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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 3, 1911)
Constitution für China. Thron bewilligt auch eine allgemeine Amuestir. Ungeisf us Wie-Diesing. Peking, 30· Oct. Jn einem heute« erlassenen taiseelichen Edilt bietet der Thron ganz demüthig begmigener Nachlässigkeiten wegen um Entschuldi- · Hung, und gewährt von sofort an die von dem Volke gewünschte Con stitution mit einem Cabinett, von dem : Altadlige eo ipso ausgeschlossen sein? sollen und allgemeineM Amnestie fierv alle Rebellen und alle politischen Ver- s brechen · Peling, 30. Oct. Der Thron hat? heute der Forderung der National As semblh gemäß eine vollständige con stitutionelle Regierung bewilligt. Schanghai, China, 30. Oct. Hier glaubt man, daß das plötzliche Nach geben des Thrones aus den Einfluß Juen Schitai’s zurückzuführen ist. Peting, 30. Oct. Der Regierung ging heute die Nachricht zu, daß die Rebellen von Tai Juan- Fu, der Hauptstadt der Provinz Schau- Li, in östlicher Richtung vorgedrungen sind und Gen. Jin Tschaiig die Eisenbahn verbindung mit Peting abgeschnitten haben. hier fürchtet man, da das Rachgeben des Thrones zu sp t ge kommen ist. Totio, JO. Oct. Jn hiesigen maß gebenden Kreisen glaubt man-, daß die Niederlagen der Rebellen bei han koiv von keiner Bedeutung sind, weil die Regierungstruppen durch die Be seßung von Hankoio, welche Stadt vom strategischen Standpunkt aus be trachtet werthlos ist, absolut nichts ewonnen haben. hier glaubt man, aß die Rebellen Wu Tschang start befestigen und dann dort ihr Haupt quartier aufschlagen werden. Schanghai. 30. Oct. Nach einer von einein britischen Schlachtschiss im Hafen von Hantow ist heute hier ver Funkentelegravhie die Nachricht ein getroffen, daß die laiserlichen Trup pen die von Eingeborenen bewohnten Stadttheile von Ha.itotv niederbren nen und daß die Truppen der Regie rung sich durch große Grausamkeit auszeichnen , ' Viktoria B. C» go. Oct. Mit dem Dampser »Sado Maru« traf gestern Abend hier die Nachricht ein« daß die Feigheit des Vicetöniaå Tui von Hu Peh an dein schnellen Umsichgreifen der Nevolution die hour-schuld trägt. Schon eine Woche vor ilugbruch der ersten Unruhen rourde der Vicetönig davon in Kenntniß geseßt, daß Feinde derM.indschu-Dhnastie unterden Trup ven agitiren und diese zu veranlassen suchen zu meuterii. Er schenkte diesen Mittheilungen keine Beachtung, und als die ersten Unruhen augbrachen floh er aus einein Flußboot nach Han sow. Er soll sich aus dieser Flucht als Kuli vertleidet haben. Gen I Tschong- Piao der Kommandant ini WU Tschang, entging den Rebellen in- ! dem er sich in eine Kiste veroactt nach dem Flußufer tragen und dort ausl eine Bartasse, die einein Javaner inl Hantow gehörte, laden ließ. i Hantoto China 30. Ort Die Re sierungstruppen, die ioie berichtet, erst4 vor einigen Tagen in der Nähe dieser Stadt iiber die Rebe llen einen glanJ zenden Sieg errungen vollen jetzt Wu-Tschang zurück erobern. Admi ral Sah Tschen Ping hat den aus ländischen Eonsuln gestern ossiziell mittheileri lassen, daß er demiiichsi ein Bombardaiiient aus Wu-Tschang er öffnen wird. Er ersucht die Evnsuln, alle Auslönder auszusordern, die Stadt so schnell wie möglich zu ver hssen. Bei den ain Freitag stattgehab tenciinipsen