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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 26, 1912)
Nebraska Staats- Anzeiger und II set-old. — « Jahr-YOU 32 Grund Island Mehr-, 26. Januar l 912 Zweiter tTheiU - Nummer 24 Mahnung. Von Florentine .Gebha«edt. Eine Mahnung hab’ ich wohl vernom men: »Am-e nicht zu stolz aus deine Kräfte, Denn du weißt es nicht, wie nah die , Stunde, Daß sie nicht mehr taugen zum Ge ichöite!" Und ein zweites Mahnen noch ver stand ich: »Niitz’ die Stunde aus, solang' sie - dein ists Leb’ das Leben, eh es« dir entschwin det, Weil dar- Leben nur ein flüchtger Schein ist!« Und ein dritte,6: »Aus leicht entbehren Leknt der Mensch bei seinem Erden-. wandern, Nur das eine nimmer —- nie entbehren Kann im Leben je ein Mensch den an dein« » Todbrinaender Flikt. Skizze von Mäx Hoffmann. Man war im Herrenelub schon bei der Fidelitag angelangt, als zum zehnten Male die Frage laut wurde: »Wo bleibt nur Horst heute?" Verschiedene zuckten die Achseln, warfen sich aber bedeutungsvolle Blicke zu. Da wurde in der Thür: einrahmung ein schlimm-, 'eleganter Herr sichtbar. »Horst endlich!« Er tJm wie ein Sturmwind her: ein« freundlich die Hände ichiittelnd, die sich ihm von allen Seiten entge genstreclten »·n Abend, «n Abend! Na, tote gebt’s? Bitte um Entschuldigung we gen des versuäteten Erscheinenst Aber ich war aus dem Abend von Frau Pntvlpwslm und man wollte mich gar nicht weglassen Mußte erst MTÆJJOHIOUFIG fis-f Mich sei, mich noch hier zu zeigen." »Und die kleine Pawlowslki?« »Es-a? Na, sie thatsiichltch sterb lich verliebt in nich. Ein ganz fa moser Fliri!« »Du hast wahrhaftig Glück. Sie ist entzückend, achtzehn Jahre und stifz wie ein En el. Esann gedenlst Du zu heirathen « «heirathen? Siei ch interessire mich doch gar nicht ern st fiir sie-" »Warum liebelsi Du denn mit ihr?« »Bitte sehr! Man muß doch die Zeit todtschlagen und will sich amti siren!« »He-herna! Das ist ein Kerl, der Horit!« Eine tiefe Stimme unterbrach die Unterhaltung und ließ das Gelächter dng sich erhoben hatte, verstummen· »Sie sind im Unrecht, junger Mann, mit lachendem Munde so zu sprechen. Jene junge Dame liebt Sie aufrichtig, behaupten Sie? Schön! Dann glauben Sie einem alten Mann, wenn er Ihnen sagt, daß die Liebe eines jungen Mädchens eine ernste und heilige Sache ist, mit der man ·teinen leichtsinnigen Scherz treibt. Jch spreche nicht blon aus Ueberzeugnng, sondern aus Erfah rung.« Aller Blicke wandten sich der ThiIr des nebenan befindlichtn Zimmer-Z zu, durch die die trästige, Iveiszhaa rige Gestalt des allgemein beliebten und berühmten Bauraths eingetreten war. Aufsallende Stille herrschte mit einem Male. Der Baurath nahm am Tische Platz, zündete sich bedächtig eine Cigaere an und that einige träf tige Züge. »Ich möchte Jshnen eine kleine Ge schichte erzählen«, begann er leise. »Und zwar meine eigene. Es regen sich, wenn ich daran denle, immer wieder schmerzliche Getvissensbisse in mir und rauben mir Ruhe und Schlaf: aber ich will diefe Qual heute auf mich nehmen« da vielleicht ein neues Unglück dadurch beehütet wer den lann.