W --.-.- w- -——- , · Zitnmer No. l?. Von E. B l a n d. Wir saßen im Rauchzimmer eines uns wohlbekannten Miets, unserer zehn« alle Reisende verschiedener Bran chen. Das Gespräch war ans Geister geschichten gekommen, und ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Der diele Reisende sprach unans haltsam weiter: »Meine Meinung ist, daß die besten Geister- und Gespenster kaneane bereits geschrieben worden sind, der«Stoss ist erschöpft, und was brute zieht, ist der Realiimu5.« »Das kann man nie wissen,« be merkte ein älterer Herr, »der Ge schmack des Publikums wechselt ans allen Gebieten und ist überall gleich und unbeständig Nehmen Sie einmal mein Geschiist —- Galanteriewaaren. Heute wissen Sie noch nicht, wonach morgen gefragt wird. Bald ist es ein besonders gesarbtes Glas. bald eine nnmögliche Lederart. heute Tabatie ren, die Form und Farbe eines rohen Koteletts haben, und morgen wieder eine andere Absurdität.« »Das hängt ganz von Jhnen ab,' meinte der slinle junge Mann im Ka minwinlel. »Wenn Sie das richtige Zeug haben, können Sie jeden Artikel in die Mode bringen, und mit Ge schichten ist es dasselbe, seien es nun Geistergeschichten oder realistische Er zählungen.« L »Ich selbst glaube ieine Geisterge schichten,« begann der dicke Herr wie der, »aber ich muß Jhnen doch eine höchst seltsame Geschichte erzählen, die einer Verwandten, der Tante meines Schwagers, passitt ist.« Wir bemühten uns vergeblich, ihn von diesem schrecklichen Vorhaben ab zuhringen. Jch verließ schleunigst das Zimmer, und als ich nach längerer Zeit wiederkam, war er noch lange nicht fertig. »Seht gute Geschichte,« sagte der sesche, kleine Reisende beim Kantin. Während des Nachtmahls war er sehr schweigsam gewesen, und während wir unsere Korrespondenz erledigten, hatte er sich den besten und bequemsten Platz gesichert. »Seht gute Geschichte.« wiederholte er. »Aber ich nenne das nicht reali siisch. Sie sagen uns nicht, wann und wo es geschah, wie das Zimmer aussah, in dem es sich zutrug, was vorher und was nachher geschah. Nicht, daß ich im geringsten an der Glaub wiirdigteit der Erzählung Ihrer na hen Verwandten zweisle aber ich höre gern einen Mann erzählen. was er selbst erlebt hat.« «Oanz mein Fall.« sagte ein ande oer Herr. Der dicke Reisende schrie-esse Ich ostentativ. «Al)er,« bemerkte der Herr mit dem Schasögesicht .danl der fortgeschritte nen Wissenschaft wissen wir heute, daß es keine Geister mehr giebt. Das sind halluzinationen.« »Ganz egal-, wie Sie’s nennen·« sagte der junge Mann beim Kamin »Wenn Jhnen ein Etwas erscheint, das ebenso wirtlich aussieht wie Sie und ich, und dessen Anblick Jhr Blut vor Entfehen erstarren macht, dann mögen Sie es Geist oder Halluzination oder wie Sie wollen nennen, aus den Namen lommt’s dann nicht an. Jch könnte Jhnen eine ganz andere Ge schichte erzählen als die, die Sie vor hin gehört haben, aber ich thue es nicht. da Sie ja nicht an Geister glauben.« Einige beeilten sich sofort zu sagen, daß wir alle an Geister glauben, und ihn zu bitten und zu drängen, die Ge schichte zu erzählen. Er ließ sich nicht lange bitten und begann. »Meine Herren, bevor ich mit der Geschichte anfange, muß ich Sie dar auf aufmerksam machen, daß jedes Wort, das ich Jhnen sagen werde, wahr und meine Geschichte teine freie Erfindung, sondern Thatsache ist.