Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 13, 1911, Image 6

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    f Krisis-f im Gebirge.
Von Mart-.- »in-if
cs reiben sich die Berge
Rund um den Friedhof her-,
Die aber hier gebettet
crblicken sie nicht mehr.
Sie schaun auf and’re Berge·
Wandrer Thälex Lauf,
n eine and'ke Sonne
Ging über ihnen auf.
In Saldfsiw
can Frangois Coppör.
III Lucien de Herrn fein letztes
dundertsFranliBillett von der kleinen
We des Eroupiers entführt fah
und langsam von der Tafel aufstund
we er die lesten Reste feines Vermö
Iens gelassen hatte, über-kam ihn eine
io starke Anwandlung von Schwäche
daß er ohnmächtig zu werden glaubte
skit vochensden Schlöer und unsi
cher-ern Schritt gelangte er zu der brei
ten Ruhebank, die sich asn der Hinter
wand des Spielhales dahinzog.
cr betrachtete während einiger Minu
ten mit flimmernden Augen »das Jn
ietienr dieser geheimen Spielhölle, in
der er nun schon seit mehr als einem
Jahre Stammgast war; sein Blick
verweilte auf den von der Spielleis
dendetischaft verwüfieten Gesichtern
der übrigen Gäste; das leise Klirren
von Goldmünzen. das Knistern von
Papier-scheinen sdrang an sein Ohr.
Er dachte eineen Augenblick daran, daß
et vollständig ruinirt sei, erinnerte
Lich, daß er daheim, in einer Lade
seines Schreibtiiches, ein Paar Pisto
len habe, sdsie ihm fein Vater, der Ge
neral de Herrn, hinterlassen hatte;
hierauf, von Müdigkeit überwältigt.
schloß et dise Augen und war alsbald
in einen todtähnlichen Schlummer
veriunken
Als er aufwachte, mit schmerzen- i
dem Kopfe nnd einem herben Nachge- I
schmack im Munde, tonstatirte er mit 4
einem Blick auf die Pendule, daß er
nicht länger als eine halbe Stunde
geschlafen hatte. und er empfand ein
Zeebiseterisches Verlangen, die frische
achtluft einsuothmen Der Zeiger
wies asuf Mitternacht Er schickte sich ,
eben zum Fortgehen an, als der alte
Dronski — der tslassfsche Pole der
Spielhölle — aus ihn zutrat und
murmelte:
»Leihen Sie mir noch fünf Frank,
mein Herr. Jch habe sdie Partie feit
iwei Tagen verfolgt und nicht ein ein
ziges Mal kam die Siebzehn heraus...
Eicheln Sie nicht so spöttifchi Jch
wollte meine rechte Hand verwetten,
daß die Nummer noch heute kommen
mxßi s H t« «
« ncien guckte die Achseln und ließ «
ihn stehen-; er hatte nicht einmal so «
viel in der Tasche, um diese »Steuer«
su entrichten, die von den Stamm
giisten das ,,Hundertsousstück des Po- »
sen« genannt wurde. Er nahm im
Voqmtmer Hut und Mantel an sich 1
unsd eilte die Treppe hinab, wie einer
den das Fieber rüttelt.
Seit »den vier Stunden, die Lucien
in dem Spiellokal zugebracht hatte
war unaufhörlich Schnee gefallen und
die Stoaße — eine Straße im Zeni
tum von Paris, ziemlich schmal, von
hohen, schweigsamen Häufern einge
iilumt — wasr ganz weiß. Der Him
mel war ohne Wolken und ganz in
dem kalten Geflirr der Sterne
Lucien Icktltug den W seines
Jelzmantels hoch und schritt in die
M hinaus. beständig an feine ver
«felte Lage denken-d, und mehr als
cis-on der Vorstellung gepeinigt, daß
iu Hause nichts anderes ans ihn
warte als die Pistolen des Vaters-.
Dann hielt er mit einem Male an, be
stürzt und gerührt zugleich durch ein
ungewöhnliches Schauspiel Auf einer
Steinbanh die dicht neben dem Por
tal eines vornehmen Hauses ange
Irocht war, lehnte ein Mädchen von
etwa 7 Jahren, arnrfelig gekleidet
Die Kleine schlief fest, trotz der schar
fen Kälte, in einer herzerschiitternden
spie von Mdigleit unsd Elend, und
ihr Kopf war hintenüber gegen einen
Fronworsprung der Mauer gesunken,
währen-d ihr einer der allzugroßen
Oelzpantoffel vom Fuße geglitten
par und sich bereits zur Hälfte mit
schnee gefüllt hatte.