wurde ein amerilanischer Missivnar, Ramene A. h Kepler, schwer verwundet Sau Francisco, Ist Oct. Eine vier herausgegebene chinesische Zeitung hat heute aus Canton, China, die Nach richt erhalten« daß die Behörden da selbst heute formell davon in Kennt niß gesehi worden sind, daß sie sich der Gefahr einer für morgen sicher zu erwartenden Revolution aussetzen, wenn sie die Rebellen nicht im Laufe des heutigen Tages anerkennen. Die städtischen Behörden haben augen blicklich das Ultimatum in Vera thung. Washington, 30. Oct. Heute traf hier die Wicht ein, daß die Be wohner von Cauton und Umgegend eine Republit Among Tuns prokla Itktt haben. Der Mandfchu-Gatni fsn in canton ist vollständi er Schuh und Sicherheit gewährt wot n. — Mälawuge via-I Städt n Wa. ., ·na vollW III Inst mit-et · —.«.«.- - »——« Versuchs-Zeche Interessante Experimente dort vorgenommen-. Rettung der Arbeiter. Zwischen dreißig- und fünfzigtausend Angestellte in Flobleugeuben, vom Superintendenten bis zum letzten Arbeiter, haben sich eingefunden, um den Expeeisnenten beizuon nen nnd daraus Belehrung zn schöpfen — Experimente werden unter den Ausnieien des Bundes thbenbnteatts, det Amerika-ti schen Notbe Kreuz-Gesellschaft, der Beeeinigteu Genbenakbcitke von Amerika und der Pittsdnmee Grubenbesitzee abgehalten — Speeielle Eisenbahntvqggons. Pittsburg Pa» 30. Oct. Heute finden unter den Auspizien des Bun deö - Gruben - Bureaus, der Ameri tanischen Rothen Kreuz - Gesellschast, der Vereinigten Grubenarbeiter von Amerika und der Association der Pittsburger Grubenbesitzer in der zwöls Meilen von hier entfernten Versuchs - Zeche in Bruceton und morgen aus Forbes Field Deman slrationen statt, bei welchen das Gru ben-Bureau und die anderen Organi sationen der Oeffentliche-it zeigen wol len, was sie gelernt haben und wie weit sie in ihren Versuchen vor-gedrun aen sind. Zwischen 30- und 50.000 Angestellte in Kohlengruben, vom Superintendenten bis zum letzten Ar better, haben sich eingefunden, um die Vorsiihrungen zu besichtigen und dar aus Belehrung u schöpfen. Welche Bedeutung die Regierung den Arbei ten des Gruben - Bureauz beimißt, geht daraus hervor, daß Präsident Tast sich die Vorsiibrungen ansehen will und das; der ftefretiir des Jn nein. Walter L. Fjihen speziell von Washington hierher lam. um die Lei stungen des seinem Departement un terstellten Bureaug in Augenschein zu nehmen. Durch diese De monstrationen will das Bureau siir Bergwerts - Angelegenheiten den Be weis dafiir liesern, daß Koblenstaub eine weit größere Gefahr bildet, als sriiher angenommen wurde. Trüber war man allgemein der Ansicht. daß Kohlenstaub nur ervlrsdiren tönne, wenn Gas vorhanden sei. Tag Bu reau hat jedoch durch eine Reihe von Erberimenten festgestellt, daß Kohlen stan durch einen einfachen «Blowout« trückschlagende Erblosion) explodiren kann. Das Bureau hat sieben spe zielle Eisenbahn - Waggons, dte in den verschiedenen Kohlengruben-Di stritten in den Vereinigten Staaten stationitt sind, um bei einem eventuel len Unsall schnell an Ort und Stelle zu sein. Diese Waggons sind mit Rettiingsmannschasten besetzt, die mit Lrngen - Helmen —:uggeriistet sind. Peittelst eines solchen Helmez ist es einem Menschen möglich, zwei Stun den lang in einem Raum zu arbeiten, in welchem