ciu Roman au- dem J toben Auf ererbter Scholle Von « Reinhold Orts-man - (2» Zsttledvgtgg ; s R ,- sgenug a e . o r . See so lanåe Dein Argwohn nicht M WF sen sieht, brauchen wir E Its nicht weiter zu Runruhigem .IO Wisig können diese Leute da W doch unmöglich sein, dasz sich M sog then an meine Tochterj knan sollte. Und wir wollen? ficht von Jrene, sondern von Harald fprechen.«« « »Noch immer von ihm? Mein Gott, ich audie, das wäre abgethan.« « u bist also mit mir darin ein verstanden, daß wir ihn diesmal sei stnt selbstverschuldeten Schicksal über lassen?« « .Wel«ch eine uns-innige Frage, smalde Und Du irrst, wenn Du s-laudsl. mich mit solchen Reden zu erschrecken. Das ist ja natürlich nicht n Ernst.« »Und wenn ed dennoch mein Ernst wäre? Jch kann mich nicht ihm zu Liebe vollends ruiniren. Selbst wenn ich nicht an Dich und an mich dächte. hätte ich doch auch Pflichten gegen Jrenr. Und dann das andere — ----- Du weißt wohl, was ich meine-« .Getviß —— ich war schon darauf gesaszt, daß es kommen würde. Jedes Mal, wenn Du die Absicht hast, mir eine recht unangenehme Stunde zu be reiten, muß ja das Gespenst Deines Bruders dazu herhalten, der eines Tages kommen könnte, sein Etbtheil zu fordern-« .Wollte Gott, daß ich es damit so leicht nehmen könnte, wie Du. Aber so lange ich keine Gewißheit habe, daß barst wirklich todt ist, so lange muß ich auch mit der Möglichkeit seiner Wiederkehr rechnen. Und daß wir in solchem Falle aus besonders liebevolle Schonung kaum zu hoffen hätten. brauche ich gerade Dir doch wohl nicht zu sagen.« » »Aber et wird niemals kommen —— . vetlnß Dich daraqu Dergleichen et eignet sich nur noch in rühtseligen Theaterfiiicken Und es wäre gera- » dezu ein Verbrechen, wenn Du dek« Furcht vor diesem Schatten Deines heiligsten Pflichten opsetn wolltest. « Soll ein Bruchhausen gezwungen sein. i Schulden halber den Abschied zu: nehmen?« i .Scheint ihm das so entsetzlich, nun. z so mag et zu seiner Rettung den Weg einschlagen, den ich ihm längst gezeigt I Mit-« »Du denlsi an eine Heirath?« H »Is, sund ich meine, Du tönntesiJ ein wenig dazu beitragen, ihn von det - Rothwendigleit dieses AustunstsmitO teli zu überzeugen. Er hat ja von? jeher Deinen Rathschlägen mehr Ge dicht beigelegt als den meinigen." ; »Daß uns diesen mäßigen Streit nicht erneuern, Ewaldx Jch trage Wiich nicht die Schuld daran, wenn parald zu meiner Liebe mehr Vet inven hat »als zu der Deinigen. Und s H verstehe nicht, was Du eigentlichH m mit erwartest. Soll ich ihn etwa ; IMM, Hals iidet Kon um ; irgend eine häßliche Bankietstochter zu H Mk : »O nein, das wäre wahrhaftig das z leite, was ich ihm und mir wünschen » möchte. Aber warum muß es denn: gerade eine häßiiche Bankikkstochtekl sein, warum nicht Herta Weiden-( berg?« » »Weil sie ihn mit ihren herrschsüch tigen Launen grenzenlos unglücklich machen würde«, rief die Baronin mit l auffuhr-endet Heiligkeit »Jede andere ! mag er mir als Schwiegeriochter ins « us bringen« nur nicht dieses un weibliche. herzlofe Geschöpf!