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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 3, 1911)
Mun- thrkibkbtitkm Isizztt WL No. 591. Wenn ein Eckseitement in unsere Familch iwwer is, dann is schuhr genug auch schon widder e an nereö da· Un dabei immer so schreck liche Geschichte, die mich gleich auf die Nörss gehn. Jch weiß nit, ob es iwwerall den Weg is, wo Kinner sin, odder oh mir nur e Eckzepschen sin, enniweg macht es mich sicl un teiert un ich wollt noch gar nicks sage, wenn ich nur den allergeringste Suppohrt bei den Philipp, was mein Qosband is, hätt; awwer, der nimmt alles so iesig un das is es grad was mich so eckseitet un mähd mache duht. Well. e paar Dag zurück hat der Bennie gesagt, sor warum ich nit als emal Benehnes laufe deht. Er deht sie so gleiche un se wäre doch auch nit o arig eclspensies. »Ach laß mich die Bemhnes aus den hat-TO hat der Philipp gesagt, wo osf Kohrs immer don e annere Opinjen sein muß wie ; der Rest von die Familch; »Habt Jhr noch nit gehört, das, an die Benehnes große Speiders sthe wo mer aus deitsch Tarantulas ruse duht un wen-n die en Mensche pinsche, dann is seine Guhs gekocht; dann geht er lrehsig und muß sierwe.« »Ach du duhst lau ier Nonsens tahle«, hen ich gesagt, »ich hen schon e ganze Latt Benehnes ge gesse un hen noch nie nit lo en Speider gesehn. Morae taus ich Benehnes, bi iahs ich sm lei bis’sche esfreht.« » Damit war die Sach gesettelt. Der ilipp hat noch ebbes in sein Bart drummelt. awwer da geb ich nicks «- rum. Am nächste Morgen is en Eitellien erum lomme un da hen ich e ganze Latt Benehnes getauft un wie mer mit den Sopper fertig ware, da ,- In ich die Benehnes herbei geholt. ie Buwe hen gesagt. ich wär der Tschies, was das meine duht, un se hen in die Benehnes eingehaue, als wenn se in vier Woche lein warme Löffel im Leib gehabt hätte. Jch muß sage, ich gleiche die Benehnes auch recht gut un ich hen mich also auch e paar geiöcteli. Der Philipp hat leine ge totscht. Er Mgesagt, das wär niclz sor ihn, er deht ebbes saitiges prie sehre un deht nicks um den trockene -4-tt,--....-- tin-- .-.- -.«t- t-: h-- J Statt-gewinn Wie mer noch ver den I Esse ware hen ich ans einmal gefühlt, als ob mich ebbes in mein Finger ge stoche hätt. Jch hen awwer gedenkt, mehbie es war e Pinn un hen nit viel drum gewwe. Der Bennie hat awwer en Droppe Blut an mein Finger ge nohtiszt un hat gesagt: For Hewwen Sehts Ma, du bist doch nit von so en Speider gestoche worde?" Bei Galle, da sin ich awwer doch geschiehrt ge wese! Jch sin ganz weiß in mei Fehs geioorde un hen alliwwer geschiwwert. Mer hen gleich alliwwer gesucht sor so en Speider zu sinne, ich hen den ganze Bunsch Benehnes ausenanner gerisse, awwer ich hen nicks gesehn. Der Phil hat gesagt: »O, well, du weißt ia al les besser; ich wär’n iei disckte sur preist. wenn so e Ennimel lomme ioiir. esdescksellie ior dich e Lessen zu gewwe.« Selle Riemarl hat mich aria Iniin gemacht. answer ich hen doch nicks sage wolle, biiahs ich hen sor e Fäclt en Stich gehabt un hen nit ge wißt, was es war. Der Bennie sagt, er wär arig es sreht, daß mich ebbes häppene deht un er wollt emal in die Kitschen suche, wo die annere Benehnes sin, bitahs se hätte in die Giagrässie gelernt, daß die Speidersch sobald se Jemand gebisse hätte, gleich widder fort lause dehte. Nach e Minnit hat er gehallert: »Ior Guttnes Grehsches, hier is die Taten tula!