Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 20, 1911, Zweiter Theil, Image 13

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    Slizze von M. R ii el e r t.
Sie war das schönste Mädchen in
den Kreisen, hie sich »die Gesellschaft«
nannten; Thlla Triedberg war die
Königin aller Feste —- auch heute
Abend aus dein Balle beim komman
direnden General, der Alles verehrte,
was die Provinz an Rang und Reich
thum aufwies — war sie hie Schönste
gewesen, wie immer.
Jetzt schritt sie am Arme ihres Va
ters zum Magen, die Mutter trug ihr
das große Bündel Cotillon Ströuße
nach.
Es war eine unscheinbare Frau, vie
sicher nie hübsch gewesen war und mit
ilnaeschirt gealtert hatte. Sie rechnete
es ihrer Tochter hoch an, daß sie die
Schönheit ihres Vaters geerbt hatte.
Das war freilich auch das Einzige,
wag Thlla von ihrem Vater hätte er
ben können·
Der Oberst hatte nur wenig Ver
mögen beseisen, und das Wenige hatte
der einzige Sohn durchgebracht, bevor
er sich die Kugel durch die Schlöer
Gesagt hatte. Die Pension reichte wohl
nur knapp siir dass immerhin kostspie
liae Leben. das sie siihren mußten.
seit Iylla erwachsen war und in der
Welt ausgeführt wurde.
. Zwar die Mutter sorgte nnd sparte
un Haushalt und an sich selber -»— die
..aanze Stadt« liichelte längst iiber das
braungestrelste Seidensiibnchen, das
Frau Triedberg seit Tnlla’s Debut
also seit sieben Wintern -- trug, und
schon damals war das Kleid altc -
dtsch gewesen. Mit den wenig hab-—
schen, dersorgten Zügen und dein un
gedilegtem ergrauten Haar sah Frau
Triedderg wie eine häßliche Raupen
dudde neben der leuchtenden Schmet
terlingsschönheit ihrer Tochter aus; sie
trippelte-borsichtig neben Tnlla ber,
deren kostbare-Z lichtblaues Crepe de
Chine-Kleid hinter der herrlichen Ge
stalt einherrieselte. Es war ein Aus
entbalt eingetreten« da Triedberg’s
Wagen noch nicht vorgesabren war,
und Frau Iriegberg trat Tnlla un-:
verlebens aus die Schleppe.
Tylla wandte sich um —-- in ihr
weißes Gesicht stieg eine ärgerliche
Rötbe -«- bis hinaus unter das wun
dervolle Goldbaar, das bochaepusst
den schönen Kods umgab.
»Wie ungeschickt, Manta!« sagte sie
unfreundlich und blickte böse aus die
Schleppe, von der einige Falbeln los:
getrennt waren.
Frau Triedbera war sebr betreten.
»Ach Gott! Tnllachen begann sie
— - »es thut mir ja selber so leidl« —
Schlieszlich war es doch eigentlich ihr
Schade, da sie es ja natiirtich"ausbes
sern mußte!
Der Wagen war inzwischen vorge:
sabren und Triedbergs stiegen ein.
Zwei Ossiziere, die die tleine Szene
beobachtet hatten, saben sich an.
»Scheint einen liebenswürdigen
Charalter zu baden - die schöne
Tylla, wag? - Härten Zie, wie sie
die Alte eben ansuhr?«
Der Andere zuclte die Achseln.
»Betheim kann sich freuen, scheint
’ne rechte Seele zu belo-nmen.«
Jener wurde ausmertsatn. »Bu
beim? Meinen Sie denn, er ninnnt
sie?«
«Hat ibr beim letzten Walzer «uen
Antrag gemacht, stand dicht dabei - —
war gar nicht zu verkennen!«
»Und Sie glauben, sie sagt »ja?"
fragte der Andere nachdenllich - ,,ist
eigentlich ein odiöser Kerl der Bet
beim, verlebt! verlebt wie einer!
und -- man munlelt noch so aller:
teil«
»Aber reichl« sagte der andere mit
Nachdrua, »schwer reich! Die beste
Partie weit und breit und die schöne
Tylla tann sich den Luxus nicht ge
statten, nach dem Herzen zu wählen
« salls sie nämlich eins hat«
»Nanu! Mahlberg das müßten
Sie doch wissen, ob »Z«
»Nee.« sagte Mahlberg und steckte
die Cigarette an; »die schöne Tylla
ist viel zu vorsichtig, um sich irgendwie
Chancen zu verderben später am
Ende! Na, werden ja sehen! Kom
men Sie noch mit in den »Stern«?"
