W» .WWWW Ein Roman qui dem cebm s Von s Hedwig courthssmahler m HEFT E Gib mich frei D I IIIIIIIIIIIIIIII vvvvvvvv (8· FMMIMAJ »Geh er mich aber so ohne weite res aufnequ« Flusse lassen Sie mich sorgen. von Wusttoep ist ein alter Kriegthamerad meines Mannes und Ist die Freundschaft auf mich liber ieagem Im Winter sind wir oft eini ge Wochen zusammen gewesen in Bet liee, an der Rivieka und auch einmal auf dem Mitlelmeer. Ja, ja, —- im Winken wenn ich Zeit habe. fliege ich aus, um in Rahnsdorf nicht stumpf siunig zu werden. Here von Wusteow hat eine lieb-e lustige Frau. Es wird Jhelen schon dort gefallen.« Ronald lächelte. »Sie sprechen, als wären Sie schon gewiß, daß er mich aufnimmt.« " »Viel ich auch. Jch schreibe ihm gleich heute Abend, daß ich ihm den Gatten meiner Nichte zur Ausbildung zulchicken werde.« »Es wäre eine Erlosung sur mich, the-are gnädige Frau. Von allem an deren abgesehen —- selbst wenn das - Schlimmste eintreten würde und Lisa nie wieder mir gehören wollte. Wen-n ich mich als Landwirth ausbiiden kann. finde ich später eher eine Exi stenz, als wenn ich Ossizier bleibe. Bis ich als Soldat ohne Beihilfe exi- ; stiren tann,·iverde ich alt und grau.« ; »Dann sind wir also einig. Sie? gehen nach Wustrow und lernen mei nem alten Freund seine Kniffe ab.j Ins-mischen kommt dann mit Gottesj hilseiinein Liselchen zur Vernunft.« Ronald titßte ihr die hand . »Mir ist, als sei ich von einer Cent nerlast befreit. theure gnädige Frau.’ Jhre Zuversicht gibt auch mir neuen! Muth. Und nun ich ibare Verhält nisse vor mir sehe, werde ich auch ge- j duldig harren. bis LJisa neues Ver trauen saßt.« Sie besprachen noch einige Einzel heiten, aber plötzlich sprang Frau von Rahasdors erschrocken aus« »Lieber Himmel, —- ich habe doch ganz vergessen, Jhnen einen Jsrnbiß vorsehen zu lassen. Und meine Birk nern denkt auch nicht dran.« »Doch, Mamsell Birlner hat mich, ehe ich hier eintrat, schon gefragt. ob sie rnir etwas vorsetzen dars« Aber ich bin nicht hungrig und warte bis zum e.« «Bis dahin ist noch eine Stunde Zeit. Kommen Sie: inzwischen zeige ich Ihnen meinen neuen Zuchtstier und die holländischen Kühe, —— prachtvolle Thiere! Das Herz im Leibe lacht ei nem bei ihrem Anblick. Als angehen der Landwirth müssen Sie sich dafiir interessiren. Nachher gehe ich einmal zu Lisa hinaus und sehe, ob ich sie be reden kann, den Thee mit uns zu neh men.« . i si- se Lisa war, als sie ihr Zimmer er reicht hatte, in haltlosem Schluchzen zusammengebrochem Alles war wieder in ihr wach nnd lebendig geworden, M sie erlebt und erlitten hatte. Da " zu wartete sie die Sorge um Ronald Was sollte nun aus ihm werden, wenn-( er bei seiner Weigerung blieb, Geld von ihr anzunehmen. » Und immer wieder tönte»es lockend Und vertheißend an ihr Ohr: «Li-sa, ich lieb-e Dich.« War es denn wirklich so unmöglich? Konnte nicht seht noch das Wunder geschehen fein, an das sie früher geglauth Sie erhob sich und sah in den Spie gel. Mit unbarmherzig kritischen Augen betrachtete sie das blasse, schmerzverzoaene Gesicht mit den roth geweinten Augen, das ihr entgegen sah. Mit muthloser Bitterkeit wandte sie sich wieder ad. Nein, — schön sah sie nicht aus. Was sollte ihm jetzt plötzlich liebenswerth an ihr erschei nen? Nur das Mitleid hate ihm diese Worte eingegeben. Er wollte damit gut machen, was er ihr angethan. Und das Mädchen, das er liebte, war