« Wie der Blig tin mer all in die Kitschen geroscht un schuhr genug, der Bennie hat da mit zwei Pieses Holz e Ding gehalte, das war ganz schrecklich anzusehn. Ei is puttiniehr o groß gewese, wie en Labster un hat wenigstens dausend Fieß gehabt. Er hat es schnell in die Jahrd geschleppt un hat ihn mit en Dritt die Brehns taput gehaue. «So, hat der Phil ge agt, iegt den mer die Bescheerungl« s Kohrs is der Dackter gleich geholt worde un der hat gesagt, er wiir sae tie sor mich, detahs er wiir eisreht, er könnt mich lein gut duhn. Die Spei » dersch wäre so gistig, dass mer se noch nit angucle dertt, mitaus gepeusend zu werde. Das beste wär, wenn er mich in die erschte Lein mein Finger ab schneide deht un wen-n es nöthig wärJ könnt ee ja dann noch so schlucksesiese den Arm un mehhie noch e wenig mehr empjutehte. Well, Mistek Edithoy meine mentel Kohndischen die war in en schreckliche Steht. Jeh hätt nicks drum gewwe, un wenn mich det Pack tek den Kopp abgeschnitte hätt, wenn et mich nur die Sicherheit hätt gewwe, daß ich mit den Lewe davon komme deht. Wie alles in den große Eckseite ment gewese is, da hat der Bennie ge sagt: «Daektee, desoht daß Se anfange zu iot-,te will ich Jhne erseht noch emal den Speider zeige, mehdie es war« gar keiner von die gistige KeindX Er is in die Jahed getan-se un hat das Viehche geholt un denke Se nur«emal, ei war aut-Pehst gemacht un Wien Jch war starr, stumm un sprachlos. Jch hen nur den Bennie angegackt, awwet sage hen ich nicks könne. Der Oosehub sagt dann, et hätt mich nur e Lessen tiet sche wolle, daß der Pa auch nit so sdumm wär wie et ausgucke deht un daß es verdollt besser wär, wenn ich ihn ais emal meinde -.deht So edbes muß sich e Mutter un Ma ,.von ihre Kids gefalle losse. Ei tell jah, es is weit gekomme. Mit beste Riegath Youtö Lizzie hansstengeb Ein Unterschied Patient Gier-einige Flaschen Wein und ein einfaches Frühstück vor sich stehen hat, zu dem ihn besuchenden Hausarzie): »Sie-sehen mich so vor wurfsvoll an . . . darf ich nicht ’mal eine? Flasche Wein zum Essen trin en " — — Arzt: »Gewiß, aber mir scheint, umgekehrt lie t der Fall! Sie trinken nicht zum E en, sondern Sie essen nur etwas zum Trinken!« Illlsn schüchtern. Herr: »Ok- ich wohl heut’ noch ei nen Kusz bekomme? Werde ’mal die Knöpse fragen — ja, nein, ja, nein. ja, nein — dumme Weste!« Dame (siir sich): »Warum fängt er nicht einmal mit Nein an!« Wie er seinen set-s ers-tit. Professor: »Wie fangen Sie es an« herr Candidat, die Todesursache fest zustellen?« Candidat: «,,Jch sehe nach, weiche Medizin der Verstorbene eingenommen hat.« -.«--«--—. Schsn gesagt. »Wie geht’s Jhrem Sohne in seiner jungen Horaz-ist« »O er erfreut sich schon einer gan zen Anzahl schwerer Patien t e n.« Einzisel Mittel. Mann: »Unser Geld ist alle, Alire,« bis aus den letzten Pfennig ist es ver braucht!" Frau: »So? Was nun?« Mann: »Es gibt nur ein Mittel zur Rettung: Wir lassen uns scheiden!« Frau: »So ——?« Mann: »Ja, dann heirathen wir wieder, wenn, was ich ganz sicher er warte, Dein Papa frische Mitgift giebt.« » Arzt: »So, Ihr Mann kam Ihnen schon längere Zeit nicht normal vori« Frau: »Ja, er lud meine Mutter wiederholt zum Besuche ein.