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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 26, 1912)
Kiki. Stizze von henri Duvernois. Bell Chambreuil war soeben aus ihrem Auta gestiegen, um ein wenig am Kai spazieren zu gehen, als ein rührenbes Schauspiel ihre Blicke an zog Ein alter Bettler lag starr und steif am Boden ein Herzschlag hat te ihn getödtet. Neben ihtn stan laut winselub sein Hündchen, leckte dem Todten die Hände, nahm dann einen holzteller ins Maul, machte schön, ließ den Teller aber immer wieder fallen als habe er sein Kunststück ver lernt. Bell wurde es ums Herz weich. Sie liebte die Hunde wie viele Frauen, die in ihrer Ehe leine Gelegenheit haben, ihre Zärtlichkeit zu erschöpfen; sie liebte die Hunbexsast mit dem Herzen eines alten Mädchens. Währenddes sen wuchs der Kreis der Zuschauer und philosophirte: ! »Dem armen Mann ist wohi. Schlimm ist nur das lleine Hündchen dran.« Und wirklich, das Hündchen heulte kläglich, als man feinen Herrn fort trug. Bell fragte einen Polizisten: »Kann ich das Thierchen mitneh men? Bei mir ist es gut aufgehoben. Hier, bitte, meine Adresse!« »Aber natürlich!« »Willst Du mitkommen, Kleiner?« fragte Beil zärtlich das Hündchen. Der Hund fah die Dame, die fo zärtlich zu ihm sprach, mit unruhig blinselnden Augen an. an denen eine Thriine zu hängen schien, und lurz entschlossen verkroch er sirh in die schützenden Kleider. Die Menge fühlte sich tief gerührt: der Tod des alten Bettler-L die Großmuth der reichen Dame: s— nur seitens des treuen Hündchens hatte man etwas mehr Wi derstand erwartet --—, aber nichtsdestm weniger that die Menge ihren Beifall tund. Noth vor Aufregung winkte Bell ihrem Auto. und einigeZSetunden darauf stieg sie Init dem Hündchen, das feinen Holzteller zweifellos zum Andenken an seine friihere Existenz im Maule trug, ein. Zu lHause ange langt, wurde das neue Kind gewa schen und aebiirstet. mit dein Namen Kiti getauft und Thor, dem tleinen Terrier, dargestellt, der über ihn ebenso wenig erfreut schien, wie Mr. Chambreuil, ver ärgerlich fragte: »Was ist denn das fiir ein Thier? Wo hast Du das aufgelesen? Die Leute können wirklich glauben, dafz meine Geschäfte nicht mehr gehen. und daß ich die Absicht habe, mich als Bettler auf dem Pont des Artg zu etabliren. Wenn Du Dir ein hübsches Modehiindchen laufst, fo habe ich nichts dagegen einzuwenden aber dies ekelhafte Vieh! Wie unsynwathifch traurig es aussieht!« Aber Beil antwortete nur mir ei nem geringschätiiaen Lächeln. Jbr Mann würde sie nie verstehen! Wozu sollte iie ibin das Abentsuer erzählen, das ihm Kiti nur verhaßter machen wiirde? Das Thierchen aber würde ihr dankbar sein! If il O Während dessen machte Jean Falle moy Toilette, um Madame Chambrenil seine Visite zu machen. Er hatte schon sechs Krawatten umgebunden und wie der verworfen, er hatte ängstlich sei inen Spiegel befragt, der ihm zuerst angenehme Dinge sagte, ihn dann aber sast entmnthigte, weil er ihm kleine Mängel zeigte, die jedes, auch das schönste Gesicht, anszutoeisen hat. Und Jean Fullemoys Gesicht war schön. so sein, so voller Juaendfrische. Während er sich noch einmal vom Aoos bis zum Fuß musterte, einiae Härchen im Scheitel ordnete, trat sein Vater ein: »Ah! siir Iven machst Du Dich so schön? Für welches Gänschen?