UAQAOAAA AÄMUAMAAAAAMDQMULMAAAÄ AMAAMMÄÄWÄÄWÄIM EDer Kunstreiter 44 WUMAWÄÄQ UÄOMWÄAAAA DOMAUM Erzählung von Friedrich Gerstäcker ( ( ( s vavn»». (22. Fortsetzung-i «Gewsiß. Einwal glaubte sie ihn aueb lebe ganz sicher iur Hieb zu ba benJ er war ibr aber zu klug· Hast Du niOt gesehen wie sie ordentlich gelb bar heimliebetn Aerger wurde als ich ibr erzäblte daß die Verbindung Fest belebt-liess sei-» »Das glaub ich daß ihr die Par tie recht gewesen wäres« lachte ihr Gatte, »ein solcher Goldfiieb!« «Jrgend eine bester Freund ver suberte Frau v. Ziibbig nachliifsia »Lieber Gatt. Irancisca ist nun ein mal is den Jahren in denen f e einen Mann bekommen muß-— wenn sie sich nicht ibr übriges Leben obne einen solchen behelfen soll und ich glaube kaum daß sie lehr wiiblerilch darin fein wiirbr. Natürlich ist ihr der beste ber liebste » Aber was war denn das, worüber Du Dich noch mit Sil beralanz besprechen wolltest?« Ich? ——- mit Silberglanz?« .Wegen der Donna.'« »Ach lo," lachte der Jntendant. weiter nichts als ein Scherz, liebes Kind. Der arme Silberglanz war bis iiber die Obren in jene Kunltreiterin verliebt, und rein toll vor Eitelkeit wie er einmal ist. glaubt er Alles, wag dem Nahrung aiebt. Jch werde mir einen Scherz mit ibm machen und ihm erxäblen datii sich Georaine angele gentlieb nach ibrn erkundigt und mir unter der Hand zu verstehen gegeben habe daß ieb ibn wissen lassen mschte wo sie schmachte. " »Du irrft Dich darin doch vielleicht in dem Baron.« »Gott bewahre. liebes Herz -— ich irre mich nie. Aber ich bin müde, mein Schatz, und werde beute friib zu Bett geben. Bitte laß mir noch die indessen eingegangenen Briefe und Zeitungen bringen« Frau v. Zübbig läuteie und ibr Gatte saß bald be baalieb in: Sopba zurück-gelehnt bin ter einem Haufen aufgerissener Pa ptere - 21. Frau v. Zühbig innnte ihre Freun din Franrisra so genau wie Herr v. Ziihbig den Baron und Beide ver ließen an dem Abend das Zühbig fche Hans irod aller Freundschaftsbezem gungen mit einem Stachel im Her-» der aber nur die junge Dame wirklich schwerste Unterwqu blieb sie auch " CWMQ einsilbig irps allzk regen des Bart-III der es fiir M Pfiicht hielt, sich iiebeniwiirvig zu tauchen. . Zu Hause angekommen såate sie ihrer Mutter kaum guten Abend, fchipß sich dann in ihr Zim mer rin, warf sich in ihr Sophctz und ihr Gesicht in die hand stützend, starrte sie finster brütend vor sich nie der. Fräulein v. Zahbern hatte Au genblicke, in denen sie hübscher aus sah, als in diesem »Also doch,« tnurknelte sie leise vor sich hin, mit dem eFuße dabei den Teppich schlagend, ,,also doch! —— Diese kokette Nniplien dieses unreife, einge bildete Ding. voll Capricen und Lau nen! Und wie scheinheilig und unge duldig die -—- Person gegen mich thut? ob ihr je ein Wort davon iiber nie Lippen gegangen wäre! Dass in Freundschaft das ist Vertrauen die kleine gistige Schlange, die! llnd usw siir eine Ursache nur sie und ist«-se stein auseinander gebracht haben maszk ·—-- Sie hat ihn geliebt, ich weiß ec bestimmt, ja meinen Kopf möcht ich zum Psande setzen, daß sie ihn noch liebt: sie kann sich einmal nicht ver stellen, so viel Mühe sie sich giebt, und wie ich ihr