Unterdessen subren Triedberga der
lernen Vorstadt zu, in der sie wohn
ten.
Ttplla lag träg und müde in der
Wageneae und gähnte; die Mutter
fafz ihr gegenüber auf dem Rücksihx
der Oberft lonnte Rückwärts-fahren
nicht vertragen und Tnlla war selbst
verständlich nach solcher durchtanzten
Nacht zu angegriffen, um etwa unbe
quem sitzen zu dürfen.
Der Oberst, der sich etwas darauf
zu Gute that, Kavalier zu fein, fogar
gegen feine Frau --- sprach jedesmal
fein Bedauern aus, daß er dies Opfer
von ihr annehmen müffe und fügte,
wie zu feiner eigenen Beruhigung
hinzu: »Uebrigens, liebe Meta, ift et
ja für deinen Rheumatismug wohl fo
besser: vorwärts zieht es immer
leichtl«
Frau Triedberg war immer auf
neue gerührt über ihres Gatten Für
forge; Thlla machte die tleine Höf
lichleltölomödie ihres Vaters fetten
mit, heute fehwieg fle jedenfalls ganz
dazu.
«Thlla«, begann Frau Trledberg in
sichtlicher Unruhe, «hat Betheim sich
heute erllsrt7'« »
»Ja!" sagte Shlla und gähntr.
»Gott sei Dant,« sagte die Mutter
und saltete wie in Erlösung die
Hände und auch der Oberst richtete
sich hastig in seiner Ecke aus.
’ »Gott sei Danks — Jch weiß noch
Igar nicht ob ich ihn nehme!«' f
»Wie meinst du?« sragte die Mut
ter, die nicht recht gehört zu haben
glaubte.
»Ich werde wahrscheinlich »nein«
sagen — ja, das werde ich!« machte
Thlla.
»Um Gottes-willen —— Tylla!« sagte
die Mutter. »Was sprichst du denn?
·-— Du wirst doch nicht im Ernste den
len —-— - « -—! Nein, das thust du
ja auch gar nicht!«
I »Wohl denke ich daran, denn ich
liebe ihn nicht; er ist mir sogar größ
lich! —- —--- Wie er mich ansah!« Sie
hielt die Hand vor die Augen und
schiittelte sich « »griißlich ist er mir!"
»Aber Kind, Kind!« jammerte die
Mutter, »du gewöhnst dich an ihn! Er
ist doch so reich, er tann dir alles bie
ten und wir können nicht mehr lange
so siir dich sorgen, wir haben schon
Schulden aus den letzten Jahren —
»Ihr sollt mich nicht verlaufen
nein, nicht vertausen«, schrie Tnlla
außer sich.
»Tylla, tomm zu dir!« sagte jetzt
der Oberst streng. »Du weißt-ja gar
nicht, was du sprichst! Jch verbiite
mir solche Ausdrücke! Du machst die
beste Partie weit nnd breit, wirst
Geld und Stellung haben· der Gras
hat ja auszer dem Reichthucn noch
den alten Namen - und et liebt dich
noch obendrein!«
»Aber ich liebe ihn nicht!« rief
Tnlla und weinte wie ein eigensinni
ges Kind.
»Das wird tomnten«, sagte der
Oberst, »und jedenfalls bietet sich dir
sobald keine ähnliche Partie -- wir
aber —- deine Mutter und ich - - tön
nen die bisherigen Opfer nicht län
ger bringen, ohne uns in Schulden
zu derstriclen, die unsere guten Na
men, das Einzige, wag wir haben.
gefährden; du aber. Inlla, bist nicht
gewohnt zu entbehren.«
»Und lernen habt ihr mich nichts
lassen«, sagte das Mädchen bitter.
»Was haben wir nicht?M fragte die
Mutter erstaunt.
»Nichts lernen habt ihr mich las
sen«« schluchzte die Tochter.
