Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 01, 1912, Zweiter Theil, Image 15

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    postnachrichten aus der alten Hei-nach
-- vf -- -I- —
Brandenburg
A n g e r m it n d e. »Der Einbruch
lnr lgl» Schloß zu Schwebt ist noch
licht aufgeklärt· Wie erinnerlich sein
dürfte, wurde in der Nacht der Kas
senschrant des tgl. Kronsideikommiß
Rentamts erbrochen. Zur Führung
der Untersuchung hat ern Kriminali
tornrnissar in Schwebt Wohnung ge
nommen. Aus die Ermittelung der
Einbrecher hat das kgl. Rentamt eine
Belohnung von 500 M. ausgeseht
Freienwalde. -Jm Herbst v.
J. besuchte die 19 Jahre alte Ehe
gau W. aus Eberöwalde den 69
ahre alten Arbeiter Wilhelm G. in
Freientoalde nnd blieb einige Wo
rzu bei ihm unter der Angabe, von
i en Eltern herausgeworfen zu sein
W, beschuldigt die Genannte des
Diebstahli an barem Gelde von etwa
600 Mart und der Mitnahme von
Wölchestiletem Da G. aus seine Brie
fs- die er an sie richtete, keine Antwort
erhielt, suhr er jent nach Cberswalde
und ließ sich den hausrat der Frau
W. vorzeigen. Dabei sand er ihm ge
hörige Sachen wie Handtiicher. Bett
kalen. Taschentiicher, Bettbeziige usw.
Die W. ist erst kurze Zeit verheiratet,
ihr Mann ist Schmied. Sie hat sich
von dem Geld ein seidenes Hochzeits
lleid und andere hochmoderne Raben
geknust.
Fürstentoalsdr. Kürzlich
entgleiste beim Rangieren auf dem
hiesigen Bahnhose der Postwagen ei
nes Borortzuges. Da sich der Unsall
auf einer haupttoeichr ereignete. io
erlitt der Fernvertehr nach Frank
furt a. O. und Berlin eine erhebliche
Unterbrechung. Die Züge konnten
nach beiden Richtungen weder ein
noch aussahrem bis die Störung be
seitigt worden war,
Ostpreuooeru
K ii n i g s b e r g.-- Die Altssihers
xrau Rosalie Reumax hat sich aus
hrer Wohnung in Gr. Friedrichs
raben entfernt, um Eintiiufe zu· be
sorgen. Von diesem Ausgange ist
die alte Frau nicht mehr in ihre, bei
dem Besiyer Zidvert belegene Woh
nung zuriietgekehrt Da nach An
sicht der Gerichtsbehiirde mehrere
Anzeichen dasiir sprechen, daß die
alte Frau ermordet und beraubt fein
könnte. hat die tönigliche Staatsan
waltschast zu Königoberg eine Beloh
nung von 300 Mart siir die Ent
deckung der Leiche reso. sitr die Aus
klärung des eventuell oeriibten Ver
brechens ausgesetzt
Frauenbura. Hier starb
Kaufmann und Vranereibesiher Aug.
Stessen im Alter von 53 Jahren
Eine große Anzahl einslu reicher
Ehrenänrter bekleidete Herr Stessen
So war er Präsident der Braungbers
get Handelotammer, Beigeordneter
der Stadt Marienburg Kreistagsabs
geordneter und Vorsitzenoer vieler
Vereine«
westpreussem
Danzig. —- Dee Rentmeister,
Rechnung-Brut Wilhelm thlmann in
Puhig ist aus seinen Antrag mit dem
1. Januar 1912 unter Bewilligung
der geseplichen Pension in den Ruhe
stand versetzt worden
Die elnstweilige Verwaltung der
durch die Versetzung des Baurates
hentsckzel erledigten Obersischmeister
stelle silr die Danziger Bucht ist dem
Vorsteher des Oasenbauamts zu Neu
sabrwasser, Regierungsbaumeister
Faehndrich übertragen worden.
Schwe tz. —— Am Herzschlag starb
plöhlich der königl. Domänenpächter
von Luschlau, Dr. Paul Paesler Als
Mitglied des Kreistages und la ver
scheedenen anderen Aernterir des Krei
ses war er stets bemüht, die Interes
sen desselben zu heben und zu fördern.
