! Mr Schreika non l Itzztk Mugti. ·f" "f7f ",——" " T· w No. 602 Kkißmeß is itvtver un es gibt schon widder en annere Hallideh un das is, wenn Sie es noch nit wisse, Ruhjiehr. Jch lann den Nuhjiehrss dag nit so viele Jrnvvrtenz beilege. Was is ennihau Nuhjieth Jn die etschte Lein sin drei hunnert un finf un sechzig Dag iwwer un met duht widder stakte von vorne an zu kannte; sell is lchuhk genug nicks metltverdi: ges; alles in die Welt duht emal zu» End gehn, mitaus daß met viel Ge- I summs un Faß dritvtvek mache dicht. ; Daß so viele Piedels den Dag dazu ; juhse for e Jäck zu tehse, das kann ich l auch nit einfehn, dafür is doch einiger l Dag im Jahr gut genug. Viele Leut. mehrschlens die Mennfohis duhn auch an den Nuhjiehksdag Pletsches feine un das if auch ebbes Fuhlifches. Die mehrschte Pletsches sin nur die, daß se vom etlchte Dag im Jahr an den Wasser-wage ltatvwlr. Mit viele Müh duhn se sich auch an Topp halte bis es im Sommer e paar recht beuling hatte Diig gewwe duht un dann duhn se miiaus Mül- un Ttubel widder. erunner falle. Geht mich doch ivea mit so Pletsches, die duhn in meine Auge zu gar nickö emaunte. Das all gebt zu zeige, daß es mit den Nubiiehrsdag als en Hallideb nit viel Wedeutung bat. Die Mennfohis un in die erschte Lein der Philivd Ida-:- mein Des-band is, die denke ofi Kohrs different. aw tvek die miisse ja immer ihren eigene Weg nen. Schon for iwwet e Woch dunt der Philipp von nicks anneeschtet iahie als von die Nuhjiehtsneit, wo er bei; den Wedesweilee spende wollt un daß i se dann e große Zeit hawwe dehte.? Met kann da widdek enial so recht sehn daß der Philipp gar nicks drum gewwe dubt, wie knien er von den We- ; desweilee getriet werd un Sie wisse» ja gut genug wie knien der Kanne sein s kann; ich hen Jhne ja schon Sache ge- » nug von ihn veeghlt Die Wedeswei- s lern, wo auch iddek arig neis zu! mich gewese is, die hat mich getiest un gequält, ich sollt doch die Mut-siehes neit hei sie spende un da hen ich ge denkt, o well, alleins ins Haus qleich ich ohne dem nit zu fide un ich besserl gehn soe e kleine Weil zu se. Pier Kids wate am Nachmittag schiehie un sin ausgeteieet gewese wie alles un da hen ich se nach Soppek reit ins Bett geschickt. Se hen erschi nit so recht gehn wolle, awwek wie ich se aepeains miset hen. daß ich se um zwölf Uhr Mittneit weite wollt, da sin se sättigt seit gewese un in sins Minnitg hen se geschlafe, daß se e Etdiwehi nit hött aufgeweckt. Da sin ich dann zu die Wedesweileen geschnieiL Met hen in den Deiningtuhni gesosse un die Mennsohis ware schon all heisamine in den Saluhn. Die Deininatuhm Diehk war e wenig aus un da hen ich watsche könne un ich iann Jhne sage« hie Felleesch hen geiielt als wenn se aus e Jnsehn Eseiluni geschkippt wäre. Se hen gelacht un Storrieo ver zählt un widder gelacht un den ein Schudper nach den annere aus-gedrun ke. Mein alter Esel der hat immer e volles un e leeres Glas in Front von sich gehabt, so daß er nie nit in Ver legenheit lomnie is. Die Wedesioeik lern hat gesagt, das deht er immer so mache un mer könnt da dran sehn, daß er en vorsichtiger Mann wör Wenn se nur al so wäre, dann wär es Spaß es Salubntieper zu sein un das tviir ser der Riesen, daii der Wedes weiler so viel von den Philipp denke