« »Ich will .einen Besuch machen!« antwortete Jean. »So? Thu was Du willst, mein Annae Du bist tun-L amiisire Dich! Du bekommst 15 Louis monatlicksl In Deinem Alter hatte ich 15 Franken und habe töstlich damit mein Leben aenossen. Wir speisten dasiir in Re Iaurantg und tanzten in Ball-Loka len. Du scheinst Dich mit Weltdamen abzugeben. Hüte Dich.« »Vater!« »Sie thun, als ob ne Dich uevten und machen Dich zum Narren. Sie wissen, daß Du der Sohn Deines Va ters bist und eines Tages präsentiren sie Dir die Rechnung; setze nicht so eine hochmiitdiae Miene aus. Du Eviest mir Erfahrungen nicht abspre chen wollen-« »Aber Vater, ess- aiebi doch auch noch uneigennützige -Fraiien!« »Weniqe. Wohin gehst Du?« Jean sagte die Unwahrheit: »Ja Madame Destonne, der Frau des No tats!« »Die Frau ist bald 60 Jahre! Das geht an. Aber ich sage Dir wieder und wieder, hiiie Dich vor den ande leenf sonst mußt Du es iheuer bezah en.« Aetgerlich iiber seinen Vater. der den Paevenii in seiner Sprechtveise. seinen Manier-en und besonders in seiner Manchen Gesinnung nicht kverleugnen konnte und doch ein wenig" befangen. ging Jean zu Mme. Cham- J breuil. ( Als er vor ihrer Thüre stand, ver-I jagte er seine Gedanken: »Wie ivllkk ein so überirdisches Wesen voller Grtk « zie und Schönheit so berechnend sein. Und außerdem war Chambreuil reich und versagie seiner Frau leinenx Wunsch.« ; Er war dessen ganz sicher, es war eine absolut ideale, geradezu roman hafie Sympathie die gestern Bell ihn sp fest, ermuthigend die Hand drücken ließ, als er ibr zugefliisteri hatte: »Ich bin so glücklich, durch Sie!« 4 s- i- i Er fand sie allein, sie las ein Buch. Als Jean eintrat, machte Bell ein Gesicht wie jemand, der aus tiefem Nachdenken gerissen wird. Mr. Charnbreuil war wütbend sort gegangen. Kiti aß in der Küche. Bell war in einer so frohen Stimmung, daß sie bedauert haben würde, wenn sich Niemand hätte finden wollen, diese gute Stimmung zu benutzen Der junge Fullernoy hatte also die besten Chancen. Sie arnüsirte sich darüber, ihn so. schüchtern, aus der Fassung gebracht zu sehen. »Setzen Sie sich doch!« sagte sie mit tolettem Ton. ,,Sind Sie noch im: mer so unglücklich?« Jean schüttete ihr sein Herz ans. Während er sprach, überlegte er, ob er Belli- Hand dabei ergreifen kund sie ei nige Augenblicke halten sollte, ob er diese zarte Hand mit Küssen bedecken dürfe. Wenn Bell dann sagte: »Sie sind närrisch!« würde er geben, wenn sie dagegen sagen sollte: »Seien Sie vernünftig!« so würde er bleiben. Bell sagte nichts, aber sie bot ihm ;ibre Lippen. Er war zuerst verblüfft, dann ent jziiclt , »Was soll jetzt aus uns werden,« lseufzte Bell. »was habe ich gethan? sJch möchte sterben vor Scham. Gehen sSie, mein Freund, ich muß Ruhe zur Ueberlegung haben. Kommen Sie morgen zur selben Zeit wieder. Ich werde sehen. was Sie mir fein können Verdienen Sie auch meine Liebe? Jch will fiir Sie etwas anderes sein als eine Laune!