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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 24, 1911)
FreiHerr und Freier. Eine Komödie des Lebens von R u dois herzt-g. »Mein lieber Baron«, sagte die! schöne Frau und iehnte sich in ihren Armiessel zurück, »ich langweile mich«. »Ergebensien Dani. Gräsin.'« Der Freiherr derbeugte sich. »Mit Kom plimenten werde ich gerade nicht ver wöhnt.« Die Gräsin driiette den Fächer ge gen den Mund und martirte ein leichtes Gähnen »Was wollen Sirt —— Kompli ment-, i..:ner Komplimente! Fühien Sie denn nicht« dasz das aus sdie Dauer entsehiich sade wird?« »Es kommt daraus an, aus wel chem Munde sie stammen und an weiche Adresse sie gerichtet sind.« Die Dame lächelte. Es fag etwas wie Ironie um den geschwungenen Mund. »Ach, Sie meinen, etwa — ais Mastirung inneren Empfindens. Laute Worte mit leisem Sinn.« »Wie Sie mich verstehen, tbeuerste Grösin».« »Nein!« sagte sie iurz und erhob sich. »Ich verstehe Sie ganz und gar nicht. Und ich glaube, darin werden wir uns nie verstehen. Sehen Sie rvie es mich in der ersten Zeit meiner Ehe mit dem verstorbenen Grasen zuweilen packte, mitten aus dem Glanz meines Satans und dem Komsort meines Boudoirs heraus barfuß iiber die Wiesen zu rennen oder mich im frisch gemähten heu zu wölzen -- aber, mein Gott« was machen Sie denn siir ein Gesicht?« »Sie irren. Gräsin. Ich bin ganz Uhr »Nun, so packt es mich ietzt, wo ich mich längst in der Gesellschaft acclimatisirt haben sollte, ost mit unwiderstehlicher Sehnsucht. einmal wieder echt Deutsch zu sprechen, echt Deutsch, auch Deutsch antworten zu hören. Und dabei sind wir doch in Deutschland-« »Sport, gnädige Frau!« »Sport?« wiederholte sie gedehnt und sab ihn scharf an. »Nein, nein, bester Baron. mein Vater hatte als biederer Schissszimmermnnn weder Zeit noch Gewohnheit, Sport zu treiben.« " Er biß sich aus die Lippen. Die Wendung, die die Unterhaltung ge -nommen hatte, war ihm peinlich. Dazu in dieser Umgebung, dem ele ganten Luxus einer jungen, schönen Frau, deren alternder Gatte vor we nig Jahren so aufmerksam gewesen war, ihr mit seinem Segen eine schuldensreie Million zu hinterlassen. »Meine sehr verehrte Frau«, ent gegnete er dann verbindlich und zog mit der behandschuhten Linien die Schnurrbnrtspitzen hoch, »das ist« wie mit allein, was Erinnerung heißt. Jn der Beleuchtung gesehen, erscheint uns Talmi wie Gold. Gewiß, auch ich möchte das nicht missen. Aber glauben Sie mir, Gräsin, ganz abge sehen von dem Namen, den Sie heute tragen, Sie würden sich nirgendwo anders mehr wirklich wohl siihlen, als in Jhrer jetigen Sphäref »Sie sehen dabei als selbstver ständlich ooraus«, erwiderte die junge Frau und ließ den Blick durch's Fenster schweisen, als nähme sie nur noch halb an der Unterhal tung theil. »daß man sich überhaupt hier wohl siihlt. Natürlich, siir Sie der Sie das Leben nur als com-en tionellen Begriss kennen, musz das ja auch ganz selbstverständlich sein-" »Griisin«, sagte der Baron hastig und trai näher an sie heran, »soll ich aus den Worten eine Ablehnung siir mich herauslesen?« Sie wandte sich halb erstaunt um. »Eine Ablehnung?« »Sie wissen, wie ich Sie oerehre.« «Danke siir die gute Meinung«, erwiderte sie lachend. »Ich hatte, ehrlich gestanden, lauch nie Gelegen heit, daran zu zweiteln.« . »Sie verspotten mich?