« Student As »Nun. wie bist denn du mit deiner neuen Loqiswirtiu ufricden.« Student B. tsehr tleiu): » ch. soweit ganz-gut, weiht du, sie hat nur die An etvvhmveit. mich immer fo, von oben gerat- su behendecnk —- Jmßt Jok- qu Gemahlin oft das Tiers« —- « strebt —- ich habe mit glei · dacht, däß ihm das schaden with.« ch ge Aus russischen Finanzkreisen. Der mitunter nur leise tröpselnd, zuweilen in wei em Sprühen, gele gentlich aber au « in hagelgeschossen niederprasselnde Gold-regem der über die russischen Börsenspetulanten wäh rend der beiden letzten reichen Ernte jahre niederging, hat so manche im tie sen Dunkel wuchernde Sumpspslanze buchstiiblich über Nacht zu ungeahnter Entfaltung gebracht. Aus Regen folgt Sonnenschein, in der Natur, wie im Menschenleben; um nach dem Gesetze der Wandlung alsbald wieder dem Sturm und Unwetter Pan zu machen. Ein Sonnenstrahlchen reicht aber schon « uns, um Tausende kleiner Schling gewächse zum Eintagsdasein zu wet ten; aber auch um vom nächsten Win deshauch — es bedarsnicht einmal de Sturmes — zerzaust und zertreten am Boden zu liegen. Nicht geringer an Ziihl die Existenzen, die — bildlich ge sprochen —- dauernd mit einem Bein im Trugglanze tanzen, mit dein an dern an den Toren des Zuchthausesl festuennaelt find Nach Dutzenden zählen in Peters burg die —- übrigens auch an anderen Meltbörsenpliitzen nicht ungewöhnli chen —- Erscheinungen, die man kürz lich etwa zufällig gewahren konnte, wie sie noch in unreiner Wäsche und falop per Kleidung aus einem Wurstladen oder einer Theebude kommend, in der Menge verschwanden und sich heute in der unnummexirten Miethsequipage oder im Autotaxi in hochmodernem Futteral mit dem dazu gehörigenGold und Brillantenanhiingfel fpreizend, nach der Börse ihr Frühstück bei Cubat oder Donon einnehmen. Abends in: Garten von Contant dinieren und den besten Theil der Nachtstunden im lau schigen Separfs des Aquariums in sü fzem Amiifement vertändeln. Wobei allein an Trinkgeldern den Kellnerm aus deren Duzfreundfchaft die heuti gen Talmiiavaliere vordem vielleicht ihr Leben gefriftet, mit oornehmemGe tue Summen hingeworfen werden, die frühere Monatsverdienste der Gebet überragen. « Jedermann tennt hier in Petersburg einen Eisenbahningenieur, der den glücklichen Einfall hatte, vor zweiJahs ren einige Wladiiawiasbahnaitien zum Preise von 1000 Rubel — natür lich auf Differenz mit gepumpter Ein lage —- zu taufen, durch mehrfachen gewinnreichen Verlauf verstärite Rück taufsmittel zu gewinnen, um heute, nachdem Wladitawtas glücklich die 3000 überschritten, als vollgeriittelter Rubelmillionär gefestigt in den Sielen zu stehen. Das Börsenfieber umlrallt indes den tleinen Beamten, wie die hohe Exzellenz, die fchnippischeste Bal letratte, wie die durchlauchtigfte Für stin. in deren Salons zuweilen Welt gefchichte, viel öfter nach Weltilatsch gemacht wird. Der Tschinownit zwölf ter Rangllasse, die junge Tiph mamsell, der eben freigesprocheneKauf mannslehrling, die üppigen Staats räthe mit verschwiegenen erworbenen Rücklagen, der verschmihte lautasischi Kellner, oder die Rollschuhtünftlerim sie alle und tausend unbeschriebene Kreise mehr, wenden sich mit ihren nach Gold dürstenden Sinnen nicht an den richtig gehenden Bankier, oder