Mluag dort Karin Michae lis. M wußte den Weg nicht mehr. Der Dld schloß sich nach allen Seiten im sie herum. Jn den hohen Tannen Mschte und seufzte es, und Raben Nrme treischten. Zwischen herab rieselnden Nadeln sanken Federn käm pfmdek Vögel herab. Ellis war stier kich gestimmt wie immer, wenn sie sich in einem Walde befand. Franris hatte ihr verboten, weiter als bis zu dem ersten Waldwege zu ge hen, und sie pslegte ihm zu gehorchen, aber in diesem Sommer, wo er un aufhörlich an der großen Abhandlung Eber Tizian arbeitete, dachte er gar nW daran, ihr etwas zu verbieten oder sie zu fragen, wo sie gewesen sei. Sie fühlte sich nicht wohl in der klei neu Gastwirthschast in den blauge strichenen Kammerth Sie sehnte sich reach ihrem Heim in London. Ob Fviohl es ja gar kein Heim mehr war, et . . . Wenn Ellis’ Gedanken begannen, diese Erinnerung zu umkreisen, bekam fs stets heftiges Herzklopsen Jmmer wieder durchlebte sie die Angst und Vettiibniß jener Tage· Francis’ Zorn war zwar längst verflogen, aber er war doch zornig gewesen. Es war ihr, als hätte sie eine Narbe zurückbe halten, die ihr Schmerzen verursachte. Wie viel lebendiger war es doch in jenem Sommer gewesen, als Francig an dem Buch über Raphael arbeitete. Ja, Franciz war seither ein ande rer geworden, er lebte gleichsam in einer Stube ganz für sich, die sie nicht betreten tonnte und durfte. Vielleicht war so etwas siir Fran eiI ebenso schwer wie für sie der Ge · danke, daß sie kinderlos geblieben wa tell Die Möbel, das Silber, die Bilder und all das Andere bedeuteten fiir Franciö nichts im Vergleich zu dem einen Manuskript. Natürlich sagte sie sich, daß er damals recht gehabt habe, ihre eigene Thorheit war Schuld an allem. Jhre unbegreifliche. kindische dhorheit, der fremden Frau ein gan zes halbes Jahr lang den Schlüssel zu der Wohnung zu überlassen, blos da mit ein paar dumme Blumen Wasser bekommen sollten. Francis hatte auf der Reise allerdings fast täglich ge sagt, daß es finnlos und lächerlich ver trauensselig von ihr sei. Zweimal im Monat schrieb Ellis eine Postkarte an Mrs. Hillarn, die leste, die ihre Rückkehr fiir die fol gende Woche meldete, aus Paris. Aber je näher sie London kamen, desto be-; klommener wurde Ellis um’s Herz. Irancis dagegen war fröhlich und heiter; er sprach davon, in drei Wo chen könne er das Manuskript beendi gen, und es solle auch in drei Wochen "Ceschehen, und wenn er Tag und Nacht daran arbeiten müsse. Als dann der Wagen vor dem Hause hielt, wo fie wohnten. da wurde Ellis blaß und wagte nicht zu den Fenstern auszudlicken. Aber was war das? Die Gardinen waren ja heruntergenommen! Die Iensierscheiben waren mit Kreide be schmiert! Ellis hörte ihres Mannes Stimme wie im Traume. Es wun derte sie ja gar nicht. Die Angst hatte sie schon auf Alles vorbereitet Nein, nicht auf Alles. Nicht auf die gähnende Leere. Und nicht auf Francis’ Zorn· Zuerst war er. ohne ein Wort zu sa gen. durch die leeren Stuben ge stiirmt, während sie, die Hand gegen das herz gepreßt, dastand und war tete, wartete, was nun noch kommen werde. Dann hörte sie ibn fast schreien: »Wo ift mein Manuskript?« Er riittelte sie, er stöhnte, er weinte: «Wf’ mir mein Manuskript! Du hist schuld! Du bist schuld!