« s Niemand unterbrach ihn, als ers eine Pause machte. Jn den Lehnstuhl4 zurückgelegt, blickte er unbeweglich in die blauen Rauchwöllchen, als wenn er dort die Vergangenheit plastiscbe Gestalt annehmen sähe. -,,Damali«, fuhr er langsam fort« »du-n ich auch jung. iJeh hatte meine; Eramina hinter mir und als fri»scher,; stotter. voll neuer Ideen steckenderi Baumeister bereits meine erften vor thetlhaiten Aufträae erhalten« die ich zu allgemeinem Beifall mitführte. Wie Sie. Darst. hatte ich meine Er folae bet den Damen zu verzeichnen-» wie Sie Mkieb ich denslirt —- das Wort war gerade aufgetommen J mit einem reisenden, achtzehnjährigen’ Mädchen. Sie hieß Franziska i war voll Rasse üppiges, tief-s schwarzes Haar umrahrnte ihr elfen-l beinsarbenes Antlitz —- in ihren gro-s ßen, dunklen Augen glühte heißes,( inneres Feuer -—- ja, sie war schön aber ich liebte sie nicht. Von ver schiednen Seiten hatte man mir zu verstehen gegeben, daß sie in heftiger Leidenschaft siir mich entbrannt wäre, und ich bemerkte selber, daß sie mir die erste Liebe ihres jugendlichen Her zens weihte. Jch hatte bei mir ge-i dacht: »Die erste Liebe ist weiter; nichts als jugendliche Schwärmerei.l Jch will so thun, als ob ich verliebti in sie bin, und so wird sie wenigstensj teine Sorgen haben. Jst dann derl lurze Traum der Wirtlichleit ac wichen und ihre Leidenschaft erlo schen, so wird es ihr gleichgiltig sein« wenn sie hört, dasz ich sie nicht ernst-« baft liebte.« « Sie sehen, ich hattet teine bösen Absichten. hatte mir abers die möglichen Folgen meines Verhal-» tens nicht llar gemacht. Das warj mein schweres Unrecht. Und so be-i gann ich denn, der schönen Franiisla nach allen Regeln den Hof zu ma chen. Zärtliche Händedritckr. feurige Blicke, halbe Geständnisse - ich ver säumte nichts, und wenn ihre Leiden schaft noch wachsen tonnte, so mußte es dadurch geschehen· Unser Verhält nisz zueinander wurde bald allgemein bemerkt und man machte in der Ge sellschaft bereits mehr oder weniger versteckte Anspielungen auf unsere baldige Verlobung. Jch lachte darüber. Denn ich mei-: nerseits liebte eine andere junae Dame. eine hellblonde Amerikanerin, Miß Margret, deren Eltern mit ihr den Winter in unserer Hauptstadt zubrachtem und ich wußte. daß meine Liebe im Geheimen von ihr erwidert wurde. Es war auf einein jener großen Feste, die sich die reichen Leute in der Saison gegenseitig geben, wo ich beide Damen eines Abends treffen sollte. Miß Margret beobachtete mich mit argwöhnischen Blicken; das Ge rede der Leute« die sorgenlosen Indis iretionen der glückseligen Franziska hatten sie mißtrauisch gemacht. Sie nahm meine Beariißung talt. mit schlecht verhehlter Traurigkeit entge gen. Jch mußte mich ihr gegenüber auf jeden Fall rechtfertigen und fand endlich nach dem Diner Gelegenheit. sie in einem entfernten Raum, in ei ner der tunstooll ausgebauten Lauben zu sprechen, wo man den Blicken un liebsanrer Beobachter entzogen war. Miß Margret nahm ruhig Plaßx aber verhaltener Zorn ließ ihren Busen ra scher wogen, ihre klugen, grauen Au gen schimmerten feucht. »Warum führen Sie mich hier hfrik fragte sie erregt· »Welchen Zweck verfolgen Sie? Sie lieben doch diese Franziska! Jch weiß es, alle Welt weiß eg! Nun — heirathen Sie sie, und ich wünsche Ihnen, daß Sie glücklich mit ihr werden mögen!