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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 2, 1912)
GuterPtaphet. Der Ex-Reichskanzler Fürst von Bitten-. Alles eingetroffen. Gaste kurz vor feinem Rücktritt den Konservativen voraus, daß ihre Partei im Rein-Fing ihren Ein flan verlieren werde. — Bei der letzten Wshl ging die Zahl ihrer Vertreter von IUJ auf 69 zurück. Ein Spionageiall hat in Deutsch land nicht geringe Aufregung verursacht. —- Ein als Infnntes riescffizier verkleivetrr Spio ftnhl wichtige Dienstvorjchriften Prenfkifcher Hauptmann in Nuß lnnv als Spion ins Zuchthnns ge schickt. Berlin, 27. Jan Der neue Reichs tag setzt sich, nach den Parteien ge ordnet, folgendermaßen zusammen: Avnfervative,43;Reichsmrtei,14;i Reformpartei (Antifemiten), Z; Wirtschaftliche Vereinigung, U; Zentrum, 92; Polen, 19; National liberale, 45; Fortfchrittliche Volks partei, 46; Sozialdemokraten 110; Elsösser, 5; Weisen, 5; Mitbringen 1; Däm, 1; Wiide L. Wenn man zu der bisherigen Mehrheit die El-. sässer, Weisen, die zwei Wilden unv die je einen Lothringet unv Dänen zählt, so verfügen vie Reichsparteien tm neuen Reichstag über 196, vie Linksparteien über 201 Stimmen. Berlin, 27. Jan. Nach den jeht vors . liegenden amtlichen Berichten lameaj während der am letzten Donnerstag deendeten Stisttoahlen für den deut schen Reichstag nur in Schweiz, preu ßische Provinz Westpreußen, ernste Unruhen vor. Polen und Deutsche ge- » rieten aneinander, und der Kampf wurde so ernst, daß Militär requi riert werden mußte, um die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen Zwei Schüler des Gyrnnasiums wurden ge- ; fährlich und mehrere andere Personens wurden leicht verletzt. Fürst vonx Sinon-, der frühere Kanzler des deut- J schen Reichs, wird jetzt hier als guterv Propbet gepriesen. Als er im Juli 1909 sein Amt nieder-legte, sagte er. dasz die Konservativen ihren »Lohn dadurch ernten« würden, daß sie jeden Einfluß im Reichstag verlieren. Daz ist fest eingetroffen. Die Zahl ihrer Vertreter ist von 105 auf 69 zurück gegangen. Der Kanzler hat auch inso fern Recht gehabt. als er sagte. daßs die Welten, die geschworenen Feindes Preußen-, die er glücklich aus dernx Reichstag vertrieben hatte, zurüas tehren wiirden Sie sind zurück ge ·tehrt. und die Germamsieruwg Potenz , die der frühere Kanzler Fürst voni Biilotv so erfolgreich augiiiklrtkI ist: seit seinem Rücktritt aus dem stinkt aenau tote er es THE-- riet-DE, osll - ständig UnterblieH--·. Ettlin, 27. Jan. Ungemeines- Auf-T schen erregt ein Spionagefall, welcher : sich an der Militärbahn in Jüterbog,« die dorthin von Berlin aus führt, zuZ nächtlicher Stunde ereignet hat. Ein als Monden-Mitwe- auftretender an- « geblichcr Jnfanterie-Offizier fragte den Posten in der Wachdude über den Aufhewahrungöort der Diensthiicher— und Dienstvorschriften aus. Später; wurde die Bude, als sie gerade nicht« bewacht war, erbrochen. Die in ihr aufbewahrten Schriftstiirte wurden; erlitt-endet Dem Posten, welcher sofort j iinern scharer Verhör unterzogen; wurde, war das südländische Aus-I sehen des in preußische Qstiziergillnig « form getleideten Mannes aufgefallen Diesen Anhaltspunlt benutzt die Be hörde bei der Ermitteluna des Täters-, von dern bis jetzt aber noch teine Spur hat aefunden werden können. s Es unterliegt nicht dem mindesten