« Seine zornigen Rufe hallten wider von den leeren Wänden. Einen Au genblick wünschte sie, daß er sie tödten möchte, denn sie konnte seine Ver zweiflung nicht mehr ertragen. Und Mit war er auf einmal fort. Und date kam er wieder. »Es muß her Wchafst werden! Jch muß es wie Vct haben! W DIE« Sie stand W noch an derselben Stelle inner M des Zimmerl. M Minuten später kam die Po user Ein Veehör wurde aufgenommen Ellii war so verängftigt, daß man sie schließlich in’s Krankenhaus bringen mußte, damit ihre Nerven sich beru higtem Und sie erholte sich wieder. Der Dieb wurde nie gefunden. Die Polizei konnte nur als das allein Weicheinliche feststellen, daß Mrs. Weh Mitwisserin war. Aber von Urt. hillary war jede Spur ver Gesundem s- cllis hatte Francis urn Verzeihung eingesteht, weil sie die Schuldige war; und Franciö hatte gesagt. er zürne ist nicht mehr, denn das Ganze sei ja ein Spiel des Zufalls. Und doch ver M sie recht gut, daß es sich nicht sit Worten abthun ließ Und sie ver ,fich ein neues Heim zu schaf Sie ichmiickte die Stuben mit ( . Aus alten golddursieoirlten Wien nähte sie Kissen für il. Aber sie konnte damit kein Hasses-. Die Wände waren III den Wehe-trennten standen M M Ienis siichey die das Gan ze noch leerer machten. Führt war Ellij in seiner Stube aus und ein ge: gangen und hatte ihn abne Furcht in seiner Arbeit unterbrochen· jest blieb sie vor der Thük stehen«-and wenn sie eintrat, schaute ek sie an. als fragte et: »Was willst Du vpn mit? Warum stötst Du mich in meinen Gedanken?« Dabei arbeitete er nicht. Er hielt seine Vorlesungen, abet er schrieb nichts mehr. Bis zu diesem Sommer, wo et sich plötzlich in Mantegna versenkt hatte.L Ellis wanderte mit gebeugtem Kopf durch den Wald. Ein lieblicher Kapris folienduft umschwebte sie. Auf einmal sah sie überrascht auf. Woher tam all dies Licht? Sie war an den Rand des Waldes gelangt und iiberblickte eine Gegend, die ihr unhe tannt war, eine grüne lachende Hügel landschaft. Hie nnd da lag eine kleine Häusergruppr. Hie und da blinkte ein Wasserlauf. Zur Linken sah sie ein weißes Häuschen mit rothem Dache, das sich an den Waldsaum an schmiegte. Es sah aus wie ein Spiel zeughaus Unwillkiirlich näherte sie sich ihm Das Häuschen lag in einem offenen Gärtchen, der Zaun darum war roth gestrichen. Der Garten war so vol ler Blumen, als hätte man im Früh jahre mehrere Handvoll von allen möglichen Samen daraus ausgestreut. Jn der Mitte führte ein kleiner, mit Fliesen belegter Weg zu dem hause hinauf. Auf dem Treppenstein saßen zwei kleine Kinder, ein Knabe und ein Mädchen. Ellis lehnte sich an den Zaun an und betrachtete die beiden Kinder. Jn ihren Gesichtern kam ihr irgend ein Zug bekannt vor. Waren es die Augen oder war es das Lächelns Die Kleinen sahen sie an, und sie nickte ihnen zu· Dann ging sie näher. Sie gab sich ja so gern mit Kindern ab. Die Beiden machten ihr inzwischen Plas, und der Knabe fliifterte: »Wir müssen ganz still sein. Mama schläft. Es ist ein Brüderchen angekommen! Und Papa ift auch da, er hat der Mama so viele Ringe gebracht, einen fiir jeden Finger . . . Auch fiir die Schwester ein paar, wenn ihre Finger arößer sein werden . . .'« Das kleine Mädchen. das mit seiner Puppe spielte, zeigte Ellis die Puppe. Und Ellis un tersuchte den Puppenstaai. Das Kind aber flüsterte: »Das hat Mama alles Lselber genäht!