« »Das trifft ja alles nicht zu, ge liebte Margret! Sie allein liebe ich und werde ich immer lieben.« Jn fliegender Eile ertlärte ich ihr alles und schilderte ihr, wie mein be sonderes Verhalten entstanden wäre· Jhr Antliß heiterte sich aus. »Sie lieben also Franziska gar nicht?« »Nicht im geringsten« Sie ist mir ganz gleichgiltig.« »Sie werden Sie nicht heirathen Z« »Nur Sie allein sollen meine Frau werden. das schwöre ich Jhnen.« Kaum hatte ich diese Worte aug gesprochen, als dicht in unserer Nähe ein herzzetreißendes Schluchzen ber nehinbar wurde, dem ein turze5, dumpfes Stöhnen folgte. Wir wand ten uns erfchrocken aus get Laube und sahen zu unserer estürzuna seitwärts-, im Blaitqewirr halb ver borgen, Franziska liegen, die uns offenbar nachgeschlichen war und alles gehört hatte. Wir vermuthete-i einen Ohnmachtsanfall und versuch ten vergeblich. sie aufzurichten Man versammelte sich urn die Bewußtlosr. mehrere Aerzte waren sofort zur Stelle. Jbre rechte Hand hielt ein kleines, nadelspitzes Stilett - es wurde festgestellt, daß sie sich aerade ins herz gestochen hatte und bereits entschlummert war. Weiß der Him mel, wo fie das tödtliche Instrument her hatte, oder ob sie es in bestimmter Absicht, im Gefühl einer schlimmen Vorahnung mitgebracht hatte - kurz. es war eine Sensationt Man most mich mit sonderbaren Blicken. und icb i stand wie vom Donner gerührt. Es z war. als wenn mir eine Stimme be ssiiindig ins Obr- sliisterte: »Du bist Ischuld an dem Tod dieses reinen We sens —--— du« du hast sie getödtet.« Die Eltern Miß Margrets keiften Jchon am andern Tag mit ihrer Toch ter nach ihrer Heimaih ab, ohne mich eines Abschiedsgtußes geivürbfgt zu haben.« Der alte Herr schwieg. Sein Ge sicht hatte sich gramvoll verzogen. seine starren Augen schienen eine schreckliche Erscheinung zu sehen» -—--—-— Moderne Schiffslypem Es unterliegt heute keinem Zweifel. dass der Kern einer Schlachtflotte ent sprechend ihrem Zweck nur aus kampf trästigen Schlachtschiffen bestehen teils-»die in ihrer Angriffs- und Trutz lraft den höchsten Anforderungen ent sprechen müssen. Diese Ueberzeugung hat dur us nicht zu allen Zeiten ge herrscht. is ist eine eigenartige Erschei: using, daß dieselben Einwirkungen be sondere diejenigen wasfentechnischer Fortschritte,durch die das Sckliichtfchifs auf seinem Entwicklungsgange vor wörts getrieben worden ist, anderseits seine Durchbildung mehrfach gehemmt, sa seinen Fortbestand in Frage gestellt haben. Es mag hier nur an die Zeiten erinnert werden, in denen nach Ein führung der Panzerung dieRamme als allein tödliche Waffe angesehen wurde und darum, zum Hauptlampfinittel erhoben, alles tnltifche Denlen be herrschtr. Man hielt in weiten Kreisen das kleine, gut geschätzte Nammschiff für den Kampfschisfstyp der Zukunft und die Tage des alten großen Linienschiffs bereits fiir ge zählt· Dasselbe Schauspiel wieder-— holte sich nach Frontbereitschafr des Torpedos und Einführung des Tarpe do ootes und schließlich erst vor weni ge Jahren nach dein Erscheinen des llntcrseeboote5. Allen diesen Anfech-: timgen und Erschiitternngen zumTroy liat das