; , » Uelxadrrt ts herr an Zell galt als Eile-Minder he der Cesesschast, und er wurde al geseiert. So etwas wirtte niesalt Winke auf den Oe troffesen, need Lug ließ ei sich auch n. Dach er berhehite nicht, « W das er eigntlich ein guter Deutscher fsis Daß er des gedenke Scheu ski- « nei Lebens in fernen Welttheilen zu gebracht hatte, das war ihm selbst « garnicht enehr interessantk aber er be griff, daß es den gelangweilten Groß stiidtern eine Abwechselung und des- » halb willkommen war. Uebrigens galt er als reich. Er pflegte zahllose Zigaretten zu « rauchen, die er mit unnacha mlicher Schnelligkeit immer selbst dre te. Die hausfrauen im westlichen We sten, wo er verkehrte, nahmen es nicht übel, daß ein feines Geriesel von Ta- - batstreifchen zurückblieb, wo er gerade i Messen hatte. Man fand das origi nell —- ausländisch s—; Luz war eine « neue Erscheinung und er wurde über- : all verwöhnt. Neben ihm gab es in dieser Saison auch noch eine weib- . licht Attrattion, die er überall traf, wo er eingeladen war. Und diese junge Frau Tait war eine »richtige« j Ameriianerim der ein ramantischer . Ruf oorausging Man erzählte sich, Frau Tait sei Künstlerin gewesen, das war sie allerdings immer noch, denn sie sang entzückend zur Laute —- und so arm wie die ärmste Kirchenmaus. Da sei Herr Edward Tait gekommen und habe sie vom Podium herab ge heirathet, obwohl er todttrant und von allen Aerzten aufgegeben gewesen sei. Frau Eveline Tait habe jedoch trotz ihrer Brillanten, ihres Autos und ihres Banttontos ihren Mann geliebt« und sie habe ihn so rührend gepflegt, daß er ganz gesund und ro buft geworden sei. Und nun bringe er nur noch diesen Winter in Aeghps ten zu, und sie sei nach der Residenz gekommen, um hier alte Freunde ais susuchen — General Blümmerö, die sie hier ja auch überall eingeführt hat ten, und bei denen sie hier wohnte. Ja, diese Geschichte paßte gut in die sentimentale Strömung, die eben " jeht wieder Mode war. Luz Bell sprach immer wenig. und am allerwenigsten über fein Jnneres. Er machte natürlich der schönen Eve line die Kur; aber wer that das nicht? Das wollte nicht viel sagen. Wenn sie in einem Salon, nach dem Dieser den Bitten der Gaftgeber nach gab und ihre Laute nahm, sah sie im mer wie ein liebliches Bild vergan gener Zeiten aus. Schwarzloeiig mit eines zarten Blüthenteint. die schlanke Malt stets nur in Weiß oder Schwarz gekleidet, aber jedesmal kost bar und geschniaelvoll, so stand sie da, Gchelte ein wenig, ließ die goldenen Bänder ihrer Laute slattern und sang die lusiigsien Nichtse, die man sich E? denken konnte. s Es war auch ganz gleich. was sie sang —- dafz Wie machte ihr keine an dere nach. Luz Bell stand dann im Nebenzim mer, drehte unaufhörlich Zigaretten, die er nach wenigen Zügen sortwars, machte schmale, undesinirbare Augen und schmieg. Eveline flirtete mit keinem Men schen; doch sür Luz hatte sie allezeit einen besonderen Blick, ein Wort, eine Verabredung. Eines Abends war Mittagsmahl um sieben Uhr Abends bei dem Ban kier, der alle anderen aus der ganzen Linie «schlug«. Er war nicht nur Millionär, er war —- beinahe —- Mil liardär. Natürlich besaß er eine Sammlung. Und da Gemälde au genblicklich in Mißtredit waren, auch altes Porzellan und Elfenbein nicht beliebt, so besaß er eine Juwelen-l sammlung ! Unter allen Steinen war keiner, der» so sehr die Begeisterung der Damens erweckte wie sein Alexandrit. Dieser merkwürdige Edelstein, der viel then-» rer als Brillanten ist, weil man ihn nnr in einein einzigen, dein Zaeen ge sunden Bergwerk finden kann, war Mr durch ein sabelbast seltenes Exemplar vertreten. Während näm lich die Farbe