neulich nnr den Namen nannte wurde sie bald blaß und bald roth. Hätte ich damals meinen Vor theil verfolgt, ich glaube, ich bätte sie zu einein Geständniß bringen können aber meine alberne Gutiniitbigkeit ließ es nicht zu Gutmiitliigkeit fiik solches Entgegenkommenl » Doch warte« — setzte sie entschlossen binzn, als sie aussprana und mit raschen Schritten in ihrem Zimmer aus und ab lies — Jetzt hab’ ich Dich! Liebt sie den Gedersiein wirllich noch, so ist er auch zurückgetreten und nicht sie, und das zu erfahren hab’ ich jett ein prachtvon Mittel Die Micksche Nachricht ist Gold erth und daß ich ihr das Gift tro entveise beibringe, data-s kann sie sich verlassen Hat sie Sestoss wirklich so sest umgarnt — "ist die Verbindung beschlossen und Mel-et me diese des-hatte sit-di tw, so kann ich darin so nichts · wehe sei-derbes — nur meine Rache ; wiss noch haben. Der Wurm - Most sich, Denn er getreten wird, »aber die W ficht nnd ich will s- s. selber W einmal eine Zeit lang die Wse WI. Bis sie die Reuig MW Mk— Ich bi Eil-It Ni- HM herstellen Lief nein. dazu fehlt ihr Jst-usi- ilt is doch cis em- ame. hiilslose » » I..W hatte sieh sel «"’II’III’IIIIIIIIIIIIII-II und würde, um dem Resultate zu ent gehen, Mo andere Personen gegen wärtig gewesen wären, jedenfalls zu Thtänen und Kämper ihre Zuflucht genommen haben. Eingeschlossen aber in ihr Zimmer dachte sie an nichts Derartiges, sondern kleidete sich aus« ging zu Bett und grübelte unter der warmen Decke über ihre Rachepläne weiter. Melanie saß am nächsten Tage al lein mit Louise in ihrem Zimmer und arbeitete an einer Sticterei. Gras Selitdss hatte sie gerade verlassen, und ein prachtvolles Blumenbouguet lag var ihr aus ihrem Arbeitstische — aber ihr eigenes Antlitz paßte nicht zu den blühenden Rosen und Camaillen, mit denen es prangte. Sie sah bleich und angegriffen aus, und ein schmerzlicher Zug umzuckte den sein geschnittenen Mund. »Ich will ein Glas Wasser halen,« sagte Louise ausstehend, »die Blumen wetten sonst so schnell« »Ich danie Jhnen,« erwiderte Me lanie. »aber bitte· sehen Sie die Blu men in das andere Zimmer hinüber, ich habe Kapsschmerzen, und die Ro sen dusten mir zu starl.« »Sie sehen heute leidend aus«-, Me lanie,« sagte Lauise· zu ihr gehend und leise ihre Stirn lüssend. »sehlt Ihnen etwas?« »Nein, nicht das Geringste weiter,« lächelte das junge Mädchen, »ein rheumatischer Kopfschmerz jedenfalls; ich siirchte fast» daß ich mich gestern beim Nachhauselommen erliiltet habe.« »Sie waren auch so leicht angezo gen.« »Es wird vorübergehen, ——— da kommt Jemand.« »Es ist Rdsalie — sie wird mich zum Spaziegengehen abholen wallen. ·Begleiten Sie uns vielleicht ein we nig?« «heute nicht —- Ruhe wird mir bes ser sein. Was hast Du. Rose-liess Du siehst ja so verdrießlich aus! Jst Dir etwas geschehen?« «Mir?« sagte das junge Mädchen, indem sie zu der Schwester in’s Zim tnee trat und an’s Fenster ging,» »was soll mir geschehen sein«-? Jeh ärgere mich nur iiber Jemanden.« »Ueber wen?«——-— wer hat Dir Ur sache dm geerbt-M «Ueber wen? —- iiber den Grasen Geherstein —.es ist recht häßlich von ihm!