Mit einer mechanischen Geste griff
Lucien in seine Westentafche, aber
denn erinnerte er sich, daß er nicht
einmal mehr so viel hatte, um dem
Oellner ein Trinkgeld zu geben. Trotz
dem, von einem unwiderstehlichen Jn
ftinkte des Mitleids getrieben, näherte
er sich dem Mädchen und hätte es viel
bicht aufgeweckt und irgendwo vor
Ier Kälte in Sicherheit gebracht, til-S
et in dem Holzichuh der Kleinen et
was blinken fah.
Er blickte schärfer hin und fah, daß
es ein Goldstück war.
Irgend eine wohlthätige Person,
eine Dame sicherlich, war da vorbeige
lommen und hatte dieses großmüthi
e Geichenl zurückgelassen, damit die
zleinse auch on die Güte der Menschen
lahube und sich nicht ganz verlassen
le.
Un Louisdorl Das bedeutete
sehr-re case der Ruhe, fast des
Wink sitt das Mitten-: und
Its-is- ves schon im Begriff- »die
— M el- ec Wie-.
- -- .-.«-·
T ,.
wie in einer fiel-rissen Dalluzinatiom
die Stimme des alt-en Polen err
naäzni, mit seinem schleppe-»dem heise
ren- Akzent als würde et ihm aber
mals zaflüfterm
»Seit zwei Tagen ist die Siebzehsi
nicht herausgekommen — ich möchte
meine rechte Hand verwetten, daß die
Ziffer mit dem Schlag Mitternacht
kommen muß —«
Und sda — geschah etwas Unglaub
lichesl Der junge Mann, Sprößling
einer ehrenwerthen Familie, die nie
einen Auwürfling in ihrer Mitte
hatte, Träger eines stolz-en Namens,
honett bis irr die Fingerspitzen, fühlte
einen wahnsinnigem entfeylichem per
versen Gedanken in sich aussteigen,
der alsbald zu einem unwiderstehli
chen Wunsche wurde. Er versicherte
sich durch einen- raschen Blick, daß die
Straße menschenleer sei. dann bückte
er sich, streckte mit unendlicher Bor
sicht feine zitternde Hand aus — und
stahl das Goldstückl Hieran stürzte
er wie ein Wahnsinniger den Weg zu
rück, eilte die Treppe des Spieltlubs
hinan, stieß die Thiir mit einem
Faustfchlag auf und stand vor dem
Spieltisch eben in dem Moment, als
die Pendule Mitternacht zu schlagen
fbeganm warf das Goldstück auf das
- grüne Tuch und rief keuchend:
»An-If 17!«
Lucien schob den Gewinn von sc
lLouisdor auf Rotb. Rath kam her
; aus.
Er wieder-bellte dasPsarClli noch ein
mal, zweimal, dreimal, mit demiels
ben Resultat Ter Croupier schob
ihm einen kleinen Hügel von Goldstü
cken- und Banknoten zu und Lucien
begann wie von Sinnen alle mögli
chen Kombiationen ausszuprobieren
Das Dutzend, die Kolonne, einzelne
Nummern, alles glückte. Es war
etwas Unerhörtes, Uebernatiirlichess,
diese Glückschance, und man hätte ge
glaubt, daß die kleine Ellenbeintus
gel, die in die Gall-runde der Roulette
Wide, wie magnesksirt Mziniert sei
durch den Blick des Spieler-h Er
hatte in kaum einer Viertelstunde die
Summe zurückgewonnen, die er die
sen Abend besessen. und nun war er.
stets hundert Louisdor nui einmal
sehend, im Begriff, alle seine Spiel
verluste wieder her-einzudringen die
ihn sein väterlichez Vermögen geko
stet hatten. Jn der Hast, die Partie’
fort-zusetzen, hatte er noch nicht Zeit
gefunden, seinen Pelzrock abzulegen
und die Taschen desselben waren be- »
reitäs mit Bansknoten und Goldrollen H
gefüllt; und nicht wissend, wo er sei-J
nen Gewinn unter-bringen sollt2,I
stopfte er damit die Taschen feines»
Fracks, des Beinkleides, selbst das Zi« I
girrenetui voll, und schließlich bandj
er den Rest in iein Taschentuch s
Aber während vieles sinnloien
Spieles, das er mit Gesten voll Vers »
achtung begleitete, brannte es in sei-(
nem Herzen wie von der Berührung z
mit einem rothgliihenden Eisen, und;
das Bild des kleinen Mädchens, das i
er bestehlen latte, gaukelte vor seinen ;
Augen.
