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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 8, 1911)
! Wim- Hchreilubkitk von Tizzik Zank-nagst s s-— No. 596. E paar Das zuriia hen ich mit den Philipp- was mein has bano is, emal en ganz gehorige Rum pns gerehst. Wisse Se, Mister Edi thor, mir hen in unser Behsment en Kohieteller, wo grad an den Fuß von die Stein-S is. Seller Keller hat auch e Diehr und selle Diehr steht als e Ruhi aus, so baß, wenn ich in die Dantelheit schnell emai in das Base ment lause muß, sor ebbej zu hole, ich mich immer mein Kopp gege die Diebe bumpe. Das is osf Kohrs nit arig egrieebbel un ich wer’n die Bumps an mein Kopp gar nit los. Den annere Dag hen ich auch emai schnell oaunstehrz gemußt un schuhr genug die Diehr von den Kohleteller war widoer auf un ich sin mit meine Nohs so hard dagege gekannt. daß ich ganz schrecklich geblut ben. Da hen ich die Lein gezoge. Jch hen zu den Philipp gesagt, daß mit die Diehr ebbes gemacht wer’n miißt, sonst deht ich aus den Haus gehn. Jch hen zu ihn gesagt, er sollt eschehmt sein, daß er als Mann wo aus die weite Welt nicks zu duhn hätt, so ebbez mit an sebn könnt. En annere Mann wo ebbeö sor seine Frau kehre deht. der hiitt schon länast die Sach ge tschehnscht, awwer, ich wißt ja daß er nicks um mich gewwe deht Well, hat er gesagt, er wär ja doch kein Meckännick, awwer er wollt emal sehn, was er duhn könnt. Er is in den Dardwehrstohr gange un hat ebhes mit heim gebracht, wo er an die Diehr geschkruht hat un wo er sagt, das deht ’ die Diehr von selbst schließe, wie mer aus deitsch sage duht: ahtomiittiekele. Well, es hat auch ganz schön geschafft un ich sin froh gewese« daß ich mich ieht wenigstens nit mehr zu inscherre hen brauche un daß ich lein Risk mehr gerannt hen, wenn ich in den Keller gemußt hen. Wie die Buwe heim sen komme, hen se oss kohrs das Lock in speckte gemiszt. Wenigstens zehn Dau send mai hen se die Diehr aus un zu gemacht un ich sin schuhr, se hätte das Lack gen-int, wenn ich se nit hätt aus sden Behsment gehn mache. Der Ben nte hat gesagt: »Er wär schuhr, die Geschicht deht auch keine Ewigkeit halte. in Föckt deht es zu ihn gucke, als wenn die Spring schon gewietent hött.« Nach den Sopper hen ich die Kids ins Bett gehn mache un ich hen mich hingesetzt un hen e wenig in den Pehper. gelese. Dabei is es mich aus einmal so talt geworde, dass ich ge denkt hen.ich besser gehn in den Kel ler un duhn noch e paar Schossels voll Kohle an die Firnisz un gewwe se noch en gute Schhek. Jch tin auch daunstehrs un hen mich die Schossel kriegt. Dann sin ich in den Kohle kellee, sor die Schossel zu stille un wie ich drin war. hen ich genohtiszh wie dir Diehr widder von selbst zu gange is. Well hen ich gedenkt. das Ding duht ja ganz schön schaffe. Wer tann awwer mein-Schatte immiitschinne, lvie ich ausgesunne hen, oag ich oie Diehr hen nit mehr aufmache iönnei Se war zu un is zu gebliwwe. BeisGalle, ich hen an den Lade erum gesoßt, ich hen die Diehr gerittelt un geschüttelt, awwer se hat nit gemuhft. Jch muß sage, ich hen gar nii gut gefühlt. Jn den Kohleteller is es trotz den große Peil Kohle so kalt wie in e Eisbacks gewese un ich hen geschiwwert von owwe bis unne. Jch hen mich mit meine zwei hunnert Paunds gege die Diehr falle losse, awwer das hat auch nicks geholfe. Ich hen große Lumps Kohle gege die Diehr geworfe, awwer, die war so selt, als ob se von Eise ge macht wär. Jch hen dann for e paar Minniis in meine Eiiorts gestappi, un wie es so ganz still war, daß ich nit emal mei Denke hen höre könne. da hen ich aus einmal so e sonniges Neus gehört uns es hat mich auch gar nit lang genomme, for auszusinne was es war: es ware