« »Was· metn yetzs" sagte Acetante und fühlte dabei, wie ihr das Blut zum Herzen zurückschoß. »Und hast Du es denn auch verges sen?« ries Rosaiie erstaunt, »ist denn nicht heute mein Geburtstag, an dem er jedesmal Morgens bei mir gewesen, und den er mit uns gefeiert hat« und habe ich ihn auch heute nur mit einein Auge zu sehen betomnienik Ja - vor-— beigeritten ist er vorhin s-—-— vor einer Viertelstunde, gerade wiedeg Grasen Seliioss Wagen vorgesahren war, aber ob er auch nur herausgesehen und gegrüßt hätte -— Gott bewahre! Jch bin so ernstlich böse aus ihn, daß ich ihn recht tüchtig auszanten werde, wenn er das nächste Mal wieder zu uns kommt. Da ist Gras Selitoss viel freundlicher s-— wenn er nur das Zeichnen verstände2« »Er wird heute Dienst gehabt ha ben, Rosalie,« sagte Melanie leise, »und da, weißt Du wohl, kann er nicht abtommen, wenn er auch gern möchte.« »Ach tvas,« ries das junge Mädchen, »die ganze Woche, und die ganzen letz ten vier Wochen hat er nicht in einem sort Dienst gehabt, und wenn er kom men wollte, hätte er gewiß schon ein mal Zeit dazu gesunden — und heute hatte ich mich so daraus geseeut, denn meine große Schtveizerlandschast hat er noch nicht einmal gesehen. Was macht denn Gras Selitoss so lange bei der Mama drüben? Jch wollte eben hinüber und wurde nicht hineingew sen.« »Ich weiß es nicht; er hat doch wohl etwas mit ihr zu besprechen." Kommen Sie, Comtesse,« sagte Louise, die recht gut fühlte, wie das Gespräch der Schwester peinlich wurde, »es wird sonst zu spät zu unserem Spaziergang heutek »Ich tann heute nicht gehen,« ries Rosette rasch, »Mama hat mir Besuch geladen —.—- da säheter ersott,« unter brach sie sich selber. »Gott sei Danks sent kann ich hiniiber und Martia sta gen, welches Neid ich anziehen soll. « Und mit den Worten huschke sie leicht und sröhlich aus der Thiir hinaus allen Uerger in dein einen-Gedanken ihres strenges vergessend Heinrichs o. Zahketn läßt fragen oh es der geräde comtesse genehm wied« meldete m dem Medic Konntest-know Ist-h Ue Mk assis i M i - NEMA- ..« us «ihenichtM3-ht, Uns-ist -------------------------- vollenden, denn Fräulein v. "' ahbetn hüpfte auf Melanie zu. und te um armeud nnd küssend, sagte sie lachend-: »Ich konnte mit die Freude nicht versagen unserer kleinen Refolie zu ihrem Geburtstag zu gratuliten — nnd wo steckt denn der klein-, liebe, wilde Engel?« »Ur-saue, neve Frauen-an m even zu ihrer Mutter gegangen; sie wird aber jedenfalls bald zurückkehren. Bitte, nimm so lange Platz.« »Du siehst auch heute wieder ange griffen aus,« sagte Fräulein v. Zah bern, indem sie der Gouvernantr. ohne diese selbst nur eines Grußes zu würdigen, Mantel und Muff liber liesz, den Hut dann aus einen nahen Stuhl legte und sich die Locken vor dem Spiegel ordnete, »sehlt Dir et was, mein Herz?« »Etwas Migräne, mein altes Lei den, vielleicht auch nur eine Ertiiltung, die ich mir gestern Abend beim Nach hausegehen zugezogen.« »Ach ja. Jhr hattet ja Euer Kränz chen bei Schadens gestern. Run, was macht unsere überschwängliche Euphra fhne? schmachtet sie noch? -- Jch be greife wahrhaftig nicht, wie sie bei dem Vater aus diese Weise hat ausarten lönnen. Sie webt und lebt und schwebt immer in einer höhern Welt, und kommt mit uns anderen armen Sterblichen eigentlich nur bei Kasfee gesellschaften zusammen —-— hat-ahn ha!