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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 1, 1912)
vk Gen-schon des Achills-. Siizge von-il d o l f S t a r l. »Ich habe heute einen Heini-Han betamneen«. sagteFräulein Claire ewi- la te spiibübrfckd daß in den fallen gen. welche die Seelust ge risiet hatte-, zwei reizende Grübchen Hbar wurden. , Mr Augen wandte-i sich Dr. Ja lesbsen zu. Es war tein Geheimnis. das die kleine Französin es denr breit schultrigen blonden Norddeutschen angetan hatte. Ein bißchen verliebt waren wir alle in sie, wenigstens der sämtliche Teil der ganzen Gesellschast. Selbst Mister Rowland, der ganz in Einem Samneeleiser ausging. vergaß ine Basen und Münzen in ihrer Ge genwart und versuchte bisweilen sogar ein plumpes Kompliment Aber bei Jakobfen fah die Sache tiefer und wir steifelten teinen Augenblick, daß die Geschichte mit einer Heier enden wür de. Deshalb blickten wir, wie gesagt. alle nach dem Doktor hinüber, als Fräulein Claire von ihrem Antrag er ·hlte, der ihr gemacht worden sei. lobsen aber saß da, mit der Miene eines gereizten Bullenbeißers, ein Be weis. daß er nicht derjenige war, wel cher —— —. Jch spürte nicht übel Lust, den schwerfälligen Germanen ein biß chen auf die Falter zu spannen. »Nun. Fräulein Claire, dürfen wir gratulieren?« Sie zog die Achseln hoch. »Wer weiß? Es ist ein reisender Jüngling und liebt mich offenbar von ganzem zers. Freilich, er ist ein armer chlncker, aber wer weiß s-- Er bat rnir geschworen, wenn ich ibn er börr. so würde er ein reicher Mann sein ehe vier Wochen ins Land geben« Jakobsen konnte seine Erregung nigst länger bemeistern. »Wie heißt er « Die Französin lachte. «Wabrbnftig, ich kenne nicht einmal feinen Fami liennarnen, weiß also nicht, wie ich als seine Frau mich nennen würde. Aber einerlei, diese Griechen haben ja alle die reizendsten und wohltlingendsten Namen. Schon sein Vorname klingt. Achillesl Hört man nicht bei diesen Lauten das Schwertgetlirr der Home rifchen helden, sieht man nicht Troja und der Griechen Zelte vor seinem Auge auftriuchen?« L »Achilles?'« Mister Rowlanb rieb" sich mit der Rechten die Stirne. »Ist das nich tder schwarzhaarige Fermen zer, der sich immer unten im Oasen herumtreibt, allen Mädeln den Kopf verdreht, Cigaretten raucht und dem lieben Herrgott den Tag abstiehlt? Dies Volk ist doch zu nichts zu brau chen. Der Bursche soll der beste Schwimmer und Taucher weit und breit sein« Vor drei Wochen siillt mir eine Schale ins Meer. Ich hatte sie drüben gekauft, ein altes Ding, offen bar aus der Griechenzeit, und versuche während der Uebersahrt die Jnschrist zu entziffern, da kommt plöglich von rückwärts ein Boot, das ein betrunke ner Kerl steuert, stößt an unseren Kahn an und hätte mich um ein Haar ins Wasser geworfen. Zum Glück konnte ich mich noch halten, aber die Schale war fort. Jch bot dem Jungen A) Goldfrnnten, wenn er sie herauf holt. Nicht einmal einen Versuch hat er gemacht, der saule Schlingel.« Claire lachte. »Oh weh, mein ar mer Bräutigam in spe. Jch fürchte, wenn Sie ihm einen solchen Rus ma chen, wird aus der Heirat nichts wer den.« Sie erhob sich graziös und lächelte Jakobsen zu. »Ich gehe noch eine halbe Stunde spazieren Es ist ein wunderschöner Abend. Begleiten Sie mich, Doktor?