Zweifel, daß der Verüber sich mit den " gesamten Verhältnissen vollkommen» vertraut gemacht hatte, um den Posten » in solcher Weise düpieren zu können Die Untersuchung wird tunlichst ge fördert, schon um die öffentliche Mei nunng zu beschwichtigen, welche überl die Häufigkeit gravierender Spionaah fälle in stetig wachfende Unruhe gera- » ten ist. Berlin, 27. Jan. Peinlichsten Ein- ! druck hat die aus Warfchau hier ein getroffene Kunde hervorgerufen, daß der unlängst als Spion auf raisi schem Boden in Hast genommene Hauptmann Werner von Stünzner zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. Die über den deutschen Osstzier verhängte Strafe wird lon trastiert mit den überaus milden Ur teile-, welche ru ische Osfiziere, die in deutschen Lan n als Spione in Gewahrsara genommen wurden, em pfangen haben Namentlich wird act das lilrzliche Verfahren gegen de- wsischen Offizter Winogradow » en, welcher dor dem Reichs iu Leid-Fig mit drei Jahren davon am. Der am Z. » Werte hauptmann Werner III sue-e war vom Sande-Füss kiekewt zum Großen General tust-IS Maul-text worden-, Er tst Y-;-si!t Sohn defcertekali der Kapelle-« vie z- Dk Karl von Stünzuey welcher M Wudterendek Muts - Zwist-se sk.-s.. WilsonsAntwort BezeichneTIattersons Angaben als falsch. Bemerkungen mißverstanden. Der Gonveknent den Ner Jersey behauptet, dass er sich von vorn herein dagegen n erwatprt habe vvn Trusnnngmtkn oder von Fi nanzkönigen irgend welche Vei triige für seine Kante-eigne anzu nehmen. —- Hätte, wie er sagt, wenn er die Hilfe dieser Herren hätte annehmen wollen, gar nicht nötig gehabt, ans seinem eigene-is Staat her-ne in gehen. —- Wil ssnsWatterson Kontroverse .Vanpt- » gegen-stand der Unterhaltung nn-; ter den Polititern in Washington-. - Washington, 27. Jan. Jn hiesigen! politischen Kreisen bildet die Tillman ; Watterson - hat-ven- Wilson- Lan-f troverse den Hanptgegenstand der Un- s tethaltnng. Col. Walterson von; Lounöville, Ky» hat nämlich ans dies Ansrage des Bundessenators Tillman von Süd-Karolina, ab es wahr sei.; daß et mit Gouvernenr Woodrowz Wilson von New Jersey deshalb zer- « fallen sei, weil dieser sich von den Geldsursten an Wall Street nicht dil tieren ließe, an diesen ein Schrei-; ben gerichtet, in dem er erklärt, daß; er siit alles was er gesagt, die unum- ! stößlichsten Beweise erbringen könne«I Watterson behauptet. daß Gauner-; neur Wilson ihn aufgefordert habe, für seine, Wilsonö, Kampagne Geld zusammen zu bringen. Wilson erwi derte darauf, daß eine derartige Be hauptung absolut falsch und nur zu dem Zweck erfunden worden sei. um seiner Kandidatur zu schaden. Wat terson bleibt in seinem an Tillman gerichteten Schreiben bei seiner ur sprünglichen Behauptung und fügt noch hinzu, daß er bereit sei, die end-—- « giiltige Entscheidung einem aus fünf Mitgliedern bestehenden Komitee zu überlassen. Von den siinf Mitgliedern dieses Komitees sollen zwei von Gou evrneur Wilson, zwei von ihm, Wat terson, und das fünfte von den vier ernannt werden. Außerdem hat Wat terson Senator Tillman aufgefordert. ihn in feiner Wohnung zu besuchen wo er ihm die untritglichften Beweise dafiir zeigen werde, daß er die Wahrheit gesagt. Gouverneur Wilson wurde heute aufs neue darüber be-; fragt, was er betreffs der letzten Er klärung Wattersons zu sagen habe Er f te wärtlich folgendes: »Ich war. daran gefaßt, daß man mich von allen Seiten angreifen werde; denn ich habe, wenigstens von dem Stand punkte eines praktischen Politilers aus betrachtet, einen großen Fehler began «jen.. Dieser bestand darin, daß ich rstinen angeblichen Freunden gegen über immer zu offen gewesen bin.