Hcvccswcssdokitclth
Elrnshorm »- Das Arbeiter
heim naht sich seiner Vollendung. Die
Gesellschast ist seht mit einem Stamm
lapital von 50,500 eingetragen.
In Botel tritt die Diphtheritis un
ter den Kindern hestikt aus. Den
Fuhrmann Claus Mohr starben in
kurzer Zeit zwei Kinder an dieser
Krankheit.
FriedrichstadL s-- Nachdem
kürzlich der sriihere Botemneister
Wnlss die Augen geschlossen. ist der
hiesige, einst iibek 60 Mitglieder zäh
lende Kampfgenossenverein von 1848
s—-50 nnr noch 4 Mitglieder stark. Jn
Drage leben noch 5 alle Kämpsen
lbeide. Gebriider W. und A.
Buck, hier, vertansten das von ihnen
übernommene Gewese beider Stadt
keller an Rentner Stößlach in Mel
dori siir 54,000 M.
Idomrnern.
G i s h o r n. — Die Wanderhanss
haltungsschule des Kreises Gishorn
wird am l. Ottober 1912 eröffnet,
als Lehrerin siir diese hat der Kreis
ansschuß die Freiin Annemarie von
Spiegel, Tochter des Geh. Regie
rung-· nnd Forstrats Felsra. von
Spiegel zu Potsdakn gewählt
esiehurek — Beim san eines
rntleint out der Körnersehen
skesrkei hierselbst siiirsie der samm
teeneinrer Viedrich aus Schwarzen
deck, der den Bau aussiihrte, so un
glücklich aus einer Höhe von 25 Me
tern ad, daß er sosort tot war.
Dosclb
Bromberg. - Das hiesige
Schwurgericht hat den 86 Jahre alten
Arbeiter Jalod Kaminsli wegen Mor
des und die Arbeiteesrau Jackolvial
wegen Anstistung zum Morde zum
Tode verurteilt. Karninsli halte Ende
lehten Jahres den Ehegatten seiner
Geliebten Jackowiat auf deren fortge
setztes Drangen im Walde bei Rogoino
erhängt.
Bei dem Besitzer Gotsli in Jam
schin lKreis Bromderg) wurde die
Dienstmagd Wanda Ralowsti beim
Dreschen von einer Welle des Roß
werleö erfaßt und mehrmals herum
geschleudert. Der Verungliiclten wurde
der Kopf völlig gespalten, so daß der
Tod aus der Stelle eintrat.
Sei-leerem
Krummhiibel sKürzlich er
eignete sich aus der hiesigen Dorf
straße wieder ein Sporlschlitlenun
fall. Ein mit zwei hiesigen jungen
Damen desester Sportsrhlitten suhr
bei der Kurve am hotel »Reichshos«
im Obersstrummhiibel an eine Tele
graphenstaugr. Beide Damen wur
den gegen die Stange geschleudert
und im Gesicht erheblich verletzt, so
daß ärztliche Hilse in Anspruch ge
nommen werden mußte.
Ohla u.-—--Unlängst sand der erste
Vortragsadend der neubegründeten
Gesellschast für Kunst und Wissen
lchast statt. Nach einer kurzen Be
grüßung der zahlreich ers ienenen
Mitllieder durch den Boriszenden
Professor Dr. hse und einem Hin
weis aus die estrebungen der Ge
sellschaft hielt llniversitiitsdrosessor
Dr. Siebs aus Breslau seinen ange
tündigten Vortrag: »Unsere Pflich
ten gegen Sitte, Brauch und Spra
che der Heiinat«.
Strehlen. --Jn der letzten
Stadtderordnetensitzung wurde nach
Einführung der neu- und wiederge
wählten Stadtverordnelen der bishe
rige Vorstand wiedergewiihlt, zum
Vorsteher Rentier und Ehrenbiirger
Lhermann Tseter zum Ith Male.
i
Sachsen und Thurtaeiu
E r f u et. —— Der im Beilage der
hier erscheinenden Zeitschrift »Möl
lers Deutsche Gärtnerzeitung« ange
stellte Proturist Otto hat sich dem
Staatsanwalt gestellt mit der Selbst
beschuldigung, bei Lebzeiten seines
Chef-L des tiirzlich verstorbenen
Stadtoerordneten Möcleiy 4000 bis
5000 Mart zum Schaden des Ver
lags unterschlaaen zu haben. Otto
wurde in Untersuchungghast genom
men. —
ha l le a. S. —- Als zwei Kinder
des Arbeiters Schech im Alter von 8
und 11,—-·««; Jahren mit Streichhiilzern
spielten, singen ihre Kleider Feuer.