« Beseligt, glücklich erhob sich der junge blonde Riese. Den kleinen bog hcsten Stich, den sie ihm eben versetzt —- die ganze Erzählung von der Wer bsug des Griechen war doch nur aus IT gemiinzt -— hatte er schon verges Um nächsten Morgen, es war kaum Tag orden, klopfte es an meine M. Ali ich öffnete, stand draußen Hin niederer als A illes. Er war ·M30 schsn, so. w die alten Grie set ihre Jdealgestalten sormten, be seit, wo die gewöhnliche t aus den Zügen verschwun des M und in den dunklen Augen achr lohte. Er hielt in der Meist ,worin ein Gegenstand .,Ber etye, Verr, wenn im Yicy so bald störe, aber es ist eine wichtige Sache für mich. Jch weiß, Du bist ein ehrlicher Mann, der nicht lügt und betrügi, wie die Hänbler in Athen drin. Sage mir, was ist das Ding hier meis« Er g aus dem Tuche eine große Oeldfäle hervor, bei deren Anblick ich unwillkürlich einen Ausruf des Wissens ausstieß. Es war ein M wert, offenbar alte maurische s» , ans jener Zeit. wo in Spa IGI die farazenifche Kultur in höch ste-»Hüte stund. Die Schale hatte, M von dem Golde-very einen Nunstweth den augenblicklich W u ich nicht in der Lage war. M ich auch dem Burschen und Mk M das Stück Mi er Rom s des-in em Fache . Aber davon wollte « '« · hören. Rowland habe - W. Lieber gebe er die Schale sites-en stehen um be- halben · dg- grøben somit-net , i. ew- is — die Schale erwähnt und sliichtig de schriebem als er ganz bleich im Gesicht vom Sitze aussprang »Der Lump, der Gauner! Die Schele hat er mir gestohlen. Vorige Woche sandte ich eine Kiste mit Sa chen. unter denen fich au die Schale befand, nach London. er Bursche hat sie zur Bahn getragen, und bei dieser Gelegenheit gewiß erbrochen. Wer weiß, was er noch gestohlen hat. Aber selbst hierzulande giebt es eine Polizei.« Ohne sich auch nur Zeit zu lassen, stürzte er davon. Achilles war nicht mehr im Orte, er hatte sich aus den Weg nach Athen gemacht. Rowland sandte auf eigene Kosten einen Boten zur nächsten Telegraphenstation. Am abend traf die Antwort ein« dass der Bursche in Athen verhaftet worden sei, gerade als er die Schale verkaufen wollte. Am liebsten wäre Rowland sofort ausgebrochen, aber das verbot die Dunkelheit und dann feierten wir an diesem Abend ein Fest, ein Ver lobungsfeft. Der blonde Doktor hatte endlich den Mut aufgebracht, ekräu lein Elaire um ihre Band zu bitten, und sie hatte huldvollst »ja« gesagt. Als ob die Geschichte, die sie uns ge stern Abend erzählt, nicht von vorn herein den Zweet gehabt hätte, den Einerfiilligen Nordländer anzutrei n! Am nächsten Mittag kamen wir in Athen an —- ich hatte Rowland be gleitet, da wahrscheinlich meine Zeu genaussage nötig war -—- und begaben uns sofort ins Gefängnis. Rowland bezeichnete die Schale, die ihm vorge legt wurde. als sein Eigentum, trog dern Achilles hoch und heilig schwor. das sei ein Irrtum. Er wollte aller dings nicht verraten, wo er sie her habe. aber endlich beguemte er sich zu einem Geständnis. iemlich weit von der Hüfte. an einer teile, die nur er kenne, liege -in der Meerestiese ein Wrach aus dein er die Schale geholt habe. Es sei noch viel Kostbares da unten und er habe die Schale nur ver kaufen wollen, unt die Mittel zu er halten, den Schag zu bergen. Der Richter lachte ihm ins Gesicht und nannte ihn einen Spitzbudem Man iibte damals und iibt wohl noch heute schnelle Gerechtigkeit inGriechen land, besonders wenn es sich um einen Fremden und noch dazu um einen so reichen Ameritaner handelt. Diese Leute bringen viel Geld ins Land, die müssen geschützt