·i Das trifft auch in dein Fall des Col Wattetson zu Wir sprachen wieder-? holt über Kampagnebeiträge und ichE sagte ihm daß ich aus eigenen Mit-: teln teine sehr aggressive Kampagnes fuhren könne Er tarn rnir mit dem; Vorschlag entgegen, daß es ihm ein. leichtes sein werde, die nötigen Mittel fiir meine Kampagne zusammen zuk bringen. Natürlich war ich der An-; sicht, daß diese Mittel von Männernk lomen würden, die meine Freund-« und Anhänger der von mir vertrete nen politischen Prinzipien sind. Alt dann harvey von »harpers Wectl«:)«z in die Angelegenheit hinein gezogen; wurde, merkte ich bald, daß Wann-; lon und auch Daroey Das fur meine tiampaane nötige Geld von belannten New Yorler Finanzierg zusammen; bringen wollten. Wenn diese Herren; etwas- geben, verlangen sie Gegendien ste. Und da ich mich unter leinen Um ständen in irgend einer Weise binden; wollte, erklärte ich Col. Harvey ganz offen und ehrlich, daß ich aus seine Untersiügung verzichte. Wenn Col. Watierson im Bruftton der Ueberzeui gung behauptet, daß er Beweise dafür beibringen lann, daß ich ihn ermäch ztigt habe, Kampagnebeitriige von: ’ Thomas F. Rhan und anderen he Elannten Finanzgrößen zusammen zu i bringen, so macht er sich der Verdre zhung von Tatsachen schuldig. Meine betreffs der Angelegenheit gemachten Bemerkungen werden wahrscheinlich vollständig verdreht und mißdeutet worden sein. Natürlich muß ich jetzt auf die Entgegnung Wattersons war ten, um zu sehen, welcher-Art seine Beweise sind. So viel will ich heute aufs neue mit großem Nachdruck wie derholen: »Ich werde niemals die No mination als demokratischer Präsi dentschafts - Candidat annehmen, wenn ich sie nicht ohne irgend welche peinlichen Bedingungen erhalten kann. Niemals werde ich itged einen Pakt mit Tkustharonen und Finanztönigen schließen. Eber mit-de ich aus der po litischen Arena zuriiel treten. Wenn ich willig gewefen wäre, durch Ueber einlommen mit gewissenlosen Finanz leuten Geld für meine Kampagne zu erhalten, hätte ich wahrlich nicht nötig gehabt liber die Grenzen meines Staate-hinaus zu gehen. hier Mitte ich alles bekommen können, was ich Musik« F »t- e. sk-,-—Win-M.i »in-se- .-,- . —,. i.. - «s«s"- -Wk-soi-qs i Alles erfunden ] W. F. MTvas ver teidigt Wilfon. Jst denen Campagneführer. Hatte zwei llnterrednngen mit Col-Z Wetterfa- nad teilte diesem mit.;F daß weder er noch Will-n anit; Inr einen Cent von Thiere-o F ; Rnan als Beitrag zum status pugnefonds annehmen würden-i Worterion betonte, daß nach feiner Erfahrung in Politik Geld und nicht Putriotiomno znt Leitung einer aggreisinen Raum-sue nötigl ist. — Angriiie Winters-no ernst Wition haben diesem große Dien: fte geleistet, weil sie die Zahl sei ner Anhänger erstaunlich versl mehrt haben. » e New York. 27. Jan. William F. McCoindH, der fiir Gouverneur Woodkoro Wilfon die Kampagne lei tet, erklärte heute betreffs der Wat terfon: Tillman -- Wilson - Kontro verse wörtlich folgendes: »Ich have die Korrespondenz zwischen COE. Watterion und Bundeoienator Tiis man in den Zeitungen gelesen. trk gentlich hielt ich die von Wattersrii vor einigen Ianen erwähnte Angs- ; genheit mit Bezirk-. auf Willen fiir c· j ledigt nnd Zins-Jene mich in dies-; Sinne, nachdem die Sache in den Zej z tungen erwähnt worden wor. JU ; habe seit jener Zeit auch über d.