die Lust durch Gase ver gistet ist. Bei den Vorsithrungen in der Bruceton - Grube drang heute, nachdem sich die Ernlosion ereignet hatte, also zu sinem Zeitpunkt, in welchem die Lust mit aistiaen Gasen verpestet war und bei einem jeden lebenden Wesen töotlich wirken mußte, eine mit Otdgen - Helwen ausgerü stete Mannschaft in die Grube ein, um zu beweisen, daß man, mit einem derartigen Helm ausgerüstet, sähig ist« in dieser oerpesteten Lust zu arbeiten. Bis zum letzten Raum Tapferkeit der aralsischea Rönwser in der Stadt Iris-sit London, 30. Oct. Aug Constanti nopel wurde heute gemeldet. daß die Türken die letzten der äußeren Ver schanzungen der Jtaliener eingenom men und sowohl die Vorstadt Zahre wie alle Zugange zu Tripolis vom Nordwesien besetzt haben. Ehe die letzte Schlacht begann, sollen alle Eingebu renen, die daran theilnahmen, einen heiligen Cid geleistet und gelobt ha ben. ihr Vaterland bis zum letzten Mann zu oertheidigen. Einhundert und sünszig Araber, die eine Stellung besezt hielten, banden sich zusammen und verpslichteten sich, lebend die Stellung nicht auszugeben. Schkeckciches Bluts-Oh Araber ist Tripolis un Italien-ern fysiesrstifch nieder-gemacht Tripolig, 80. Oct. Seit drei Tagen haben die Jtaliener in dem Residenz theil dieser Stadt unter den Aravern systematisch ein Blutbad angerichtet. Jeder Araber, der auf der Straße ge troffen wurde, wurde ohne weiteres er ;schossen. Auch viele Frauen sind getöd itet worden. Bei dem Bombardement lan Benghazi wurde arn 19. October Zriesiger Schaden angerichtet. Dreihun Jdert Civilisten, von denen die Hälfte ;Frau und Kinder waren, wurden er Akkord-r J —- Aus Rom wird gemeldet, daß IMfgr. Stagni, der apoftolifche Dele gat in Canada, der Nachfolger des apostolischen Delegaten in Washing ton, Msgr. Falconio, der demnächst zum Candtnal ernannt werden wird, Lwerden foll. — f I " W PasisriussDeutmri. lMitglieder der Cum-rissen sind jetzt bekannt geieber. Soll in 1913 enthüllt werden. · Philadelphia, Pa» 80. Oct. Die zMitglieder der Paftorius - Denkmal :ommissivn. deren Creirung vom Na tionalbund - Convent in Washington beschlossen wurde. sind von Präsident Dr. Heramer ernannt worden. Sie sind die Herren Rudolph Cronau, inew York; J. V. Piave-, Wieder «phia, Sekretär der Deutschen Gesell ifchafn und Gustav Bender, Washing !ton. Der erftgenannte herr ist der iVorsitzende, Herr Marter Setretär der iCommission Jhre Aufgabe ift es, alle zur Errichtnna des DentmnR noth wendigen Maßnahmen zu treffen und die für dasseibe vorhandenen Fonds zu verwalten. Ein Aufruf an die Bildhauer der Ver. Staaten wird er lllffcll, Ul lclll Zlk sum MIUUIIUILU Uln Edas Monument, für welches fünfzig tausend Dollor zur Verfügung ste ;hen. ersucht werden. Die Commission Egibt die Grundideen fiir das Denkmal an Die drei besten Entwiirfe refp :Modelle werden von der Commission mit Hilfe von nicht rotnpetirenden Künstlern von Ruf ausgewählt und spreisgelrönt Die endgültige Auswahl Edes zur Ausführung tommenden Ent wurfes steht dern Kriegsfetretär der Ver. Staaten, dem Gouverneur des -Staates Pennsnlrnnia und Dr. Hex-a smer zu Als Termin für Einsendung Eoon Entwiirfen resp Modellen, wird Ewahrscheinlich der erste Juni 1912 an Eäogeben werden Dem erfolgreichen ewerber werden fünfzehn Monate