« Und sie lente ihr ent zückendes Köpfchen in seine Hände. Jean, der nicht wußte, was er thun sollte, drückte einen sanften Kuß auf ibr Blondbaar. Dann zog er sich zu rück. Kein Bedienter hielt sich im Vor zimmer auf. Der junge Mann war fieberhaft erregt. Hastig wars er sei nen Mantel um, als ein Geräusch ihn erschreckte. Und was er sah, sollte nie mehr aus seiner Erinnerung ent schn-inden: Vor der Thiir machte ein Hündchen schön. Jm Maul hielt es einen klei nen Holztellerc Jean war wie aus den Wollen ne fallen. Die Worte seines Vaters sie len ihm ein: »Sie machen Dich glau ben, das; sie Dich lieben — dann prä sentiren sie Dir die Rechnung.« Der bettelnde Hund war dazu ab-. gerichtet! Ihm sollte man noch etwas von Weltdamen erzählen! Hatte sies nicht gesagt: »Ich werde sehen, was Sie mir sein können!« . Noth vor Empörunq lramte er in seinen Taschen und sand in seinem Besitz 6 Louis. die er in den kleinen Holrteller warf. »Heute komme ich norb billia fort. aber wie wird das später werden?« Kiki wedelte mit dem Schwänzchen« stellte sich auf die Hintersiiße und triopelte vorsichtig in Madame- Bon doir. Rein Zweifel mehr! Er war dres sitt! Niemals bat Bell tkhambrenil er fahren, wie ihr Hündchen zu den 120 Franken gekommen mar. noch warum Jean Fullemon sie seit der Zeit mied. Der junge Mann aber bewundert feinen Vater und hat von nun ab das hochmüthige, tvisfende Lächeln eines Manne-Z, der zerstörte Jllusionen, Be ttechlichleit der Frauen und die Nich tigteit der Liebe kennen gelernt hat. f----—-—-.-—----—--— 1’er Neio im Herzen. Eine Geschichte aus- deni Bauer-neben von Betty Rittiveger. Mit hartem Fittich schlug der Bauer, in die Stube tretend, die Thüre hinter sich zu. Die Bäuerin, die slictend arn Fenster saß, blickte er schrocken aus, und das tleine Mädchen am Tisch es war eifrig beschäftigt, Buchstaben ans der Schiesertasel zu malen — zuckte zusammen. Der Bauer wars unmirsch seine Mütze aus einen Stuhl, stellte sich breitbeiniq vor seine Frau und sagte in verbissenem Ton: »Nun haben sie deiiben den dritten Jung’« Eben hat mir's die Annnsrau vertiindigt, das alte Waschweid Neun Pfund thiit er wie-: gen. Das mus-. nu unsereiner so mit anstan »Balentin, ich bitt’ Dich, sei nicht so grimmig. Es ist doch nun einmal nicht zu ändern, daß uns teine Kin der weiter beschieden sind. Dasein miissen wir uns fügen. ? thut mir ja selber leid, aber das ganze Leben soll test Du Dir darum nicht verbittern lassen. Den has- aus den Bruder »s« »Ja-is mir nicht wieder mit Pre L-k digten an. Lene. Soll ich vielleicht jeyt niiber rennen und mein’ Glitchounich bringen zum dritten Jung’? Möcht’st wohl zum Taufschmauo geladen sein« heh? Daß Du Dich nicht unterstehst, wieder einen Fuß auf den verdamm ten Hof zu setzen. Das rat-if ich Dir im Guten. Denk nur nicht« ich wüßt’ nichts davon, daß Du manchmal zwi schen Licht nnd Dunkel durchs Gar tenpföttchen niiber zur Kathrine ge schlichen bist. Nun hat das ein für allemal ein End’. Jch will mit der Sippschaft nichts zu thunhaben.« ,,Geh’, Valentin. Der Anton ist doch Dein einziger Bruder.« »Eben drum. Wären wir zehn gewesen, nachher hätt’ ich’S vielleicht verfchmerzt, daß der Anton so ein Glückspilz ist· Aber so - - ich immer in der zweiten Reih’! Von kleinan war er der Musteriohn, und er hatt’ den guten Kopf, und er kam in die Stadt auf die Schul’! Und er hat den Hof gekriegt —--« »Na ja, weil er der Aeltere ist.