gar an eine Banl mit den fchreckhaften Mengen an auspafsenden Dienern, Wächtern, Beamt:n und hinhorchenden Neugierigen aus dem Publikum. Diese Klieniel bedarf eines Vertrauensman nes, dem man ohne-jede Dazwischeni runst Dritter im einsamen Kabinett Herz, Wunsch und eriibrigtes oder er borgtes Geld ausschiitten kann. Aus das süns Rubel in 500, 5000 oder in 50,000 Rubel verwandelt werden. Einer dieser Zauberliinstler, wahr haster Meister seines Joches-: liihn, rücksichtslos, brutal, von unbeugsamer Zähigteit und Energie, von haarschnrs ser Beobachtungsgabe, aber auch frei gebig, mit Tausenden um sich wersend, jederzeit hilfsbereit, großziigig, in ge wissem Sinne sogar gutmütig, zuvor toinmend und von unerschöpflicherGa lanterie, war —- Herr Zachari Betro witsch Jwanoss, wie aus der großen, die ganze Wandsront des Hauses am Newsty Prospekt in goldenen Buchsta ben mit dem Zuer Bankiergly Dom uinspanuenden Firmatasel, jeder Bor übergehende lesen kann. Natürlich nur« wenn er eben lesen tann. Was von seinein stattlich und immer mäch tiger anschtvellenden Kundentreis noch lange nicht durchwegs zu behaupten ist. Die Uransiinge seiner der weiterenOef-· sentlichteit gewidmetenThätigleit spiel ten sich ieltsamer Weise gleichfalls in distretem Kabinett ab und bestanden vorbedeutsam auch im Einseisen — nicht sinnsällig, sondern in des Wortes verwegenster Bedeutung. Mit einem Worte, unser Herr Jwanoss war aus Neigung, Anlage und Gewerbe das, was man Badediener nennt. Er hatte somit ausreichendeGelegenheit, gründ lichste Studien des Menschen anzu stellen. Diese siir beide Theile nutz bringendeThätigteit wurde nicht durch aus freiwillig von seiten Jwanofs, der tibrigenö damals ganz anders hieß, unter Umständen unterbrochen, die sür ihn ein längeres Verweilen in stiller Zurückgezogenheit, sowie als erstes Wechselgeschiist die Auswechslung sei nes Namens zur Folge hatte. Die nächste Welle brachte unsern Jtvanoss bereits recht hoch. Aus das oberste Stockwerk eines Geschäftspalas sied, wo selbst unter Jwanosss Ober leitung eine fener zahlreichen Spiel hiihlen allnächtlich ihre Pforten einer unglaublich gemischten Gesellschaft von Glücköjägern eröffnete, die als bald nach der Revolutionszeit wie Giftpilze zu turzlebiger, doch die öf fentliche Moral tief zerllüftenden Da seinsfrist entstanden. Mit von Spie lrrgeld ziemlich straff gefüllten Beutel und vielfach gewonnenen persönlichen Beziehungen begann nun Jwanoff ei nen einirii lichen Handel mit Prä mienratenlofew llm von diesem Sprungbett leichtbefchtringt zum «Banlier« emporzufchnellen. Das ge schah vor kaum zwei Jahren. Inner Jhalb dieser Zeit bis heute, hat Iwa - noff verbürgter Sage nach fiir sich und seine Gtrenen über fünfzehn Millio nen Rubel on der Börse gewonnen, et « liche Millionen verloren nnd wird sich jegi, nachdem er plötzlich vor wenigen Tagen die Hauptstadt mit dem Ent fchlnsse »zu liauidieren« verblüfft hat, immerhin als mehrfacher thbelmil lioniir ins Privatleben zurückziehen Zachari Petrowitfch dankt seine Er folge zweifellos der fabelhaften Hoch becvegung in russischen Industrien-Jer ten, von denen er besonders die Lena-· goldfeldaltien ineinem Maße begün stigte, daf; ein Börfenwitz die Papiere in »Lena ,3acharowna« umbenannte. Jn dieser verhältnismäßig