« «Jch habe von all« den Untngenden, die Du ihr da zum Vorwurf machst. offen gestanden, nicht eine einzige an ihr entdecken können und ich brauche mich darum wohl auch noch nicht für rund zu hatten. Denn bis jetzt hab-l ich keinen gesehen, der nicht von ihrer Unmuth, ihrer Klugheit und ihrerl Liedeniwiirdigleit entzückt gewesen» Ura« »Was kümmert mich das Urtheil der anderen! Mag sie durch ihre kleinen Künste die ganze Welt über ihren wahren .Charalter täuschen! sieh beirllgt sie damit nicht und ich Neide dahei, daß Du Deinen Sohn Mich machst, »wenn Du ihn Daß sich an dieses Mädchen zu I - . Jhre Stimme zitterte vor Errequnq und sin ihren Augen funkelte es wie leidenschaftlicher Haß. Der Baron mochte einen weiteren Widerspruch nicht für rätbiich halten, denn er Vandte sein Gesicht dem Fenster zu Und tromrnelte eine Weile nervös an den Scheiben. Dann sagte er Plötzlich: »Die Woldensberas werden übrigens tu einigen Tagen lyier sein. Jch er hielt das Schreiben, in dem Griifin n sich mit ihren beiden Enteln r den Anfang der nächsten Woche Myst, gkeichzeitig mit Haraidg »Das heißt, Du hast sie eingeladen? W they-mich unt meine Meinung zu , « pocht Ich hatte alserdingz Ob M, es zu time-, aber ich wärt-e zW Wirklich vorher mit Dir M Ists-hu Mes- Dkt II meldung der Gräfin hat mich noli ßöndig überrascht, wenn ich auch nicht leugne, daß sie mir in hohem Maße geiegen gekommen ist. Die Verhält nisse drängen unt gedieterisch zsu einer Entscheidung und es scheint, dasz auch die Griifin eine solche herbei zu fiihren wünscht, da sie fiir ihren Besuch ge rade die Zeit gewählt hat, wo sie sicher ist, harald auf Urlaub hier zu treffen.« .Ein richtiges Kesseltreiben also! Der arme Junge! Er wird die paar harmlosen Leichtfertigteiten seiner Jugendjahre theuer bezahlen. Und warum muß gerade er das Opfer sein? Warum bemüht Jhr Euch nicht. den Grafen Kurt für Jrene HeinzufangeM Jch denke« der Effekt fiir die Verbesserung unserer Lage s tönnte ungefähr der nämliche fein.« F »Du weißt, daß ich cha· nicht ; zwingen werde, gegen ihre Neigung zu ; heirathen«, sagte der Baron mit mehr L Entschiedenheit. als er sie bisher mäh rend dieser Unterhaltung gezeigt hatte .,.am wenigsten einen Menschen von ; dem Ruf Woldenbeth. Dazu sind ihre ahnungslofe Unschuld und kind liche Reinheit mir denn doch zu heilig." Um Frau Leonies Lippen guckte es ironisch. »Du wirst lange Umschau halten miissen unter unseren jungen Kava lieren, ehe Du den Heiligen findest dem Du, wie es scheint. Deine Tochter vorbehalten willst. Wie nun, wenn sie selbst ganz damit einverstanden wäre. Woldenbergs Gattin zu wer dens· »Das wäre sreilich etwas anderes. Aber da bis jetzt in ihrem- Verhalten gegen ihn nichts von einer Zuneigung zu Tage getreten ist« können wir diese Frage wohl vorläufig unerörtert las sen. Jch habe es sür meine Pflicht ge halten, Dich vor dem Eintrefsen der Woldenbergs vollständig über die Situation aufzuklären und Du weißt nun, welche Verantwortung Du aus Dich nehmen würdest, wenn Du Ha rald in seinem Leichtsinn bestärken würdest, statt ihn aus den rechten Weg zu führen. Kommt seine Verlobung mit herta nicht zu stande, so bin ich thatsiicbtich unfähig« ihm noch einmal aus seiner Bedriingniß zu helfen. Danach mag er sich richten.« Er aing, und während des ganzen übrigen Tages blieb die Baronin siir ihren Gatten, wie siir ihre Tochter unsichtbar. Sie war durch ihre Mi- . gräne an das halb verdunkelte Birn-l mer und an das Ruhebett aesesselt," das sie nur ein einziges Mal fiir eine halbe Stunde verließ, um einen lan gen und göttlichen Brief an ihren Sohn, den HularemLeutnant Harald von Brachhausen zu schreiben. Biertes Kapitel« Am Moraen waren die erwarteten Göste.auf Schloß Rhinow angekom men und hatten sich nach gemeinsam eingenommenern Frühstück in die für sie reserdirten Fremdenzimrner zurück gezogerr. Uni die Mittagszeit desselben Tages traf auch Harald ikn Eltern hause ein, und schloß Mutter