der Alexandrite in der Regel ein unscheinbares Grün ohne Uel set-er und Licht ist, das am M« bei künstlicher Beleuchtung, « pÆ in tm röthliches Lila um set-M war dieses Exemplar von Wster Imugdiarbe nnd von einen-Why Glanz Der M W silbrte die Be Jsmederer in et- dnnlles Last-ein ent Mdete W eigenhändig eine Petri Wand zeigte den unerklär M Web —«Drt Stein wärst Wall-l Ach WM Mus- WILL f sie-W so lange in dem Use anderen der Samm rnit einem seltsamen Lachen. —- »Sie kennen mich ja gar nicht« here Bell, und wissen nicht, ob ich nicht ganz ge sährliche Anlagen habe.« »Gesiihrlich·i O ja — gewißl« ant wortete er vielsagend. Sie schüttelte den schmalen, hochsri strten Kopf und wurde plöhlich bleich: »Ich meinte es anders. Wer kennt den andern hier? Was weiß einer von-« andern? Wir sind lauter Komödian ten, nicht wahrs« »Beinah alle. Ich sitt meine Per son bin mehr Zuschauer, scheint mir. Talentlose Leute haben nicht nöthig, Masken vorzubinden.« »Talentlos? Nun —- Sie sind doch reichl« Das war beleidigend, und Lug suhr eine Selunde — nicht länger —- hoch, als wollte er sie zurechtweisen Dann verbeugte er sich, als habe sie ihm ein Kompliment gemacht, und verließ das Zimmer. Eveline blieb noch eine Weile vor dem Schrein mit den Edelsteinen ste hen. Ein Flimmern war in ihren Au gen, ein gespannter, sremder Zug aus ihrem Antlih. Als sie sich endlich ab wandte, lehrte sie nicht in die Salons zurück, sondern wanderte in den klei nen, überheizten und deshalb von Git sten gemiedenen Wintergarten. hier stand Luz Bell. Als sie her eintam, trat er rasch aus sie zu. »Gnädige Frau,« sagte er hastig, »ich möchte Jhnen ein Wort sagen. Gerade vor Jhnen will ich nicht Ko mödie spielen —- — —« »Warum vor mir nichts-"' sragtesie leise. , »Weil —- weil —- — das thut ja nichts zur Sache! —- Jch wollte Ihnen also sagen, daß ich durchaus nicht, wie Sie vorhin sagten, ein reicher Mann bin. — Das gerade Gegentheil ist wahr. Jch bin arm. Und ich bin nur hier, um mir eine Anstellung zn suchen, die mir genügt —- oder um mich zu verheirathen. — Das heißt. das lehtere habe ich ausgegeben . . .« »Warum?« fragte sie wieder mit derselben leisen Stimme. »Ach, weil ich —- ein Narr bin· Jch liebe eine, die ich nicht bekommen sann —- So! —- Jeht wissen Sie alles, und nun werden Sie mir zugeben, daß es besser wäre, ich hätte wenigstens Ta lente, da ich nicht einmal reich hinl« Sie schwieg einige Selunden. Dann hob sie ihre Aurilelaugen zu ihm aus und fliisterte: »Ich habe ebenfalls ein Geheimnisx Herr Bell. — Und ich habe Vertrauen zu Ihnen — Sie werden mich nicht verrathen —- mehr als das —- Sie werden mir helfen!" »helseni Wie meinen Sie das — womit tann ich Jhnen dienlich sein? Ich werde mich natürlich glücklich schätzen . . .« f »Wirtlich?« fragte sie beklommen. Und er fah, daß ihre Blicke ängstlich umher-schmeißen »Dort kommen Menschen, Herr Beil — —- meinen Sie es ernst? Kann ich mich auf Sie ver- - lassen? —- Ja, ja, ia glaube Jhnen — nun, so hören Sie: ich habe da vor hin —- —— ich konnte nicht anders — nein, ans mein Wori, ich konnte nicht anders —- — hier — —- nehmen Sie! Bewahren Sie es so, daß es niemand sieht —- um Gotteswillen verrathens Sie mich aber nicht —- es ist — es tft . . · Der Wirth des Hauses trat ein und ; rief lachend aus: »Ah, also hier tin-; det man die Nachtigall, mitten im’ Grünen. Kommen Sie, kommen! Sie, allerschönste Frau, es hilst nichts, ; Sie müssen uns wieder mit einem» Liede heglüaenl —- Bell, kommen Si; mit —— Sie dürfen auch im Nebenzim mer rauchen!« »Ja, tommen Sie," sagte -Eoeline, »ich erlauhe Jhnen sogar, in demsel ben Zimmer zu rauchen, wo ich singe —- meine kleinen Liedchen verlangen ja teine Andacht.