Gruberstfxvlosiom Hier Arbeiter fu«-et getötet, flnfzehu lebendig begraben. Ihre Rettng zweifelstft horrisburg Jlls. 23. Oct. Bei einer Explosion in der Ogara Kohlen zeche No. 9 wurden heute vier Gru benatbeiter auf der Stelle getödtet und fünfzehn in einem Abtbeil lebendig begraben. Man weis-, noch nicht, ob es mögsch sein wird, auch nur einen von ihn-en zu retten. Der Unfall wurde durch die Explosion eines Pul verfasses im Jnnern der Zeche verur facht. Schafe Antwort Osiener Brief u den Eper site-ten Rufe-eit celesiis vertheidigt. New York, 28. Ort. Francisro Esel-day der Generalconful von Co lombta, hat in einem gestern bekannt Egebenen offenen Brief auf einen von erfl Theodore Roofeoelt unlängft oeröffentlichten Artikel geantwortet, in dem Roolevelt zu erklären sucht, wie die Vereinigten Staaten das Recht erwarben, den Panarna-Canal in bauen. Der General-Sonsti! fagt ganz offen, daß der frühere Präsident es in feinem Artikel mit der Wahr heit nicht lehr genau nimmt, weil er ichtvere Vefchuldigungen gegen Co lomliia erhebt, die, wie ihm selbst ie tannt, unbegriindet waren. »Wenn Sie, Herr Roofevelt«« so heißt es in I dein Brief unter Anderern wirtlich on Essai-schneidern und Banditen Frechen und dabei Beamte und geach tete Männer oon Colombia meinen, dann haben Sie sicher das Ultimatum vergessen, daß Sie der Regierung von Colombia zustellen ließen und ihr fiir den Fall, daß der Senat den von der Ianarna Canal Co. entworfenen Ver trag nicht annehmen würde, mit schrecklichen Folgen drohten. Haben Sie die amerilanifchen Marinelolda ten vergessen, die Admiral Glaß lan den und gegen Javila und Neal de Santa Maria vorrijcken ließ? Wer war damals der Ehrabschneider und Bandit?« Die castvortnsTragödte. Ost-der der Sturme-Familie tst angeblich tu Haft. Ellsworth, Kas» W. Let. Zeit einigen Tagen befindet lich bier ein Mann in Haft, der beschuldigt wird die Mitglieder der Familie Sboms man. die vor einiger Zeit als schreck lich oerftiirninelte Leichen gefunden wurden, ermordet zu haben. Der Na rne des Gefan enen wird als Fugu Smitherman elannt gegeben r foll sich bereits in solche Widersprüche ver-wickelt haben, daß an feiner Schuld nicht mehr zu zweifeln iit, wenngleich er biEJ jetzt das ilnn zur Last gelegte Verbrechen noch stand haft geleugnet hat. Man will ilm der keineswegs lehr angenehmen Proce dur des »dritten Grade-s« unterwer fen und auch nach der Wohnung der Sbowman’fchen Familie bringen tvo die ichaurige Vluttbat ausge führt wurde-. Geniatton in hamburkp Fest-ahnte eines bekannten Bankiers nnd beliebten Lebemnnnes. Berlin, 23. Oct. Ungeheure Aufre: gnug hat in Hamburg die gestern er folgte Festnahme eines betaniiten dor tigen Bankiers und Leben-armes cer ursacht. Der Verhaftete ist beschuldigt ein Complott zur Ermordung seiner Gattin geschmiedet zu haben, deren Leben er siir 20(),««» Mart versichert hat. Die Frau sollte auf einer Boot fahrt nach Blankensce ertränkt wer den. Als Gehilfen zu der von ihm geplanten Mordthat dingte der Ban lier seinen Chausfeur, dem er 10, 000 Mart versprach Der Antolenler ging zum Schein aus den ihm ge machten Vorschlag ein, eilte aber dann nach der Polizeidirektion und ver rieth den teuflischen Plan, woraus die Verhastung seines Herrn er folgte. Mist-e