»Tylla!« sagte der Oberst, »hesinue
dich! Du und lernen! Was denn,
wenn ich fragen darf? Bleibe mir mit
solchen neumodischen Begriffen vom
Leibe! Sie mögen an sich ganz gut
sein! Ja. jetzt glaube ich beinah', daß
sie es sind! Aber in deinem Munde
sind sie nichts als Phrasen! Du bist
weder willens-, noch im Stande zum
Kampfe ums Dasein; sei froh und
danlbar daß der Graf ihn dir er
sth
Sie waren ietzt daheim angelom
men Jn dem lalt gewordenen Zim
mer mit der mühsam aufrecht erhal
tenen, schon etwas fadenscheinigen
Eleganz tobte und weinte Tnlla noch
einige Stunden, obgleich sie im
Grunde längst entschlossen war zu
thun, was sie thun mußte; aber sie
llagte doch die Eltern, die Verhält
nisse und den todten Bruder an und
bellagte sich selbst.
Am nächsten Tage aber flogen doch
die eteganten, liingst erwarteten Ver
lobungsansieigen durch die Kreise, in
denen lela verkehrte:
»Oberft Triedberg und Frau Meta
geb. v. Wallhart geben sich die Ehre
u. s. w.«
Der Brautstand ließ sich sehr gut
an. Tnllas Bräutigam überschüttete
sie mit reichen und kostbaren Gaben.
die Feste zu Lshren deo Brautpaareg
lösten einander ab,Tnl1a war schö
ner und strahlender denn je nnd die
kostbaren Brillanten, mit denen ihr
Bräutigam sie schmückte, leuchteten
nicht heller als ihre siegesfrohen
Augen.
Glückselia aber war Frau Trieb
bera; sie sah Tnllas Zutunit glän
zend. sah sie beneidet nnd reich.
Die Aussteuer, die Graf Betheim
bezahlte, konnte nach seinem Ge
schmack nicht kostbar genug sein und
er machte seiner Schwiegermutter die
Freude, daß sie aussuchen und tansen
durfte. Das waren die aliictlichsten
Wochen in Frau Triedbera’s Leben;
sie, die immer hatte sparen miissen,
durste verschwenden nnd schließlich
überraschte sie der Schtvieaersohn noch
durch eine wundervolle Brantinntter
toilette, über die sich Frau Triedbera
bis zu Tbränen freute.
Sie hatte nie ein so tostbares
Kleid besessen und sie liebte ietzt ihren
freundlichen Schwieaersohn ans dani
bareni Herzen· Tvllachen wiirde es
sicher auch lernen! Sie hatte ia so viel
mebr Grund noch!
Frau Triedberg dachte daran, als
sie vor der Trauung in dem ge
schmückten Chor der Kirche das
Brautpaar erwartete.
Von der Orgel tönte so seierlich
das Veäludinm herab und Frau
Triedberg, die in rastloser Geschiiss
tialeit Tage und Wochen hindurch
alles bedacht und besorgt hatte kam
jth zum erstenmal dazu nachzuden
ten.
Sie sah an ihrem prachtvollen
LilogSeidenen mit den echten Spitzen
hernieder und alaubte taum, daß sie
es sei, um die diese Pracht rauschte;
O
sie dachte an alle-, was Thlla bekom
men hatte und noch belommen
würde, an das Schloß in Schlesien.
zu dessen Einrichtung fiir das junge
Paar die Mutter übermorgen fahren
wiirde —- an Thllcka Reitpferd —
an das Automobil, rnit dem Betheim
die Braut geftern beschenkt hatte —
fie dachte —— -—— da öffneten sich die
Thüren der Sakristei, kleine Mädchen
streuten Blumen vor dein Brautpaare
ber, schwere, siiße La France-Rosen-—
Tylla’s Lieblingsblumen A-- fielen in
verschwenderischer Fülle -- trotzdem
es ja noch Winter war -— auf die
Fliesen der Kirche. Thllcks feine
Füße schritten über die leuchtenden
Blumen und die Spitzenschleppe ihres
Brautaewandeg zog sie nach.
Wie schön Tolla heute mar, wun
derfchönl Frau Triedberg falteie die
Hände, iiberwältigt« wie schon oft,
von der stolzen Schönheit ihres Kin
des.
