zEin Roman aus dem Leben Auf ererbtev SchoM , (5. FortsetzungJ »Jo, «er hat es mit gesagt. Ader H kann mich nicht damit bescheiden. Soll ich nur darum zwei Jahrzehnte lang mit heißer Inbrunst diesen Au Spblick herbeigesehnt haben, damit s um einander jeßt fremd und kalt ge Eeniider stehen, als hätte nur ein zgleichgiiltiger Zufall. nicht das unse , Bisse aller Mißverständnisse uns ge « trennt« Er sah, daß sie unwiderruflich ent sschlossen war-, eine Aussprache herbei ufiihten, und indem er um einige itte von ihr zurücktrat, lehnte er H mit iiber der Brust oerichriinlten E Armen an einen der hohen Bücher " schränik »Wenn es ein Mißverständnis war Ftaxt Scheviigerim so haben wir Alle Ida-b seine Folgen nun längst der tvunden. Weshalb sollen wir aus der VerJeHeUheit herankbeichwöeem was doch Keinem von uns Freude bereiten könntek .Und wer sagt Ihnen, daß ich es die Gewißheit daß die damaligen Er eignisse auch für mich bereits der Ver , gessenheit angehören? Wohl mag es - u spät sein, das Geschehene unge zjsdsehen zu machen: and daß todtes isliick sich nicht wieder zum Leben er wecken läßt, weiß ich gut genug. Ich trage meine Fesseln, und Sie haben « für Jhre stolze Freiheit nichts mehr von mir zu fiirchten. Welche Be sorgniß könnte Sie also hindern, großmüthig zu iein -- da es doch schließlich nichts als ein barmherziges Almosen ist, das- Sie mir damit ge währen?" . verwunden habe? Woher-nehmen Sie . « »So lassen Sie mich denn erfahren, was Sie von mir erwarten.« : »O, es ist nicht viel! Der Em pfang, den Sie mir soeben bereitet haben, hat meine Erwartungen auf das bescheidenste Maß herabgedrückt Jch möchte nur Antwort haben auf einige wenige Fragen.« · , »So weit ich dazu im Stande bin, will ich sie gern geben« - »Wohlan denn warum find Sie damals bei Nacht und Nebel gleich einem Verbrecher geil-obern obwohl Sie doch wissen mußten. daß anen reich-is geschehen konnte -— daß Alles , nur sei-lichtet Schein war, was gegen e Sie PUNIT« . »Warum ich gegangen bin? Ja. " wollen Sie das wirklich wissen?« « »Ich habe vierundzwanzig Jahre lang umsonst darüber gegrübeli.« «Gni —- so will ich es Ihnen sagen . Ich bin gegangen, weil meine Seele vHeil unsäglichen Eielsff war vor mir seibst nnd vor der Welt, die mich um « gab, Ich habe mich in die Fremde Masken Um mich selber wiederzu n nnd das, was vielleicht noch gut nnd rein geblieben war in meinem . » Denn wenn ich auch vor dem , seichter als schnldlos dagesianden , vor meinem eigenen Gewissen Ost ich schuldig, schuldig einer ganzen -Oåhe von Verbrechen gegen Andere M gegen mich selbst. Jch sand, daß v shh Zeit war, ein anderes Leben .»sqnsangen, und daß es sicherlich nie .M geschehen würde, wenn ich nicht diese Gelegenheit dazu benutzte Die Bande, die mich mit meinen Angehö « eigen verknüpften. waren ohnedies zerrissen. Mein Vater hatte mir auf iatberlichen Verdacht und elende Ver lenmdung hin einen tödtlichen Schimpf zugefügt, den ich niemals wieder vergessen konnte, mein Bruder " · hatte mich nichtswürdig hinterganaen, nnd die, welche meinem Herzen näher gestanden als Vater und Bruder — doch verzeihen Sie, Frau Schwöoerin, —- irh veraessr. tu wem ich spreche.