« «Euphrosune,« sagte Melanie gut müthig »ist ein sehr liebes braves Mädchen, und wenn sie kleine Eigen heiten hat« dürfen wir die recht gern, ihrer anderen vortrefflichen Eigen schaften wegen, übersehen oder müssen sie doch wenigstens milde beurtheilen. Sie spricht zum Beispiel nie ein böses oder gehiissiges Wort iiber einen An dern hinter dessen Rücken, und das ist doch gewiß schon viel werth.« »Weil sie unsere Schwächen nicht steht,« lachte Fräulein v. Zahbern, »ihr Auge hängt ja immer an den Wollen und ihren Jdealen. Bei Zith bigs hat sie neulich geschwätmt, daß mir Amelie versicherte, es sei gar nicht mehr zum Auohalten gewesen. — Apropos, Zühbig, der Jntendant ist gestern von seiner nordischen Reise wie er es nennt, zurückgekehrt und hat eine sganze Tasche voll Neuigkeiten mitgebracht. « »Das läßt sich denken,« lächelte Me lanie, »und er ist fest gewiß recht in seinem Element.« »Er hat auch eine Entdeckung ge macht.« »Wirtlich? —- einen neuen Stern arn Theaterhimmel entdeckt? Der wird nach ihm benannt werden mits sen. Doch hoffentlich einen Planeten den wir in dem Falle auch einmal auf seiner Wanderung bewundern dürfen.« »Nein, einen alten Stern.« sagte Fräulein v. Zahbern. »einen Stern, der nur eine Zeit lang vom Horizont verschwunden war —- einen Stern er ster Griiße noch dazu. Die Frau des Georg Vertrand « »Jn der That?« sagte Melanie ru hig; »aber ich glaube die Entdeckung wird im öffentlichen Circus und mit hülse des Programms nicht so außer ordentlich schwer gewesen sein.« »Sie reitet ja nicht mehr, schon seit sie von hier fort ist,« rief Fräulein v. Zahbern rasch —- »hat sich auch in ihren Verhältnissen ja selbst m ihrem Namen sehr gebessert und heißt seht Frau v. Gevfeln.« »Von Gemelnk »Und selbst das ist noch nicht das Mertwiirdigfte,« setzte das gnädigel Fräulein still vor sich hin lachend hinzu. »Du räthst gewiß nicht, Me lanie, auf wessen Gut sie sich besindet.« »Wie soll ich das rathen?« sagte Melanie, die sich alle Gewalt anthun mußte, ihre Fassung zu bewahren: sie schöpfte dabei tief Athern, denn es war, als oh eine eiserne Hand ihr die Brust zusammenschniire; »Land und Leute dort sind mir vollkommen fremd.« »Wer hätte das dem stillen Grafen zugetraut!« fuhr Fräulein v. Zahbern fort, und ibr Blick hing lauernd an den Zügen der Gepeinigten: ,.Ameliel hat aber ganz Recht: Stille Wassers sind tief, Und die Nuhigen haben es! oft saustdick hinter den Ohren." »Von welchem Grafen sprichst Du i« T sragte Melanie. Sie wußte, welch-k Rame folgen würde und mußte, aber sie hatte einen von der Freundin un bewachten Blick ausgesungen; sie fühlte, daß sit beobachtet kac, welchen Ein - druel die Nachricht auf sie mache, sie wußte. daß starrean im Innern triumphiren würde, wenn sie sich schwach zeigte, und ihre ganze Kraft zusammenrassend, dein zu begegnen· sah sie ruhig in der Bedenk-en Auge-. Jan welchem Grasen?« lächelte Fräulein v. Zahl-ern, ihres Siegeö fest gewiß, «von welchem tönnt’ ieh reden, als von unserem unvergleiehs lichen Ritter Baden-d ohne Furcht und ohne Tadel, dem Grafen Geyerftein!' »Ja der That?