tampflriiftige Schlachtschifi feineStellung als vornehmstesSchlachs teninstrument behauptet, und zwar aus dem natiirlichen Grunde, weil es bisher noch immer die einzige Schiffs gcttung ist, die die See, wenn auch heute nicht mehr souverän wie früher. thatsächlichzu beherrschen vermag. Sei nc Entwicklung hat sich in der Haupt sache an der Hand des Kampfes sz schen Geschiisz und Pan-tet, neuerdings-. unter starker Einwirlung der Vervoll kommnung der Torpedowaffe, vollzo gen. Gleichzeitig ist das Bestreben be: merkbar, die Geschwindigleit allmäh lich den technischen Fortschritten ent sprechend zu erhöhen. « Nachdem zu Anfang unseres Jahr hundert-s in der Mittelartillerie bereits eine Steigerung des Kalibers eingetre ten war, zeigten die Erfahrungen die ses letzten Krieges daß die schneller ernde Granatartillerie, die den veralte ten russischen Schiffen den Tod berei tet, der modernen Panzerung auf grö: fzere Gefechtsentfernungen nicht ge wachsen war. Die englische Adinira litiit that wiederum den entscheidenden Schritt und bestimmte als Haupt artillerie der zukünftigen Linienschiff« eine Einheitgdatterie aus Geschützen schwersten Zauber-K Gleichzeitig wur ds- eine starle Hauptpanzerung beide halten nnd die Geschwindigkeit von 18 auf 21 Knoten erhöht. Jn diesem Top, der weltbetannt ge worinnen Dreadnought, war der Grundsatz der Krastlonzentration in der Einheit verwirklicht Es war ein neuer Ausgangspunkt in der Entwicke lung geschaffen. Eine gewaltige Stei gerung der Gefecht-straft hatte stattge fanden, der alle Marineu nothgedrun gen in ihren Bauten folgen mußten. Die fernere Durchbildung des Typss bie aus unsere Zeit ist aus dem alten Kampfgebiet des Geschützes gegen den Ponzer weiter fortgeschritten Haupt sachlichste treibende Kraft ist seit eini gen Jahren der Torpedo, der heute im Begriss steht, eine brauchbare Fernwafse zu werden. Schußmeiten von 25,l)00 bis 30,()00 Fuß liegen be reits im Bereiche der Möglichteit. Um außerhalb der Torpedoreichweiten mit der Artillerie Ersolge zu erzielen, wa: trotz der großen lleberlegenheit des-: Geschützes iiber den Panzer eine Stei gerung der artilleristischen Wirkung nicht zu umgehen. Sie drückt sich in einer Erhöhung des Kalibers aus, die in England bis zu 13 Zoll, in den Vereinigten Staaten sogar bis zu 14 Zof- gediehen ist. Das moderne,5iampsschiss in seiner iilsermächtigen Form hat heute alle Schissstypen von der Bildsläche ver-, ichtrinden lassen; da, wo man sie noch vereinzelt baut, wird man sich iauru oon ihnen Erfolge versprechen diirfen. Die Vorläuser des modernen Aus llärungssehisses« des Kreuzers, waren lsis in die achtziger Jahr-.- des vergan genen Jahrhunderts die Freqatte und der ungeschlitzte oder gefktkittzte tKreus zer. Erst etwa 1885 tr--t als Gegen typ gegen ein kleineres Auslandliniens ichisf der Panzerktenzet mit der Au rora-Klasse in England ins-Leben, nicht -::!S Flottentnp fim Gegensatz zu Kü stentyp und Typ der Nebentriegfühs tung), sondern als ein Typ der Ne bentriegfiihrung des Hitndelskkiegs. Haupteigenschasten des Schiffes wa ren, den Aufgaben des Handelszerstö eerg entsprechend, hohe Geschwindig keit, die der Kreuzer auch als Flotte-i tpp