« -« « Ellis betrachtete dac- Puooermeios chen genauer. Eine serne Erinneruna erwachte in ihr. »So ein Kleid hab’ ich auch einmal gehabt!« sagte sie zu dern Kinde. Und das Mädchen nickte: »Mama auch, aber dann wurde es schlecht, und da hat meine Puppe es bekommen! Willst Du Brüderchen ein mal sehen?« Ja, Ellis wollte recht aern. Aber konnte sie denn so ohne weiteres bei den fremden Menschen eintreten? Der Junge suhr sort: »Du mußt aber die Schuhe ausziehen, weil Mutna schläft!« Ellis konnte nicht widerstehen. Und see zog die Schuhe aus, und die Kin der auch; sie nahmen sie bei der Hand und führten sie hinein: »Das ist Papas Stube, ist die nicht fein? Aber da dürfen wir nicht spie len, sonst wird Papa böse!« Wie versteinert stand Ellis da. Es war nicht nur eine zufällige Aehnlich keit . . . Nein, es war . . .es war... Sie ließ die Hand des Kindes los. Du großer Gott, wo war sie? Was war das? Träumte sie? . . . Ohne die ungeduldigen Kleinen zu beachten. trat sie an den Schreibtisch. Jhre Hände zitterten. Der Schlüssel steckte drin. In der Schublade links . . . in der Schuhlade links . . . Da zupsten die Kinder sie am Kleide, und sie ließ sich mitziehen. Das kleine Mädchen rührte an die Thür. Lautlvs bekam es sie schließ lich offen. Es legte die Finger aus den Mund und slüsterte: »Mama schlästl« Ellis brauchte die hlasse schlafende Frau nicht zu betrachten, um sich zu überzeugen, daß die Mutter der Kin der und Mes. Hillarh, die vor Jahren ihr haus gehütet und ihre Blumen gepflegt hatte, ein und dieselbe war. Neben der Frau lag in der Wiege das Neugehorene. Ellis trat zurück. Sie - hielt es nicht länger aus. i »Du meinst? Warum meinst Du?« Aber Ellis ging durch das Cßzitn mer in »Francis’ Zimmer« hinüber. Sie schloß die Thür vor den Kindern mit den Worten: »Ich komme gleich wieder!« Mit zitternden händen zog sie Schublade auf Schublade aus dem Schreibtifch beraus. Es war nicht da! Jhr herz hämmerte laut. Nur eine Schublade war noch übrig . . . Da hörte sie Schritte. Und sie riß die Schublade heraus. Ja, ja. Da lag Alles: Das Manns stript, die Bilder, die Notizbiicheri Die Thiir wurde geöffnet Ein großer Mann stand ihr gegenüber und maß sie mit seinem Blick. Das Manu skript in der hand, stand sie da. Nun, wo sie es hatte, erschien alles Andere ihr gleichgültig. »Ich bin . . . Ellis Faber. Und das hier« . . . sie zeigte auf die Mö bel ringsum. während sie fkihltr. wie das Blut aus ihrem Gesicht entwich . . . »das sind'» . . untere Möbel . . . Alles unser . . . ; Sie schaute in einen Revoloer bin ein. Der Gedanke an den Tod er-l schreckte sie nicht. Aber sie hatte Angst, i daß Jemand ei verhindern lsnnte« daß dieses.Manustript Frau-cis er reichte. «Gehen Sie! Gehen Sie! Aber gnade Ihnen Gott« wenn . . « Ellis war schon zur Thür hinaus und stürmte durch den Wald dahin. Das Manuskript hielt sie sesi mit den Händen umtlammert. Sie lies, lies. Die Baumstämme standen ihr im Wege. Sie stieß dagegen. Sie siel. Das Manuskript fiel zur Erde. Sie nahm es aus und lies weiter. Das Herz hämmerte, hämmertr. Und was nun? Was nun? »Gnade Ihnen Gott« wenn . . . Der Mann brauchte leine Angst zu haben. Sie müsse Niemanden in’s Unglück bringen. Nicht ihn, nicht sie . nicht die kleinen Kinder . . . Die Finsternis wurde immer dich ter, und der Wald immer belebten Von den Stämmen der Bäume wuch sen Arme hervor. Die Wurzeln streck ten sich über die Erde empor und gris sen nach ihr. — »Francis! Francis!