ihm verloren· Deshalb war ihm al les andere gleichgültig geworden; des halb erschien ihm jetzt die Fessel leich ter. Die Geliebte war ihm so und so verloren. Sein Leben war ihm des halb werthlos geworden,« so werthlos, daß er nach Afriia gehen wollte. Nach Isriia — oder in eine Ehe mit ihr, Odem ungeliedten Weibe. Nur weil er Mitleid hatte mit ihr, deshalb suchte er sie zu überzeugen, daß er sie -liebte. W sie mit ihm gehen würde, dann I Krde er bald zur Klarheit kommen, rde die Fessel wieder als solche espsindew Und. sie würde mit im set War Mißtrauen jeden Blick, j- Mieue überwachen um dann zu »W« daß sie bis in alle Ewigkeit »O Mächte Frau blies-. Ists-ans im e- iauseudmar scham M txt sei-; dann würde sie viel tie sdls steusithigt nnd erniedrigt sein Music anä noch die Selbst , meint sitststt se . h Ue« qujsärdestr siewieder an MM Isid- men us thesi Sie HW - i Ist-, sie neue :- FJsYZm sie mit terging in der gemeinen Noth des Le bens. Ei mußte eine Hilfe fiir ihn geben. Er war zu stolz, etwas von ihr anzunehmen Das begriff sie und versiand es. Nur zaghaft hatte sie ihur den Vorschlag gemacht, weil sie sich nicht anders helfen konnte. Nun saß er unten bei Tante Anna und erzählte ihr wohl, was zwischen ihnen verhandelt worden war. Ach, — vielleicht wußte Tante einen Aus weg. einen Rath. Wenn man sich an Eitirmaldö Mutter wandte? Oder an Lotte Dechingeni Vielleicht konnte Iman durch Vermittlung von Mutter ;und Schwester etwas für ihn thun, — ohne daß er es erfuhr, woher die Hilfe kam. Ob aber die beiden Damen dazu zu bewegen warens So grübelte Lifa unaufhörlich, und die Sorge um Ronalds Existenz half ihr über ihren Herzensiummer fort. Sie wollte sich ja gern bescheiden, wollte mit ihrem Loos zufrieden fein wenn sie nur ihm helfen konnte, wenn nur fein Leben wieder leichter nnd er träglicher wurde. Noch heut Abend wenn er fort war wollte sie mit Tante darüber svrechen « Tante Linna trat etwa eine Stunde später bei Lisa ein. Sie beugte sich liebevoll zu ihr herab. »Noch immer Kopfweh, mein Liset chen?« Lisa schlang ibre Arme um den Hals der Taute. »Ich bab’ tein Kopfweh, liebe gute Taute. Es war mir nur unmöglich« mit Ronald zusammenzubleiben. Ach Tante, es war so schwer, so furchtbar -schtoer, mit ihm zu sprechen« Frau von Rabnsdors streichelte sie sanft. »Ich glaube es Dir, mein Herztind Aber nun hast Du es doch hinter Dir. Nun wirft Du viel ruhiger sein.« Lifa seufzte. »Gut Dir Nonald erzählt?« »Mei, Kind; und ich glaube, Du ibuft ihm unrecht, an seiner Liebe zu zweifeln.« Lisa sah ihr forschend in die Au gen. »Glaubst Du denn daran?« »Ja — unbedingt.« Lisa schüttelte den Kopf. »Ich tann es nicht — nie,'· sagte sie mutblos. »Ach, liebes Kind —- rnit keinem Wort wird so viel Mißbrauch getrie ben, als mit dem winzigen .nie«, das eine so »unendliche« Bedeutung bat. »Nie«. das klingt so stolz wie eine Ewigkeit und reicht oft nur über Stunden und Tage. Aber loisen wir das, mein Liselchen. Damit mußt Du Dich nun stle til-finden Den Glauben sann Dir niemand Hebe- als Du selbst Leider kann ich Dir dabei nicht belfenf Nein, Tantchfn das kann kein »Nich. Aber Deine hilfe will ich in einer anderen Angelegenheit in An spruch nehmen. Jch sorge mich un endlich um Ronaldz Zukunft Du weißt, er ifi arm; und er will von mir nichts annehmen, wenn ich nicht zu ibm zuriietlebref »Das-um tann ich ihn nur loben ich tbiit es auch nicht an seiner Stelle.