« »Aber keineswegs, lieber Freund Nur«, und sie wurde ernst, »nur eins. Betrachten Sie die Sachlage mit klarem Auge. Als ich den Gra fen heirathete, war ich ein junges Ding. Mein ganzer Reichthum war meine Jugend« Er selbst hatte eine unabhängige Stellung, ein großes Vermögen und -— tagen wir es ge rade heraus -- ein bereits so weit borgtriicktes Alter, daß die Gesell schaft über die kleine Dummheit oder Ertravaganz. die er an seinem Lebensabend mit dieser Heirath be ging, mit einem milden Lächeln quittirtr. Und ich? Was zog ich da rausi Ein äußerei Wolleben, Be friedigung sämmtlicher Wünsche, äußerliche Nangerhiihung, überhaupt alles, wai aus die Aeußerlichkeit Bezug hat. Vom Standpunkt Jhrer Welt ans konnte ich dem Himmel nicht genug daiiir danken. Denn Sie würden wohl kaum den Verzicht. den ich dasiir leistete. verstanden haben Aber ich«, suhr sie erregter sort, »ich lernte ihn gar bald verstehen. Ich hatte mir das Leben und besonders das in der Ehe ganz andere gedacht. Trog der Pracht um mich herum sand ich nicht, was ich suchte. Jch bin -««,» aus dem Ball »s- aber so schrecken Sie bei diesem Wort doch nicht im mer zularnment s-- und deshalb trage ich ganz andere, ursprüngliche Begriffe in die Ehe hinein. Jch muß rnit meinem Manne eins sein, musz mit ihm fiihlem jubeln und weinen können, muß seine vertrautefte Freundin und seine einzige Geliebte sein, ja, das ist es, Liebe, Liebe muß ich haben, fast soviel, wie ich selbft zu geben vermag. Keine Sonntags derehrung in einem goldenen Tem pel, nein, Liebe. mitten ans der ge meinsamen Arbeit heraus. Darin be fteht das Geheimniß der Zufrieden htit, die der größte Theil unseres Volleö in seinem nicht immer benei denswerthen Loose findet.'· »Griifin«. tagte der Freiherr und ergriff ihre Hand, »Illes das, ich fchwöre es Ihnen, sollen Sie bei mir finden.« Sie iiberflog mit einem Blick- feine elegante Geftalt in der tadelloer Kleidung. Sie sah die weißen Hände mit den großen Brillanten, die ge pflegten, langzugestuhten Nägel und —- lächelte. »Ja, mein lieber Freund«, niclte sie und unterdrückte mit Mühe einen sartcsstischen Zug, »arbeiten würden wir wohl müssen· Denn es wird Ih nen nicht unbelannt sein, welch’ selt same Bestimmung der Graf mit der egoistischen Liebe des Greises in sein Testament gesetzt hat.« »Bestimmung? «---?« versetzte der Freiherr, und mechanisch gab er die erfaßte Hand frei. Dann, fchnell die frühere Haltung wiederfindend, be eilte er sich, verbindlich hinzuzufü gen: »Was hätten wohl die Bestim mungen de Testaments mit unserer augenblicklichen Unterhaltung zu thun?« »Sie gehören dazu«, beharrte sie mit freundlichem Munde. »Sie mits sen doch wissen, mit wem Sie es zu thun haben.« »Mit der schönsten und elegante sten Frau der Welt." »Die Eleganz zum Beispiel würde sich recht bald auf ein Minimum zu beschränken haben, da mir mein ver storbener Gemahl fiir den Fall einer Wiederverheirathung nur ein kleines Legal ausgesetzt hat, wohinaeaen das Vermögen an die Linie zuriickfällt.« Der Freiherr starrte sie sasfungslos an. »Aber das ist ia —- das ist ja « kannibalisch«, plahte er endlich heraus »Bitte«, lächelte sie, sprechen Sie sich nur aus« Und plötzlich begann auch der Frei herr zu lachen ,laut, sprudelnd, als ob er den köstlichsten Witz vernommen hätte: er lachte, bis ihm die Augen thriinten. »Gnädigfte', schluchzte er, »Sie sind superb. Was Sie nicht alles er sinnen, um Jhren ergebensten Diener auf die Probe zu stellen! Aber ersin nen Sie in Ihrem reisenden, kapriziö sen Köpfchen nur weiter es nuht nichts, es naht wahrhaftig nicht-« »Den Baron, ich bin vollkommen ernst.« »Nein, nein, nein«, wehrte er ab. »Ich sehe schon. ich bin heute zur un rechten Stunde gekommen· Sie haben heute Ihren Scherztag. Nicht das Hei ligste ist vor Jhnen sicher. Jch werde wiederkommen, Griifin, ich werde wiederkommen --- hoffentlich zu einer glücklicheren Stunde.