« »Ich habe nichts zu verzeilxn«, sagte ; sie leise, »und ich bitte Sie, fahren I-- Sie ferti« »Nun denn — es gab nichts mehr, « das mich hier hätte zurückhalten tön nen. Daß Dieser oder Jener meine ; ineht für einen Beweis meiner : nehmen würde —- ivas küm ssnette es mich! Jth empfand für die --.efellfchaft, in der ich bis dahin ge feht Otte, nichts als die tieffte Ge Its-Witz und ich hatte deshalb dieringfte Veranlassung« mich Ia- tilviheer rachtuna zu fürchten. Und stan- «feine Stimme nahm plöt M einen veranderten Klang an, und Ueszsarte kamen mit eigenthümlich « arger Betonung über feine, ·- — «dann mußte die Wahrheit anch ans Licht kommen, ohne daß « h, nnr mich zu rechtfertigen -hier ja Einiae, die gut genug « daß ich keine von den Er « seiten begangen hatte, die man ’ ne Varwnrf machte, und sie « Mich feine nnd ehrlo fein, es ndetfchtpeigenf « her-zel- in dieser Annahme itsntåi setönfchtch sagte die : Mani- anffallend hastig. M ei sie renn- anch einiger iH. Das Sie damals Deutschland fleiåtebirteem Insel-seen a ei ask-set ein Rothfeb das sniemats ein Verlang-en gefühlt, Jhr Vaterhaus wiederzusehen? Haben Sie niemals etwas mie heimkoeh ern pfunden?« »Heimweh? — Es ist möglich, daß sich diese schmächliche Regung hier und da bemertlich machen wollte; aber ich hatte sie jedenfalls bald überwunden. Jch hatte ja einen Berus gesunden, eine Lebensausgade und eine Lebens arbeit. Sie glauben nicht, Frau Schwägerin, als wie ein gutes und wirtsames Heilmitel sich die Arbeit gegen alle krankhaften Sentimentali täten ern-ist« »Ich muß es wohl glauben, da ich jsa sehe, wie gründlich Sie davon lu rirt worden sind«, erwiderte sie mit seinem Anslug schmerzlicher Bitterkeit. ’ »Und da es nun also nicht das Heim web gewesen ist« das Sie zu uns zu rückgefiihrt hat, brauche ich wohl nicht lange mehr zu suchen, um die Veran lassung Jhrer Rückkehr zu erwidern Sie sind gekommen. um Jhre Rache zu nehmen an Allen. von denen Sie sich damals betrogen oder beleidiatl glaubtenW « Berneiend schüttelte horst von Bruchbausen den Kopf. »Lassen Sie mich Jhnen ein sitr allemal erklären, daß sich Niemand vor meiner Rache zu siirchten braucht. Die Liebe wie den Daß — ich habe sie in diesen vierundzwanzig Jahren gleich vollständig von mir abgethan Und ich meine, es wäre nicht gar so schwer, eine andere, ungleich einfacher-e und minder romantische Erklärung siir meinen Besuch in der alten Heimath zu finden.« »Sie haben ano reinen andere-n Wunsch, als den. Jhr väterliches Erd theil zu erheben? Und wenn es ge schehen ist, wollen Sie Rhinvw wieder verlassen?« »So werden Sie sich immerhin da rauf gefaßt machen müssen, ein daar Wochen lang hier zu verweilen. Und Sie werden damit Jhre Rache Indern auch ohne daß Sie es ausdrücklich wollen« »Damit. daß ich mich hier aufhalte? Jch verstehe Sie nicht, Frau Schwä gerin.« »So hat Ewald Ihnen nicht gesagt zu welchem Zweck sich die Woldenbergs augenblicklich auf Rhinow befinden?« »Nein-« »Es mag ihm an Muth gefehlt haben. Und vielleicht wäre es ja auch in der That ein allzu kühnes Wagniß gewesen, in der Stunde des Wieder sehenö an Jhre Großmuth zu appel liren·« -Jhre Worte werden mir immer röthfelhafter, Darf ich Sie um eine nähere Erklärung bitten?« »Wohl! —- Warum sollte ich Ihnen zu verbergen suchen, was Sie doch bald aenuq erfahren haben würden — daß Sie der Herr unseres Schicksals sindz und der Zufall Sie aerade im rechten Auaenblick herbeigeführt hat, wenn es Ihnen darum zu thun ist, Beraeltung zu ühen.