werden. Achilles hörte den Urteilsspruch fin ster an. Als er abgefiihrt werden soll te, drängte er sich noch einmal an rnich heran. «Nicht wahr, herr, Du sagst der schönen jungen Dante. daß ich un schuldig bin und daß ich gleich zurück tehzh wenn meine Zeit hier abgelausen tst. . .Du wirst sie nicht mehr sinden«. gab ich zur Antwort. »Sie hat sich gestern abend derlobt und reist schon in den nächsten Tagen mit dein Bräu tigam ab, um baldigst Hochzeit zu halten« Kaum waren die Worte heraus-, w thaten sie mir leid, fo fürchterlich war der Eindruck, welchen sie auf den ar men Burschen ausübten. Ganz ber ftört ließ er sich willenlos obfiihren. Drei Tage später, gerade an dem Morgen, als Fräulein Claire mit ih rem glücklichen Bräutigam abreifte, meldete eine Kurze Notiz in den grie chischen Zeitungen, daß der wegen Diebstahl-Z verurteilte Achilles Papa dipoponloz fich im Gefängnis erhängt habe. Jch gab die Nachricht an Mister Rowland weiter. Der Amerilaner zuckte nur mit den Achseln. »Ist nicht scheide um ihn; ein Tausenichts weni ger.« Ein Jahr später fand ich mich wie der in unferem hotel ein. Von der früheren Gesellschaft traf ich nur den Ameriianer, oder vielmehr, ich traf ihn nicht, da er nicht daheim war. Er hatte ein Dampfboot ausgerüstet treuzte beständig auf dem Meere und betrieb Tieffeefifcherei. Erst eine igsxhotelde später bekam ich ihn zu Ge i . »Guten Tag, Mister Rowland. Sie haben Ihren Sport gewechselt, wie ich »Nun, anstatt zu sammeln, gehen Sie aus den Fischfang aus.« Er rieb sich, wie er es gerne that, mitder Hand die Stirne. «Lieber Freund, tönnen Sie schweigen? Jch will Jhnen ein Geheimnis anver trauen. Jch suche teine Fische oder Meerestierr. sondern Schätze, Kunst schätze; irgendwo da unten in der Tie se, nicht weit von hier, muß eine Nir lische Galeere liegen, eine von denen wahrscheinlich ,die nach der Schlacht von Lepanto die Flucht ergrissen und unterwegs sanken· Aus die sahnde ich «Woher wissen Sie das, Mister Rowlandi« Er rieb sich verlegen die händr. »Das ist eine eigene satale Sache. Nämlich, wie ich nach London lam, be ich die Kiste unversehrt gesunden. ch versichere Sie, auch ein anderer hätte ch getäuscht. Die beiden Scha len ichen ein-ander wie Zwillings briider, sie stammen offenbar aus der gleichen Werkstätte. Uebrigens habe Ich sofort die Angehörigen des Bur schen aufs-sucht nnd ihnen den Wert r Echo e reichlich erteitf »Unser Achillet Also unschuldig in den Tod getriean j- r Mland hatte feine san-e fanden. »Ach, Unsinn, lieber Freund nur leine falschen Empfindsarnleiten. Wegen der paar Wochen Arrest hstte sich der Bursche nicht aufgehöngt. F fühle mich ganz unschuldig. Wenn - mand eine Schuld trifft. so ist es höchstens die lleine Frau Dr. Jakob sm. Habe ich nicht rechte-· : · Und da ich wirklich nicht widerspre chen konnte, ging er höchst befriedigt und seelenruhig ins HoteL um sein Frühstück einst-nehmen« Martia braucht Ruhe. Siizze von UteMuellendach. »Saviel ist sicher, in solchen Fällen? ist Ruhe das einzige Richtige!« Dies-l mit dem tiefsten Brusttan der Ueber zeugung ausgesprochenen Worte bilde ten den Schluß einer wohldurchdachi ten Rede, in der unser lieber ärztlicher Freund uns eben auseinander geseyt hatte, dasz es mit mir so nicht weiter gehen lönne. Jch mußte zugeben, daß ich mich sehr angegriffen fühlte. Die legte Zeit hatte viel Unruhe froher und triider Art gebracht. Ansteckende Kin derlrantheiten hatten mit vielem haushesuch und geselligen Freuden im Hause abgewechselt, lauter Dinge. die in erster Linie die Kraft der haus ftau beanspruchen. —- »Und damit Sie auch wirklich Ruhe haben, bleiben Sie einfach 'mal einige Tage liegen.