deht. Die medrschte von seine Kostie merfch. das wäre stinschie Fellersch un die dehte ihr Bier drinle, als wenn es Meddesin wär, wo mer nur alle zwei Stunde en Tiedsvuhn von nemme derst un se del-te nit ehnder e srisches Glas ordere als bis jeder Dekovpe in den erschte Gliis uii aedrickelt is. Von lo Leut könnt en Saluhntvirtb sei Lewe nit mache. Wenn die Mennsohls nur sor e Minnit tolmsiddere del-te daß en Salubntiever nit sor feine Ge sundheit ins Bißneß is un daii es e oriel Last Schovve nimmt. ior die Lickeriiicks zu rehse, dann dedte se ent weder heiin stehn un del-te Dilchwasser drinie odder le del-te iich in den Sa luhn wie Schentelmiinner befiel-se Well. die Wedesweiler is ja mehbie not so ganz unrecht, awwer ich denke iwwer die Sache doch e wenig disse reni un ich den gesiiblt als ob mich eins en Bei-Mein an den Kovv ge schmiIe hätt daii der Philipp neu-d in die Lein als e Mai-del hingestellt is worde. Wenn se sonsi nieii gutes hat von ihn sage könne« dann hatt se lie wer ganz still sein solle. Well, ich hen iein Faß mache wolle un so sin ich still gewese, eckzepi, daß ich gesagt heu: «Jehs das is so!« Jn den Saluhn is die heiterieiii immer höher gesiiege un dann hen ich « den feierlich-e Monumeni gesehn, daß - se den erschie autseii gebracht heu. Der Kanne hat en Ass gehabt, wie es Haus un die Wedesweiietn hat ge sagt, da drin wär ihr Hosband atig perriickeler, er dehi nie nii erlauwe, daß en Betruniener in sein Plaß wär un zu so en Feller dehi er auch ieine « Drinis verkaufe. En Saluhniieper müßt immer dazu sehn, daß sein Platz dieseni gerannt werde dehi un daß die mühsam erworbene Reppeiehschen nit gespeuii werde dehi. Well, Mister Ediihok ich nohiisse, daß ich e wenig zu ausschweisend mit mein Niepohri geworde sin un daß ich, wenn ich ane alles heut sage wollt, en Brief schicke dehi wo Sie mit Recht en Bandworm kahle dehie, sor den Riesen will ich Jhne den Rest in mein nächste Schreiwebries mitdheiie un ich iaae daher heut nur noch e böppie Nuhjier un de sebm for mie. Mit allerhand Achiung Yours Lizzie Hanssienget -·(-s«- I 's MOJIP II »Den! dir, muß ich gestern meinen Vkrehker im Schrank verstecken s—·juei-,lt mu- dek Kerl ein Duycnd Silberloffel.« A.: »Na, wohin denn so eilig?·« ,V.: »Noch Haufe, mein Dienstmädchen in ausgegangen, meine Frau ist allein zu Haus«-. Und wo willst du disk-« « VL »Auch nach Hause, meine rau ist aus-Hunnen und das Mädchen a leiu zu Don e '· ssjnssssssspss - « sw « — Sie: »Sei-ask ich hätte einen großem « grossen Herzenswunic111« Ek: »Frau, Etat-, ich wünschte, du lie szcst sucht zu wünschen til-kugl« - - W«W Die Gattin des Maleks: »Ja einem Funkt- schlagt unser Bat-U ganz nach dik, Wärme-" »Und das märc?« »Der kleine Kerl braucht entsetzlich viel Leinwand! ss — Vitt: Entschuldigen Sie müsse a bissel acht gebe, mir is nämlich gestern a Zahn in's Senftönnele Wall-al« « Va; Schreien f unserer Kinder. Jst in einer Familie ein kleiner Er denbiirger angekommen, so macht er sich bald durch sein Schreien bemerk lich. Mann schreit nun das Kind, und was hat seine Pflegerin und sein Er zieher dabei zu beachten und zu thun? Fiir kleine Kinder ist das Schreien längere Zeit das einzige Mittel, durch das fie ihren Gefühlen Ausdruck geben. Empfindet also das