Meis, wo da eruin gelause sin! Well, Se wisse mehbie, was e Lehdie verschrecke duht un geschiehrt werd, wenn se weiß, se is in Kompenie mit e Maus! Ich Iin so schnell wie ich gelonnt hen, owwe aus den Beil Kohle gelrappelt un hen meine Schiörts mit e Nohp wo ich in · die Dunkelheit ausgepielt gehabt hen, su gebunne. Awwer der Peil Kohle is auf einmal ins Nutsche komme un die nächste Minnit hen ich an den Flohr gelege un wenigstens drei hun nett Paunds Kohle an Topp von mich. D, ei tell sich es war fiers! Jch war’n zu Doht ge chtehttt Da is mich en Eidie tomme. ch hen gedenkt, das beste werd sein, wenn ich doch das Fenster trawwele so daß ich wenig stens zu Wedesweilersch gehn un den Philipp tahle kann. Jch sin auch an das Fenster tomme, ich hen es auch aufgebracht, answer was dente Se was das sor en Schapp war, das Fenster mit mein Baddie zu rietsche! Jedesmah wenn ich mein Kopp dotch gehabt hen,,d.1nn is der Peil Kohle getutscht un ich sin widder ernnner geschliprft. Schließlich hen ich awwer doch mein Kopp dorch triegt un ich hen so ganz langsam nachgeschowe. sbis ich auch mit meine Wehst dorch war. Da is das verdollte Fenster erunnee gefalle un ich hen da gehängt swie in e Träpp, biiahs der Kohlpeil sbat auch widder geinuhft. Schost din tosittl Jch hen nit vorwärts un nit rückwärts gekannt, weil ich in den Fenster getetscht war un da hen ich gestart zu hallern. Jch hen: Mörder. un Feier un Bolies un einiges ge shallert, was mich nur in den Kopp iomme is un schließlich hat es Je mand neckst Dohr bei Wedesweiletsch gehört. Jch hen genohtißt, wie die Saluhndiehr aus is gange un e paar Fellersch sin erans gesterzt komme un hen Knippel in die händs gehabt. Se hen iwwerall erum geguclt. bis se mich gesehn hen un dann hen ich meine Konichinsneszessitheesverlorr. Jn mein nächste Brief will ich Jhne vekzählr. was es noch gewwe hat. Denke Se nit, daß ich jetzt gesebst gewese wär, biiahs das is nit der Käs. diiahs das is nit der Käs. Mit allerhand Achtung Yaurs Lizzie DansstengeL » , Radettchen kam Seht-link Ein Billet nach Bahrnsteml« Beamten «Militärs oder Kinder billet?« « WIT «.Kurt, wie oft hats ich dir geftxh du sollst mit den Kindern auf der tkaße nicht spielen.« »Aber Matti, —- sie haben ja mit mir gespielt.«« · —-— I- W — «Du liebst mich nicht mehr, sll red, das Zehe ich klar und deutlich seit an m. — »Wenn du das so deutlich nnd klar siehst, liebst du mich schon gar nicht mehr denn die wahre Liebe ist blindi« Was Du dem Leben verdankeii, das darfst Du Dir selber auch buntemdenu nur der tätigen Kraft gönnen die Stunden ihr Gold. . Neues von der drahtlosen Telearaphie Von VII-trinkt Die drahtlose Telegraphie kann heu se auf eine Geschichte von fünfzehn Jahren zurückblicken. Die jüngste Tochter der Elektrotechnib ist sie doch ein wenig älter als der Atttomobilis mus. mehrere Jahre älter als dieFluq technis. Und diese jüngeren Gebiete der Technik haben das allgemeine Jn teresse vorübergehend Von ihr abges lenkL " Aber im stillen hat sie desto größere Fortschritte gemacht und Ziele erreicht, die noch vor wenigen Jahren iiie völ lig unerreichbar galten. Besser als Worte geben Zahlen den Beweis fiir diese Behauptung Noch vor vier Jahren galt eine Nachrichteniiksermittei lung der gewöhnlichen Schisssstationen nach dem Lande zu über 175 Meilen als eine recht ansehnliche und kaum nennenswerth zu iiberbietendeLeistung. lind nun miigen daneben beispielsweise die letzten Leistungen des Lloyddanip sers ,,Kaiser Wilhelm ll.