« Und noch immer lachend, tüszte er ihr die hand und nahm Urlaub. Auf der Straße sehte er mit einem Ruck den hut fest und vergrub die Hände in den Paletottafchem . »Donnerwetter«, murmelte er, »das hätte ein böser Reinfall werden tön nen. Kein Geld aber dafür noch anspruchsvolle Liebe, hahaha, und - — —— Avbeit.« Es überlief ihn ordentlich lalt. heilig Kreuz, da war er mit tnapper Noth einer elend schlimmen Falle entgangen. Ordentlich eingeheizt hatte sie ihm schan, das Teufelsweih Na. und nun? — Mit einem Male blieb er stehen und sah nach der Uhr. »Hm«, machte er. und ein freudiger Strahl glänzte aus seinen Augen, »das ist ein Gedanke. heirathen wird sie, das steht fest. Bald sogar schon, das fiihlt man. Das Vermögen- fällt demnach an den Grafen Ernst, der eine Tochter besitzt. Zwar nicht mehr ganz jung und ganz schön aber hm, desto schneller wird sie »ja« sagen Jch lomme übrigens noch gerade recht zur Befuchösiunde.« Damit rief er einen Wagen heran und rollte, im Coupe sorgfältig sei nen Schnurrbart biirstend, in bester Laune dem Ziele entgegen. Die schöne Frau hatte sich nach sei nem Weggana wieder dem Fenster zu gewandt und den Besucher in dersel ben Minute vergessen. — — — Träumte siei Oder woher lam er plötzlich, dieser weiche Ausdruck, der mit einem Male auf ihrem Ant litz lag und die ganze Gestalt in Weichheit einzuhiillen schien? Jhr Mundwiniel zuckte leise, und die lange, dunkle Wimper zitterte eigen ihiimlich iiber dem großen, braunen Auge. War es Trauer um die Bek aangenbeiti War es hoffnung auf die Zuman Nein, sie träumte nicht Denn ietit »bog sie sich etwas vor und sah scharf ,--....-.-— —..- — W-« die gegeniiderliegende Höuserreihe hin ab, bis zu dem leßten Gebäude. Sie tonnte es deutlich erkennen, und nun sah sie, wie in einem Zimmer der höchsten Etage ein Licht aufleuchtete.i »Er macht Feierabend«, sprach sie» vor sich hin, »er hat kein Tageslichts mehr. Oh ich einmal hei ihm nach dem Rechten seh-I« l Die legten Worte dachte sie mehr, als. sie sie augsprach, und doch fiihitel sief wie ihr heiße Röthe in die Wan gen stieg. Da trat sie vom Fenster zu rück. Aber nach wenig Augenblickens hatte sie ihr Zimmermiidchen benach-s richtigt, daß sie noch einen kurzen; Ausgang vorhabe, und befand sich im : Freien. Ohne anzuhalten schritt sie die dämmerige Straße entlang, betrat . das still daliegende Haus und die j Etage. Sie klopfte an eine Thür, und ; da sie glaubte, eine Stimme vernom- . men zu haben, drückte sie auf dies i Klinke und stand auf der Schwelle Das große Gemach war nur mäßig erleuchtet. Es war kalt hier oben, denn in dem eisernen Ofen tanzten nur noch wenige Fünkchen. Aber der Be sitzer des Zimmers ichien das nicht zu verspüren. Er saß auf einem Dreh- ! schemel vor einer großen Staffeleii und starrte auf ein Bild. Es stellte eine Marine dar. Ein wackeres Schiffs erkiimpfte sich durch Sturmsee hin-! durch den Weg in den Hafen. Grün- H schwarze Wogen leckten gierig denj Buaspriet hinauf, und eine schau-m weiße Sturzwelle fegte iiber Deck. . Die späte Besucherin stand hinter dem Maler und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. «Bravo, Meister, vor Nacht hat der ; Segler Anlergrund.« « »Das Bild ist fertig«, sagte sie« langsam, ohne die Augen von der Leinwand abzuwenden. »Ein gutes, ein muthiges Bild. Jch kann Ihnen kaum aussprechen, wie ich mich freue. es bald mein zu nennen. Sie wissen doch, ich gehöre durch meinen Vater auch etwas der See an.« Er fand teine Antwort und sah sie nur immer an. Da wandte sie sich nach ihm um und reichte ihm die Hand. »Ich gra tulire Jhnen.