« ,,,Ach Tantchen —- das dumme Geld. Warum macht man nur davon so viel Aufhebens« « »So ihpkicht kann lluk Mklll Duka mes Liselchen sragen,« erwiderte die Tante lachend. »Du mußt mich recht verstehen. Jst es wohl ein Unterschied, ob ich bei ihm bin oder nicht? Lebte ich mit ihm zusammen, würde er das Geld unbe denklich annehmen. Weil ich das nicht kann und will, beleidigt es sei nen Stolz.« »Nun, erhebend ist für einen Mann aus keinen Fall der Gedanke, von dem Gelde seiner Frau zu leben. Aber die Ehe schafft doch eine Gemeinschaft, in der sich der Begriff »mein und dein« vermischt. Eure Ehe ist jedoch nur formell geschlossen. Ronald iann nicht den Begriff der Gemeinschaft haben, so lange Du von ihm getrennt lebst.' ,,So muß ich ihm gegen seinen Willen helfen, — und dazu mußt Du Rath schaffen, liebes Tantchen. Du bist so klug nnd gut; ich vertraue sesi aus Dich.« «Ei sieh, wie mein Liselchen schmeicheln kann. Da muß ich schon ein übriges thun, um Dein Vertrauen zu rechtsertigen. Aber jetzt kommst Du doch mit mir zum Thee hinunter? Ronald hat noch keinen Bissen geges sen, seit er in Rahnsdorf ist. Er. wartet aus uns.« Lisa sah unruhig aus. «Jch möchte lieber hier bleiben; ich sage ihm dann nur tnrz Udieu.« »Aber, Lisa, —- das ist nicht recht. von Dir. Komm, wasche Dir die Augen nnd W Dich ein bischen or dentlich- Ich beli- Dit sitts- — dann gehst Du mit Inir hinunter und vertehest ruhig nnd steundiich mit ihm Mistji Dich ihm doch nicht femm M MWY DREI stets-« :CUI VI MU- Itsn Du sitt jbliebfh würde das sehr unfreundlich ;aussehen. Er ist doch unser Gast. Hund in zwei Stunden muß er schon ausbrechen. Komm, mein Liselchern Jch stecke Dir das hour frisch anf. Siehst ganz serzaust aus. Zur Ve lohnung erzähle ich Dir inzwischen. wie ich Deinem Ronald zu einer siche ren Existenz helfen werde.« Lisa warf sich in ihre Arme. «Tantchen, —- Liebe, Gute! Dir weißt schon einen Ausweg? Erzähle, — biiie schnell.« «Wenn Du mit hinunterlommsi.' »Ja, ja — nur schnell.'· Während Frau von Rahnsdorf mit liebevoller Sorgfalt Lisas Haar ord neie, sagte sie lächelnd: »Allo. Ronald nimmt feinen Ab schied und geht zu meinem täten Freund Wusirom Du weißt, ich er zählte Dir von ihm. Noch heute Abend schreibe ich nach Wusirow nnd sorge dafür, daß Ronald gut aufge ,nomtnen wird. Wusirowt wird· auf meine Bitte Monald behalten, or- er selbft gehen will, wenn sich ihm später etwas Besseres bietet. Durch meinen alten Freund können wir Ronalds Einkommen vergrößern, ohne daf- die ser etwas merkt. Als Volontiir wiirde er nattirlich kein Gehalt beziehen; aber Herr von Wuftrow mufz darauf drin gen, daß Ronald ein Gehalt annimmt. Daß er meinem alten Freund eine tüchtige Stiihe wird. davon bin ich überzeugt. Ronald ist Landwirth bis in die Fingerspitzen Das habe ich beobachtet, als er hier in Nahnzdors war. Und er ift erfreut auf meinen Vorschlag eingegangen. So kommt er in gesicherte Verhältnisse und aus der kleinlichen Garnisonsmisere. Was sagst Du nun dazu, Kleincheni« Lisa blickte durch den Spiegel mit glänzenden Augen zu ihr auf: »Daß Du eine herrliche, tluge und liebe Frau bist, goldene Tantez und daß ich Dich vor Dankbarkeit todt driikten werde, wenn Du nur erst meine Zöpfe lozläfzt.« »Ei, dann halte ich sie fest; mit dem Todtdriicken pressirt es mir nicht im mindesten.