« hat vielleicht jemand von Ihnen« herbert hatteras gekannt? Er hatf jahrelang diese Strecke bereist. Nein? Run, das thut nichts. Er soll ein guter Junge mit blendend weißen Zähnen und einem schwarzen Schutter bart gewesen sein. Jch selbst habe ihn nicht gekannt, es war vor meiner Zeit. Was ich Ihnen jetzt erzählen werde, ereignete sich in einem-Hotel. will den Namen nicht nennen; olche Geschichten sprechen sich herum, nnd es ist sonst ein gutes, anständi ges Haus« etwas altmodisch, wie zum Beispiel dieses hier« Jch bin seither dort schon oft abgestiegen, hab’ aber nie wieder jenes Zimmer genommen; vielleicht haben sie ei nach jenem Er eigniß auch verschlossen Iiren, die Sache begann so. Eines Mag- tros ich einen alten Schul Wn Namens Ted Jenes. Wie »W, bei Marions bei einer spMe Thee alte Murinnernngen Wegen , und waren« bald im M Seit-tsch- Ich fragte nach » Ist-d jenem und schließlich auch I nich seines sendet com. Ted er W« nnd die case- entstel fast sei n se Ue tm haft whi e . i M O« Ist-X er. - was der-IF sagte ich. Ist - lich,« · er. . - « .——.-—.-«.- 's— -- U .- ---- ihn mit durchschnittenem Hals aml Baden liegend. « Ted sagte mir, daß weder iiir einen Mord noch siir einen Selhsimard der geringste Grund vorlag. Aus meine Frage, wo es geschehen sei. nannte Ted mir den Namen des Hotels. den ich verschweigen will- Wir sprachen . dann lange über den armen Tom, und ischließlich fragte ich ihn, wie das kZimmer angesehen habe. in dem das schreckliche Ungliirl geschehen sei. Er E sagte. es sei nichts Ausialliges in dem isimmer gewesen außer daß es ein großes Himmelbett mit rothen Vor shiingen in einem Alloven barg. Fer ! ner enthielt es einen großen Mahago nilasten mit einer Spiegelthiir, und iiiber der Kommode hing ein Oeldruck» »Br!sazars Festmahl« darstellend. »Besten Sie etwas sagen-it« ; Der Erzähler hatte sich an den dicken Herrn gewendet, der nach Luft schnappte wie ein Karpfen, ihm aber ein Zeichen machte, sortzusahren. Nunf erzählte er weiter »wir sprachen von anderen Dingen trenn ten uns dann, und ich dachte nicht mehr daran, bis ich in Geschäften nach — aber ich will die Stadt lieber nicht nennen. Jch entdeckte, daß meine Firma mir gerade jenes Holel vorge schrieben hatte, in dem der arme Tom seinen gewaltsamen Tod erlitten hatte. Jch mußte dort wohnen, weil meine Briese dorthin adressirt wurden, und jedenfalls wäre ich auch aus Neu gierde hingegangen. Damals glaubte ich noch nicht an Geister, ich war Sleptiler wie Sie-' Er nickte dem dicken Reisenden freundlich zu. »Das Haus war voll beseht, und am Abend oersarnrnelten wir uns im Rauchzimmer so wie wir heute. Und das Gespräch tarn auf Geister. so wie heute. Mir gegenüber saß ein ersah rener alter Reisender, der sagte: »Ich glaube nicht an Geister, aber ich möchte doch hier nicht aus No. 17 schlafen«. Natürlich bedrängten wir ihn mit Fragen, und schließlich sagte er: »Weil es das Zimmer ist, in dem die Kerle sich den Hals durchschneiden«. Bett Hatteras war der erste, man sand ihn in der Frühe in seinem Blute am Boden liegen. Und seither hat man jeden, der dort schlies, am nächsten Morgen mit durchschnittenem Hals gesunden.