« Und wieder dachte sie mitten in ihrem Schrecken an die kleinen Kinder. Zuletzt blieb sie liegen. wohin sie siel. Und mit den Händen grub sie in die weiche Erde ein Lock-, legte das Manuskript hinein. deckte Erde dar über und sliisterte in einem fort: »Du darssi sie nicht anzeigen, Franrisl Du darssi sie nicht anzeiaen8 Um der klei nen Kinder willen!« Der Mond ging aus« sie aber flü sierte in einem sort und Niemand hörte sie. Kaiser Franz und der Ungar. Eine Geschichte aus dem alten Wien von Peter Rosegger. Es war vor 80 Jahren in der Neu jahrswoche, als ein ungarischer Edel mann nach Wien tam. Jn der lustigen Kaiserstadt regierte damals Kaiser Franz. Der alte here bemühte sich vor Allem. möglichst populiir zu sein. Er trug einen alten Hut. sprach den gemeinsten Wiener Voliådialett und schlug nie Jemand dirett oder barsch etwas ab, sondern stets ver-tröstend »damit’s der Katz nie so weh thut, als wann man ihr aus einmal den Schwanz abhackt; darum lieber im mer nur a bissel, bis er ganz weg ist·« Gar nicht wehleidig war der Kaiser dem Volkssartasmue gegenüber und sagte stets, absichtlich gutmüthig iächelnd: »3chimpsts! Wanns nur zahlt!« Jn den zwanziger Jahren war be sonders des ungarischen Adels Ab steigeguartier in Wien der Gasthof »Zum weißen Wolf« im Wolssgassel vom alten Fleischmarlt hinein, und der damalige Wirth war ein beson derer Biedermann, nämlich zutraulich grob gegen alle seine Gäste, wenn er auch aus einen Fürsten stieß. Eines Abends saß nun der eben angetommene alte ungarische Edel mann im Speisesaal und harrte des Sen-ins als der Wirth eintrat. Er ging gerade aus den Gast zu und ohne die Linie aus der hosentasche zu zie hen, sagte er vertraulich herablassend: »No; sans auch wieder mal bei uns in Wean? Freut mi! Hoabenö gute Reis ghoabt? Jhna gehören ja die vier tleanen Rappen und das hübsche KosenwoagerliP »Joa, die ghören mein!' erwiderte der Alte weiter essend. «Woan ich bitten dars: Mit wem hob i denn die Chri« «Bin in Rimasari. Edler von Tarnocz und Jezvsalu!« »Gschoamster Diener, Euer Gna den! No, und woan i noch sragen dars: Was wollen Er Gnaden denn bei uns in Wean?« »Ei, hab ich solch vertratten schwe ren Prozeß, geht der schon Joahre lang, toann nit zu End kommen. Doa will ich denn mit unserm guten König sprechen, ihm den Fall tlar auseinan derseten, und da er ist so gerecht, wird er mir kurz helsenl« »Wer? Unser Kaiser Franzi? Ro. i bitt Sie. gehns mer! Da höttens Ihnen a die Reis ersparen könne-, wanni sonst mehr toa Hossnung boabr.« »Nein, hab ich tei andre; aber gloaub ich nicht, daß unser gerechter König —- — —« »Larisari! Oanhören wird er Sie freili« sogar sehr geduldig und gnädi, und wird Sie um Alles auf-fragen, und dann wird er zuletzt sein altes Joa, Joa, werden mer schon machn«, sagen —- aber da wird erst recht nix gschehn!« Das merkte sich der alte Edelmann, obgleich er dern Wirthe gegenüber that. als glaubte er das nicht von seinem »so gerechten König«, und als er dann andern Tags wirtlich im bekannten »Kontrollburggange« in der Burg vor dem Kaiser Franz stand, erzählte er diesem ruhig und klar, theils latei nisch, theils deutsch seinen Fall. Der Kaiser hörte sehr herablassend gnädig und unter allerlei: »Vin, hm!