« Aber gleich darauf lag Lisa doch in ihren Armen und tiifzte sie stürmifch. »Tantchen, mir ist so leicht und frei ums herz, wie seit tanger, langer Zeit nicht mehr. Nun bin ich doch die schreckliche Sorge um Ronald los und brauche mir teine Vorwürfe zu ma chen, daß ich ihn in Roth bringe-' Mit geröiheten Wangen und erregt glänzenden Augen trat sie kurze Zeit darauf mit Tante Anna in das Eß zirnmer. Draußen aus der Veranda war Mamfell Birtner am Theetifch beschäftigt, den sie siir Ronald mit besondere tretean Speisen besegt hatte. Auch ein kräftiges Fleischge richt hatte sie mit aufgestellt, weil Ro nald bald nach dem Theeftündchen ausbrechen mußte. Der junge Mann stand in der geöffneten Thur, die nach der Veranda führte und sprach mit MamsetL Als die Damen eintraten, wandte er sich schnell um. Seine Augen leuchteten auf. ais er Lifa erblickte. Sie sah mit dem lebhaften Ausdruck so frifch und reizend aus, wie er fie nie gesehen. Staunend gewahrte er non neuern, wie sehr tie sich zu ihrem Vortheik verändert hatte; Er trat auf sie zu und führte ihre Hand an die Lippen. »Ist das Kopfweh vorüber?« Sie zog erröthend ihre Hand zurück. »Ja," sagte sie einsilbig und trat an ihm vorüber nach-der Veranda. Frau von Rahnzdorf bemerkte mit inniger Befriedigung seine aufleuch tenden, bewundernden Blicke. Sie fand Lisa heute auch besonders gut aussehend; sie hatte entschieden ihren «beau jour«. Als die drei Menschen in scheinbar bester harmonie am Theetisch Maß nahmen, sing Lisa einen Blick Ro J nalds auf, der ihr einen seltsam heißen JSchrecken durch das herz jagte. Es ’lag etwas darin, was sie nie zuvor gesehen hatte und sie beunruhigte. s » Mit leise behenden banden füllte sie; seine Tasse, und er tiiszte ihr dankend’ die Hand. Wie aus Verabredung ver mied man, auf den Zweck von Ro nalds Besuch zurückzukommen Frau von Rahnsdors sorgte siir unbefangene f Unterhaltung. Man sprachiiber al-·k iet, nur nicht iiber dat, was die her-; ’zen bewegte. Ronald ließ tgum den? Blick von Liset. Er sah mit innigem. JWohigesallem lvie sicher und anmuthigI ; ihre Bewegungen eworden waren, tote geschrnackvoll sie ch kleidete und tote s reich und hübsch das yellige Daar den Moos umgab. Die Iuaen sahen nicht Unehr so ost zu Boden, wie sriiherx sie hatten gelernt, ohne Scheu in die Welt zu sehen. Und die ltuna des Ko Wwwmaww hett war tote ein sann von ihr ge MMMUL F such an der Unterhattung betheii Jligte sie sieh ungezwungen obwohl ihr HDers in seiner Mutpart unruhig klopfte. IIIer hatte sie immer m rein schüchternes Ja und Nein in die lllnterhaltnng geworsen nnd sieh nie itber irgend eine Sache ein eigenes Urtheil-erlaubt Jeht sagte sie ossen ihre Meinung und schasste ihr auch in bestimmter Weise Geltung Frau von Rahnidors beobachtete verstohlen die beiden jungen Leute und sorgte dafür-, daß teine Befangen heit anstam. Als Lisa sich einmal siir eine Weile entfernt hatte, um einen Austrag der Takte auszuführen, sagte Ronald er reg : »Verehrte. gnädige Frau, ich muß Sie siir eine Zauberin halten. Was haben Sie in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit aus Lisa gemacht. Jch traue meinen Augen und Ohren nicht« Frau von Rahnsdors lächelte. »Mein Verdienst dabei ist nicht so groß, als Sie denken. Lisa ist aus ssich selbst heraus eine andere gewor den durch das, was sie erlebt und er .litten hat. herzenserlebnisse eingrei sfender Art reifen eine