Kritik. Berlin, 28. Oct. Die Kritik über mann Sudermann’ö neues Stück ,Der Bettler von Shracu5«, dessen Irftauffiihrnng am Donnerstag spend, wie bereits gemeldet, vom Institutes mit so starkem Applaug mmrnen wurde, lautet allge mein abfällig. Dem Stück wird Un » tlarhett der andlnn zum Vorwurf und te Contqitte werden als Zuge egece wich-m Daqu in Ums-. London, 23. Oct. Auf der hiesigen wahead-Station traf von dem Norddeutschen Lloyddampfer ,,Kaise· tin Auguste Bictoria« eine funken tekegraphifche Depefche ein, in der gesagt wird, daß unter dem 50. Grad nördlicher Breite und dem 16. Grad Iestllchet Länge der ePolländith Dampfer ,,Slotcrdyk« g ichtet wor den ist. Dem Dampfer wurden von hier aus sofort mehrere Schiffe zu sitt- uickcickt » — zw . »H Wardc vom Handelskrise tir persönlich untersank Hamen etlediit Baltimore, Md.. 23. Oct. Jn dem hiesigen Einwanderungshafen ist wäh rend der letzten Tage ein Fall erledigt worden, der in der Geschichte des Einwanderungswesens einzig dastehen dürfte. Von etwa drei Wochen langte ein 70 Jahre alter Mann, Namens Jakob Schmidt nebst Frau und 20 Angehörigen und Anverwandten mit dem Dampfer «Chemnig" von Odessa hier an. Schmidt hatte die Absicht, sich, zu seinen acht verheiratheten Kin dern in Aberdeen, Süd-Dakota zu; begeben, die alle Ländereien besitzen und denen es sehr gut geht. Der Ein wanderungs - Arzt entdeckte bei der» iirztlichen Untersuchung, daß ein 262 Jahre alter Sohn des Ehepaares an- ; geblich schwachsinnig war und empfahl : die Departation des jungen Mannes nebst seinen Eltern. Der schwachsin nige John wurde dabei nebst seinen - Eltern im Detentionshaus zu Locust . Point festgehalten und die übrigen sur Familie gehörigen Mitglieder durften landen. Von mehreren Sei- I ten wurde gegen das Departations-, thheil Einwand erhoben. Fri. Marie Dielmever, die Missionärin der deut schen BaptisienSnnode begab sich am z lesten Freitag in Begleitung der Ver walterin des Detentionshauses nach; Washington, um bei dem Sekretlrf fitr Oandel und Arbeit persönlich be- : treffs dieses Falles vorzusprechetr Lei der war Herr Nagel verreist, und die . beiden Damen hatten nur Gelegenheit mtt seinen Untergebenen zu conferiren Die Kinder des Ehepaares appellirten Fleichfalls gegen das Departations Ur- i theil. Inzwischen gelangte der Falls dem Cardinal Gibbons sur Kenntniß j und nachdem er sich mit den Einzel heiten vertraut gemacht hatte, trat er mit Sekretsr Nagel in Correipondenz. ; Uuch EinwanderungärommissiirStumv und Hilfs - Einwanderungscammitfär Louis hoffman gaben sich die erdenk lichste Mühe. dem greifen Ehepaar zur — Landung zu verhelfen. Die Folge« dieser von edeldenlenden Menschen iuscenirten Bewegung war. das-,- sich Seiretiir Nagel entschloß den Fall persönlich zu untersuchen Jn Beglei tung seiner Gattin und des Einwan derungs - Commissärs Sturnp begab er sich direkt nach dem Detentivns hause in Locust Point. hier knüpfte Herr Nagel, der deutsch spricht, mitf dem angeblich schwachsinnigen jungen; Einwanderer eine längere Unterhal-· tun an und er war erstaunt iiber die « St heit und Ruhe, mit welcher der- « selbe ihm seine Fragen beantworten." Ohne Zweifel ist der junge Mann et was beschränkt, jedoch nicht eigentlich I schwachsinnig