-.I ganze Angelegenheit nicht mehr qc I sprochen. Seit den-·- Beginn oer nun-; fon:Kampagne habe ich alle dafür ein gegangenen Beiträge selbst angenom men nnd übernehme fiir die Quellen aus denen sie stan- -s--.n, volle Beratu wortung. Die Beiträge kamen ohne Ausnahme von Personen, die an der ganzen Kainpagne nur in so weit Jn tereffe haben, weil Wilson die von ihnen geteilten politischen Ansichten vertritt und die niemals auf irgend welche äußere Belohnung rechnen. Mit Col. Walterson habe Ich mit Be zug auf Kampagnebeitriige nur zwei Unterredungen gehabt. Wenngleich es mir sehr unangenehrn ist, daß ich Unterredungen rein privater Natur öffentlich preisgeben muß, so hat Col. Walterson mich doch dazu ge zwangen. Jm Ottobersleßten Jahres hatte ich mit Herrn Walterson eine allge meine Unterredung über die Präsiden tenpolitit im Waldorf-Astoria, wo ich ihn auf seine Veranlassung auf suchte. Jtn Laufe der Unterhaltung sagte er mir, daß wir viel Geld nötig haben werden« wenn wir eirs Jehhaste und wirtsaine Kompagne süäken wolg len. Zugleich erbot er sich; seinen Freund Thomas F. Rhan »zu sehen« und ihn zu veranlassen, einen größe ren Beitrag für die Räson-Kain vagne zu bewilligen. Ich teilte Herrn Watterson ganz offen mit, daß wir Rhanö Geld nicht annehmen können, weil derartige Beiträge nicht nach dem Geschmack Wilsons seien. War terfon antwortete mir daran folgen des: »Ich habe mich seit fünf zig Jahren mit Politik be schäftigt und weiß, daß es in einer Präsidenten-Kant pagne auf Geld und nicht a us Patriotistnus an lorn m t." Jch wiederholte mit gro ßem Nachdruel, daß wir Ryans Bei träge nicht annehmen tönnen. An fang Dezember traf ich herrn Wat terson noch einmal, und er wieder holte bas, was er mir rnit Bezug aus Nhan und seinen Kampagnebeitrag bereits im Qttober gesagt hatte. Eeitdem habe ich von Herrn Watte-. son nichts mehr gehört und hatte un sere Unterhaltungen beinahe ganz und: gar vergessen Ich habe ihn auch seit? iener Zeit nicht wieder gesehen. Wenn s ich nicht irre, hat Watterson in sei- · nern Schreiben an Tillman, vielleichtj ganz absichtslos, angedeutet, daß eri sür unsere Kampagne von Ryan Getos erhalten habe. Wir haben keinen Bei: . trag von diesem erhalten« und Col. Watterson weiß dieses gut genug. Diese sonst ganz zeitgemäszen Angrisse aus Wilson haben uns große Dienste geleistet. Jch will nur einen davon erwähnen. Seit dem Beginn dieser Angrisse habe ich täglich von Leuten, die niemand von uns tennt. namhaste Beiträge erhalten. Und in den Be gleitschreiben sagt ein Jeder von ihnen, daß sie Wilson gerade wegen der ungerechten und geheimen An grisse, die man aus ihn macht, um so höher achten und um so entschiedener sür ihn eintreten.