Eseit zur Ausführung des Denkmals gewahrt werden fodafz dessen Enthül- . Elung am Deutschen Tag, dem S. Oc Etober 1913, stattfinden könnte, wenn Inicht andere Arrangements getroffen w.erden Solche dürften nothwendig werden, um ein Zufammenfallen der E i Enthüllung mit der fibenten Natio-1 nalbund Conveuiä»-. die in St. Louis abgehalten werden wird, zu ver hüten. Pulioer gestorben Herausgeber und Besitzer von zwei englischen Zeitungen. Eine interessante Tat-rieth Clrarleitotn - E» 30 Ort. Bord seiner im lustigen Hafen vorE 0litter liegenden iiiritlich eingerichtesE ten Jacht starb gestern NachmittagE um 1240 ganz plötzlich am Herz-. fchlag Joseph Pulitzer, der Besihet und Herausgeber der »New York World« und des »Es-It Louis Post. Dispatch«. Seit einigen Tagen vors feinem Tode war er leidend gewei; sen, doch weder die Gattin noch der? jüngste Sohn des Verstorbenen hat-E ten eine Ahnung davon, daß die; Krankheit fo erniter Natur Der; kyamiliettarzt der stets in der Nähei Pulitzerhs weilte und die Bei den verantath hatte, hierher» »Hu kommen, sagte ihnen nur, daß das Erkranten des PaiI stienten eventuell ichlintrne FolgenE haben könne, aber nicht absolut Ver Ianlafsung zu ernster Beiorgniß gebe TGestern Mittag unt 1 Uhr erwachte er aus tnehrftündigem Schlummer, klagte über Schmerzen in der Herz gegend und wurde dann bewußtlos-, tun nicht wieder zu fich zu kommen. Der Verftorbene hatte einen in manchen Beziehung eigenartigen und interessanten Lebenslauf. Jm Jahre lntT in Bild-dein Ungarn, geboren, kam er bei Ausbruch des Biirgertriei ges in dieses Land, machte den Krieg als Mitglied der »Lineoln-Kavalle' rie« mit, verrichtete nach dem Krieg in verschiedenen Stellungen allerlei niedrige und gewöhnliche Arbeiten und ging dann nach St Louis, wo Eihm das Glück hold wurde,» als er E l E E i yksournalnt wurde und zunachst an ider damals von Karl Schurz heraus gegebenen »Westlichen Post« Beschäf tigung sand. Er kaufte später in ESL Louis die Zeitungen »Evening gDigvatch« und ,.Post«, ver-einigte sie Fund gab sie unter dem Namen »Post sDispatch« heraus-. Jn diesem Un zternehmen erzielte Pulitzer überra Jschende Erfolge Inn Jahre 1881 zlaufte er die »New York World«, idie unter feiner Leitung einen riesi gen Aufschwung nahm. Schon vor mehreren Jahren stellte sich bei Herrn Pulitzer ein Augenleiden ein, das schließlich zu völliger Blindheit führte Der Verstorbene war vor Jahren Mitglied der Staatsgesetzge bung von Missouri und wurde im Jahre 1884 alg Vertreter eines St· Louifer Distriktg in den Congresz ge wählt, legte das Amt jedoch schon nach einigen Monaten nieder, weil es ihn zu viel an der gewissenhaften Ausübung seines Berufs als Zei tungsHerausgebers hinderte. W— —- Aug London, England, wird ges meldet, daß der Streit der Eisenbahn Angestellten sehr leicht aqu neue aus brechen kann. « —- Die Bandes - Osfiziete Ellyson und Ton-ers machten heute in dem H dro-Aekoplan eine er olgreiche Leop-: ehrt m Fortteß entne, nach Unnapolts. . ——-— Jru Vordergrund Makottovertraa zur Kennt- .» insznalimc des Reichstags. « Hat böses Blut gemacht Berlin, JO. Oct. Die Makolkos frage-, deren endgülting Erledigung nur noch eine Frage von Tagen ist, .bel)n:rptet sich abermals im Vorder grund des allgemeinen Interesses. Die Erwartung, daß