« fette Dr. Walter hinzu, »tiiinrnern Sich um nichts und lassen Sich alle zwei Stunden etwas Stattendes rei chen." — ».herr Dotter,« rief ich ernser »das geht nicht! Ich lann rnich auch schonen, ohne zu liegen.« »Ach was, das tennt man, ej muß gehen!« »Es wird auch gehen, dafur lassen Sie mich sorgen," sagte mein Gotte mit Nachdruet Er war so voll freudi gen Eifers für mein Wohl, daß ieder weitere Widerspruch zwecklos gewesen wäre. Mir blieb nichts übrig, als mich still zu fügen und zu Bett zu ge hen- —- Unser Schlafzimmer lag ne ben dem Arbeitszirnmer meines Gut-i ten. Jch hatte mich eben gelegt, als ich hörte, wie er der Köchin llingelte. »Meine Frau soll einige Zeit doll tornrnene Ruhe haben,« hörte ich ihn sagen, als Marie eintrat. »Ich wünsche also· daß sie einstweilen mit Haushaltungs - Geschäften nicht be helligt wird. Wenn Sie irgend etwas zu fragen haben, so wenden Sie sich an mich.« — Das versprach heiter zu werden. Marie war ein ganz geschick tes Mädchen, aber sie tonnte nicht selbständig arbeiten. Unwilltiirlich stellte ich rnir das Gesicht Mannes vor, wenn sie ihn in irgen einer spannenden Arbeit störte, unt sich wegen Verwertung der Speise resie seinen Rat einzuholen. Mein Gatte, der sonst ganz seiner Kunst und seinen Büchern lebte, hatte von so etwas natürlich teine blasses-Lib nung. Müde und reiigniert schloß ich die Augen und fiel bald in einen tiefen. köstlichen Schlaf. Gewiß hätte er mich sehr erquickt, wenn ich nicht bald darauf durch einen schrillen Pfiff, ähnlich dem einer Locomotive, wieder ausgeschreat worden wäre· Dann wurde leise die Tiir vom Flur her geöffnet, und der Kopf mei nes Aelteften schob sich neugierig durch die Spalte. »Hast Du’s gehört, Mutti?« —- »Freilich, lieber Junge, was war das nur?« — »Ich, lir.bfte Mutti," sagte er zärtlich, »ich bin die Nachtigall und wollte Dich in Schlummer singen« denn Du sollst ja Ruhe haben.'· —- ,.Dante, mein Sohn«, erwiderte ich gerührt, »aber Du brauchst Dich nicht wieder so an zustrengem die Mutti schläft auch ohne Nachtigall." Das Schlafzimrner der Kinder war von dem unserigen nur durch eine Portiere getrennt. Jch hörte, wie sie zu Bett gebracht wurden, und wie man sie flüsternd ermahnte, recht ruhig zu sein. Dann wurden sie allein ge lassen. Die Kleinen schienen noch teine Lust zum Schlasen zu haben. Die Stimmen wurden lauter· bis der Aetteste leise sagte: »Wenn ihr ganz artig seid, will ich Euch ein paar Rätsel aufgeben!« Das geschah, nach einer Weile aber rief der Aeltesie halb laut: «Mutti, schliifft Dut« »Nein, aver nun wvuen wir aue schlafen. Gute Nachtls Am andern Morgen empfand ich es ganz angenehm, daß ich nicht aufzu stehen brauchte. Die Luft war so mild, daß ich bei geöffnetem Fenster liegen konnte, und aus dem Garten klangen süße Vogellieder zu mir her ein, untermischt mit dem kindlichen Geplauder unserer Buben. Es war köstlich, so ruhen zu können. Und es ging wirklich im hause ganz gut. Ein fürchterliches Geschrei vom Garten her unterbrach plötlich meine iehaglichen Betrachtungen. Jch springe aus dem Bett und fahre in den Mor genrock, um ans Fenster zu eilen. Aber die Kinder waren schon im hause. Voll banger Ahnung eilte ich ins Kin derzimnrer. »Guftav isk gefallen und hat sich am Arm weh gethan,« sagte das Kindermädchem antav weinte leise und schien arge Schmerzen zu haben «Gehen Sie ’mal mit ihm zun- I ,« sagte ich; «Ouiifried ist« in der vle, der kleine M kann so lange oben· bei mir bleiben, dann bin ich ruhiger.