« betrachtet werden, welche die Telesunken-Gesell-s schaft soeben bekannt macht. In der Nacht vom s. auf den 9. September hatte der Dampfer zunächst eine Ver dindung mit der funkentelegraphischeu Station zu Quefsant auf eine Entfer nung von 1200 Meilen. WenigeStun-— den danach trat er mit der deutschen Station zu Norddeich sogar über eine Entfernung von 1700 Meilen in Ver bindung. Dann sprach er mit Bolt Head iiber 1200 Meilen, und schliefe lich mit Crook Haben über 960 Mei len. Besonders sei bemerkt, dafi das Schiff nicht etwa nur Deoesehen aus nahm, die von den riesigen Landstatioi nen in den Raum gebliht wurden, son dern, daß es mit der eigenen kleinen Schifssstatien iiber die gewaltigen Entfernungen von 300 bis 400 geo graphischen Meilen Depeschen absand te, die am Lande gut aufgenommen und per Draht weitergegeben wurden. Diese rund verzehnscichte Leistung in der Reichweite verdankt man einem neuen System. das nach den Entdek kunqen des Professor-Z Wien von der deutschen Telesunkengesellschaft ausge bildet wurde und unter dem Namen der »tönenden Löschfunken« bekanntge worden ist. Das Wesen dieser neuen und hochwichtiaen Erfindung läßt sich am besten erklären, wenn man die Funkenstation mit einem Musikinstru iiient vergleicht, niit dein sie in physika lischer Beziehung ja so manche Aehn lichteit besitzt. Die Funkenstation des Jahres 1908 itiszt sich wohl mit einem Klavier ver gleichen. Der Schlag auf die Klavier taste. durch den der Hammer gegen die Saiten geschleudert und die Saite ins Schwingen gebracht wird, war der ein zelne kräftige Funken. Der ging wi schen zwei Pole iiber iind brachte einen elektrischen Kreis ins Schwingen, der wohl der Klaviersaite vergleichbar ist. Die Station des Jahres 1911 mit tönenden Löschsunken kann man dage gen wrhl mit einer Geige vergleichen. Da wird der Ton nicht durch einen einzelnen Schlag erzeugt. Vielmehr aleitet der kolophonierte Bogen über die Geigenseite und reißt sie permanent au. Winzige Bruchtheile einer Sekunde hindurch nimmt der streichende Boden die Saite mit, läßt sie dann frei weg schivingen, faßt sie von neuem, gibt ihr wieder einen Anstoß und so weiter. Während also der Klavierhammer die Energie, die wir als Ton empfinden, mit einem einzigen kurzen Schlage iii die Saite packt und diese dann längere Zeit sich selber überläßt, führt der Gei genbogen der Geigensaite die Energie beinahe kontinuierlich zu. Und in derselben Art geht es beim System der tönenden Löschsunken Bei der aetrählten Anordnung gibt der I einzelne Funke seine elektrische Energie T rapid schnell an das schwingende Sn i stem ab und verlöscht dann,so das-· man tausend, ja sogar zweitausend Funten ! in der Sekuude durch den Apparat ge » hrn lassen kann. Dadurch aber hat die ! Energiemenge, die nun aus dein t schwingenden System in denRaum ges- i strahlt wird, gegen früher eine Ver- ! hnndertsachung ersahren,und daher er klären sich die erstaunlichen Leistungen der neuen Stationen. i Und noch eine weitere Aehnlichkeit zeigt sich zwischen der modernen Sta tion und einem Musikinstrument. Jm Telephon der Empsangsstation wird die schnelle Funkensolge der gehenden Station als ein klarer, musikalisch rei ner und durchdringender Ton gehört, als ein Ton,der direkt an denFtlana ei ner Geige erinnert. Daher die Vezciai nuug »tönende Lösehsunken", denn die früheren Apparate riefen im Telephon nur ein Knaeken und Knarren hervor. Mit den neuen Stationen bleiben die Schisse zwischen Hamburg und New ork heute während der ganzen Fahrt n Verbindung mit dem Lande. Fu oer Mitte des Ozeans, wo die Schiffe-sta tionen nicht selber bis ans Land rei chen. geht der Verkehr vom ersten Schiss zum zweiten und von diesem dann sicher an Land. Dagegen behal ten die großen Landstationen immer Verbindung mit den Schisseu, so daß man jedem Amerika-Dampser Tele gramine direkt nachsenden kann. Nur ans der langen Südainerika-Fahrt