in erster Linie hätte haben müssen. eine schnellfeuetnde Mittelattillerie nnd eine leichte Vertitalpnnzerunq. Bei der damals bestehenden Span nung zwischen Frankreich und Eng i lcmd wurde nach 1890 Frankreich, ent ssprechend den Anschauungen der soge ’nnnntcn jungen Schule, die Küsten schuß nnd Kreuzettrieq auf ihre Fnhi nen schrieb, Träger der weiteren Ent trictlung. England stellte dreizehn Jahre hin durch dem Panzertreuzer den großen geschiitzten Kreuzer, theilweise mit stär rzrer artilleristischer Bewaffnung ent gegen. Dieses große, werthvolle und dabei sehr verletzliche Schifs konnte sich auf die Dauer nicht lebensfiihig Jerweisen Das Schicksal des Warjag litei Tschemulpo sprach ihm endgültig idag Urtheil. Schon sehr lange vorher. Ende der neunzigcr Jahre, tehrtes England zum Panzertreuzer zurück. s Eine weitereDurchbildung des Pan zerlreuzers zum Flottenthp, d. h. zum . Austlärungöschiff mit einer dem Li-» nienschiff um mindestens drei bis vier Knoten überlegenen Geschwindigkeit, mit ausreichender Standtraft und der Fähigkeit, in den Linienschiffstampf auf mittlere und große Entfernungen unterstützend einzugreifen, begann in England um die Wende des Jahrhun derts. Deutschland war ihm hier mit Ider Konstruktion vom Fürst Bismarrt Illssuij vorausgeeilt Es hat im Pau zerlreuzerbau auch später stets den Flottentyp betont. Auf diesem Wege in den Entwicklungstamps zwischen LGeschütz und Panzer hineingezogen, trherschritt der Typ infolge einer Be: sissrantung des Deplacements die wohl in derHauptsache aus petuniiiren Gründen allgemein anerkannt wurde, doch nicht eine gewisse Grenze der Ge sechtstrast Erst die Dreadnoughts Aera brachte wiederum unter Führung Englands, augenscheinlich beeinflußt durch die Thätigleit deSPanzertreuzerg itn russisch - japanischen Kriege, eine weitere Annäherung an das Kampf schiff, während gleichzeitig die haupt sächlichste Kreuzereigenschaft, die Ge schwindigkeit, durch Einführung der Tukhine eine beträchtliche Erhöhung bis auf 28 Knoten erfuhr. Die Haupt oecvafsnung wurde hinsichtlich des Fialibers der des Linienschiffs gleich. Bei dieser ungeheueren Steigerung der Inilitärischen Anforderungen war ein «:artes Anwachsen des Deplacementö unausbleiblich das sich jetzt in einigen Marinen bereits über das der Linien schiffe erhebt. Das Inilitärische Bedürfnis-, einer großen Schiffgzahl fiir den Ausna rungs- und SicherheitgdiensL ferner ras Streben nach einein geeigneten Antitorpedobootsthp, der Schnelligleit und leichte Betoeglichleit bei geringem lfinsasz an Werten verlangt, haben den Weg zur Konstruktion des Kleinen Kreuzers gewiesen. Er hat sich durch viele Zwischenforrnen, die theils die Fl,amvftraft, alfo die artilleristische Bew ffnung, zu start betonten (engli schez orth-.5tlasse), theils zu vielen An-« forderungen gerecht zu werden suchte-i lamerilanische Denver—-.Klussei oder auch sich dem Torpedobovtgzerstörek näherten lSeout) und damit zu uns brauchbaren Halbheiten führten, uns ter iihrung Deutschlands zu einein abge chlossenen Tin entwickelt. Seine wesentlichen Eigenschaften sind genü gende Seeaugdauer und eine Ge schwindigteit, die der des Panzerlreui z,i,er- wenigstens