« Jch fragte, wie viel es gewesen seien. ,Nur zwei, außer Bett Hatte ras, dann haben sie das Zimmer ver schlossen’. ,Wirtlich,’ sagte ich, ,nun dann ha ben sie ei wieder geöffnet, denn No 17 ist gerade heute mein Zimmer.' Aber Sie werden doch nicht da rinnen schlasenf« fragte-nich einer der Herren ängstlich. ,Wahrscheinlich hat sich der hotelier aus Raurnmangel entschlossen, dassianner wieder zu Eiss ne. Das ist eine sehr mysteriiise Ge schichte, und was mir daran besonders aussällt ist daß alle die in dem un heimiichen Zimmer ums Leben kargen i Reisende waren. Zuerst Bett Hatte ras dann Tom Jones und schließlich Donald Overshato. Je länger wir über die Saches sprachen, umso ungemüthlicher wurdei es mir. Jch hatte vorher mein Zim-! met nur siiichiig gesehen, doch war es mir fest tlar, daß die Einrichtung nicht mehr dieselbe war. die Tedl Jones mir beschrieben hatte. Jch ver-» ließ unaussällig das Zimmer und. ging zu dem tleinen Bureau, in dem ganz wie in diesem Hotel hier die Buchhalterin hinter einem Schalter» laß. I ,Bitte, Fräulein, tönnte ich nicht ein anderes Zimmer statt No. 17 ha ben?’ »Nein, wir haben sonst gar nichts frei.« Mein Blick fiel auf das Schlüssel brett, auf dem ein einziger Schlüssel hing. Jch wies auf ihn. «O«, sagte sie, »das ist No. 16.« »Ist es frei, und ist es ein gutes Zimmer?« fragte ich. «Ja.« sagte sie zögernd, ,es ist neben Jhrem Zimmer und in derselben Preislage.« »Dann nehme ich No. 16, wenn Sie nichts dagegen haben.« Sprach’s und kehrte befriedigt ins Rauchzimmer zurück , Als ich mich in mein Zimmer zu rückgezogen hatte, versperrte ich die Thür, und obwohl ich nicht an Gei ster glaubte, wäre ej mir lieber ge wesen« wenn zwischen Nummer sieb zehn und meinem Zimmer teine Ber binduirgstbiir gewesen wäre, trotzdem der Schlüssel in meinem Zimmer ftal. Jch hatte nur eine schlecht brennende Kerze angezündet und begann mich rasch zu entkleiden. Da plötzlich ent deckte ich, daß die ehemalige Einrich tung aus Nummer siebzehn ietzt in meinem Zimmer war. Nichts fehlte. Das riesige Vinrmelbett mit den ro then Vorhängem der große Mahago nischrant, sogar der Oetdruel war da.« Der Erzähler hielt inne und stopfte gelassen seine kurze Pfeife. «Wetter, weiter!' riefen einige. »Was ich Ihnen bis nun erzählt habe,« fuhr der behende kleine Mann fort, Joußte ich selbst nur arti Ueber lieferung Was ich Ihnen aber fest erzähle- Verde, das habe ich selbsi in jenem Zimmer erlebt. Ich legte mich nicht gleich ins seit, sondern zündete mein Rette es und las die Zeitung vorn ers-n bis its-n festen Waben schwur-im ist«-i M M - ,4- - - «-. ERK ader die Kerze brennen und schlies« baid so fesi wie ein Murmelthier. Ein; leises Klopfen an der Thiir Decie; mich. Jn meinem ganzen Leben wars ich nicht so etschroeten. I «Wer ist das« stotterie ich. » Die Kerze war ausgebrannt, es; war stockdunlel und ich zitterte wies Espenlaub. Ich hörte ein Schlürfenj hinter der Thür, doch keine Antwort em. Jch kauspekte mich. nehmt meine ganze Kraft zusammen und’ fragte nochmals, diesmal sehr laut:l Wer insge« · »Ich bin’s, herr! Jch bring« dasl warme Wasser-; es ist sechs Uhr, herrl« Es war das Stubenmädchen. Ein Seufzer der Erleichterung ging durch unsern Kreis. »Na, ich halte nicht viel von hter Geschichte.