ist während dreier Tage der ganzen, zwanzig Tage wöhrenden Fahrt auch die Verbindung vom Lande her indi reist, das heißt, sie geht erst über ein anderes Schiff. Aber auch hier ist der Dienst durch die deutsche Betriebska sellschast siir drahtlose Telegraphie derart organisiert, daß derVertehe von Cuxhaven bis nach Monteoideo und Bueuos Aires ohne Unterbrechungen durchgeführt werden lann. Dabei sind die Preise siir Radioteles gramrne nicht hoch, in jedemFalle nicht höher als Kabeltelegramnie liber den Ozean. Betrachten wir ein solche-Z Funkentelearamkn von zehn Worten, das einem Passagier auf einem New York-Dampfe: nachgesandt wird. Da kommt zunächst die Landgebiihr von ssiinszig Pfennig siir das Telegraphie ren der Depeschen aus den Leitungen L der Post bis zur drahtlosen Küstensta ! tion. Es solgt die soqenannte Küsten biihr von 1.50 M. siit das sunleutelc araphiscke Heraussenden der Depcsche Und endlich die Bordgebiihr siir die Annahme der Depeiche aus dem Schif se und ihr Aitshändigen an den Emp fänger in Höhe von 3.50 M. Unter Benutzung einer deutschen Küstensta ticn kostet das ganze Telearamm also nur 5.50 M., und der Preis erhöht sich bei der Benutzung holländischer, stan zösischer oder englischer Stationen nicht allzu sehr. Die drahtlose Teleqraphie, lange Jahre hindurch ein physikalischeg Pro blem und dann ein Verständigungs ntittel der Krieasslottem ist also heute ein allgemeines Verlehrsmittet gewor ·:-en. dessen sieh jeder, der Interesse dar-« an hat, siir billiges Geld bedienen kunn. Jmmer mehr wird sie bei fort schreitender Verbesserung und Entwick lung dem überseeischeu Kabel Konkur renz machen. Ullerlei vom Bleistift. Von Hans Dominik. Es ift mit der Benennung unserer Schreibwaaren ein eigenthiirnliches Ding. Schon seit vielen hundertJahren schreiben wir nicht mehr auf den brei ten Schilfbliittern der iighptischen Papyruspflanze. Aber trotzdem nen nen wir unseren modernen Schreibstoff immer noch Papier. Wohl zwei Menschenalter sind ver flossen, seitdem die lunftvoll geschnit tene Gänseseder den neuen ftählernen Sclsreibspitzen weichen mußte· Aber nach wie vor sprechen wir von Schreibfedern. Und dann endlich der Bleistift. Es ist ja richtig. Man tann mit einem Stift aus metallifchem Blei einigermaßen schreiben Und wenn auch nicht schwarze, so doch wenigstens graue Linien hervorbringen. Aber es ist lange her, daß man es that. Die alten Römer benutzten zum Vorziehen der Linien auf ihren Schriftrollen in der That eine flache Bleischeibe, die sie klitzlveg «ptamtinm" das heißt Blei nannten. Und im Mittelalter können wir bis in das 15. Jahrhundert wirt liche Bleistifte, das heißt Stifte aus metallischem Blei verfolgen. Aber dann verfiel man auf ein neues Ma terial, welches die Schriftsteller des 16. Jahrhunderts als Reißblei be schreiben und welches zweifellos nichts anderes ist, als unser wohlbelannter Graphit, aus dem auch heute noch un sere Bleistifte bestehen. Jrn Jahre 1564 wurde in England im Cumberlandgebirge zu Borrow dale eine Graphitgrube entdeckt, welche das Reißblei in einer ganz hervor ragend vorzüglichen Qualität enthielt. Der Graphit von Borrowdale zeigt sich durchaus frei von allen störenden Bekmengnngen und besaß durch seine ganze Masse eine gleiche Härte und Sclreibfähigleit. Man konnte das gewonnene Material sofort mit feinen l Sagen in Stifte zerschneiden und in IHolz fassen. Diese ersten auf so ein ssarhe Art unter der Regierung der zFidnigin Elisabeth hergestellten Gra ;pi)itstifte zeigten vorzügliche Eigen schasten, wie die wenigen auf uns ge lcnrmenen Reste beweisen. Sie er langten denn auch in lürzester Zeit Weltruf. Die englische Regierung nahm die Grube von Borrowdale