« Luz solgte den Voranschreitenden Jn seiner band brannte wie ein IFener ein winziges, tühles Etwas. — ;Ej war der Alexandritt L Als er seine Gedanken wieder sam meln konnte, die einige Minuten wie wildgetooedene Vögel- durcheinander gesehn-irrt waren, sah er Eveline aus einein kleinen Podinm stehen nnd die Laute stimmen. Ihr weißes Kleid sloß an ihrer mädchenhasten Gestalt hinab, ihre Au gen blickten unablässig zu ihm hin, und die goldenen Minder der Laute wehten hin und her. Dann begann sic· - Ei war ein sriihliches Soldatenlied then, sc dem Restaim Hinter Met, hei Paris, in Chalons.· »Ich glaube, ich. hin verth«. dachte Luz» »obe: sie ist est —- Da steht sie nnd zwitichetttl und lacht, und hier habe ich den gestohlenen Stein in der Hand. Sie leidet also an Klein-Im niel Wie siirchterlichl Diese Uermsiet —- Was soll ich thun —- ich tann den Stein lett nicht zurücktragen —- — sie Mit is Such Auf —- ich soll ihn ihr »oerioahren« —- —- salls der Raub Lentdeckt wird, meint sie natilrlicht« - Hinter Mes, bei Paris, in Tha -Wl« erklang- es in drollig beschleu , Juno-. "I, ish. wie reist-es vie Mk zu » dem Kabinett von einem Diener in geschtossen wurde —— stir heute brauchte man wohl das Duntelzimmer nicht mehr. Jhtn flimmerte alles vor den Augen. Endlich zog er seinen Tabai hervor, ein Seidenpaeierbliittchen — Edeline blickte iiber ihre Laute hinweg ans seine Hände — und fest drehte er eine Zigarette — start wie gewöhnlich — — inmitten der seinen Tabatsiiden war der Stein geborgen. Langsam ging er dann in das Re benzirniner, doch hielt er sich so, dass ihn die Sängerin im Auge behalten tonnte. »Ich liebe sie ja!« dachte er fort während. »Ich tann sie doch nicht bloßstellenl Mein Gott, die arme, kleine Frau! Jch werde morgen ano nym meinen legten Tausendmarischeis an den Bantier schicken. damit der Stein bezahlt ist. — Und Eveline . . .« Das Lied drinnen war beendet. siiirmischer Beifall erhob sich, man umringte die Sängerin und verlangte weitere Gaben. Doch sie sei heiser, sagte sie: —- Sie tönnte unmögtich noch mehr singen. —- Und sie wollte nach hause fahren. —- Ob Herr Beil nicht so freundlich sein wollte, sie die Treppe hinunterzubegleiten. sie wolle ihm noch wegen des morgigen Thees Bescheid sagen. Da standen sie aus der breiten Mar mortreppe, und Eveline streckte die Hand nach der Zigarette aus, die er noch tauchte. - »Kann ich sie nicht haben?« fragte sie sanft. »Nun zum Andenten!« Er zögerte. Jn seinen schmalen Augen lag Schmerz und noch mehr. »Bitte!« sliisterte Eveline. »Ich will Ihnen dann auch beichten.« »Beichten?« dachte er, während er die Zigarette an beiden Enden abriß und ihr das Mittelstiia reichte. »Was meint sie nun wiedert« »Riimslich,« sprach Eveline, wieder sehr leise, »ich wußte, daß Sie ein Gentleman seien. Jch wollte nur so gern noch eine weitere Probe davon sehen! — Und dann wußte ich noch etwas anderes — der Bankier hatte es mir vorher anvertraut — sp- die ganze Sammlung, die er uns zeigte« bestand aus synthetischen Edelsteinen — die echten hat er in seinem Geld »Ah!« »Ja, sehen Sie —- das Ding hier in dieser Zigarette ist eine einfache Jmitation — der Bantier hat mir er laubt, sie mitzunehmen-« . Da Luz schwieg, fuhr sie sort: »Und dann —- ich dachte — wenn »er« mir wirklich so gut ist —- ach ja, Herr Bell, so etwas fiihlen wir doch —- dann wird er dich beschiiherh unter allen Umständen —- und das haben Sie ja auch gethan -—"- Sie lieber, gu ter Mensch!