« .Jmmer dieser hinweig auf eine Vergeltung an die ich nicht deniel »Wie oft noch soll ich wiederholen daß ich nicht in feindfeliger Absicht gekom men bin? Jst eg denn so schwer, da ran zu erlauan »Jch werde daran glauben wenn ch! den Beweis dafür erbalten habe — nicbt früher! Sie hätten es freilich leicht genera, ihn mir zu qebenf »So lnssen Sie hören!" »Die Gräsin Jutta von Woldenberg ist mit den beiden Kindern ihres ver storbenen Sohnes nach Rhinow ge kommen, weil unsere Tochter Jrene mit dem jungen Grafen verlobt wer den soll. Ohne Jbr unerwartetes Erscheinen wäre es vielleicht schon an einem der nächsten Tage geschehen« »Und mein Erscheinen —- aus wel chem Grunde kann es ein hinderniß für die Verwirklichung dieses Verlo bunaöplaneg bilden?« »Die Gräfin Jutta war Jhnen nie knals freundlich gesinnt, nicht wahr?« »Im Gegentbeil — ihr Benehmen hatte mir ein Recht qegeben, sie für meine Freundin zu halten« »Dann ist diese Freundschaft jeden falls nicht start genug gewesen, die Zeit Ihrer Abwesenheit zu über dauern Die Gräsin ist aus dem Punkte, abzureisem weil sie von Jhrer Rückkehr erfahren hat und weil Ewald ihr deutlich zu verstehen gab, daß er nicht gesonnen sei, ihretwegen seinem Bruder die Thiir des Vaterhuuses zu verschließenf Für einen Moment guckte es far tastisch um Vors» bsrtige Lippen; aber schon im nächsten Augenblick hattet sein Gesicht wieder den früheren, un durchdringlich ruhigen und ernsten Ausdruck angenommen ter i das zu verstehen gege den Hohl, tonnte es nicht andersj you ihm erwarten. Aber diese Furcht 1 »der crisin Jutta vor einer Vegegnung mit nett mußdochir gendwelche be M Ursache habenam Und ei ist sie-kn- YÆI « MI» n neu-ein · » »spi- W ame K Bfeinuhe heftig schüttelte Leonie den op . »Es wäre leichter. Schloß Rhinow von der Stelle zu rücken, als ein einmal gefaßtes Vorurtheil dieser starrsinnigen Frau zu erschüttern· Ich weiß nicht, welche Meinungen und Vorstellungen sich während dieser vier undzwanzig Jahre in ihrem Kopfe festgesetit haben; aber sie hat aus ihrer Abneigung gegen Sie so wenig Hehl gemacht, daß es eine Thorheit wäre. aus eine Sinnesönderung zu hoffen.'« »Das ist ja recht bedauerlich fiir mich; aber ich werde eben versuchen; müssen, mich darüber hinweg zu sehen. Und ich sehe noch immer nicht einJ was es mit der Verlobung der jungen « Leute zu schaffen hat.« »Die Gräfin hat erklärt. daß sie der Verbindung unter teinen Umständen ihre Zustimmung geben werde, wenn —- nun, wenn sie eben seht gezwungen wird, von hier abzureisen.« »Und meine Gegenwart allein ist es. die sie dazu zwingt?« h« »Seht iiberraschend —- in der That! Deshalb also mußten Sie mich so nothwendig unter vier Augen spre chen! Aber warum in aller Welt, ist nicht mein Bruder gekommen, es mir zu sagen? Glaubte er leichter zum Ziele zu gelangen, wenn er Sie mit dieser Aufgabe betrautei« .Er hat mich nicht damit betraut Und Alles, was ich Ihnen da soeben offenbart habe, sagte ich Jhnen nicht auf seinen Wunsch, sondern vielmehr gegen feinen ausdrücklichen Willen. Er fühlt sich so tief in Jhrer Schuld, daß er zu jedem Opfer bereit ist, um sie zu siihnem Er will lieber die Zu kunft unseres Hauses und das Glück unseres Kindes preisgeben, als daß er Sie noch einmal an der Aufrichtialeit feiger briiderlichen Liebe zweifeln lä t.