Kind hunger, so gibt es sein Bedürfniß durch Schreien zu erkennen. Dem Verlangen des Kindes nach Nahrung muß selbstver ständlich entsprochen werden. Will man aber in dieser Hinsicht keinen Feh kler begehen, so muß man das kleine Wesen von Anfang an an eine regel mäßige Nahrungsanfnahme gewöhnen. Nian mache es sich daher zur festen Regel, dem Kinde keine neue Nahrung »darzureichen, bis der Verdauungsait beendet ist. Hält man keine fefte Ord nung ein, so beeinträchtigt man damit die gesunde Verdauung und Säftebe reitun durch Ueberladung mit Nah rungsptosfen und das ganze Gedeihen des Kindes. Das Nahrungsbediirsniß ist sowohl nach der Tageszeit als auch nach individuellen Anlagen sehr ver schieden und erneuert sich namentlich in der Nacht oft erst nach 4, 5 oder 6 Stunden. Jm allgemeinen aber sollte man daran festhalten, daß zwischen oer Darreichung von Nahrung minde stens zwei Stunden liegen müssen. Hat man einmal das Kind an diese Ordnung gewöhnt, so darf man ruhig annehmen, dafz es nach einer solchen Pause durch sein Schreien nichts ande res tundgibt, als fein Verlangen nach Nahrung Tas Kind schreit, wenn es Durst hat. Daran denten freilich viele Men schen nicht. Troß der flüssigen Nah rung, die es erhält, bekommt das Kind doch auch Durst. Man stillt denselben mn besten, wenn man dem Kind einige Teclöfsel klaren, reinen Wassers ein stößt Sehr häufig schreit das Kind, wenn es sich durchniißt hat. Findet man, daß das geschehen ist, so hat man das Kind unter allen Umständen, also auch bei Nacht, trocken zu legen. Es scha det nicht nur der Gesundheit der llei nen Wesen. sondern erschwert auch die Gewöhnung an Reinlichteit,wenn man che Mütter und Pflegerinnen das Kind in der Nacht nicht trocken betten. Legt man abends vorsorglich einige Win deln unter eine volle große Wärmesla sche, so braucht man teine Sorge zu tragen, daß das Kind in der Nacht beim Trockenlegen zu sehr abgeliihlt wird. Daß so manche Kinder Jahre hindurch das Bett nassen, daran tragen durchaus nicht so selten nachlassige Mütter und träge Wärterinnen die Schuld, weil sie das Kind die Nacht über in seinen Ausleerungen liegen l·:ssen, es also förmlich an Unreinlich leit gewöhnen. Das Kind schreit, wenn es sich be klommen fühlt, sei es nun, daß es zu seit eingewickelt oder zu warm zugedeckt ist, oder sei es, daß die Luft im Zim mer schlecht oder zu warm ist. Hier abzuhelsem fällt gewöhnlich nicht schwer. Ferner schreit das Kind infolge ei nes Hautreizes, der ihm Schmerzen oder Jucken bereitet. Zeigt sich bei der Untersuchung desKindes eine geröthete He.utstelle, so empfiehlt es sich, dieselbe mit Vaseline oder noch besser mit La nolin einzureiden. Zuweilen kommt es auch dor, daß das Kind schreit,wenn es durch Falten im Bettchen, durch Fremdtörper, wie Nabeln, Knöpse oder harte Brosamen, geplagt wird. Daneben grvt es freilich auch noch Anlässe ernsterer Art, welche das Kind zum-Schreien nöthigen. Entstehen Ver dauungöstörungem bei welchen die Kin der insbesondere unter den sich bilden den Darmgasen zu leiden haben, so ge ben die geplagtenKleinen ihre Schmer zen durch anhaltendes und heftiges Schreien zu erlennen. Solches Schreien schadet in hohem Grade und führt oft zur Entstehung von Unterleibsbriichen Es muß ihm daher möglichst