« Als Gustav zurücktam, trug er den Arm in der Binde. Wir sollen var sichtig sein, das er nicht noch einmal aus den Atrn fiele, ließ Dr. Walter sagen; das Schlüssean sei verleit, aber bis fest sei die Sache noch unge fährlich — Der Kleine war mit seiner Binde ziemlich unbeholfen, und da wir fürchteten, an seinern haben, tleinen Kinderbett möchte er sich stoßen, so zog der gute Vater in'j Fremdenstiibchen und räumte dem Patienten sein Bett neben mir ein. Auch wurde ein sNachtlicht bei uns angezündet Das Zwar natürlich alles sehr wichtig und Iausregend siir den Kleinen, und wir schliefen erst spät ein. » «Mutti!« llang’s dann siiß in mei nen Schlummer. ,.Gustadi« »Ur-ne Muttil Nich’, Du mußt auch Ruhe haben?« «Allerdings, lieber Gustav, gute Nacht!« Endlich hatte ich Ruhe. Wir schlie ien beide bis in den hellen Morgen hinein Als Marie rnir das Frühstück brachte, drang durch die geössnete Tür der widerwiirtige Geruch ange brannter Milch in mein Zimmer. Jch sah sie sragend an. »Sie ist nicht ange brannt«, sagte sie errötend. »Die Gans wurde gerade gebracht, und ich dachte, es wäre ein Irrtum und lies zu herrn Dator, um zu fragen, ob er si: gekauft hätte. Als ich wieder in die Küche ianr kochte die Milch über·« «Hat rnein Mann denn wirtlich eine Gans gelausi?« »,Ja denten Sie nur« und sogar eine ganz schöne. Jch hatte bloß, weil ich nichts davon wußte, siir heute Roastbees bestellt, aber —- entschuldi gen Sie, ich soll Sie sa nicht damit stören. Wir werden ganz gut sertig!« Ehe ich etwas erwidern tonnte, war sie verschwunden und ließ mir volle Muße, mir meinen Gatten beim Gänse-Eintaus und — meine Marie beim Gänse-Braten vorzustellen. Ge sliigel hatte ich immer selbst zuberei tet« und es wirlte nicht gerade beruht gend auf mich. zu denken. daß die schöne Ganz vielleicht verdorben witt de, bloß weil ich meiner Köchin nicht einige Ratschläge geben durfte. Viel leicht ließ der Gotte sich überreden. Ich lauschte und lauschte; im Hause war alles wie ausgestorbem es ging teine Tur. niemand ging iiber den Flur. Endlich ein Geräusch: jemand hatte etwas in den Briestasten gesteckt. Jm selben Augenblick schoß unser Dattel mit bestigem Gebell aus der Zimmertiir meines Gatten, und zu gteich hörte ich das Getlirr von zer brochenem Porzellan. »Das ist aber gräßlich! Meine Frau soll doch Ruhe haben!«' ries jeht mein Gatte mit zor niger Stimme und wars hestig das Flursenster zu. Neues Getlirr —- je denfalls war eine der großen Fenster scheiben entzwei gegangen und beraus gesallen. — Bald darauf näherten sich Schritte meiner Tür. Mein Gotte erschien, in der Hand mein Kochbuch »Sei nur ganz ruhig, Liebste, es war nicht schlimm. Jch hatte nur eben Marie zu mir gebeten, um ihr borzulesen. wie man Gänsebraten macht, und sie hatte in der Eile das Frühstücksgeschirr aus die Treppe gestellt. Nun ist der Hund aus Versetzen daraus gesprungen und hat es mit hinunteraerissen. Jch werde Dir neues taufen. Weißt Du, es giebt sich ja jeder im Hause Mühe«, iubr er seufzend sort, .aber ich sreue mich doch sehr daraus, wenn Du wieder selbst da biitt« «Jch auch!