kurzen-Zeit fpanne stiegen Lena von 2000 auf na her 9000; find freilich auch wieder bei 53000 angelangt. Aber Zachari ge wann mit seiner Racharomna Millio nen auf Millionen. Es hieße dem Glückspilz aber unrecht tun, wollte man seinen Erfolg lediglich der bei spiellosen Gliiclstonjunltur zu Gute schreiben. Er vereinigt auch besondere Eigenschaften und Begabungen in fich, » deren sich keineswegs jeder Glücksritter « rühmen kann. « Jroanoss ist nach übereinstimmen dem Urtheil ganz außergewöhntich in telligent, dabei von schärfstem Spür sinn fiir die Schwächen seiner Mit- « menschen, Er bummelte freilich mit « dem großen Schwarm allnächtlich durch die Vergnügungslokale der Re sidenz. Der Champagner floß in Strömeananoff abertrank nichts als Thee und Mineralwafser. Der Sekt war für die Tafelfreunde, die er in unbegrenzter Gastlichteit bewirthete. Jwanoff aber beobachtete, seine Augen waren überall. Der Wein löste die Zungen. Er erfuhr den Herzenskuw mer des einsluszreichen Generals, wie die Beklemmung des machtvollen Mi nisterialdirektors, die häuslichen Ver hältnisse der Fürstin und die Namen der Verehrer der Operndiva. lknd überall sprang er ein, wo's Noth that. Mit wirtlichen Summen, nicht mit Bagatellen — Geld spielte bei ihm kei ne Rolle,sobald er nur wittern konnte — und seine Witterung war erstklas sig -—, daß die Verbindung früheren oder späteren Nutzen versprach. Diesen Freundschasten dankt der ehemalige Badediener die Wiirde des Kommerzienrathes. Sogar nach einem exotischen Generalkonsulat hatte er schon dieHand ausgestreckt Mehr noch! Der nunmehrige Abgang vom Schau platz in wahrhaft glänzender materiel ler Lebensstellung ist ausschließlich der Erfolg seiner Verbindungen. Denn einer dieserFreunde in namhafter amt liclker Stellung nahm ihn untängst vertraulichst bei Seite: »Zachnri Petrowitsch: Jn Ihrer Vergangenheit sind einige dunkle Punkte. So lange Sie der »Herr Niemand« waren, fand auch keiner ein Interesse daran diesen nachzuspüren Heute sind Sie reich an Gold und Nei dern. Die Anzeichen und die Vlnzei gen mehren sich. daß man Jhnen nicht wohl will. Wie lange danerts: Und alles möglich traute Zeug lommt ans Tageslicht, daß Jhnen viel Kummer viel Geld kosten und Sie zum Rück-— zug zwingen könnte. Seien Sie klug ziehen Sie sich bei Zeiten freiwillig zu rück. Verweilen Sie einige Jahre als Privatmann im Auslande. Ihrem Reichtum wird die gebiihrende Ehriing nirgendwo versagt werden. Dabei stärken Sie Jhre heute zerrüttete Ge sundheit. Sie sind noch jung, laum 40 Jahre alt Die ganze Welt steht Jhnen offen Kommen Sie als neuer Mann in zwei bis drei Jahren nach Russland zurück Und Sie können bei Jhren Eignungen erreichen, was Sie irgend tvollen!« Zachari Petrotritsch Jwanosf hat den· klugen Rath befolgt. - Aus dem Wege zur Selbstertenntnis ist das größte Hindernis das Selbstbe lvusztsein. til II- O Bei einem großen Festessen in Tu rin hat der italienische Minister Gio letti erklärt, die Türkei sei schuld an dem Kriege. Die alte Geschichte vom Karnicteh I sit s Jn New York darf man an Sonn tagen nicht stiegen, wie eine Flugtiinst lerin zu ihrem Schaden erfahren hat. hoffentlich .dars man noch zu Fuße t i gehet-cl« · M . Beim Wortgesecht wird der am leich testen aussällig, dem nichts mehr ein fällt. , Ä