« »Das Glück Jhres Kindes. sagen Sie? Die jungen Leute, die da mit einander verlobt werden sollen. haben sich also sehr lieb?« »Es ist eine Jugendliebe, Horsil Jrene würde die Vereitelung ihrer theuersten Hoffnungen niemals über winden.« .Und es giebt auch sonst noch einiae triftige Gründe« die Sie das Zustan- . bekommen dieser Verbindung wün schen lassen, nicht wahrs« »Ich habe keinen Grund, Ihnen die Wahrheit zu verschweigen. Ja, es ist, wie Sie vermuthen. Die Verhei rathung Jrenens mit dem unermeßlich reichen Grasen Woldenburg bedeutet für Ewald viel mehr als nur eine er freuliche Familien-Among —- sie be deutet ihm gerade die Errettung von dem Ruin.' «Steht es so mit ihm? Er musz schlimm gewirthfchastei haben, wenn es dahin mit ihm kommen lonnte.« »Ich verstehe nichts davon, und ich habe mich nimmer darum gekäm mert. Aber ich denle, er hat es nicht besser und nicht schlimmer gemacht, als alle die anderen GroßHrundbh siher, die durch die Ungunst der Ber hiiltnisse an den Rand des Verderbens gedrängt worden sind. Und er war in einer Hinsicht vielleicht noch schlech ter daran, als sie, denn durch die-Ver- j antwortuna tur die Verwaltung« Jbres Erbtheilg waren ihm die Hände aebunden. Er mußte in jedem Augen blick daran gefaßt sein. daß Sie lommen würden, Jhr Eiaenthum zu fordern, und darum mußte er unne niint hundert baiinstiae Gelegenheiten vorüberaeben lassen. die ihm bei rasche ren Zur-reisen vielleicht in den Stand aesetet Mitten, sein Vermögen zu ver größern« »Das ist mir zwar nicht völlig ver ständlich, aber es lehrt mich immerhin ertennen, daß ich Ewald für die ge wissenhaste Verwaltung meines Be sitzes zu Dank verpflichtet bin. Und es wäre wenig drüderlich gehandelt, wenn ich mich ihm dafür nicht nach meinen schwachen Kräften erkenntlich zeigen wollte. Sagen Sie ihm also, Frau Schtoiigerin, daß ich Rhinow verlassen werde, sobald diese Vermö gensangelegenheiten zwischen uns ge ordnet sind.« »Sie mögen ebenso wohl noch Mo nate oder Jahre darüber hinaus hier verweilen. Ewald sagte mir, daß er unbedingt einig Wochen brau n werde, um Ihr sicher angelegtes Er thetl flüssig zu machen. Und das Glück meines armen Kindes ist aus die Entscheidung der nächsten Stunden gestellt.« »Ah, nun glaube ich Sie zu ver stehen. Sie erwarten, daß ich mich aus der Stelle wieder davon mache — leise und heimlich wie ein Dieb —- und ohne zuvor noch einen der übrigen Be wohner oder der vornehmen Gäste Jhrei hausei durch meinen wider wiittigen Anblick erschreckt zu hat-entt« »Nein, ich erwarte es nicht« Ich sagte Ihnen ta, daß Sie gerade azur rechten Zeit gekommen sind, um cht nur Ihr Erd-theil, sondern auch jene andere Schuld mit Zinsen nnd Zin seeztnsen einzuweihen Nun Wen Sie Deut-neun auf welche Itrt Stes es am etnfachtien und sitt-ersten hesi steten M « - · «Unb ich wäre in Jhren Augen na titrlich ver unbarmherzigftc rachsüch tigste Bösewicht. wenn ich es thätr. Nun, wenn Jhre vertraulichen Mit theilungen einen Appell an meine Großmuth bedeuteten. so soll dieser Uppell nicht umsonst gewesen sein. Ich habe so wenig ben Wunsch, das Glück Ihreb Kindes zu zerstören, als ich Ewalb zum Ruin treiben will. Rusen Sie Jhren Gatten! Sobald ich ihn gesprochen habe. werde ich dies Haus so verstohlen als mäglich ver lassen-« Jn einer Gebärde oerniithiaer Dankbarkeit erhob Frau Leonie die gesalteten hande, deren schlanle. weiße Finger von Brillanten und farbigen Edelsteinen sunlelten. »Sie sammeln feuriae Kohlen aus unsere Häupter, Horstl« Wie soll ich es anfangen. Ihnen siir Ihre hochber- s zige Entschließung nach Geblihr zu danlen?