»Sie ist noch an ihrem Play...
sicherlich, sie schläft noch . .. Wenn eg ;
1 Uhr schlagen wird, will ich sie auf
suchen .. ich schwöre es . .. ich will sie
in meinen Armen davontragen zu
mir nehmen. . sie ioll mein Kind
fein, das ich erziehen will . . .«
Aber die Uhr schlug Einz, der Zei- s
get rückte vor, wies dieBierteL halb -
Zwei, rückte weiter vor... und Lu-(
eien war noch immer vor demSvielsi
tiich installirt. l
Endlich, einige Minuten vor 2
Uhr, stand der Bankhalter aus und ’
sagte brüst: I
»Die Bank ist geirrt-sengt meine ’
Herren... genug für heutel«
Lucien war in einein Nu auf de»
Füßen. schob die übrigen -SPieIer, dic
ihn mit neidischer Verwunderung urn
ringten fast hrutal beiseite und eilte
wie gehetzt von dannen, dem Ort3u,
wo er das Bettelikind getroffen hatte.
Von weitem schon, in dem spärlichen
Schein der Eos-flammen sah er die
Schlafende noch auf demselben Plan. «
»Gott sei gelohti« schrie er. »Ich J
komme also nicht zu späti« i
Er näherte sich ihr, ergriff dehnt-E
som ihre Hand·
»Wie kalt ihre Finger findt Arme
Meine!« . i
Er faßte sie aus und hob sie behut- .
sum empor, um sie fortzutragen Das T
Haupt fiel hintenüber, ohne daß diel
Schlöserin aufgewacht wäre.
»Welch tiefen Schlaf man hat, in
diesem Altert« dachte er.
Er drückte sie fester an fich, um sie
zu erwärmen, unsd von einer Unruhe
ergriffen, küßte er das Kind auf die
Stirn, wie ein Bruder. Aber mit
einem eifigenScheuder fah er, daß die
Lider halb offen standen und daß die
Augensterne glasig, erloschen, unhe
weglich erschienen. Ein fürchterlicher
Verdacht stieg in ihm auf; er näherte
sein Gesicht dem Munde des Mäd
chens, aber nicht der geringste Hauch
von Leben streifte seine Wange.
Während er mit dem gestohlenen
Goldstück ein Vermögen gewonnen
hatte, war das Kind gestorben, um
gekommen vor Kälte und Hunger.
Eine größliche Angst griff ihm
würgend an die Kehle — er wollte
einen Schrei ausstoßen —- und fand
plöflich wach, aus einer Ruhe
nk des Spielsaales, woselbst er nach
W W W Oel-des etwas
—s-IIU-»-- —-- —
iein-senden wollte und statt dessen sei
eingeschlafen war. Ter Diener lxctge
klin, in einer guther»zi-zek121iinwids
lung, ruhig schlafen lassen, nachdem
sich die letzten Spieler geizen 5 Uhr
morgens entfernt hatten.
j Eine fehle Morgenröihe glornni
"um die Fensterscheiben. Lucien stack-d
fsröftelnd auf unsd verließ das Haus-.
einsetzte seine goldene Uhr bei einem
.Pfandleihser, nahm ein Bad, früh
ftückte und begab sich in die Werbe
lanzlei. woselbst er sich als Freiwillis
Eger für ein Regirnent der Gassean
dspilfrique einschreiben ließ
i Heute ist Lucien de Oerm Leut
Jnant; er hat nur seinen Sold zum
Leben, aber es genügt ihm völlig, do
er nie eine Karte anrührt Es scheint
sogar, daß er kleine Ersparnisse macht
Denn einer seiner Kameraden, der
ihm zufällig eines Tages folgte, fah,
daß er in einer ügeltgen Gasse der
Rathe-h ein span· ches Bettelmädchen
aufweckte, das schlafend in einer Ecke
lauertr. und der Kleinen ein Almo
sen gab. Der Offizier war nicht we
nig überrascht von der Freigebigkeit
seines Kameraden als er in der
IGefild des aufs höchste erstaunten
Kindes ein Goldstück blinken sah·
i
see Kaisermaniiver 1911.