« antwortete ich aus ries stem herzem »Das Liegen hat mir sehr gut getan, aber fett habe ich’ö satt und möchte lieber heute als mor gen ausstehen!« »Gebt es Dir denn wirklich so viel besieri« sragte er ersreut. »Wenn Du meinst. wollen wir Dr. Walter mor gen bittenj ’mal nach Dir zu sehen.« «Gute Entschlusse soll man nicht ausschieben,« sagte ich. «Wie wär-. wenn Du ihn batest, heute Abend die Gans mit Dir zu verzehren i« — Die ser Gedanke behagte ihm, und er be schloß· die Einladung gleich persönlich zu besorgen. — Als er ausgegangen war. rief ich" Marie zu mir, um ihr die nötigen Anweisungen zu geben. »Ich habe mit Dr. Walter fiir heute nachmittag einen größeren Spazier gang verabredet,« erzählte mein Gatte, als er Mittags zurücklehrtr. »Zum Abendbrot sind wir dann piinltlich zusammen hier.« Kaum hatte er das hauö verlassen, um seinen Freund abzuholen, so stand ich auf und ergriff mit tiihner hand wieder die Zügel des hauswesenö. Ich sorgte dafür-, daß am Abend das Eß zimmer besonders hell erleuchtet war. und der Tisch recht hübsch und festlich aussah —- ,,Wer giebt Jhnen eigent lich das Recht, aufzustehen?« rief Dr. Walter lachend. als die beiden in ver gnligtester Stimmung zurilcklehrten und an der hauitiir von mir bewill tomninet wurden »Ich folgte nur Jhrern weisen Rathe,« gab ich fröhlich zurück. «Jch stand auf, weil ich im Bett keine Ruhe lehr fand. und Sie haben ia selbst Mant- In folchen W ist Ruhe das cis-it WI« L Yrauenckke Jud-komisch Von Martin Greis. Daß ich wieder in dir weile. Traute heimat, schafft mir Ruh. Fort ift alle bange Eile, Weiß ich doch: mein Ziel bist du. Von der heimat losgeeifsem Ruhlos irrt der Mensch umher, Scheint er sie auch nicht zu missen, Ja, sie nicht zu kennen mehr. Doch toie et ur Mutter fliehet Als ein lang ergrauter Mann Und sie weinend an sich ziehet Wenn er sie noch finden tann· So auch sucht er voller Sehnen Endlich noch die Heimat auf Und den leiten Kindestriinen Läßt er in ihr freien Lauf. Its INMUQO stier Die Backfische von heute tönnen in zwei Klassen eingeteilt werden; in die der alten und die der modernen Art. Die Mütter halb erwachsener Mädchen wissen ein Lied davon u singen, wie schwierig es ist, solch ein Baafischchen durch diese weiblichen Flegeljahre hindurchzulotfen und ei nicht nur zu einer wohlerzogenen jungen Dame, sondern auch zu einern tiichti en Menschen zu machen. Es ist auch chtoer fiir eine Mutter, den rich tigen Uebergana im Verhältnis zu ihrer heranwachsenden Tochter zu finden, die lein Kind mehr ist und doch auch tein gereifter Mensch; um so mehr, als gerade in unseren Back fischen das Streben nach Selbstän digkeit unt so heftiger ist, je uneeifer sie noch find. Um gleich mit dem wich tigsten zu beginnen: Welche Vorstel luna macht sich ein Backfisch von Liebe und Ehe? Unsere heranwach senden Töchter haben sehr oft Gele genheit gehabt, moderne Bücher zu le sen, und die sorgsarnste Mutter lann das heutzutage taum mehr verbitt-L vern. Ader ivte spiegeln nch oie we schehnisse dieser Biicher in solch einem unreifen Gehirnchen? Jn den aller meisten steckt doch noch so viel Schwärmerei. daß sie sich ein Jdeal erträumen. »Er« mus; möglich noch ein .Dämon" sein, ein »gesährlicher Mensch«. Natürlich richtet sich die um diese Zeit mit tätlicher Sicherheit austauchende erste Liebe auch aus solch einen selben. Und dann tann es sich ereignen, daß