« sagte der Dicke verö tlich. »Sie haben sie noch nicht zu Ende gehört,'« entgegnete der Erzählet trocken. »Es war ein Wintermorgen und pechschwarz. Mein Zug ging um Sie ben. Jch stand auf und begann mich anzulleiden und zündete die zwei fri schen Kerzen am Teilettetisch an, um mich zu rasiren. Als ich die Thiit öffnete, um das warme Wasser zu do len· war teines da. Jch begann mich also mit laltem Wasser zu rasiten. Die Wangen waren schon glatt, und ich hatte eben das Messer unterm Kinn angesedt, als sich plsklich etwas im Spiegel bewegte, das heißt, etwai, das sich im Zimmer bewegte, spiegelte sich im Glas wieder. Die Glasthiir des Kastens hatte sich geöffnet und durch doppeltes Reflettiren konnte ich mein Bett sehen. Aus dem Bettrand saß ein Mann in hemd und Bein lleidern —- ein Mann mit schwarzen Saaten und schwarzem Bart und mit einem so angst- und verzweiflnngss vollem Gesichtsausdrucl, wie ich-ihn nie vorher gesehen harre. Ich nano wie gelähmt und beobachtete ihn im Spiegel. Plötzlich lachte er. Es war ein scheußliches, stilles Lachen und lege all seine Zähne bloß. Jm näch sten Augenblick hatte er sich den hals auer durchschnitten, vor meinen ent setzten Augen« haben Sie jemals ge- » sehen, wie ein Mann sich selbst den; Hals durchschneidet?« i Der Erzähler hatte die Pfeife bei-« seite gelegt und legte seine band aus die Augen« dann suhr er fort: 1 «Sobald ich die Kraft hatte« drehte ich mich um« Niemand war im Zim mer. Das Bett war so weiß wie zu-; vor. Nun, das war alles,« sagte erj plöhlich »außer, daß ich dann ver-I stand, wie die anderen ums Leben ge kommen sind. Sie hatten beide die sen größlichen Geist des Bett hatteraas gesehen. Bei dem surchtbaren Schreck; ist ihre hand ausgeglitten und ihrs hats war durchschnitten, bevor sie zur( Besinnung kamen. O, nebenbei ge-i sagt, als ich aus die Uhr schaute, war es zwei Uhr Nachts und das Stuben mädchen war gar nicht da gewesen« Das muß mir geträumt haben, aber das andere hat mir nicht geträumt, das habe ich mit meinen eigenen Au gen gesehen. O. und noch etwas. Es war dasselbe Zimmer. Sie hatten nicht die Einrichtung sondern nur die Nummern autgetauscht Es war das selbe Zimmer.« Der Dicke war ausgestanden »S ist mein Zimmer, von dem Sie spra chen. Jch habe heute hier Nummer 16 und die Einrichtung ist genau so, wie Sie sie beschrieben haben.« »Wirtlich?« sragte der Erzähler unruhig. »Das thut mir leid. Aber jetzt ist die Geschichte draußen, da ist nichts mehr zu machen. Ja, es war dieses haus, in dem geschah, wahr scheinlich haben sie das Zimmer wieder geössnet. Aber Sie glauben ja nicht an Geister, Sie werden sich in dem IZimmer ganz wohl siihlen.« ) »Ach ja,« sagte der Dicke und ver stieß das Zimmer. «Passeu Sie aus« er ist sein Zim mer austauschen gegangen, und mich wunderi’s nicht,« sagte der Mann mit dem Schassgesicht. Der Dicke lam wieder und nahm seinen alten Plai ein. «Jch denke, etwas Trinlbates tbäte uns ·gut,« meinte er, nach der Klingel greifend «Wenn die huren gestatten, will ich anen einen Punsch brauen, das ist meine Spezialität,« sagte unser kleiner Geschichtenerzähler, sich erhe bend. Ich gebe jeßt zur Bar, um mir die nothwendigen Jngredienzen zu holen.