und Schwester bei der Begriißung voll so iiberrniithiger Fröhlichkeit in dieArknr. als gäbe es an seinem Lebenshimtnel asueh nicht das allertleinfte dunkle Sorgentviiltchem Jn der That brauchte man ihn nur anzusehen, um inne zu werden, daß er nicht der Mann war. sich das fonnige heute durch unfruchtbar-e Grübeleien über die Gefahren eines Unwetters das etwa morgen herausziehen könnte, zu verderben. ——Obwohl er erst drei undzwanzig Jahre alt war. hatte er mit seiner hohen. reckenhaftenGeflalt und seinem martialischen blonden Schnurrbart ganz das Aussehen eines Achtundzwanzigjöhrigen Sein blü hendes, sonnengebriiuntes Antlitz mit den beständig lachensden hellblauen Augen dem weichen runden Kinn und dem gutmüthigen Zug um den Mund mußte unbedingt schon aus den ersten Blick jeden gewinnen, wenn auch ein ersahrener Physioonomiker vielleicht die Wahrnehmung gemacht hätte, daß es ein-es von jenen Gesichtern war, hinter deren sympathischen Linien sich ahgrundtieser Leichtsinn und ein in seiner Naivetiit völlig skrupelloser Egoismus ver-bergen können » Mit seinem Vater tauschte derl Leutnani nur einen Händedruck, derj überdies von seiten des Barons so wenig herzhost ausfieL daß haraldi mit etwas scheuem Blick das ernste Antliß des Gutsherrn streifte. Bei dem Gedanken an die bevorstehende unvermeidliche Anseinandersetzung mochte sich doch eine leise Empfindung des Undehaaeni in seinem herzen re gen, und als stirchte er, daß sein Ba tee schon in Gegenwart der Damen den Anfang damit machen kiinnte, kam er allen unheonemen Fragen dnrch die hastine Erknndinung zuvor Sind die Woldendergi schon dass Und ist Korntesse herta wirklich mit- : mmenk ·Ireilich ist Wsc antwortete der Inkon. Und ich finde, daß sie rei vgl-Oben -M sie-TU- ins , schmacksachek fiel die Frau Baronin spisig ein. »So hochmüthig wie je aber sieht sie jedenfalls aus. Und Du darfst Dich darauf gefaßt wachen Damit-, wieder einen sehr strengen und unnachsichtigen Hofmeisier in Ihr zu finden.« »Ich werde also auf meiner Hut sein«, meinte er lachen-d. Uebrigens bin ich leider an Zukechtiweisungen ge wöhnt. Und etträglicher all aus dem Munde meines Nittmeisiers werden sie von so schönen Lippen ja sicherlich immer noch sein« T Mit einem Achselzucken wandte sich die Baronin ab. und ihr Gotte legte seine Hand auf den Arm des Leut nants· . «Jch mischte Dich auf ein paar Mi nuten sprechen. harald, beveru Dich bei den Woldenbergi meldest. Be gleite mich auf mein Zimmer, damit wir ganz ungestört sind.« - Auf Haralds Gesicht stand es deut lich zu lesen. wie wenig erfreulich ihm diese Einladung war; aber er ertliirtse nichtsdestoweniger mit liebenswürdi gem Eifer feine Bereitwilligkeit, und die beiden Herren verließen das im Erdgeschoß gelegene Gemach, in wel chem die Begrtißung des Aulis-uni-l lings stattgefunden hatte. ; Auch Jrene, die sich ziemlich; schweigsani verhalten hatte, machte’ Miene, sich zu entfernen. aber ihre Mutter bielt sie zurück. .Eine Frage. mein Kind! Warum hast Du den Grafen Kurt vorhin so auffällig talt und abweisend behan delt? hat er Dir irgend etwas Uebels zugefügt-P »Nein, Mama! Aber ich mag ihn nicht leiden.« .Eine sehr bündige Erlliirung. Und warum nicht?' »Mein Gott, muß man denn dafür eine bestimmte Ursache haben? Alles an ihm ist mir widerwiirtig: fein G« sicht. seine Art zu sprechen und sich zu benehmen. seine dreisten Vertraulichg leiten mit einem Worte: Alles!