Beide erlitten so schwere Verletzungen
daß sie nach kurzer Zeit starben.
Fräulein Auguste Ziealer hat der
Stadt 15,000 Mi. zu einer Stiftung
sür Arme vermocht
Der neue stiidtische Haushaltungs
plan von Halle schließt mit einer
Endziffer von 1,218,800 Mi· ab·
Es werden 170 Prozent Einkommen
steuerzuschlag und 187.57 Prozent
Grund- und Gebäudesteuerzuschlag
erhoben werden.
Bei Lützen sand man unweit der
Stadt das 12jiihrige Schulmädchen
Marie Lehmann enttleidet und mit
zahlreichen Wunden bedeckt bewußt
los im Straßengraben Das Mäd
chen war von einem Manne ver
schleppt worden. Der Zustand des
«Miidchenö ist hoffnungslos.
si o b u r g. —— Die Privatiere Hof
reiter, die fich vor einigen Tagen aus
Gram über den Tod ihres Mannes
vergiftete, hat ieftamentarifch der
Stadt München 2()0,000 Mark ver
macht, deren Ziner zur Hälfte für
arme Schulkinder, zur anderen Hälfte
zur Unterstützung hilfsbedürftiger
Aünftler Verwendung finden sollen.
Zur Errichtung eines Maufoleums
auf dem Friedhofe in Eisfeld in Thü
ringen hinterließ fie 15(),000 Mart
und zur Erhaltung der Friedhof-Zan
lage vermochte fie der Stadt Eisfeld
40,000 Mart. «
Rvetnlsnd und weotpvatew
B a r m e n. —- Jn der Falschmün
zerfache, über die wir fchon derichteten,
ift eine weitere Verhaftung erfolgt. Die
Unterxuchung hat ergeben, daß die fal
fchen in- und Zweimartftiicke, die von
den fefigenommenen Perfonen, dem
früheren Schutzmann Krüger aus Kol
derg und dem hiesigen Gelegenheit-Zar
heiter heinr. Solbach in Langerfeld
vertrieben worden find, hier verfertigt
wurden. Die Falfchmünzerwertftätte
rnit allen dazu gehörigen Werkzeugen
und Materialien wurde hier im haufe
des Handlangers Wilhelm Vogel ent
deckt. Vogel wurde infolgedessen eben
falls dingfefi gemacht.
D u i I b u r g. —- Kilrzlich versuchte
dai vierjährige Töchterchen Toni der
Eheleute IIIee is einem unser-achten
Augenblick Papier ain derbe Zu ent
i—
« zünden. Die Kleider der Meinen sin- ·
gen hierbei Feuer, und ehe Hilfe zur
Stelle war, hatte sich das Kind bereits
tebensgesähriiche Brandwunden zuge
zogen. Jm Diatonissentrantenhause
ist das Mädchen dann seinen Verwun
gen erlegen
Trier. Im preußischen Staats
haushalt stehen 4(),000 Mi. als erste
Rate zur Ausgrabung und wissen
schaftlichen Erforschung des römischen
Kaiserpalastes in Trier.
E s se n. Neulich Nachts wurde
in einem aus Gelsentirchen hier ein
treffenden Zuge in einem Abteil 2.
Klasse ein Liebespaar erschossen aus«
gesunden. Beide Leichen wurden zur
Leichenhalle gebracht.
Gelsentirchen. Jn der
Schiniedewertstatt der Armaturen
und Maschinenfabrit Westsalia hier
Neuendorf gebürtigen, ««in Chemnitz
wohnhasten Arbeiter Postmann er
hängt aus. Jn seinem Notizbuche
hatte er die Bitte niedergeschrieben,
ihn in seiner alten Heimat zu beer
digen.
— mnnovck Und Iksllnscdwcigy
B o r k u m. Der Gemeindeaus
schuß beschloß, zur Deckung der durch
den Wandelhallenbau entstandenen
Kosten die Aufnahme einer Anleihe
bei der Ostfriesischen Sparkasse in
Aurich in Höhe von 40,000 Mark.