Die Mutter erzähltek Herrn Nagel, daß ihr Sohn, als ihr i Heim durch Feuer zerstört wurde, aus einem brennenden Zimmer auf die« Straße geschleudert worden sei. Er war damals sechs Jahre alt und hatte in Folge des Sturzes die Sprache verloren. Vier Jahre später war er - im Stande das Wort »Mutter« aus- . zusprechen Nach und nach erlangte der Knabe das Sprechvermögen ganz wieder zurück. Heute hat Setretär Nagel die Freilassung der Familie an geordnet. Allerdings werden die Kin der des Zhepaares Bürgfchaft für ih ren Bruder stellen müssen, daß er dem Gemeinwesen nicht zur Last fällt Schlacht bei sen-hast Der blntikste Kampf is italienisch t rkischet Kriege. Tripolis, 23. Oct. Der Kampf bei Benghazi war bis jetzt der blutigste und hartnäckigste in dem italienischE türkischen Kriege. Nachdem der Kampf am 19. October während des ganzen Tages ununterbrochen fortge seht worden und erst mit Dantelwer den eine Pause eingetreten war, grif fen die Türken die italienischen Trup pen in ihrem Lager während der Nacht an, wurden aber zurück geschlagen. Bei Anbruch des nächsten Tages besetzten die italienischen Truppen die Stadt Benghasi. Die Türken hatten schwere Verluste, und die Jtaliener büßten einhundert Mann an Todten ein« wenngleich von verschiedenen Seiten behauptet wird, daß ihre Verluste viel schlimmer waren. Passagier von Dampfern, die vor Benghazi liegen; aber nicht landen können, sagen ein stimmig, daß die Türken und die Ara ber in dem Kampf eine seltene Bra vour an den Tag legten. Ins ciiic Itsciismchkhcito Ministeepkäsident v. Marsch platt Musestaltsns des Csbisetts. Wien, 23. Oct. Ministerpräsideni Freiherr v. Goutfch zieht gegenwärtig eine Neugesialtung des Cabinetts in Erwägung. Der Zweck ist, eine Ar beitstnehtheit im Reichsmth zu schaf fen, an der es abermals gebricht. Frei herr v. Gauisch ist geneigt, den Ache chen zwei Sitze im Cabinett zu geben. Dagegen opponiren jedoch die Deut chen auf das heftigftr. Wie eine Lö ung gefunden werden soll, welche bei Iheile, wenn auch nur fiir eine ge wisse Zeit, zufrieden stellt, ist nicht ersichtlich. » TrübeAussixchten Wollen iüdminesiiche Re pnblit protlsmirem Norden fsl Maudfüu bleibe-. Wu Ou, Provinz Rganshivet China, 23. Oct. Eine japanische Firma in Nanling meldete heute te legrapbisch hierher, daß die Thore der Stadt geschlossen sind und daß es Niemand gestattet wird, in die Stadt zu kommen, der nicht anz genauen und zustiedenstellenven usschluß ge ben kann. Unter dem Publitum herrscht große Aufregung, und Viele verlassen die Stadt. Fast tii lich passiren ausländische Krieng isse diese Stadt und begeben sich weiter den Fluß hinaus. Peking, 23. Oct. Jn der Nähe non Kivnng Schni. in der Provinz Dis-Pein bat, biet eingetrossenen Nachrichten zufolge, gestern zwischen Rebellen nnd Reaierunggtruppen eine Schlacht itattgefnnden, die mit einer vollständigen Niederlage der ans 20.000 Mann bestehenden Ar mee der Neaiernnkistrnvpen endete Der Nebellenliibrer Li Inn Hung beieliliate 15000 Mann. und diele schluan den nni J 000 Mann stärke ren Feind nicht nur in die Flucht sondern nahmen die ganze Artillerie der Neaiernngstrnvven gesungen und erbenteten außer Lebensmitteln rtesiqe Norrötbe Von Munition. An wilder Flucht zogen lich die Regie