un ter ihre Bewachung und ließ nur sechs Wochen in jedem Jahre Graphit bre chen, um der schnellen Erschöpfung der Grube vorzubeugen Die Ausbeute wußte in England selbst verarbeitet werten und nur die Aussuhr von Vleististen war gestattet. Trotz dieser Vorsichlsirterßregeln war » die Grube in der ersten Hälfte des 18. » Jahrhunderts völlig erschöpft· Man fand nur noch Absallstosfe, mit denen man nichts anzufangen vermochte. Man versuchte sie mit Schwefel und anderen Sachen zusammenzuschmel gen, aber das Ergebniß war nicht brauchbar. Und so schien es, als sollte der Bleistist in der Kulturge schichte eine vorübergehende Erschei nung werden, eine Erscheinung, die plötzlich in großer Vollkommenheit aufgetaucht war und nun wiederum ebenso plötzlich verschwinden sollte. Jn jener Zeit hatte sich auch in Deutschland und besonders in Bayern eine Bleististfabritation auf getan. Bereits im Jahre 1726 er wähnen die Nürnberger Kirchenbiicher Bleistiftmacher und im Jahre 1761, vor 150 Jahren, begann in dem Dorfe Stein bei Nürnberg ein Mann die Bleiftistfabrilation, dessen Namen heut-. Weltruf in der Brauche hat. Es war Caspar Faber, der damals in bescheidenem Hausbetrieb die Herstel lung von Bleististen aufnahm und ; jede Woche einmal mit seinen Erzeug nissen auf den Markt von Nürnberg ging. l Die Zeitläufte waren solcher Grün dung nicht eben günstig. Der engli-l sche Bleiitift genoß immer noch Welt ruf und in Deutschland fand sich nur sehr viel minderwerthigeter Graphit. Der Gränder der Firma starb im Jahre 1784 und sein Sohn Anton Wilhelm, nach dem sie heut A. W. Fa bet firmiett, übernahm den Betrieb. Aber auch ek konnte unter den dama ligen Verhältnissen teinc Seide spin nen und noch im Jahre 1786 wird in einem gerichtlichen Schriftstück das Baroermögen der Firma mit 59 Gul den angegeben. Ader inzwischen bereiteten sich wich-« - tige Aenderungen und Fortschritte in der Bleistiftfabrikation vor. Beinahe gleichzeitig entdeckten 1795 Contes in Paris und Hardtmut in Wien ein Ber fahren, nach welchem sich auch aus we niger gutem Graphit recht gute Stifte herstellen lassen und bis zum heutigen Tage hergestellt werden. Nach dem Contöschen Verfahren wird der Graphit in Kugelmühlen zu einem haarfeinen Pulver gemahlen und dann durch Schlämmen mit Was ser von allen Berunreinigungen be freit. Ebenso wird weißer Pfeifenton auf das sorgfältigste geschlämmt und gereinigt. Die so vorbereiteten Stoffe werden nun wiederum getrocknet und je nachdem man mehr oder weniger harte oder schwarze Bleistifte erhalten will, in verschiedenen Mengen ge mischt. Wiederum wird das so weit vorbereitete und gemischte Material in Kugelmiihlen viele Stunden hindurch bearbeitet, um zunächst eine vollkom mene Mischung zu erzielen, und dann unter langsamem Wasserzusatz zu ei ner steifen Pasta getnetet. Jetzt end lich ist das Material fertig, aus wel chem die Seelen unserer modernen Bleistifte bestehen. Jene Pasta kommt in eine Presse die nach dem bekannten Prinzip der Nudelspritze arbeitet und den Stoff in Form feiner, runder oder sechslaritiger Drähte ausprefzi. Die so gewonnenen Graphitdrähte werden in eiserne Mus feln gepackt nnd in Oesen längere Zeit bis zur hellen Rothgluth erhitzt. Nach der Abkiihlung sind die Bleistiftseelenz fertig, sie können nun in Holzfassuugen eingeleimt werden und dann haben wir nach der letzten Politur und dem letzten Schliff den modernen Bleistift. Während die Contasche Erfindung in Paris schnell Eingang fand und die französischen Bleistiite den englischen aus dem Weltmarkte große Konkur renz machten, bleiben die Verhältnisse in Deutschland klein und rückständig. Anton Wilhelm Faber starb im Jahre 1810 und auch sein Sohn Georg