Detm old· « Wegen eines 13
jährigen Mädchens fand kürzlich zwi
schen zwei Jsjährigen Schülern aus
Detmold ein Revolverduell statt, bei
dem der eine der Duellanten schwer
durch einen Schuß in die Brust ver-»
letzt wurde. Das Duell fand vhnes
Zeugen statt. Der Verletzte wurde in
der Nacht aufgefunden und ins Land-;
krankenhaus gebracht. Der Gegner!
ist entflohen. i
Braunschweig -Die Denn-;
ation fiir die Prüfung der Bahn-i
hofsprojelte hat in einer unter demi
Vorsitze des Oberbürgermeisters Re
temeyer im Rathause abgehaltenens
Sitzung sich einmütig für die Ausfüh- »
rung des EbenslebewMenadierschen
Projektes ausgesprochen. Darnach
würde das Personen ebiiude des
Hauptbahnhofes 700 · eter südlich
von der jetzigen Stelle errichtet unds
die östlichen Personengeleife aufDütn
men und Viadukten durch den südli
chen Teil des Bürgerparteg geführt
werden.
edeclelenvurg.
B v i z e n b u r g. Der Erwacht
hof Schtoanheide, hiesigen Dominial
amts, ist von seinem bisherigen Beil
frßer, Hen. Böttenbach an die han-’
delsgesellfchaft ,,Produttion« in Ham-;
burg vertauft worden. Letztere soll(
beabsichtigen, daselbst eine großes
Schweinemiisterei und Rindviehzuchti
zu betreiben. Die Ilebergabe des
etwa 400 Hettar großes Gutes ge
schah arn 1. Febr. d. Js. Der Aauf
preis beträgt 350,000 Mk.
dessen-Darmtadt.
Nied. —- Der 15 Jahre alte, äu
ßerst fleißige, bei dem Zimmernieisters
Granib in der Lehre befindliche Fratin
Leißner wurde neulich von einem Bal ;
ten erschlagen und starb nach kurzer
Zeit. Der Unfall ist dem Uebereifer»
des Jungen zuzuschreiben, sonst trifft
niemanden eisk Schuld. »
Nieder - Saulheinl. — Der;
Milchhändler J. Hassinger verletzte sich i
eine Hand an einem verrosteten Na-!
gel. Er beachtete die geringfügigel
Verletzung nicht und nach kurzer Zeit
trat Blutvergiftung ein. Er mußte
nach Mainz in das Nochusspital ver
bracht werden. Sein Zustand ist ge
führ-lich
Uessclpnssssth
Kassel. —- Ein in einem Hause
der Giesberger Straße wohnhaftee
handwerker wollte sich dadurch Gelds
sparen, daß er die Decke seiner Küchel
unlängst selbst zu weißen versuchteu
Als er bei der Arbeit nun auf der
Leiter stand, lehnte er sich, um besser
arbeiten zu können, foweit auf der
selbeefzuriick. daß er plötzlich das
Uebergewicht bekam und auf den
Fußboden stürzte, wo er bewußtlos
liegen blieb. Ein Sanitäter leistete
dem Gestiirzten, der sich außer anderen
Verletzungen einen Bruch des linken
handgelents zugezogen hatte, die erste
thut-.
Iscbscih
Dteöde n. —- Von einem Stra
ßenbahnunfall wurde kürzlich gegen
abend der Stadtvekokdnete Hoeppner
auf dem Postplatz betroffen. Er
wurde von einem Straßenbahnwagen
umgetissen, kam unter diesen zu lie
gen und wurde am Kopf und Schul
ter schwer verleht
Von einem Heezschlage wurde un
löngst eine etwa 55 Jahre alte Dame
in einem Bade der Johannstadt beik
treffen. Die Tote wurde nach dem
Johanniifeiedhof in Tollein ge-:
bracht.
Augustusbueg — Jnfolge
fortgesedtee Hänfeleien geriet ein Jn
sasse der hiesigen Bezietsanstali so in
Wut, das et auf einen anderen Jn
sasien mit einem Beile einschlug und
ihn so zueichiete, daß an seinem Aus
«
kommen gezweifelt wird. Nach der
Tat ging der Pfegling zum Jnfpektor
der Anstalt und gestand ihm sein
Verbrechen ein.