« gedul dig zu und schloß richtig die Audienz mit der Vertröstung: »Joa, joa, wet den mer schon machn!« Kaum war dies gesprochen, und schon that der Kaiser die sandbewh auna gnädiger Entlassung als des alte Ungar mit rulktgrrz doch starker EEis-stimme sagte »Nein,«aliergniidigster Herr Midnig, is mir dat nit genug; denn tooann Euer Masestät sagen: «Werd'n mer« i ichs-U machn«, da gschieht nie was —’ Tat sder Wirth im Weißen Wolf ge agt.« « »Wer hat das gsoagt?« suhr der Kaiser oerbliisst, zugleich aber auch sehr ärgerlich aus. »Der Wirth im Weißen Wolf hier« wo wir Ungarn stets absteigenl« »Schants den schlechten Kerl an und sein erzsss Mai-W monologisirte ge wissermaßen der irritirte Monarch. »So spricht der von seinem Kaiser? No, woart Du Halluntl Wissens was, Nobilissikne Domine, gehns jeßt glei zriiet in Ihr Gasthaus und sagenö den Schloantl von Wirth, jetzt wird aber just soglei was in Ihrem Pro zesse geschehen. weil der Mensch so frech ist. zu soagen, es gschieht nie, woann i woas soag! Und soagns ihm nur« den Grobian. daß i das gsoagt hob, i, sein Kaiser! oerstehns mit« Und richtig war andern Tags schon der Prozeß entschieden und der alte Ungar zahlte ein paar Flaschen To taner, die er mit seinem Freunde, dem ausrichtigen Wirth vom Weißen Wols leerte, der lachend seinen Kaiser Franzi« leben ließ. ( sue seichtchte der sauer-. Die Erfindung, die Butter durch wiederholtes startes Waschen, Kneten und» Salzen rein und sest zu machen, scheint bei den nordgermanischen Stämmen gemacht worden zu sein Noch jetzt besteht der Unterschied zwi schen Nord- und Süddeutschland, daß in dem ersteren die Butter gesalzen wird (wie auch in Standinavien und England), während das letztere süße Butter ißt und die Speisen mit Schmalz, d. i. mit geschmolzener But jter. bereitet. Dieses Butterschmalz s nennt der Alernanne Ante, Bei den Standinaviern heißt die Butter Schmeer. Auch Salbe mag in der Urzeit ein deutsches Wort dafür ge itvesen sein, wenigstens hat das alba inescsche Wort gjalbe noch heute die sBedeutung Butter. Die Slaven be snennen die Butter mit demselben s Worte wie das Oel: Maslo, wörtlich: s Mittel zum Salben. tMit dem Worte sMaslo hängt jedenfalls auch das für jeine deutsche Zunge fast unaussprech kliche russische Wort Mujlv zufam men, das Ieise bedeutetl. Germanen und Slawen schmierten sich also das Haar mit flüssiger Butter-, die, wie jetzt das Rizinusöl der Neger in Afrita. nicht immer den besten Geruch verbreitet. Hieran tniivst Plutarch eine hübsche Geschichte: Zu Berenite, der Gemahlin des Deiotaurus. lam einmal eine Suartanerin Als sie ein ander nahestanden. wandten beide sich gleichzeitig und augenblicklich ab, denn der einen war der Geruch der Salbe, der andern der der Butter zuwider-. Die noch heute in entlegenen Dörseen nordischer Välter bei Weibern und Mädchen nicht ganz ausgestorbene Sitte, das Haar mit Butter zu sal ben. ist im übrigen durch die Pomade, italienisch: Pomata, verdrängt wor den, der. wie der Name sagt, irgend eine dustende Frucht (Pomo) beige mischt war. schnmrmneeisoehängh Als Schutz gegen Staub und Schmuh empfiehlt es sich, dünne Musselin-Borhänge an den Fenstern anzubringen, wie man