ksin sit sus die Vorbereitungen z
L der jährlichen Krieges-ban
II WI des Esset-IIIqu Ist sie trip
1 Ies, sei-e var-n edeln-steck
rüher als in anderen "Jahren
d iiir die diesjiihrigen Kaisermas
lnöver die grundlegenden Bestimmun
! en erlassen worden. Während in de
egel gelegentlich der Versammlung
der kommandirenden Generale bei
der Neujabrsgratulationscour in
Berlin die Mittheilungen überHerbsis
manöver erfolgten, brachte diesmal
das ArnieeiVerordnungsblatt bereits
itn unmittelbaren Anschluß an die
ostpreußilchen Manöver am 12. Seid-»
temder 1910 die Verfügung, daß im
Jahre 1911 das Gardetorps, das Z.
und 9. Armeetorps vor dem Kaiser
Iu manövriren haben. Man brachte
damals den friibseitigen Erlaß der;
Anordnung mit dem Umstande in
Verbindung rechtzeitig die Bereit-i
stellung der ieldgrauen Ausriistungen «
der manövrirenden Armeetbeile be
iorgen zu können, hört aber jetzt, daß
von der ieldgrauen Betleidung dies-»
mal nicht in dem gleichen Umiange
wie voriges Jahr Gebrauch gemacht
werden soll. Jedoch man vernimmt·
regelmäßig vor den großen Wand-(
vern mancherlei, was später nicht zu
trifft und was meiit auf übereiirige
Oelkbörigteit Berliner Nachrichtenzer·»
stäuber zurückzuführen ist, die, weil
iie in Berlin find, verpflichtet zu fein
glauben, den diskreten Vorarbeiten
im Generalstabe und im Kriegsminis
iteriurn etwas ablauichen zu mussen.;
Zweifellog kann ja.ein derartig rie-«
figer Vorbereitungsavparat, wie ihn
die modernen Kaisermanöver erbeiij
schen, nicht in allen Theilen getäusch
los arbeiten. So kann z. B. Deren-s
siehüng von Truppentbeilen und der
ungeiiähre Kriegsschauvlatz schlechter-·
dings nicht verborgen bleiben. Und«
io steht denn ziemlich fest, daß außer«
den genannten drei Armeetorpö noch.
ein vierte5, aus aktiven und Reserve-J
truppen aufgestelltes Reiervekorps
mitwirken wird. Jn welchen Verbön-!
den diese vier Armeekorps nebst
ihren Zutheilungen an .0eereskavalles·
rie und technischen bzw. VertehrsJ
truppen auitreten werden, darüber«
wird aber erit die Kriegsgliederung
von Noth und Blau Auskunft geben
können, deren Bekanntgabe den Be-·
P Aus Berlin wird geschrieben:
l
s
tichteritottern aegeniiber erst tnn
ersten Monövertoge erfolgte Ebenso
bestehen über die Parteiiiihrung vor
läufig, soweit nicht die selbstverständ
lich on der Sinne ihrer Jlkmeelokps
verbleibenden tommanditenden Ge
nerale in Betracht kommen, nur Ver
mutbungen, die zurzeit dahinausge
ben, daß die Generaloberften Print
Friedrich Leopold von Preußen, Ge
neralinipeiteur der l Akmeeinipelj
tion, und der Oberbeiehlshabek in
den Motten von Kessel, die Füh-l
rung von Blau und Noth überneh- «
men werden. l
Der Beginn der Manöver, die mit
einem Auitakte parodemäßiger und
eepkiisentativer Veranstaltungen an
beben, ist auf den It. September
festgelebt Als Gelände, dessen Zeit-J
ttuin Neusttelitz bilden dürfte, kommt
etwa das Viereck Stettin-Güsttow—
Neu-Ruppiu—echwedt in Betrachtf
ollo in der Hauptsache die Uckerniark, i
dieOstpriegnih und der iiidliche Theil!