Bspckntz
Bamberg. --— Stadtkiimmerer
Georg Hild dahier ist nach kurzer
tirantheit gestorben. Fast eine Viertel
jahrbundert hat der Dahingeschiedene
der Stadt ersprießliche Dienste gelei
stet; jetzt tvollte er in den Ruhestand
treten.
Erlangern s-- Als Nachfolger
des ain l. April in den Ruhestand
tretenden Oberbibliothekars der hie
sigen Universitätsbibliothek Dr. Zu
«eker wurde Bibliothekar Dr. Heiland
aus München bestimmt, welcher der
Bibliothel schon einmal als Assistent
angehörte.
Nürnberg. --Prof. Dr. Ju
lius Riegel, Nektar der höheren Mäd
chenschule dahier, blickte aus eine ZEI
jährige Wirksamkeit im Dienste der
Stadt zurück.
München. - In Mennnelsdorf
bei Ebern ist Bezirksoberlehrer Bay
ergdörfer gestorben.
P, Roman Ganglbauer, Pfarrvi:
kar von Neuhofen a. K. und Kapita
lar des Stifteö Kremsmiinster, ist im
Alter von 59 Jahren gestorben.
Isdcni
Karlsruhe. -— Unlängst ver
ungliielte auf dem Rangierbahnhofe
beim Rangieren der Hilfabahnarbei
ter Heinrich Dra von hier, indem
er während der hrt durch nach
fabrende Wagen von seinem Bremss
platz her-abgeworfen wurde und so
unglücklich unter die Räder zu liegen
tani, daß ihm beide Füße vollständig
abgesahren wurden. Außerdem er
litt der Bedauernstverte einen mehrs
fachen Schädelbruch und einen linten
Armbruch Durch die Nettunggioache
ins Vinzentiushaus gebracht, erlag
der Schwerverle te einige Minuten
nach seiner Einleferung den erlitte
nen Verletzungen. Der Verungliidte
wollte demnächst heiraten.
E ng e n. - - Jn Seeweiler brannte
das Antoesen des Anton Schmid voll
ständig nieder. Der Schaden beträgt
15,()()0 Mart
D e he l n. -—Jni MinerschenEtein
brach trafen fallende Steine den Ar- »
beiter Albrecht und verletzten den
..Mann so schwer arn linken Oberarnr,
dem linken Oberscheniel und an dein
HRüclentoirbeL daß er bald darauf
’ starb.
Histowxotvringem
Erstein. - - Ein Großfeuer, das
kürzlich in den Stallungen des Gesi
treidehändlers Levy ausbrach, griff
in kurzer Zeit auf sämtliche Neben
gebäude sowie die beiden Wohnhäuser
über, die zum Teil vernichtet wurden.
Der Schaden, der nur teilweise durch
Versicherung gedeckt ist, beläuft sich
auf 25- 30,000 Mart.
Hagenau. - - Ein Opferstock
räuber, der 20jiibrige Knecht Ludwig
Kaufmann aus Heiligenbera hat un
längst in der Kirche zu Mariental
den Opferstock erbrochen, und seines
Inhaltes beraubt. Der Dieb wurde
in derselben Kirche erwischt und ver
haftet, als er einer Dame die Geld
tafche stehlen wollte.
agendingen - Drei ju
gen liche Messerbelden, die in der
Kantine einen italienischen Arbeiter
mißbandelten und mit dem Messer
schwer berichten, wurden verbaftet
und in das Gefängnis nach Ronibach
überführt.
Merx heim. - — Die nackte-Leiche
eines Mannes wurde von einer Frau
in der Lauch gefunden. Die Persön
lichkeit des Toten lonnte noch nicht
festgestellt werden. Nach dein ,,Gebiv.
Tagbl.« soll es sich unt einen Geb
iveiler Arbeiter handeln, der seit
Weihnachten vermißt wird.
Iuemvurg.
Süncheringen.- Hier wurde
die 12jiihrige Tochter Augustin der
Witwe Brandenburger, als sie die
Straße durchqueren wollte, von einem
Automobil erfaßt und zur Seite ge
schleudert. Das Mädchen erlitt ei
nen Beinbruch und Quetschungen.»