« »Dein Urtheil über den jungen Grasen. meine liebe Jrene, ist zwar sehr drastisch. aber nichts weniger als ;·aerecht. Und Du selbst wirst es als I kindisch und voreilig bedauern. so J bald Du Dich nur erst herbeiaelatsen ;bast, Kurt Woldenberg etwas näher ? kennen su lernen.« : »Aber ich sühle gar kein Verlangen J danach. Jch wollte wahrhaftig, er wäre schon wieder sort.« »Ich habe keine Macht über Deine Wünsche. und ich kenne Deinen Eigen sinn zur Genüge, um zu wissen, daß es ein vergebliches Bemühen sein würde, Dich von der Thorheit Deiner « Abneigung gegen den Grasen zu über zeugen. An Dein Taktgesühl aber werde ich doch hoffentlich nicht verge » bens appelliren. Ob Dein Widerwille berechtigt sein mag oder nicht« jeden salls bist Du als Tochter des houses den Gästen Deiner Eltern einige Rück z sichten schuldig, und darsst sie nicht l geradezu beleidigen, wie es vorhin , durch Dein Benehmen thatsächlich ge z schehen ist« Wenn Du nicht noch ein ; unersahrenes Kind wärest, und wenn sDu in den Mienen der Griifin Jutta ? zu lesen verstanden hättest wie ich kso würdest Du Dich des Eindrucks l schämen,«den Dein Verhalten aus sie Isgemacht hat« i Obwohl das alles in einem mehr : lästigen als strengen Tone gesagt wor : den war, hatte es dem jungen Mäd Tchen doch das Blut ins Gesicht ge I trieben· Sie eilte rasch aus ihre « Mutter zu und küßte ihr die hand. «Vergieb mir, Mamat Das war natürlich meine Absicht nicht. Und »wenn ich Dir auch nicht versprechen j kann, meine Meinung über Kurt ’Woldenberg zu ändern. so soll doch ; die Gtii.sin gewiß keinen Anlaß mehr ; haben, mir einen Mangel an Höflich »keit gegen ihren Enkel zum Vorwurf izu matt-ein« Die Familie Bruchhausen hatte sich pünktlich um die Dinerstunde in dem Vorgemach des großen, saalartigen Speisezirnmers zusammengesunden, um das Erscheinen der Gäste zu er warten· Jrene hatte ein helles, dusti ges Sommerkleid angelegt, das ihr trotz seiner Einfachheit entzückend stand, während die Toilette der Ba ronin vielleicht kostbarer war, als ein seiner Geschmack es siir die Dame des hauses schicklich gesunden hätte. harald, dessen sttasfe haltung und dessen elastische Bewewingen auch in dem bequemen Cioilanzuge nicht einen Augenblick den Osfizier verkennen lie ßen, litt offenbar noch ein wenig un iter den Nachwirkungen des langen, ver-traulichen Gespräches mit dein Vater. Er sah nicht ganz so fröhlich aus als bei der Ankunft, blickte viel sach zerstreut vor sich bin irrt Leere Hund rnusterie hie und da die Thür, i durch welche die Woldenbergs kommen T mußten, wie wenn es das Augiass ipssrichen einer seindlichen Burg ge - wesen wäre. - « Als Jrene den Baron an eines der » sier rusen hatte, weil sie keine i usperk umkeit aus irgend einen ! draus-I befindlich-I Miit-d len ken M. sah- sran Leonie die se legenheit wahr, ihnen Sohn beiseite Zu ziehen und ihm zuzufliifterm »Du hast eine fchlimme Stunde ge habt —- nicht wahr. mein armer ha raldl Aber Du haft Dich hoffentlich nicht bestimmen lassen, dem Papa eine feste Zufage in Bezug auf Herta Wol denberg zu machen." Ein Ausdruck der Verlegenheit er schien auf dem Gesicht des jungen Of fiziers. »Was sollte ich anderes thun, liebste Mama? Wenn einem sozusagen die Pistole auf die Brust geseßt wird. hat man doch keine Wahl. Davon, daß es so schlecht mit Papcks Verhältnis sen stiinde, hatte ich ja auch keine Ahnung.