« · s« t 1 Noth und hiaß wurde ei an Hell. Warum machte sie es ihm so furchtbar schwer, hier siiszniiehen wie ein Sie-! Eveline wandte sieh und schritt eine Stufe herunter-. «Bleiben Sie dort oben stehet-W ries sie mit nbwehrenb erhobener Hand nnd mit einein spihs badischen Lachen-. .Jch sont im gleich nach Hause fahren, — allein natürlich! —- Nnr wollte ich Ihnen noch gestehen. daß ich ebensalls Komö die gespielt habe — meine alten Freunde, Biiimtners. waren allein eingeweiht und haben mir geholfen. Also —- ich war niemals verheirathet. Herr Bell! und Herr Taii ist nicht mein Gatte, sondern mein Stiesvai ter. Und ich wollte bloß nicht nur um meines Vermögens willen geheirathet werden. —- Und wenn —- wenn Sie vielleicht morgen bei uns Thee trinken wollten?« Er sprang die Slusen hinab. doch sie war schon weitergeeilt und in ihren Wagen gestiegen. Von dort aus winite ihm noch ihre tleine Hand, und er hörte ihr leises glückliches Lachen. Die Kontroverse. die in jiin ster Zeit zwischen dem deutschen sie-listin dilat und den Kunstdiingerfabriianten in Amerika stattfand, hat insosern ihr Gutes gehabt, daß unser geologisches Betmessungsbureau in Washington anfängt, Umschau nach Kali - Deposis ten hierzulande zu.halten, die der ame ritanischen Kunstdiinger - Industrie zugute kommen mögen. Nachdem be reits mehrere Expeditionen im Westen ans solche Lagerungen gesahndet ha ben. wird man nunmehr in Fallon, Nev» wie aus Washington berichtet wird, ein Laboratorium errichten, in dem Proben von talihaltigen Salzen tosiensrei analysiert werden können. Angestellte des Bermessungsbureauz haben vor kurzem umfangreiche Phoss phot - Lager im Nordwesten entdeckt 2,400.000 Aeres sind vermessen und von den heimstiittenliindereien ausge schlossen worden. Man betrachtet die Bodensormation in den wasserlosen Arealen des westli chen hochpleateas als ein günstiges Anzeichen siir das Vorhandensein von Kalilagern. Bishetige Rachsorschuns ; gen haben allerdings noch seine Eis-« solge auszuweisen gehabt, aber man glaubt mit Gewißheit annehmen zu däisen, daß sich mit der Zeit die An-« strengungen der geologischen Sachvers stiindigen lohnen werden. sue m- essen-ause- . l i Leere Drob-up Frau: «Gnstao, wenn Du Dein aussallend zärtliches Benehmen gegen unser Dienstmädchen nicht bald än detst, geh’ ich aus und davon.« Wann: »Das hast Du mir doch schon oft versprochen.« Du Eichenborfstest mal is Orest-I Mit stimmungsvoller FeietlichteitI wurde am m. Juni im Schkiiiugek ! Pakt zu Breslau ein Eichendotff-j Denkmal enthüllt, das nach einemz Entwurf des Bildhauets Alexanderit Frau-neun ausgeführt worden ist-It Das lebenzgnse Sandbild stellt den 1 unstet-blieben Sänger deutscher Mal-J iesschiinheit als frischen Wanderer par. Stock und Müse in der hand faltend scheint er raschen Schrittes ein-einzuschreiten in die oft besungens Midesherrlichteit Der in antitem Stil gehaltene Sockelblock ist rntt Re iest geschmäckt, die einige von Eichen sorfks betanntesien Liedern mit wir .ungtvollen Bildern illustrieerv , « » J Yrauenedce J -l siebet starre-. Von Adolf holst Du bist nnr Giiie Und so voll Freundlichkeit Wie voll vorn Duft das Aufgehn einer Blüthe, Und was du gibii aus deinem golde nen Gemüihe Und deiner Seele stillen Einfachheit, Jsi feil-files End so rein nnd unge , iriibi, Wie wenn ini Wald ein Quell sein Wasser gibt, Sich feldii hinsiriirnend in ergoßnern Fließen Und unverhüllt Denkt auch der Quell, daß man ihn wieder liebt? Er strömt und quillt« Wieviel er auch des Tranks umsonst der-sprühte, f Er strömt und gibt, Sich selber undewußi, nur andern zum Genießen, Jn seinem Geben reich und darum nie gefiilliz Wie du nur Freundlichkeit Und ganz wie du nur Güte. Grausamer-s strebt-en Aller Zauber der kindlichen Phan tasie, der