Leon hard, der die Fabrik bis 1839 leitete, tonute sie nicht hochbringen. Alle groß war das Vorurtheil gegen die deutschen Erzeugnisse, allzu schwer der Absatz bei mißtrauischen Konsumen ten. Der große Umschwung kam erst, als derUrenkel des Begründers Lothar Faber im Jahre 1889 die Fabrik über nahm. Gewiß war in den letzten 50 Jahren ein gewisser geringer Fort schritt zu verzeichnen gewesen. Man hatte einen jährlichen Umsatz von 12, 000 Gulden und beschäftigte etwa 20 Arbeiter. Lothar Faber wurde fiir die Firma etwa das-, was Alfred Krupp fiir die Firma Krupp war. Er leitete das Wert beinahe 60 Jahre von 1889 bis 1896 Er verschafste dem deut schen Bleistift einen Weltrus und ver hundertfachte die Arbeiter-zahl. Von Anfang an fiihrte Lethar Faber, der tm Laufe seiner erfolgreicheuThäiigkeit zum Freiherrn ernannt wurde, die besten Arbeitsmethoden ein. Das Gouv-Verfahren wurde von ihm wei ter zur hohen Vollkommenheit ausge bildet. Ferner aber achtete er von An fang an darauf, daß seine Fabrikate nicht unter irgendwelchen englischen oder französischen Phantasiebezeich nungen, sondern unter dem richtigen Firmennamen auf den Markt lamen. Der praktische Erfolg dieser Maßnah men bestand darin, daß die deutschen Bleistifte heute einen ebenso guten Ruf wie die englischen und französischen Stifte auf dem Weltmarkt besitzen und daß die Bleiitifkindustrie einen beach tenswerthen Posten in der deutschen Handelgbilanz bildet. Und zum Schluß mag noch auf eine weitere merkwürdige Uebereinstini mung der beiden deutschen Firmen Faber und Krupp hingewiesen werden. Das Haus Krupp ist bekanntlich mit Friedrich Alfred Firan im Mannes stamme erloschen. Dessen älteste Toch ter Berta heiratete den Herrn von Boh len und Halbach, der mit königlicher Genehmigung den Namen Krupp von Bohlen-Halbach annahm. Ganz ähnlich ging eLL dem Hause Faberx Der alte Freiherr Lothar überlebte noch seinen Sohn Wilhelm Dann erlosch der Manuesstamim und die Enkelin Lothars heiratete den Gras sen Alexander von Castell und dieser nahm den Namen Graf von Fabers Eastell an. So lebt hier wie dort der alte Name des bürgerlichen Begrün ders in Verbindung mit einem Adels tiiel weiter. Wir finden den neuen Namen auch auf den sogenannten Ca stellstisten, deren Bezeichnung gewiß manchen gewundert hat. Nach den Ansichten von Orville Wright hat jeder Mensch den Instinkt eines Vogels. Das geht an, und so lange er nicht einen Vogel hat, wird man ihn ungehindert frei umherflat tern lassen. — sit I Aus einer Unze Enttönschung wird oft eine Tonne Pessimismuö. Der IMI ist mit dem Derbst ins Land W und breitet nun wieder waltende Schleier, sobald sich die Dämmerun kerniedersenkt und der Sonnenballii am westlichen Horizont hinabgesunleu ift, iiber Wiese und Wald, über Æß nnd See, über Stadt und Dorf. ist Nebel? Kurz gesagt: Wassert Kleine Wasserbläschen oder -kiigelchen erfüllen rings die Lust und rusen da durch Trübungen hervor. Damit alfo Nebel überhaupt entstehen kann, muß die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt sein; damit er sich aber auch wirklich Tbilde dazu ist weiter nöthig daß ein kalter Lustfirom in die feuchte Luft eindrin t, cder dafz diese Luft ihrer ganzen Ma e nach von außen abgetiihlt wird. Daß auf letztere Art Nebelbildung vor sich geht« erhellt aus einem sehr einfachen, von jedermann leicht auszusii renden Versucle Man braucht nur be kaltem Wetter feinen Hauch aus dem Munde mit einer gewissen Schnelligkeit auszu stoßen. Alsbald sieht man einen Kegel, dessen Spitze im Munde ruht und der jich in der Lust ziemlich weithin er ftreclt und durch seine trübe, weißliehe Färbung deutlich von der ihn umge lenden klaren Lust abscheidet. Aus dem