« »Sie sollen mir überhaupt nicht danlen«. sagte er beinahe schross, »denn nicht um solchen Lohn isl’5 mir zu thun. Auch scheint es rnir minde stens noch sehr ungewiß, ob es wirt lich eine Wohlthat ist, die ich Jhnen damit erweise. Dars ich nun meine vorige Biere wiederholen?« »Sie sagten, baß Sie Eroalb spre chen wollten; aber ich hoffe, Sie wer ben nicht daraus bestehen. Er ist so aufgeregt und erschüttert, baß ich ihn dringend bitten mußte, ein Beruhi gungsmittel zu nehmen und sich in sein Zimmer zurückzuziehen Er ist kein Jüngling mehr Vorst, und sein Arzt hat mich erst vor Kurzem drin gend gebeten, ihn vor jeder heftigen Gemüthsbetvegung zu bewahren. Las sen Sie mich erfahren was Sie ihm sagen wollten, Jch verspreche Ihnen, daß ich es ihm wortgetreu hinterbrin gen werde.« »Gut denn —— ich will nicht die Veranlassung sein, daß et an seiner Gesundheit Schaden leidet. Sauen Sie ihm also, daß ich der Gräsin Jutta das Feld räume. ohne sie nach der riithselhasten Ursache ihres Ab scheues zu fragen —- nicht aus Furcht vor der Antwort, die ich erhalten könnte, und nicht aus Rücksicht aus ihn oder aus Sie, Frau Schwiigerin .—— sondern einzig. weil Sie mir ver sichert haben, es sei das Glück Jhreö Kindes, das dabei aus dem Spiele steht. Und sagen Sie ihm weiter, daß ich ihm vier Wochen Zeit lasse die Erbschastzangelegenheit zu ordnen Er mag es mich wissen lassen, sobald er bereit ist, Rechnung zu legen.« »Ich werde ihm das Alles ausrich ten. Und too wir-d seine Nachricht Sie erreichen7« »Er mag sie an das Hamburger Handelshaus Janzsen und Com pagnie adressiren. Das ist die Firma, bei der ich bedienstet bin.« »Wie? Sieste ste«hen tm Dienste eines handelshauseslt Ah das ist unmög lich, horstl Eine solche Vorstellung will mir nicht in den Sinnf »Sie werden sich trotzdem daran ge wöhnen müssen, Frau Baroninl Und ich denke, ein tüchtiger Handlungs tommis ist um nichts schlechter als ein aristolratischer Tagedieb und Ver s chtoender." J »Verzeihen Sie mir, Vorst! Jch wollte Jhnen nicht zu nahe treten. Sie lehren also jetzt nach hamburg zurückt« »Vielleicht nicht sogleich, Es muß Jhnen genügen, daß ich Schloß Nhinow sogleich wieder verlasse, und daß ich es nicht ohne die zwingendste Rothwendigleit noch einmal betreten werde. Damit, Frau Schwäaerin, wiire nunmehr Alles ausaesvrochen, was wir einander zu sagen hatten.« Er hatte die verschrsnlten Arme ne löst und nach- seinem hute gern-isten, den er vorhin aus den Eichentisch »se worsen. Mit einer Verbeugung woll te er an ihr vorübergehen: sie aber hielt ihn durch eine bittende Bewe gung zurück. »Und ich soll Sie von dannen aehen lassen, ohne ein einziges sreundliches War taus Ihrem Munde zu verneh men? Minnen Sie es nicht über’s lherz bringen, auszusprechen, daß Sie mir verzeihen?