I F Das sicherste Mittel um Tummheis s ten zu begehen, ist sich auf seine Le bensweisheiten zu verlassen O II sit Wer hofft, der siirchtet zugleich, wer fürchtet, der hofst zugleich. , Brennende Berge. ( s Donnernd braust der Brennerexpreß dasThal de: graugischtigen Eisack hin unter, die hoch droben auf der Bren nerhiihe, kaum mehr als ein zorniger Springbrunnen, zischend aus harter Fels-klomm niederspriiht, und .rasch, in der Nähe von Gossensaß schon, ein wilder, im unaufhaltsamen Rasen zur Tiefe alle Nachbarschaft bedrohender Bergstrom wird. Stets schwebender wird das schnelle Niedergleiten des D Zugs, stets stürmender jagen die Berg ivlosse in de Himmel, dieWälder stei gen mit ihnen empor und schwer streift der Dust der ungezählten Nadelstäms me durch die iiihlwehende Luft. Dann endlich rücken die Berge ganz nahe an den Bahnsttang; plößlich ein scharfer-. iohliger Geruch durch die Luft, ein heißer, sengender Athem, vermischt mit harzigem Nndelhauch . .. Und der Himmel verfärbt sich: bleierne Walten Gigantisch jäh emporgeschleudert, drängt weiß, schwelend und in unge heuren, senkrecht aufgetürmten Ballen »die erste Rauchsäule über alle Gipfel. iEs ist wie das Schnauben eines zum Angriff rüstenden Kraters, der noch idie Lavastrsme unterirdisch sammelt, es ist das glühende, schaurige Damp fen eines Geisers. Und schon geht ein Flackern, ein heißes Glänzen und Zün geln durch den gewaltigen Qualm Mit einem Ruck hält der Schnellzug: Gossensaß Wir sind im Brand- : revier. I Und auf schmale-n Wegrain hinauf, ’ hinter das Häuserkaree des Jbsenlur orts, nach Pflersch und dem Lauf der Eisark jetzt entgegen. Wild klettern die Berge zu steilenSpitzen hinan, — halb verlohlt schon die Rücken, versengt wie verbranntes Gefieder bie Gipfel. Nuß geschwärztes Geröll an weiten, kahlen Stellen, die grüne, tühle Wälder tru gen. Hier blieb nur da und dort das Unterholz: das glimmt noch und kni stert, dünn zieht der Rauch noch jetzt in blauen welligen Schwaden in den Wind, bis dann aufs neue von unten her Flämmchen aus Flämmchen zün gelt und weiter wandert über den gan- f zen Berg, an dem das Feuer fast nichts « niehr zu verrichten hat. Niemand achtet der züngelnden Flammen, niemand löscht sie. Jm Schutt des öde gewordenenAbhangs müssen sie selbstbsich bekämpfen, tödten, verzehren: alle helfende, rettende Men schenkraft ist längst mit dem Feuer, das unaufhaltsam hier wandern kann von Stamm zu Stamm, von Wald zu Wald, über die Gipfel der Berge ge stiegen. Trotzig steht Berghaupt an Berghaupt, kühn nebeneinander, über einander aufgewiirfelt, und alleThäler, die sie schaffen, tauchen und lohen dieThäler brennen, dieHänge, die Kup pen, die Berge brennen. Schräg neigt die ganze Bergkette sich zur Tiefe, frei klettern die Blicke wie über eine Rampe ohne menschlich Maß von Zacke zu Zacke: endlose Steppen von Rauch, endlose, wogende Verheerung, in der starr nnd fest nur die grünen Riesen stehen, die die Opfer sind. Und der Himmel, das Licht des Spätnachmits tags, beginnt sein Spiel mit den wes henden, rauchenden Wolken. Gelb hül len sie den Horizont ein, blau inengt sich der Dampf von unten ein, weiß, dick, stickig kommt er von der Flanle. »Aus dem obersten Berggrat Menschen. Es sind winzige Figürchen, winzig wie Ameisen und behende