beider Mecklenburg Jede weiterge
hende Ali-Habe über die Aufgabe bei
auf der nlur liebenden Armeen
verbietet sich zurzeit einmal weil lie:
Vermuthung wäre, zum andern, also
iin Wilsensiolle, weil sie einen mit
den Pflichten eines vom Generalstabe
der Armee offiziell zugelassenen Be
richtetstottets unvereinbaren Ver
schwiegenbeitsmonqel beweisen wur
de. Fest steht jedoch, daß eine Bethei
ligiing der Flotte, etwa wie 1904
in der Witwen-Bucht inGestolt eines;
Landunqctorps, nicht stottfindet, wasT
oier nicht ausschließt, daß oui der
W litt-inne und solt-L mit-J
zustede Arnieetdklle itkiiö als ge
lnndete Trude anzusehen sein könn
kn Selbstverständlich werden Blau
und Noth mit den moderniten ver
tehrss nnd nuiklärungstechniichsen
Mitteln ausgerüstet sein« io auf jeder
Seite mit einem Lenkluitfchiiie und
mit einer Anzahl Offizieren der Dö
dericer Fliegerschulr. Lastschiffe GI:
3 und P 2) hohen schon im verfährt-»
gen ostptvußiichen Manöner mitge
wirkt M. 2 Mr schon 1909 im
füddentichen Kaisermonöven im
merhin ist ihre Mitbetlyeiligung no
der Aufklärung noch sehr erfahrungs
bedürjtig. Völlig neu im Dienste der
Erlandung bei den Kaisernmnövern
ist Jbier das Auftreten der Döderitzer
Flieget-· Mit Recht wird sich daher
die besondere Aufmerksamkeit der
Heere-es und Munöverleitung der
Pa: teiiülirer. der breitesten Oeffent
lichleit im allgemeinen und der ziem
lich reichlich vorhandenen fremdherks
lich-en Manövergöite des Kaisers im
Gesinde-ten den ichwirrenden Piloten
zum-Wen Hoffentlich stehen die Flie
aer mit Aeolns und dem »den-s exk
mackin.1« .:u3 leidlich-ern Fuße-; denn
neben der Beherrschung ihres-; Api
im : -:- snshen itinen ji Ausiaben au««i
Nin Gebiete tattiiitxer Beurtteilunsl
;bc:.)r, neben flugtechniichen Anforde
Franzen solche der Aufklärung Izu
reWt wird hierbei ein Vergleich;
der Jlnsgabrn fein die den zum lan-.
geren Bangen-in in der Luft einze
rixteten helf-dritten Luftichiiien zu-«
hurti. mit dessem die dem lniiigen
Miicleuscknierme von Tönt-tin zu-,
tin-il werden Ruck- die Abwenrnerink
che, die im Vor-fahre den Lastschiffan
gegenüber unternommen wurden und«
diesmal sich naturgemäß auch nni die
modernen Labellen erstrecken werde-»F
dürften während der Operationstage
oder nach Abschluß der kriegeriichenI
Handlung Anlaß zu näheren Betrach-;
langen in den kommenden Berichten
neben
;
Die Kaiserinanöoer werden vom«
Il. bis l4. September dauern. Wall-J
rend ihres Verlaufs pilegt sich der;
Kaiser gänzlich frei von allen repräs;
sentatioen Pflichten zu halten« um,
ganz der Truppe leben und überall
zugegen sein zu können und keines-'
wegs etwa die Armeeiiliirer zu ir-;
gendeiner Rücksicht auf seine Person;
zu veranlassen Er nimmt seinen
Aufenthalt wo es ihm gerade zweck-’
mäßig erscheint, früher öfters in seä«’
nem Asdeiihaus inmitten der Trup
penlager; neuerdings-, wo das flüch
tige Automobil selbst mit größeren
Entsernun en nur so tändelt, beniin
er das As estzelt seltener, sondern
nimmt irgendwo beauemere Unter
kunft·
Die Paraden der Armeelorpz und
die mit ihnen zusammenhängenden
repräsentative-n Veranstaltungen sind«
deshalb dem Beginn der Manövcr
weit vorangestellt Am 25· August·
traf das Kaiserpaar in Altona ein,j
wo itn Kaiserhof das schleswigsholsz
steinische Provinzialdiner. am 26.«s
August Vormittags die Porade desl
9. Armeekoros aui dem Luruper
Felde, Abends militärisches Var-ide
diner und großer Zapienstreich statt
fanden. Der 27. August Sonntags
war einem Feldgottesdienste aus dem
Heiligengeistselde bei Hamburg,
einem Festmahl des Senats im Rath
hauie und dem Kaiserjagdrennen in
Groß-Vorstel« der 28. August der Ab
sahrt nach Stettin gewidmet. Hier
wiederholte sich die Landestafel für
die Provinz Potnmern, eine abend
liche Odeodampierfabrt, am Dienstag,
den W. August, Parade des 2. Ar
tneelorps auf dem Kreckower Erei
gierplatz, militiirische Paradetafel im
Kal. Schloß; großer Zapsenftreich und
schließlich am Mittwoch, den M.