« »Meinst, das brauch mir erst zu sa gen? Das ist’s ja ever- was ich nicht verwinden lnnn." »Einer tonnt’ ihn doch nur kriegen, Valentin. Under hat Dich bei Heller und Pfennig ausbezahlt. Wir haben unser Auskommen und können zufrie den iein." »Unser Auskommen, wohl. Aber daß der da drüben auch noch die reiche Frau hat und mit Wagen und Pfer den lutschirt, das soll mich wohl gar noch freuen, gelt?« »Sollteft’g ihm wenigstens gönnen, Valentin,dag wäre ’s richtige« Und mir brauchst auch nicht immer vorzu ärgert daß ich Dir nichts zugebracht Dann wandte sie sich an ihr kleines Töchterchen, das ängstlich ausschaute, und sagte: »Geh ein bißle auf die Gass’, Lisettlr. Hast ja Deine Tafel voll.« Das Kind legte die Schulsachen zusammen und verschwand eilig. »Wie kannst nur so reden, wenn das Kind dabei ist?« sagte die Bäue rin vorwurfsvoll zu ihrem Mann. »Sei froh daß wir S durch die ersten schweren Jahre glücklich durchgebracht haben, und daß es so gut in der Schul lernt. Der Lehrer rühmts je desmal, wenn er mir begegnet-« »Was nützt’n das? Ja. wenn’s ein Bub wäre! Himmelherrgottssulra ment! Und der da drüben hat drei . . . drei und gesund und start. Und noch einmal: untersteh’ Dich nicht« der Kathrine heimlich einen Wochenbe such zu machen. Jch bitt’ mir Gehor sam aus, damit basta!« Der Bauer rannte aufgeregt in der Stube hin und her und dabei fiel sein Blick durchs Fenster. ,,Himmeldonnerwet ter«, tiefer wüthend - »da hockt das Mädle richtig schon wieder bei dem Otto.« Er riß das Fenster auf und schrie: »Lisett’, den Augenblick kommst rein.« Er lief dem Kind entgegen und schüttelte es derb. Kannst nicht mer len, was ich Dir gesagt hab’, Mödlek Seh ich Dich noch einmal mit dem Buben da drüben. nachher giebt’s aber einmal ordentliche Priigel.« Die Kleine begann kläglich zu weinen und stammelte: »Ach. Vater, mußt nicht bös sein. Der Otto bat mir ein so schönes Schiisle geschnitzt Guck nur." »Der damit!« Heftia riß der Bauer dem Kind das Schiffchen aus der Hand und warf-s ins Küchenfeuer. Dann gina er, unzufrieden mit sich und der Welt, im Stall nach dem Rechten zu sehen. Das Lisettle suchte seine Zuflucht bei der Mutter und tlaate ihr sein Leid um das schöne Schiffs-den Die Lene seufzte. nahm ihr Kind aus den Schooß. herzte es und iagtet »Mußt halt nichts thun. was ver Vater verboten hat« Das gespannte Verhältnisz zwischen den zwei Brüdern, die dazu noch Nachbarn waren» besserte sich nicht, obwohl der Anton alles versuchte, in gutem Einvernehmen mit Valentin zu leben. Er hatte nichts gegen ihn und er litt Unter der Feindschaft Auch siir die Frauen, die früher die besten Freundinnen gewesen, war's bitter. Die Kinder empfanden’s gleichfalls schwer, daß sie aneinander vorüber gehen mußten, als lennten sie sich nicht. Das Lisettle war so viel allein, und der Otto und der Wilhelm hat ten teine Schwester. Einmal noch hatte der Anton, als er dein Bruder auf Pein Wege zur Kirche begegnete, einesVerständiguna versucht. Vergebens. Er war schrofs zurückgewiesen worden, und seitdem war das Tischtuch zwischen ihnen, den Kindern ein-er Mutter-, völlig durch schnitt-en» « st- is Die Jahre gingen hin nnd es blieb alles beim alten zwischen den Nach barhöfen. Des Antons Aeltester war nun schon zehn, der zweite acht und der kleinste vier Jahre alt. Das Li settte war ein hübsches, sclilantes Ding geworden, und wenn auch immer noch zart, doch gesund und frisch. Jn die sem Winter brach im Dorf eine Scharlachepidemie aus« Kurz vor Weihnachten erlrantte der Jünaste von Anton. Der Arzt war gleich sehr bedenklich und ebenso, als sich ein vaar Tage später der Aelteste legte. Valentins Frau hörte durch die Dienstboten davon und war in großer Unruhe. Zum ersten Male seit Fab ren schlich sie sich ins Nachbarhaus, um selbst nachzufragen- Nach acht Tagen begrub man den Kleinsten und »Hm-s- »——.