« erwiderte Melanie aber so ruhig, als ob Fräulein d. Zahl-ern ihr eben erzählt hätte, daß irgend eine Modehandlanq in »Es ei nen neuen Kleidersebnitt erhalten« hätte. »den sich Madame Bertiand don ihrem Gatten scheiden lassen? dann dürfen wir bald einer Verlo-. bnngsanzeige in den Zeitungen entge gensedenk »Aber Du bist gar nicht erstaunt? darüber IS' die eine stärkere Wirkung erwartet hatte. l »Herr v. Zühbig hat sich wohl sehr aus feiner Reise amiisirt?« «Außerordentlich, und eine Menge Fährlichieiten dabei erlebt. Einmal brach ihrn ein Rad, gerade in der Nähe des »Dann Gehirln«, wie Mon sieur Berier ja fest, ich weiß nicht« von wem geadelt, heißt, und er über nachtete dort. Uebrigens hat er mich gebeten, teinen Gebrauch davon zu machen; Baron Gehfeln hat ihn Felber darum ersucht hier in «- niehts da von zu erwähnen, daß er ihn gefunden hätte. »s-- Doch Roialie bleibt lang-. Jst sie noch immer bei der Mama deli ben Z« s herübettommen, unt sich ankleiden zu lassen.« »Dann werde ich doch lieber einmal zur Mama hinüber-springen und auch gleich der lieben Exeellenz meinen Glückwunsch zu dem heutigen Tage bringen. Sie ist doch wohl?« »Ganz wohl.« »Und was sticlst Du da Schönes? — das ist ja ganz prachtvoll— s— ein reizendes Muster. Was wird denn dass« «Eine Cigarrentasche.« »Also nicht sür den Papa, denn der raucht nicht« ,,."Nein »Aha — ein Geheimnis « nun auf Wiedersehen, mein süßes Herz-- aus Wiedersehen, ich hahe Dich lange ge nug gestört.« Und ihre vorhin abge legten Garderobestiicle mit Hülfe Louisenss die ein stummer, aber er regter Zuhdrer des ganzen Gespräches gewesen war wieder anlegend rauschte Fräulein Jrancisra aus dem Zimmer in dem sie bitteres Weh weit ärger als sie wohl je geahnt ausgestiet hatte Melanie war schweigend ausgestan-« den sie bis zur Thiir zu begleiten — ihr Kuß brannte noch aus ihren Lip pen, und eben so still wollte sie wieder zuriiel zu ihrem Stuhle geben als ihr Blick aus das mitleidig-alle theilneh mende und sür sie ängstlich besorgte Gesicht Louisens siel. »Meine liebe, liebe Melanie,« stü sterte die Gouvernante, »glaul)en Sie utn Gottes willen nicht, was daitv Fräulein Jhnen erzählt hat. Fräu lein v. Zahl-ern ist-nicht wöhlerisch in ihren Neuigteiten, und der Stadt tlatsch zieht Alles in den Staub, wag er erreichen lann.'« Melanie streckte die Hand aug, als ob sie ihr etwas erwidern wollte — aher sie vermochte es nicht. Bis hier her hatte ihre Strast gereicht, und die Arme um den Nacken des treuen Mädchens schlingend, barg sie das Antlitz an ihrer Schulter und weinte still. Louise störte sie auch nicht darin; sie wußte aus Erfahrung, das; Thriinen den wildesten Schmerz lin dern, lösen.tönnen, und ließ sie sich ruhig ausweinem Dann aber, als Melanie ihren Plan am Stickrahmen ·Wahrscheinlich —- sie wird spcter l wieder eingenommen hatte und nur noch den Kops in die Hand gestützt nach den ziehenden Wollen am Him mel hinausschaute, sagte sie sreunds lich: »Es ist nicht wahr. Jch habe die feste, innige Ueberzeugung: es ist nicht wahr. Was Herr v. Zühbig -- sollte die Kunde wirtlich von ihm ausgeben —— veranlaßt haben tann, ein solches Gerücht auszusprengem weiß ich nicht« daß aber Gras Generstein sich mit die ser Frau so weit einlassen sollte, in ein solche-, ihrem Manne gegenüber entwiirdigendea Verhältniss zu treten, das glaube ich nicht, und wenn« » Louise mochte selber iiber das Feuer erschrecken, mit dem sie den Grasen vertheidigte. dann ruhiger setzte sie plötzlich hinzu ——- »wenn selbst ein an derer Mund es bestätigte, als der des Fräuleins o. Zahbern.