig aepliinderL tein Fetzen wurde ihnen auf dem Leibe gelassen. Während die Pieniere den Feind zuriiclwarsen lam auch die Ge virgsesrtillerie herbei und die Kriegsz sehisse unterstützten die llusriaen mii ihren schweren Geschiitzen Der Kampf dauerte bic «-.’ Uhr iiaebciiittaas. Mir schien ek, als ob erst eine Stunde ver aanzieu sei. Wie ich aus diesem Ge metzel entrann, weiß ich nicht mehr. Was mich rettete, war eine unbewußie Eingebung, die mich die Gefahr ahnen und vermeiden ließ, ohne sie zu sehen. Ich wurde mit andern Ueberlebenden von einer Bartasse ausgenommen, die eilends gelandet n-ar. Ich war an der rechten Hand von unzähligen Stein splittern verwundet, aber nur leicht. Jeh wurde verbunden und lehrte in meine Baraele zuriicl. Viele liihne Taten wurden in diesem Gefecht voll bracht. Der Feldwebel Bonsanti ver lor seine zwei Mann, er war der einzi ge Richtlanonier,der lebend davon lam und der letzte, der sein Gewehr verließ, das besser als alle sunltionierte. Als die Munition ausgegangen war, auss unmittelbarer Nähe vom Feind be drängt, schoß er mit seinem Nevolver auf die Gegner. Doch beim sechsten Schuf-. riß ihm eine seindliehe Kugel die Nevolvertrdmmel weg. Er zog sieh dann allein zurück« ohne verwundet zu ·lo-:rden. Bevor er jedoch zum Revolver griff, war er an den qesallenenHauvti maun herangetreten, der ihm die leften Worte zuflüsterte: »Las-. strich, br nae die Maultiere in Sicherheit« Nicht we niger heldenmütig war die Haltung des Sergeanten Mondelli. Am Halse verwundet, kümmerte er sub nicht dar-: uni, er lief zu den Pionieren, um den Feinden die eroberten Gen-setzte abzu nehmen, und lehrte dann noch einmal zum Kanipsplatz zurück. Bevor der Feind in nnfere Stellung eintrat,ivoll » te der Sergeant sich noch vergewissern. daß keiner unserer Kameraden mehr am Leben fei; und auf allen Vieren kroch er von dem einen zum andern . und legte sein Ohr auannd und Herz der Gefallenen, nni zu horchen. Die Feinde waren nur ivenigeSchtiite weg. Er sah auch, wie unser armer Haupt mann gebliindert wurde. Auf fünf Schritte Entfernung nnbin er einen Zweikampf mit einem Traber nuf. Es wurde ihm der Flintenfchaft zerschof sen, aber der Arabet blieb tot liegen. Erst als die Feinde ihm auf den Leib rückten, brachte er sich in Sicherheit. Der Sesen des Meeres und feine Opfer-. Fast so groß, wie die Schätze sind, die das Meer uns bietet, sind auch die Opfer, welche die See alljährlich sor dert. Die Fischer von Glouceiter in Massachusetts holten etwa 100,000, OOO Pfund Fische iut verflossenen Jah re aus deinlWasser des Nord-Atlantic, aber nicht weniger als·22 wackere Männer büßten ihr Leben dabei ein, die 22 Witwen und « Kinder hinter ließen, um ihren Tod zu beklagen. Je des Jahr findet in dem Orte eine Art öffentlicher Abrechnnng statt — den Gewinn, nen die Männer aus der See aecnacht, und die Opfer« die der Ozean gefordert —- eine Zeremonie, die wohl nirgends-. in der Welt ihres Gleichen l;at. Seit dem Jahre 1860 sind iiber 4000 wettetseste, tapfere Männer von Gloncester nach den großen Banlen aus-gefahren um nie wiederzulehren. Das ist in derTat ein entsetzlicher Ver lust an Leib und Leben. Und jedes mal nach einer dieser jährlichenAbrechi nungen trauert Gloucester, während der Ozean seine gewaltigen Wogen gegen die Felsen von Cape Ann und Marblehead schleudert, als wollte er die Granitblöcke dort mit fortreißen. —s- Aber die Trauer der Fischer ist kurz Das Leben macht seine Forderungen unerbittlich geltend, nnd derKampf mit Wind und Woaen ist dem dort heran wachsenden Geschlecht zur zweiten Na tur, beinahe zur Daseinsbedingung ge worden. Sobald die siirchterlichsten Winterstiirme ausgetobt haben, riisten aueli die Fischer sich zu neur Tätigkeit. Die Segel glänzen im Sonnenlicht, die Jungen wie die Alten unter der männlichen Bevölkerung bemnnnen die Boote, und hinaus zieht die Flotte den Nettsllndland-Bänlen zu, und das als leg so ruhig und nnersclkrockem als ob "nie im Orte ein Gedeultaq begangen, nie eine Abrechnung zwischen dem, was die See aibt nnd was sie nimmt, statt gebabt hätte. Es ist ein eigentümliche-» Geschlecht, das dort aufwäriist in dem langen und schweren Kampf um ein kärgliches Dasein. Der patholosische Napel-ou. Die pbusischen Merkmale fiir die nicht uur vonLombroso behauptete gei stige Entartung Litapoleons l., der be kanntlich Epiletiiter war, sind nach dem dem genannten Forscher folgende: »Napolean llasterte mit ausgestreckten Armen trotz seiner geringen Körper länae wenig iibxr 5 Fuß weit mehr, ein Verhalten, das die Psychinter als degenerativ bezeichnen Sein Kopf besaß mehrfache Anomalien, besonders die bekannten mächtigen Unterkiefer · init D.iltsrtssenfortsi1t«z, vorsprinqende Augenbraueubögen, wenig Bart, be deutende Asmumetrie des Gesichts, wie man an den Bildern aus feiner Ju gend reichen knnn, als die Schmeichelei Gesicht und Ausdruck noch nicht in den Augen der Welt umgestaltet hatte. Die Beine tout-en im Verhältnis zum Rumpf zu kurz, der Kopf saß zwischen den Schultern, der Rücken war leicht gekrümmt- Napolenit batte merkwür dige Empfindungästiirunaem so daß er selbst im heißen Sommer beizen ließ, betlagte sich iiber Geriiche, die niemand Inabrnahtn er war außerordentlich leicht reizbar, besonders au feuchten Tagen usw. Wie die meisten Epilep tiler hatte er häufig »Muslelticks«, namentlich wenn er erregt war. Jm Born zog er die Waden zusammen Sehr oft, wenn ihn ettnns Neues zu beschäftigen anfing fund das war bei seiner iibriaens auch den Psychiatern als Entiirtunastszeichen geltenden Neue rungsfucht scltr häufig der Fall), ver fiel er in den sogeninnten Jacksonschen Anfall, verdrehte den rechten Arm, hob die rechteSchulter und bewegte stampf l)ast Lippen und Kiefer-. Seit seiner Jugend hatte er ost Knnvulfionen.«» An der bei ihm wissenschaftlich ein tvandfrei festgestellten Epilepsie litt, wie Napolecn und andere bochbegabte Männer, betauntlich auch Julius Cö far. Atwliindcrei. Lehmann: ,,Well — ich binEngi länder!« Schulze: »Wieso Sie stammen doch von deutschen Eltern und haben immer in Deutschland gelebt.« Lehmann: ,,Well! Aber ich bin während einer Reife meiner Mutter in London geboren.« Schulze: »Dann allerdings! Denn wenn Sie zufällig in einem Stall ge zartes waren, wären Sie jedenfalls ein a «