mich der Reichs tag wenigstens zu einer theilwei ien einschlägigen Beschlußfassung be rufen sein werde, dürfte lich indeß nicht erfüllen Entgegen der Angabe dofi das Parlament die erste Hälfte decs IllinrokkosVertrngszs Terrt1ch«1itds und Frankreichs genehmigt-n müsse-. weil die Gerichtsbarkeit der Quirin-« lot-behörden durch die Neuregelung der Verhältnisse im nordnirilnniichen Scherifat eine Abänderung erfahre del-lautet von vestunterrichteter Hei-, te, das Neichgjnsiizaint habe ein Guts-s achten dahin abgegeben dass solches Bestätigung nicht nothwendig sei.. Denn der in Rede stehende Vertrags andere die ConsnlnriSierichtsharleitI thatiiichlich nicht. Somit gehen beides Theile des Vertrag-s dem Reichstag. nur Zur Flennniisznalnne zu. Dies Preise der Linken sowie alldeutsche nnd andere nationJsp Blätter zeigen sich lidchlichit entrnnet darüber-, daß der Reichstag in einer Vertragst-Stin-s gelegenheit, welche die Leheneiiitepx essen der Nation heriilirt und schliefe lich bedeutende Ausgaben nach sich« ziehen muß, rein nichts zu sagen haben soll. Die hiesige »Post« und die »Bei-litter· Neuesten Nachrichten« dringen Zuschriiteii. in welchen der Nachweis gesiihrt wird, daß eine freie wirthichaitliche Vethötigung in französischen Eolonien eine Unmög lichkeit ist. Darnach bereiten sich denn auch deutsche Firmen in Ma rotto schon gut Auswandernng vor. Andere Blätter oolemiiiren gegen die osiiziöse Vertheidignng des Ma rollosKurseS des Ansmiirtigen Amte in der ,.Kölnischen Zeitung«. Die »Post« meint. daß das Abtre ten Süd - Marottog an Deutschland nicht zu erimingen iei ein bellagenss merthes Vesenntnisx nnd liberansk bedauerlich sei die niedrige Ein-! lchiitzung der Mad-tr:iittel des Tent schen Reichs. So lleinmiithige Staatsniänner seien nngeeignete Lei ter siir die Geschicke eines großeiiz Volkes. In den Vressescrörterungens spielt der lliniana der Eonmenia-, tion an Deutschland eine Haiiptrolle . Angel-lich ist in den regierendenz Kreisen nicht Alles eitel Harmonie; in dieser Beziehung Der Staate-. selretiir des Neichsrolonialath Des v. Lindeanist. soll wegen der Ent schädigung ini Französiichen Kongo nicht einer Meinung iein mit dem Reichskanzler Dr. v. Vetlnnann Holl- , weg und dem Staatssetretiir dess Uenskern v. KiderleniWaechter Die Differenzen sind, wie es heißt, derart ernst, daß Dr. v. Lindeauist seinen Posten niederlegen will. Aber es han« s delt sich vorderhand nur unt Ge rüchte, die soweit keinerlei Bestäti gung gesunden hohen Ein-heute Lioitieierm Nachrichten darüber aus allen Theile Tentschlando ringen-Mem Berlin, 30. Let. Von iiberall her kommen Nachrichten über Lisztseiermj welche zum Theil großartig angelegt sind und größtentheils dsn besten Verlaus genommen haben. Die hie sige Philharinonie hatte sich zu die sem Zweck Meister Nilisch gesichert der ein Lisztprogramm unter gewal tigem Beifall dingten-. Die Liszt seier anläszlich der Tontiinstlervers sannnlung in Heidelberg verlies großziigig Besondere Werthschähung wurde dem greisen französischen Komponisten Camille Saht-Samt ;entgegengebracht, der in unvermin derter Frische mit vollendeten Pia-s novortragen theilnahni und der Ge genstand demonstrativen Beisallij war. » ! Glänzend gerechtseettsh iOssly.ier hat etse Gesinsstssirase ganz t unschuldig