« »Dvch. Louise —-- doch es ist wahr,« sliisterte leise Melanie, Jedes Wort. das sie gesagt, ist wahr, so ost !sie sonst auch übertreiben mag. Eine leinzelne Lüge läßt sich ersinden und )berbreiten, nicht aber ein ganzes Ge Iwehe von Thatsachem und daß — .Gus Geyerstern jene Frau liebt — deß bin ich selber Zeuge.« « »Sie sen-eke« »Ja — fragen Sie rnich nicht wei ter. Louise, aber -- ich habe die Be weise, und zvai mich am meisten schmerzt, ist nut. daß ich noch lchivcch genug gewesen bin. das so zu stihlen »und —- rvie ich sast siiechte — der » Zahl-ern verrathen zu haben. Jeßt istt Tdas vorbei; ich habe mich selber wie-? der. und wenn mein Herz noch thö richtet Weise an jenem Manne hing,! Wem es sich in erster Neigung sage-« wandt, so ist das jegt vorbei --- vor-? bei siir immer. Ihnen, Louise, tonntei ich das sagen; ich weiß wie lieh Sie mich haben, wir gut und treu Sie sind, « und daß ich Jhnen vertrauen darsJ ( tvie einer Schwester. Ihnen war ja auch meine unglückselige Neigung kein( Geheimnis« aber ietzt lassen Sie est abgethan —- geschlossen sein iwischen1 uns. —- Eine siiichtige Leidenschast siir jene schöne, verlockende Frau hätte ich ihm vielleicht verzeihen können — ein Verhaltnisz aber ihrem Gatten ge geniiber in das tein Ehrenmann tre- j ten tviirde mag ihm Gott vergeben, ich tann es nicht. Wenn von ietzt an der Name des Grasen v. Geverstein. noch zwischen uns genannt wird, soj sei es ais der giittigen Menschenk »und wouen Die oetn Grasen nich-; gestatten, sich zi- vettbeidigen?« ! »Wie tann et es?« fragte Melanie schnell, und hat et selbst nut den Vet such gemacht? Er weiß. baß ich dass Verhältniss kenne, wenn et auch viel-H leicht nicht ahnt, baß ich jetzt von sei- ( nein ganzen Umfange unterrichtet bin» Von da an mied et selber unser Haus, I meine Nähe, nnd ich bedurfte fast tei. « nes ftiitteten Beweises, als dieses stillez Eingefteben seiner Schuld. Lassenj Sie es deshalb abgetan sein, es ist’ das viel besser so, als wenn wir ihnj vielleicht nöthigten, Untvnhkbeiten unb» Beschönigungen mit gegenüber zuj versuchen. Jch kann ihn nicht mehr» achten —- ich möchte ihn nicht auch noch verachten letnen.« ’ fFoktsekung folgU H Alte liebe Lieder und Melodien : Das sinnlose und gedankenlose i Nachsinaen unserer schöirstenLieder hat : ost zu merkwürdigen Entstellunaen ges siihrt. Bei Kindern iit es nicht zu i verwundern, wenn sie jenes betannte ! Abendlied mit Inbrunst sinnen: Gold- i ne Abendsonne, inie bist Du so schön. ’ nie »Kann-men« Wonne Deinen » Glanz ich sehn." Aber auch bei denEr- s wachsenen sind-et man seltsame Un- « ilarheiten. Vater Arndt bat niit sei: ner etwas herben Metrit manchen un ireiwilligen »Tnsser« zu verzeichnen, z. B. im schönen »Eisenlied" »Dein . Buben und dem Knecht die Acht! Der speise Kriihn’ und Rabens« Natürlich ist hier speisen im Sinne von nähren gebraucht. Oder in »De-; Deutschen Vaterland«, wo es heißt: »Seit-en die deutsche Zunge llinat und Gott in: ihimmel Lieder staatl« Gott ist anzuse i l hen als Dativ — dem Grtte im Him-v mel.