wie sie, man sieht ihre Arme fliegen, sieht ihre Spaten undErdhacken sausen, und lautlos sin ken die Baumriefen nieder: vergeblich -—— mitten im Grün, hoch droben an unberührterStelle, zischtplötzlich neuer Dampf auf, schlägt hoch, ballt sich und breit weht die neue tiianchfahne über den Berghang, fast wie die schnauben den Dampfftahlrosse, die den Brenner hinuntereilen, und nur noch schneller »Is« sit Und jetzt liegen alle Gipfel, alle Bergflanten srei; zahllos die Herde," zahllos die stritten die über den Höhen in der sinkenden Sonne vereinigt in unabsehbaren rothen Nebeln nach Sit-. den ziehen. Noch war es, bevor derj Tag sich neigte, wie ein phantastischer. glimmender Kantin, wenn an vor-« springendem Fels ein Fichtenbestands von unten her von rothem Glast durch-s lichtert wurde, und dasRoth der fernen ; Flammen durch den grauen, ringeln-« den Rauch matt im Taglicht brach. Aber wie die Sonne versank, wie alle Berge, die drüben in Sicherheit liegen, « mit dunklen, schweren Kapuzen stehen, i wie wolkenverhangen und ehe-chole schwarz die Nacht herauszieht, wird; die grauenhaste Vernichtung jäh eins Märchen voll Däinonie und seuertrun-· kener, elementarberauschter Schönheit Hoch droben, vermengt mit Nachtwol len, daß man sie nicht mehr theilen kann, ziehen die Rauchschwaden das von, nur ein leichter, sast rosiger Flor bleibt sichtbar, und das Feuer. das blinkende, glttzernde, lodernde Feuer wird frei. Aus der Thaltiese steigt es jeht unbezwungen, unbehindert über die Berge empor, slieszendes, wehendes, strömendes Gold, baut strahlende Terrassen steil zu den Gipfeln. Tanne an Tanne sprüht aus, eine einzige. tiberirdisch gewaltige Fackel, die den Brand mit einem Jauchzen weiter-; reicht, ganze Baumgruppen lodern und bauen goldene Riesenthore in die ( magisch erhellte Nacht des Gebirges.; Alle menschliche Phantasie ist durch die Phantastil des Elements besiegt» Jn den Bergen gibt es jetzt sestlichei Allern, lampionbelränzte und mit oft fen brennenden Flambeaus, in den Bergen gibt es jetzt Feuertreppem JFeuerrondels und romantische Paris, idurch die die Flammen haschen. Ber ;schwenderisch ift das Feuer mit tau !send Einfällem Schiffe und Kirchen, Kronen und flammende Schwerter, Ornamente und Symbole zeichnet es furchtbar in die stöhnenden Berg rticken. Gliihend steht ein ungeheu res W über der einen Wand, von Belsazars unsichtbarer Richterhand hingemalt, Feuerregenbogen spannen sich über die Kuppen, Kometen, Sternfchnuppen fchießen durch da Dunlel, feurige Blöcle sausen zur Tiefe, und alle« Höhen, alle Berge sind besternt. Von den schweren schwar »zen Flächen leuchten hundert der sireute Brände: wie Festfeuer, tänze risch hingestreut in unfagbarer, schimmernder Schönheit über totge weihte Wälder. — Manchmal nur mehr über dem göhrenden Chaos, deutlich im schwar zen Umriß, ein schwerer, verzweifel ter Flügelfchlag. Prachtvoll, mit weitausgespannten Schwingen um kreisen noch einmal die Adler die brennenden Horste, sehen sie mit den Jungen aufflammen und zerfpriihen, gefpenstisch dann ihre Flucht in röt selhafte, unerhörte Nacht und Fremde Die Aare fliehen, längst flohen die Gemsen, floh alle Kreatur, die nicht das Feuer allzu jäh zum Sterben hielt. Es ist ein Tag, an dem Tod und Schönheit, die Grausamkeit der