rasch durch Beseitigung seiner wahren Ur sache abgeholfen werden. Dagegen lann es nicht streng genug verurtheilt werden, wenn thärichte Mütter dag Schreien ihrer Kinder durch Brannt wein oder betäubenden Mohnthee zu stillen suchen, denn das heißt sie tödten. Wird ein Kind von evileptischen An fällen heimgesucht, so stößt es vor dem Eintritt derselben gewöhnlich einen durchdringend-en Schrei aus. Sobald ieser Schrei ertönt, hat die Pflegerin die Pflicht, zum Kinde hinzueilen, um ihm während des Anfalleö beizustehen. Bei Säuglingen wie bei älteren Kindern kommt es nicht selten vor, daß sie im Schlaf plößlich aufschreien. Die Ursachen dieser Erscheinung sind sehr verschiedener Art. Jn zahlreichen Fällen handelt es sich dabei nur um ei nen Traum, der das Kind erschreckt hat. Forscht man weiter nach der Ur sache derartiger Träume, so ergibt sich, daß an ihnen schlechte Luft, ein unge eignetes Lager, Ueberfiillung des Ma gen-; und ähnliches die Schuld trägt. hat man die wahre Ursache ergründet, so versäume man nicht, rechtzeitig und kräftig einzugreifen. Läßt sich dem nächtlichen Aufschreien der Kinder nicht auf diese Weise abhelfen, so liegen ihm gewöhnlich tiefere Ursachen zugrunde die deonleger und manchmal auch der Arzt erst nach längerer Beobachtung des Kindes aufzufinden vermögen. Geht das Zahnen nicht in normaler Weise vor sich, so ist es oft der Grund, daß die Kinder viel weinen und schreien. Jn solchen Zeiten fiillt der Wärterin die Aufgabe zu, durch be sonders sorgfältige Pflege jede Schäd lichkeit vom Kinde fernzuhalten. Kommt das Kind, wenn es heran mäcbst, einmal zu Fall oder stößt es stets, so macht es häufig genug feinem Schmerze durch Schreien Luft. Hat sich das Kind nicht erheblich beschädigt, so mache man von der ganzen Sache so wenig Aufhebens als irgend möglich,» damit es nicht allzu empfindlich wird« Bedauert man dagegen das Kind beiz solchen Anlässen auf lebhafte Weise, so« ist man dann auf dem besten Wege aus ihm einen Menschen zu erziehen, der durch Ueberempfindlichieit zu Hy sterie und Hypochondtie neigt. Aber nicht immer liegt dem Schreien der Kinder eine berechtigte Ursache zu grunde; es lommt vielmehr durchaus nicht so selten vor, daß ein Kind nur schreit, um seine schlechte Laune kund zngeben. Hat man sich überzeugt, daß lein richtiges Bedürfniß, lein lästiger oder schmerzhafter Zustand, keine Kranlheit vorhanden ist, so darf man sicher sein« daß das Schreien eben nur der Ausdruck einer Laune, einer Grille, das erste Auftauchen des Eigensinns ist. Diesem Schreien gegenüber müs sen andere Maßregeln in Anwendung gebracht werden, als bisher angegeben worden ist, Zunächst versuche man es, die Aufmerksamkeit des Kindes rasch abzulenten. Hilft das nicht, so wende man ernste Worte nnd drohende Ge karden an. Führt auch das noch nicht zum Ziel, so gehe man zu körperlichen Ziichtigungen über, die zwar entspre chend mild, aber doch wirksam sein müssen. Eine wesentliche Bedingung ist dabei die Durchführung des Vet : fahrens bis zur Erteichung des Zwecks. ! Das- Kind muß den Eindruck erhalten, daß es von seiner Umgebung abhän gig ist; denn nur dann lernt es sich fü gen. Halbe Maßregeln schaden dage gen mehr als sie nützen. Beetnflußt man das Kind schon früh aus diese