« seiesteutet verbrannt Postsachen aus Deutschland nach New York bestimmt. Berlin, 27.Jan Eine Aussehen etregende Mitteilung macht die Post verwaltung. Darnach sind am 17. Januar deutsche Briesbeutel, welche siir New York bestimmt waren, auf dem französischen Bahnhose Mesnil verbrannt worden Die Briesbeutel befanden sich nach Cherbourg unter wegs, wo sie an Bord eines tun-at lantischen Damvsere gebracht werden sollten. Die amtliche Belanntmas chung hat selbstverständlich eine Flut von Criundigungen beider derPoM waltung zur Folge Jeder gespannt Was weih-en die So zialdemokraten tun ? Die stärkste Partei. Haben im neuen Reichstag die mei sten Vertreter. » Dr. Kan Lieb kneeht sagt, baß sie klug handeln müssen, um ihren Gegnern keinen Vorn-and zur Auflösung desi Neichrstags zn liefern. —- Jn Ser lsirn ist die Lage so ernst. dan eine Wiederholung der Tragödie« non 1903 jederzeit möglich ift.; Die Führer in dem Korn-lett gegen die Regierung find iailx ansichliefslieh hohe Liiiiierr. — Minister werten denn-heimling daß ihre »Hinrichmnn« beimloisj sen ist. I Berlin, 29. Jan. Allgemein ge-.I spannt ist man darauf, wie sich die« Sozialdemokraten die jetzt im Reichs tags zur itärlsler Partei geworden sind, verhalten werden. Unler den neugewählten sozialdemokratischen Ab geordneten beiinden sich viele Hitz liipse. aber sie werden bei her in der Partei herrschenden eisernen Disziplin von den Führern leicht im Zaume ge halten werden können. Man erwar tet daher, daf- die llmstiirilsr sich ei ner neisen Mäßigimg befleißiqu uno mirllich konstruisive Politik treiben werden. Dieser Absicht bat der im ,,Kaiser - Distrib« in Puls-dein sieg reich gebksebene Tr. Karl Lieblnecvt Ausdruck gegeben, der gestern erklär te: »Seit der Gründung des Reiches ist leine Partei mächtiger gewesen« als die Sozialdemokratie heute. Unser Einfluß wird enorm sein. und es mus; n·.it uns gerechnet werden. Wir miiffen jedoch klug handeln und Alles vermeiden. was der Regierung und den Patrioten einen Vorn-and zur Auflösung des neuen Reichstags lie fern könnte.« Wien, 29 Jan. lieb-r die vor ei nigen Tigen unter den Offizieren des serbischen Heerez entdeckte. bereits lurz gemeld-.te. Verschxrörimg sind heute nähere Einzelheiten hierher gelangt. Die Situation in Brlgrad ift genau so. wie sie vor neun Jahren war und die Tragödie vorn 29. Mai 1903 mag jeden Augenblick ihre Wiederholung finden. Wenn heute oder morgen Tiber den elektrischen Draht die Kunde durch die Welt fliegen sollte, daß Kö nig Peter l. ermordet worden sei, wie an jenem blutigen Maitage der iu gendliehe König Alexander und die Königin Draga, so würde dies hier Niemand überraschen. Die Führe- der Verschwörung sind Regimentstommendenee und andere Ossiziere, die an der Ermordung des letzten Herrschers aus dem hause Obrenowitsch und seiner Gemahlin beteiligt waren· Das Ziel der sich »Schwarze Hand« nennenden Ver schwörer ist die gewaltsame Beseiti-; gung des Königs und die Errichtung« einer Militiirdittatur. Zwischen Kriegsminister Stevanowitsch und dem Kronprinzen Alexander besteht eine erbitterte Feindschaft die bereits zu heftigen Zusammenftößen zwischen den Beiden geführt hat. Die Ver schwörer, die faft das ganze stizim lorps umfassen, treiben alle Ehre Geg ner aus Belgrad und haben die radi kalen Minister Jowanowirsch und Protitsch, sowie den Staatzpriisidem ten Gen. Paschitsch benachrichtigt, daß ihre «hinrichtung« erfolgen werde, wenn sie nicht sofort ihre Aernter nie derletzen und die Hauptstadt fiir immer verlassen. Ein Teil der Verfchwörer würde sich mit der Vertreibung des radikalen Kabinetts begniigen, aber die Führer find ent schlossen, den König zu töten, wenn er fich weigert, zu Gunsten