--«i-,——-.-—.. --—. ---- eine Woche später den Otto. Das schwere Schicksal der allgemein geach teten Eltern wurde lebhaft bedauert. Nur der Valentin blieb hakt und kalt l i und sah in dem Tod der Kinder nur einen gerechten Ausgleich. »Es muß nicht einer alles haben«, das war seine Meinung, und er duldete nicht, daß seine Frau irgendwie ihre Theilnahme äußerte. Der Wilhelm war ja ver schont geblieben. Jmmer noch hatte der Anton etwas voraus-; einen Sohn und Erden. Der war nun schon ein Junge von elf Jahren, ein rechter Wildsang und Wagehals. Die Eltern hatten genug zu hüten an ihm und hätten ihn am liebsten nicht aus den Augen gelassen. Nur in ganz drin genden Fällen verließen sie beide zu sammen für längere Zeit den Hof. Aber heute, an einem heißen Som mertag, mußten sie der Beerdigung f eines Bruders der Kathrine in einem l ziemlich entfernten Dorf beiwohnen. ; Den Jungen mitzunehmen wagten sie T nicht, da der Bruder am Typhus ge- » storben war. Sie fürchteten fiir sich ; die Anstectung nicht, aber ihren Ein- J zigen auch nur der Möglichkeit aus- « zusehen, das brachten sie nicht fertig. So schärften sie ihm ein, sich recht in Acht zu nehmen, und die alte. treue Magd versprach, gut auf den Jungen auszubeissen ; Die beiden Höfe lagen am Ende des-Dorfes in der Nähe des sogenann ten Schafteichs, in dem alljährlich die große Schafwiische vorgenommen wurde. Das Wasser wurde dazu je-— des-mal zum Theil abgelassen. Aber heute nach den heftigen Regengüssen der letzten Tage ftand es recht hoch. ; Gegen Abend bekam der Wilhelm« mächtige Luft zum Baden. Die El tern, die’s ihm in ihrer Aengftlichteit i niemals erlaubten, waren abwesend; - die alte Riele roar im Stall beschäf- J tigt und glaubte ihn bei feinen Schul- ; arbeiten. Der Valentin fah ihn vom Fenster aus und besann sich, was der Junge wohl vorhatte. Er hatte ge gen Mittag den Anton und die Kath rine fortfahren sehen in ihrem fchtnucken Berner Wäsgelchen, das mit » zwei ftattlichen Braunen bespannt « war. Mit feinen scharfen Augen ver- J folgte der Valentin den Wilhelm, der, I am Teich angelangt · feine Kleider herunterriß, inJS Wasser sdrang und munter heruinvlätfcherte. Er bemerkte, mie er sich immer mehr der Mitte des Teiche-J näherte. Daß er nicht schwim men lonnte, wußte der Valentin Die Eltern waren ja viel zu ängstlich. es ihrem Einzigen m erlauben. Nicht einmal baden ließen sie ihn. Nun that er’s heimlich. llnd das Wasser ftand hoch. Es würd’ ihm doch nichts Pas siren? Und jetzt sab er, wie der die Arme hochhob, einmal. noch einmal, nnd dann sah er nicktä mehr. Der Wil lielm war Unter Wasser und wenn er ertrant, dann hatte der Anton kein Kind mehr, dann war er um seinen Einzigem um seinen Erben, dann wiirde er, der Valentin, endlich etwas vor ihm voraus baden. - « Wäh