Weise,so kommt es wohl kaum zu jenen häßlichen Auftritten, durch welche zuweilen angezogene Kin der ihre Eltern in Angst und Schrecken versetzen. Wir meinen jene Zorne-Z ausbriiche, bei denen dieWuth der Kin der unter heftigem Schreien und Blau trerden des Gesichts in lrampsariige Bewegungen ausartet. Kommt es da hin, so gibt es lein besseres Mittel als tüchtigeRuthenhiebe oder ein warmes Btd mit wiederholter kalter Ueber-gie szung Ganz sehlerhast .ist dagegen das Einsperren der Kinder in dunkle Raume, oder auch nur das Jsolieren der Kinder, da ihre Angst und dadurch die Nervenerregung viel leichter bis zu lelsensaesäbrliclsen Graden steigen kann· Der zügelloseanth gegen sich dieKim der eben nur so lange hin, als sie keinen ernsten Widerstand der Eltern sehen. Der ist es aber, welchen sie als Gegen gewicht gegen die Ueberreizung ihrer eigenen Nerven kräftig fiihlen müssen, immer in dem Bewußtsein, daß doch die Eltern es sind, von welchen er ab aemessen wird und in deren Händen er bleibt.« Die Diamanttuszndustrth Ueber die Entwicklung der belgischen Diamant - Industrie bat die »Etoile Belge« einen Artikel veröffentlicht, der i auch siir Amerika Interesse hat. Es wird darin ausgefiihrtt Nicht nur in Ilntwerpem sondern in vielen anderen Theilen des Landes sind Schleifereien ( errichtet worden, die besonderstder är messen Bevollcklllla glllcn Beklllcllsl gcT " ben; ein Diamantschleifer verdient fast das Fsinffache eines gewöhnlichen Landarbeiters. Die Zahl der in der Diamant-Industrie beschäftigten Ar beiter betrug vor vierzig Jahren etwa ;.’»00, im Jahre 1907 waren cH 4000 und heute sind es rund 16,000. Nimmt man den wöchentlichen Durchschnitts lohn nur zu 40 Fres. t72 Centss an, so ergibt sich im Jahr eine Summe von : 0 bis 40 Millionen, die verdient wer ven: dazu kommt noch die Errichtung von Schleifereien, die Fabrikation von Maschinen und sonstigen Hilfsmitteln, der Kapitalumsatz, die Provisron der «:;wifchenh"cindler, der Verdienst der Industriellen und der Händler, die Ausgaben der Einkäuser u. s. w. Die fee enorme Aufschwung ist einzig und allein der Einführung der deutschen Diamanten auf dem Antwerpener Markte zu verdanken. Die deutschen Diamanten tragen dazu bei, daß das Arbeitsversonal so schnell gewachsen ist, denn die Bearbei tung dieser Diamanten läßt sich ihrer gleichartigen Kristallisation wegen in einer viel kürzeren Zeit bewerkftelligen als die der Diamanten anderen Ur sprungs. Es ist bedauerlich, daß die deutschen Diamanten, die infolge ihrer schönen gleichmäßigen Kristallisation, infolge ihres außerordentlichen Glan zes und ihrer Klarheit die Mitte hal ten mischen Kap - Diamanten und Bra l-·Diamcnten, abgesehen nur von neringen Ausnahmen, die jetzt eigent lich nur in so kleinen Größen vorkom men. Aus dem Gesagten könnte rnan nun annehmen, die Demanten-Indu strie hätte ihren Höhepunkt erreicht; aber imGegentheil, es gibt noch Arbeit iiir Tausende; Millionen zahlen gegen ioiirtig die Antioerpener Industriellen an Löhnen fiir holländische, deutche nnd schweizer Arbeiters allein von en 1000 Schleifern, die in Deutschland wohnen, arbeitet mehr als die Hälfte fiir Rechnung von Antwerpener Fir men. Das Antwerpener Sundikat bestehend aus drei der ersten und größ ten Firmen