rungstrupven 30 Meilen naä Scho hot zurück Die Nebellen baden einen tunnel in der Nähe von Men Jan-Tichons besest nnd den Regie rungctruppen dadurch ni nur se den weiteren Rückzug J chnitten londern jede Möglichkeit ckIer Vet etnianng mit Mandichuitrilpven die von hier aus nach dem Süden aufgebrochen sind. genommen Gen. fein Its-seiner der stirbst-Kommu dirende der Reaiernnastruppen It über die Niederlage fast verzweifelt nnd will jetzt einen lesten nnd nu rmeiielteie Nerincb machen, sämmt liche site dirs Feldmn mobil gemach ten slieacernnaktrimven zu vereint-» ten Veiitm, Zgi Let. Hi Juau Hung. Der Oberbeiehlslnber der Armee der chinesischen Nebellen und Ang. duanung. der ioaenannte Bürger oriiiibent in Wu TichaneL organisi-! ken nach einer gestern biet einge-· irofienen Nachricht eine »Hu-chinesi sche Coniöderation« und wollen den« ganzen nördlichen Theil des Landes· den Mandichu überlassen Jn Szei Tichans fanden gestern biyige Wisse statt, und der Vicekönig von « cuan bat die kaiserliche Erlaubniß erhalten, 12,000 Mann mal-il zu stachen John Fergulon der hiesige auf ländiiche Sein-tät für Verkehrswe sen, hat hier in Peiing einen lege nannten Nothzxueia der Gesellschaft des Raiden Kreuzes organiiirt, dei len Mitglieder heute von hier in mehreren Uhiheilungen nach- der Front abglnaen Jn der ersten W theilung befinden iich iechs ameri kanische und englische und iechs chi neliiche Anste· Die Regierung de abiichtigt, in bequemer Lage ein mit allen modernen Einrichtungen aus geftaiietes Feld-Hoipital zu er richten, weil sie iiir die nächste Zeit iduissere Verluste fürchtet da die Neuieruuastntpven den Befehl ek lmlteu haben. aui der ganzen Linie Zur Liieuiive überzugehen Schanghai. 23. Oct. Die Stadt erscheint heute zwar ruhig. aber tro - dem ist die Finanzlaae und auch die Geschäftslage sehr ernst. Eingewrene Geschäftsleute weigern sich- Waaren anzunehmen, die aus euroviitschen und ameritanischen Häfen eingetrof fen sind, weil sie lein baares Geld haben. um ihren Verpflichtungen nachzukommen, und die Banlen nur sehr schwer zu bewegen sind, das nö thige baare Geld vorzuschieszen· Schanghai, 28. Oct. Deveschen, vie heute hier eintrafen, besagen, daß die Rebellen mehrere bedeutende Städte im Süden China's, wte s. B. Tschang-Scha und Nan Tfchanz be seyt haben. Tschang Scha tst die hauptstadt der Provinz Hunarn hat etwa 300,000 Bewohner und tft eine wichtige Handelöstadtz Nan-Tschang, die hauvtftadt der Provinz Mangsi. hat 100,000 Einwhner und liegt 200 Meilen südöftlich von hanlotm Jn vier von den achtzehn chinesis en Pro vinzen haben die Rebellen de Ober gewalt. Berlin, 23. Oct. Jm Auswärs ttgen Amt lief heute von der Regie rung der Vereinigten Staaten eine Anfrage betreffs der Lage in China ein. Deutschland glaubt, daß die augenblicklich in China herrschenden Verhältnisse ein internationales Vor ehen noch nicht rechtfertigen. Die Ia chinesischen Gewässern weiter-den Ktie Ischiffe hält rnan fin gen« end, mn und Eigenthum vo- us liindern tn solchen Stadien und i-· stritten zu fchütem tn denen Umheu ausaebrochen sind. Die heitle Frage. Deutsche Reisi singt-Abge ordnete wen-en getugc Die Mietstssissatruerfr. Deutsche Btätter beschränken sich It rsuf zu meldet, was fie in Pseiiet Blättern über