des Kronprinzen abzudanien. Diefer hat indes in der lesten Zeit viel von feiner früherer-en Popularitelt verlo ren. Ein alter Verbrecher. Wänfcht fein Leben im Zuchtlnsus zu beschließt-m New York, 29. Jan. Jn dem hiesigen Polizeihauptauartier er schien gestern ein alter Mann. der feinen Namen als Chor-les G Bat rett und fein Alter als 87 Jahre an iaah Er wünschte-, wie er sagte, ver hattet und eingesperrt zu werden lweil er einen gefälfchten Schock für die Summe von 82,125 ausgegeben )haite. Er wurde dann von dem Fdienfttuenden Seegeanten als alter Bekannter identifiziert, der ieit dem Jahre 1872 wegen verschiedener Schwindeleien die meifte Zeit hinter Zuchthausrnauern verbracht hat« Barrett war vor vielen Jahren ein erfolgreicher Geschäftsmann, "der durch unverschuldete finanzielle Miß erfolge herunter aelonnnen ist. — k- Jn San Franciseo wurde ge fteen J. J. Meere ein lietarhinteil niuvmitgiiev von seinem Evas-nennt Samuel L. Timothy. rrfchoffen i — Jn ter Flottenalademie zui Annapolis, wo hetanntlieh untere Seehelden ausgebildet werden, find augenblickl: .h fünfzig Stellen als its-« detten patent.« . ( - « TEOEV Wiss-TM —- « »He M rPrinz als Geists Kaiserfohn wird Ver. Staaten bciuchcu. Näher-es noch nicht bestimmt. In Wafhinaton weiß man noch nicht, ob Print Adell ert alr- Befehle-habet eines deutschen Kriegsschifires oder als Kaiser-soli- lonnnen wird. — Auf jeden Fall wird er. wie von maßgebende-r Seite versichert wird mit hohen Ehren empfangen wer den. —- Ter deutsnp - amerikani sche Maler lsllarleo Schrcyuoael in New York gestorben. —— Waistr in überwies-endet Farben-rann die Schönheit dec- ainerilaniiclien Tir ieenø zu ielsilderu. —- Starb ou Blutdetgiitiiiig. Washington 29. Jan. Hier wurde gestern behauptet, daß der deutsche Kaiser die Absicht habe, seinen Lieb-: linggsoanrinzAdelbett als BeschW habet eines der neuen deutschen Kreu- i zers, wahrscheinlich des Kreuzersl «Molile« zu mehrtäaigem Besuch nach» den Vereinigten Staaten zu schicken,; um dadurch die Wirlung des unliingst ; von dem General .- Gouverneur Von» Kanada dem Herzog von Connaugth und Onkel des Königs von Enalandll dort abaestatteten Besuchs abzuschwäq .chen Rear Admiral Wainwtiabt santel gestern betreffs der Angelegenheit daßj der deutsche Kaisersohn auf einenj königlichen Empfang werde rechnenl tönnen ganz gleich, oh er als der Vertreter seines Vaters, des deutschen Kaisers, oder als einfacher« Befehlsg hoher eines Kriegsschiffeg hier ein treffe. »Kommt der Prine offiziell«, fügte Near Admiral Wainwrkght wörtlich hinzu, »dann wird. ihm wahrscheinlich ein Ckchhwader entge gengeschickt werden. Kommt er nicht offiziell, so wird das Staatsdevarte ment ganz sicher von seiner An wesenheit im Lande Notiz nehmen und dem Flottendevartement betreffs der Behandlung des hohen Gastez die nötigen Anweisungen zehen. Aus ie den Fall wird er mit dem königlichen Salut von einundzrnanzig Kanonen schiissen begrüßt werden« Jn der hie sigen deutschen Botschaft wurde he hauptet, daß der Besuch des Prinzen Adelhert in einigen Monaten zu er warten isi. Wenn der Brinz als Be fehlshaber eines Schiffes und nicht als Kaisersohn kommt. wird er, wie in der Botschaft hetannt gegeben wur de, von dem Staatsdeparternent offi ziell eingeladen werden« nach Wash ington zu kommen und wird, wie es gelegentlich des