August, Abs-ehrt nach Stargard und
später nach Berlin, wo den Kaiser
und seine immer um ihn befindlichen
Gäste am l. Senember das Garbe
korps zu der üblichen BerlitierHerbst
parade erwartete.
Damit schlossen die offiziellen Ver
anstaltungen, und nach einer kurzen
Reihe von Tagen, während welcher
die am Ranöver betheiligten Armee
korps ihre Brigades and Divisionss
übungen abhielten und sich nach ihren
nat-ten Sancta-letzten hin-sogen
iolgte aus den allgemeinen Ruhetag
des 10. September Sonntag )das
Kreuzen der Klingen von Blau und
M.
In Posten wird ein Geeungeheuer
gyeigt welches, wie die Dcheschsn
melden, bacd Seehund und halb
Schkldkröte ist- ein Wicht von 1000
Pfund rurd ein Alter von 120 Ja ren
erreicht hat. Wer den Oeburis ein
aussertigth ist nicht bäumt
Die amerikanische Aepfelernte wird
auf 28,000,000 Fqu geschäft, ds- ist
um 5,000,000 Faß mehr als im kor
iahre Tros diesem schier überreichen
Mtfegen wird jeder gute Apfel in
Chirago voraus-sichtlich nach wie vor
feinen Nickel kosten.
Seit dem Jahre 1903 bis 1911 ist
die jährliche Opfersahl des »Ah-krei
ehen Mermi« von 466 auf 57 gefun
ken. Konnte die Bewegung zur der
nünftigen Feier des nationalen Ge
burtsqu eine glänzenden Rechtfer
tigung finden, old sie in dieer Zah
Les ausgedrückt wird's
C— ·
i OOOMMWOQOONO
« Ausland.
EWWth
Verkauf der Juwelen Ab
dul Hamids. Jm November die
les Jahres werden die uwelen, die
in dem Palast des abce ten türki
lchen Sultans Mal Wid be
Lchlagnahrnt wurde-h in Paris zum
ffentlichen Verkauf gelangen Je
dem Objekt ist, urn volles Vertrauen
einzuflößem ein Ursprungszeuqniß«
beigegeben
Lvnchjustiz an einem
Jtaliener in Frankreich.
Die Bevölkerung von Meyrarguesp
bei Marieille lynchte den Jtaliener
Baiardi, der den 76sjöbrigen Fran
zosen Landmann Julien beraubt
und ermerdet hatte. Baiardi war,
als die Iensdarmerie eintraf, eine
unkenntliche Masse infolge der erlitte- .
nen Abhandlungen
Noth-feie- dek Stadt;
Brandenburg. Die alte marki
sche Kurs und Hauptstadt Branden-»
burg an der Havel rüstet sich zu einer
Feier, die am 22. Juli stattfinden
soll, anläßlich der Wiederkehr des Ta
ges, an dem vor 500 Jahren der Kur
furst Friedrich l. die Mark betreten
hat. Das ftädtische Rathhaus wird
mit einem Kostenaufwande von 150,
000 Mark kenovirt und als Festhans
eingerichtet Vor dem Rathhause ge
langt ein Monumentalbrunnen zur
Aufstellung. der am 22. Juli 1912,
Zehn Hauptfcfitage, enthüllt werden
o .
!
i
1
Kriegökassenröuber nachl
34 Jahren verhaftet. Jn der Vor
stadt Beilos am asiatischen Ufer des
Bosporus wurde der ehemalige Of
fizier nnd Regimentszahlmeister
Huslein HilmisBei erkannt. der im
Jahre 1877 beim Ausbruch des
Krieges mit Montenegro mit der
ganzen Kriegskasse auf und davon
gegangen und seitdem spurlos ver
schwunden war. Er wurde verhaf
tet. Seine Beute, die sich aus Hun
derttausende belaufen hatte, hat er
zu Spekulationen verwendet, bei
denen er vom Glück begünstigt war.
Er führte jevt als mehrfacher Mil
lioan ein beschauliches Dasein.