Gesagten geht mitDeutlirhleit her vor, daß der Herbst der Nebelbildung besonders günstig ist. Man hat festge stellt, daß mit dem Wart-sen der Städte der Nebel zugenommen hat — man denke nur an den beriichtigten, sast greistaren Nebel in London! Das ist ganz natürlich. Denn mit der ZU nahme der Städte sind auch die Bedin gungen siir die Entstehung Von Staub und Nuß vermehrt. Diese seinen, in der Lust schwebenden Partikelchen bil den einen Kern, an dem sieh mit Vor liebeTheilchen verdichteter Lustseuchtig teit festsetzen. An dieseThatsache knüp fen die Maßnahmen zur Bekämpfung les sltebels an. Um seine Bildung zu unterdrücken, muss man die Staub und Rußplaqe bekämpfen. Gegen den Stan wird wenig zu machen sein. Um so mehr verspricht man sich oon den Versuchen zur Unterdrückung des Nußeg Dieser entsteht infolge unge nügender Verbrennung Naclk Werner von Siemens sind die Schornsteine -—· die uns den Nuß bescheeren — die Schandfäulen der Industrie. Man muß also für vollständigere Verbren Inung sorgen. Die Möglichkeit ist durch einschlägige Versuche bewiesen. Der Engliinder Thomas Parier, der Er bauer der elektrischen Untergrundbahn Hin London, hat durch Destillation der iliohle bei niedriger Temperatur ein merkwürdige-Z Erzeugniß hervorge bracht. Coalit nennt er es. Dieses färbt nicht ab und verbrennt rauch und rnßfrei, sogar bei unvollkomme ner Lisftzufiibzr. Liefert uns Parker damit ein vorbeugendes Mittel, so hat ein anderer Engländer, der Chemiler Sir Olivier Lodge, Maßnahmen er dacht, urn den entstandenen Nuß, die unverbranntenKohlentheilchen, aus der Oltmrsplzare zu entfernen. Große elek triicke Kondensatoren werden bei Nebel entladen nnd bewirken dadurch, daß sich die Rusipartitelchen zur Erde sen len und der Nebel sich lichtet. Lodge still seine Erfindung zur Sicherung von Eisenbahn-rügen verwerthen. Er denkt sich die Sache so: Längs der Schieiienziige sollen derartige Kondem satoren aufgestellt und bei dichtem Ne bel entladen werden. Dadurch wird die Luft wieder klar, und der Lokomo tivfiilprer ist imstande, Strecke und Signale zu erlennen. —-—-.. Die Lebenskraft der Hatsique scheint geradezu ans Wunderbare zu grenzen. Jn einem in einer englischen Zeitung veröffentlichten Artikel erzählt William Allingham, daß der grönlän dische Haifisrh auch dann nor-b weiter frißt, wenn ihm eine Harpune oder ein Messer den Kopf durchbohrt hat; Vor aussetzung ist jedoch, daß das Nerven zentrum unverletzt bleibt. Einmal wurde einem Haifisch das Rückgrat herausgenommen und der Kopf abge schnitten; derRumpf zappelte aber noch lange hin und her, und dasHerz schlug noch zwanzig Minuten nachdem es aus dem Leibe entfernt worden war. Von den isländisehen Fischern werden die Haifische. nachdem man ihnen die Le berzurThrangewinnung herausgenom men hat, oft wieder ins Meer gesetzt. . iro sie lustig ireiterfrhioimmen Einmal wurden einem Haisisch Leber, Herz nnd Eingctoeide herausgenommen; dann brachte man den Fisch wieder ins Meer zurück. Er versuchte erst mit dem Schwanz zu schlagen, konnte sich aber bald wieder rasch entfernen. Nicht sel ten fiingt man Haisische. die im Kör per ein Stück von der furchtbaren-kno chentlinge des Schwertfisches, ihres größten und gefährlichsten Feindes tragen. « ---.I-— Wegen ungünstiger Witterung wird die Fortsetzung des perfischrn Fell-zu ges bis auf weiteres eingestellt- Jn Tripolis ist jedoch das Wetter -— gün stig! Jn der Nähe von Menrphis, Tenn» wurde ein Bahnzug von maskierten Räubern überfallen und geplündert. Jetzt kann man auch vom wilden Sü den sprechen. Jn California habenckzich « Auf fragetten die neue Bezei m« « ticianetten" zugelegt. Sie klinge netter. Ob sie ni tverben, ist eine andere «