Antwerpens, hat mit der Diamanten-Regie fiir das südwestafri tanische Schutzgebiet in Berlin, der Saminelstelle der siidwestasritanischen Diamantenvrodultiom einen Vertrag abgeschlossen auf Abnahme sast der ganzen Produktion der deutschen Dia inanten. Die Art des Vertrages ist für beide Vertragstontrahenten äußerst aiinstiq, denn auch das deutsche Kolc nialamt wie die Diamanten - Regie würden diese Abmachung sonst nicht autgebeißen haben. Der Vertrag wurde erst nach genauester Prüfung mit den Antwerdenern vor kurzem abgeschlos sen. Der beste Beweis siir die Wirt samleit des Vertrags ist die fortdau crnde große Festigteit, welche der Ant ioerpener Diamantenrnartt zeigt, und das Vertrauen, das sie den an-. Dia mantenmartt interessierten Kreisen einzuflöfzen verstanden. Juteressant ist » noch hervorzuheben, daß sast alle Fa- ’ britanten (Dianiantenschleifer) beson-! oere Spezialitäten von Steinen wün schen, sei es nach Qualität oder Größe. Jeder von ihnen erhält vom Synditat genau dass, was er brauchen kann, und erhält seine Waare direkt ohne Zwi ’ schenhändler. Die Nohtoaare, die keine Abnehmer findet, wird vom Synditat selbst geschliffen und exportiert. Der Artikel huldiat zum Schluß dem Unternehmungsgeist der Belgier. gibt eine Spe·3ialtabelle über die Ent Jioictluna von 1870 bis 1911 und siihrt Juni Schluß die Zahl der Arbeiter an, die in den verschiedenen Ländern im Diamantenfach beschäftigt sind; die Ziffern sind die folgenden: Belaien 1-’),000, Amsterdam 8—9000, Deutsch land «1000, Schweiz 400, London 100, Paris 100, New York 8 Wetter-Prophezetunseu. Nach dem außergewöhnlichen Som mer diesesJahres fürchteten oder hoff ten viele Leute einen ebenso außerge wöhnlichen Winter. Besteht nun ir gend ein Zusammenhang zwischen dent Winter und dem vorangegangenen Sommer? Ein Mitarbeiter des Pari ser Gonlois hat diese Frage und im Anschluß daran die nach dem diesjiih rigen Winter verschiedenen Fachleuten in Paris vorgelegt. Zuerst suchte er Herrn Angot, den Leiter des meteo rrlogischen Instituts aus. Herr Angot wollte zuerst nicht recht mit der Spra che heraus-, schließlich erklärte er je doch, die Meteorologie sei nicht imstan de, aus längere Zeit hinaus das Wet ter voraus-zusagen, während sie aus ein oder zwei Tage die Weiten-ersa dernngen mit Sicherheit vorausbe stimmen könne. Er fügte jedoch hin zu, einen Zusammenhang zwischen Sommerwetter nnd Winterwitterung habe die Meteorologie bisher nicht er kennen können, nnd zum Beweise da siir holte er folgende Tatsachen aus alten Wetterberichten heraus: Jm Jahre 1876 war der Sommer sehr warm, und der daraussolgende Winter war wärmet als alle Winter der letz ten 25 Jahre. Die Durchschnitts-tem peratur war beinahe vier Grad höher als sonst! 1879 war der Sommer kalt, und der Winter war sehr streng. 