Ausnutzung der Neuen
gammer Erdgasauelle Die
Neuengammer Gasauelle soll jetzt
für den Hamburgischen Staat nutz
bar gemacht werden. Nachdem bereits
in vielen Fällen Ball-Ins mit dem
Gas gefüllt worden find« soll jeyt sei
tens der stödtischen Wasserwerte das
Gas- zu Pumpzwecken verwendet wer
den. Es werden an der Gasquelle
zwei Lolomabilen von je 50 Pferde
kräften auf-geheili, die für Gasseues
rung eingerichtet sind. Diese Maschi
nen erzeugen dynamoelettrische Ener
gie, die aus Kadeln fortgeleitet wird
und bei Pumpmafchinen zur Anwen
dung gelangt.
Oetelbrand bei Darm
stadt. Jn Mpenbeim bei Darm
stadt brach in der Nacht ein Großseuer
aus. Der Brand entstand im
Hotel »Zum halben Mond«. Der so
genannte Neubau des Hotels mit sei
nen Sälen und den Fremdenzimmern
ist vollständi ein-gesichert Es gelang
nur mit gro r Mühe. die dort schla
fenden Gäste und das Personal zu
retten. Eine zur Kur weilende Dame
rette sich durch einen Sprung aus
dem Fenster in den Garten. Als die
Löscharbeiten schon beendet waren
dmch in dem egeniiberliegenden Ge
bäude, dem a ten Hang, Feuer aus
das den Tsachstuhl zerstörte Ter
Schaden dürfte etwa 60.000 Mark be
tragen.
Denkmal sür Jkarus. Jn
Frankreich scheint man sehr darüber
in Verlegenheit zu sein, wem man
jetzt ein Denkmal setzen soll. Ta ist
nun der bekannte Pariser Sitaris
man Baron Deutsch de la Meurthe
aus die erleuchtete Jdee verfallen,
dem ersten Aviatiker, Jkarus, ein
Denkmal zu errichten. Vor einiger
«t reiste der Baron nach der Jn
el Kreta, um hier Nachserschungcn
darüber anzustellen, von welcher
Stelle der Jnsel Jkarus zum Fluge
ausgestiegen ist. Wie Pariser Zeitun
gen nun mittheilen, hat Baron
Deutsch de la Murthe dem Bürger
meister einer kleinen Stadt der Jn
sel (der Ort wird nicht genannt)
20,000 Franks übergeben, damit
von diesem Gelde dem Jkarus ein
Denkmal errichtet werde.
Ein »Polnisches Haus« in
Berlin als Mittelpunkt der hiesigen
Polenbewegung zu errichten, war
schon seit Jahren das Bestreben der
Berliner Polenvereine. Jeht ist die
Ausführung des Planes gesichert.
Es hat sich ein Polnisches Haus G·
m. b. HI« gebildet, der zahlreiche
Genossen mit Einlagen von 5000
bis 10,000 Mark bei etragen sind.
Ein polnischer Archiekt Edmund
Pitak hat einen Entwurf silr das
Haus ausgearbeitet, der allgemeine
Anerkennung gesunden hat. Das
«Polniiche Haus« wird Vereins- und
Versammlungöräume, Turnhallen
sür die Sake-ID, eine polnische Bib
liothek, ein Nesiaurant usw« enthal
ten. Sollte eine polnische Bezeich
nung an der Straßensront von der
Behörde nicht zugelassen werden,
wollen die Polen eine lateinische
wählen.
Die Ahrmündung aus
getrocknet. Die zwischen Nema
gen nnd Kripp in den Rhein mün
dende Abt-, die durch lieber-schwen
mungen im vorigen Sommer grosse
Verbecrunaen anrichtete, ist gegen
wärtig an der Mündung vollständig
ausgetrocknet was seit Menschenge
denten noch nicht vorgekommen ist.
Raubrnord an einem It
Isenbahninspektor. Der Jn
spektor der Reisig-Tepan Eisen
bahn Karl Tucha, der sum Besuche
seiner in der Sommersrische weilen
den Gattin nach Neizenhain reisen
wollte, wurde in der sogenannten
Hölle bei Sebastiansberg von unbe
kannten Thätern ermordet. Später
wurde er bis auf die Fingerrinae
» ausgeraubt ausgefunden
Der falsche Revisor von
Monsheim verbaftet. Der
Schwindler, der, wie berichtet. dein
Gemeinde - Einnebmer von Mons
beirn eine Kassenrevision vortäuschte
und dabei 2080 M. bentete, ist
nach einem Berichte aus ingen fest
genommen wovden Es handelt sich
um den leährigen Julius Dabnien
aus Rachen Er war aus dem Binger
Kreisatnte als Schreibgehilse beschäf
tigt. Vorher befand er sich bei den
Kreisömtern Bockcnheim und Schot
ten in Stellung. Von Bockenheim kam
er nach Vingen
Massenvergiftung in ei
nein Mädchen - Pensionat.