« Frau Leonie machte eine Bewegung lmit den Schultern, die sich laum in seinem fiir ihren Gatten schmeichelhaf ten Sinne deuten ließ. »Ach, das wird so schlimm nicht sein. Ich höre das nämliche Lied nun schon seit drei Jahren, und es hst nachgerade aufgehört ,den beabsichtig ten Eindruck auf mich u machen. Auf » einem fo mächtigen Be itz, wie es Whi ’ now ift, hat sich Dein Vater noch im mer eine neue Hülfsquelle zu erschlie « ßen gewußt.« Wie zur-ersichtlich auch diese hastig gesliisterten Worte klingen mochten « unter dem srischen Eindruck der Gröss nungen die ihm im Arbeitszimmer des Vaters zu Theil geworden waren. konnte sich der Lieutenant doch nicht so ohne Weiteres von ihnen überzeu gen lassen. «Diesmal scheint es doch ernster zu sein«, gab er ebenso leise zurück. »Ich verstehe ja verteufelt wenig von diesen Geschichten; aber ich tann nicht glau ben. daß mir der Papa nur eine Ko mödie vorgespielt haben sollte. Jch bin mir nicht bewußt, daß ich’s schlim mer getrieben hätte als meine Kame raden — im GegentheiL ich habe nicht einmal immer mit ihnen Schritt hal ten tönnen und doch habe ich mir driiben in Papa’s Kabinet die bit tersten Vorwürfe gemacht, als er so Fegzweiselt und gebrochen vor mir a .« s »Und hat er Dir auch gesagt, daßs er nur das Anerbieten des Fabrikan- « ten Berringer anzunehmen und ihm das Vorwert zu vertausen braucht, um mit einem Schlage aus allen Ver legenheiten besreit zu seini« NNein davon hat er zu mir aller dings nicht gesprochen. Nur mit der Rothwendigteit des Abschiednehmensi hat er mir gedroht, und damit, daß er « Rhinow nicht langer wlirde halten können, sobald die hypotheten-Gliiu biger anfingen, Ernst zu machen.« s .Ratiirlich! Und Dein-. Verlobungs mit berta Woidenbera sollte das ein-s ( zige Mittel sein. das Verhangniß ab zuwenden nicht wahrtW Daraus lief es wohl unaefahr hin aus. Nun —- und schließlich-— das Schlimmste, das mir widersahren tönnte. wäre ja auch am Ende eine solche Verlobung noch nicht. Ei giebt viele. die mich darum beneiden wür den. Mama!« »Ich aber will sie nicht zur Schwie gertochter haben —- hiirst Du? —- ich will nicht!« rannte ihm Frau Leonie mit zischenden Lauten zu. .,Bringe mir in·s haus, wen immer Du willst, nur nicht dies hochmüthige, herrschsüchtige Geschöpsi Sie würde unser Aller Unglück sein —- und das Deine zumal!« »Offen gestanden glaube ich auch noch gar nicht daran, daß sie mich nehmen würde, denn doch still, da sind fie!" Der Diener hatte die Flügelthiir des Vorgemachs geöffnet und am Arme ihres Entels trat die verwittwete Gröfin Jutta Woldenberg über die Schwelle. Sie war eine imponirende und gebieterifche Erscheinung troh ihrer zweiundsiebzig Jahre, das schneeweiße Haar umrahmte ein zu gleich vornehmes und energisches Antlit, das jetzt deutliche Spuren ehemaliger Schönheit zeigte, und un ter den edel getchwunaenen Brauen blihten die dunkeln Augen mit beinahe iugendliehem Feuer. Ihrem fest ge schlossenen Munde sah man ei un lchwer an, daß er mehr gewöhnt zu hefehlen als gütig zu lächeln, und et was von den Allitren einer herrssherin war auch in der stolzen, aufrechten halt-ung, wie in den langsamen, gleichsam abgemessenen Bewegungen der Greitin Die Familienähnlichleit zwischen ihr und dem Erstgeborenen ihres längst verstorbenen einzigen Sohnes war äußerst gering. Die schlante Gestalt des Grafen Kurt erschien bei nahe gebrechlich neben der hohen, statt lichen Figur der Großmutter Auf seinem blossen, schmalwanglgen Ge sicht war statt des Ausdrucks under-g lamer Willensstärte, der in dem Ant lis der Grösin so charakteristisch her "vortrat, ein Zug blostrter Müdigkeit der vollkommen mit dem verschleier