« Er behielt ihre hand in der seinen und senlte seine klaren Augen traurig in die ihren. «Eigentlich müßte ich mich nun über Ihren Glückwunsch freuen, Frau Gräfin«, begann er, »das ist wohl so die Sitte. Aber ich kann es nicht.« »Thun Sie es«, sagte sie innig. »Sie geben mir in dem Bilde meine alte Heimath wieder und den starken Rath. trotz der heulenden See urn mich her muthig in den hafen einzulausem der siir mich den rechten Anlergrund bat-« »Mit dem Bilde«, begann der Maler von Neuem, »werde ich Sie verlieren. Denn nun sehe ich keinen Grund mehr, weshalb Sie meine Werkstatt besuchen sollten.« Er stutzte und sann nach. Jent erst fielen ihm die Worte auf, die sie ge sprochen hatte. Und, einen Schritt zurücktretend, und seine männliche Figur mit Gewalt ausrichtend, fuhr er spri: »Außerdem, wenn ich Sie recht verstanden habe, skrau Gräfin. so -— so - -- wird wohl bald die Reihe an mir sein, Jhnen Gliict wünschen zu müssen· Jch —- ich nahm an — verzeihen Sie die Jndislretion — daß Sie mit dem Hasen eine neue « Ehe » --« Sie lachte ihm in das Ivetterges bräunte Gesicht. »Bit! ich Jhnen vielleicht schon zu alt oder zu häßlich dazu? — Uebri gens«, und sie schauerte leicht zu sammen, ,,es ist lalt hier.« Er lief zum Ofen und stocherte darin umher. »Aust- sagte er rrosuog uno blictte in die verglimmende Asche. »So schüren rvir das Feuer wieder an. Wo haben Sie Holz? »Aber Frau Gräfin wollen doch nicht selbst —-?« »Warum denn nicht? Ich rvill mich frühzeitig wieder daran gewöh nen. Zu Hause habe ich es als klei nes Mädchen auch gemußt.« Sie kauerte neben dem Osen nie der, im Begriff, Holzspähne auszu schichten. »Wenn ich eine neue Ehe, die Ehe, von der wir vorhin sprachen, Mei ster, eingehe, so verliere ich laut Te stamentsbeschluß mein Vermögen. Also tvird dies nicht die einzige Ar beit sein, die ich in meinem Leben noch zu verrichten habe." »Aber keine niedrige Arbeit«, stieß er rauh hervor und hielt ihr Armgelent fest, um ihr ihr Thun zu verwehren. »Wenn zwei Menschen sich mut terseeken allein besinden, giebt es keine niedrige Arbeit. Statt mich zu hindern, sollten Sie mir lieber hel sen. Dann ist es gleich gethan.« Stumm kauerte er sich neben sie hin und sachte die Fünkchen an, wäh rend sie die holzkliihchen einzeln in die kleine Gluth wars. Jeht schlug die Flamme daran empor, das Feuer brannte. Die beiden Menschen aber hockten noch neben dem Osen aus ei nem kleinen Bäntchen. »Wann«, murmelte er endlich, »wir-nn« gedenken Frau Grösin denn »so heirathen-" Sie zuckte mit den Schultern. »Mein Auserwählter scheint sich darüber noch nicht recht tlar zu sein.« Der Maler spürte plötzlich, wie ihm ein rasender Schmerz durch den Körper zuckte. Eine unerllärliche Angst hatte ihn bei den letzten hin gewarsenen Worten erfaßt. » ,,Wie ist das nur möglich«, stieß er hervor, »wir ist das nur mög lich?« JWürden Sie es anders machen, Meisteri« Er stieß die Feuerzange in die Kohlen, das-, die Funken sprühten. »Frau Gräfin --—« er rang sast nach Athem »es ist « es ist nicht edel, mich zu fragen. Das s das paßt überhaupt nicht zu Jhrer Güte und - -- und-s« er brach ab. »Lieber Meister»« sagte sie und zwang sich zum scherzhasten Ton obwohl ihre Brust wogte, »Sie thun ja fast so, als hätten Sie eine un glückliche Liebe zu mir gesaßt.« »Griisin!« stöhnte er. »Ist es wahr? Ja oder nein?« »Ja!« schrie er aus, »ja und zehn-· tausendmal ja!« Er strich sich die Haare aus der Stirn. »Jetzt —-- jetzt haben Sie wohl Jhren Willen.« »Gewiß«, sagte sie zitternd und doch so weiblich-schelmisch, ,,um die Liebeserlliirung tamst Du mir nicht herum. So etwas will eine Frau immer zuerst hören.