verdüst. Berlin, 30. Oct. Oberleutnant IWebel vorn 50. JnsanterteiRegiment, dessen erstes und zweites Bataillon in Rawitsch liegen, während das dritte Lissa zur Garinson hat, tst vorn Kriegsgericht tm Wiederaus nahrnesVersahren glänzend steige sprochen worden. Der Osiszier war wegen angeblichen SittlichkeitssVers brechend im ersten Prozeß zu meh reren Monaten Gefängniß verur theil worden und hat die Strafe be reits verbiiszt. Die zweite Verhand lung ergab die völlige Unschuld Bebels neben-scheute Entschetmp Berlin, 30. Oct. Ein lriegsqes richtlicher Freispruch, der heute hier abgegeben wurde, bat u den leb haftesten Erörtirnngen nlasz gege ben. Der Feldwebel Gädtle vom Garde - Schützen - Bataillan« welcher dem schwächlichec. kleinen Koch Bröini me in der Nlieinischen Winzerstube an der Leipziger Straße mehrere Stiche versetzt hatte, als er dort, völ .ltq berauscht, eingebracht war, ist ohne Bestrafung davor-gekommen An der Spitze. Singt Deutschland ein tie geistertes Lovlier. Ein alter New Yorker. New York, 28. Oct. Vor den Schülerinnen der Washington Jrving hochschule hielt gestern Abend Schul Commissär und sriiherer Comptroller Zerman Metz eine Rede über seine eobachtungen in Deutschland mäh tend der lehten Reise durch dieses Land, die er erst vor kurzem zum Ab schluß brachte. Herr Metz hat wäh: rend seines Aufenthalts in Deutsch land an mehreren Lustsabrten theil Zenommen und deshalb, wie er tref end sagte, Deutschland nicht nur »von unten« sondern auch »von oben« gesehen· Er sagte unter ande rem wörtlich folgendes: »Bei unseren Lustsabrten bei Taa und bei Nacht sind wir über die vorgeschrittenlten Theile von Deutschland dahingeslo gen, und ich versichere Euch, daß Deutschland allen civili sirt en Nationen voraus ist. Wir in Amerika reden am 4. Juli gewöhnlich davon, dasz wir die Führung in der Welt haben; allein ich sage Euch, daß wir mehr zu thun haben als die Sterne und Streiten zu schwenten, wenn wir uns dem deut schen Volke gegenüber behaupten wol len. Wir sind über sünsviertel Jahr hunderte eine Nation; die deutsche Nation als solche ist erst vierzig Jah re alt, und doch marschirt sie unter den Völkern der Erde an der Spitze. Wir beklagen uns über unsere ver lassenen Farmen. Deutschland ernährt die Bevölkerung des ganzen Reiches von den seinigen, und zwar deshalb, weil es Gehirn in den Boden psliigt. Dort ist der Ackerbau eine Wissen schast; man versteht die Kunst, Lecke zu verstopsen und Vergeudung zu verhüten, aus dem FI· Auch wir müssen dahin gelangen oder unterge hen. Was wir hier mit dem Ausdrücke »unstilled labor« bezeichnen, gibt es in Deutschland überhaupt nicht. Was immer der Deutsche thut, beruht aus Wissenschaft und Ausbildung in irgend einem Vandwerl, mag er nun einen FleischepLaden betreiben oder seine Schmucksachen verfertigen. Je dermann mus; zehn Stunden in der Woche in die Schule gehen, ganz gleich. welcher Arbeit er obliegt. Er lernt sein Gewerbe bom Ansang bis zum Ende. Ein Schneider lernt, wie man einen Anzug macht. nicht dlosi ein Knopsloch Ein Schuhmacher kennt das ganze Geschäft, und nicht nur einen lleinen Theil davon. Dies ist die Idee, die hinter der Washing ton Jrvingshochschule sieht. Die Mädchen werden daraus vorbereitet, sich selbst ihren Lebensunterhalt zu erwerben; aber