ten Blick und ver lästigen Körperhal tung hortnonirtr. Auch das Lächeln, das in diesem Moment um feine Lip pen spielte . hatte etwas Müde- und Gelangt-reimt- tvie wenn es dem fun seu vornehmen Deren lau-n der Mühe werth wäre, seine Umgebung darüber zu täuschen, daß es nur eine durch die gesellschaftliche Rücksicht gebotene Maske sei. hinter den Beiden aber erschien fest in der Thiitiissnung eine junge Dame von vielleicht zwanzig Jahren. die sich aus eine geradezu überraschens de Weise als das verjiingte Ebenbild der Grösin Jutta darstelltr. Jhre hohe tannenschlante Gestalt zeigte die selbe stolze, ausrechte heimng ihk schöner, von prächtigeen dunklen Fleck ten wie von einem Diadem gelrönter Kopf. ruhte ebenso königlich skei und selbstbewußt aus dem seinen halse, und auch ihrem reizenden Munde schien das Befehlen ungleich natürli cher anzustehem als das Lächeln. Das war die Kvmtesse herta Wol denberg, deren Person in den heutigen Auseinandersehungen Haralds mit seinen Eltern eine so bedeutsame Rolle gespielt hatte, und die doch durchaus nicht den Eindruck machte, als ob sie gesonnen sei, sich als willenlose Figur in einem um sternde Interessen ge siihrten Spiel verwenden zu lassen. Jrene war sogleich aus die junge Gräsin zugutlt und hatte zärtlich den Arm um ihre Taille gelegt. Es schien ein sehr herzliches Verhältniß zwi « schen den beiden Mädchen zu bestehen, denn in Herias laltern Blick, der iiber Harald und seine Mutter hingestreiit war. leuchtete es wie ein Strahl warmer Zärtlichkeit aus, und liebte send berührten ihre Lippen die weiche Wange Jrenens. Als dann aber der brüsten-Leut nant, der zuerst der Griiiin Jutta mit einigen verbindlich bescheidenen Worten ritterlich die hond getiiszt hatte, zur Begriißung auf sie zutrat. nahm ihr schönes Antliy sogleich wieder seinen vorigen iiihlen und: stolzen Ausdruck an, der das von Frau . Leonie iiber sie abgegebene Urtheil so; augenfällig bestätigte. Sie reichte» ihm wohl die band und ließ es auch - geschehen, daß er sich daraus hinab-« neigte, um sie zu küssen. aber sie zog sie doch viel schneller wieder zurück, als er es erwartet haben mochte, und . es war durchaus nichts Ermutbigen- H des in dem Klang der weniaen Worte, i die sie als Erwideruna aus seine lie-l benswiirdige launige Anrede hatte. . Dann begab man sich zu Tisch, und ( es war nur natürlich. daß Graf Kurt « seinen Platz neben Jrene erhielt, wäh rend die Komtetle Herta an der Seite Darale saß. Gräsin Jutta thronte aus einem besonders bequemen Lehn- . sessel zwischen dem hausherrn und l seiner Gemahlin, die seit dem Augen- i bliel ihres Eintritts eine wahrhaft be- ; zaubernde Liebenswiirdigieit entfal- l tete. Gewandt und geräuschios begannen die beiden wohlerzogenen Diener mit dem Serviren der Speisen, und die; Unterhaltung wurde —-— wie es ge-j wishnlich der Fall ist —s— während der ersten Gänge des sehr verschwenden-i schen Diners nicht all zu lebhast sie-l führt· Baron Ewald von Bruchhau sen war es, der ihre Kosten zunächst beinahe ganz allein zu bestreiten hatte ! eine Ausgabe, der er sich mit der geist vollen Gewandtheit des wohlgeschulten Weltmannes unterzog. Jhm lam es ;ossenbar vor allem daraus an, die-i lalte Grösin bei guter Laune zu er « halten. und wiederholt sorderte er harald durch mahnende Blicke aus, ihn in diesem Bemiihen zu unter stützen. Eben hatte er sein von dem Diener mit einem ausaesucht edlen Rheinwein gestilltes Glas erhobenJ um seiner weißhaariaen Tischnachbas : rin zuzutrinlen, als der NeittnechtJ henning mit verlegenem Gesicht in der « Thiir des Speisezimmers erschien. « Einer der beiden Diener aing ausi ihn zu, um leise einige Worte mit ihm zu wechseln. und dann eine Visi teniaete in Emvsang zu nehmen. mit i der et sich etwas zaghast dem Guts- ! berrn näherte. Der Baron. dessen scharfe Augen den ganzen Votaang aufmerksam det folqt hatten, setzte fein Glas nieder« und wandte sich mit einer unwilligen Kopfbeweauna gegen den Diener· »Was soll das heiße«n?