« Kaum hatte er das Zimmer verlas sen, so schwirrten unsere Stimmen durcheinander wie in einem Bienen schwarm. Als unser lleiner Freund wieder kam, überschiitteten wir ihn mit Fragen. qBitte nicht alle aus einmal, ich tann ja nichts verstehen,« sagte ek freundlich. »Wir wollen wissen,« sagte ich, «wa ei kam, daß, wenn alle, die den Gei sahen, sich aus Schrecken den Hals sburchschnitten, Diese Sie dann nicht auch sich tödteteni« · « weisespk sagte er ernst, »Dein ich ute nicht in der Lage gewesen, Uese Geschichte is erzählen vsdets were auch in seinem Blut Laster-. sbu —- ich sssixe mich im mer mit meinem eigenen Apparat. Ich -»---k -. —- ,- . A «..-.--- « Preise nämlich in diesem Zeiilel und lann ihn den Derrtn bestens empfeh len.« »Aber —- aber.« sagte der Dicke, so bald er sich in dem Aufruhr, der die ser Enidiillung folgte, verständlich machen konnte, .ich habe mein Zim mer ausgetauschi.« «Ja.« sagte der lleine Reisende· und wischte ruhig den Wunsch. »ich habe soeben meine Sachen hineinschaffen lassen. Ei ifi das defie und ruhigsie Zimmer im ganzen haufe. Ich finde es immer der Mühe wer-ils· mich ein wenig anzustrengen. um ed mir zu sichern, wenn ei schon beseßt ifi.« sent-am Frasse-seist Jm Schaufensier eines Juwelierj im Centrum Berlins lag jüngst ein juwelengeschmiickles Armdand aus« das es der jungen Frau eines Ge schäftsmannes angeihai hatte. Ohne Wissen ihres Gatten hatte sie eines Tages durch Nachfrage festgestellt, daß das schöne Schmucksiiia um 600 Mark feil war; sie wußte aber, daß ihr Mann einen solchen Betrag fiir Juwelen niemals anlegen würde und lam daher auf folgende Idee: Sie bestimmte den Goldwaarenhöndler, ihrem Manne, sobald er sich nächster Tage nach dem Preise des Armbandes erkundigen würde« nur 300 Mark ab zuforderm hundert Mari würde er außerdem wohl abhandeln. Die Diffe renz von 400 Mart werde jedoch sie, die Frau, dem Juwelier aus ihrer Tasche zuzndlen Thaifiichlich lam dann auch das Geschäft nach langem hin und her zusiandr. und im glück lichen Besisse des Armbandes sieuerl unfer Ehemann den heimifchen Bena ten zu. Der Zufall aber führt ihn auf der Straer mit mehreren Bekannten zufammen. Man lehrte im »Präla ten« ein und nahm einige Schoppen. Dabei tam das Gespräch auch auf den Armbandiauf. Der Schmuck erregte das Entzücken eines der Freunde. der es schließlich für 300 Marias-also 100 Mart mehr als in Wirtlichteit ge zahlt —— erftand. Unser Gefchäftss mann war natürlich hocherfreut ob des Profits und erzählte feiner Frau fofort beim Nachhaufetommen von feinem Glück. ohne aber bei derfelben ein Verständnifz dafür zu finden. Vielmehr war sie ganz aus dem Häus chen über die Gefchichte, die fie fo fein eingefädelt zu haben glaubte. Kein Armband und noch 400 Mart drauf lzahlen -—— es war doch geradezu, um aus der haut zu fahren. Die Ver fuche des Mannes, das Armband von dem Bekannten zuriidzuerlangem wa ren natürlich vergeblich. Ins Rahmens-sorgen tu den tod. Eine Familien-Tragödie hat fich, wie bereits gemeldet, im Schloß Ria lingen Gannodey ereignet. Der feit vier TJahren dort wohnende Kunftma ler Paul Hur-er hat feine Frau, fein dreijähriges Kind und dann fich felbft erfchoffen. Der Grund ift in finan ziellen Schwierigteiten zu fuchen, wo jmit die Familie fett längerer Zeit zu kämpfen hatte, huder ift der Sohn des Professors Duder in Pofen und hat als Kunftmaler noch nichts Er fprießliches gefchaffen. Vor oier Jah ren lam. er nach