das junge Mädchen später auch einmal einen so interes santen Tausenichts in Wirtlichteit liebt, toie sie es sich in diesen Jahren einbildete, und damit vielleicht unab sehbares Unglück über sich selbst her ausbeschtoärt. Hier liegen ernste ver antwortungsbolle Ausgaben siir die Mutter« und sie diirsen in der Tat nicht leicht genommen werden. Es ist dringend notwendig, den Umgang der Tochter unauffällig, aber streng zu überwachen und sie von allem Ueberschwenglichen, allem zu Jntimen sernzuhalten. ohne daß das Backiischs lein es merlt. So lange die Mutter die beste Freundin ihres Kindes bleibt, lann sie es auch am besten verstehen und lentetk Es muß ein Trost der Mutter sein« daß aus dem unausstehlichsten, naseweisesten und vorlautesten Baasisch sich manchmal das allernetteste Mädchen entwickelt Bei gut veranlagten, gut erzogenen Mädchen gehen diese Brauseiahre bes ser darüber, besonders bei ruhigeren und phelgmatischeren Temperamenten Leicht erregbare Kinder aber, ganz besonders solche mit starler Phantasie und heftigem Temperament, haben manchmal wirkliche Leiden zu ertra gen, die in einem «»himmethoch jauchzend, zu Tode betrübt« zu gips seln pflegen. Solche Temperaments: ausbriiche zu dämbsen, ohne sie ganz zu unterdrücken, sie sogar erzieherisch zu verwenden, ist eine Kunst, die auch Miitter erst lernen müsse-i, legt sie doch siir die T r den Grund zum ganzen späteren eben und wird siir die Mutter ausschlaggebend siir ihr serneres Verhältnis zu der Tochter. Ort-echte Ieteptr. Schwarzwurzeln als Ge müie (mit weißer Sauee). Die rcvurzeln müssen gleich nach dSem chSLiilen in Wasser gelegt werden, das mit etwas Mehl und Essig ver mischt wurde, damit sie nicht fleclig werden Man schneidet sie in finger lange Stücke und locht sie in nicht zu viel Wasser nebst Butter und wenig Salz oder in leichter heller Fleisch oder Knochenbriihe weich Dann nimmt man sie mit dem Schaumliissel heraus auf eine erwärmte Schüssel, verkocht die Brühe mit etwas in But ter gar gedünftetekn Mehl, das aber hell bleiben muß, wiirzt mit Kronen faft, nach Gefallen auch mit alz und gibt die Sauee über die Wurzeln. Schweincteule mitUpteL fii l l u n (nach einer englischenVors schrift). an läßt die Schwarte einer kleinen Schweinsleule einschneiden und das Bein ausliisew Da, wo das Bein ausgelöst ist« wird die Keule ge füllt, worauf die dont darüber wieder at zusammengebunden werden muß, Ist-It iåichts kansdeeussllung aus sll Its Us geknetet Merva IMMM her gar gekochten kleinen Zwiebeln, 5---6 gehackten Salbeibllitterm einem gefchölten, in Würfel geschnittenen Apfel, einem Eidotter, etwas Pfeffer und Salz wird die Fülluna hergestellt. Die Keule wird dann im Ofen (man gieth ein wenig Wasser in die Brat pfanne) unter fleißigem Begiefzen fehön braun gebraten. Man kann den nach Belieben mit etwas Kartoffel mehl feimig gekochten Fleifchfaft als Sauce reichen, aber in England gibt man stets eine Apfelfauce dazu. Ei nige förmliche Aepfel werden gefchiilt, in Viertel gefchnitten, von den Kernen befreit und mit wenig Waffen Butter und braunem feingeftoßenen Landw Stireker in einer Kasserolle bei fleißigem iihren mit einem holzliiffel zu dick licher Same verkocht. T e e - G e lee. --— Man bereitet von UHTeelöffel gutem See einen hellen Aufgqu von einer kleinen Obertaffe Tee, der recht aromatifkh schmecken muß. 6 Unzen zerfchlagenen Hut zueker läutert man iiber