rend solche Gedanken sich in ihm jag ten, lief der Bauer schon aus den Hof, zur Hinterthiir hinaus-, dem Teich zu Er wars die schwere Jacke ab und ging ins Wasser-, die Augen fest auf den « Punkt gerichtet, wo der Wilhelm ver schwunden war. Jetzt tam er noch ein mal hoch. Die Arme machten krampfis hatte Bewegungen, und der Kopf hob sich nnd sant wieder. Nun hatte I der Valentin ihn erreicht. Er ums.is-.te " den schlanlen Körper des Bewußtlo sen mit seinen starken Armen, nnd es gelang ihm, mit seiner Last das Ufer » zu erreichen. Die Wiederbelebungsversnche hat ten Erfolg, Als der Anton und sein « Weib heimtanien. fanden sie ihren ’ Jungen zwar iin Bett, aber munter und gesund. Die Lenc nnd die Li- ’ setie saßen bei ihm, nnd tanm war i det- erste Schrecken überwunden, da » ging der Anton auf den Nachbarhos, » um den Bruder zu danten. Aber der ; Valentin ließ ihn gar nicht recht zu » Worte kommen, sondern sagte mit; einer ganz ungewohnten Weichheit in der Stimme: »Ich hab’ zu danten, Bruder, daß ich auf die Art mein « Unrecht had’ aut machen tönnen. Der L Neid, der mir am Herzen gefressen dat, der lieat nun im Teich, nnd dort » soll er bleiben. Wenn Dir’S recht ist, wollen wir wieder wie Brüder mit: einander leben.« »Di) mir’s recht ist? Das brnucbft mich nicht zu fragen! Komm, wir wollen gleich zusammen zu unseren Frauen und zu den Kindern q-:ben.« Die so lanqe Geieennten faßten sich an der Hund, wie tleine Kinder thun. wie sie’g selbst in friiber Jnarnb wohl gethan hatten. und fo traten sie in Anton’s Haus ein Kinder-mund. Mutter lzu ihrem Kindchen): »Gute Nacht, mein Liebling, Papa wartet auf mich. Schlafe aber nur ruhig ein, denn ein lieber Engel hält bei Dir Wacht.« » Kind: »Ach Mutti, bitte, bitte,: bleibe Du doch lieber bei mir und » schick’ den lieben Engel zum Papa.« Die Ohrwürmer-. Frau: »Herr Doktor, sehen Sie doch bitte mal, der Junge hat erfro rene Ohren.'« Arzt: »Hm er nicht im Winterl Ohr-wärmet gehabt?" Frau: »Ich habe nicht ringekuckt.« Ynmoristisclcht Der Nötglcr. Ast what Jhte Frau auch schon ein mal das Essen anbrennen lassen?« B.: ,,Die?s Vor der ist nicht einmal der talt«e Anfschnitt sicher!« - Nie dagewesen. »Und was hat sich Außerordentli ches in Eurem letzten Kaffeetränzchen zugetragen?« »Wir haben unsere größte Feindin todtgeschwiegen. « Schlechtes Gewissen »Warum lassen Sie denn Jhre Alpenmilch-Annonce nicht mehr in’s »Tageblatt« einrücken?« »Weil Sie s’ mir s letzte Mal un ter »Vermischtes« gedruckt haben!« Im Gegenthctl i Schneider (zu seinem Lehrjungen, den et mit einem Mahnbrief zu einem säumigen Kunden gefchictt): »Na, mass ihm recht Unangenehm, dnßl Du kamst?« l Lehrjunge: »Im Gegentheil s- er’ sagte, ich solle wiederkommen!« i Billigke Sie: »Männe, ich brauche etwas Geld siir ein Paar Schleifen.« Er iAviatiker): »Liebling, ich wer de Dir ein paar vorfliegen.« Uebel-termwa »Wir nehmen diesmal den Lehrer unserer Kinder mit an die See.« »Mein Papa hat schon einen Pri oat-Setret"cir engagirt, der unsere An sichtstarten schreibt.« Unübcrlegt. Erster Herr: »Was wollen Sie denn eigentlich? Soviel wie Sie sind, bin ich doch auch -- -« Zweiter Herr (erregi): »Was! So viel wie ich? Wenn Sie sagen, Sie sind dasselbe wie ich, so sind Sie ein Dummkops!