gleich sein und ein er zfolgreicheg Jagen von Torpedobooten gestatten muß. Beide Eigenschaften ssind »für den Kleinen Kreuzer Lebens ,dedtngung, denn er soll neben seiner sBeftinrmung als Torpedobootsjägec nur sehen und melden, nicht kämpfen. Seine Artillerie muß imstande sein, ein nicht oder nur schwach geschützteis Fahrzeug in türzester Zeit zum Sin ten zu bringen. Dieser Ausgabe wir-: bei den heutigen Torvedoschußeiitses· nungen ein leichtes Mittelartillerie Schnellseuergeschiitz wohl arn besten gerecht. Die sechszöltige Kanone der neuesten englischen Tyven dürfte schon die obere Grenze bar teilen. Alle diese Anforderungen sind mit einein De plareinent bis zu etwa 5000 Tonnen noch zu erfüllen. Eine wesentliche Steigerung der Größe würde das nnr wenig geschühteSchiss bereits zu werth roll und damit den Einfatz zu groß machen. - Winter in Teheran. Schnee liegt seit einer Woche auf der i hohen Berge Gipfel. Aber noch brennt die Sonne mit Macht auf das verdorr te, graubraune und steinige Land. Die Vlbendkiihle,die uns beim Ausgehen den Mantel aufzwingt, hat selbst die abge härtesten Europäer aus dem kühlen Scuumersitz in den Bergen in die warmere Stadt getrieben. Bier, füns Monate lebt man dort, dem gewaltigen, kahlen Hochgebirge hart benachbart, in einem großen, üp pigen Garten voller Platanen und Pappeln, mit in Grün gebetteten Dör fern und viel rieselnden Bächlein, deren Wasser, an die verschiedenen Gartenbe sitzer verkauft, ihnen zugeleitet wird. »Es fällt das Laub, die Heimkehr steht bevor-« Und eines sonnigen Morgens erscheint eineSchaarvonZiehleuten, von tscnen jeder das- Entzücken eines Lrientrnalers wäre, mit einem Tros; von Maultieren nnd Eseln nnd schafft den fast unverpacttenHausrath theilsan den erwähnten nützlichenThieren, theils auf großen, auf dem Kopfe getragenen Takt-its in die Stadttoohnung. Der Weg führt durch eine staubige, steiniqe Einöde, vorbei anTheehäusern, wo Ge stalten aus Tansendundeine Nacht hat len, vorbei an einem auf einem Hügel gegründeten, versallenden Kadscharew fchlosse zu der von Staubdunst ver fchleierten Stadt hinab. Jetzt ist der Zug vor einem der Stadtthore, deren schlanke, minarettartigeThiirme mit ih rer bunten Fanenceintrustierung in der Eonne gleiszen. Tie Straßen in Teheran werden bei derseits- non hohen, fensterlosen Lehm rnauern einaesasz über die hie und da loclenbess Grün grüßt. Schauen wir s uns den Garten eines- Bekannten oon innen an. Man tündet seinen Besuch durchRiihren deHThürtnopfeS an, und her erscheinende Diener führt den Gast durch einen Gang in einen von bunten Blüthen erfüllten gartengleichen Hof, aus den die Gemäcker münden, und dessen Mitte fast stets ein Wasserbassin Ostert: in dem braunen Wasser schwim men zwischen gelben Blättern rotschicn mernde Goldsische. Der Besucher tonnnt in ein mit recht unerfreulichem europäischen Hausrath augaestattetes Zimmer. Bei Thee und Zigaretten Fließt dag- iibliche Gesprach dahin über hie Haupttaaointeressent Sahn-ed Daulelxg mißaliickten regierungsfeind lieben Rettung Plünderung durcts die Nrntadenstämnte und das Wirken des asneritaniscben (s)eneralschatzmeister9, Herrn Slncsten s In einen! persisehen Hause