gelindem Feuer in Wasser bei forgfältigem Ab chäumen zu klarem Symp. gibt den Teeaufguß und 5 Tropfen Cochenilles tinktur (zum Farben) dazu, nimmt den Shrup vom Feuer, deckt ihn zu, damit das Tee-Aroma nicht entweicht, und läßt ihn austithlem Dann mifcht man ungefähr I-» Quart feinsten Ar rak, den Saft einer Zitrone und 2X3 Unze aufgelöfte rote oder weiße Gela tine dazu, fchiitteL fobaid alles gut vermischt ift, die Masse in eine Form oder in eine Glasfchale und läßt das Gelee auf Eis erstarren· Es wird mit Schlagfahne und kleinen Waffeln, Makronen oder Bistuits ferdiert. —- - . s- · U e r u e Fortune-supp rnit saurer Sohne. —- 2Vsnnd geschiilte, in Stücke geschnittene Kar tosseln werden mit etwas geschälter zer schnittener Sellerielnolle, Petersilien wurzel nnd Poree in schwach gesalze nem Wasser weich gekocht. dann durch ein Sieb gestrichen. Diesen Kartoffel brei verbiinnt man unter langsamem dinzugieszen und teitiindigem Rtihren mit lochender leichter Brühe, die man aus Fleisch, Fleischabsiillen, gerösteten oder srischen Knochen oder aus zwei Bouillonwiirseln bereitet, löszt alles nochmals durchlochtn und schmeckt nach Salz ab. Inzwischen riihrt man ein Stückchen gute Butter zu Sahne, siigt nach und nach 2 Eidotter und eine tleine Obertasse dicke saure Sahne da zu, gießt vorsichtig nach und nach die nicht mehr lochende, aber noch heiße Sappe dazu, schlägt alles schaumig und gibt die Suppe in die erwärmte Terrine iiber gerösiele SemmlwiirseL Rindsleisch mit Sellerie. Man schiilt 2 Selleriestouben und 2—-· 3 Zwiebeln und schneidet sie in Schei ben. 1 bis 6 Pfund gut gellobstes altschlachtenes saftiges Rindsleisch (Brust- oder Schwanzstiich legt man in einen passenden Tons schüttet Sel lerie- und Zwiebelschnitten darüber giesst Wasser nebst Salz oder leichte Brühe da u, so dass eg ein wenig iiber dem Fleisch und Gemiise steht. und läßt alles langsam weichdiimpsen. Man verlacht die dicke Briihe mit ei nem Stückchen in Mehl gerollter But ter oder etwas in Butter gargediimps tem Mehl, wiirzt mit etwas Messer, geriehener Muslanuss und Gar-nur vsesser, schmeckt ab und gibt das zer schnittene Fleisch in die Mitte einer Schüssel. den Selleriebrei darüber und in Butter oder Fett gebratene oder ge backene Kartosselscheiben rundherum Uöcheemtcher suchen-eint sS o n n i a g. Mittags: Braune Brühe mit Eier stich. Schwarzwurzelgemiiie mit gebratenen Nieren. Schweinsteule mit Aepfelfiilltgig. Fee Gelee mit Schlagfahne. Abends: Kelter Braten. Aufschnitt M o n t a g. Mittags: Feine Kattofselsuppe mit saurer Sohne. Brechbohnm (Konsekven) mit heting und neben Kartoffeln in der Schale. Rostbtaten. Kompott Saht Spkihtuchem « Abender Gefiillte Tomaten. D i e n s t a g. Mittags: Getftelsuppe. Rinvileifch mit Sellekie. Kalbstchnitzel mit Brat tartofteln. Kompon. Kirsch sattflammekei. Abends-: Eier in Senfsauce. M i t t w o ch, Mittags: Aptetweinsuppe. Blumen tphl mit gebratenen Hiknttößs chen. Gedämpfte Leber mit Sohne. Kompon. BotteesAussaui -—- Abends: Rugout-Pastete. D o n u e r s ta g Mittags: Blumenlphlfuppr. Dommel beaten mit pitantet Same. Komvpth Zittonatspeise. Abends: Sittztoteletten. sie e t t a g. Mittags: Oe uteeusuppe. Steinbutte oder heilbntt mit geeiihttee But tetfauer. Kompott Galat. Schotoladentlöhchen in sautllelauer. »Mittelst- chtfstai. Sen-m end. - Mittags: selbsteifchbtithh Meis ftetfchfettsseh VII-Westen sitt - « mis- m get-Me