« Er war ausgesprungen s wild, als ginge ihm der Scherz zu weit — und nun lag er vor ihr aus den Knien und preßte sein Gesicht in ih ren Schoosz. Sie küßte ihn auf die Stirn. »Mit Dir in die Stürme hinaus und mit gemeinsamer Kraft immer wieder in den Hasen. Zeig mir, wie schön das Leben ist!« Da stand er vor ihr, mit liihnen. lachenden Augen und breiter, stür mender Brust und hielt ihr die Arme entgegen, als wollte er sie an Bord seines Schiffes heben. Sie aber warf sich hinein. ohne Bangen vor jden Wogen des Lebensmeeres. — Die entführte Tür-kin. Aus Athen wird berichtet: Jm Hu fen von Piräus spielte sich jüngst eine interessante Szene ab. Die Tochter des unlängst in Konstantinopel ermor deten Zeti Bey hatte sich durch einen reichen jungen Griechen entführen lis: sen, der sie nach Griechenland brachte, um sie nach erfolgter Taufe zu heira: then. Die Flucht des jungen Mäd chens war aber bald entdeckt und ein Detektiv mit der Verfolgung beans- ; tragt worden. Dieser wußte auch das » junge Paar auf einem Dampfer in Piröus ausfindig zu machen. Den Flüchtlingen gelang es aber tnit Hilfe von Freunden, sofort auf eine Barke zu entkommen, die nun eilends dem Lande zustrebte. Der Detektiv nahm ebenfalls ein Boot und versprach den Schiffern zehnfachen Lohn, wenn sie das Paar in der Barke einholten, was auch bald der Fall war. Da riefen die Schiffer auf der Barke der Flücht linge ihren Kameraden auf der Barke des Detektivs zu: »Das ist eine Tür tin, die sich taufen lassen will! Wollt Jhr sie den Türken zurück bringenf Das wirkte wie ein Zauberwort, dke Schiffer, die sonst weaen 10 Lepta zum Messer greifen. ließen die Ruder sinken, und weder Versprechungen noch Drohungen des Detettivs konnten sie veranlassen, auch nur einen Ruder schlag zu thun. Das Liebespiirchen aber war inzwischen glücklich gelandet. -.I---— Deutsche Schüleevoetteumm tu statuten. Jn Blumenau, der Hauptstadt der geistig rührigen deutschen Kolonie im brasilianischen Staate Santa Catari na, veranstaltete der Deutsche Schul veretn für Santa Catarina eine Schil lervorstellung von Schillers ,,Räu bern«. Aus allen Orten der Kolonie .fird·rnten die lleinen Gäste, 531 Jun gen und Mädchen, zu der Vorstellung, die für sie ein großes Fest war. Ein wie starkes Interesse bei den Deut schen Santa Catarinas für die Vor stellung bestand, geht daraus hervor, daß sie zum Theil Wege von 45 Kilo meter bis zur nächsten Bahnstation und von dort noch 70 Kilometer bis Blumenau zurücklegen mußten. Die Ausführung, die von der Truppe der Deutschen Schauspielgesellschaft für Südamerita lBluhtn und Lesing) ver anstaltet wurde, war dem Verständniß der Urwaldkinder entsprechend gekürzt worden. - Für Weib und Kind. Ein Herr aus Halle traf 1870 ei nen verwundenen Landwehrmanm der in fchwerer Beliilnmerniß den Kopf hängen ließ. Auf die Frage nach dem Grunde feiner Betrübnifz erzählte ihm der Sold-ai, daß er sich zwar aus der Wunde nicht viel mache, daß aber feine Familie daheim noihleiden mill fe, weil die ihr zugefagte Unterstützung bisher ausgeblieben fei. Darauf be wirtheie der Herr den Landwehrmann reichlich und fchenlte ihm 50 Thaler, denen feine Frau noch 10 hinzufügtr. Hocherfreut rief der Landwehrmann aus: »Hätte ich aewußi, daß im Va terlande fo viel Liebe zu Haufe ist, dann hätte ich mich ganz todifchießen lassen!« —I P- YU moristischng Lin Finanzgeatr. »Denken Sie, dasz Jhr Schwieger sohn es versteht, sein Geld zusammen zuhalten?« wurde der alte Steinreich gefragt »Der? Das ist ein Finanzaenie!