der mitt .leren Stände schon sieht man eine be trächtliche Anzahl Von Dienern, von denen jeder seine bestimmten kleinen »Oblieaenheiten bat. niit Leidenschaft seinem behaglichen Miißigang sröhnen An Trägheit iilkertsieten sie aber noch die zahlreichen Dertrsische, diese zer linnpten, seltsamen Gestalten. die welt entrückt in vollkommener Gelassenheit irqendwo an der Mauer hocken, re -.nmqslas.s. es sei denn. das-, die Hand trauend in den verwunderlich gewalti aen Haarfcinnuct fahrt Anker-:- die perfisaxen Handwerker. die in steter Be triebfaniteit in ihren nach der Straße zu offenen Läden hiinunernsund feilen oder sich sonstwie nützlich bethätigeu »Den Einblick in ein besonders reges Ermerbeleben ais-it der Basar· Ein eis aener Zauber liegt iiber dieser großen Anlage Von hohen, dunlrothgronen tireuzgeuölben iiberdacht, stellt der Vasar ein Labyrinth von Haupt-: nnd -!"-lebenstrafs,en, von Hosen und Kara ;"ioansereien dar. Durch runde Oeff nunaen inmitten der Gewölbe fällt das Tageslicht in scharfen Bahnen in die Egeheimniszreiche Dämmerung, läßt hier -Metalltannen aufleuchten, hier einen sbuntenIeppickn spielt dort auf gelben ;Melonen und hier auf eines wiirdiqen iWeiszleartg liebtblanein Rocke. Reiter jin farbigen Tltöcken zu Roß und zu Esel seiten unter Vorsichtsrufen durch das ’!aute Gedränae Und in schwarze, lange Mantel aehiillte, verschleierte sffrauenbrinaen eine ernste Note in s diese Wirrniß bunten Lebens. Hier ist l fiir den europiiisrhen Reisenden der ge aelrene Ort, sieh hübsch mit beschwerli chen Reiseandenten zu versehen. Jm Vasar findet der Käufer alles, was zu des Leibes Nabrnna und Notdurst ac hört, sammt allemHausrath Jhm wird diee Wahl beim Einkauf eines Gegen standes dadurch erleichtert, daß immer hie Vertreter des gleichen Gewerles in den kleinen Läden nebeneinander hau sen. Der Perser überhastet keinen Ein tansr zuerst stellt er durch eine Nach frage in den einzelnen Leiden den Durchfchnittspreis des zu erwerbenden Geaenstandes fest, dann beginnt das Feilsehen das ihm qeradezu einen Ge nuß bereitet. Für den Europäer ist dieses unverständliche, langwierige Handeln urn den Preis-selbst beim An taus eines geringen Objekts-, nicht sehr erfreulich. Besonders im Geschäftsver kehr mit den jiidischen Teppich- und Antiauitätenhändlern muß er sich mit bedeutender Geduld ivappnen. Haben diese Herren, die fast alle Französisch sprechen, herausgebracht, ein Europäer Habe den Wunsch, Erzeugnisse des per sischen Kunstgewerbes zu tausen, so be stürmen sie ihn mit Angeboten. Mit Ballen und Bündeln kommen sie in Schaaren vor sein Haus gezogen und bitten um eine Besichtigung ihrer Schätze: Teppiche, Stoffe, Keramil, Miniaturen. Man sieht neben viel Minderem oft interessante, werthvolle Stiicle, die meist ihren Weg nach Pa ris finden. Die verblüssend hohen Forderungen sinken im Laufe der Ver handlung zu bescheidenen Bruchtheilen der Anfangspreise herab. Aer es ko stet viel Zeit und einen vorn Sprechen trockenen Hals. Die Teppichpreise sind in den letzten Jahren dank der Entste hung zweier ausländischer Teppich Kompagniem einer amerikanischen und einer levantiniscl)en, erheblich gestiegen. Diese Institute