« Schwieriger werden schon die Verhältnisse, nenn siir den Laien ganz unverständliche Wendunaen verlaut men. Wilhelm Müller singt in dem herrlichen »Meine Mur ist aeaangen in des Schenten Haus«: Gar lana sind die Wege, gar lurz ist die Zeit, und aus den Karpathen sind die Weae be schneit. Aber trer W. Miiller als Phil hellenen lennt, der weißdasz es sieh di mals um sine Reise nach Griechenland handelte, die der »Geiechrnmiiller« eii rig plante. Wer erräth überhaupt noch den vollen Sinn der Worte ans »Das Jahr ist gut, braun Bier ist gerathen«: »Wenn ich einst sterbe, so lasrt mich be araben, nicht unter den Kirchhos, nicht über den Schragen:. »Schragen" sind die hölzernen, getreuzten llnteraestelle, woraus der Sara aeslellt wird: der Dichter tvill also sagen. daß er liber hauut nicht in der landesüblichen Wei. se begraben sein will. «Wo sind fie, die vom breiten Stein nicht tvanlten und nicht iuichenk« Die »alte Burschenberrliehteit« bezieht sich aus Halle, we man »breiten Stein« den mittleren Weg aus den Straßen nannte, der durch eine Reihe breiter Steine bezeichnet war. Die Burschen nahmen diesen Weg siir sich in An sprach, und ein Bursch sollte dem an dern die hölste davon freilassen. Da bei tani es natürlich zur gesuchten Reinpelei. Goethe-.- Lied »Hier sind wir versammelt zum löblichen Thun« enthält die dunlle Stelle: »Da leuchtet ein Bill-them ein löstliches vorl« Sie bezieht sieh aus den letzten Geburtstag der Königin Luise, zu detn Goethe je: nrs Fesilied versaszt hatte. Daneben stillt mir des «Wandöbeaer Beten« vielgesungenelt »Nheinweinliev«: »Der Blocksberg ist der lange here Philister-, er macht nur Wind ivie der; drum tanzen auch ber Kuckuck und sein Kit ster aus ihm die Kreuz und Quer«. Mathiao Claudiui meint hier unter Kuckuck nichts anderes als den Teusel der seither eupheinisttscks als Kuckuck bezeichnet wurde,bahee die Re densart: »Geh' zum Kuckuck Der «Kiister« des Kuckuck ist ver stintenbe Pudelle der als Teufelstnecht im mer berii ist war. Jntere ant sind serner die meet wliedtgen Wandlungein die unsere al ten Lieber durchgemacht haben. Arndt singt im »Isetheltiliede«: ,.Slißesier, vor ollenDingem Dir, o Freiheit. will ichs bringen in dem Wein-" Aber in der Zeit horteeVetfolgnnn t1818) än derte die Zenfne in: »Dir will ich's im Still-n bringen in dem Wein!« Diese Lesott hat auch das Koepstommeees buch. Aehnliche Wandlungen machte Scheffels »Teutolmkget Schlacht« dnech. Uespeiinglich wurde es nach der Melodie des Nnnmbuegee Hulsitenlie des gesungen Jn Strande 10 hieß es damals-: »Auch im Frieden blieb er help, und selbst seine Frau Thuäneld soff als wie ein Hausknecht-« Die Setophe 14 lautete in der ersten Fas sung: »Und zu Ehren der Geschichte-i will ein Denkmal man errichten, schon steht der Piedestnlx doch met die Sta: tue Wohls weiß unt Gott im him- , inel.