dantbaren Rüaerinnerung, wird wohl bei vielen Leserinnen wie der wach. wenn man von »Großma mas Stäbchen« spricht. Wer nie ein solches gekannt, wer nie ein solches hat aussuchen diirsen, wahrlich, der hat viel entbehrt. Großmutters Stube braucht nicht groß und nicht reich zu sein — das ist ja alles Nebensache; aber was wir darin finden« all die vielen unzähligen Sachen und Sächel chen, die Ueberreste aus der «guten, alten Zeit« — diese machen das Zim mer der lieben Bewohnerin so anhei melnd und locken so viele lleine Gäste und Verehrer heilsi. Und wenn die junge Welt voller Bewunderung die reizenden Nivpsachen betrachtet, die alten Bilder bewundert und die Pari tiiten anstaunt, dann ergiebt es sich von selbst, dasz eine Frage sich an die andere reiht. die neugierige, tleine »Schaar so vieles ganz genau lennen iund wissen möchte, und das Groß imiitterchen auslearnt aus dem reichen »Schatze ihrer Erinnerung und eine IGeschichte um die andere zum Besten sgiebt Wie ausmerlsant horchen da salle zu, selbst die unruhigsten Buben, die sonst das Stillsisen gar nicht ver stehen, und wie sind alle des Lodeö voll: »So viel Schönes und Kurz weiliges giebt es nirgends in der Welt, als in Großmutteri Stube!« Die Kindheit ist . vorbei —- nicht minder schön und sonnig ist die Ju gendzeit, der Mai des Lebens. Ueber all sprossen Blüthen und frisches Grün, hossnungen und Wünsche tnospen und treiben, und das junge herz jubelt: die Welt wird s « I mit jedem Tag! Da sliichtet esti am liebsten in Großmutters Stiihchenl Dort sliistert und anvertraut dte En kelin wohl am ehesten das siisze Ge heimnis, das sie mit Jubel und Selig teit ersiillt —- dai Gesiiindnisz der er sten Liebe; denn Großmütterchen lann sie noch so verstehen tros der weißen Haare und der gesurchten Stirn. Unt wenn bitteres Leid und schmerzlich Enttiiuschung die schönen hofsnungei zerknickt und zerstört, wie der taltt Reis die zarten Blüthen im Frähline —- nirgendo weint es sich besser, denr in Großmutterj Stäbchen, an Groß mutters setzen, und Niemand tann sr trösten und beruhigen, wie das treu j Großmutter-lein. i Der absetrasene Stets-hat« «Bloß nicht aufheben« gleich in’i Feuer damit, es sammelt sich so vie altes Zeug an« wird dem Sommerhu zugetufen, wenn der protzig drein schauende Winterhut in leine Recht getreten ist. —- Jit das Stroh abei noch gut und nicht irgendwo gebrochen so läßt sich der hut gut verpackt tiii die nächste Saiten aufheben; sont kann man noch mancherlei erfreulich Dinge aus alten Strohhüten herstel len. Weihnachten ist in Sicht, unl das geistige Auge-. der Mutter sieh auf dem Sopha unter der Lampe ein Schaut ramponirter Puppenkinder is Reih und Glied sisen, die neu equi pirt werden sollen. Da läßt sich vie les aus einem alten Strohhut scha[ ten. Man zertrennt ihn und ha « »dann Strphttteiten oder Bordileen Getehtette hände nähen die gewonne nen Streiten zu kleidsamen Puppen hüten zusammen und garniren sie mi Jmmortellen, kleinen Vetgißmeinnicht selbstgemachten Federchen hdet schma len Banden-fetten Puppenkluhtesse lassen sieh aus Eigatrenkilten lehnei den« die man mit zulammengenähten weichen und feinen Hutltroh beziehei « kann und dunkel titebt., die äußern · Minder werden mit altem handfchuh leder in brauner Farbe eingefaßt. Die Kinder können auch den alte1 Strohhut zu Wethnachtsarbetten ver senden. Der Deckel des dates wies heran-getrennt, durch nageseiteSrrohs dorten vergessen nnd mit grobem. Gern bestickt Das giebt einen disk-seh aussehenden Unterseser sin heiße Schüsseln und Teller oder für die Lampe» nnd würde sicher iedet Groß mutter, von kleinen hönden gearbeitet, Freude mache-L