die beiderseitige Comausstieg-Verhandlungen fin den. —- Die amtlichen Kreise is Deutschl-nd hätten sich is tiefes Sämeisem —- Zeituases der Rech tes sind darüber aufgeben-im III Mitglieder des Reichen-sc der fru zösiicheu Presse gegenüber ihr Herz über die Mart-III - Angelegenheit erschlossen haben. —- Riederlsge I. LiverlensWächters. i Bein-» 23. Oct. Die ziemlich au sgemein gehegte Erwartung, daß es lsogleich nach der Erössnun der iReichstagssession zu lebhaften ebat Iten über die Marotkosrage anläßlich jder von allen Fraktionen eingebrach -ten Jnterpellationen kommen werde, Ihr-e sich nicht kkfiiut Zudem das sPlenum sich einstweilen mit der Er kklörung des Reichskanzlers Dr. o. TBetbmann Hoilweg daß der Zeit punkt zur Beantwortung der einschlä gigen Jnterpellationen nicht gelegen - ei, zufrieden gab, bat jedoch offen bar nur der patriotische Standpunkt gegenüber dem Ausland gewahrt wer I sollen. Denn die Verdrossenheit über den Stand der Dinge isi weit verbreitet, und im Reichsta herrscht eine schnelle Stimmung. ie hiesi gen Blätter berichten aussiibrlich Pa riser Meldun en über die be rseitii gen Comoensattonsicterband ist-m Sie sind genitbigt. sich aus deren Wiedergabe su beschränken. Denn bier ist leinerlesi Information iiber das, was Frankreich an Deutschland als Entschädigng oerabsolgen will. su erlangen. Die amtlichen Kreise düllen sich in tiefstes Schweigen, und ein undurchdringlicher Schleier ver Ullt die zwischen dem Staatssetretär des Aeußern b. KiderlensWächter und dern französischen Botschaster Cam bors vor sich gehenden Besprechungen In den Organen der Rechten macht sich beträchtlicher Unmutb darüber geltend, daß verschiedene Mit lieder res Reichstags sich bereit geigunden haben, der französischen Presse ibr Herz iiber den Marokkossurs der deutschen Regierung zu erschließen Besonders icharser Kritik werden die Abgeordneten Professor Dr.i)ermann Paasche, einer der Wortsiibrer der Nationalliberalea. serner Bergratb a. T· Georg Gottbein von der Freisin nigen Voltspartei und der vielge nannte Centrumsmann Matthias Erzberger unterzogen. Sie haben es sich beisallen lassen, Correspondenten des Pariser Matin' Jnteroiews zu gewahr-m riski- ia diesen den si der deutschen Politik eine re t abfäl lige Beurtbeilusg gewidmet, was ih nen von den konservativen Blätsrn sehr verargt und als unpatriotischer Akt zur Last gelegt wird. Berlin, 23. Ort. Wie die Stin mung unter den Mitgliedern des deutschen Reichslags ist, erhellt am deutlichsten aus einer Beschlußsassung in einer der letzten Sitzungen liber eine Forderung der Regierung, welche von dein Staatssekretiir des Aeußern v. KiderlensWächter mit großer Ent schiedenbeit vertreten wurde. Diese Forderung, welche in Verbindung mit der Errichtung des Colonials und Consular-Gerichtsboses gestellt wur de« ist glatt abgelehnt worden. Das Ergebniß wird in weitesten Kreisen als eine gründliche Niederlage des Staatssekretörs bezeichnet und als eine direkte Folge der aus dem Ma rokkorummel erwachsenen Verdrossen beit. Herr v. Kiderlen batte das Ver langen gestellt, daß ein sachverständi s er Richter des Colonialgerichts dem uswärtigen Amt angehören solle »Aber er predigte tauben Ohren. Der Reichstag strich den bezüglichen Pa ragraphen der