1877 war der Sommer ebenfalls warm und es folgte ein strenger Win ter. 1899 solgte ans einen sehr war men Sommer ein Durchschnitts-winter, während im vergangenen Jahre aus den verregneten. iiihlen Sommer ein ganz nasser nnd warmer Winter so:gte. Tier Astronom Flatnmarion war der nächste, den der Pariser Zeituuggg mann nun befragte. Jedoch wußte Flaminarion auch nichts Bestimmtes mitzuteilen Zwischen Astronomie und Wettertunde bestände lein Zusammen hang, jedoch das wußte er auch, daß teiti Meteorologe auf lange Zeit das Wetter voraussagen könne. Jin übri gen schloß er sich ganz der Meinung Angcts an. Nun wollte der Zeitungsmanm der seinen Lesern doch gern Sicheres mit geteilt hätte, beinahe verzweifeln. So ging er denn zu der ,,Hellseberin« Frau Marpha, und bei ihr ersuhr er denn auch endlich die Wahrheit. Zu nächst schien es zwar, als weis-sage sie lieber Liebesangelegenheiten, als über das Wetter; schließlich jedoch behaup teie sie, sie könne alles weissagen (wa«"5 ja auch stimmt!), und daraus holte sie ein sehr beschmutztes Karten spiel hervor, dessen einzelne Blätter sie nun aus ihrem grünen Tische vor sich ausbreitete. Die Karten lügen nie, meinte sie; dann saß sie etwa eine Viertelstunde über ihr Kartenspiel ge beugt, und zuleßt veriiindigte sie mit freudiger Bewegung, wie der Winter werden würde: »Der Winter, mein Herr, wird weder warm noch kalt, we der trocken noch regnerisch, weder feucht, noch windig. Es wird ein Winter werden, wie jeder andere — wenn er nicht anders wird. Das tostet süns Franken.« Der Zeitungsmann bezahlte und ging mit diesen sicheren cachrichten in der Tasche davon! Löwen tu Deutfssstsettm Ueber das Raubthierunwesen am Olawango berichtet die Deutsch-Süd westasrilanische Zeitung: Die nachts marschierenden Truppenabtheilungen wurden buchstäblich von dem Räuber verfolgt. Da springt plötzlich ein Pferd aus-der Marschlinie und geht mit seinem machtlosen Reiter in ra sendern Galopp ab. Der kann sich den Vorfall zunächst ntcht erklären und denlt an alles andere als an Löwen, und doch erweist ej sich nachher aus den Spuren, daß ein solcher sich bis auf wenige Fuß herangeschlichen hatte. Obwohl die Reitthiere Nachts unmit telbar beimLager inmitten einesKram zes von großen Feuern stehen, sieht ein Mann der Wache blitzschnell einen dunklen Klumpen durch die Luft sau »scn. Ein lutzes Ringen: der Löwe hatte in wenigen Selunden eines der Thiere getödtet. Zwar läßt er sich durch die sofort abgefeuerten Schreckschiisse verjagen, lehrt jedoch schon nach ganz kurzer Zeit zu seinem Opfer zurück, wo er von neuem vertrieben werden muß. So fielen seiner Raubgier zwei Pferde und eine Anzahl Maulthiere zum Opfer. Leider mußte man sich im Augenblick wegen der Gefahr, Menschen oderThiere zu treffen, immer nur mit Schreckschiissen begnügen. Jn den meisten Fällen gelang es jedoch, tags darauf den zu seiner Beute zu rückkehrenden Räuber zu erlegen. Ein Gefreiter und ein Reiter vom Ma schinengewhrzug schossen aus diese Weise je eine ausgewachsene Löwin aus sechs Thieren, welche die Schuhen zu gleicher Zeit auf dem Anstand beim Maultierkadaver anliefen· Ferner schoß ein Unterzahltneifter bei einer anderen Gelegenheit ein junges Exem ; p ar. Aller Dreistigleit der frechen Katzen setzte jedoch ein Vorfall an der Omu ramba-Omatato-Mündung die Krone auf, der einzig im Schußgebiet daste hen dürfte und dem diesmal leider ein wackerer Soldat zum Opfer fiel. Der Gefreite Krause schlief mit noch fünf Kameraden um ein großes Feuer bei der Funkenstation unter Oberleutnant Jochem. Plötzlich fühlte er etwas auf feinem Körper herumtrampeln, nach dem er in der Schlaftruntenbeit unter der Decke stieß. Jm selben Moment wird er an der Brust gepackt, mit un