Besuche des Prinzen Heinrich geschah, eine aus einem Offi sier des Heeres und der Flotte beste hende Ehrenwache zugeteilt erhalten« wenn er verschiedene Städte des Lan des besuchen will. New York, 29. Jan. Einer der bedeutendsten deutsch - amerikanischen Maler, der in leuchtender Farben pracht die stille Schönheit der Prörie und die stolze Wildh it ihrer immer seltener werdenden Urhewohner zu schildern wußte, Charles Schrenvogel, der Berherrlicher des ameritanischen Westens, ift nicht mehr. Jm besten Mannesalter und im Bollhesrtze seiner Schaffenskraft ist der treue Freund des »roten Mannes-« seinem arbeits reichen Dasein, dessen höchstes Zieli es war, die Eigenart einer vergeltenE den Menschenrasse für tommenkez Geschlechter auf die Leinwand zuf bannrn, durch einen riiikiicbeu Zufalls entrissen worden. Jn den Armen! seiner aufopfernden Gattin ist (5k)az.j SchreyvogeL der ausgezeichnete Künst- s ler und treffliche Mensch, gestern nachmittag hinübergeschlurnmert ins-« Jenseits, in jene ewigen Jagdgriindes der Männer der Prärie, von wo es keine Wiederkehr mehr gibt. Eine Kleinigkeit« ein Wochen lang kaurn beachteter Zufall, bat das vor zeitige hinscheiden Karl Schreyvogels, dieses deutsch - amerikanisden Mei sters der Palette, herbeigeführt Eines durch einen Hilhnertnochen verursachte · Verlehung hatte vor Monaten einel leichte Entzündung des Zahnfleischegi zur Folge. Da um jene Zeit eini Kind des Meisters von einem Ohren-Z leiden befallen wurde, schenkte er deri scheinbar so geringfügigen Wunde ins seinem Munde, die nicht heilen wollte. » nicht die gebührende Aufmerksamkeits Erst am 24. Dezember ließ er sichs veranlassen, einen Arzt zu Rate zu» ziehen. Damals war es aber bereits! zu spät. Eine Blutvergiftung stellte! sich ein, und trotz aller Bemühungeni der Aerzte, trog der aufopferndens Pflege seines Gattin, 2cnnte dass wertvolle Leben des Kiinsnekg nicht! mehr gerettet werden. , ! Schreyvogel war ein New Yorlerl Kind. Er wurde am 4. Januar 1861 geboren. Seine Eltern waren meh rere Jahre vorher aus Stuttgart ein ervandert, und tfixarles besuchte in etv York die Volksschulen c» lernte zuerst das Etesnpelschneiden dann das Gravieren, und ein Freund der Familie, August Schwab, ein Maler und Lithograph, bewog die Eltern, die die Malerei fiir eine brat lose Kunst ansaben, den Jiingling. der Talent stir Malen und seichnen bekundete, Maler werden zu lasse-. —QJI-·s- s—-qs— »Ihr anderer Freund, Dr. Its , etner der Aerztr.eder nunmehr an nem Lethenslagn stand, war behuf lich, daß Charles nach Deutschland gesandt wurde, wo er drei Jahre un ter Karl Mart und Franz Hirschbach in Mtinchen studierte Jnr Jahre 1890 kehrte Schreck-pack nach Ame rika zurück, und da er mit Vorliebe Jndianer zeicknete und malte, machte er drei Jahre später irtne erste Tour nach dem wilden Weiten, um die Rot bäute an Ort und Stelle zu studie ren. Sieben Flammcnopscr Drei Kinder und vier erwachsene Personen. Wohirhiinser zerstört Spartansburg, S. C» M. Jan , Ein in der Nähe von (5ambotetza, S. C., stehendes Wohnharts, das einem Manne, namens Walter Gibton, ge hiirth wurde heute durch Feuer zer stört. Drei Kinder Gibsons fanden rn den Flammen ihren Tad. Man glaubt, daß das Feuer durch ei überheiztes Kantin, das sich in dem Schlafzimmer der Kinder befand, ver ursacht wurde. s Sharon, Pa.. M. Jan. Jn