Vorlage, und dabei swtrd es aller Voraussicht nach sein Verwenden haben. . höchst ungünstig. »so lauten Ierichte til-er das Deß-des ; des Pttszregettesn : Berlin, 23. Ort. Aus Berchtess aden kommt abermals beunruhtgens Kunde über den Zustand des grei lsen Prinz- Regenten Luitpold von spayern Darnach ist das Bestnden des Nestors der deutschen Bundes sürsten im Augenblick so schlecht, wie es seit geraumer Zett nicht gewesen ist. Prinz Luitpold hat dte letzte Nacht ohne jeden Schlas verbracht und fühlt sich überaus matt. Unter solchen Umständen wird eine baldige Uebersiedlung des Patienten nach München vom Dose und von den Aerzten in ernste Erwägung gezogen Jtalienische Rechtssanltöh Wien, 23· Oct. Jm Abgeordneten house des Reichsraths steht augenblick lich die Frage der Errichtung einer italienischen Rechtssacultät aus derIai gesordung Die Debatte ossenbatt die altbelannten scharsen Gegensäge, die in früheren Jahren wiederholt zu den stürmtschsten Demonstrattonen gesührt beben. f———-—————————— E quetm Fritz. Kaiser Wilhelm Ncntisüllt km j Standbild feines Vaters. Ein Vottekschtqqt - Deut-ask Das san dem Berliner Bildhauer Professor Hugo Lederrr qefclvaffeae Neiterftanddild hat mischen den Bäumen und gärtnekifchen Anla en vor den alten Mauern des dalderl - Stiftes Aufstellung kre fsnden. —- Jn begeisternn Worten edachte der Kaiser in seiner Rede eines Vaters, des »Dulders auf dem Thron«, wie er ihn nannte. Nichffest des Niesenmouuments auf dem Schlachtfelde von Leimig. Kosten durch den Patriotenbund aufgebracht Berlin, 20. Ort. Jn der alten Deutschen Kaiserstadt Anchen ist ge zitern durch Kaiser Wilhelm eine Rei Tterstandbild Kaiser Friedrichs ill· ·ieierlich enthüllt worden. Jm Anschluß Ean den pietätvollen Akt, der unter den ksiir solche Gelegenheiten üblichen Gere smonien seinen Verlauf nahm, fand im IRatUaussaal ein Festmahl statt, bei rtvelchem der Monarch in Erwiderung eines vom Aachener Oberbürgermeister jBeltman ausgebrachten Toasies in he Igeisierten Worten seines Vaters, des «.Dulders aus dem Thron« gedachte, Edessen eisrigsies Studium stets die Ideuische Kaisergeschichte gebildet habe Hund dessen Wünschen und Sehnen nur daraus gerichtet ewesen sei, daß der Mr- Varbarosss im Kvsshäuser, Idie Wiederausrichtung des deutschen Reichs, sich ersiibn möge. ,Mein Vater«, sagte der Kaiser. «erzrg mich in der Ohesurcht und Bewunderung die deutschen Kaisers-one dieses heh ren Kleinods, von sern unter Gottes Schuf so viel Segen sür das Vater bnd ausgegangen, dieses bewährten does Monaler Ehre, zu Um alle Deutschen ins umso starkerern Ber trauen ausbliden können. je mehr er von der tret-n Liebe un Mitarbeit des Volkes gestützt un getragen wird.' Das von dem Berliner Bild hauer Prosessor Hugo Lederer ge schassene Denkmal hat zwischen den säumen und görtnerischan Inlagen vor den alten Mauern des Adalberti Sttstes Ansstellung gesunden. Dem Ort entsprechend den das Denkmal schmückt, hat der Künstler eine Oe stalt wie aus der Ferne martiger Sa gest geschsssen, einen Recken aus der utschen seiihzeit Aus ruhig schrei tendem Roß richtet sich der ritterliche Kaiser Friedrich ill. stmss empor. Den ern en Kon schmückt einzig der Lorbeerkranz Die graste Wölbung des Küraß deckt die Brust. Die rchte