heimlicher Kraft mehrere Fuß in ho hem Bogen fortgeschleudert und, ehe er zur Erde fällt, wieder aufgefangen. Dabei erwacht er — und welch fürch terliche txrwachen — im Rachen eines mächtigen Löwen. Er schlägt mit den Fäusten nach dem mächtigen, bemühn ten Schädel, schreit - vergeblich! --—-— Langsamen Schrittes geht der Wü stentönig mit ihm-ab, um ihn nach we nigen Schritten hinzulegen und nur« noch fester von neuem zu fassen. Krause lernt die Todesangst in ihrer sürchterlichsten Art kennen und gibt sich verloren. Durch die Hilferufe waren inzwischen Kameraden erwacht, die das Schreckliche sahen und glückli cherweise die Situation sofort begrif fen. Was aus den Gewehren heraus gehen will, wird in die Luft gefeuer:, mit dem Erfolg, daß der kühne Räu ber ihren Kameraden in etwa 120 Fuß Entfernung fallen läßt und das-« Weite sucht. Für diesmal war er an scheinend heil entkommen. Anders aber stand es um das arme Opfer, das Verletzungen schwerster Art davonge tragen hatte. Der eine Oberschentel war ihm vollständig durchbissen Nur mit tnapperNoth konnte der Verletzte trotz der Folgeerscheinungen der Wun den, dem Leben erhalten werden. Lei »der aber mußte inzwischen festgestellt werden, daß er an den-. zerfleischten Bein eine Verstümmelung fürs Leben behalten wird. Zwei Tage später er eilte den Uebelthäter sein wohlverdien tes Schicksal An derselben Lager stelle, wo er einMaultlzier einer nich folgenden Abtheilung geschlagen hatte, brachte ihn Feldwebel Herinann der eB. Kompagnie aus dem Anstand durch ei nen Schuß ins Rückgrat zur Strecke. Es war ein ganz ,,alter Herr« von enormen Dimensionen mit nur einem vollständig erhaltenen Eckzahn Der andere war abgebrochen, woraus sich im Zusammenhalt mit den Verwun dungen des Gefreiten feststellen ließ, daß dieser Löwe mit dem «l)tensch-.:i räuber identisch war. Ratteufqlauhem Der frühere Gouverneur von Char tum, der englische Major Stanton, ha: vor kurzem im Kolonialinftitut zu London einen Vortrag iiber eine eigen artige Beobachtung gehalten, die er an der im Sudan häufig vorkommenden Ränguruhratte gemacht hat. Der Major traf sie in der Wüste in großen Mengen an Plätzen, die von dem näch sten Wasser viele Meilen entfernt la gen Daher war es ihm anfänglich un erklärlich, wie diese Thiere in der re genlvsen Zeit hier ohne einen Tropfen Wasser volle zehn Monate leben konn ten. Doch wurde das Räthsel durch ei nen Zufall gelöst. Jn der kurzen Re genzeit wächst auf diesem Sandboden eine kleine wilde Melone, die ihres bit teren Geschmackes wegen nicht gerade als Leckerbissen bezeichnet werden lann. Aber sie ist sehr saftig. Sobald die Melone reif ist, nagen die Ratten die Stiele ab. Daraus scharren sie den Sand unter der Frucht fort, so daß sie in den Sand sinkt, der nach und nach eine Decke darüber bildet und sie so ge gen die brennende Sonne schlägt. Wenn nun der letzte Wassertrovfen aus der Wüste verschwunden ist, suchen dieRat ten ihre Vorratslammern auf. Sie nagen sie an und schlürfen den wohler haltenen Saft heraus. Aber um es die langen zehn Monate out-zuhalten in denen teinRegen fällt, müssen die Thie re einen großen Vorrath aufsveicheen, und es wurde festgestellt, daß jedes der Thiere sich ungefähr vierzig der klei nen Melonen in Rezirye hält.