Frau sehr i schnell Und dann ist hier in Nahns Edorf keine Tante Hermine Lisa ift i nicht mehr das seelisch geknechtete, sich gedankenlos fiigende Kind. Sie hat sich auf sich selbst besonnen, auf das Recht ihrer Persönlichkeit Jch hatte nichts weiter zu thun, als ihr zu hel fen, sich frei zu machen von alten, auf tgeztvungenen Anschauungen Dasz mir sdas so schnell gelungen ist ein Beweis s daß Lisa im Innern schon immer eine andere gewesen ist. Unter dem Druck der despotischen Erziehung meiner Schweigerin hat sie nur nicht gewagt, zu zeigen« was sie empfundenck «Jedenfalls haben Sie es verstan den, in verfiiindnißvoller Weise aus Lisa einzuwirken. Liebe gnädige Frau, wenn Lifa mir früher so ent gegengetreten wäre, — alles wäre an ders geworden.« »Oder auch nichi«, erwiderte sie mit feinem Lächeln. »Sie sind Lisa mit einem Vorurtheil entgegengetreten und mit einer alten Liebe im herzem Da war sie Abneigung schon fertig, ehe Lisas Person in Frage kam. Lisas lLiehe drängte sich dann beunruhigend »in Jhr Leben. Jhr Exempel stimmte nicht. Sie wehrten sich instinktiv ge gen das, was Ihnen an Lisa sympa thisch war, vielleicht weil Sie siihlten I daß ihre schrankenlose Ergebenheits und Liebe gegen die alte Neigung zu Felde zog. Und die alte Liebe hatten Sie sich doch so schön mit einer Glorie. von heldenhafter Entsagung aufge spukt. So war Lisa auf alle Fälle tm Nachtheil, gleichviel, ob sie liebens werth war oder nicht. Erst ihr Ver lust hat Ihnen die Augen geöffnet über das eigene Empfinden.« Ronald hatte regungslos zugehöri. Nun beugte er sich vor. »Wie Sie es verstehen, in meinem herzen zu lesen. Mir ist zu Muthe« als liige es wie ein aufgeschlagenes Buch vor Jhnen,« sagte er ernst. «Lassen Sie sich das nicht leid sein;z his jeht habe ich fast nur Gutes her-s ausgelesem Ein wenig hat mir Jhrez liebe kleine Schwester geholfen, Sie zut verstehenk Meine Schwester? Sie lennen doch meine Schwester nicht, gnädige Frauf Sie Icchcuc « s »Nein, ich tenne sie nicht« weiß nur; von ihr, was Sie und Lisa mir von; ihr erzählten. Aber ich habe doch ein- ! mal einen Brief von ihr gelesen, dens Sie damals hier in Rahnsdors von ihr erhielten. Darin schrieb sie, daß sie sich freue, daß Lisa den Muth gehabt, zu fliehen, weil sie Ihnen dadurch für ihren Werth die Augen geöffnet hättej »Jetzt lömpfe für Deine Frau,« rieth; sie Ihnen. «Je schwerer Dir der’ Kampf wird, je heilsamer wird er sein. Es war Dir zu leicht geworden, sie zu erringen.« — Sehen Sie, Jhr Schwe-! sterchen hat mtr geholfen, Sie zu der-! stehen. Sie war doch von Jugend ausj Jhre Bertrautr. Und ganz offen, — ich freue mich, daß Lisa Ihnen den Kampf nicht so leicht macht. Um so« tiefer wird Jhre Neigung Wurzel schlagen und —- will’s Gott —- wird daraus ein schönes sicheres Glück er blilhen, fiir Sie, fitr Lisa —- und auch file mich. « Uonald athmele tief auf. Sie reichte ihm mit giitigem Lä cheln die hand »Sie sind mir nicht böse, daß ich Ihnen das so gerade heran-sage. Ader ich meine es gut mit Ihnen. Sie sind mir lieh gewordenX diesem Augenblick lam Lisa zu Sie hörte die lehten Worte und sah die beiden Menschen band in; hand dasißen helle Röthe schoß in ihre Wangen. Es war ihr eine Freude, daß Tante Anna Ronald s.chäßte Still nahm sie wieder am ; The-OW- Plle 1 Frau den Rahntdorf ern-ahnte nun auch Malds bevorstehende Lebens versuderung mit einigen unbefangenen jenem-n ei beobachtet- Liis mei mit brennenden Olug en. »Das sag si du dazu, daß ich um satieln will, Ltsai« fragte er mit ver haltener stimme. Sie sah ihn an, wandte aber den Blick schnell zur Seite. »Ich freut mich sehr.