Anscheinend liegt keine LebensgefahH
vor. s
trete Städte. l
Ha m du r g. - s Herr Wilh. Gleitzl
feierte kürzlich die fiinfzigfte Wieder
tehr des Tages, an dem er als Leiter;
der Generalagentur Hamburq in die;
Dienste der Berlinischen Feuervcrst
sicherungsanftalt trat. »
Die Detailistentammer hat die
Herren Th. A. Schmersahl zum ersten
Vorsitzenden, Adolph Kimmelstiel zum
zweiten Vorsihenden und Carl Gra
venhorst zum Stellvertreter eines der
beiden Vorsitzenden fiir das Jahr
1912 erwählt. t
Kürzlich geriet im ThalimTheaterl
an der Bühnenrampe eine Verscha-:
lung der heißluftheizung in Feuer,
das sofort von den tm Theater an-»
wesenden Feuerwehrleuten gelöscht
wurde. Als die Flamme empor-i
schlug, wurde das Publikum unruhigl
Jst-sagstng uda atin-u dzsurkra qunl
ihierbei wurden zwei Damen ohn-;
Mächtig, erhalten sich jedoch schnelll
Irr-jeden
Ha r du r g. —--— Jn der Haale auf
der Rodelbahn in der Nähe der Gol
denen Wiege stiirzte die etwa zwan
zigjährige Tochter eines Zahntechni
ters so unglücklich aus einem Schlit
ten, daß sie gegen einen Baum ge
schleudert wurde und innere Ver
letzungen erlitt. -- Ein junger Kon
ditoreigehiilse aus der Lüiieburger
straße erlitt auf der Rodelbahn einen
Beinbruch.
Württembera.
C r a i l s he i in. « Ein bedauer
licher llngliickssall ereignee sich in
einem auf Satteldorser Marlung
gelegenen Steinbruch des Bat-geschäf
tes von Schön Fc Hippelein dahier.
Der verheiratete Arbeiter Georg
Ohr von Burleswagen war damit
beschäftigt, einen schweren Steinblock
mit einer Winde aus eine andere
Seite zu werfen. Die Winde rutschte,
der Stein siel riiclwiirto und begrub
den Arbeiter unter sich, der aus der
Stelle tot war.
Heilbronn s-- Der durch das
Erdbeben verursachte Gesamtschaden
an den hiesigen städtischen Gebäuden
beträgt die runde Summe von 20,
000 Mart. Auch der Turm der St.
Kilianslirche hat Schaden gelitten,
insbesondere zwischen der 4. und 5.
Galerie. Die Ausbesserungsarbeiten
sind heute noch nicht beendigt.
Ravensburg Bei Torlens
weiler stieß das Lastauto der Brauerei
Hör-le (Aulendors) mit dem Fuhr
werl des Oetonomen Goßenberger
(Oppeltshosen) derart zusammen,
daß dessen wertvolles Pferd schwer
verleht wurde und wahrscheinlich ge
tötet werden muß. Der Lenker des
Autos soll eingestanden haben, daß er
lein Warnungssignal gegeben habe.
Oesterretcbimngarm
Agra m. --— Jn der flowenischen
Gemeinde Lestovee kam die Familie
des dortigen Einwohners Zar in an
geheitertem Zustande in die Kirche.
Die Brüder Franz und Nikolaus Zar
begaben sich auf den Chor· Hier ge
rieten sie in Streit, in dessen Verlauf
Franz ein Taschenmesser zog, und be
vor eg jemand verhindern konnte, auf
seinen Bruder einstach. Dieser stürzte.
ins Herz getroffen, tot zusammen.
K e c s k e in e t. - Unlöngft traf
hier eine aus 28 Personen bestehende
Zigeunerkarawane ein. Die Zigeu
ner haben die ganze Welt bereist nnd
sich ein großes Vermögen erworben,
das sie in barem Gelde und Juwelen
mit sich führen. Jhr nachgewiesenes
Vermögen beträgt eine Million Kro
nen. Sie werden sich hier als Kessel
flicker niederlassen.