Der Bräutigam freilich fah sehr
unscheinbar aus, der stolze goldum-I
strahlte Kopf der Braut iiberraate ihn;
etwas und feine kurze, breite Geftali«
sah auch in der Uniform des vorneh
men Dragonerreaiments nicht beson
ders vortheilbaft aus; auch sein Ge
sicht hatte einen etwas ver-lebten Aus
druck und es stand auch noch anderes
darin ---— aber das lonnte oder wollte
das dankbare Auge der Frau Tried
berg nicht lesen
Nein! Thlla war doch beneiden-Z
werth! Sie schritt jetzt näher, die
schönen Augen gesenkt, wie die Sitte
es vorschreibt -- aber jetzt! jetzt!
wie sie an der Mutter vorüber lam,
hob sie die Lider und indem sie den
Kopf ein wenig zur Seite wendete,
sah sie ihre Mutter an mit einem
Blicke!
Frau Triedberg fab ihr rathlos
nach - mit einem Blicke wie da
mals! -— Aber ietzt hatte sie ihr doch
gar nicht auf die Schleppe getre
ten -s ?
r
Paetsee Modena-um
Die eleganten Damen der Seine
stadt toiumen nie in die Verlegenheit,
sich irgend einen Minnen-Gegenstand
übertragen zu müssen. Gerade in den
vielerlei Kleinigleiten des weiblichen
Anzugs herrscht eine so große Ab
wechslung, daß keine tiber ausreichende
Nabelgetder verfügende Schöne einen
zum Drqu und Drau der Toilette
gehörenden ttlrtilel mehr zu benutzen
raucht, nachdem er seine erste Frische
eingebüßt hatte. Das pflegt ost schen
nach 5 bis Gnraliger Benutzung de.
Fall zu sein und flugs erhält der
Sbatvl, Schirm, Pornpa?-our, der
Gürtel oder Schleier einen Nachfolger
von allerneuestenr Geme. Zwar wech
selt diesen Genre so schnell, daß selbst
die reichste und vertvöbnteste Mode:
sllavin nicht immer mit den Launen
ihrer Göttin Schritt halten lann
doch giebt sich jede auf Eleganz An
spruch erhebende Pariserin die größte
Mitbe, bei besonderen Gelegenheiten
stets den »Derniericrt« zur Schau zu
tragen. Die letzte Neuheit in Schleiern
ist ein mit seinen Längsstreisen durch
webter Tütt, der unten meist eine
Bordiire von Atlagband zeigt. Dieser
Schleier wird derart um einen breit
lrempigen Hut gelegt, daß er rund
herum faltenlos und gerade herab
hängt und so aus einiger Entfernung
den Eindruck hervorruft, als stecke der
Fion der Dame in einem Käfig. ttnd
Vogeltäiig Schleier trennt man die
Novitiit auch sehr bezeichnend. tfine
andere Neuheit ist die schwarzweisie
lange Perlenlette, an der das Lora
non baut-rett. Gewöhnlich bestehen
diese recht hübsch tvirlenden tiettcn
aus großen, weißen Porzellan und
etwas kleineren dunklen Stahlperlen
die abwechselnd ausgereibt sind. Auch
schwarze Holz und weiße Atlagperten
wechseln mit einander ab. Sehr last
bak und von schönem lssselt sind Zu
sainmenstellnngen von echten Perlen
und Jett. ein aleicher .-teit tauchen
schwarz weist aestreiste Perlenband
tascben und schwarz weiß emailtirte
Schiringrifse aus. Desgleichen sieht
man den mäßig großen Sommer
Mufs auH schwarz weiß aestreiitetn
Roßbaaraeilecht, wie es zu Hiiten oer
wendet wird. Ein etwaiges steife-g
Aussehen wird bermieden durch die an
den Seiten anaebrachten schwarzen
und weisren Seiden LsJiusselinfalbei.