« - »Ich hege keinen Groll mehr, Frau Baronint Damit — ich hitte Sie dringend — lassen Sie sich’5 genü gen. Und nun wäre es ein Unrecht, Sie Ihren Pflichten gegen den pflege hediirstigen Gatten noch länger zu enFtehem Guten Aber-ot« r ging. Und diesmal machte sie seinen Versuch mehr, ihn u halten. Tief ausathmend preßte sie ide bän de aus die unaestiim wogende Brust, all sich die T r des Bibliothelzims merk hinter i m geschlossen, und es wäre schwer zu entlcheiden gewesen, oh es Daß oder Liebe war. was in ihren starr auf die Thiir gerichteten Läge-r so seltsam gliherte und s Mit der Sicherheit eines Mannes, der sich an dertrauter Stelle befindet. durchschritt borlt von Druck-hausen die anstoßenden Gemächer, um den sie-sann zu Minnen Niemand de aeanete ihn Ober ehe er die leite Thile Mise- tonate. tan- thsn ein mit laut :«-, - . J . -.- x . .».. «-«. » « »k. z losen Schritten herzu geeilter Diener zuvor und riß mit einer Verbeugung, deren übertriebene Unterwürfigkeit ohne allen Zweifel etwas Ironisches hatte, beide Flügel vor ihm aus. Mit scharfem Blick fixirte Horst das unangenehme, verlnissene Gesicht des Mannes, dem die aufsallend nied rige Stirn und die stechenden Augen etwas sehr Bösartiges und Wider wärtiges ben. Dies Gesicht lonnte ihm nicht reind sein, denn finster zo klvg sich seine Brauen zusammen, und wie eine drohende Wettern-alle lag es plöslich auf seiner Stirn. «Kriecht dies gistige Gewürm noch immer hier herums« sagte er, »Den sich noch Niemand das Verdienst er worden, ei zu zertretenit« Die schmalen Lippen des öltlichen Diener-S verzogen sich zu einem ab scheulichen Grinsen, während es tückisch in den kleinen, tiefliegenden Augen glihertr. ; »Ich weiß nicht, was der gnädige «Herr damit meinen, denn ich habe nicht die Ehre. den gnädigen Herrn zu lennen.« l Mit einem eisernen Griff legtel barst seine Hand aus die Schulter des in gebückter Haltung vor ihm Ste-l henden. »Ich aber tenne Dich Bursche. Und in Deinem eigenen Interesse rathe ich Dir: hüte Dich. mir ohne Noth noch einmal über den Wea zu tausen. Es könnte zufällig zu einer Stunde ge schehen, wo ich weniger großmüthig gelaunt bin, als in diesem Augenblick Und Du hast, toie ich dente, meine Faust schon einmal gefühlt, Halunte!« Mit einein so heftigen Stoß schleu derte er ihn zur Stie, daß der Mann in höchst unsanste Berührung rnit dem scharftantigen Gesims des Marmor laniins gerieth. Dann wars er die Thiir hinter steh zu, und sein Schritt verhallte draußen, itn letzten Vorge mach Der Diener aber rieb sich den schinerzenden Arm, und sein häßliche-s Antlitz derzeit-te sich zu einer Gri masse ioiithendes Hasses. »Wir sprechen uns noch. mein Herr borst!« murmelte er mit rasenden Lippen. »Bei meiner Seele, Tit sollst mir dies und das Andere aus einem Brette bezahlen!« · Lichtes Kapitel. Es war in der Morgensriihe des folgenden Tage-, als die Kointesse Woldenberg aus der an der Partseite gelegenen Terrasse des Herrenhauses erschien« Jhr schönes Gesicht tourde von einem breitrandigen Strohhut be schattet, und sie trug in der rechten hand einen flachen, polirten Kasten, dessen Aussehen vermuthen ließ, daß er allerlei Malgeriith enthalte. Als sie sich eben anschickte, die Stu sen der breiten Freitreppe hinabzustei gen, trat aus einein der dicht verwach senen Laubgiinge des Parles ein fun ges Menschenpaar, in dein Heria schon aus der Ferne ihren Bruder Kurt und Jrene von Bruchhausen erkannte Sie blieb stehen« um die Annäberung der Beiden zu erwarten, und sobald Jrene ihrer