sie zur Fern haltung von Mostitos findet. Wer in einer Jndustriestadt lebt. macht die ärgerliche Erfahrung, dasz bei gekiff netem Fenster die Vorhänge oder Gardinen in ganz turzer Zeit schmuhig werden. Dieser unsaubere Zustand erstreckt sich selbstverständlich auch aus andere Theile der Zimmer und ist nicht nur eine Bersiindigung gegen Reinlichteit und Ordnung, son dern bildet auch eine Gefahr site die Gesundheit· Aus diesem Grunde ist es sebe zu empfehlen. möglichst billige Vorhänge vor den Fenstern zu ver wenden und sie möglichst oft zu wa schen, uin sie ohne grosse Kosten bald ersehen zu können. Alles an Staub und Schmuh, was sich von außen her tn diesen Vorbänaen festseht, toird von der Rimmerluft serngebalten und die Musselinvoehänge wirten daher be witsertnaszen als Filten Wer es also besonders gut mit sich meint, versäume nicht. zur Förderung der Gesund heitspslege MullvoMnge anzubrin sen. Institut-. hausfrau (zmn Bettler): »Hier ha ben Sie etwas Gemiise und ein Stück Wurst; hoffentlich schmeckt's.« »Warum falls nicht schmecken; Ih nen haks doch auch vorzüglich ge schen-du« houifram »Woher wissen Sie hast« »Na. sonst wör’ doch mehr übrig gehiiehent« Der Unterseiterllchr. »Nun. hat sich teund Meyer in den Jahren feiner bwesenheit sehr oeriindertk »Nein; aber er scheint es sich einzu bilden?« »Ein ubilveni Wirt-»F :Er pricht immer u davon, tout er doch irtiher itir ein arr gewesen tei. " Yrauenecttc Auswahl-h Von selbst lommt Wohlsein nicht herein. Es will gar ernst errungen sein. ? Im Thätigsein liegt höchstes Glück, « Der Träge weicht vorn Ziel zurück. Drum rasch ein«-I Wert und das noch heut, Nichts Edletes giebt es, als die Zeit; Doch ist sie Dein, Du darfst von mor gen i Nicht eine Stunde hoffend vorgen. « Am nächsten nach ihr spar’ das Geld.i Den größten hebel in der Welt. Des Lebens Freiheit hängt daran, Drum stets Dir jeden Quartee an, Mit einem Wort gesagt. o strecke ! Dich immer hiivich nach Deiner Decke, i Und laß es Dich nicht irre machen Wenn auch die Thoren drüber lachen, Oft hat auch. eh’ der Hahn noch triiht, Solch Lachen sich schon umgedreht. l Qte dem-feste von heute. i Auf den ersten Blick will es man schen vielleicht bediinien, als« habe die ;Hau5frau von heute es leichter»alz sfriihen weil eine Menge der haus lichen Arbeiten, die sonst ihre Hand !derrichtete. fremde Hände, vor allem saher Maschinen besorgen. Vorbei ist ! die Zeit. dir sie spann, und Strümpfe strickt die haussrau auch nur noch » ausnahmsweise; die häusliche Näherei » macht die Nähmaschine in biet kürze jrer Zeit, oder man lauft fertiges ja ,so billigt Gleicherweise die Garde « robe. — Das Wasser, das sonst wer weiß wo geholt werden muszte spru delt lustig in der Küche; Obst und ; Gemiise sind ais Konserven ohne son l derliche Mühe zuzubereiten, und aller )hand tleine Maschinen sparen Zeit Hund Arbeit. Auf dem Herde tochen » wir mit Gas, die Häuser haben zum sTheil Dampsheizung « ein Griff, und Gas oder Elettrizitiit verbrei ten ihr strahlendes Licht l Und doch ift das Arbeitsfeld der Ihaussrau oon heute bedeutend ge wachsen, es werden mehr Ansprüche an sie gestellt als früher! Ansprüche, die begründet liegen in der verfei nerten Kultur. in den sozialen Ver hältnifsen, in dem ruhelosen Vor wärtsstrebem der erdrückenden