Seiden Masselin bildet auch das Fut -
ter. Eine oder zwei Rosen mit Laan
befestigt man zwischen den oberen Fal
ten des Iirinolin Musik-. Wem le
bende Blumen jederzeit zur Veriii
aung stehen, steckt tu jedem Anspanna
ein frisches Striinszchen an den ioin
merlichen Must, der häufig die Hand
tasche ersetzt. Ferner ist in Paris der
Danmenring seit kurzem wieder in
Ausnahme gekommen. Seit ihn eine
beliebte Künstlerin in der Rolle einer
tapriziösen Mondaine ausfällia an ih
ren mit Ringen beladenen Händen in
die Erscheinung treten ließ, glaubt
leine Modesexin mehr, ohne ihn sein
zu können. Die meisten dieser neuen
Schmuckstiiete sind so weit. daß man
sie bis unter das zweite Gelenl schieth
Von ost sehr schöner Arbeit, weist der
Daumenring vielsach glatt geschliffene
farbige Edelsteine aus, mit denen die
Farbe der dazu getragenen Toilette
barmonieen muß. Die orientalische
Mode des Tragens von Fuß-Springen
verbreitet sich in Paris immer mehr.
Ursacheieserfsetmseu an Zuse
intensiverem
» Jm herbste pflegt der Blumen
’freund seine Zirnerpflanzen einzu
topfen oder von den Gartenblumen
Tbiinlen in die Wohnriiume zu holen.
Während sich nun draußen seine
Pfleglinge eines gesunden Grüng und
eines saftigen Wachsthums erfreuten,
lommt es nicht selten vor, daß die
Blätter im Zimmer eine gelbliche Fär
fung annehmen und die Triebe sich
nicht recht weitetbilden wollen. Er
hält dann die ganze Pflanze ein mat
tes und schlaffes Aussehen, so ist eine
Störung in der Lebensthätigteit ein
getreten, die als Krankheit bezeichnet
wird und, wenn nicht rechtzeitig Ab
hilfe geschieht, stets zum Absterben
führt« Zeigt sich eine auffällige gelb-s «
liche oder gar weiße Färbung an den
jüngsten Blatttrieben, sfo ist der Zu
stand der Wurzeln zu untersuchen, in
dem man den Topf abhebt. Sind
diese gesund und füllen fie den Ballen
vollständig aus, so liegt der Fehler
entweder in dem Mangel an Nah
rung: man rnuß frische Erde geben,
verpflanzen oder durch flüssige Dün
gung zu Hilfe kommen, oder in dein
ungeriiigenden Standort, indem die
Pflanze die des Halbschattens bedarf,
dem hellen Sonnenlicht ausgesetzt ist,
foder. wenn sie der Sonne bedarf, zu
»sctzattig steht. Man gibt ihr den zu
sfagenden Standort, worauf dem Ue:
belstande bald abgeholfen wird.
l Viele Pflanzen wollen in bestimm
ten Erdarten stehen, z. B. Azaleen,
Rhododendren, Kameliem Eriten in
Heideerdr. Gibt man ihnen eine andre
Mischung so tränleln sie tneist und
gehen schließlich ein. Schleuniges
Umpflanzen unter Entfernung der als
ten Erde und Verwendung der geeig
neten ist das einzige Mittel, solche
Pflanzen wieder in einen gesunden
Zustand zu bringen.
Häufig tritt zu der ungeeigneten
Erdmischung auch der Mangel eines
guten Wasserabzugeg durch das Loch
des Blumentopfe5. Dann wird, wie
der Gärtner sagt, die Erde sauer, die
Wurzeln werden lranl und sterben
theilweise ab. Jn diesem Fall ist eine
Heilung nur möglich, wenn man den
Crddallen vollständig ausschiittelt, alle
tranken Wurzeltheile wegschneidet, die
gesunden Wurzeln mit einein Stäb
chen auflockert und die Pflanze dann
in rie geeignete, frische, recht mit
Srna versetzte Erde in Töpfe, die der
Größe des Balleng entsprechen, ver
setzt. Diese Töpfe müssen rein fein
und einen guten Wasserabzug haben.
Anfangs gießt man sehr vorsichtig,
bis sich frische Wurzeln gebildet ha
ben. Man gibt der Pflanze, auch
wenn sie Sonne verlangt, zunächst
noch einen befchatteten Standort.