Der ersinderische Geist einer Haus frau und Mutter wird sicher noch Verschieden-s auskliigelm wozu der alte Strohhut gut ich, und sei es eine Stroh-neue für das Entree der Pup pensiubr. Höhe-ruhn- sähe-neuen S o n n t a g. Admiralssuppe« . Backhuhm Kartoffelcroquetten, Blumentohl, Endiviensalat, Apfel-Auflanf. M o n t a g. Kaiser-future Schmerbraten, Aartoffelllöße· Grüne Bohnen, Brotpudding. D i e n si a g. Goriessupph Kalbsfeikandeaus, Pureekartosseln, Büchsenspargel, PfirsicheShottcatm M it t w o ch. segirre Sappe, Gulasch im Beistand Kartosielpusier, Tomatasaiat und Sellerie, Psanntuchen. D a n n e r st a g. Nudei - Suppe, Geschmorte Hammel Schulteg Weiße Riibchen a la Zeiten-, Zimmt-Kuchen und Kasser. F r ei t a g. Austern- Sappe, Gedratener Codiisch » mit Butter- -,Sauee Petersiiien Kartoffeln, Dill - Garten, Reis-Iritterö. Samstag. SagoiSuppe, hamburger Steai mit Bratiartoiieln, Bohnen - Saiat, Rathe Rüben Obst- CampotL Erste-te steeeptm (Fiir sechs Perionen derechnet.) K a i se r s u p p e. -- Vorziigtich lassen sich zu dieser Sappe Geflügel abiällt und Kaibsieischstiickcksen ver wenden, aus denen man mit drei Quart Iteischbriihe aus Fleischextratt, seingeschnittenen Petersilienwurzeln und dem nöthigen Salz eine milde und doch tröstigt Btiihe tacht. Man giebt diese Btiihe durch ein Sieb kocht in ihr wenig Saga durchschei nend klar, wiirzt sie mit etwas Mus tatbliithe und einigen Lötiein ge wiegter Petersiiie und reicht die Suppe mit tieinen Darioien zu Tisch, die man wie salgt herstellt: Man schlägt sechs Eigeid und 2 Eier mit Isi- Pint ditter siiszer Sohne tüchtig, würzt dies mit Salz, einer Prise Zucker und wenig Mustatnusz stillt die Masse in tleine runde Formen, stellt sie in ein tachtndes Wasserdad und mit diesem einen mäßig warmen Ofen, ohn- i dass sie weiter iochen darf und iiiszt die Eier-nasse erstarren.- Dann stürzt man sie, schneidet sie in runde Schnitte, ordnet sie zierlich und reicht sie zur Katdsdriihr. - - .- e. -. e. .- em:-..-- III-str-» i Dassun II- Hut Ist »aus-unv Sauder gepugt wird das huhn in «Viertel geschnitten. Magen, Leber und Kopf werden gleichfalls mit zum· Backen zugerichtet Dann salzt man die Stücke, besläubt sie mit Mehl, taucht sie in zerschlagene Eier. be streut sie reichlich mit Zwiebaetlrumen und bäckt sie. Beim Anrichten werden « die Hühner mit grüner Peterstlie. mit welcher man das Backsett einmal hat ausschiiumen lassen. oder auch mit frischer Petersilie garnirt. Man giebt grüne Erbsen oder Salat dazu. Für die Zubereitung eignen sich besonders , ganz junge hiihner, welche zum Bra ten noch nicht groß genug sind. TomatensalatundSelle ,- rie. Ein Sellerielops wird in Salz wasser weichgelocht, dann geschält und in Scheiben geschnitten, die hälfte der Masse Tomatenscheiben dazu. Der Saft einer Eitrone mit drei Ehlösfel · voll Oliveniil und ein Eidotter ver rühren, Salz und seingehackter Hierbei und Peterstlie dazu, Sellerie und To matenscheiben damit gut durchgeschiit telt. Admiralösuppr.MehrereAh tischoten tocht man in Salzwasser mit etwas Citronensalt und Butter weich und schneidet sie in Scheiben. Jndeß locht man einen Kopf zertheilten Blu mentahl gar und legt ihn zu den Ar tischolenhöden Das Blume-richt tvasser vermischt man mit einigen Lösseln siiszer Sohne und einigen Lös sela Artischotenwassers und löst dann eine große Messersdihe Fleischextralt in ihm aut. Ja Butter schmäht man nun Mehl gar, verkocht dies mit dem Gewiisewasser zu sämiger Sappe, in der man die sertheilten Gemilse heiß werden läßt, zieht dann die Suppe mit zwei mit Sahne verauirlten El dottern ab und richtet sie iiber Stip penhistutt an.