« sagte sie förmlich. Aber dann raffte sie sich auf und reichte ihm schnell die hand iiber den Tisch hinüber, während sie sagte , »So froh bin ich, — so von Herzen froh, daß Du nun nicht nach Afriia zu gehen brauchst. Nun zürnft Du mir nicht länger-, daß ich Dich durch meine Flucht in eine so peinliche Lage gebracht habe.« Er faßte mit beiden Händen nach der ihren und hielt sie seit. »Dir zum-ne List-, Du beschamsi mich von neuem.« »Wann wirft Du nach Wustrow ge hen können?« fragte sie ablenlend, ihre Hand erröthrnd zurückziehend. Er gab ihr Antwort, und das Ge quriich wurde allgemein. Schnell verging die Zeit big zu Ro nalds Abreise. Als der Wagen var )fuhr, der ihn zur Stativn bringen sollte, reichte ihm Frau von Robus dorf mit herzlichem Druck die Hand. »Sei-en Sie wohl, lieber Ronald. Sobald ich Nachricht habe von meinem iFreunde Wustrotv« schreibe ich Ihnen. sSonft bleibt alles bei unserer Verab fredungx sagte sie. ihn bedeutunggvoll Iansehend. T Er erwiderte ihren Blick und tiiszte sihr, dar Bewegung stumm, die Hand. JAuch von Lisa verabschiedete er sich »mit einem handtuß. Dann sah er ihr tief in die Augen« s »La- wph1, Lin-, vergiß mich nicht i Sie war sehr blaß. I »Nein, ich vergesse Dich nicht. Alles Ianiick da Wen mirs Dik!« sagte sie Ileisg mit zitternden Lippen. s Er wandte sich zögernd zum Gehen, als hoffe er, daß sie ihn fest noch zu rückhalten werde. Aber sie lehnte Hstumm und bleich -am Kantin, mit halb geschlossenen Augen und scheinbar sunbetoegtem Gesicht. » An der Thür blieb er noch einmal stehen. »Ich werde immer in Sehnsucht und Liebe Dein gedenlen —- und im mer darauf warten, daß Du mich an Deine Seite rufst«. sagte er heiser vor ’Erreauna. Dann siel die Thiir hinter ihm ins Schloß. Lisa starrte ihm einen Augenblick nach, die Hände sest aus das wild ilopsende Herz gedrückt. Dann eilte sie an das Fenster, unt-ihm verstohlen nachzusehen. Der Wagen setzte sich schon in Bewegung. Sie sah, wie er noch einmal den Kopf wandte und nach dem Fenster sah, wo sie stand. Sie zitterte am ganzen Körper. Nun war er sort. — Jn diesem Augenblick trat Frau von Nahnsdors wieder ein. Lisa slog aus sie zu und usitsaszte sie, in kampf hastås Schluchzen ausbrechen-. -« un, mein Liselchen, ist Dir der Abschied doch leid? Soll ich Ranald zurückholen lassen? Noch ist Zeitl« Da richtete sich Lisa aus« »Nein —- nein -——! Es ist besser so. Jch werde fertig werden damit, — ich will-« »Gut, mein herzenstind, versuche ek. Du mußt selbst mit Dir ins Klare kommen. Alles ist besser, wie math loses hindiinnnern Gleich wollen wir wieder unsere jewiilsrte Medizin in Anwendung bringen. Die Birlnern wartet aus die Etiietten zu den Erd beergläserm Die wolltest Du ja wohl schreiben« · Lifa tilgte ne fest auf die Wangen.r »Du follft fchon noch Deine Freude an mir haben, Tantchen. Jch fange fofort an, die Etitetten zu fchreiben.« Mamfell Birlner ftand mit fehr finfterem Gesicht in der tiihlen großen Vorrathslammer und stellte die Kon fervengläfer mit den einaetochten Erd beeren in Reih und Glied auf eine große Tafel. Frau von Rahnsdorf trat zu ihr. »Nun, Virtnern, bist Du fertig mit dem Einlochen?