Zeigt eine Pflanze an ihren Blät
tern und jungen Trieben ein nicht ge
sundes Aussehen, obgleich bei der Un
tersuchung die Wurzeln gesund sind
und auch ein guter Wasserabzug vor
handen ist, so tann die Ursache leicht
darin liegen, daß unrichtig gegossen
ist. Man gießt stets so, daß der
ganze Topfballen vorn Wasser durch-—
drungen wird, und das sollte nicht je
den Tag, sondern nur dann geschehen,
wenn die Blätter das Fettchtigteits
hediirfniß anzeigen. Man erkennt
dies auch dadurch, daß, wenn man die
Topferde der Oberfläche zwischen zwei
Finger nimmt und driittt, diese nicht
zusammenhält, sondern auseinander
fällt. Stets ist es ein großer Fehler,
das durchsujernde Tonfwasser itn iln
tersetzer stehett zu lassen. Wurzel
fäule ist dann in vielen Fällen die
Folge. Schließlich sei noch darauf
aufmerksam gemacht« das-, der arber
Feind unsrer Zitnmernflanten, tta
tttentlich in ständig geheizten Wahn
räumen, die trockne Luft ist. Man
fbegegne ihr durch stiindiaeis Bespritzen
der Pflanzen mittels eines Tauspen
ders, der das Wasser in Gestalt eines
ifeinen Regens iiber die Pslanzentbeile
s ausbreitet.
—
Drei Opfer der Dremmashtur.
Ein schrecklicher llngliiclgsall ereig
nete sich unlängst in der nngaristben
Gemeinde Pete bei Zzatmarnemeti.
Es war der letzte Tag der- Drescheng,
und die Arbeiter arbeiteten mit ange:
spannter Kraft. Der 24jiibrige Ga
briel Hamori verrichtete bei derDresch;
maschine die Speisung mit großer
Behendigteit Plötzlich ergriff die
Trommel der Maschine seine Hand.
Auf das Jammern des Bedauern-z
werthen eilte der Landarbeiter Jo
bann Kig seinem Genossen zu Hilfe,
in der Hast rutschte er aber mit dem
Fuße in die Trommel, die ihm das s
linke Bein abriß. Der Heizer Stephan
Kurusza wollte die Maschine zum
Stillstand bringen und versuchte, den
großen Riemen vom Treibrade herun
terzuschiebem der Riemen erfaßte fei
nen Arm und riß ibn ganz ab. Ha
mori und Kis starben bald an Ver
blutung. Kurusza liegt hoffnungslos
darnieder.
Ensant trrrible.
Paulchen ist vorlaut gewesen, und
.Tante sagt zu ihm: »Paulchen, sei
artig, Du bist ja ein enfant terrible.'« »
Dieser läuft weinend zur Mama:
»Mamme, Tante mich geschimpft hatt«
»So, was hat sie denn gesagte «
»Ich wör’n ,,entfamter Riipel!«
Yautoristischeg
( Ein gutes Herz.
Er: »Mit siehst du ja aus in dem
neuen Kleid. Wirklich entzückend.
Aber es kostet mich auch ein schönes
Stück Geld·«
Sie: »Liebling! Was frage ich nach
dein Gelde, wenn ich dir nur gesalle.«
»Etwas von Mendelssohm Frau
Kommerziean Vielleicht die neue
Ausgabe »Lieder ohne Worte« siir
zwei Marti«
»Was iosten sie mit Worten?«
Im Gmnnnsinm
Oberlehrer: Sie, Müller ll, sind
in meinen Augen überhaupt gar iein
Mensch, sondern ein Ferkel. Denn nur
ein Schwein ist im Stande, so viel
Klexe in sein griechisches Extemporale
zu machen!
Entweder J Oder.
»Mein Freund, Sie sind einEsel-- «
,,Erlauben Sie mir eine Fra«ge«,
erwiderte der also Titulirtr. ,,Bin ich
ein Esel, weil ich Jhr Freund bin,
oder bin ich Ihr Freund, weil ich ein
Esel bin?«
Bis-hast
»Ich huldige in letzter Zeit fleißig
’ dein Reitsport.«
»Ju, Ihr-Pferd habe ich schon mehr
mals gesehen.«
Trost
Der Vettheidiger tritt in die Zelle
seines zum Tode verurtheilten Klim
ten. »Ich bringe Ihnen eine gute
Nachricht!«
«Wird mein Prozeß wieder ausge
nommen?«
»Das nicht. Aber Ihr Onkel ist
gestorben und hat Ihnen 5000 Mart
hinterlassen. Jetzt können Sie Ihrem
Schicksal mit dem angenehmen Be
wußtsein entgegen gehen, daß die red
lichen Bemühungen Jhres Vertheidis
get-s nicht ohne Lohn bleiben werden«
Vortheilhast.