« rannte er· ihm zu. »Wie tönnen Sie sich unter stehen, jetzt einen Besuch zu melden?« »Ich bitte um Verzeihung. herr! Baron —- abet henning sagt, der here hätte darauf bestanden, und ichE glaubte —- ——« . ; Bruchhausen hatte einen Blick aqu die Karte geworfen, und mit todten-I bleichem Antlitz lehnte er sich in feinen l Stuhl sue-litt Wohl eine Minute der ing, ohne daß et im Stande ge-l we en wäre, ein Wort iibet die Lippen I Zu bringen, während seine Brust sich . n schweren, teuehenden Atheinziigen hob nnd lenkte. »Was ist Jhnen Vaeont« fragte die Gestirn »Im-ten Sie sich nicht wohlf« Das gab ihm eine Selbstbeheetfchung wenigstens soweit weit-. II ee lieh aus der ; Erstarkung u bel n vermochte, die i tote die Vet« ubung nach einem wuch » eigen zausisehlage iibet ihn setemmen H war. Mit einem Ruck richtete et sich empor. und indem ee die Karte in dee I aeballten Faust zusammendeticktr. sagte et, wähnend feine Mundvintel : sich zu der verzerrten Grimasse eines « LächelnsJerzogem Herein — ke in vukchque nichts — ein lleiner Schwindelansall ohne alle ernstliche Bedeutung Aber die herr schasten werden mich aus einige Mi nuten entschuldigen miisseru Man meldet mir da einen einen alten Freund, den ich nicht mehr warten lassen darf ,da er von weither gekom men ist« wie ich vermuthe. Jch bitte dringend. oerehrteste Gräsin. sich durch meine Abwesenheit in teiner Weise stören zu lassen.« , Er war ausgestanden, und mit einer Verbeugung gegen die iiboige Tischge sellschast schob er seinen Stuhl zurück. Iiir einen Moment begegneten Frau Leoniez Augen den seinigen, und etwas Entsehliches mußte es gewesen sein, was sie in seinem irren, ver stökten Blick gelesen; denn auch ibre Warmen überzogen sich mit einer tie sen Blösse, und ihre hönde zitterten so. daß das Messer in ihrer Rechten mit leisem Klirren gegen den Teller rand schlug Aber sie hatte ihre Nerven augen s scheinlich besser in der Gewalt als ihr ,Gemnhl, denn in der nächsten Se xtunde schon war wieder die sriihere H liebenswürdige Heiterleit in ihren ;Riigen. und sie versuchte durch eine ’ scherzende Bemerkung die tleine Ver « stimmunq zu vericheuchen. in die der unichickliche plötzliche Ausbruch des rasch zur Vorzimmerthiir schreitenden Gastuebers die aeoen solche Verstöße äusserst empfindliche Gräsin Jutta versetzt zu haben schien. CFottfegung folgt.) Eis Bubenfttkiåk In feinem Gatten in der hänge mqm Da schlummert friedlich Christus-h heintich Schlatt-. Zwei böse Buben haben ihn gefun den — Und flugs die Matte oben sugebuns den. . Wie et sich regt, wie er sich plagt — bei allem Vom Baume nur die schönsten Aepfex fallen. A Dann fällt et selbst ins Gras mit wilden lüchen — Die Mal-eh schwer bepa t. vieweix entwichm — In hinsicht auf die Haltung Nuß lcmds in der Paßfkage äußern beson ders f lechke Menschen und hervorra ende tiedenifreunde den frommen unsch- Ausland möchte von den Ja panern noch mündlicher «vethauen« worden fein, als ej in Wituichteit de ssll wet.