« entgegnete stolz der Akte. »Er veran-« laßte meine Tochter, sich mit ihm in» » ihren Graduirungs-Kleidern trauen’ zu lassen und dann purnpie er mich um den Betrag an, den ihre Aussteuer gelostet haben würde, wenn er erst im Herbst geheirathet hätte!« Gutes Ratt-. A.: »Was willst Du Deinen Sohn werden lassen?« B.: »Ich weiß noch nicht recht, wel chen Beruf er ergreifen soll. Jeden falls aber möchte ich, daß er es einmal leichter hat als ich und schneller wei ter kommt-« A.: »Na, dann laß ihn doch Chaus feur werden.« Gcmlltblich. Jch saß in der Elektrifchrm da stieg ein Betrunlener ein und trat mich ganz entsetzlich auf die Füße. Als der Schaffner hereiniatn, sagte ich empört Zu ihm: ,,Sagen Sie mal, Schaffner, erlauben Sie eigentlich, daß Betrau lene mitfahren?« Der Schaffner sah mich prüfend an: ,,Eigentlich darf’s nicht sein, aber wenn Sie sich ganz ruhig verhalten, lwirWs keiner merken.« Zu spät. Er (bei einem ehelichen Zwist): »Du solltest aber doch einmal Ver stand annehmen!« Sie: »Jetzt?! Vor der Verheira thung hätte ich’6 thun sollen.« Wider-legt »5() Dollars — das ist ja ein Rie sen-Hemmt sür Jhre Behandlung, Herr Dom-U« »Keineswegs das haben Sie Jl lein an der einfachen Diät gespart, die ich Jhnen verordnetel« Auskunft »Nicht wahr, Herr Redakteur, die ««-JJlanuslripte dürfen nnr einseitig be schrieben sein?« f Yle besten lassen Sie beide Seiten re1.·' Ganz etwas Anderes. Vater: »Glaube mit, Peter-, daß ich Dich hale schlagen müssen, thut mir ebenso weh wie Dir!« Kleiner Peter (schluchzend): »Aber man nicht an derselben Stelle!« » Unter Junggesellen Albert: »Ich oerreise morgen aus vier Wochen, willst Du an der Bahn sein?" Georg: »Ja, wann fährt denn det isugess »Kurz nach sechs Uht.« »Nein, das ist mir zu spät; als vernünftiger Mensch geht man doch vor sechs Uhr schon zu Bett.« Klug-. Hausstan: »Ach, mit meinenDienst mädchen habe ich schon eine Noth: das eine macht nicht rein und das an sdete macht rein nichts!« Ein moderner Ränbcr. So? Geld haben Sie keins? Da geben Sie wenigstens die Haar’ und die Zähn’ her!« Im Zweiset. Verehrer (sijt sich): »Sie gähnt im merzu2 -— Wenn ich jetzt nur wüßt’: «Langweil’ ich sie, oder will sie ihre schönen Zähne zeigen?« Mctfst Du ’was? Was die Frau erspart, ist so gut, als was der Mann verdient. Merte: Ost sogar noch besser. Nur in zwei Dingen dars die Frau nicht sparsam sein, in der Liebe und beim Oel, wenn sie den Salat anmacht. sonst giebt’s beim Mann ein saures ;"Gesicht. s vorüber-legt ; Hausfrau: ».... Mir thut es leid, daß Sie fortgehen, Rest! Werden Sie sich verbessern?« Dienstmädchen: »O nein, gnädige IFrau —- ich werde heirathen!« Deutsches Wort für Aufs-mobil. UngezogenerWagen Die Balletteusc. »Sie sind also ganz nlleinstehend?« »Ich stehe sogar meist aus einem Bein!« Prov. »Herr Direktor, Ihr Sohn ist ein greiner Tausendsassa.« s Takt-unn. Kellner: »Eine Flasche Niersteiner für Herrn Herzberg. Der will sich süber den Verlust seiner Braut trö sten!« « I Wirth: »Hm, früher nahm er im jtner den theuren Johannigberger.« . . . .Da scheint der Verlust diesmal nicht sso groß gewesen zu sein!« » Professor-: · »Daß die anucn hier so lange auf der Knospe sitz-m, sie sollten sich lieber um ihre ålmdcr tümmcrnsp Wirtt »Die haben Alle trinkt« Professor: »Um so mehr sollten Sie dast« s Schon im zartesten Alter fühlte sich der kleine Max zur Inmi: mächtig hinge zoacn.« Müller IdrI nIIt feinem Freund Schutz nnd dessen Frau in einer Knospe iitzi): »Na, Schulz, wollen wir noch eiIIcII chchnIichI?' Schutz IIIIit einem Scitknblick auf seine Frau): »Wenn meine Frau es ge schmith