»Ihr Frau stottert wohl etwas-Z«
»Ja, gerade deswegen hab’ ich sie
geheiraihet. Wenn sie ein neues Kleid
haben will, ists schon altmodisch. ehe
sie ausgesprochen hat!«
Schiittelteini.
Es ißt, wer reich und weise, Hühner,
Für die Anber’n thun’s auch »heiße
Wiener«.
Gut empfohlen
Ein Wittwek verträglichen Charats
ters. wünscht sich wieder mit einem
braven Mädchen zu ver-ehelichen Aus
lnnft iitter ihn ertheilt seine erste
Schwiegermutter
. Höflich.
Betruntener txzutn anderm: »Vor
gestern haben wir nng im Leihhans
getroffen, gestern ans der Polizeiwnche
nnd jetzt im Rinnstein«... Gestatten
Sie. daß ich mich endlich vorstelle:
Meine Name ist Meier...«
Eine bessere Sorte
Junge Hausfrau tzuni ersten Male
mit ihrer Köchin uns dein Marti, vor
Der Fischhandlilng): »Bitte einen
I«
Hecht. Aber nicht mit so viel Gräten
Verhliimt.
Betanntek: »Wer wohl Jlne »tr)
mische ’tllte«, mit Der Sie eben spru
chen.'«
Tlnateroirettor: »Nein, meine rich
tige Alte; tftiessenszendl komisch ist die
an nicht!«
seit-blickt
Papa nat »zum kleinen startchen oft
I gesagt, er folle recht artig fein, dann
’ würde ihm der Storch auch ein Bru
derchen bringen. Nach einiger Zeit
trafen Ztvillinge ein.
,,Papa«, fragte Knrlchen dec- Va
.ter"s betrübte Miene ivahrnet)nieno,
,,nun bin ich wohl zu artig neivefen?««
Entsprechend
Hausfrau tzuni Lehrer, der ihren
Kindern gegen freien Mittagstifch
Nachhilfeftnnden im Rechncn gibt):
»Heute haben wir leidet nur ein fehr
einfaches Essen, Herr Knndidat!«
»O, das fchadet nichts, da nehmen
wir halt ein Paar leichtere Aufnahenk«
» Furchtbare Drohung-.
. Mutter tzur verheiratheten Toch
i ter): »Das sage ich Dir, wenn Dein
Mann fortfähri, mich fo nnehrerbietia
Izu behandeln, schenke ich Dir zu
: Weihnachten ein Kluvier«.
Ver-rannt.
Frau A, ierzählend): »Als ich den
J Brief belam, in dem mein Mann um
« mich anhieli . « .«
Frau B.: ,,War denn Ihr Mann
damals nicht hier?«
Frau A.: »O ja, aber wissen Sie,
so ist er noch heute, alles Unanqenehme
macht et schriftlich nb.«
»Sie küssen mich immer bei der
Bachfchen Passion. «
»Fa, das Küssen ist eben meine
Pasipn.«
Hausfrau tzum Besuc11): »Nun, liess
stindczt tm mu, nls ob ihr km Hause wä(
ut Weshalb meinst du denn auf ein«
uml, Fritzchrnk«
Fritzclycm »Jo, jetzt djiifen wir uns
wieder nur halb satt tsscm wie ZU
Hause l « «
—.«.-———- -
Dichten »sc· meidf eine Begriffenms
plötzlich iälscr mim gekommen istl seh wär
nnimndr, sogleich dass schönste Gchclst
lmnchcm nscnn ich hierzu einen Swf
j 1)ätlc1« x
I .-——«-.— ..
Viutmhcrz »Alle-, wac- mil Kapita!
zufmtnnculpinmt, wird jetzt vrrstcucrt,
Ietzt lmpp — snsn’ ich mich bloß, da
lntpp die Anwimlkänfche nicht an
noch versteuert met-den« sonst — hupv —
Iuäi. ist«- Isald km armer Mann-«
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Jetzt « jährlich zu Hause ein Kindel
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