Hand stützt den Marschallstab auls das cui-, die Linie halt die Zü ge · Verlän, 20. Oct. In Leipzig ist das Nichtßft des Ziotterichlachpdnks mais gefeiert worden. Das Riesen monunrent, zu welchem der erste Spa tenstich am 18. October 1898 stattge funden hat, ist damit seiner iür den hundertjährigen Gedenttag derSchlacht beiLeipzig erwarteten Vollendung be deutend näher gerückt. Die Kosten des Bauwertö sind auf 514 bis 6 Millionen Mart oerantchtagt Das Gelände. im Werth von einer Million Mart, wurde von der Stadt Leipzig gestiftet. Die Kosten des Denkmalö Tind durch Sammlungen des deut schen Patriotenbundes rößtentheils aufgebracht worden. Die er Bund ei ner großen Zahl vaterländisch gesinn ter Vereine wurde 1894 von dem ILeipziger Architetten Kammerrath Kleinens Thieme mit dem ausgespro Ichenen Zweck gegriindet, ein der gro sßen Thaten der deutschen Befreiungs Itriege und der Völkerschlacht würdi ges Denkmal als Mahnung für kom mende Geschlechter zu errichten. Der Entwurf des Bauwerts rührt von lProf. Beuno Schand der bildnerische iSchmuck oon Prof. Mehner her. V Ein Ichmäharttteh Richard Gesamt Sohn Sirgsried sege- iiticherd Strauß. Berlin, 20. Oct. Großes Aussehen erregt ein Schmähartitel, welchen Siegsrted Wagner, der Sohn des gro ßen Meisters, in der Wochenschrist »Der Thurm« gegen Richard Strauß gerichtet hat« Der Verfasser nennt Strauß einen Börsenspetulanten und Geldschneider. Für die geistige Halb welt habe er Bäntetmusit voll istir Miasmen und« ungesunder Zitnt aus Hang Zur Sinnlichkeit und Lite sternheit, componirt· Inventars-Net- York. Hamburg, 20. Ort. Die Vereinigte Dampsschiss - Gesellschast in Reven hagen hat beschlossen, der neuen Nor wegen - Amerika - Linie durch Ein richtung monatlicher Fahrten zwischen Gothenbnrg und New York Coneues renz zu machen. Schlachtschiss get-reimt. Mel, Deutschland, 20z Oct. Das deutsche Schlachtschifs »Hessen'« wurde gestern Abend von dem norwegischen Dampser »Argo« gekammt und leicht beschädigt. Ohne hitse kehrte das Schlachtschtss trohdem nach dem hiesi gen Oasen zurück. Der neue Führen Oberst Jakob Rappen ir. m ro Präsident U. S. Bettes-M Association Schlußsiyung des Jahresesuveuts is « Chiusi-. —- Autoa C. G. Husiel wen Schsymciitet dee Organisa tion echtem —- Eiae bemerke-i wetthe Rede des Staatsiektetåes ; David von Mai-e. ----- Bezeichnet · die Beihibitioa in seinem Staat ; als einen .dumbug, wie et sieht schlimmer gedacht werden kast. Nsch dem Dafürhalten des Herrn Davis wird mit dem Basis-i tioasfchwindel in Maine bald qui ekäumt werde-eh feldit wes- fte seht noch mit höchstens einiges hundert Stimmen Majorität It geuommea ist. Ehicago. 21. Oct. Die gestern se ;gonnene Jahresversammlung des zAmerilanischen Brauer · Verbands, ;der .1lntted States Bruders Asso .ciation«, ist heute zum Abschluß ? :lommen, nachdem Bostom Mass., a I znächstjähriger Conventsort erkoren worden war. herr Ed. Ruehl von jener Stadt ilderlnachte eine überaus herzliche Einladung vom Bostoner ;Brauerverein, die denn auch mit Das Hangenornnien wurde, zumal da sie Io -einer Einladung der Vosioner Han sdelslaenmer leis war. DIrCoip sent wird is r sweiten "lste de Septrnsee in der nenst siattsinden, die Uesijsehtng des tut-f bleibt ader dein Berwaltun rat