« Und die Gewohnheit Hausfrau: »Aber warum bringst Du die Sachen Deiner-, Freundes Inii ins Eßziminer?« Hausherr: »O, er ist so an die Re staurants gewöhnt, daß ihm das Essen nicht schmecken wird, wenn er nicht auf seinen Ueberzieher und seinen Hut achten tann.« Französiichc Duelle-. A.: »Als ich im Auslande war, war ich in Franlreich Zeuge eines Duell5.« B.: »Eine: verletzt dabei?« A.: »Ja, einem derDuellanten wur de eine Rippe gebrochen, als er nach Beendigung des Duells feinen Gegner umarmte.« Das Schlimmste »Welches war die schlimmste Geld Panil die Sie erlebt haben«, -fmgte ein Finanzrnnnn den andern. »Die fchimrnste Geldpanit, die ich erlebt habe«, war die Antwort, »war, als mir ein Quarter unter die Sitz banl eines Straßenbahnlvaaens rollte und sieben verschiedene Frauen An spruch darauf erhoben!« Milderndkr Umstand-. Heirathetcindidah »Die Dame, die Sie mir empfohlen haben, hat ja brenntothes Haar!« Vertnittlerim »Aber nur sehr wes nig!« Das Honor-an Eine galizische Frau kommt mit ih. rein Jungen zum Arzt: »Herr Doktor, der Jung’ kann nischt seh’n.« Arzt (priift die Auge-m »Kennt er Zahlen?« Frau: »Was tost’t, kenn’ oer zah len.« Kinderqespräch. Fritz: »Können die Fische eigentlich sprechen?« Hans: »Aber nein, sie wiiroen ja den ganzen Mund voll Wasser trie gen.« Beut-tm Gelegenheit ,,Gestehe nur gleich morgen dein Papa Deine Schulden, Geliebter übermorgen tritt er sowieso eine acht wöchige Erholung-steife an . .. !« Jm Momentme I Sie war feit einer Woche Perheira i thei, wollte es aber nicht zeigen, als; sie in das Waarenhaug trat »Ja ( gnädige Frau?« fragte der Auf fficht führende Herr mit einer Stimmc, wie Milch und Honig »Und was darf ich Jhnen zeigen?« »Ich möchte«, war ihre Grimm-; nung, »etwas in Oel haben für meinz Speifezimmer.« 4 « ,,Sehr wohl. gnädige Fran, sehr wohl«, sagte der Herr mit einem nur«-. denklichen Blick auf ihren Eherinmi l i »Wiirden Sie FußbodenöL Salatöl, Oelgemälde oder Sardinen bevorzu gen?«. Mißverstättdtsiß. Heircithsvermittler: Die Dame ist Engländcrin und hat fünfhundert Pfund. « herr: »Ich danke! So eine Dicke. nehme ich nicht « » - « sc P o l i z i st : »Auf der Bank hat sich der Eilociternncht der Baron von Pum-. penlwfcn crsctjossen.« Alm- Jummcscllc: »Es scheint über lkmmt eine Unglück-sonnt zu sein; man säc!)t’—3 an den vielen cingcfchnittencn Her zc11.« Its-· »Jch habe cntsetzlicbes Pcchl Mir find nun hintereinander vier Stücke durchges fallenl« »Mir auchl« »Na . . .. das trifft sich ja herrlich schreiben wir Mal cin’s miteinande1«!« «Lknkcl, soll ich dir deine Ringe aufga lvcln«?« .,«.Ilbcr».cmnfi« das« geht doch nicht; die znxtcmx nnd klem, die oberen gross -—— ne mllm m d11rd)·t·tnnuch.«» « « ,,·.«";1, daan konnt-u wir ne m wuchan Junker Und mas- spielst du denn In, «(ct·thl? Lici- hou: Ich spiele nur Papa nnd Mauren Iris bin die Mantu, die Puppe Zit der »in-n- Hausslchrer nnd da- Mähs is s jst disk Papa. »Nrntic1« kllkcncr möchte unserem Vett mncnucrcin lwitt«ctc-It.« »Hm cis denn ,,-Eiriszig« mit gen-mitt?« «Nciu; aber cr ist schon seit .Zcchijuud scd)«zi41« vc1«l)ci1«alct.« »Hu-ten Teu, um« Munz, kann ich Ih un chrrn Oitknmhl cnun Augenblick sprcs die-n« » Den suche ist« gerade, ich möchte soll-St ein detchen mit ihm rcvcnf