ihnen werden auch die ihrem Gewerbe zu Grunde liegenden allgemeinen Prinzipien mit aus den Weg gegeben. Das ist das Ziel, an das wir in all unserer Gewerbeschul arbeit in diesem Lande gelangen müs sen, wenn wir Deutschland in der Vervollkommnung unserer Industrien den Rang streitig machen wollen. Xabrikarbeih hinter der keine hohe ;ntelligenz steht. wird uns nie eine Führerschast geben« noch auch sie uns behalten lassen« Philadelvbia, Va» 28. Oct. Ein glänzendes Fest für die Ossiziere des hier im Hasen liegenden deutschen Schulschisses »He-usu« sand gestern Abend in der Halle des Jungen Män nerchors statt. Es war von den Ve teranen und Kriegern der deutschen Armee und von dem genannten Ge sangverein unter Mithilfe des ganzen Deutschthums der Stadt veranstaltet worden« Sämmtliche ablörnmlichen Ossiziere des Kreuzers, tan der Spiße der Rommandant Oavttan zur See Konstanz Feldt, sechs Deck-Ossiziere, etwa zwanzig Kadetten und 134 Un terossiztere und Mann marschirten unter den Klängen slotter Marsch weisen, welche von der Schiffs-, sowie von der Veteranenisiavelle angestimmt wurden, durch die Martet und S. Straße zur halle. wo sie mit den brausenden Klangen der »Macht am Rhein« empfangen wurden. Gesan - und Orchester-Vorträge wechselten mit Reden ab. Dr. bekamen der Präsi dent des Deutschameritanischen Natio nalbundes, hob in seiner Rede hervor, wie die deutsche Treue sich auch hier in der neuen Heimath bethätige, daß die Deutsch Amerilaner dem Vaterlan de nicht verloren gehen, daß sie nicht allein Träger deutscher Kultur und Kunst und Förderer des deutschen Handels seien, sondern auch im Ver ein mit den ihnen verbündeten Jrischi ;Ameritanern Deutschland den Rücken Zdecktem indem sie ein Bündniß zwi Hschen Großbrikannien und den Ver Heinigten Staaten verhinderten. An sden ossiziellen Festalt schloß sich ein kBali. Die Schisssjungen nahmen an der Festlichteit nicht theil. Jhnen wurde am Nachmittag der große Ge schäftspalast von Wanamater gezeigt. Derselbe war mit deutschen und ame ritanischen Flaggen geschmückt Die Riesenorgel spielte, als die Jungen ihren Einzug hielten, die »Macht am Rhein« und später andere deutsch oatriottsche Weiten Wird sich wehren. Bin Nerligeves bei dein Statittcust keine Rede. Durch alle Julttuzer. Die meisten gerichtlichen Klager ftellungeu immer noch in dein Vesid des Vuudestunkichnll’8. — Richtek E. H. Gatti, det- Vorsitzen de dee Executivbeliökde des Stahl ttufts, sagt einen sicheren Sieg iüe die Ver-klagten vorauss. —- In teressnnte Bemerkungen des chec Bundesnnwnlts Wicketflinni über eventuelle Folgen det- Auflösung des Stuhltriiitts. —- Eine endgül tige Entscheidung in der Klage suche kaum vor Ablauf der näch sten zwei Jahre zu erwarten New York, 28. Oct. Nur einige von den Milliardären. Millionären und Trustmagnaten, die in der von der Bundesregierung gegen den Stahl truft anhängig gemachten Klage als Mitverklagte namhaft gemacht sind, haben ihre gerichtlichen Klagezustelluns gen erhalten. Die anderen befinden sich noch im Besitz des Bundesmar schalls. Die meisten von denen, denen sie von den Bundesbeamten zugestelli wurden, nahmen sie mit verbindlichem Lächeln entgegen und haben sich in einzelnen Fällen die Bemerkung er laubt, daß die Bundesregierung oder iltre Vertreter