Rialingem wo er mit feiner Frau das ihm gehörige Schloß Ebeon das früher einem Prinzen Wal Jdeck gehörte. habet hatte häufig der ’fucht, in Hannoder Aufträge zu be stommem die er aber nicht erhielt. Da »die Noth immer größer wurde, ver .taufte Huoer das haus an einen Ia britanten in bannt-den Von dem Reft zdes Kaufgeldes nach Abzahlung der Ehhpotheten lebte die Familie bis jeyi. YDabei ging der Gerichtsdollzteher »fchon vorher bei h. aus und ein. ; huoer hat fcheinbar feine 30 Jahre Latte Frau ohne deren Einwitligung i erfchoffem wie aus den näheren Um fftänden hervorgeht. Frau Duvez die« im Begriff war« sich sur Ruhe zu be Igobem fcheint vor dem Spiegel gestan den zu haben, um sich das haar zu Ilsfem als sie von ihrem Mann festge- : halten und durch einen Schuß in die1 Schläfe getödtet wurde. Dann hat er( fein dreijähriaes Sühnchen im Bettl Ierfchoffen und hierauf sich felbe durchj leinen Schuh tn die Schläfe getödtet-J l —- Frttze, «hafte ihn verstanden? sei hat er dran Nachts --— Wee Ick den-II —- Sehi e, Vater, bei kommt, weil wir teea Lexiton von die H mdesprache mitfe nomm habe-II -·.—...-. seit-it A.: »Wie geht es Dir, lieber Freunds« Nicht guts habe Kopffchmets sen Bmet- weiß nicht wovouk U.: «Doch nicht etwa aus teichet Urfpchr. wie jüngst Deine Zahnfhnxev »Welche ka meins Da P In «Dein Zahn chmetste, weis et sph- sai·« . i— Frau-strecke «—. H set-sey Worin ich lebe bei Tag nnd Nacht. Was meine Kindheit to sonnig ge macht, so meines Herzens Wurzel ruht. W- mir scheint alles herrlich und gut: deirnatb, Vater unb Mutter! Wohl bem, dem Gegtt vieles Kleinod li , - Eltern nnd heimath! — biet Para biet. Sonnenschein Liebe, ein warmes Nett, Vater- und Mutterhanb. statt. treri nnb seit: Dafür dank Gott auf ben Knien. Sollte ich tauschen? —- Jch thiite es nie. heimatb des herzens iit einmal nur b· - te, Wo deine Liebe gewinselt steht, Wiss beinah heilig den Namen unr weht: Vater, Mutter und Heime-th. Schön ist bie weite, die grer Welt. Driiber strahlt leuchtend bas Himmels selt, Aber tein Stern dir funkelt to schön, Als ben bn als Kind in ver Heimath gesehn: Stern der geliebten heimath. Drum breite bie Arme weit. weit aus« Auf Schwingen der Liebe tlieg’ beim — nach haus: Zu Vater, Mutter nnd heimath! Innere-sehnen . Jn einem Kreise junger Frauen hörte ich von einer die Behauptung. daß sie sich die Zuneigung ihres Man-— nes erhielte oder vielmehr immer von neuem erobere, indem sie alle drei Wochen ihr haar zu einer neuen Fri sur ordne. Manche lächelte darüber und gab zu bedenken, wie tliiglich es doch um eine Liebe bestellt sein müsse, die eines solchen Reizmittels bedürfe. Andererseits, —- feuchten sich nicht die Augen mit Rührungsthrönen, wenn man bedenkt. daß die Liebe des Man nes sich schon an einer neuen Haar tracht, die allerdings dem Wunsch ent sprang, ihm zu gefallen, zu erwärmen vermochte? Es wurde heimlich viel gelacht und viel gesvottet über die naioe junge Frau; und dennoch enthält auch ihre Auffassung ein Körnchen Wahrheit. Jst ei nicht etwa natürlich und ver ständlich, daß ein ästhetisch empfin dender Mann mit Wohlgefallen aus ein hübsches oder auch ein von Froh sinn und herzensgiite oertliirtes Ge sicht, aus eine anmuthige, geschmackvoll geileidete Gestalt schaut? Darum schmückt sich auch