ansichtia geworden war, eilte sie ihr mit beflügelten Schritten entgegen. Aber nicht io lehr das Verlangen die Freundin zu bearijszen als viel mehr den Wunsch. sich von der Gesell schaft ibres Boaleiters zu befreien, mochte ibre Hast erklären. Denn sie sab sebr errezat aus« in ihren Augen schimmerte es seucht wie von Tbriinen des Schames oder des Zornesx und es kostete ihr offenbar Mitbe, einen beile ren und unbefanaenen Ton siir ihren Morgenaruß zu finden. herta’s kluge Augen ruhten sor schend aus dem reisenden Gesichtchen das noch so wenig zu verbergen ver stand, was in dem iunaen herzten vor ging, und ein unmutbiger Blick flog alsdann zu ihrem Bruder hinüber. der mit lächelndein Antlitz gemiithlich näher kam. »Willst Du das Plättchen am See aussuchen, das Dir bei unserem ge strigeu Spaziergange so gut gesiel?« sragte Jam. Und als sie eine beja hende Antwort erhielt, siigte sie bit tend bin u: «Wiirde es Dieb sebr bei Deiner rbeit stören, wenn ich Dir Gesellschaft leistetei« « »Welche Frage, liebes ferzl Jch tönnte mir gar nichts Er reulicheres wünschen, als das. Aber ich werde mich doch erst entschließen müssen, al lein voraus zu geben. Denn Deine rau Mutter bat mich soeben nach ir seseagt und mich flir den Fall, daß ich Dir irn Port begegnen sollte, beanstragi. Dir zu sagen, sie wünsche in einer äusserst dringenden Angele genheit sogleich mit Dir zu reden-« «Dann muß ich allerdian zunächst zu ilsr«, saate Jrene mit einem Aus druck der Enttsuschung. »Aber so bald ich mich losmachen kann, solge ich Dir nach. Ich weih Dich ja nun zuözndenf rta liiszte sie aus die Wange und Jrene schilidstie ji« Haus, ohne sich auch nur noch ein einziges Mal nach been Grasen anzusehen - D schien nicht libel Wiss. the Izu folgen. aber ein Zuruf seiner · Schwester hiel tihn zurück. i »Ich hoffe, Du bist nicht to unga-, lernt, mich den schweren Maltasten bis zum See tragen zu lassen«. tagte sie. «Oder haben innerhalb der engeren Verwandtschaft die Pflichten der Rit terlichieit leine Geltung meer« »Ich wäre untröstlich, wenn ich Dir jemals Anlaß zn einer solchen Ver muthung gegeben hätte, theuerite her ta«. erwiderte Kurt mit jener blasirten Artigleit, die ihm bereits zur zweiten Natur geworden schien. »Aber könn ten wir nicht vielleicht einen Die ner ———«'« »Nein«, wehrte sie ab. »Es würde mir gar nichts ausgemacht haben, den Kasten zu tragen, wenn es mir nicht vor Allem um Deine Begleitung zu thun wäre. Denn ich möchte die gün stige Gelegenheit benutzen, unter vier Augen mit Dir zu reden.« Speisean folgt.) -.-.-.—-— Dit fleiichftesskude Pflanze. «-Vm', sagt der Forscher, das ist klat. Die Pilz-Essa- isi Madam-, Jch fchneid sie ab nach altem Brauch. O weht funt- bküueu sum-Ti auch.« Gesi. »Ich kann nicht bezahien ——- die theuren Zeiten« . »Ach, das sind billige Ausreden.« TI- Grsserr. « A. (aui der Straße zu seinem Freunde): »Wie steif der Meiet dort eben griißte, und dabei habe ich den Karl doch kürzlich vorn Tode des Es triniens gerettet. Er scheint gan dergessen zu haben, daß er mir sein Leben schuideU B.: »Ach, das ist garnichts, mir schneidet er noch hundert Mart.« - permis-it »Ehe Karte zum Schnellng nach Wien.« »Da ben Sie noch lange Zeit, der fährt er in drei Stunden ab.« »Na, das ist ein schöner Schne zug. der erst in drei Stunden tve fährti« ,