Iheelassem Juni erstat heut- der Condoleus - uskhusz s sen bericht, worin den ten ause s vergangenen Jahres verstorbenen MU gliedern ein warm e undener Nah rus ewidrnet war. Is besonders peda te man darin des Deren Ausruf Uihlein, des Setretiirs der Schlis Brewing co. in Milwaulee, der am Vorabend des Brauer · Cangressei aus der Jnsel lgoland jiih dolI Tode dahingerast wurde. Sodans hielt Cyrus W. DadiL der Staats ietretär von Maine und Redakteur d. «Waterville Sentinel« in Weiter-illi Maine, einen doch interessanten Vor trag über .Prohibition im Lichte der lürsliches Wahlen, und was Ia daraus lernen tann«. »Seit als eine rnhalben Jahrhundert,« s here Daois, »enthalten unsere Stat ten, und seit einem Vierteljahrhundert auch unsere Staatsversassung das Verbot der Verstellung und des lauss terauschender Getränke. II wenn wir aus diese Jst-e juris dlicten, können wir uns als weltersaf rene und erechte Männer eines Ge iiihls del tels nicht erwefen Nigt nur der beabsichtigte Zweit wurde ni t erreicht. sondern Heucylei. sorruption und Mißachtung aeaeniider dem Ge setz haben immer weiter um sich ge grisseu.« Tat-n laut Staatsselretsi Tor-is aus die letzte Wahl zu sprechen und berichtete iilser das heer von Campagnerednern, die don den Kalb wasser - Fanatitern tn’g eFeld gesithO wurden, iiber die unzähligen Ver sammlungen, die Verwendung tlein." Kinder silr Eampagnezwecte u. s. tot »Alle verfügbaren Kräfte,« sagte I Redner, «wurden ausgeboten, um Ausmerzung der Prohiditiondislaus sel aus der Versassun zu verhindern. Das Resultat der Mast ist bekanntlich immer noch ungewiß, da die eingetau tenen Berichte sich zum Theil in einem geradezu unbeschreiblichen ustande befinden, so daß man erst d Hilge der Gerichte in Anspruch nehmen niu , um das wahre Resultat zu ermitteln, aber die Frage« ob schließlich die eine oder die andere Seite mit ein paar hundert Stimmen gewinnen wird, ist sa schließlich nur ton untergeordneter Bedeutung, denn an dem gewaltigen moralischen Siege» welchen die Gegner der Zwangsgesetze erran n, wird da sdurch nichts eändert. an muß sich soergegenwärtgem daß die Prohibb jtionj - Klausel seiner Zeit mit 46,000 sStimmen Mehrheit angenommen ;,wuroe und pas ore1e vounanorg va Zhingeschrvunden ist. hieraus kann jman den vollständi en OUmschchg in Ider öffentlichen Menung erkennen. Mit der Prohihitian in Maine ift es ohne allen Zweifel zu Ende und es kwird eine Regelung des Geträntehans idels an ihre Stelle treten. Der ge jsunde Menschenverstand und die Ach stung vor dem Gesetz werden wieder zu ihrem Rechte iammenf Nach dieser mit ungeheurem Beifall aufgenomme nen Rede machte das Naminationa Comite die folgenden Empfehlungen betreffs der Beamtenwahl filr das nächste Vereins-jahr: Präsident, Jaeob Ruppert ir» New York;1Vize-Prits sident, William hamm, St. Paul, Minn.; 2. Uize - Präsident, Edivard A. Schmidt, Philadelphia, Pa·; Z. Vize - Präsident, Gustav Pabft, Mic waulee, Wisc.; Schatz-kreisten Ante-i C. G. hupfeh New York Mitglie der des Verwaltunasrathesr Jul. Liebmaun, Brootlnn« N. Y.: August W. Woebten, Philadelphia, Pa.;. Tieren Andreae, Thier-Am Jll.; An ihony J Schreiber, Vuffala, N. Y; Aunuft Fugen Duluih, Minn v seph uihcem Micwaueee, Maus Idans Müller, Wortlaut-. Oregon