die Braut, wenn sie den Verlobten erwartet, mit schönen Gewändern und begrüßt sein Kommen mit strahlende-m Blick und freundlichem Lächeln. —- Aber wo bleiben nachher in der Ehe diese beglückenden Zeichen der Liebe? Wenn Jubel und Trubel des hochzeitssestes vertauscht sind, wenn der schimmernde Glanz der Flü terwochen sachte, sachte verblaßt und verblichen ist, dann tommt der graue, grämliche Alltag herangeschlichen; und wenn die junge Frau nicht sehr scharfe Augen und ein hellhiirendes Herz hat, so mertt sie garnicht, daß in ihrer Stube der langweilige, trübäugige Gast sitzt und sich breiter und breiter macht. Sie merit nicht, wie unter seinem Athem all das Rosige und Goldige der jungen Ehe vergraut und verstaubt. So wischt die Nacht mit schwarzem Finger die rothgoldene Farbenpracht vom Himmel, wenn die Sonne scheidet. Das schimmernde Farbenspiel war doch aber iein Abend glühn —- es war doch lichtes Morgen roth, das einen neuen frohen Sonnen tag, einen Tag fröhlichen Schassens und gedeihlicher Arbeit antiinden wollte. Und daß der Tag ein froher, sonniger Tag werde, das ist Sorge der Frau. · Ach, die arme Frau, — wofür foll sie alles Sorge tragen! Sie muß Kinder pflegen und erziehen. mufz fiir nahrhaftes und fchmaclhaftes Essen und fiir fauhere, ordentliche Kleidung und Wohnung aufkommen Stehen Dienstboten zu ihrer Verfügung, fo gibt es mitnnter Aerger und Ver druß; hat fie leine dienftbaren Geifter, fo ruht die Arbeitslast allein auf ihrer Schulter-. »Frauenarbeit behende, hat nimmer« ein Ende.«" Und in dem er smiidenden Hin und her vergißt und" verfäumt fie gar oft, daß allein in ihre hände die Sorge fiir die heilige Herd flamme gelegt ift, fiir die Flamme, die Licht un Wärme, Glanz und Beha gen um fich verbreitet. Sie macht das engfte Stäbchen weit und hell, fie ver goldet den dürftigften hausrath, macht die einfachften Speifen fchmackhaft und verfchönt das reizlofefte Gesicht. Damit vie Flamme guts-« hkauchtt es ein herz voll Liebe, voll Luft an der Arbeit, voll Lachen; und viele Frauen haben unter den Sorgen und Laften des Alltags das Lachen ver lernt. Sie lachen wohl noch in Ge fellfchaft ilher gute und schlechte Wide. Aber daheim schleichen fie mite rifch und iihelgelount herum. oder fie fahren durch das haus tote eine Oe tpitiertoolle mit Donner und Biss. So liebe, gute, tüchtige, fleißige, or dentliche Hausfrouen gibt ej: sie fegen und scheuern nnd nutzen Aber in all der harten. miiheoollen Arbeit wird ihr Antliß triibe und grau. Die Fensterscheiben ihrer Wohnung blinken vor Saubeeteit. Doch ihre eigenen Augen werden glanzlos;·und wenn der Mann non angestrengter Berufsarbeit mitbe, til-gespannt etholungsbediirstig heimtoinmt, fo findet er eine abge hekte, neroöI-reizbare Frau, die noch nicht Zeit gehabt hat, ihren bestaubten Morgenrots gegen einen frischen An zug zu vertauschen und ihre fliichtig aufgesteckten, zerzausten Dante gefällig zu ordnen. Das Reinmachen in ho hen Ehren, und alle Achtung vor der Arbeitsleistung solcher Frau! Aber ob nicht der Mann mehr Freude und Be hagen empfinden würde, wenn die Wohnung weniger gründlich aufge riiumt wäre und ihm dafür sein Ehe gespons entgegenliime im netten Kleid init einer Blume oder Schleife, mit zierlich geordnetem Haar und vor al lem mit einem