Elemente und ihr ewiges Glänzen ein einziges, unwie derholtes und unbegriffenes Märchen bleibt. Karl Fr. Nowak. Ehtnas Clsentnduurte. Konsul Anderson von Hong Kong macht über die Eisenindustrie folgende Mittheiliungem »Das nach dem Aus land versandte und in China selbst verwendete Eisenerz sowie Eisen- und Stahlprodukte kommen aus den Han yang Stahl- und Eisenwerken in Hankom Deren Produktion an Eisen belief sich in 1910 auf 130,000 Ton- , nen, wovon 14,034 nach Shanghai und anderen chinesischen Häfen, 29, 167 nach Japan und 15,100 Tonnen nach Amerika versandt wurden. An sEisenbahnschienen etc. wurden 83,248 Tonnen versandt ,etwa 5000 mehr, als im vorigen Jahre. Jm Mai 1910 ist ein neuer Hochofen aufgestellt wor den. Die Förderung von Eisenerz in den Tayeh - Bergwerken belief sich auf 303,076 Tonnen. Die in genannten Werken produ zierten Eisenbahn - Materialien sind direkt an chinesische Eisenbahnen ab gegangen, und zwar zu einem auf nie drigen Fabrikationskosten basierten Preis. Das Produkt der Hanyang Werke basiert auf einem Kostenpreis von etwa 87 Gold per Tonne für Ei sen, gegen 812 in Birmingham, Ala» und 815 in Pittsburgh, Pa. Weitere Ausdehnung dieser Werke, welche jetzt den Gegenstand von Verhandlungen mit der Regierung in Peking bildet, » würde bedeuten, daß China seinen Be darf an gewöhnlichem Eisenbahnmate Jrial selbst decken kann.« ’ China ist nicht nur im Besitz unge heurer Lager von Eisenetz, sondern verfügt auch über den nöthigenBestansd an Kohle zum Schmelzen und zur Fa brikation. Seine Kohlenvorräthe sind vielleicht noch bedeutender, als die der Ver. Staaten, und es benötigt nur der Eisenbahn-en, um sie zu verwerthen. Dabei sollten nun unsere Reserve-Ka pitalien zur Verwendung kommen und die chinesischen Eisenbahnen und Wall Street sollten zu dem Zweck mit ein ander in Geschäftsvcrbindnng treten. Nachfragen im chinesischen Konsulat in New York ergaben die Information, daß die Hanvang Stahl-· und Eisen Werke mit Walzwerken wohl ausge riistet sind; daß die Schienen für meh rerc chinesische Eisenbahnen dort fa briziert werden und daß die Anlage vielleicht in genügender Weise ausge dehnt werden wird, um allen einhei mischen Anforderungen für Schienen zu genügen, wenn nicht der Eisen bahnbau schneller vor sich geht, als den ans-gegebenen Konzessivnen nach er sichtlichsp » John D. Rockefeller hat eine ganz neue Art des Händedruck- erfunden, damit seine Hand für das Golfspiel geschont werde. Und siir das Geldzäh len doch wohl auch? st- It Jtalien gedenkt die Sklaverei in Tripolis abzuschaffen. Ein «edler Vorsatz, aber wie ist’5 mit den Schwe felgrubeniArbeitern auf Sizilien? It- Iit II Um Wunden zu schlagen, braucht man kein Schwert, die Zunge tut es auch. «- « si Die Spiritiften, die in St. Louis eine Konvention abhalten, haben an geblich dazu auch eine Anzahl hervor ragender Keister eingeladen. Wer wird diesen aber das Konvention-Abzeichen anheften? It- If Ein Farmer trat in die Ofsire einer Feuerversicherungs - Gesellschaft nnd sagte, er wolle sein Anwefen versicheru. »Was für Voxlehrungen zum Feuer löschen sind in Jhrer Ortschaft getrof fen?« fragte ihn der Angestellte. Der Mann kratzte sich den Kopf und liber legte sich die Sache eine Weile. End »lich antwortete er: »Nun, es regnet. lmanchmall«