Miirzzuschlag· In dem
großen Tunnel am Setnmering er
eignete sich knrzlich ein gräßliches
Unglück, dem bereits zwei Menschen
leben zuni Opfer gefallen sind. Als
der Triester Schnellzng um 6 Uhr
abends den Tunnel passierte, wurden
die daselbst beschäftigten kroatischen
Arbeiter von dem» Zug überfahren
und einer der Arbeiter sofort getötet;
ein zweiter Arbeiter erlag seinen Ver
letzungen auf dem Transvort ins
Spital ,ein dritter wurde schwer ver
letzt. Es wurde eine strenge Unter
suchung eingeleitet.
Prog. - Unliingft brach in ei
nem Rinematograpbentheater im 7.
Bezirk während der Vorstellung im
Betriebsraum ein Brand aug, der
auch auf den Zufchauerraum über
griff. Gliictlicherweife befanden sich
bloß 15 Personen im Theater, die
panitartig die Flucht ergriffen. Es
ereignete sich kein schwerer Unfall
Durch den Brand wurden Films im
Werte von 5000 Kronen eingeäschert.
Die alsbald erschienene Feuerwehr
löschte in kurzer Zeit den Brand. Das
Theater wurde polizeilich geschlossen.
W ie n. - Der Baunieister Franz
Vort, Thaliastraße M, hat sich kürz
lich feiih in seiner Wohnung erschos
sen. Vock war ftiidtischer Various
sichtsrat und genoß in Fachkreisen
großes Ansehen. Er war in früheren
Jahren Gemeinderat. Als Motiv des
Selbftmordes wird geträntter Ehr
geiz angenommen. Seine Veriiiögens
verhältnisse waren die denkbar besten.
Der Baumeister, der im Gl. Lebengi
jahre stand, hat in Wien eine große
Anzahl von Bauten aufgeführt
Schweiz-:
Davos-Play. Dei-Mon
teut Schilling der Elekteizitätgwerie
Davos wurde kürzlich in der Kraft
enttale Frauentirch durch den Stark
iirom getötet
Die heutige Lundsgemeinde bewil
ligte einen Kredit von 76«0()0 Fe· siit
den Umbau des Rathause5. Der Ho
telbeitieb im Rathause soll ausgeschal
tet werden; dadurch werden Räum
lichkeiten süe verschiedene Gemeinde
und Kreisbehöeden gewonnen. Das
RaihausMesiaumnt soll beibehalten
und zweckmäßig umgestaltet werden.
Zurich. —- Unlängst sah ein
Stadtpolizift von den Anlagen am
Alpenquai aus, wie sich ein Mädchen
beim Steg in der Enge in den See
stürzte. Jm Laufschritt machte et sich
dorthin aus den Weg, wo es ihm nach
einiger Mühe gelang, die Lebens
miide vom Tode zu erretten« Das
-Mödchen wollte den Tod suchen, weil
es eine schlechte Note im Klavierspiel
erhalten hatte.
Ge n s. s Die Untersuchungstarn
mer hat Eugen Berlie an dass-thront
» gericht verwiesen. Es liegen 35 An
i tlngepnnlte wegen Diebstahls, Be
trith usw. vor. Die Verhandlungen
sind aus Montag, den Z. Februar an
gesetzt.
kalprne Entschuldigung.
Der Stahltrust ist teiu Monopol,
sondern nlg Korporation gegründet
worden, die den vernünftigen Zweck
verfolgt, die Produktion zu ver-einfa
chen nnd zu verbilligen, mithin ökono
mischen Wert auch siir die Gesamtheit
hat. So stellen die Leiter deH Trnstg
dic Sache dar. Anders- lantet der Be
richt, den KorporationssKonrmissär
Herbert Knox Sinith im Juli vorigen
Jahres als Ergebnis einer ausgedehn
ten Untersuchung demDepartement für
Handel und Arbeit unterbreitet hat.
Die grundlegende Absicht des Ver
selunelznngsprozesses der verschiedenen
Elemente, auH denen sich der Trnst zu
si«rnrnensetzt, war. den Wettbewerb zu
beseitigen. Als der Trnst gegriindet
wurde, lontrollierte er zwei Drittel der
Produktion vrn Rohstahl und die
Hälfte bis vier Fiinstel der von ge
rvalzten Stahlprodulten. Dann lernten
hinzu Eisenerz, Kohle, Kall, Erdgaiz
Eisenbahn- undDmnpsergesellschastrn,
Schnrelzösen, Stahl-:- nnd Eisenrverte
und verschiedener anderer Besitz. Es
war ein einheitlirh zusammengefaszseo
Unternehmen vorn Rohprodukt bis zur
fertigen Ware. Den Schlußstein dar
in bildete der Erwerb der Eis-enerle
aer. Nachdem dies-er gelungen, war der
Trnst vollendet, konnte er den Markt
«lseherrscl;en.