« Später. zu der Einweihung jeiekzmz 1«(;.Anqust 1875, wnede Mei- E s. --— i Irrt Josepquv ruukr vqrrr »aus- uca« gen, die betannten Aenderungen ein- - treten zu lassen. Bemerkenswerth ist auch das srische Tonstlied »Stoßt unl« von Winzer. Noch jetzt singt rnan die alten Spottoerse 6 und K: »Wer die Wahrheit tennent und saget sie frei. der kommt nach Berlin in die haus nogtei'«, und »Wer die Folgen ängstlich zuvor erträgt, der beugt sich,tr-enn man die Tiesaunrt schlägt « Diese Verände runoen erlitt auch dass oben erwähnte Hussitenlied, dorts- tvird es jent meist wieder in der alten Form gesungen. Die ganze Begebenheit ist übrigens vom Referendar Seysahrt ans Lan: aensnlza laenannt Zebrai frei erfun den nnd zur Verberrlichung des qlamnlmrger Kirschenfestes befangen worden laestorben ists als Regie rungsrath in Posen). Die belannten Bilder dazu foerai. »Musenlliinge aus Deutschlands Leierlasten«, Rentlingeni stammen vom Reserendar Otto Boll mann. Die Melodie ist dem Rondo ilnaareie des C. M. v. Weber entnom men. Nach dieser Melodie wurde, rote oben bemerkt. auch die Ientoburger Schlacht gesungen bis man im Jahre 2874 den J. Gnnalschen Sturnrrnarsch mit seinen heulenden Zusiisen zu - Grunde legte. Auch die Melodien haben itpre Schick iale, und ich befchließe diese Planderei .-iit einigen Jlotizem die nicht allg mein bekannt sei-: dürften. Unser schii nes Lied von Stualer »An der Saale hellem Strande« wird nach der alten illielodie gesungen: »Deine scheid’ ich, deute mindr« ich'·. Hausss Vollsliedx »Sieh ich in sinsirer Mitternacht« folgt ler Weise: »Ich hab ein kleines Hätt: cken nur«. Das herrliche Lied Eichen desrsss »Noch Süden nun sich lenlen die Vii lein allzumal« ans dem -,,Tange n« ts« enthält die Melodie: »Wenn alle untreu werden« mit dein schönen choralartiaert Schlaf-» »Und diese Me lodie ist nichts anderes alr- die nur toes nig unraetoandelte »Wilbelinns von kilassauen«. So lornmen wir ans das politische Gebiet. Jnteressant ist die Erlenntnis, daß der betannte aYantee Der-du« zur Melodie einen uralten Schwölmer Ritmesstanz lut, der burcb turbessische Soldaten nach Ame rila gebracht wurde. -—--I·-- s-— Z e l - · LÄ - V « ,.!«iii0, thun inne n1r du c- iiaeii zuin letzten Winte- Im Mute-n, das-, dn mn nickt Inelsi io itsiit nackt Haufe tonnnn!« Rette Gesellschaft v » Mutter tzu ihren Jungens: »Ihr habt ja schon wieder mit diesen schrec lichen Kindern gespielt! Warum spielt ihr denn nicht lieber mit den J netten Kindern unserer Nachbarn?« »Ach« die dürfen ja nicht mit u n s .spieien!« Lucia-neues »Hat Die Dein Ontet wie Du Jeewaktetest postwendend Antwort ge geben?« ’ .,»Ja hiobspostwendend.« » Der Atti-he Sachse. Räuber: »Hei die Uhe!« Sachse: ,,Gleich, niei Gudestek ich wer se Jhnen nur noch ausziehen!« streckt-C heck: »Waschen Sie denn Jheen Jungen gar nicht, Frau Nachbarin?« Nachbarin: »Welche Frage! Jeden Morgen; aber eine halbe Stunde spä tee ist et schon wieder schniuhigF Der kleine Iris (tnit Ueheeiegung): »Ja, ei hat wirklich gar keinen Zweck. Muttert« Das diente Meiste-t Wirthin (pitiet): .Waeatn betrach ten Sie den Teller so teitiseh — glau ben Sie, et sei nicht rein gespiilt?« Gast: »O, doch; das sieht man ja durch das Beessieaw