in der Klage sich im Jrrthum befinden, wenn sie glauben, daß eine beabsichtigte Gesetzesiibertrei tung vorliege. Durch die Anwälte der »United States Steel Corporation« wurde gestern bekannt gegeben. daß die Vertlagten bis zum äußersten kämpfen und sich eventuell an alle Ge richtsinstanzen wenden werden. Wenn gleich wie gestern aus Washington hierher gemeldet wurde, die Bundes regierung fest entschlossen ist, den Prozeß so schnell wie möglich zur Verhandlung zu bringen. so werden doch unter den günstigsten Umständen mindestens zwei Jahre vergehen ehe der Fall in der ersten Instanz ent schieden ist. Die drei Bundesrichter, vor denen der Prozeß verhandelt wer den wird und deren Namen bereits mitgetheilt wurden, werden aller Wahrscheinlichkeit nach einen Commis säe ernennen, der die Zeugennussagen entgegen nehmen wird. Am 4. De cember werden die Angeklagten vor den drei Richtern entweder persönlich erscheinen oder sich dort durch ihre Anwälte vertreten lassen. In diesem Termin gilt es, einige Präliminarien zu erledigen. worauf dann die Ver klagten bis zum 2. Januar 1912 Zeit haben ihre Antwort aus die Klage einst-reichen Richter li. H. Garn der Vorsitzende der Ereruiiobebärde des Stahltrusts, gab gestern Abend eine Erklärung be kannt, laut welcher der Sieg der Ver tlaaten als bestimmt voraus gesagt wird. Dber-Bundesanwalt Widers ham wurde gestern gefragt, ob er hoffe, dass durch die Klage gegen den Stahltrusi die ganze Geschäftslage wieder auf denselben Standpunkt ge bracht werde, aus dem sie war, als der erste Trust organisirt wurde. »Nein«, antwortete Herr Widersinni, »das glaube ich nicht. Das ist nicht gut möglich. Wir können laum zu unseren Kinderlleidern zuriiet kehren. Hinter allen Umständen miissen wir Iuns der neuen Lage der Dinge an vpassen lind ich glaube, dass dieses »unter den augenblicklich bestehenden kGeseszen sehr gut möglich ist. Vor Lallen Dingen möchte ich es betonen, »daß in dem Stabltrust - Fall sein JConslilt zwischen dem Justizdepartei tzment und dem StanleniComite des iBundesabgeordnetenbattses. dasz die iGeschöstsmethoden des Stahlirusts untersuchte, besteht. Das Comite hat durch seine Untersuchung vor allem feststellen sollen, welche Gesetze nöthig sind, um den durch Trusis und Com binationen aufs Tat-et gebrachten wirthschastlichen Fragen begegnen see tönnen.« i i Kein seid von cost. Mission · ice-site bliht angeblichen Nutpsleutdecker ab. Kvpenhagem Dänernarl, 28. Ort. Das Cornite, das die Mitsionsarbeit unter des Esttmog an Cap Yort be aufsichtigt, hat den angeblichen Nord pol - Entdecker Dr. Coot derb ab inhren lassen. Coot hielt vor einigen Tagen hier unter großen Schwierig keiten einen Vortrag iiber seine Reise nach dem Norden. Die Einnahmen hat er dem erwähnten Comite mit dem Vemerten iiberweilen lassen, daß das Geld fitr die Egtimos verwandt wer den solle. Gesiern erhielt Cool, der in Hamburg weilt, dng Geld zurilck Bei eiiigt war ein Zettel mit den fol gen n Worten: »Das Comite danlt Kein Geld von Cont. lwsunin »list« fdas Geld stinkt)· Auf Lebe-mein Ccicago, 28. Oct. Hier wurde heute Maurice Enright, ein Orgmisator von Arbeiter - Unionen, schuldig befunden, feinen Collegen und Mitarbeiter Vin :ent Altman erschaffen zu haben und zu lebenslänglicher Zuchthausftrafe verurtheilt.