Clav tonia, einer kleinen, ausschließlich von Grubenarbeitern bewohnten Stadt, brach gestern in der Web nung eines Mannes-. namens C. T. Gale, Feuer auss, bei dem vier Pet sonen fast ans der Stelle getötet wurden und zwei io schwere Ber lehungen davon trugen, daß auch sie wahrscheinlich nicht mit dem Leben davon lommen werden. Tie kramen der Getöteten sind: Earl Miles, 29 und Frau Mut-E III Jahre alt· Die ie hatten die Familie Dale gestern Abend besticht nnd waüsn iiber Nacht geblieben Frau James Hale W, nnd ihr Schwager Scoti Hale 17 Jahre ali, waren vom Rauch über mannt und erstickt, während die bei den erstgenannten verbrannt waren. Man glaubt, dasi das Feuer durch eine ichadhaite Lienröhre verursacht · wurde· Dreht mit Institut-. Rede des ungariicheu Finanzmitis iters geges. Opposition. Vudatsein W. Jan. Im Abgeord netenhauie deis klieichiiitags erging sich heute Finanuuiniiier v. Lnlars in einer scharfen Rede geaen die Ob strultion. welche von den Justhias nern und Kossuthianeru seit arran mer Zeit ausgeübt mird, mu die Er ledigung der Wehr-Vorlage zu ver hindern. Der Minister drohte mit Auflösung des Hauses-, wenn die Opposition nicht endlich aufhört-, durch die Ammsnduna ihrer Lbitrtik· tionssTaltit jede ordnungsmäßige Neichiiitstatiaseit des Parlament-z lahmzulegen Ovatiosen für The-verbe. Jubelnde Menschenmeugen ver seltene Pole-is versammelt Berlin, th Jan kein deutschen Kronpriimsn wurden am Samstag und gestern begeisterte Leationen dargebracht, die non seiner Volls tiimlichleit sprechend-es Zeugnis ab legen. Vor dem KranvrinzensPalais hatte sich eine riefige Menschenmennc angesammelt. welche sich in immer neuen aneltundgebunaen siir den s ältesten Finiieriolni nnd Kronprins zeliin Cecilie ist-ging nnd schließlich sogar die Schutznmnnlette durchbrech, die dort in Erwartung derartiger Vorkommnisse gezogen war. Der Kronprinz zeiate sich iiber die spon tanen Temonitrationen der enthaltn stifchen Bevöllernngsmasien hocher lrent nnd erlchiei wiederholt auf ei nem Vallon des Banns-, um sich dan kend zu verneinen suezkanalstehgahem Sekretär Nagel ist betreffs Rückerhals tuug tin Jstmus. Berlin, 29. Jan. Neuerliche Anga ben des amerilanischen banden-Se lretärs Nagel werden in den »Dam burger Beiträgen« mrüclgewiesen Die betannte Wochenschkiit der »Dam burg —- Amerika - Linie« siihrt aus die Behauptung des herrn Nagel, daß der vierte Teil der Suezlanal - Abs gaben den Rhedern zurückerstattet werde. lei anrichtet. Nur die Länder-. welche im geringeren Maße an dem Schissverlehr im Suezlanal beteiligt seien, so wird in der Wochenschrist be tont, besonders Russland und Oesters reich-Ungaern erltatteten die Abgahen zurück. Deren Tonnage im Sueztanal heteage unter einer Million. Die Ge samt-Tonnage belaule sich auf sech zehneinhalb Millionen. Davon entste len aus England und Deutschland alleine dreizehn Millionen Tonnen. Frühmr Ineeugerteeal als Gast. Berlin, 29. Jan. Die Rolonialschus le zu Wihenhausea ini preußischen Regierungsbezirt Kollet ist von dem ehemaligen Bitten-General Jouhert besucht worden. Die Schule, welche den Namen Wilhelm-Elsas liihet und in der ehemaligen BenedittineeiAbtei untergebracht ist, wurde im Jahre 1899 aus Privaten Mitteln errichtet Sie bezweckt zunächst vorwiegend Ausbildun von Kolontstery Kaufleu . du«-h- -.« ; ten sind P an·ern. » S