Jn Beantwortung der von der Re
gierung beantragten Auslösung sagen
; die verantwortlichen Leiter des Ernste-»
s sie hätten mit derLrganisation derGe
sellsehast nichts zu tun aehabt und von
den Einzelheiten des Geschäft-Z wenig
gewußt; das Slserniaii-Gesetz zu über
treten, sei ihnen nie beigetommen, sie
hätten nie gewußt, daß man sie dessen
besehutdigen könne« und nachdem man
sie so lange unbeanstandet habe ge
ioäbren lassen nnd sie sich in ihren
Geschastgmethoden sicher gefühlt,
sie im guten Glauben ausge
iibt hatten. sei es wohl zu
spät, jetzt noch nach ihrer Berechtigung
zu fragen. Zudem habe die Regierung
recht gut iiber dieKorporation Bescheid
gewußt. Bei deren Organisation sei
nicht nach geheimen Plänen verfahren,
sondern sogar das Publikum ins Ver-—
trauen gezogen worden. Tatsächlich
hat auch seiner Zeit der Geschäftsleiter
Schlvab Aue-weise derGesellschaft mit
telst telegraphischer Berichterstattung
ir alle Zeitungen gebracht und diete
schienen der Absicht zu entsprechen, dass
nichts zu verheimlichen sei. Und dann
bringen sie noch einen Kronzengen her
bei. Hat nicht Präsident Roosebelt sich
überzeugen lassen, daß es eine vollstän
dig legitime Geschäft-Hirnnoattion mar«
s als der Trust die Tennessee Coal and
s Jron Eompany annektierte, womit der
Igewichtigste Rivale in den Verband
thineingezogen wurde. Nun ist zwar
; allgemein die Meinung verbreitet, daß
s sich Herr Roosevelt von den Stabi
s inagnaten habe hereinleaen lassen, in
tdem sie ihm ilar zu mach-In suchten,
i daß nur durch diese Verschmelzung ein
drohender Finanztrach verhindert wer-·
den tönnte, indessen Tatsache ist, daß
er, in der besten Absicht zweifellos-, sei
ne Zustimmung gab und damit gemis
sermaßen ossiziell santtionierte, tot-H
jetzt dem Trust zur Last gelegt wird
Daraufhin tann dieser die Unschuld-,
niiene ausseyen und die bekannte
Frage aufwerfen: Warum habt Ihr
s
das nicht gleich getaatss
Freilich. das hätte schon sriiher ne
schehen tönnen. Aber dass erst die jetzi
ae Administmtwn imstande gewesen,
die Bedeutung des Anti Teilst-Gesetzes
zu begreifen, tnnn nicht als Entschul
digung siir begangene Ungesetztichtei
ten gelten, der Trnst nicht das Recht
der Verjährung beanspruchen, denn,
wessen er beschtilldiat wird, ist eine
sortlansende Versehlnna, gerade wie
bie eines KassiererT3, der jahrelang nn
entdedt Betriiaereicn verübt hat, bis
man ihm hinter die Schliche truan
Dann iiberaibt man ihn dem Gericht.
So muss anch der Trnst Rede nndAnt-·
trort stehen. Kann er sich alsschnltp
los ausweisen, ant, wenn nicht, werden
die Leiter die gerichtliche Medizin
schlucken müssen, wie das Gesetz es vor
schreibt. Die Antwort freilich invol-·
viert schon ein Eingeständnig der
Schuld.
Immer bereit. Die Lage im Me
sito wird mit jedem Tage beweglichen
Diaz lann nun sagen, wie Madame
Pompadour: nack,l uns die Stntslut.
Damit diese aber nicht über unsere
Grenzen gerät, müssen wir abermals
unsere militärische Schutzwehr ziehen.
Ob wie gezwungen sind, wettet zu ge
hen, muß sich erst herausstellen
Auch deanstschtsset muß unten an
sangen.