Kon ’turrenz - - mit einem Wort: im Geist der Zeit! Auf wessen Schultern ruht die L Last und Sorge? Wer trägt die Ver antwortung für das Behagen des ganzen hauseöi Die Hausfrau immer die hausfraul Mag die posi tide Arbeit siir ihre Hände geringer geworden sein -— desto mehr musz sie ihrem Kopf und Sinnen zumuthem denn je lomplizirter der Haushalt. desto genauerer Ueberwachung und Eintheilung bedarf er an Zeit und Geld. Und wie oft stehen in unserer theuren Zeit die Einnahmen im Maßverhiiltniß mit den nothwen digen, oder doch so fcheinenden Aus gaben! Und nun das edelste Feld ihrer vThisitigleitt die Erziehung ihrer Kin er. Auch diefe gestaltet sich heute viel fchwieriger und anspruchsooller. Eiil nerseits bedürfen unsere geistig über-« anstrengten, hierdurch und durch man ches andere schon frühe nervösen Lin-« der einer besonders sorgfältigen tör-! perlichen Pflege und Ernährung, umi den Ansprüchen, die dereinst Leben undl Beruf an sie stellen werden, gewachsen zu fein. Da muß die Hausfrau und Mutter in der hygiene der Ernäh rung und sonstigen Körperpflege zu Haufe fein, da muß sie lesen und stu diren und sich für Dinge interefsiten, die weit, weit außerhalb der Grenzen liegen, die ehemals dem Wissen und Interesse der Hausfrau gezogen wa ren. Stillstand ist Rückgang; rast ich, dann roft ich! Stillstehen, Ra sten im Lernen und Arbeiten, darf heute niemand, auch nicht die Mut ter. Zumal in einer Zeit, in der an den Geist der Kinder schon fo große Ansprüche gestellt werden, dafz die Unterstützung des Hauses fiir die Schule zur Nothwendigteit geworden ifti Nicht allein. daß die Kinder in tausend Nöthen, mit tausend Fragen an die Mutter herantreten. deren Be antwortung ihnen manches Schwere leichter macht, manchen Zweifel und Konflikt löst fie sind auch gar zu leicht zu geistiger Ueberhebung ge neigt, toenn die Mutter die Antwort ihnen schuldig bleiben muß. und sie keinem Verftiindntfz begegnen· Das ist eine große Cnttäufchung fiir das Kind und eine Demüthigung für die Mutter-, vor allem aber eine große fGleis-he fiir ihren erziehlichen Ein u . Und wehe der Mutter, die im zä hen Festhalten am Althergebrachten den neuen Kurz nicht finden lannl Ganz unversehens würde ihr das Steuer aus der hand gleiten, und ihr ureigenftes Besigthunh das Herz der Kinder, wird ihr ein fremdes Land fein! Will sie aber das Köftliche, ihr Vertrauen, fich erhalten, fo gilt es, dem Neuen, Berti-werten Konzefsiw nen zu machen, die Forderungen du it zu verstehen, die Ideale der heu t Jugend — find ei auch andere wie bi- ber ihrigen -- zu begreifen und anzuertennen Da beißt es nicht nur ununterbrochen vorwärts zu ge ben --- auch mancherlei Opfer innerer Art sind zu beseitigen: Aufgaben, freiwillige Aufgaben bei Uebergetvich tes nach mancher Seite bin, um die Selbststönbigteit der Kinder zu för dern. Als Freundin muß vie Mutter neben dem Kinde stehen, will sie es nicht verlieren, will sie es vor Juwe gen damit vor schwerem Leib nach Kräften schäpen Sächs-ausm- cis-mutet. Sonntag. Spakgelfuppez gekocht-r Halibui mit Same, Beatnaise, Kartoffeln, Pe tersilir. CitkonenvietteL Rossi beef mit gemischten Gemäß-h Reis-Frittets, Salnt. Oran gen Cremr. Käfe, Früchte, Kasser. Montag. Griessuppe. KalbsschnitzeL Blumen tohl, Kartoffeln, Chors-laden