kaufen siir das-Ausland auf, was sie an älteren Teppichen be kommen können. Besonders geschätzt bei allen Euroväern sind die Turme :-.enteppiche mit ihren konservativen, strengen, geometrischen Mustern und der ausgezeichneten Kniipsung. Auch die Kaschan- und Kermanteppiche ste hen hoch im Preise- Es ist eine irrige Meinung, man lönne in Teheran ganz billig gute Teppich-: tausen. Und nun gar die bekannten ,,alten Perser«! Jeh habe in Teheran viel Teppiche gesehen, aber kaum zwei Stücke, die ein Alter von mehr als 100 Jahren hatten. Ein Teppich von dreißig, vierzig Jahren gilt hier schon als alt. Sehr verbreitet sind in Persien die sogenannten Zieg ler - Teppiche, Erzeugnisse der alten Ziegler -- Kompagnie in Sultanabad. Eis ist mit Freude zu begrüßen, daß ietzt in der Schiinemannschen Manu ialtur in Täbris ein deutsche-Z Unter nehmen erstanden ist, das geeignet ist, gegen die ausländischen Kompagnien, die den gesamten Teppichvertrieb an sieb zu bringen drohten, ein Gegenge ivicht zu bilden. Die Teppiche haben in Persien eine viel größere Bedeutung als bei uns-: demPerser ist er der-Hausrath und dem Europäer muss, er den kalten, gemauers ten Fußboden wohnlicts bedecken, zumal im strengen Winter. Der ist noch vie-l Taaereisen von uns entfernt. Noch ist vrächtiges Wetter; vom blauen Himmel sctiießt die Sonne einzelne goldene Blätter von den Bkiurnem Um die ganze Stadt führt, von ungefähr einemDutzend mit Fayencen geschmück ten Thürmen versehener Thore unter brochen, ein ErdwalL Strategisch ist er von keiner Bedeutung, aber der Spaziergänger hat von ihm aus einen weiten Blick über das öde, argugelbe Land hin zu den rings die Stadt ein schlief-enden hoben Bergen, die tag"5 iiber in stetem Wechsel der Beleuchtung eine-Skala von Rathaer bis zum Veil ebeublau s.ur Schau stellen. Wenn ge aen Abend die letzte Sonne aus den Seinieespitzen erstirbt, aliibt rosig des Teniaviinch hoher Schneeieael in its-Ihrem Märchenliriite iiber den vioiei« ten Ver-bergen aus. Und durch die gro sie. stille Landschast zieht eine Lamel taransane Fritz Wiedbager. Joseph Bruckers Ballon »Sit d,ari« soll also in den Ver. Staaten zollfrei eingelassen werden« aber nur, nicnn er iibet den Ozean fliegt. Wie die »W. Pos « meint, grämt sich der Bimdegschatzmeister einstweilen noch nicht über diesen drohenden Ausfall in seinen Einnahmen. Unsek Herr Präsident meint, wir lebten zu schnell. Aber wir müssen doch mit der slüsziaen Zeit Schritt und uns selbst ,,up to date« halten« Uebri gens sollten wir wenigstens für diese schönen Festtaae unsere Lebensweise etwas »langsaxner« und gemiitlicher gestalten. Wenn durch die nun bereits ge schlossenen und noch zu schließenden Schaltjahr-Ehen der Beweis geliefert wird, daß die Frauen besser zu urtei len und zu wählen wissen, als die Männer mag ihnen die Initiative icei den in Frage stehenden Angelegenhei ten fiir immer zugestanden werden. Der Zulassung der Heilsam-e im heiligen Rußland opponiert namentlich der heilige Snnod, der zu der Heils armee und dem von ihr zu dringenden Heil kein rechtes Vertrauen hat. Es fehlen nur noch ein vaar Krieae. und das europäische Gleichgewicht wird wieder hergestellt sein.