« »Wie Sie fehen. gnädige Frau. Nur die Etiletten fehlen noch.« »Die beiommst Du bald. Unfer funges Frauchen ist schon dabei, sie zu fchreiben.« « »hm —- na, ist man gut. Und den herrn Baron hat sie richtig wieder allein fortfahren lassen?« — »Willfi Du fie «denn fo gern von Nahnpdorf forthabent« »Ach, davon tann teine Rede fein. Sie wiffen ja ganz genau, daß mir das Frauchen ans herz gewachfen ist. Aber lieber will ich fie mit lachendem Gesicht von Rahnsdorf fortgehen fe hen, als daß sie hier bleibt und immer die Augen voll Waffer hat.« »Ja. Btrlnern, sie will nun einmal nicht fort. Sie kann sich.nitht von Die altem Brummdär trennen.« « Momer fuhr entrüstet herum. »Na, wie Sie da auch noch driiber Straße machen lönnen, gnädige Frau! zDag ist eine verdrehte Geschichte, die ich nicht begreife. Mann und Frau gehören zufammen; fonst hat die ganze heiratheret letnen Sinn.« «Rechi haft Du da, alte gnte Seele. Idee warte nur noch ein Weil-hea. uie in einem Jahr sieht es hoffent ch anders hier aug. Das Frauchen seht nicht wieder sori von Rahnes dors; aber ihr Mann ionuni, so Gott will, hierher-. Dann sangen wir an, unt zu pflegen, Alte. Dann sollen die jungen Leute hier schassen. Oder hast Du etwas dagegeni« Mainsell sah ihre hetrin von der Seite an. »Nicht im mindesten. Jkn Gegen theiL wenn wieder ’n Mann ins Haus kommt, dann weis man doch, siir wen man all die guten Sachen einiochi und zurecht machi.« »Bis jetzt haben sie doch auch immer Verwendung gefunden-« »Ja doch, die Kranken im Dorf schlucken unsere ganzen seinen Korn poitg und Marmeladen. Aber was versteht denn so ein iranierMagen da von. Fiir den ist Pslaumenmus genau so gut wie die schönsten Erdbeerens und unsere edelsten Psirsiche weiß er" nicht von geöackenen Birnen zu unter scheiden.« Frau von Rahnsdorf lachte. »Ein bißchen Unterschied wird er wohl gelten lassen. Erbosze Dich nur nicht. Und von den Erdbeeren schicke gleich ein paar Gläser hinüber zur tranken Lehrerssrau. Die wird sie schon zu würdigen verstehen.« »Für die habe ich schon sdrei Gläser zurückgestellt Und dem alten Martin habe ich eine Flasche Sast geschickt; er soll Limonade davon trinken« «Siebsi Du, alter Murrbeter. Zan ten mußt Du ersi; aber schließlich bist Du doch noch schneller dabei, die Magen zu stopsen. als ich.« »Na, wenn einer tranl ist,« ent schuldigte sich Mamsell. Jhre lherritt nickte ihr lachend zu und ging hinaus. O O O Als Ronald, in seiner Garnison an gekommen, den Zug verließ, sah er Mollin aus dem Perron stehen. Er hatte einen in Seidenpapier gehüllten Gegenstand in der Hand, offenbar einen Blumenstrauß. Ronald trat schnell aus ihn zu und begrüßte ihn herzlich. »Ist riesig nette von Dir, Kurt, daß Du mich abholsi.« »Und Du lomrnst wieder allein, mein Alter? Siehst Du, —- aus Ah nungen gebe ich nun gar nichts mehr. Diesmal glaubte ich ganz bestimmt, daß Du Deine Frau mitbrächtest. hier sieh mal, -—— sogar einen Rosen strauß habe ich in der sicheren Vor aussetzung mitgebracht.· Er zeigte mit ehrlicher Betrübnis aus die Blumen. (Fortsetzung solgt.) «Dai Jakek steht der Lilli zwar nicht, aber ei sitzt ihr." 5»Das wohl auch nicht ganz, aber es ge 's »Wikft eAlmen ht Neunstall viel abf« »Mein Kennst-l nicht-—- abet meins Pferde. .- Das Mädchen hat eine Million Wrmöqm und auch das richtige Alter 7 LSi .d, Rasch-a mit mais-: Fabe iimnu das richtige Alter für miQ