sonnigen Lächeln in den Augen und einem frohen Will tommensgruszi Laßt uns auch den Mann verscho nen mit all dem unausbleiblichen Kleinkram des Aetgers mit Kindern, Dienstboten, Nachbarn, Lieseranten. Je weniger wir selbst davon sprechen, um so schneller ist unser eigener Un wille dariiber verslogen. Anna bat beim Abstauben eine kostbare Vase zerbrochen? Nun wir wünschen uns zum Geburtstag eine neue. Sie bat unbäsliche Antworten gegeben? Ver suche, dich mehr in Respekt zu segen. Der Schlächter hat das Fleisch zu spät geschickt? So bade Eierkuchen oder Kartosselpusser und mache bei Tisch dein sonnigstes Gesicht. Dann wird es allen herrlich munden, nnd sie wer den dir dankbarer sein, als wenn sie harten Braten und eine saure Miene vorgesetzt bekommen. hat die Schnei derin die Bluse verpfuscht? Ja, wag soll und kann dein armer Mann dir dabei belsenI Jammern und klagen, schimpsen und schelten dienen zu nichts und treiben nur Frieden und Behagen aus dem Hause. Denken wir daran, dasz das heim siit den Mann eine Stätte der Rude, der Er holung, des Glückes sein soll; bebelli gen wir ibn nur mit den Dingen, die . seinen Rath. sein Urtheil, seine Ge nehmigung oder sein persönliches Ein greisen unbedingt ersordern, und bal ten wir all die tleinlichen Aufregun gen des täglichen Lebens von ibm sern. x Er trägt ost schwer genua an Berusii I oder gar Sorgen ums tägliche Brot-. Den größten Ratten baden wir Frauen davon selbst: sriiblich und stiedlich sein, bält die Runieln lern, macht uns lange iung und frisch; und mit Liebe und Treue wird’s der Mann uns danken, wenn wir ibm ein heim nach seinem herzen schassen. sichentltcher Küche-mitei. S o n n t a g. Kartosselsuppr. Schweinesilets und Teltower Rüben. MuökatbirnenliicheL M o n t a g. Brotsuppe mit Sohne. Gesiillte Kohlrabi und Reis. D i e n st a g. Bohnensuppe· Wurst in der Form mit Pilzen. M i t t w o ch. Gemüsesuppe aus Nestern. Rebpsesser mit Kastaniem D o n n e r st a g. Grieszsuppe. Englische Weißwürstchen mit Sauer traut. F r e i t a a. Milchreis mit Pslaumem Gebotene Fische mit brauner Butter. S o n n a b e n d. Erbsensupve. Schinkensrikandellen mit Schmacht tosseln. cefrivte steter-e. Mustatbirnentiichei. Man schält die seinen Birnen, schneidet sie in Scheibchen und streut Zucker dar über; dann rührt man einen derben Eierluchenteig ohne Schnee, macht da von lleine Eierluchen, die man aus einer Seite böctt und mit den Birnen scheiden belegt, dann zurolli, in Ei und Summel utndrrth und rasch in der Butter brät. Gesiillter Kohlrabi Die Knollen recht zarter Wintertohlrabi schält man. schneidet am Krautenhe ein Deckelchen ab, an dem etwas seines Grünes sieben bleibt, höhlt die Knollen aus und haat das herausgenommene sein, misebt es mit 14 Psd. geschabtem Schweinesleisch, wttrzt es mit Salz, Psesser, Muölat und Zwiebel, rührt ein Dotter dazu, streicht die Faree in die Kohlrabi, legt sie nebeneinander » stehend in eine Kasserotle, in der man Butter zerlassen hat« giesst etwas Boutllon dazu und ditnstet die Kohl rabi darin weich. Ein schnraelhaster Wassereeis, gut mit Butter durchge rtihrt, wird gar gemacht und in einen Itina gethan. ausaestitrzt. vie fertigen Kohlrabi in die Mitte gethan unt- der Fand-der Iohlrabi mit etwas-Zahne totgaochthbet ge-» geben » « . M «