Auflouf. Dienstag. Bodnenfuppe mit Semmel-Croquei ten, gesalzene Schweinezunge, Sauetktaui, Spätzle, Cata mel-Custard. Mittwoch. Brotfuppe mit Ei. Katotten mit Kan nenerbfen, bemittelt-rotem gebackene Kartoffeln, Piikee von weißen Bohnen. Sago-Pudding, Citkonensauce. D o n n e r ft a g. Bouillon mit Eietstichz Fleifchsalat, Reisftittetsx Gebnckenes Hirn, f Witsing; Omelette mit Ein gemachtem. Freitag. BlumentohlsSuppez Crenmed Fisch in Formen gebacken, gebtatene Kartoffeln, Branntohl; Apfelpudping · S a m si a g. Linsensuppe mit Frantfurter Miit-st chen. Witsing mit Fleifchsiille, zerstampfte Kartoffeln. Sponge Cate. Irrt-vie sie-erte. Bisqnit Rouladen. 5cki2 weis-, zu festem Schnee geschlagen, fünf Dotter hineinriihren, fiinf Löffel fei neg Mehl. fünf Löffel gestoßenen Zucker; alles mit der Echneeruthe zu saminengeriihrt. Ein Blech mit But ter schmieren, den Teig darauf, mit dem Messer finaerdick aufgeftrichen, blas; in der Röhre gebacken. 3 Ab tbeilungen Cbocolade in US Tasse Wasser gesotten, dann drei Löffel Zucker dazu, nochmals sieden, bis es ganz dick wird, dann auf den ausge tiihlten Teich streichen und an der Luft trocknen. Hierauf das Blecks sammt den Teig ans den Dunst stel len« damit derselbe sich rollen lasse. Mit Schlaarahm oder mit Glasur be streichen. Schnell rollen und aufs Eis stellen. Jelly - Roll. XE- Pfund ge stoßenee Zucker wird mit 10 Eigelb schaumig gerührt, dann der Eischnee und 13·- Pfund Mehl beigemischt. Ein gewöhnliches Backblech wird gut gebut tert, soviel Teig darauf geschüttet, daß ein zirla 1,-T»- Zoll dicker Kuchen ent steht, der nun gebacken wird, noch heiß bestreicht man ihn mit Gelee und rollt ihn schnell zusammen. Der gleiche Teig in eine Kuchenform gegossen, gibt ein gutes Bisauit Kann mit Zitrone oder Vanille gewürzt werden. hübnerfalat Ein großes Hahn wird gereinigt und ganz gekocht mit Salz und Suppeniräutern. Pro sitahler ist es, zwei Sühner zu lachen und alle lieinen Theile zu Frilassee oder Sudpe zu verwenden, damit man genug große Fleischtheile file den Sa lat hat. Mit dem Wenigen, das von einem huhne abfälli. tann man teine Mahlzeiten herrichten. Das Fleisch wird in Streifchen oder Würfel ge schnitten, dazu kommt eine ganze Staude fein - Bunch) Tafel-Sellerie, gut gereinigt und in Stückchen e schnitten. Beides wird in einer tiefen Schüssel vermischt und richtig gesal zen. Dann gieße man soviel feines Oel, Essig und hiihnerbeiihe daran, daß die Masse gut durchtrönlt ist. Man richtet den Salat nun als Berg in einer halbtiefen Schüssel an und gießt die folgende Moyannaise, die ziemlich dick sein muß, gleichmäßig da rüber hin: 1—2 Eidotter werden mit Salz und etwas weißem Pfeffer schaumig gerührt, dann wird trodfeni weise Oliveniil zugeriihrt, bis die Masse dick ist« woran man einen Eß liiffel Weinessig zufügt. Endlich sann man noch einige Löffel süßen Nahm hineingeben. Rudern und Oliven tön nen in den Salat gemischt oder auch übergestreut werden. Als Ausschmiicks ung dienen: Cilronenscheiben, Schei ben hartgeiachter Eier, Andern, Oli ven, Veteefilienbliittckien u. s. w« . Quantität fiir ea. 8 bis 10 Person«-» -·«—.-—---., Bekannten »Warum lieu ik gerade den Donnerstag siirhciinen kn gliiästagx anto elheld (mit eines unti verheirathetx »Weil der Donners-II mein Zeeii ag unsr.o