Nach dem Genuß Von Weintrauben
starben drei Bedienstete des Mädchen
instituts »Cours Maintenon« im
Vororte Bartisson bei Perpignan.
Vier Personen vom Dienstversonal
wurden sterbend nach dem Kranken
haus gebracht. Man glaubt aber vor
läufig nicht an eine vorbedachteThat,
sondern nimmt an, daß die Dienst
f
boten Weintrauben die mit einer ,
tonserbirenden giftigen Substanz
übersprint waren. vor dem Genuß
nicht gereinigt hatten.
Die Soldatenmeutereien
in Nv r w e g e n. Die Verhöre we
gen der Meutereien in einzelnen Thei
len der Armee ergaben, daß die Vor
gänge ernsthafter waren, als man
erlt geglaubt. Jn Stentiaer jagten
die Soldaten mit Steinen die Offi
ziere in die Flucht, als diese versuch
ten, die Ordnung herzustellen Die
Offiziere, die lich in der Dunkelheit
mit Laternen versehen hatten, nur-B
ten diese wegwerfen und die Flu «
ergreifen. Die Soldaten zerschmet
terten Laternen, Fenster, Jungges
the, kurz Alles, wag ihnen im Wege
stand. Es loll kaum mehr möglich
lein, die Leute im Zaum zu halten.
da die Offiziere gegen die herrschende
Erregung machtlos lind.
Neue Bedrückung der rni
lilchen Juden. Jn Nitolajew
hat die Ausweiiung lämmtlicher Ju
den be onnen, welche nach dem Jahre
1906 ort zugezogen lind. Jn den
Städten des Südweftgebietes hat die
Aufnahme jiidilcher Kinder in Eles
mentartchulen aufgehört, so daß nun
mehr den Juden au die Elementari
bildun unzugängli gemacht wird.
Auf eranlassung des Ministe
ciumt des Innern wird der Redak
teur der Wochenlchritt »Gott-reinen
nis Mir«, Jordanlti, auf zwei Jahre
aus Petersburg aus-gewiesen Die
Ausweisung wird damit begründet
daß der oppolitionelle Jordanlti, del
sen Artikel der Reaiernng unbean
s··nd, die Ansichten der sozialdemokra
tischen Partei theilt; doch tann ihm
die Zugehörigeteit zu dieser Partei
nicht nachgewiesen werden.
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1
seith
Ja
i
Verhaftunq des Defraus
danten von der Dresdner
Bank. Der nach Unterschlagung
von Aktien im Werthe von 20,000 M.
flüchtig gewordene Bankbeamte Tau
bert von der Dresdner Bank kannte
durch den Berliner Kriminalkammii
sar Schlosser in London verhaftet
werden. Ver ungetreue Bankbeamte
wollte wach Amerika entfliehen und
hatte für sich und feine Geliebte, die
ihn auf der Flucht begleitete, schon
Schiffskarten nach New Vers gelöst.
Kommissar Schleifer aber machte ih
ren Aufenthalt ausfindig und nahm
Baudert in einem Hotek in Man
fest. Der Verhaftete legte sofort ein
Gestövdniß ob- doch bebsuptet er, nur
Aktien im Werth: von 18,000 unter
fchkagen u haben. Der größte Theil
des Gel g wurde bei dem Defraus
danten noch vorgefunden.
Ermordung einesPeterd
buraer Architetten Peteks.
burg wurde durch einen furchtbaren
Raubmord in Aufreguna verfert. Der
qussbekitzer und bekannte Architekt
gellenz Melnikow wurde in feinem
Bett ermordet aufgefunden. Der
Geldschrank und die Kommt-den wa
ren erdrochen, alle Werthsachen und
alles Geld war geraubt. Melnikatu
lebte während des Sommers allein in
seiner großen Wohnung- während fei
ne Familie in der Sommerfrische
weilte. Als er spät Abends nach
unse zurückkehrte empfing ihn sein
iener. Nachdem sich der Architekt zu
Bett gelegt hatte-, über-fiel ihn der
Diener und erstickte ihn im Bett mit
Kissen. Der Mord ist ein Racheaft
Meinikotv hatte dem Diener gekün
digt. Der Mörder wurde verhaftet
und ist gestöndig. Er hatte einen IS
fiibriaen jungen Mann alt Helfer-.
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